Warhammer ist ein "Bier & Brezel"- Spiel für ebensolche Spieler.
Nein, ist es nicht, dafür fehlt der gewaltige Fundus um typischen Bier&Brezel-Unfug zu treiben. Außerdem ist das Spiel mittlerweile frustrierend zufällig und nicht mehr lustig zufällig.
Paradebeispiele sind die alten Armeebücher von Skaven und Orks - da wusste man vor einem Wurf nicht, ob jetzt gleich der gegnerische Trupp dezimiert wird, das Gerät einfach nur klick macht oder mitsamt der halben eigenen Armee in die Luft fliegt.
Ich hab Spiele gesehen in denen das Todesrad der Skaven in Runde 1 die halbe eigene Armee plattgefahren hat und anschließend gegen die Höllenglocke gerumpelt ist, die dann auch prompt platzte.
Zwei Spiele später hat es dann einen Drachen mit Blitzen frittiert und einen zweiten einfach plattgefahren.
Oder die ganzen (teilweise sinnvollen, teilweise extrem schwachsinnigen) Sachen die man mit so Erweiterungen wie dem FKR anstellen konnte.
Das war eines Bier&Brezel-Spiels würdig.
Auch waren die Beschreibungen damals sehr viel lustiger oder wenigstens atmosphärischer, was sich auch in den Regeln niederschlug und das Spiel nahm sich nicht so ernst wie heute. Heute wirkt das superdüstere 40k mit seinen superbösen bösigen Megabösewichten die alle ganz doll böse sind nämlich zunehmend nur noch lächerlich - und das nicht absichtlich. Ach ja, hab ich schon erwähnt das die alle ganz doll böse sind?
Das die Ausrüstungsoptionen weggefallen sind, liegt ja auch nicht daran, dass GW Warhammer endlich Turnierfähig machen wollte. Sie wollten einfach die Sache ein wenig einsteigerfreundlicher gestalten, was dann simpler heißt. Ist schade und wäre auch so ein gültiger Kritikpunkt.
Das ist eine faule Ausrede.
Wenn man es einsteigerfreundlich machen möchte gibt man dem Modell eine sinnvolle Standardkonfiguration und macht den Rest über das optionale austauschen und hinzufügen von Equipment.
Das was GW da macht hat nichts mit Einsteigerfreundlichkeit zu tun, sondern schlicht mit Faulheit.
Dass das Balancing trotz praktisch nicht mehr vorhandener Optionen dennoch vorne und hinten nicht passt zeigt schon sehr deutlich wieviel Interesse und Energie in das Design der Regelwerke gesteckt wird.