40k Dunkles Verlangen

Ich mag die Jungens .. bin ja wenig unbewandert in 40k, aber das sind die ersten Spacemarines die ich mag ... sie sind nicht so oberkorrekt, sondern genau so wie es mag (nicht alles was glänzt ist Gold) und bei denen glänzt nur der Titel, Space Marine 😱), tolle Storie die sich von der Qualität erheblich gesteigert hat (dein Still hat sich merklich verbessert), freue mich schon auf die Fortsetzung.

Diese düstere Stimmung kommt immer wieder gut rüber und dieser Balance auf dem Grad zwischen Wahnsinn und Ordnung.. echt gut eingefangen.

die Jungz wären ein Grund (der erste überhaupt) für mich Space Marines zu spielen..

Und toll das es weitergeht 🙂
 
9.


Metallisches Stampfen, das Ächzen freiliegender Servomotoren,
und die Hitze von grell roten Laserblitzen umgaben die Söhne des Engels.
Die Tearers hatten sich hinter die, mit Blut und Exkrementen bedeckte, Aegis Linie zurückgezogen, die sie zuvor gestürmt hatten.
„Sentinels!“, brüllte Bruder Sergeant Larken, „gefolgt von Infanterie, viele!“
„Auf jeden Fall mehrere Hundert.“, frohlockte Bruder Aront.
„Endlich!“, seufzte Pelront inbrünstig.
Dann begann Luzifers Gericht.
Die gesalbten Projektile der schweren Waffe hämmerten auf die anrückenden Jagdläufer ein und vollstreckten den Willen der Tearers.
Bruder Hermio brüllte die Litanei.
Seine mächtige Stimme übertönte den Waffenlärm und die Mitglieder des Trupps lauschten.
Ihr Blut kochte.

Finde dein Ziel.

Folge deiner Bestimmung.
Koste vom Fleisch meines Feindes.
Verschaffe mir Linderung.

Das Mündungsfeuer des schweren Bolters beleuchtete Hermios bleiches Gesicht,
während rauchende Hülsen neben ihm auf den stählernen Boden prasselten.
Luzifer
erhörte sein Gebet.
Er riss einen Sentinel von den Beinen. Das Cockpit des Läufers wurde verbeult,
als er aufschlug und am Boden entlang schrammte. Der junge Pilot versuchte verzweifelt sich daraus zu befreien. Es war zwecklos.
Die Promethium Leitung seines Läufers war gerissen und tränkte seine Uniform mit flüssigem Treibstoff.
Als ein Schatten auf ihn fiel, blickte er hoch und sah seinen Tod.
Ein Astartes mit verdreckter Servorüstung.
Ein blutgetränkter Gott des Gemetzels.
Der durchlöcherte Fetzen zwischen seinen Beinen flatterte im Wind.
Das Schienbein zierte ein schwarzer Kelch mit zwei gekreuzten Klingen darüber.
Tote Augen starrten aus einem bleichen Gesicht.
Narben überzogen den Schädel, wie Schützengräben ein Schlachtfeld.
Der Astartes ging neben dem eingeklemmten Piloten in die Hocke.
Rauch kam aus seiner Rüstung und ließ ihn wirken, als wäre er der Hölle entstiegen. Ein dunkler Engel des Todes.
Das Feindfeuer schien ihn nicht zu interessieren als sein seelenloser Blick über den Piloten wanderte.
Die selben Kreissymbole, die auch die Panzerplatten des Xeno Läufers geziert hatten, prangten auf dessen durchnässter Uniform. Der junge Mann machte seinen Frieden.
Er hatte dem Wohl gedient und war ein produktiver Jünger gewesen.
Aber der Mensch war machtlos im Angesicht des Zorns der Space Marines.
Der düstere Transhumane deutete auf die Brusttasche der geächteten Uniform,
in der sich eine Packung Loh Stäbchen verbarg. Der Pilot blickte verwirrt an sich herab. Dann verstand er, nahm ein Stäbchen aus der Packung und zündete es an.
Dankbar für diese letzte Gnade seines Mörders, machte er mehrere tiefe Züge.
Der Astartes nickte zufrieden.

Captain Invictus genoss die Furcht seines Gegenübers schweigend.
Dann blies er ihm ins Gesicht. Funken lösten sich von der Glut des Stäbchens.
Sie landeten auf der Uniform, die augenblicklich in Flammen aufging.
Der junge Soldat verbrannte bei lebendigem Leib.
Captain Invictus wandte sich ab.
Die Schreie seines Opfers wurden von der folgenden Explosion abgelöst.

Brennende Kinder.


Unterdessen tobte die Schlacht auf der riesigen Plattform weiter.
Blutrote Tearers kämpften unter einem violetten Himmel.
Ohne Furcht. Ohne Gnade. Ohne Reue.

Nur Bruder Hermio und der Imperial Fist waren hinter der Aegis Linie geblieben.
Der Rest wollte Blut, und vergoss es unter schrillem Geschrei. Immer mehr abtrünnige Soldaten strömten von einer breiten Versorgungsstraße auf die Plattform.
Trupp Blutbad veranstaltete ein Schlachtfest.
Pelronts Männer trugen das Banner der dritten Kompanie, mit Invictus persönlicher Heraldik und dem schwarzen Tropfen darüber, tief in die Reihen der Verräter.
Die Brüder gaben ein Gelage für ihre Triebe und befriedigten sie auf grausame Weise.
Es stank nach Treibladungen, Blut, Kot und Urin. Der Geruch der Schlacht.
Captain Invictus war zufrieden. Er vollstreckte den Willen der Menschheit.
Auf seine Weise.

Der Engelszorn schmolz ein Loch in den letzten Sentinel und machte ihn Bewegungsunfähig. Die heilige Macht des Hammers von Amit erledigte den
Rest und verschlang was von dem Läufer übrig war, zusammen mit der Seele
des Piloten.
Aront kämpfte an der Seite seines Bruders. Und er verlor die Kontrolle.
Seine gepanzerte Faust durchstieß den Leib eines Mannes, riss dessen Rückrad in einem Blutregen heraus und erschlug damit einen Zweiten.
Die Züge des Tearers hatten jede Menschlichkeit verloren.
Das Endstadium des Makels.
Aronts Augen waren völlig schwarz.
Er brüllte wie ein Irrer und machte keinen Unterschied mehr zwischen Freund und Feind. Pelront sah es und fluchte, während er einen Ketzer mit seinem Saurozahn enthauptete. Blut aus dem sprudelnden Halsstumpf benetzte sein Gesicht.
Im nächsten Augenblick musste er sich schon seines Bruders erwehren,
der plötzlich auf ihn losging wie ein wildes Tier.

Die Schwärze war zu Aront gekommen.
Sie verschlang die Seele und bahnte sich ihren Weg an die Oberfläche.
Nichts konnte sie aufhalten.

Und der Einäugige wusste, sein Bruder war verloren.
 
Zuletzt bearbeitet:
10.


Pelront, Brigont, Levont, Aront.
Es waren die Namen der Heimat. Stolze Namen. Cretacische Namen.
Namen, die cretacische Eltern ihren Söhnen gaben. Nicht wie Seth oder Invictus.
Dies waren Namen des Ordens, Ehrennamen, genau wie Hermio.
Einst war Captain Invictus Brigont gewesen, vor langer Zeit. Er erinnerte sich kaum daran.
Die Transformation, die Blutriten, und vor allem der Durst ließen einen die Zeit des Menschseins vergessen.
Viele betrachteten es als eine Zeit der Schwäche, und der Unzulänglichkeit.
Sie blickten mit Verachtung auf ihre Vergangenheit, wo sie doch nun zu Engeln aufgestiegen waren.
So auch Captain Invictus.
Demut bedeutet Reinheit. Der Durst nennt jeden Bruder.

Lauro erinnerte sich an die Worte seines Blutpriesters. Er war der Einzige gewesen, der das Verlangen der Brüder zügeln konnte. Heute war er tot. Genau wie der Ordenspriester und der Scriptor, der dritten Kompanie.
Wie alle Aspiranten des Ordens, hatte man Lauro einst vor die Wahl gestellt. Er hatte einen neuen Namen angenommen, für eine neue Existenz. Aront hätte so etwas niemals getan. Er war der Sohn eines Königs,
auch wenn sein zweiter genetischer Vater viel mehr war als das. Er und sein Bruder Pelront hielten stets die Traditionen der Heimat hoch, und ehrten damit auch ihre menschlichen Vorfahren. Ganz im Gegensatz zu jenen, welche die Stämme der Dschungelwelt nur als Mittel zur Befriedigung ihres Durstes sahen.

Captain Invictus hob den Engelszorn. Die Plasmazelle der Pistole leuchtete blau, als die Waffe sich auflud.
Lebe wohl, Sohn Cretacias.
Bruder Aront würde ihm fehlen.


Die Tearers waren auf dem Vormarsch. Sie schoben den Feind von der blutbesudelten Plattform zurück
auf die breite Versorgungsstraße, von der immer noch Verstärkung nach drängte. Die Kommissare exekutierten
jene die zurückwichen und warfen den Astartes immer mehr Fleisch zum Fraße vor.
Leichen türmten sich zu einem Wall des Todes. Doch Zahlen waren bedeutungslos.
Der Wille des Throns wurde vollstreckt, mit gebotener Gründlichkeit. Soldaten kletterten über die grausam entstellten Leichen ihrer Kameraden, nur um den Kuss des Saurozahns, und die Segnung des Bolters zu erfahren.

Von all dem bemerkte Aront nichts.
Er war an einem anderen Ort. Einem dunklen Ort mit schwarzen Korridoren und schlechter Luft.
Ein Ort des Bösen, der Lüge, und des Verrats. Sein Antlitz war das einer Bestie.
„Du hast ihn verraten, Dämon! Vater beschütze mich!“, geiferte er undeutlich.
Pelront wich unter den Hieben seines Bruders zurück. Eigentlich war er immer der Stärkere von ihnen beiden gewesen. Jetzt nicht mehr. Aronts Kraft war gewaltig, doch er hatte keine Kontrolle mehr darüber.
Er schimpfte seinen Bruder einen Renegaten und Verräter, während er auf ihn eindrang. Speichel flog dabei von seinen Lippen und ätzte sich in Pelronts Brustpanzer.
Die Schwärze war erbarmungslos.
Der Fluch des roten Engels ließ Aront den letzten Akt jenes grausamen Dramas durchleben, dass längst zur Legende geworden war. Blut quoll aus seiner ramponierten Servorüstung. Die restlichen Tearers hatten die Situation sofort erkannt und das Feuer auf Aront eröffnet. Trotzdem war er noch auf den Beinen, fluchend und kämpfend.
Sein Bolter war leer, den Saurozahn hatte er längst in einer Leiche zurück gelassen. Nun versuchte er gerade seinem Bruder ins Gesicht zu beißen. Pelront lag inzwischen auf dem Rücken und drückte mit dem Unterarm gegen Aronts Hals. Da traf der Engelszorn und entsandte sein zerstörerisches Licht gegen die Dunkelheit.
Aronts Kopf verschwand, zusammen mit Pelronts Unterarm.
Der Oberkörper mit dem rauchenden Halsstumpf krachte auf Pelronts Brust und gab den Blick frei auf Captain Lauro Invictus und den, von heiligem Licht erfüllten, Engelszorn. Lauro hielt die Waffe noch einen Augenblick auf Pelront gerichtet, bevor er sie senkte.

Immer wachsam.

Invictus und sein Sergeant nickten sich zu. Er wusste Pelront würde es ihm übel nehmen.
Der Einäugige hatte es als sein Vorrecht betrachtet, seinen Bruder zu töten.

Der Herr von Trupp Blutbad blickte an sich herab und verzog das Gesicht.
Nun war er auch noch der Einarmige.



Er würde Augmetik brauchen...
 
Hallo.
Gute Frage...
wusste nicht, dass das noch wer liest.
Da ich auch zum Broterwerb schreibe, bleiben solche Sachen oftmals liegen, weil sie Zeit in Anspruch nehmen die ich gezwungenermaßen in andere Sachen investieren muss um Fristen einzuhalten.
Aber ich werde versuchen hier mal wieder weiter zu machen, demnächst...
LG.
Tristan

Gedanke des Tages: "Koste mein Blut und nenne mich Bruder"