Warnung: Ich glaub der Teil is USK ab 18
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Sergeant Galawy wurde Speiübel von der ihm bevorstehenden Aufgabe. Er hatte den Körper der Toten bisher von allen möglichen Winkeln imaginiert, nun stand bald das Aufräumen bevor. Der von der Decke baumelnde Elias Cheria machte nur den geringsten Teil des allgemein herrschenden Chaos aus. Er hatte sich mit einem gewöhnlichen Stromkabel an der an der Decke hängenden Lampe gehängt, ein Wunder nur das diese sein Gewicht tragen konnte. Einen Meter unter seinen baumelnden Füßen lagen unterschiedlich dichte Haarbüschel verteilt, an denen stellenweise noch Teile von Kopfhaut hingen. Seltsamerweise lag kein Stuhl unter dem von der Decke hängenden, die letzte Tätigkeit in seinem Leben schien ein kräftiger Klimmzug gewesen zu sein. Seine Zunge hängte seitlich aus dem Mund, während halb aus den Höhlen getretene Augen jeden Neuankömmling am Tatort mit apathischem Blick bedachten. Die auf dem Boden verteilt liegenden Haarbüschel gehörten zu seiner Frau, oder besser gesagt zu seiner ehemaligen Frau. Sarah Cherias Körper wurde schlimm malträtiert. Auf jedem Glied konnten kleine kreisrunde Flecken und Blutergüsse gefunden werden. Ihre Haut war an vielen Stellen mit Fingernägeln zerkratzt worden, die meisten Wunden davon am Unterleib und ihrem von der Schwangerschaft geprägtem Bauch. Die acht Augen von Galawys in luftdicht versiegelten Overalls gekleideten Aufräumeinheit konnten ihren Blick kaum von den furchtbar entstellten Leichen in dem kleinen Raum losreissen. „Was ist hier nur geschehen?“ stammelte einer fassungslos vor sich hin. Viele der jungen Männer sahen in diesem Moment zum ersten mal in ihrem Leben Tote, dachte Galawy bei sich, und dann müssen es auch noch so schrecklich zugerichtete sein. Verflucht, er selbst hatte noch nie so einen Wahnsinn gesehen. Warum grinste der Erhängte so hämisch auf sie herab? Wieso hatte dieses kranke Scheusal seine Ehefrau getötet, noch dazu auf diese bestialische Art und Weise?
„Galawy? Sergeant Galawy melden Sie sich!“
Der Sergeant griff an sein Kom.
„Hier Sergeant Galawy!“
„Hier spricht Kommissar Emandiel Dane. Haben sie den Tatort ausreichend imaginiert?“
Die Nennung des Titels seines Gesprächspartners lies Galawy automatisch strammstehen.
„Jawohl, Herr Kommissar, ich habe den Ort des Geschehens nach Vorschrift des Sicherheitsprotokolls 48a Paragraph zwei abgelichtet.“
„Ist meine Anwesenheit vonnöten oder können sie den Müll alleine rausbringen?“
Die Respektlosigkeit des Kommissars gegenüber den Toten lies Galawy zusammenfahren.
„Ich ich bitte Sie nur ungern hierher, Herr Kommissar, aber ich bin der Meinung sie sollten sich das hier wirklich ansehen.“
Lautes Fluchen strömte dem Sergeant aus seinem Kom entgegen.
„Also gut, ich komme. Fangen Sie trotzdem an die Leichen wegzuräumen!“
„Jawohl, Herr Kommissar! Eines noch, die Frau des Täters war schwanger, und scheinbar niemand hat davon gewusst. Eine Nachbarin gab an dass sie mit Frau Cheria noch in der Woche zuvor ein Gespräch auf dem Gang geführt hatte.“
„Ist diese Quelle glaubwürdig?“
„Nunja, um ehrlich zu sein, die Dame von Nebenan ist alt und betrunken.“
„Nicht jede Schwangerschaft ist gemeldet, und seit wann geben alte, besoffene Großmütter zutreffende Aussagen? Arbeiten Sie! Ende!“
Der Sergant steckte das Kom wieder in eine Seitentasche seines Overalls. Ihm war mulmig zumute.
„Hergehört Männer! Private Johnson, Sie und Graham wuchten die Frau aus der Badewanne auf eine der Tragen. Legen sie die Laken bereit, um die Toten vor den blicken der Öffentlichkeit zu verbergen. Private Jhoell, bringen sie einen Stuhl rein, wir beide bringen Herrn Cheria wieder zurück auf den Boden der Tatsachen. Los jetzt.“
Galawy sah zu wie sein Trupp unwillig in die Gänge kam. Zuerst kamen Johnson und Graham wieder herein, mit einer der Sanitätstragen. Sie stellten sie parallel zur Kante der Badewanne ab und lehnten sich über den Rand. Johnson packte die Frau an den Handgelenken und begann sie hochzuziehen, wodurch sich ihr Oberkörper aufrichtete und der Kopf nach vorne fiel. Noch mehr Wunden kamen zum Vorschein. Graham griff an den Knöcheln und begann zu ziehen und zu zerren, wodurch Knie der bisher angewinkelten Beine auseinander klappten.
„Bei Terra! Was...?“ Graham erbrach sich beinahe augenblicklich in seinen Overall.
„Was zu Hölle...? Sehen sie nicht hin Sergeant!“ rief Johnson, doch dafür war es bereits zu spät. Der Intimbereich der Frau war vollkommen verwüstet und zerfleischt, halb geronnenes Blut rann von dort noch immer dickflüssig in den Ausguss.
„Beim geheiligten Imperator! Was ging hier nur vor sich?“
„Sarge? Ich glaub da hat etwas versucht in sie rein zu kommen...“
Jedem einzelnen im Trupp fuhr bei dieser schrecklichen Erkenntnis ein eiskalter Schauer über den Rücken. Jhoell entglitt der Stuhl , den er vor wenigen Sekunden in den Raum getragen hatte. Er fiel klappernd zu Boden. Sergeant Galawy musst tief schlucken.
„Sind sie jetzt neuerdings ein Medicae, Private? Machen sie weiter! Graham, ihren Anzug können sie später reinigen! Sehen wir zu das wir hier fertig werden...“ Er wandte sich wieder zu dem an der Decke baumelnden um. Er war froh nicht die schwangere Frau aus der Badewanne hieven zu müssen. Galawy hatte sich bewusst für das kleinere der beiden Übel entschieden. Doch kaum hatte er sich dem Leichnahm von Elias Cheria zugewandt, fragte er sich, ob es wirklich eine kluge Entscheidung gewesen war, ihn zu wählen. Er hatte das Gefühl, die Augen des Toten folgten seinen Bewegungen. Jhoell stieg auf den Stuhl und reichte Elias nun bis zur Brust, erwiderte dessen starren Blick. Er griff nach dem Messer das sein Sergeant ihm reichte und führte es zum an der Lampe befestigten Stromkabel. Plötzlich hielt er inne.
„Was ist los, Private?“
„Sergeant? Der Tote sieht mich an!“