Achso, dass das Deutschland damals gemacht hat, hast Du ganz vergessen zu erwähnen
Ja weils, Blödsinn ist: entgegen der gängigen Propaganda wollte Deutschland nie ein Gastarbeiterabkommen mit den Türken (im Gegensatz zu dem mit z.B. Italien, Spanien oder Griechenland), sondern das ganze wurde ihnen von den Amis mehr oder weniger aufs Auge gedrückt um den Natopartner Türkei, der halt ein paar Sozialfälle los werden wollte ruhig zu stellen.
Und da jetzt sicher kommt "glaub ich nicht, alles rechte Propaganda, in meinem linksgrünen Häkelkurs haben sie es uns anders erklärt":
Wie bei allen anderen Anwerbeabkommen ging die Initiative vom Entsendeland aus, also von der Türkei. Zunächst reagierte die Bundesregierung jedoch zurückhaltend auf das Angebot. Arbeitsminister Theodor Blank lehnte ein Abkommen ab, da er aufgrund der religiös-kulturellen Distanz zwischen türkischen Gastarbeiten und Einheimischen Konflikte befürchtete.[9] Anton Sabel, Präsident der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung, erklärte im September 1960 gegenüber dem Arbeitsministerium, arbeitsmarktpolitisch sei momentan keine Vereinbarung mit der Türkei notwendig.[10] Zu diesem Zeitpunkt waren gerade erst die Abkommen mit Spanien und Griechenland abgeschlossen worden (März 1960). Im August 1961 unterbrach schließlich der Mauerbau den bis dahin noch anhaltenden Zustrom von Arbeitskräften aus dem Osten. Zwei Monate später gab die Bundesregierung dem Drängen der türkischen Regierung nach, da diese eine Absage ansonsten "als eine Diskriminierung betrachten müsse".
http://de.wikipedia.org/wiki/Anwerbeabkommen_zwischen_der_Bundesrepublik_Deutschland_und_der_Türkei
Kurz vor dem sich abzeichnenden Ende des Wirtschaftswunders schloss die Bundesrepublik 1961 ein entsprechendes Abkommen mit der Türkei. Das Abkommen kam auf Druck der Türkei zustande. Anton Sabel, Präsident der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung (Vorläufer der Bundesagentur für Arbeit), äußerte am 26. September 1960, arbeitsmarktpolitisch sei eine Vereinbarung über eine Anwerbung türkischer Arbeitnehmer in keiner Weise notwendig, allerdings könne er nicht beurteilen, „wie weit sich die Bundesrepublik einem etwaigen solchen Vorschlag der türkischen Regierung verschließen kann, da die Türkei ihre Aufnahme in die EWG beantragt hat und als NATO-Partner eine nicht unbedeutende politische Stellung einnimmt.“[6]
Zunächst verhandelte die Bundesregierung zurückhaltend, da die große kulturelle Differenz zur Türkei als problematisch angesehen wurde. Insbesondere auf Druck der US-Regierung kam das Abkommen 1961 zustande. Die USA hatten im Rahmen des Kalten Krieges ein großes Interesse an der Stabilisierung der Türkei und somit der Nato-Südostflanke. Zunächst war nicht daran gedacht, dass die als „Gastarbeiter“ bezeichneten Arbeitskräfte dauerhaft in Deutschland bleiben sollten.
Interessant wie an der Stelle eigentlich schon die Probleme vorhergesehen wurden - um sie dann doch einfach zu ignorieren.
Schön sind bei solchen themen auch die Onlinearchive des Spiegels:
31/1973:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41955159.html
Auch der Kohl hat die Sache -nichtöffentlich- weniger optimistisch behandelt:
Kohl will laut den Dokumenten im Oktober 1982 die Türken einfach nur loswerden. "Deutschland habe kein Problem mit den Portugiesen, den Italienern, selbst den Südostasiaten, weil diese Gemeinschaften sich gut integrierten", zitiert Protokollant Coles den Kanzler, der gerade vier Wochen im Amt ist. "Aber die Türken kämen aus einer sehr andersartigen Kultur. […] Deutschland habe 11 Millionen Deutsche aus osteuropäischen Ländern integriert. Aber diese seien Europäer und stellten daher kein Problem dar."
Als Beispiele für das "Aufeinanderprallen zweier verschiedener Kulturen" nennt Kohl Zwangsehen und Schwarzarbeit der Türken. Jeder zweite von ihnen müsse daher gehen, für die Bleibenden sieht der Kanzler spezielle Schulungen vor: "Diejenigen, die integriert werden, müssten Deutsch lernen."
Von den Zuwanderern aus Anatolien hielt der Pfälzer damals offenbar nicht allzuviel. "Nicht integrationsfähig und auch im Übrigen nicht integrationswillig", sei die größte Gastarbeitergruppe in der Bundesrepublik, urteilt er schon als Oppositionschef der CDU. Und in seiner ersten Regierungserklärung, zwei Wochen vor dem Treffen mit Thatcher, sagt er: "Integration ist nur möglich, wenn die Zahl der bei uns lebenden Ausländer nicht weiter steigt." Aber seinen konkreten Plan, binnen vier Jahren jeden zweiten Türken loszuwerden, verschweigt Kohl. Obwohl sich die öffentliche Empörung womöglich in Grenzen gehalten hätte.
http://www.spiegel.de/politik/deuts...uerken-in-deutschland-loswerden-a-914318.html
-> also nix mit "wir wollten die unbedingt".
Man kann ja auch Vorurteile, Stereotype und wegen mir Rassismus thematisieren, aber solange die Grundlagen rosarote Mythen sind kommt da nix bei raus.
Der Aufreger war, dass er eine genetisch bedingte Überlegenheit der einen Rasse, hier die Juden, gegenüber der anderen, die Türken, die nur kopftuchmädchen produzieren, herbeifabuliert hat und sich dabei auf halbseidene Studien gestützt hat
Nö hat er nicht. Das hat man nur konstruiert und zwar vollkommen. Mal abgesehen das weder die Juden noch das Kopftuchmädchenzitat in seinem Buch vorkommen, werden die beiden Themen nicht mal im gleichen Bezug angesprochen.
Das Kopftuchmädchenzitat stammt wie einige andere der umstritteneren Sätze aus den 'Lettre International':
"Ich muß niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert."
"Ständig werden Bräute nachgeliefert: Das türkische Mädchen hier wird mit einem Anatolen verheiratet, der türkische Junge hier bekommt eine Braut aus einem anatolischen Dorf."
"Meine Vorstellung wäre: generell kein Zuzug mehr außer für Hochqualifizierte und perspektivisch keine Transferleistungen mehr für Einwanderer."
Wie man sieht pauschalisiert er nicht mal sondern unterscheidet ja sogar (wenn es jemanden gibt den man nicht anerkennt, dann auch jemanden bei dem man es tut) in der Aussage ja sogar. Kann man als rhetorischen Trick werten wenn man möchte, oder eben man nimmt die Aussage wie sie gemacht wird ohne eben mit dem Ideologieverdacht rumzuhampeln.
Und was es an den drei Aussagen zu motzen gibt, ist nicht nachvollziehbar: das eine ist ne legitime Meinung, das zweite simple Tatsache, das dritte vernünftige Einwanderungspolitik.
Das mit den Juden-Genen hat damit nichts oder nur oberflächlich zu tun gehabt:
Die Aufregung um den ehemaligen Finanzsenator Thilo Sarrazin wird so schnell nicht abreißen – dafür sorgt er schon selbst. "Alle Juden teilen ein bestimmtes Gen, Basken haben bestimmte Gene, die sie von anderen unterscheiden", sagte Sarrazin jetzt in Welt am Sonntag und Berliner Morgenpost , wie der Axel Springer Verlag vorab meldete. Sarrazins Äußerungen riefen umgehend Widerspruch hervor.
Dieses Zitat fiel, nachdem Sarrazin im Gespräch mit den Zeitungen gefragt wurde, ob es eine genetische Identität gibt. Zuvor hatte der ehemalige Berliner Finanzsenator gesagt, die kulturelle Eigenart der Völker sei keine Legende, sondern bestimme die Wirklichkeit Europas.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2010-08/sarrazin-juden-gene-migration
Diese Aussage kann man für rassistisch motiviert halten, was aber erst mal nichts an einem simplen Umstand ändert: sie ist korrekt. Sicherlich überspitzt vereinfacht: es ist nicht "ein Gen" sondern eher ne Gruppe und man wird auch außerhalb des Judentums Träger finden, aber im Kern ist sie richtig.
Der Punkt der mich einfach massiv aufregt ist der, das man mittlerweile anfängt (<-hoffnungslos untertrieben, wir sind mitten drin!) für die "gerechte Sache" die Leute bewusst zu verblöden.
Das wir die türkischen Gastarbeiter "unbedingt wollten" ist dafür ein ein wunderschönes Beispiel -weil wir sie so dolle wollten, sollte auch keiner länger als 2 Jahre bleiben, durch rotiert werden, nur nach bestandenem Gesundheitscheck und ohne jede Option auf Familiennachzug gekommen werden. Vollkommen logisch diese Story.
Bei der "Rasse" ist es auch so nen Ding: ja, was die Nazis gemacht haben war böse - hat mittlerweile der Letzte begriffen. Aber deswegen gelten für den Menschen jetzt keine biologischen Grundregeln mehr?
"Population mit bestimmten gemeinsamen biologischen Merkmalen" - ist die allgemeinste Definition die man von Rasse geben kann, und die trifft eben auf Menschen zu wie auch auf Tiere zu.
Wenn ich eine Dogge aufgrund phänotypischer Merkmale von einem Schäferhund unterscheiden kann, dann kann ich auch auf die gleiche Weise einen einen "kaukasischen Typ" von einem "negroiden Typ" unterscheiden.
Es gibt keinen rationalen Grund das bei Hunden zu machen, bei Menschen aber nicht. "Weil Nazis Menschen deshalb ins KZ gesteckt haben" ist eben kein rationaler Grund.
Sicher, das ganze Konzept Rasse ist heute in Zeichen der Molekulargenetik an sich ziemlich witz- und sinnlos, weil eben zwei Individuen derselben 'Rasse' deutlich größere Unterscheidungen im Erbgut aufweisen können als zwei angehörige verschiedener 'Rassen'. Wer sich also hinstellt und sagt "es gibt keine genetischen Unterschiede in den verschiedenen menschlichen Populationen (aka Rassen) müsste sich konsequenterweise auch hinstellen und sagen. "Nö, es gibt keinen Unterschied zwischen einer Dogge und einem Chihuahua".
Komischerweise würde man jemanden der letzteres behauptet nur nen Vogel zeigen, ersteres aber qualifiziert einem schon mindestens zum Antidiskriminierungsexperten in irgend einer öffentlich rechtlichen Talkshow. ... und DAS ist das Dilemma.