So Lady's heute war es soweit und ich habe mein erstes Spielchen gespielt. Zwar nur gegen meine Frau, aber was tut man nicht alles, wenn man neugierig ist^^.
Gespielt wurden 150 Punkte auf beiden Seiten ohne irgendwelche speziellen Missionssonderregeln.
Zuerst mal zum Positiven:
Ich war überrascht wie 'Straight forward' sich DW spielen lässt. Die Regeln haben nach einmal durchlesen schon halbwegs gut gesessen und ich musste nicht allzu oft nachschlagen (kann aber auch daran liegen, dass ich mich so geärgert habe, dass ich mir die Regeln gleich "eingebrannt" habe <_<) Trotzdem möchte ich darauf hinweisen, dass es durchaus sein kann, dass uns der ein oder andere Fehler unterlaufen ist. Sollte dem so sein, lasse ich mich gerne berichtigen
😉.
Das semi-IGO-UGO spielt sich überraschenderweise auch halbwegs angenehm, auch wenn es definitiv nicht mein Favourit wird, aber dazu nachher mehr.
DW lässt sich mit 150 Punkten (mit Listenbau etc.) in 2 Stunden gemütlich zocken und ist deswegen auch für kürzere Abende mMn ganz gut geeignet.
Alles in allem hat das Spiel durchaus Spaß gemacht und in ein paar Errata's wird da denke ich ein gutes und anspruchsvolles Spiel draus.
Was mir aber trotzdem aufgefallen ist:
- Nur horizontales Messen.
Das hat zu einer doch eher tragikomischen Situation geführt, aufgrund der ich auch das komplette Spiel verloren habe. Schlau wie ich war habe ich meine Sniper samt Kommandotrupp in den ersten Stock eines Gebäudes gestellt (1. Stock war gleichzeitig das Dach) in der irrigen Annahme, dass sie von dort aus alles sehen können, aber aufgrund von Hardcover auch recht widerstandsfähig werden. Pustekuchen! Gegen Ende des Spiels (meine Frau hatte noch ihren Rhino mit zwei der Hammers, während ich noch das Sniperteam und Chef & Funker meines Kommandotrupps hatte) kommen die Hammers samt Rhino mit ihrer ersten Aktion in 3" an mein Häuschen ran und anstatt ihre nächste Aktion dazu nutzen zu müssen zu mir hochzukommen erklärt mir meine Frau den Nahkampf. Zuerst war ich ein wenig verdutzt, aber nach kurzem Nachschlagen musste ich gestehen, dass sie recht hat. Also Nahkampf durchgeführt und dank CC auch gleich verloren.
Vorausgesetzt wir haben das absolut richtig gespielt (LOS war da) so finde ich, dass dies eine unglückliche Regelung darstellt. Auch, dass man von erhöhtem Gelände keine wirklichen Vorteile zieht finde ich schade. So können sich Truppen bergauf genauso schnell bewegen, wie bergab. Hier hätte es mMn noch viel Potential das Ganze taktisch anspruchsvoller zu gestalten. Es würde meines Erachtens nach langen CC Waffen auf Kämpfe auf gleicher Ebene zu beschränken und vertikales Messen einzuführen.
Meiner Meinung nach sollten dann Truppen, die sich bergauf bewegen oder schiessen die vertikale Komponente ins Messen mit einfliessen lassen, während die Einheiten in erhöhter Position für Bergabstürmen oder Schiessen lediglich in der Horizontalen messen.
- Verbündete Einheiten blockieren, bzw. verschleiern keine LoS für andere Verbündete Einheiten.
Da ich ja trotzig bin habe ich den "Meatshield" mal ausprobiert. Ich muss zwar gestehen, dass er aufgrund von lediglich "obscured" nicht so gut funktioniert, wie ich es mir vorgestellt habe, aber er funktioniert. Hier werde ich in Zukunft als Hausregel einführen, dass auch feindliche Einheiten, durch meine Verbündeten als "obscured" gelten.
- Suppression.
Funktioniert ganz gut, aber mir als Ersatz für den Moralwert einer Truppe ein wenig zu mau. Suppression hat einen großen Einfluss im Spiel, aber wird mMn zu stark gewertet. V.a. Einheiten mit nur 3 Modellen, die aber so ziemlich die Elite darstellen, leiden darunter. Es langt dreimal drauf zu schiessen und jedesmal einen Treffer zu produzieren (auch wenn dieser gesafed wird) und die Einheit macht ertsmal nichtmehr wirklich viel, ausser zu versuchen die Marker loszuwerden.
- Ich habe während des ganzen Spiels nicht rausgefunden ob Artillerie jetzt auf Einheiten in Gebäuden schiessen kann, oder nicht.
-Scharfschützen können sich ihre Ziele nicht mehr aussuchen, dafür ignorieren sie aber Rüstungs und Decker. Ein etwas seltsames System, hier muss ich aber gestehen dass ich nicht wüsste wie man es anders lösen könnte ohne die Deckungs- und Rüstungswurfregeln zu verändern.
-Deckungs- und Rüstungswürfe. Im Gegensatz zu DT habe ich jetzt zwar einen Rüster, aber (kann an mir liegen) der fühlt sich irgendwie "seltsam" an. Das in DW eingeführte System funktioniert (btw Zombies sind nur noch AC2 <_<) so wie es soll, nämlcih schnell. Mir persönlich ist es aber ein wenig zu simpel, da es keinen Rüster für die einzelnen Miniaturen gibt, sondern nur einen Rüster in Höhe der Armour Class. D.h. wenn meine Truppe mit AC2 6 Treffer einfährt (nur als Beispiel) und ich mich in offenem Gelände befinde, dann kann ich maximal 2 der Treffer wegsaven. Bei DT hat es mich nicht gestört, da ja die Rüster über die verminderte Wirkung der Waffen gegen größere Ziele dargestellt wurde, hier aber finden wir ein Mischding. Weder Fisch noch Fleisch.
Die Vereinfachung der Cover-Regeln schmeckt mir auch nicht unbedingt, da Einheiten, die sich in Softcover befinden lediglich automatisch einen Treffer wegsaven und in Hardcover zwei. Hier frage ich mich wirklich warum das System, das bei DT mMn wirklich gut funktioniert hat, über den Haufen geschmissen werden musste (bin für Erklärungen offen
).
- Schwieriges Gelände. Meine Gedanken dazu habe ich bereits dargelegt und auch das Spiel hat an meiner Meinung dazu nichts geändert.
Fazit:
Im Großen und ganzen war es ein angenehmes erstes Spiel und ich muss gestehen, dass ich mich trotz einiger (aus meiner Sicht) handwerklicher Mängel in diesem Regelwerk, auf weitere Spiele freue. Warfare ist aufgrund seiner Einfachheit mEn vorallem für Tabletop Einsteiger geeignet, während es für anspruchsvollere Spieler wohl eher im Bereich "Bier & Brezeln" bewegt. Ich hoffe, dass FFG es noch schafft die Regeln, mit Hilfe von Erratas, logischer und anspruchsvoller zu gestalten. Ansonsten bleibt zumindest für mich lediglich die Einführung eines ganzen Packens Hausregeln.