Fantasy Diskussion - Runewars - FFG veröffentlichen eigenes Tabletop!

Bei Rune Wars erschien es mir so, als wolle man die enttäuschten alten Warhammer Fantasy Fans mit einem eigenen Rank & File für sich gewinnen. Das hat aber nie so recht geklappt. Ich denke, am Anfang sah das noch vielversprechend aus, aber auch FFG kann halt nicht alles verkaufen. Ich hatte zwar auch kurz intensiver mit Rune Wars geliebäugelt, aber die Ankündigung von Star Wars Legion hat mich davon abgehalten.

So ging mir auch 😉

Außerdem hat es GW mittlerweile auch geschafft, Age of Sigmar aus den ersten anderthalb Kriesenjahren zu holen und doch zu einem bescheidenen Erfolg zu machen. Damit ist der Fantasy Tabletop Markt aber auch schon gesättigt. Unterm Strich mag Rune Wars auch zu generisch und zu "fantasy typisch" gewesen sein, aber wenig Neues abseits bekannter Pfade. Es war halt offenbar nicht genug Interesse an dem System vorhaben.

Die Regeln sollen wohl wircklich nicht schlecht sein, aber die Minis sind eher generisch und wohl für den Preis auch nicht ganz so gut, letzteres könnte man ja auch bei Legion sagen aber da steht halt die Star Wars IP dahinter.
 
Ich glaube auch, dass die Mischung aus Tabletop und Brettspiel nicht wirklich gut ankommt. Für ein echtes Tabletop sind die Minis einfach zu schlecht und für ein Brettspiel ist es vermutlich die Investition zu hoch oder das bemalen zu abschreckend.

Es fehlte da einfach von Anfang an das Konzept welche Zielgruppe man ansprechen wollte. Man hat scheinbar versucht aus beiden "Lagern" Leute zu gewinnen. Aber dafür war es dann einfach nicht gut genug.

Ich bin mir sicher, dass es mit anständigen Plastik-Minis und mehr Tabletop Charakter besser angekommen wäre.
 
Ich glaube auch, dass die Mischung aus Tabletop und Brettspiel nicht wirklich gut ankommt. Für ein echtes Tabletop sind die Minis einfach zu schlecht und für ein Brettspiel ist es vermutlich die Investition zu hoch oder das bemalen zu abschreckend.

Es fehlte da einfach von Anfang an das Konzept welche Zielgruppe man ansprechen wollte. Man hat scheinbar versucht aus beiden "Lagern" Leute zu gewinnen. Aber dafür war es dann einfach nicht gut genug.

Ich bin mir sicher, dass es mit anständigen Plastik-Minis und mehr Tabletop Charakter besser angekommen wäre.

Weiß nicht. Ich würde sagen, dass es nicht nur diese zwei Lager gibt, zwischen die man sich gesetzt hat. AoS deckt einen gewissen Teil des Fantasy-Tabletops ab und hat überwiegend die besseren Miniaturen sowie einen höheren Output. Die Lücke des Spiels mit Regimentern - nennen wir es mal Fantasy Historical - die WHFB hinterlassen hat und in die FFG wohl eindringen wollte ist nicht so groß wie erhofft (und vermutlich nicht unwesentlich geschrumpft, da das Zugpferd fehlt) und gefüllt mit Anbietern wesentlich günstigerer Miniaturen, mit denen sich schnell größere Einheiten aufstellen lassen (hinzu kommen nicht unerhebliche Mengen an WHFB-Miniaturen im Umlauf).

Die Kombination aus eher unbekanntem Hintergrund (zudem recht generisch) ohne größere Fanbasis, mittelmäßigen Miniaturen, nicht gerade niedrigen Preisen, allerlei Kram um die Regeln zu nutzen, schleppenden Releases, gut aufgestellte Konkurenz usw. hat das ganze zu einer Fehlinvestition seitens FFG werden lassen.

Es ist zugegebenerweise auch nicht leicht in diesem Segment gewinnbringend Fuß zu fassen - aber das hätte man vorher wissen können.
 
Es ist zugegebenerweise auch nicht leicht in diesem Segment gewinnbringend Fuß zu fassen - aber das hätte man vorher wissen können.


Nein, aber wenn es ein Ziel war (?) die Warhammer-Fantasy-und-Umfeld-Zielgruppe aufzunehmen, hätte man durchaus mehr für deren Inklusive und ein schnelleres Etablieren einer kritischen Größe er Spielbasis tun können.

Ein Regelindex für alle bestehenden Descent-Miniaturen (selber Hintergrund, in-house, selber Maßstab) wäre sicher ein guter Anfang gewesen. Ein Schritt weiter wäre vmtl. Armeelisten für "generische" Elfen, Zwergen, Untaten, etc.., Armeen, um Besitzern von Warhammer Fantasy, etc.. Armeen Anreize zu geben, zumindest mal das System zu versuchen. Weniger Papp-Schnick-Schnack, das den Zugang verhindert, etwa alternative Systeme für Bewegungsbefehle mit print-and-play karten statt (oder als Alternative) zu den Dials wäre ein guter Kompromiss gewesen, etc..

Anders als Brettspiele benötigen Wargames meist eine "Spielszene" von minimaler Größe, und selbst Spieler, die (anfangs) keinen Cent für tatsächliche FFG Miniaturen ausgeben und nur mit 1994 GW Zinnfiguren spielen, haben in diesem Kontext einen Wert, da sie Runewars-Spielern Gegner und eine mit Clubs, Turnierorganisatoren, etc.. bestehende Szene eröffnen und ggf. später FFG Miniaturen kaufen, wenn sie im System erst einmal drin sind.

FFG hat diese Art von Spielern mit dem Design gezielt vor maximale Einstiegshürden gestellt.

Vielleicht wäre das Spiel auch mit mehr Offenheit zur bestehenden ex-Warhammer, 9th-Age, Kings of War, etc.. Szene gescheitert, aber so haben sie sich selbst auf keinen Fall die besten Chancen gegeben.