Die Lage in Syrien...Eure Meinung

Rene von Carstein

Tabletop-Fanatiker
01. März 2002
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Nachdem es bereits einen Thread zu Libyen gab, wäre es nun an der Zeit, über die Lage in Syrien zu diskutieren. Dabei meine ich nicht das, was die Politiker unter "diskutieren" verstehen. Hier geht es um eure Meinung.

Dass dieses Land kurz vor der Explosion steht, dürfte kaum noch zu übersehen sein. Dass Assad wahrscheinlich am Ende unter genauso mysteriösen Umständen das Zeitliche segnet wie einst Gaddafi, halte ich für möglich.
Dass die UNO seit dem Alleingang der USA im Irak endgültig zur Witzfigur der Internationalen Politik geworden ist, steht für mich fest.
Und dass wir als Deutsches Volk seit dem letzten großen Krieg eine fast schon paranoide Angst davor haben, unsere Soldaten in einen neuen bewaffneten Konflikt zu stürzen, lässt einen schon fast peinlich berührt vorm Fernseher sitzen und darauf warten, dass die US-Regierung sich auf einmal wieder zum Vorreiter der "vernünftigen" westlichen Kultur aufschwingt und in dem maroden Laden für Ordnung und Liebe zur ebenso westlichen Demokratie sorgen will.

Nach all dem sinnlosen Geschwafel der Politik (u.a. die wirklich geniale Einsicht, dass die Ausweisung syrischer Diplomaten Herrn Assad einen "feuchten" interessiert) wird es Zeit, dass mal einfache Menschen (OK, Warhammerspieler sind nicht "einfach"^_^) ihre Meinung dazu kundtun. Nachdem der Konflikt schon viel zu lange schwelt und sich nichts tut, ist dies nun die Bühne für eure Meinung zu dem Thema.
 
Meine 2 Cent:

- UNO? Was ist das? Waren die mal berühmt? Einer von denen will doch ins nächste Dschungelcamp...

- NATO? Ups, die Lagerhallen sind leer. Alles in Libyen verballert... Und keinerlei Interessen, die es zu verteidige gilt...

- USA? Zu angespannt beschäftigt, die halten sich bestimmt raus.

- China/Russland? Beliefern Assad mit Waffen

- Schwarzmarkt? Verkauft den Aufständischen eine Kalaschnikovpatrone für 3$

- Exilregierung Syriens (oder wie die heißen)? Wohnen in Istanbul.

- Assad? Schießt alle nieder und wird damit durchkommen, weil niemand ihn hindert. In 1 Jahr werden ir Handschläge mit westlichen Politikern sehen.
 
Wir, der Westen sollten uns da raushalten. Nicht nur mit Truppen, sondern auch damit, irgendeiner Seite Waffen und ähnliche Unterstützung zukommen zu lassen.
Aus verschiedenen Gründen:

a) Niemand weiß eigentlich genau, wer die Rebellen überhaupt sind.
b) Dies ist eine direkte Einflusssphäre der Russen. Eine Einmischung des Westens könnte eine Ausweitung des Konflikts auf einen zwischen der Nato und den Russen hervorrufen.
c) Ein Sieg der Rebellen könnte einem Massenmord an den nichtsunnitischen Minderheiten zur Folge haben, da diese von Assad protegiert werden.

Das Einzige, was hier helfen kann, ist eine multinationale Blauhelmtruppe mit adequatem Mandat. Die Chancen hierfür stehen garnicht so schlecht, da auch Russland und China dem zustimmen könnten.

Ich denke nicht, dass es zu einem Alleingang der Nato kommen wird, da die Lage im Vergleich zu Syrien ungleich komplizierter ist.
 
Naja das war der erste und bis Libyen einzige Kampfeinsatz der Uno und auch nich ein Alleingang des Westens gegen den Willen der Sowjets. Das wird es heute nicht mehr geben. Wenn der Westen einen Alleingang startet, dann definitiv ohne die Zustimmung der Russen und Chinesen also folglich ohne UN- Mandat. Wenn es zu einer UN- Mission kommt, dann sind Russen und Chinesen mit im Boot.
 
Ne nachdem die Nato das widerwillig von China und Russland geduldete Liybenmandat derart ausgereizt hat, wird es ein weiteres UN- Mandat ohne eine Beteiligung der Chinesen und Russen wohl nicht mehr geben. Also wenn der Westen auf ein UN- Mandat drängt, und er täte gut daran, es in diesem Falle zu tun, wird er zusehen müssen, dass er die beiden mit ins Boot bekommt. Man darf nichtvergessen dass die Rusen schon Truppen im Land stehen haben.
 
Und dass wir als Deutsches Volk seit dem letzten großen Krieg eine fast schon paranoide Angst davor haben, unsere Soldaten in einen neuen bewaffneten Konflikt zu stürzen, lässt einen schon fast peinlich berührt vorm Fernseher sitzen und darauf warten, dass die US-Regierung sich auf einmal wieder zum Vorreiter der "vernünftigen" westlichen Kultur aufschwingt und in dem maroden Laden für Ordnung und Liebe zur ebenso westlichen Demokratie sorgen will.

Angst? Die Weigerung sich grundlos in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates einzumischen bezeichnest Du als Angst?
Dass das ganze vielleicht einfach "sinnvoll" ist kommt Dir nicht in den Sinn?
Willst Du etwa in jedes Land einmarschieren, in dem es ein bißchen rappelt?
Dann müsste man in der halben Welt militärisch intervenieren..

Hier weise Worte von Henry Kissinger: http://www.washingtonpost.com/opini...global-order/2012/06/01/gJQA9fGr7U_story.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja das war der erste und bis Libyen einzige Kampfeinsatz der Uno und auch nich ein Alleingang des Westens gegen den Willen der Sowjets.
Eigentlich war es genau das, das Uno-Mandat war nur ein Kniff der USA, mit dem man versucht hat, die Chinesen aus dem Konflikt rauszuhalten, was natürlich nicht geklappt hat, weil MacArthur ein Idiot war (*Finger in die Ohren* Da stehen keine 300000 Chinesen an der Grenze, die einmarschieren, wenn wir zum Yalu vorrücken, weil ich das sage *lalalala*). Die Sowjets (besser gesagt Stalin) haben Nordkorea mit Waffen unterstützt (obwohl Stalin Kim Il Sung nicht leiden konnte). Das Ganze Uno-Tralala diente zuallererst mal dazu, der Uno ein bisschen Geltung zu verschaffen und der amerikanischen Bevölkerung den Kriegseinsatz als Polizeiaktion zu verkaufen, weil Truman nicht schon wieder "Krieg" führen wollte.

Zu Syrien: der Westen sollte langsam gelernt haben, dass man in der Region mit Interventionen nichts erreicht, schon gar keine Demokratie. Außerdem weiß keiner, was die Rebellen wollen.
 
Eigentlich war es genau das, das Uno-Mandat war nur ein Kniff der USA, mit dem man versucht hat, die Chinesen aus dem Konflikt rauszuhalten, was natürlich nicht geklappt hat, weil MacArthur ein Idiot war (*Finger in die Ohren* Da stehen keine 300000 Chinesen an der Grenze, die einmarschieren, wenn wir zum Yalu vorrücken, weil ich das sage *lalalala*). Die Sowjets (besser gesagt Stalin) haben Nordkorea mit Waffen unterstützt (obwohl Stalin Kim Il Sung nicht leiden konnte). Das Ganze Uno-Tralala diente zuallererst mal dazu, der Uno ein bisschen Geltung zu verschaffen und der amerikanischen Bevölkerung den Kriegseinsatz als Polizeiaktion zu verkaufen, weil Truman nicht schon wieder "Krieg" führen wollte.

Zu Syrien: der Westen sollte langsam gelernt haben, dass man in der Region mit Interventionen nichts erreicht, schon gar keine Demokratie. Außerdem weiß keiner, was die Rebellen wollen.

Eben. Aber hier könnte eine UN Mission integrierend wirken, weil der Westen sich nicht mehr genötigt sieht, seine militärischen Interventionen völkerrechtlich zu legitimieren, also nicht mehr zwingend durch die Verweigerung eines UN- Mandates von einem militärischen Engagement abgehalten werden kann. Die letzten Interventionen erfolgten nicht in einem Gebiet, in dem schon russische Streitkräfte stationiert sind. Wenn der Westen eine Militärische Mission nach Syrien entsendet, riskiert er einen militärischen Konflikt mit den Russen, da die Interessen des Westens diametral zu denen der Russen stehen. Der Gefahr ist sich Obama wohl bewusst. Deswegen auch bis jetzt kein offenes Eingreifen.
Eine UN- Mission käme nur zustande, wenn sich die Großmächte darauf verständigen könnten, ihre eigenen Interessen zurückzustellen. Es sieht wohl danach aus, denn Russland scheint sich von Assad zu lösen. Solange der noch an der Macht sit, wird es keine friedliche Lösung ds Konfliktes geben. Dazu ist schon zuviel passiert. An dieser Instabilität kann auch Russland kein Interesse haben. Also muss eine neue Führung in Syrien her. Andererseits wäre es fatal, wenn die Rebellen sich uneingeschränkt durchsetzen würden, da Assad ja auch einen Teil der Bevölkerung repräsentiert und schützt.

Es hängt alles davon ab, ob die Großmächte bereit sind, eine Mission militärisch und finanziell zu tragen, die z.T. ihren jeweiligen Interessen nicht dienen, bzw. ihnen sogar zuwiderlaufen. Kommt eine UN- Mission nicht zustande, werden wir eine jahrelangen Bürgerkrieg erleben, dessen Ausgang ungewiss ist.
 
Als wenn die deutschen sich mal an dem Waffengeschäft beteiligen würden, da profitieren wieder nur die abgebrühten Länder von. Wenn ich schon so einen Scheiß höre wie: Wir verkaufen den Israelis U-Boote.... aber ohne Waffen! Weil wir so ein friedliebendes Ländchen sind.

was sich immer alle wegen den U-Booten aufregen. das ist doch nen uralter hut.