Bis zu dem Tag, an dem der Körper des Manufactorumsarbeiters Elias aufquoll und schließlich platzte, um einem warpgeborenen Ungeheuer die Existenz im Diesseits zu ermöglichen, führte er eigentlich ein ruhiges, von harter Arbeit geprägtes, ehrliches Leben.
Er hatte eine feste Anstellung was zu jenen Zeiten nicht Selbstverständlich war, eine hübsche sowie intelligente Ehefrau und am Monatsanfang stets genug Geld auf dem Konto um ihnen beiden einen angenehmen Lebensstandard zu ermöglichen. Da Elias als arbeitender Teil der Bevölkerung vom dauerhaften Dienst in den Streitkräften der Planetaren Verteidung oder gar der Imperialen Armee verschont bliebt, waren seine Pflichten klar definiert: Arbeiten, Beten, dem Militär bei den vielen Paraden vom Straßenrand aus zujubeln und Nachwuchs zeugen. Er kam diesen Aufgaben mit großem Eifer nach, auch wenn seine Angebetete zumeist nicht die selbe Begeisterung für dieses System versprühte.
Nichts wünschten sich Elias und seine Fau Sarah mehr als ein gemeinsames Kind das sie großziehen konnten, einen kleinen Sohn oder eine Tochter, als menschgewordene Versinnbildlichung ihrer innigen und unendlichen Liebe zueinander. Die beiden malten sich an den vielen Abenden die sie gemeinsam, eng umschlungen im Schlafzimmer verbrachten aus, wie sie ihre Kinder nennen werden würden, auf welche Schulen sie gehen sollten, und welche Berufe sie wohl ergreifen werden. Doch während der Gespräche über das Heranwachsen ihrer zukünftigen Kinder wurde Sarah häufig ungewöhnlich still, und schien mit leeren Augen durch Elias hindurch zu blicken. Dieser interpretierte das schweigsame Verhalten seiner Frau als Trauer darüber, dass sie noch immer nicht schwanger war, was sich bald als fataler Fehler herausstellen sollte.
Eines Nachts schlief Elias sehr unruhig. Seine Frau war seit einigen Tagen krank, und verbachte die meiste Zeit damit, die Klosett mit ihrem geringer werdenden Mageninhalt zu füllen. Sie hatte ihm versprochen morgen zum Arzt zu gehen um sich untersuchen zu lassen, und hatte versichert bald wieder auf dem Damm zu sein, damit sie den von der Arbeit heimkehrenden Elias bald wieder wie gewöhnlich mit einem Lächeln und einem Kuss begrüßen könne.
Elias wälzte sich im Schlafe hin und her, im Traum folgte er seiner Frau durch dunkle Gassen, an Mülltonnen und finsteren Gesellen vorbei. Die Gegend wurde immer zwielichtiger, die in Hochhäusern gestapelten Apartements wichen alten verrusten Wohnkompexen, an denen das Rad der Zeit nagte wie an einem blinden, alten Kregsveteranen. Sarah blickte zurück, schien Elias jedoch nicht sehen zu können, obwohl er ihr dicht auf den Fersen war. Schließlich erreichte sie die Schlakehalden, den Ort, auf den die in Elias´ Fabrik entstehenden unbrauchbaren Metallrückstände geleitet wurden, noch in flüssiger, glühender Form strömten sie an den Hängen herab, und titanische Schaufelräder beförderten den hell orange leuchtenden Abfall aus der Fabrik in den schier endlosen Schlund der Halde. Der Himmel war verdunkelt durch den aus den Schornsteinen wogenden Rauchsäulen, die von unten her durch die brennende Schlake in ein dämmriges Licht getaucht wurden. Nahe am Abgrund stand inmitten der umherfliegenden Funken eine finstere Gestalt, der Größe nach männlich, in einem langen Mantel. Der hochgezogene Kragen und der breite Hut, den er auf den Kopf trug, verweigerte den Blick auf das Gesicht.
Elias´ Frau ging entschlossen auf den reglos stehenden Mann zu, ohne auch nur einen Moment zu zögern. Er selber hingegen versteckte sich so nahe wie möglich hinter einem der vielen Schutthaufen die die Halde umsäumten, und spähte um die Ecke. Sarah hielt der Gestalt in dem Mantel die offene Hand hin, während sich in der Schwärze, in der sich das Gesicht des Fremden verbergen musste, eine halbmondförmige Sichel bildete. Erst schmal, dann immer breiter. Es war ein Lächeln. Er griff mit seiner recht Hand tief in den Mantel und beförderte mit langen, spitzen Fingernägeln eine weiße Kapsel hervor, die er Sarah reichte, welche die Tablette mit einem erleichterten Lächeln entgegennahm. Ein gelbes Leuchten flammte unter dem Hut auf, wie ein lidloses Auge, und die seltsam verdreht rote Pupille in dessen Mitte fixierte Elias, als sich der Kopf des Mannes langsam in dessen Richtung drehte. "Sie belügt dich!" Kreischte der Mann in dem animalischen Tonfall eines mit Messern und Brandeisen gequälten Schweines, das seine nicht zum Sprechen geeigneten Stimmbänder dazu Missbraucht um in den letzten, grausamen Momenten seines erbärmlichen Lebens seinen endlosen Schmerzen in der menschlichen Sprache Ausdruck zu verleihen. "Sie belügt dich!" erklang von den Wänden der Halde wieder, Worte, die sich Tief in Elias´ Bewusstsein bohrten und dort haften blieben wie ein Geschwür. "Sie belügt dich!" klang es immer noch in Elias´ Ohren nach, als er schreiend und völlig naß Geschwitzt in seinem Bett aufwachte, und in das gelbe Auge blickte, in das Auge des unbekannten Mannes der am Rande seines Bettes stand und wahnsinnig grinste. "Sie belügt dich" flüsterte er noch einmal, und war plötzlich verschwunden.
to be continued... 🙄
Er hatte eine feste Anstellung was zu jenen Zeiten nicht Selbstverständlich war, eine hübsche sowie intelligente Ehefrau und am Monatsanfang stets genug Geld auf dem Konto um ihnen beiden einen angenehmen Lebensstandard zu ermöglichen. Da Elias als arbeitender Teil der Bevölkerung vom dauerhaften Dienst in den Streitkräften der Planetaren Verteidung oder gar der Imperialen Armee verschont bliebt, waren seine Pflichten klar definiert: Arbeiten, Beten, dem Militär bei den vielen Paraden vom Straßenrand aus zujubeln und Nachwuchs zeugen. Er kam diesen Aufgaben mit großem Eifer nach, auch wenn seine Angebetete zumeist nicht die selbe Begeisterung für dieses System versprühte.
Nichts wünschten sich Elias und seine Fau Sarah mehr als ein gemeinsames Kind das sie großziehen konnten, einen kleinen Sohn oder eine Tochter, als menschgewordene Versinnbildlichung ihrer innigen und unendlichen Liebe zueinander. Die beiden malten sich an den vielen Abenden die sie gemeinsam, eng umschlungen im Schlafzimmer verbrachten aus, wie sie ihre Kinder nennen werden würden, auf welche Schulen sie gehen sollten, und welche Berufe sie wohl ergreifen werden. Doch während der Gespräche über das Heranwachsen ihrer zukünftigen Kinder wurde Sarah häufig ungewöhnlich still, und schien mit leeren Augen durch Elias hindurch zu blicken. Dieser interpretierte das schweigsame Verhalten seiner Frau als Trauer darüber, dass sie noch immer nicht schwanger war, was sich bald als fataler Fehler herausstellen sollte.
Eines Nachts schlief Elias sehr unruhig. Seine Frau war seit einigen Tagen krank, und verbachte die meiste Zeit damit, die Klosett mit ihrem geringer werdenden Mageninhalt zu füllen. Sie hatte ihm versprochen morgen zum Arzt zu gehen um sich untersuchen zu lassen, und hatte versichert bald wieder auf dem Damm zu sein, damit sie den von der Arbeit heimkehrenden Elias bald wieder wie gewöhnlich mit einem Lächeln und einem Kuss begrüßen könne.
Elias wälzte sich im Schlafe hin und her, im Traum folgte er seiner Frau durch dunkle Gassen, an Mülltonnen und finsteren Gesellen vorbei. Die Gegend wurde immer zwielichtiger, die in Hochhäusern gestapelten Apartements wichen alten verrusten Wohnkompexen, an denen das Rad der Zeit nagte wie an einem blinden, alten Kregsveteranen. Sarah blickte zurück, schien Elias jedoch nicht sehen zu können, obwohl er ihr dicht auf den Fersen war. Schließlich erreichte sie die Schlakehalden, den Ort, auf den die in Elias´ Fabrik entstehenden unbrauchbaren Metallrückstände geleitet wurden, noch in flüssiger, glühender Form strömten sie an den Hängen herab, und titanische Schaufelräder beförderten den hell orange leuchtenden Abfall aus der Fabrik in den schier endlosen Schlund der Halde. Der Himmel war verdunkelt durch den aus den Schornsteinen wogenden Rauchsäulen, die von unten her durch die brennende Schlake in ein dämmriges Licht getaucht wurden. Nahe am Abgrund stand inmitten der umherfliegenden Funken eine finstere Gestalt, der Größe nach männlich, in einem langen Mantel. Der hochgezogene Kragen und der breite Hut, den er auf den Kopf trug, verweigerte den Blick auf das Gesicht.
Elias´ Frau ging entschlossen auf den reglos stehenden Mann zu, ohne auch nur einen Moment zu zögern. Er selber hingegen versteckte sich so nahe wie möglich hinter einem der vielen Schutthaufen die die Halde umsäumten, und spähte um die Ecke. Sarah hielt der Gestalt in dem Mantel die offene Hand hin, während sich in der Schwärze, in der sich das Gesicht des Fremden verbergen musste, eine halbmondförmige Sichel bildete. Erst schmal, dann immer breiter. Es war ein Lächeln. Er griff mit seiner recht Hand tief in den Mantel und beförderte mit langen, spitzen Fingernägeln eine weiße Kapsel hervor, die er Sarah reichte, welche die Tablette mit einem erleichterten Lächeln entgegennahm. Ein gelbes Leuchten flammte unter dem Hut auf, wie ein lidloses Auge, und die seltsam verdreht rote Pupille in dessen Mitte fixierte Elias, als sich der Kopf des Mannes langsam in dessen Richtung drehte. "Sie belügt dich!" Kreischte der Mann in dem animalischen Tonfall eines mit Messern und Brandeisen gequälten Schweines, das seine nicht zum Sprechen geeigneten Stimmbänder dazu Missbraucht um in den letzten, grausamen Momenten seines erbärmlichen Lebens seinen endlosen Schmerzen in der menschlichen Sprache Ausdruck zu verleihen. "Sie belügt dich!" erklang von den Wänden der Halde wieder, Worte, die sich Tief in Elias´ Bewusstsein bohrten und dort haften blieben wie ein Geschwür. "Sie belügt dich!" klang es immer noch in Elias´ Ohren nach, als er schreiend und völlig naß Geschwitzt in seinem Bett aufwachte, und in das gelbe Auge blickte, in das Auge des unbekannten Mannes der am Rande seines Bettes stand und wahnsinnig grinste. "Sie belügt dich" flüsterte er noch einmal, und war plötzlich verschwunden.
to be continued... 🙄
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