Also ich weiß echt nicht, was ich mit der Meldung anfangen soll.
1. Es ist ungewöhnlich, dass so etwas nicht über eine zentrale Quelle vermeldet wird, sondern vom unteren Ende der Nahrungskette her. Wenn es denn stimmt, könnte das ein Umdenken von GW bei der Informations- und Geheimhaltungspolitik bedeuten.
2. Meiner Meinung nach sind das eine ganze Menge Baustellen, die da gleichzeitig aufgemacht werden. Kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass man da gleich alles gleichzeitig raushaut. Erst mal werden die sicher testen, ob ein Produkt geht und dann die anderen Spiele auch wieder auflegen.
3. Eine Kooperation mit Prodos-Games steht auch in Kontrast mit ALLEM, wofür GW in den letzten Jahren stand. Erstens würden sie dann eingestehen, dass tatsächlich Spieler relevant sind und nicht nur Sammler und zweitens würden sie mit einem direkten Konkurrenten zusammenarbeiten, wobei man vorher ignoriert hat, dass es diese überhaupt gibt. Und dann auch noch im Endeffekt IP aus der Hand geben, das schmeckt GW normalerweise so gar nicht.
4. Neues für Herr der Ringe kann ich mir beim Besten Willen nicht vorstellen. Wie lange haben die die Lizenz überhaupt noch?
5. Selbst wenn die Spiele neue aufgelegt würden, müsste man immer noch etwas an den bisherigen Problemen der GW-Systeme anpacken: Preise und Regeln. Keiner will Epic mit Regeln wie bei AoS... Die Konkurrenz auf den Sektoren der ehemaligen Specialist Games ist groß und der Markenname Warhammer 40K reicht mittlerweile nicht mehr aus, als dass man gegen die bereits guten Alternativen bestehen kann, ohne hier auch inhaltliche Qualität abzuliefern.
Also ich sehe das so: Die Ankündigiung ist theoretisch das Beste, was GW überhaupt tun könnte: Spiele in die Hände einer Firma geben, die das Gesamtkonzept im Auge hat und auch Spiele entwickeln will. GW könnte sich dann auf seine "Stärke" konzentrieren, nämlich Miniaturen herstellen. Vielleicht kriegt sogar dann mal jemand 40K in die Hand, schreibt ein vernünftiges System und GW darf dafür Modelle herstellen... Wenn dann noch die Preise passen, dann wäre das eine Erfüllung aller Wünsche und Forderungen, welche Veteranten in den letzten Jahren hatten.
Gleichzeitig wäre dies aber so eine extreme Änderung der Firmenphilosophie, dass es einem Urknall gleich kommt. Wenn dem wirllich so wäre, kann das nur eine Reaktion auf katastrophale Verkaufszahlen von Age of Sigmar sein. Und es wäre auch ein Zeichen dafür, dass man beginnt zu erkennen, wo die tatsächlichen Probleme liegen.
Also ich wünsche mir sehr, dass das alles so funktioniert, wie man sich es erhofft, aber meine Befürchtung ist, dass GW das nur halbärschig umsetzt und an den gleichen Stellen Mist baut wie zuvor auch. Ich lasse mich sehr gerne vom Gegenteil überraschen, bin aber aktuell extrem skeptisch. Für wahrscheinlicher halte ich es, dass in Australien nächsten Monat ein GW-Ladenmanager arbeitslos ist.