Dust Warfare - Schon erste Erfahrungen/Eindrücke?

Wolfen

Hintergrundstalker
15. Dezember 2009
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Auf der RPC am Wochenende hatte ich zum ersten Mal das neue Regelbuch für Dust Warfare in den Händen, aber leider fehlte mir die Zeit um mich näher damit zu befassen und die 35€ wollte ich auch nicht einfach so blind ausgeben.

Hat einer von euch schon erste Erfahrungen damit gemacht bzw. schon mal näher reingeschaut und kann uns an seinem Eindruck vom Regelsystem teilhaben lassen? Oder hat schon jemand ne Rezension im Netz gefunden?
 
Jo, hab damit schon seit einem halben Jahr Erfahrungen. 😉

Grundsätzlich muss man sich etwas umgewöhnen, dass man nun 4 Phasen statt wie üblich zwei Phasen hat. In den ersten beiden Phasen können die Gegner jeweils einen Teil der Truppen aktivieren in den letzten beiden Phasen dann alle Einheiten. Man kann Einheiten auch vorzeitig aktivieren, später in der Runde haben sie dafür aber weniger Handlungsmöglichkeiten. Weiterhin ist Suppression ungewohnt, also dass Truppen durch ausreichend Feuer erst mal Deckung suchen. Das war so im Kern das ungewohnte, wobei SST-Spieler das schon kennen werden.

Im Kern vereint Dust Warfare die besten Elemente aus AT-43, SST und Dust Tactics.
Die Unterschiede zu Dust Tactics sind schon vorhanden, man muss aber auch nicht extrem viel umlernen. Man merkt den Regeln auf jeden Fall an, dass die Grundlagen schon einige Zeit zum Reifen durch die Verwendung in anderen Spielen hatten. Trotzdem bringt DW noch seine eigenen Besonderheiten mit.

Armeelisten erinnern vom Aufbau her an Flames of War und sind den bisherigen Entwicklungen im Dust-Universum noch nicht extrem walkerlastig. Die Armeeoptionen orientieren sich deutlich am realen WWII, also Infanterieliste mit schwerer Unterstützung oder Motorisierte Liste mit Infanteriesupport. FoW-Spieler werden sich sehr schnell heimisch fühlen.

Die deutsche Übersetzung ist übrigens schon in Planung und es muss nur noch entschieden werden wann.

Die Regeln an sich sind jetzt nicht die einfachsten die ich je gesehen habe, aber immer noch in 20 Minuten im Kern vermittelbar. Die sich daraus ergebenden taktischen Möglichkeiten sind enorm, ohne aber kompliziert zu sein. Das Buch selber kümmert sich um die Regeln und enthält außerdem noch sämtliche Stats und Infos für Achse und Alliierte, Russen und folgende Völker bekommen ihr eigenes Buch. Das malso die Kompaktfassung.

Also wir hatten beim Testspielen sehr viel Spass und haben ihn auch immer noch.

Rezension überlass ich mal anderen. 😉

@Zyrados
Sowohl als auch. Dust Tactics ist das Brettspiel. Dust Warfare das Tabletop. Für Dust Warfare brauchst du nur noch das Buch zu kaufen und kannst dann mit deinen DT-Figuren loslegen. Nur noch Gelände musst du selber stellen. Wobei es da ja inzwischen ein paar nette Geländesets von Dust Studio und FFG/HDS gibt.
 
Dann schieb ich mal direkt noch einige speziellere Fragen nach. 😀

1) Sind die Punktewertigkeiten der Einheiten ähnlich wie bei DT? Oder sogar genau gleich? Wenn die unterschiedlich sein sollten, sag mir doch bitte beispielsweise mal den DW Punktewert für die Recon Grenadiers und/oder einen Ludwig.

2) Mit welchen Punktegrößen wird Standardmässig gespielt? Also was wäre so die Mindestgröße bzw. vergleichbar mit 500 Punkten bei 40K?

3) Gibt es einen Armeeorganisationsplan wie bei 40K? Ich kenne FOW nicht wirklich, aber ich glaube gehört zu haben, das man bestimmte Einheiten mitnehmen muss um andere "freizuschalten". Ähnlich wie bei der Imperialen Armee in der dritten Edition. Stimmt das oder bin ich da gänzlich auf dem Holzweg?

Danke im Voraus
 
Technisch bedingt haben wir die Punkte etwas nach oben und nach unten verschoben, damit wir mehr Differenzierungsmöglichkeiten haben. Die Recon Basiskosten sind 17 und Ludwig 40 AP.

Die Standardgrößen für Schlachten sind 200, 200-400 und 400+ AP. Turniere werden diese Größen auf jeden Fall verwenden. Wobei das System auch gut nach oben skaliert, ist halt nur eine Frage der zur Verfügung stehenden Zeit.

Organisation ist eher wie bei FoW, aber 40K nicht unähnlich. Du hast Pflichtsektionen und optionale Sektionen, außerdem erlauben die einige Sektionen Unterstützungssektionen mitzunehmen. Und jede Armee hat mehrere Armeeorganisationspläne.
 
@Zyrados
Sowohl als auch. Dust Tactics ist das Brettspiel. Dust Warfare das Tabletop. Für Dust Warfare brauchst du nur noch das Buch zu kaufen und kannst dann mit deinen DT-Figuren loslegen. Nur noch Gelände musst du selber stellen. Wobei es da ja inzwischen ein paar nette Geländesets von Dust Studio und FFG/HDS gibt.
Ahh sehr schön. Hatte nämlich mal was von Dust Tactics gehört und war dann echt enttäuscht als ich herausfand das es "nur" ein Brettspiel ist. Dust Warfare ich komme!😀
 
So, ich habe heute mein Warfare Regelbuch beim lokalen Einzelhändler meines Vertrauens erworben. Natürlich musste ich schnellstmöglich die Heimreise antreten um mich in das Buch einzulesen... und was soll ich sagen:
Zuallererst bin ich nach ca. einer halben Stunde Lektüre auf meiner Couch eingeschlafen, was schonmal nicht sonderlich für das Regelwerk spricht :lol:

Nein mal im Ernst, das Buch ist schön aufgemacht, wenn auch ein wenig teuer für den Umfang den es bietet.
Die Fotos sind allesamt ganz nett, aber nix was man nicht schon von der FFG Seite her kennen würde. Leider wurden die Minis auch nicht auf zum Gelände passenden Bases abgelichtet, sondern tragen auch mitten auf einer blühenden Sommerwiese ihre Schnee-Basierung mit sich rum. Das Layout ist gewohnt gut und lässt nichts zum meckern. Schön ist der doch halbwegs gut ausgeleuchtete Hintergrund, der aber leider auch nicht viel neues bietet.

Was mir bei meinem Quick-Scanning bisher übel aufgestossen ist, ist die Anpassung einiger Waffen-Stats und Punktewerte der Einheiten. Das macht die ganzen schönen DT Karten im Endeffekt nutzlos. Dass man Bewegungsreichweiten verändern muss sehe ich ja durchaus ein, aber was war falsch an den bisherigen Punktwerten und Waffenstats (Ahja btw. die Kampfzange des Luthers zählt bei DW als Nahkampfwaffe!)?

Was ich auch nicht so toll finde ist, dass es (im Gegensatz zu DT) nicht mehr so ohne weiteres möglich ist seine Armee nach eigenem Gusto zusammenzustellen. Grundsätzlich begrüße ich zwar die Begrenzung von Läufern zugunsten eines Infanterie-lastigen Spieles, aber so ganz schmecken will mir das nicht. Warum müssen Beobachter und Sniper limitiert werden?
Ich habe irgendwie den dumpfen Verdacht, dass hier wiedermal AOP zurecht gezimmert werden mussten um das Spiel halbwegs zu balancen.

Genaueres zum Spiel werde ich zwar erst sagen könnnen, wenn ich das Buch intensiver studiert habe und auch mal ein Spielchen gewagt habe, aber der erste Eindruck hat mich jedenfalls nicht vom Hocker gehauen.
 
Die Anpassung der Stats und AP war notwendig.

Es hat sich im Lauf der Testspiele gezeigt, dass diese zwar bei DT bis zu einer gewissen Spielgröße funktionieren, aber im Rahmen des geänderten Rundenablaufs bei DW wurde deutlich, dass einige Einheiten/Waffen zu stark davon profitierten und andere zu wenig. Es sollte aber jedem klar gewesen sein, dass man ein Brettspiel von den Werten her nicht 1:1 auf ein TT übertragen konnte, schon gar nicht, wenn letzteres in großem Maßstab skalierbar sein soll.

Du kannst immer noch deine Einheiten nach eigenem gutdünken zusammenstellen, das nennt sich dann Freundschaftsspiel. Armeelisten sind bei jeden TT ab einer bestimmten Spielgröße notwendig um eine gewisse Ausgeglichenheit zu erhalten. Wäre dies nicht der Fall, würden sehr schnell sehr einseitige Armeen über das Schlachtfeld rumpeln. Du nennst selber ein gutes Beispiel. Stell dir eine Armee fast nur aus Scharfschützen, Beobachtern und zugehöriger Artillerie vor. Viel Spass damit.

Nebenbei kann ein Schlachtfeld bei DW deutlich größer werden als bei DT, wo die meisten Waffen unbeschränkte Reichweite haben. Oder wäre es sinnvoll bei einem besprechungszimmergroßem Schlachtfeld (ja, es gibt Leute die Schlachten auch auf mehr als 120x180cm austragen) immer noch die Mehrzahl der Waffen unlimitiert schießen zu lassen?

Übrigens kommst du auch bei DT ab einer bestimmten AP-Größe nicht mehr ohne Limitierungen raus, wenn es noch halbwegs fair sein soll. Das hat aber nichts mit schlechtem Design, sondern mit der extrem zunehmenden Anzahl an Variablen zu tun je größer ein Spiel wird. Armeelisten sind da eine einfache aber elegante Methode das im übersichtlichen Rahmen zu behalten. Und nenn mir ein gutes Massen-TT, dass nicht ohne Listen auskommt.

Weiterhin erlauben Listen den Armeeaufbau dem Stil der jeweiligen Fraktion treu zu bleiben. Ist toll wenn im Fluff steht die Armee ist eine Massenarmee die Soldatenwelle auf Soldatenwelle aufs Schlachtfeld karrt und dann sieht man nur noch Artillerieläufer und Spotter in der hintersten Ecke eingebunkert.

@Preis
Der ist eigentlich normaler TT-Durchschnitt für 140+ Seiten in Vollfarbe und Hardcover
 
@Preis
Der ist eigentlich normaler TT-Durchschnitt für 140+ Seiten in Vollfarbe und Hardcover
Ohne dir jetzt zu nahe treten zu wollen, aber das ist meiner Meinung nach schlicht und ergreifend einfach nicht richtig. Sämtliche mir bekannten Hardcover Regelwerke sind im Preis pro Seite eindeutig billiger, einzige Ausnahme hierbei ist "Rebellion" von ebobminiatures.
Ich habe mich jetzt mal hingesetzt und die Preise pro Seite von jedem Hardcover Regelwerk ausgerechnet, das ich je erworben habe und bin dabei auf einen Durchschnittspreis von ~0,19€ pro Seite gekommen, wohingegen Warfare mit ~0,28€ pro Seite zu Buche schlägt. Sogar die GW Schinken sind in dem Vergleich eindeutig billiger. Hierzu möchte ich anmerken, dass ich Listenpreise genommen habe und oft auch aufgerundet habe!
War & Conquest (Scarrab Miniatures, 176 Seiten, 34,90€) --> 0,20€
Clash of Empires (Great Escape Games, 191 Seiten, 30,-€) --> 0,15€
Rules of Engagement (Great Escape Games, 240 Seiten, 40,-€) -->0,16€
Rebellion (ebob Miniatures, 108 Seiten, 35€) --> 0,33€
Kampfgruppe Normandy (Warhammer Historical, 348 Seiten, 60€) --> 0,18€
Empire of the Dead (Westwind Miniatures, 152 Seiten, 38,-€) --> 0,25€
Warhammer 40k (Games Workshop, 320 Seiten, 50,-€) --> 0,15€
Warhammer Fantasy (Games Workshop, 532 Seiten, 60,-€) --> 0,11€
Herr der Ringe (Games Workshop, 240 Seiten, 50,-€) --> 0,21€
Flames of War (Battlefront, 308 Seiten, 45,-€) --> 0,15€
Field of Glory Napoleonic (Osprey, 148 Seiten, 30€) --> 0,21€

Aber mal ganz davon ab:
Wie ich bereits gesagt habe näheres zum Spiel selbst kann ich erst sagen, wenn ich das Buch komplett durchhabe. Ich habe lediglich meinen ersten Eindruck wiedergegeben und dieser war eben nicht so berauschend.
Dass ich meine Armee in Freundschaftsspielen aufstellen kann, wie ich will und mag ist mir auch durchaus bewusst, aber es hätte deutlich innovativere und schönere Wege gegeben als Listen. Ein Besipiel hierfür wäre z.B. das Moralsystem von KGN, welches effektiv verhindert, dass Spieler reine Panzerlisten aufstellen.

Nebenbei kann ein Schlachtfeld bei DW deutlich größer werden als bei DT, wo die meisten Waffen unbeschränkte Reichweite haben. Oder wäre es sinnvoll bei einem besprechungszimmergroßem Schlachtfeld (ja, es gibt Leute die Schlachten auch auf mehr als 120x180cm austragen) immer noch die Mehrzahl der Waffen unlimitiert schießen zu lassen?
Wenn man von der effektiven Reichweite der realen Vorbilder ausgeht eindeutig ja... und bitte, die 2 Prozent aller Wargamer, die auf derartig großen Spielfeldern spielen kann man ja wohl vernachlässigen. Es wird ja auch nicht auf die 75% Rücksicht genommen, die offizielle Werte und Karten von historischem Gefährt für DT haben wollen.

Es hat sich im Lauf der Testspiele gezeigt, dass diese zwar bei DT bis zu einer gewissen Spielgröße funktionieren, aber im Rahmen des geänderten Rundenablaufs bei DW wurde deutlich, dass einige Einheiten/Waffen zu stark davon profitierten und andere zu wenig.
Ahja... es ist doch schon aufgefallen, dass der Luther mit 35 Punkten im Vergleich zum Ludwig zu teuer ist... sowas. Ist ja nicht so, dass ich das schon bei der Umstellung der Punktwerte für DT gesagt hätte.

Versteh mich jetzt bitte nicht falsch, das ist kein Angriff auf dich persönlich, oder deine Arbeit, aber DT ist in meinen Augen über die letzten Veröffentlichungen immer unausgegorener geworden und DW fängt (zumindest nach meinen bisherigen Einblicken) schon schwach an.
Wie gesagt, ich werde dem Spiel durchaus eine Chance geben, vielleicht entfaltet sich der echte Charme tatsächlich erst auf dem Spielfeld, aber ich habe schon genug Regelsysteme gelesen um sagen zu können ob ein Spiel meinen Erwartungen entspricht, oder eben nicht ohne es tatsächlcih schon probiert zu haben.
 
Das jetzt bitte nicht als persönlichen Angriff verstehen, ich will vor allem darlegen, warum so entschieden wurde.

Nehmen wir doch mal bitte den Preis den so ziemlich jeder Händler in Deutschland dafür aufruft und der liegt zur Zeit bei etwa 35 Euro und da liegt das Buch wie von mir gesagt im Mittelfeld. Alles andere ist zwar toll, aber ich gehe immer gern von den Preisen aus, die man regulär im Durchschnitt im Handel zahlt. Und nach Seitenpreisen zu rechnen ist absoluter Unsinn, denn so manches dünnere Regelwerk hat schon mehr Spielfreude bereitet, als so mancher fetter Wälzer. (WHFB 8te Edition z.B. hat sich zwar blendend verkauft, aber find mal Spieler im Vergleich zu früher).

@KGN
Tja, und was denkst du würde GW machen, wenn ein ehemaliger Angestellter in einem Konkurrenzprodukt ein ähnliches System verwenden würde? Und der Weisheit letzter Schluß ist das Moralsystem auch nicht. Es ist nur EINE Methode und nicht DIE Methode. Vor allem, warum muß man unbedingt innovativ sein, wenn sich etwas als einfach und effektiv herausgestellt hat. Vor allem wenn in Zukunft noch Unterfraktionen erscheinen, sind Listen der einfachere Weg der Differenzierung und des Erhalts des Spielstils einer Fraktion. Das Moralsystem ist übrigens technisch gesehen auch nur wieder eine Liste, wenn auch eine sehr rudimentäre und versteckte.


Wenn man von der effektiven Reichweite der realen Vorbilder ausgeht eindeutig ja... und bitte, die 2 Prozent aller Wargamer, die auf derartig großen Spielfeldern spielen kann man ja wohl vernachlässigen. Es wird ja auch nicht auf die 75% Rücksicht genommen, die offizielle Werte und Karten von historischem Gefährt für DT haben wollen.
Wenn wir die realen Reichweiten 1:1 übernehmen würden, müssten wir spätestens nach dem amerikanischen Bürgerkrieg aufhören, da ab etwa da kein Spielfeld mehr sinnvoll darstellbar wäre.
Nebenbei hat sich bei den Testspielen zu DW herausgestellt, dass die Gruppen recht schnell auch auf größeren Flächen als 120x180 spielen wollten und auch schon bei AT-43 wurden von den regulären Spielern immer wieder Schlachten auf deutlich größeren Platten ausgetragen. Nebenbei, auf die 75% wird Rücksicht genommen und sie werden sogar bald eingebunden werden. Greade weil beide Systeme recht gut skalieren, wäre es ein Fehler gewesen die Waffenreichweiten nicht auch unter diesem Gesichtspunkt neu zu evaluieren. Nebenbei haben wir hier nicht mehr nur Quadrate und ein sehr übersichtliches Spielfeld, sondern komplexere Landschaften und dem mußte auch Rechnung getragen werden. Sieh dir bitte alle regulären TT an und nenn mir eins, das nicht teilweise beschränkte Waffenreichweiten hat. Was bei einm Brettspiel noch gut funktioniert, muss bei einem TT nicht auch klappen.

@Punktewerte
Man wird nie alle Punktewerte auf Anhieb richtig hinbekommen, so viele möglichen Situationen kan KEINE Firma durchspielen. Deshalb wird es immer wieder Anpassungen der Punktewerte geben, wobei sie bei Dust in sehr vertrebarem Rahmen vorgenommen wurden (Für die Werte von AEG kann FFG nichts). Und was für dich wie ein Fehler aussieht kann bei anderen hervorragend klappen, daher kann man immer nur die Rückmeldungen auswerten und demenstprechend anpassen.

DT hat seine Vor- und Nachteile und für größere Schlachten müssen die Regeln in Zukunft sicher angepasst werden, man sollte aber immer berücksichtigen, dass es immer noch ein Brettspiel ist. Und es gibt auch genügend Stimmen, die DT am Anfang noch unausgeglichen fanden es jetzt aber immer besser finden.

@Regelsysteme gelesen
Das ist jetzt nichts gegen dich, aber dich trifft es halt, weil du es erwähnt hast:

Grundsätzlich! Ein Spiel nur nach dem Durchlesen der Regeln zu beurteilen ist der Kardinalfehler Nummer 1. Niemand kann im Kopf all die Zusammenhänge erfassen und durchrechnen, die sich aus dem Zusammenspiel aller Faktoren ergeben. Nicht mal Regeldesigner können das und deshalb verbringen wir einen nicht unbeträchtlichen Teil unserer Zeit mit Testspielen. Ich habe alle diejenigen gefressen, die Regelsysteme nur nach Lektüre beurteilen und maße mir selber nicht an über ein Spiel zu urteilen ohne es vorher ein paar Mal gespielt zu haben. Genauso kann ich Leute, die meinen Spielsysteme nur auf Zahlen runterbrechen zu können nicht ausstehen, weil sie zu viele Variablen ignorieren, daß aber nur mal so am Rande. Man kann sich ein grobes Bild machen, aber auch nur dass. Das würde ich übrigens bei jedem Spiel sagen, egal von wem es ist. Außer natürlich das System hat so eklatante Fehler, dass man sie auf Anhieb erkennt (z.B. extrem wenige Würfelwürfe und dadurch zu viel zu hoher Glücksfaktor oder Würfelwürfe die den Spielausgang ohne Berücksichtigung des bisherigen Spiels bestimmen).
In deinem fall stört mich halt die Aussage, dass es nicht mehr so wie das Brettspiel ist. DW ist ein TT und das wurde von Anfang an klar gesagt. Es soll DT nicht ersetzen, sondern ergänzen.

Ich rechne dir aber hoch an, dass du ein endgültiges Urteil erst nach ein paar Spielen abgeben willst. Da bist du schon deutlich weiter als so mancher TTler der nur sein eines System kennt. 😉
 
Zuletzt bearbeitet:
Und nach Seitenpreisen zu rechnen ist absoluter Unsinn, denn so manches dünnere Regelwerk hat schon mehr Spielfreude bereitet, als so mancher fetter Wälzer.
Nein, da es grundsätzlich die einzige wirklich bewertbare Konstante ist und hier ist Warfare im Listenpreis eindeutig teurer. Ob einem das Buch zu teuer ist liegt an jedem persönlich, was man aber nicht bewerten kann. Deswegen ist mir das Buch für das was es bietet zu teuer. Ich habe aber auch schon wesentlich dünnere Bücher für einen höheren Seitenpreis (z.B. SAGA, Rebellion) erworben und empfinde diese nicht als zu teuer, da mir sowohl das Lesen als auch das Spielen sehr viel Spaß gemacht haben. Es ist also rein subjektiv ob einem das Buch zu teuer ist oder nicht, deswegen habe ich es auf die Konstante des Seitenpreises heruntergebrochen.

Es ist nur EINE Methode und nicht DIE Methode.
Richtig, deswegen war es auch nur ein Beispiel.
Das Moralsystem ist übrigens technisch gesehen auch nur wieder eine Liste, wenn auch eine sehr rudimentäre und versteckte.
Im Endeffekt ist alles, was den Spieler in seiner Auswahl beschränkt eine Art Liste, aber das Moralsystem ist wenigstens eine wirklich gute Idee und nicht derselbe 100 Mal vorgekaute Käse.

Vor allem, warum muß man unbedingt innovativ sein, wenn sich etwas als einfach und effektiv herausgestellt hat
Ich mag da ja allein auf weiter Flur stehen, aber Listen empfinde ich persönlich immer als einengend. Im Krieg waren Kampfgruppen auch keine Einheiten, die der regulären Gliederung unterlagen. Eine weitere interessante Möglichkeit wäre es gewesen für bestimmte Gattungen innerhalb einer Fraktion die Punktwerte zu verändern. So kann z.B. eine leichte Inf. Division Infanterie der Klasse 2 zu deutlich billigeren Konditionen erwerben, wohingegen eine schwere Inf. Division mehr für die Jungs zahlt, aber dafür die AC3 billiger bekommt. Dass das noch ein viel größeres Maß an Playtesting und Balancing erfordert hätte ist mir hier durchaus bewusst, aber ich hätte es interessanter gefunden.

Sieh dir bitte alle regulären TT an und nenn mir eins, das nicht teilweise beschränkte Waffenreichweiten hat. Was bei einm Brettspiel noch gut funktioniert, muss bei einem TT nicht auch klappen.
Die Waffenreichweiten waren auch grundsätzlich weniger mein Problem als ihre Kampfwerte. Beispiel hierzu: laut Stat-Line ist jetzt das MG-48 auch nicht mehr besser als das amerikanische Victory MG.
Btw.: kommt jetzt, da in Warfare die Kampfzange des Luthers endlich eine CC Waffe ist auch ein entsprechendes Errata für DT?

DT hat seine Vor- und Nachteile und für größere Schlachten müssen die Regeln in Zukunft sicher angepasst werden, man sollte aber immer berücksichtigen, dass es immer noch ein Brettspiel ist.
Hmm, wir haben erst kürzlich eine 500 Punkte Schlacht auf einem ein wenig größeren Feld ausgetragen und fanden es eigtl. recht spannend.

Grundsätzlich! Ein Spiel nur nach dem Durchlesen der Regeln zu beurteilen ist der Kardinalfehler Nummer 1. Niemand kann im Kopf all die Zusammenhänge erfassen und durchrechnen, die sich aus dem Zusammenspiel aller Faktoren ergeben. Nicht mal Regeldesigner können das und deshalb verbringen wir einen nicht unbeträchtlichen Teil unserer Zeit mit Testspielen.
Du hast mich hier falsch verstanden. Ich maße mir nicht an zu beurteilen ob das Spiel gut ist, oder nicht, oder wie sich das Spiel letztendlich spielt. Ich sage nur, dass ich beurteilen kann, ob das Regelsystem meinen Erwartungen entspricht. Hierbei gehe ich von Innovation, flüssigem Lesen, klarem Verständniss und dem groben Zusammenwirken der einzelnen Regeln und Einheiten aus. Dass man ohne es zu spielen ein Spiel nie wirklich auf Herz und Nieren prüfen kann ist mir durchaus bewusst.
 
Ich mag da ja allein auf weiter Flur stehen, aber Listen empfinde ich persönlich immer als einengend. Im Krieg waren Kampfgruppen auch keine Einheiten, die der regulären Gliederung unterlagen.

Und wie die in Strukturen eingebunden waren. Bei den Amis so extrem, dass man ohne Gruppen-Leithirsch fast handlungsunfähig wurde, bei den Deutschen wurde schon in der Ausbildung darauf wert gelegt, das auch die kleinsten Einheiten bei Verlust des Offiziers weiterkämpfen konnten. Auf den Schlachtfeldern des WWI ging es weitaus geordneter zu als viele Hollywoodfilme einem Glauben machen wollen. Das war aber auch bei der Menge an bewegtem Material gar nicht anders möglich. Deshalb verwendet ja auch FoW ein gewaltige Menge an Listen um diese Strukturen vernünftig darstellen zu können. Mit einem Moralsystem könnte man die verschiedenen Einheitenarten bei FoW gar nicht mehr vernünftig darstellen ohne dieses extrem aufzublähen. Dein Beispiel ist prinzipiell interessant, würde aber auch ein sehr aufgeblähtes System verlangen und auch wieder zu Listen, aber deutlich unübersichtlicheren führen.

kommt jetzt, da in Warfare die Kampfzange des Luthers endlich eine CC Waffe ist auch ein entsprechendes Errata für DT?

Soweit ich mich erinner ist die Kampfzange eine RW1-Waffe, was bei DT auch Sinn macht, bei DW haben wir sie als CC deklariert, weil es dort auch die Möglichkeit gibt noch näher an den Gegener ranzukommen als bei DT (praktisch kannst du nen Luke am AT-AT machen, wenn es die Umstände erlauben). Von daher wird es da kein Errata für DT geben.

@500 Punkte
Das geht noch, Freunde haben schon größere getestet: http://www.bolter-team.at/phpBB3/viewtopic.php?f=34&t=1103 Bei 1200 fängt es schon an problematisch zu werden, ist aber immer noch recht flott spielbar. Da werden sicher ein paar Einschränkungen kommen.

@falsch verstanden
Ich denke du hast mehr etwas in der Richtung von DT erwartet oder?
 
Ich denke, ich werde da morgen mal was zu schreiben, ich habe heute mein erstes Testspiel überhaupt zum DUST Universum. Also auch keine Ahnung von Dust Tactics und somit keine "Vergleichsunstimmigkeiten".

Insofern geh ich da recht unbefangen dran und bewerte das System auf meiner Erfahrungsbasis und obs was taugt oder nicht und Spass macht.
Nur weil A. Chambers draufsteht, muss es ja leider keine Spieloffenbarung sein...
 
Ich hatte ja gesagt, dass ich was schreiben wollte 🙂
Also mein Ersteindruck ist ziemlich durchwachsen. Die Miniaturen sind okay, erinnern mich stellenweise sehr stark an AT-43 aufgrund des Materials. Die Mechs sind nett designed allerdings, ein Manko ist aber, dass man im Gegensatz zu AT-43 selbst zum Pinsel greifen sollte, damit das Spiel was hermacht, da man sonst mit grauen und grünen Püppchen spielt. Das war bei At-43 besser, da musste man nur tuschen und trockenbürsten. Wenn man die Figuren aber bemalt hat, sieht das Spiel fantastisch aus auf dem Feld.
Die Regeln sind hm.. naja, ich fands nicht berauschend. Zum einen kam es mir für ein Tabletop von den Reichweiten her eher vor, als wenn ich in nem Nahkampf-Scharmützel wäre, da das meiste auf dem Feld eine Reichweite von 12"-16" hatte. Irgendwie nicht das, was ich einem solchen Tabletop erwarte, das seinen Fokus auf Feuerkämpfe gelegt hat. Mir war auch nicht ganz klar, warum ich Truppen komplett ausschalten sollte. 1 Infantrist alleine macht, egal welchen Lvl er hat, nur mit Glück Schaden. Aber dieser 1 Infantrist hält den Würfelpool für die Initiative künstlich oben, da ja Trupps auf dem Feld zählen. Und da man als 2. in der Initiativfolge meist besser fährt, reduziere ich eine Armee mit vielen Truppen doch sinnvollerweise nur auf einen Infantristen pro Trupp, damit derjenige durchschnittlich vor mir dran ist und ich nur zu reagieren brauche.
Dann ist das Spiel schon sehr extrem auf "Stein Schere Papier" ausgelegt, wenn ich nix gegen schwere Infantrie dabeihabe, schiesse ich mit Erbsen auf Elefanten, habe ich nix gegen Mechs dabei, bin ich denen hilflos ausgeliefert. Ist mir mit den Amis passiert, dass ich nix gegen die schwere deutsche Lvl3 Infantrie machen konnte, nachdem mein Flammenwerfertrupp und Mech ausgelöscht worden war. Der deutsche Spieler im Gegenzug konnte nix gegen meine Lvl3 Nahkampftruppen machen, wenn ich seine normale Infantrie angegriffen habe (Messer gegen Lvl3 =kein Schaden)...
Da das Spiel eh hohe Miniatur-Verlustraten hat (man räumt in der Schussphase teilweise sehr viele Truppen vom Feld), hat das Ganze für mich auch eher den Charakter "wer bringt die größte Wumme aufs Feld", da muss man sich dann mit Missionszielen behelfen.
Wirkt auf mich noch sehr unausgegoren und ich mag es nicht, wenn ich gezwungen werde, für den Fall der Fälle Truppen auswählen zu müssen anstatt die Truppen zu nehmen, die mir auf dem Schlachtfeld gefallen. AT-43, ick hör dir trapsen.

Insgesamt bin ich von der ganzen DUST Sache noch nicht wirklich begeistert, ausser die Miniaturen wissen zu gefallen.
 
Aber dieser 1 Infantrist hält den Würfelpool für die Initiative künstlich oben, da ja Trupps auf dem Feld zählen. Und da man als 2. in der Initiativfolge meist besser fährt, reduziere ich eine Armee mit vielen Truppen doch sinnvollerweise nur auf einen Infantristen pro Trupp, damit derjenige durchschnittlich vor mir dran ist und ich nur zu reagieren brauche.

Ich kenne das Spiel jetzt nicht, von daher mal gefragt:
Ist das wie bei Battletech? Ich ziehe, du ziehst, ich ziehe, du ziehst, und 2. sein ist besser?
Bei BT gibt's ne extra-Formel, um numerische Überlegenheit in den Punktwerten darzustellen, weil einer in einem Kampf zB in Lanzengröße (sagen wir mal 5500 BV), wenn er mehr Einheiten hat, ohne den Force Modifier einfach so lange Müll schieben kann, bis der zahlenmäßig unterlegene seine guten Truppen ziehen muss und dann gib ihm. Das ist schon unangenehm, wenn man als unterlegener die Initative hat, aber noch viel unangenehmer, wenn der zahlenmäßig Überlegene sie hat. (Der Forcemod ändert da zwar nichts dran, weist aber sozusagen den Initiativeschritten einen Punktwert zu, der die allgemeine Qualität der Einheiten des ZÜ senkt).

Da sieht's dann so aus: Müll Müll, Müll Müll, Müll Gut, Müll Gut (hier geht dem unterlegenen die Puste aus), jetzt zieht der ZÜ alleine: Gut Gut.

Sprich, meine Frage ist, ob init sinking wie das bei Dust möglich ist, und wenn ja, dürfte das die Erklärung sein, warum man so Versprengsel umlegen sollte.
 
Ne ist anders, bei DUST zieht immer eine Seite komplett, dann die andere, wobei man pro Zug 2 Aktionen pro Einheit ansagen kann (also 2x bewegen, bewegen/schießen und umgekehrt oder schießen mit misslungenen Treffer wiederholen).
Man würfelt am Anfang der Runde in der Initiativphase mit einem Würfel pro Anwesendem Trupp. Derjenige, der mehr Erfolge würfelt, zieht als erstes in der nachfolgenden Commandphase und der nachfolgenden regulären Kampfphase.
In der Commandphase hat man pro gewürfeltem Erfolg eine Aktion, die man mit Truppen, die sich in 12" Umkreis um den Kommandanten befinden, ausführen kann. Diese Aktionen können nicht unterbrochen werden (Regel in Dust: Wenn eine Aktion innerhalb von 12" um einen Gegnertrupp angesagt wird und dieser hat noch Aktionen frei, kann er eine Reaktion ansagen und vor der Aktion handeln). Man kann sich also in Stellung bewegen, ohne dass der Gegner einen unterbricht und beschießt.
Allerdings zählen die Aktionen in der Commandphase zu den regulären Aktionen einer Einheit, von denen man eben nur 2 hat pro Zug.
Ist halt ein wenig komplizierter und Ini-sinking gibts in dem Sinne nicht.