Ehrencodex für 40k Turnierplay - oder: Wie benehme ich mich beim Spielen?

engelshaeubchen

Tabletop-Fanatiker
Club-Moderator
13. Juli 2006
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Der Ehrencodex – oder: Gentleman-Play im 40k

Werte Mitspieler, Freunde des gepflegten 40k Turnierspiels,

immer mal wieder kommt eine Phase im Turnierspiel auf, bei dem man sich über das Verhalten des anderen aufregt oder sich selbst nicht ganz im Griff hat. Ich weiß aus eigener Erfahrung zu berichten und hoffe, nun so langsam etwas altersweise zu werden.
Im Vorfeld des Grand Tournaments wurden mir mehrere schlechte Beispiele an menschlichem Fehlverhalten geschildert, die zu unangenehmen Situationen für Orga und Spieler geführt haben. Deshalb bot ich mich als lebensälterer Hobbyist der TTM Orga an, als Ombudsmann bei solchen zwischenmenschlichen Herausforderungen zu fungieren. Ziel sollte sein, zwischen Spielern untereinander oder als Schiedsgericht für Orgas zu dienen.
Dass die Lage (in Teilen) schon auf dem nächsten Turnier so eskalieren würde, war mir nicht klar, aber auch nicht völlig überraschend, leider.
Und so schreibe ich Euch nun an, mit mir gemeinsam zu philosophieren, wie wir (wieder) ein wenig mehr Gentleman-Play in das Turnier 40k bekommen. Denn machen wir uns mal nichts vor: Streit will keiner von uns und außerdem schreckt Fehlverhalten von Turniergrößen die jungen, potenziellen Turniereinsteiger ab, es selbst mal bei uns zu versuchen.
Ich liebe dieses Hobby, spiele seit 30 Jahren und will mich bemühen, ein besserer Turnier-Mensch zu werden.

Das Thema ist nicht neu, deswegen hier mal zwei Beispiele aus der Vergangenheit (genommen aus dem Reglement der Northguard):

„ Northguard Challenge von 2011: Sanktionierungskatalog Selbstverständlich gehen wir davon aus, dass wir keine Strafen aussprechen müssen, da sich alle sportlich fair und freundschaftlich verhalten werden! Aber da der Teufel ein Eichhörnchen ist, behalten wir uns einige Maßnahmen vor. Wichtigste Regel: Versucht, untereinander einig zu werden. Ihr seid alle alt genug. Wenn erstmal der Schiri kommt, gilt dessen Entscheidung. Dann gibt es kein Zurück mehr! Kriterien:​ 1. Zeitspiel Definition: Bewusstes Verlangsamen der eigenen Aktionen mit dem Zweck eines spielerischen Vorteils. Dies muss auch bei Massenarmeespielern angenommen werden, die nie die 4. Runde erreichen. Als Grundfrage beim Armeeaufbau muss sich jeder Spieler die Frage stellen: „Bin ich in der Lage, diese Armee innerhalb der vorgegebenen Zeit über 7 Spielzüge zu führen?“ Falls die Antwort kein sicheres „JA“ ergibt, sollte man sich für einen anderen Aufbau begeistern. Wird durch einen Spieler bemerkt, dass der Gegner auf Zeit spielt, hat er diesen explizit darauf hinzuweisen (später nur bei der Orga rumheulen hilft nicht!). Sollte sich das Verhalten nicht bessern, ist die Orga/ Schiri herbei zu rufen. Stellt die Orga das Zeitspiel fest, wird der betreffende Spieler mit der gelben Karte verwarnt (Abzug von 3 Punkten auf das eigene Ergebnis zugunsten des anderen Spielers). Bei Wiederholung droht die gelb/ rote Karte (Verlust des Spiels mit 0:20). 2. Unsportlichkeit Grundregel: Ich verhalte mich meinem Gegner gegenüber so, wie ich selbst behandelt werden möchte. „Im Zweifelsfalle für den Gegner“ bei Regelauslegungen ist ein hervorragender Ansatz, dem Gegner zu zeigen, dass man ein Sportsmann ist (das heißt nicht, dass man nicht um Regeln auch gemeinsam streiten kann oder sich über den Tisch ziehen lassen muss). Flegelhaftes Benehmen (ständiges Rülpsen, Furzen, Rotzen, etc.), rumheulen, brüllen, den Gegner einschüchtern, schikanieren, usw. haben auf einem Turnier, welches unser unvergleichlich schönes Hobby zu etwas Besonderem macht, absolut nichts verloren. Wird durch einen Spieler bemerkt, dass der Gegner unsportlich ist, hat er diesen explizit darauf hinzuweisen (später nur bei der Orga rumheulen hilft nicht!). Sollte sich das Verhalten nicht bessern, ist die Orga/ Schiri herbei zu rufen. Stellt die Orga (ggfs. unter Befragung von Zeugen) die Unsportlichkeit fest, wird der betreffende Spieler mit der gelben Karte verwarnt (Abzug von 3 Punkten auf das eigene Ergebnis zugunsten des anderen Spielers). Bei Wiederholung droht die gelb/ rote Karte (Verlust des Spiels mit 0:20). 3. Betrug Wer eine fehlerhafte Liste abgegeben hat, kann mit Verlust aller bis dahin erzielten Punkte bestraft werden (zugunsten der Gegner). Die Entscheidung wird unter Berücksichtigung des bisherigen Verhaltens des Spielers, der Tragweite des Listenfehlers und der Anwendung dieses Fehlers im Spiel (bspw. der Landraider, der zwar fehlerhaft einen Suchscheinwerfer zuviel hat, aber diesen nie angewandt hatte wird geringer bestraft als der Stormraven, der mit seinen eigentlich nicht vorhandenen Hurricanes reihenweise Symbionten umgemäht hat). Im Zweifel gegen den Spieler! Kontrolliert also genau Eure Listen. Wer mit gefälschten Würfeln spielt, wird sofort disqualifiziert und des Turniers verwiesen. Im Zweifel spielt mit einem gemeinsamen Würfelsatz!!! Falsches Messen, zu schnelles Würfeln (mit dem Ziel, dass der Gegner die Ergebnisse nicht mehr überprüfen kann), die Einheit aus einem anderen Transporter kommen lassen als eigentlich vorgesehen, etc. sind Beispiele für mögliches Betrügen. Wird durch einen Spieler bemerkt, dass der Gegner betrügt, hat er diesen explizit darauf hinzuweisen (später nur bei der Orga rumheulen hilft nicht!). Es könnte ja sein, dass der Gegner einfach unkonzentriert, aufgeregt etc. ist. Bei eindeutigem Betrügen/ oder nicht Bessern des Verhaltens, ist die Orga/ Schiri herbei zu rufen. Stellt die Orga (ggfs. unter Befragung von Zeugen) den Betrug fest, wird der betreffende Spieler je nach Betrugsschwere entweder mit der gelben Karte verwarnt (Abzug von 3 Punkten auf das eigene Ergebnis zugunsten des anderen Spielers; bei Wiederholung droht die gelb/ rote Karte (Verlust des Spiels mit 0:20)) oder sogar der roten Karte mit Ausschluss aus dem Turnier. Betrüger haben bei der Northguard Challenge absolut nichts verloren.“

Und nun ein etwas jüngeres Beispiel:
„Einige grundsätzliche Bemerkungen: Zunächst ein Hinweis von mir als Golfspieler: Ein Golfspieler ist sein eigener Schiedsrichter, nicht etwa sein Gegenspieler im Flight oder ein anderer, objektiver Nichtspieler. Er gibt sich selbst Strafschläge, wenn er Fehler gemacht hat. Was will ich damit aussagen? Auch wenn Ihr auf einem Turnier seid, so seid Ihr und Eurer Mitspieler auf der anderen Plattenseite selbst dafür verantwortlich, ein regelkonformes, vor allem aber für beide Seiten freundschaftliches, aufregendes Spiel zu spielen. Wir, die NG-Orga werden explizit beim Turnier nicht vorbei kommen, um Sichtlinien zu überprüfen, mit dem Maßband Entfernungen zu messen oder die Volltreffer-Tabelle auszuwerten. Das macht bitteschön alleine oder fragt mal höflich den Spieler am Nachbartisch. Konsultiert gemeinsam das Regelbuch, Errata, FAQ, Codizes oder nutzt den gesunden Menschenverstand, wenn Ihr mal nicht weiter kommt. Und es ist auch gar nicht so wichtig, dass eine Regel auf dem gesamten Turnier unbedingt überall gleich von Anfang an gesehen wird, entscheidend ist, dass Ihr Beiden, die gerade spielen, sich einig sind. Wenn Ihr also beide kein mysteriöses Gelände spielen wollt, dann soll es so sein. Ist uns von der Orga egal. Sollte es aber Streit geben, regeln wir das. Im Zweifel immer gegen denjenigen, der sich Vorteil verschaffen wollte. Ich hoffe, Ihr versteht mich. Es soll kein Anschiss sein, sondern den Grundsatz der Northguard Crew erläutern: Kommt und habt gemeinsam Spaß!“

Am Montag werde ich mit motivierten Menschen mittels Skype über die Aufstellung eines „Ehren-Codizes“ sprechen, beim Golf „Netiquette“ genannt. Und damit wir nicht völlig leer in die Diskussion einsteigen, möchte ich dieses Forum hier nutzen, Eure Gedanken zu sammeln.
Wer sich nicht öffentlich äußern möchte, kann mir gerne eine PN schreiben. Ich stelle dann die Anonymität sicher.
Feel free. Was sollte rein in einen Benimm-Katalog, der auch Sanktionen mit beschreiben könnte und was ist selbstverständlich?

Euer Engelshäubchen
Der viel zu oft zu laute und sich nicht benehmen könnende 40k Fanatiker
 
Wovon ich bei dieser Sache definitiv absehen würde ist bei einer Aufzählung von Fehlverhalten gleich die Strafen darzulegen die der Spieler zu erwarten hat. Bleiben wir in dieser Hinsicht mal beim Zeitspiel. Wenn man da drei Strafpunkte das erste mal auferlegt, also quasi die oben angesprochene gelbe Karte kann ich mir gut vorstellen das jemand, der sowieso schon mit dem Gedanken spielt Zeitspiel zu machen, sich vielleicht denkt. "Es ist sinnvoller die drei Strafpunkte zu kassieren und ein Ergebniss zu erzielen das nicht 20:0 ist, anstatt eben Straffrei zu bleiben aber dann mit weit weniger Punkten aus der Runde zu gehen." Deswegen würde ich vorschlagen das ihr entweder gleich absolute Strafen macht, beim Zeitspiel Beispiel also das Spiel gleich mit 20:0 wertet, so das es sich nie lohnt auf Zeit zu spielen, oder ihr lässt die Strafen offen und eine jede Orga soll sich vorher kurz gedanken machen wie sie was bestraft und dies dann nicht öffentlich machen, sondern nur für die Schiris zurücklegen, einfach das man als böswilliger Spieler gar nicht erst in Versuchung kommt auszurechnen ob es sinvoll ist straffrei zu bleiben oder nicht.
 
Ich hätte ja, ehrlich gesagt, nach dem Lesen der obigen Texte jegliches Interesse an den Turnieren verloren. Einfach weil die Formulierung für mich den Anschein erweckt, in der Orga genau die unangenehmen Leute zu haben, denen ich nicht bei einem Spiel begegnen will.
Die Formulierungen sind weder freundlich noch wenigstens neutral gehalten. So ein Ehren-Codex sollte also deutlich besser formuliert sein, denn sonst wirkt der Text selbst nicht ansatzweise ehrenhaft.
Ich bin allerdings klar für solche Regelungen oder Grundsätze, auf die man sich berufen kann, denn ich habe in meinen wenigen Spielen im kompetetiven Umfeld in mehr als der Hälfte der Fälle schlechte Erfahrungen gemacht. Ich habe dann im Laufe der Spiele gemerkt, wie toll es lief, freundlich zu sein und "Im Zweifel für den Gegner" umzusetzen. Funktioniert nämlich nur sehr schlecht, wenn das eine einseitige Sache ist und der Gegner nur so lange freundlich ist, wie man ihm alles nach der Nase redet und alles glaubt, was er einem so zu den eigenen Regeln sagt.

Achtet also vielleicht dann etwas auf die Formulierung beim Ehren-Codex.
 
Meines Erachtens muss da jeder primär an sich selbst arbeiten.

Egal ob und in welcher Form eine inoffizielle Netiquette oder auch offizielle Regeln, mit oder ohne Sanktionen, existieren: Es wird immer Möglichkeiten geben, das Spiel für seinen Spielpartner zu einer extrem unangenehmen Angelegenheit zu machen, ohne dabei irgendwelche Regeln oder Vorgaben zu brechen.
Auch ein "knapp unterm Radar fliegen" kann ziemlich ätzend sein.

Solange Leute in einem Mindset auf eine Veranstaltung fahren, in dem sie sich nicht die Bohne für das Wohlfühlen ihrer Spielpartner (ich sage bewusst nicht Gegner) interessieren, nicht respektvoll miteinander umgehen, hilft m.E. kein Regelwerk der Welt.
Leider auch keine Fairplay-Wertung, die ja immer eine Retourkutsche ermöglicht.

Letztendlich würde ich fast sagen man ist machtlos. Es gibt in jedem Wettbewerb Unsportlichkeit, ob im Fußball oder im Tabletop. Und wer den Fußball verfolgt, weiß auch wie selbst Videobeweise und Zeitlupen oft nicht ausreichen um fair und effektiv zu sanktionieren.

Nun geht es im Fußball aber um Millionen, im Tabletop allerhöchstens um ein bisschen flüchtigen Internetfame.
Also reißt euch einfach verdammt nochmal zusammen, Leute. Wir sitzen doch alle im selben Boot.
 
Das Thema Gentleman-Play ist auch nach dem ETC 2016 aufgekommen und was unserem deutschen Team da wiederfahren ist (Mitspieler beschwert sich darüber das er in der Psipahe Unsichtbarkeit vergessen hat zu wirken, bekommt es anchträglich und es gibt eine Strafe für das deustche Team).
In der Folge ist es auch in der deutschen Turnierszene zu Gentleman-Play gekommen und aus eigener Erfahrung kann ich da von mißbrauch reden (auf dem Baltic Cup 2016), bzw. den Versuch es zu seinen Gunsten zu benutzen.

Alle die mit mir spielen durften habe eine gemeinsame erfahrung gemacht:
1. Ich fluche im Spiel schonmal --> ist nicht persönlich gemeint, einfach mein Druckventil bevor ich in mich rein fresse und irgendwann allen um die Ohren fliege
2. Ich vergesse Sache und sage das auch wenn es mir auffällt (z.B. aus über 12" auf Alapha Legion geschossen und Trefferwürfe nicht veschlechtert) --> Ich muss meine Regeln kennen, nicht mein Gegenüber, ich akzeptiere dann das ermittelte Ergebnis und versuche nicht es zu annullieren und nochmals von vorne bitte (Rückabwickelung ist für den Hintern) - das erwarte ich auch von meinem Mitspieler
3. Wenn ich absehen kann das wir beide nicht zu auf einen Nenner kommen bei Diskussionswürdigem schlage ich direkt eine neutrale Person vor zur Entscheidungsfindung (Spieler vom Nachbartisch, Orga) --> ich akzeptiere deren Einschätzung, egal wie sie auch aussieht
4. Ich spiele immer zügig und erwaret das auch von meinem Mitspieler (schwierige Entscheidungen kennt jeder, z.B. Schuss oder charge Reihenfolge, das sehe ich nicht direkt als Zeitspiel an - Nachdenken muss möglich sein)

Hier ein paar sachen die für mich NoGos sind:
1. Indirektes unter Druck setzen (Mitspieler steht da, hat die Armee vor der Brust verschränkt, geht auf und ab und guckt immer wieder auf die Uhr, ab dem Monat wo mein Spielerzug läuft...) --> meine schlimmste Erfahrung war gegen 3x 50 Conscripts, er hat seinen Zug in aller Ruhe abgehandelt und mich dann angefangen zu hetzen (ich hatte meine Dämonen Prinz Horden Liste dabei [Magnus + 6 DPs + Chaneling + 40 Horrors])
2. Zigarettenpausen
3. Wenn noch 20min Zeit sind und sich beide drauf einigen noch die nächste Runde fertig zu spielen, und dann mein Gegenüber auf die Idee kommt noch die nächste Runde anzufangen da noch 7min übrig sind --> ich habe mich dann komplet falsch positioniert und exponiert da es füpr mich der letzte Zug gewesen ist
4. Ungenaues messen und positionieren --> Luftlinie anstatt von Base zu Base (aus 23,5" Luftlie werden mehr als 24" und damit ist die Einheit außer Reichweite), im charge einafch die komplette Einheit in Basekontakz schieben anstatt nur die erwürfelten 6" (führt zu mehr kämpfenden Modellen)
5. Keine ausgedruckte Armeeliste, Armeelisten auf Handys/Tablets... (in meinen Listen stehen alle Profile und Regeln drinn zu allen Einheiten und Modellen)

Ich hoffe das hilft weiter ^^
 
Bei Zeitspiel würde ich nie Absicht unterstellen, besonders wenn es sich um einen Anfänger handelt. Eigentlich ist das kein Zeitspiel, sondern fehlende Übung. Wer mehr als 100 Modelle spielt, sollte aber wissen was er tut.
2 Pros die mit Orks nicht Runde 3 erreichen, das ist einfach dumm, aber auch kein wirkliches Zeitspiel. Trotzdem sollte man sie ermahnen. Man könnte auch unterstellen, dass sie nur versuchen auf unentschieden zu spielen.
Was das weiterbewegen von Einheiten als erlaubt angeht, sehe ich nicht als so schlimm an, wenn man wirklich jede Mini misst dauert das. Meistens ignoriere ich das. Aber wenn es zu schlimm wird, mache ich darauf aufmerksam. Es gibt übrigen gute Techniken, wie man gut bewegt ohne alles zu messen. Besonders in Hinblick auf Nahkampfeinheiten. Aber das würe hier ausufern.

Vor allem da man die Minis nun mehrfach anfassen und bewegen muss.
Z.B Bewegung + Advance würde ich immer in einer Ausführung spielen und erlauben.
Wenn einer mal was vergisst, dann würde ich das als Gentleman auch immer erlauben, außer es ist nicht mehr in der Causalität wirklich mehr nachvollziehbar. Das müssen die Spieler selbst entscheiden.
Der Gentleman erlaubt vieles und besteht nicht sklavisch auf die Einhaltung des Regelwerks, um sich einen Vorteil durch das Missgeschick des Gegners zu verschaffen.
Das Turnierumfeld erlaubt aber nur sehr eingeschränkt ein solches Gentleman-Spiel. Wenn sich nicht beide Seiten vorher darauf einigen oder sehr gut kennen, ist das nur schwer durchzuhalten, würde ich meinen.

In diesen Kontext, war ich schon fast so weit ein Manifest zu schreiben. Habe die Idee aber erst mal verschoben, weil ich die ersten Turniere meinerseits zu 8. Editon abwarten möchte. Ich persönlich fürchte aber das schlimmste. Hier hat sich gefühl von der 7. zur 8. in der Spielerschaft nicht viel verändert. Nein ich glaube es ist noch schlimmer geworden. Leute die sich profilieren wollen, packen ihre größten Keulen aus und bestehen auf ihren Standpunkt im Spiel wie kleine Kinder die auf Stur gehen.

JA mehr Gentlemanspiel würde ich begrüßen.
In diesen Zusammenhang verweise ich auch mal auf den DaConflict, das Gentleman-Turnier im Norden (Schleichwerbung).
 
Zuletzt bearbeitet:
@Fauk: Danke für den Hinweis. Guter Einwand.
@Luckynumber666: Das, was Du da lesen kannst, soll nicht der Text für den "Ehrencodex" werden, sondern wurde aus alten Beiträgen stumpf raus kopiert, um der jüngeren Leserschaft hier zu zeigen, dass es sowas schon mal gab. Keine Angst also, wir werden uns bemühen, es besser hin zu kriegen.
@Eisen: Nun, genau das, worüber manche hier schon schreiben. Wie kriegen wir es hin, uns besser zu respektieren an der Platte. Wie spielen wir gemeinsam ein Spiel und freuen uns gemeinsam darüber und nutzen nicht die Regelfickerei oder sonstiges, um zu gewinnen.
@Welf: Ganz wertvoller Beitrag. Danke dafür. Ich werde mich exakt darum bemühen, nicht abzuschrecken.
@Altschul: Wir brauchen genau solche Menschen wie Dich auf Turnieren. Herzlich willkommen 😀 Fühl Dich heraus gefordert
@Der Eld: Auch 2010 haben schon Menschen die Benimm-Bewertung (und auch den Bemalkatalog) genutzt, um ihre Gegner unter Druck zu setzen. "ich gebe Dir nur volle Punktzahl, wenn Du mir auch die gleiche Punktzahl gibst." Fragt mal bei Ursarker Creed und Freder nach, die können davon noch Lieder singen. Deswegen bin ich persönlich auch gegen solche Stimmzettel.
Deine Hinweise nehme ich gerne auf, einiges gehört in den offiziellen Regelteil, bspw. Armeelisten. Ich werde Schmuvness vorschlagen, eine eindeutige Formatierung der Armeeliste als Standard festzulegen. Auch ich finde es schlichtweg zum Kotzen, die Armeeliste in einem Handy nachlesen zu müssen, weil ich das ohne Brille gar nicht mehr kann.
@Sniperjack: DaConflict im Norden und Bedburger Scheunenkloppen im Westen sind zwei tolle Beispiele, wie es auch laufen kann: einfach nur großartig.
 
Ehrencodex - oder wie verhalte ich mich als Spieler?

Im Grunde ist das ja kein Regelwerk, sondern eher eine Selbstverpflichtung.

Mir fällt dazu ein, dass es möglich wäre, verschiedene Punkte zu sammeln und z. B. zu sagen: Wenn ihr auf unser Turnier kommen wollt, dann verpflichtet euch, diesen Ehrencodex einzuhalten.

Punkte die da rein gehören:
- Ich bin höflich und respektvoll gegenüber dem Veranstalter und meinen Mitspielern
- Ich halte mich nach besten Wissen und Gewissen an die Regeln. Wenn ich einen Fehler begangen habe, dann gebe ich ihn auch im nachhinein zu und halte mich an die Konsequenzen.

Das sind jetzt zwei Punkte, die schon eine Menge Dinge ansprechen.

Es gehört meiner Meinung nach noch was dazu:
- Wenn mich an meinem Mitspieler an seiner Verhaltensweise oder Spielweise etwas ärgert oder stört, dann spreche ich ihn drauf an.

Also die Selbstverpflichtung, den Mund aufzumachen, wenn mich etwas stört.

Und noch ein Punkt, der könnte schon eher kritisch gesehen werden:
Wenn mein Mitspieler mir nicht die selbe Höflichkeit und den selben Respekt entgegenbringt, dann spiele ich nicht mit ihm.

Das würde natürlich bedeutet, das Spiel ggf. zu beenden und "Aufzugeben". Das ist vielleicht erstmal komisch und der andere, der sich nicht ordentlich verhalten hat, gewinnt. Ich könnte mir jedoch vorstellen, wenn sowas häufiger passiert, werden sich die "Schummler" sehr genau überlegen, wie sie in Zukunft auftreten.

Das sind die Punkte, die mir dazu einfallen.
 
Entschuldigung, wenn ich so blöd nachfrage, aber was ist denn eigentlich genau der Zweck hinter diesem Ehrencodex?

Ist er eine Empfehlung? Dann ist er sinnlos, jeder weiß, wie er sich zu verhalten hat. Wenn er es nicht tut, dann mit Absicht und dann ändert auch ein Ehrencodex nichts daran, da es keinen Grund gibt sich anzupassen. Es geht ja nur ums Gewinnen für einen selbst.

Soll er eine Verhaltensweise fest vorschreiben? Wie sehen Sanktionen bei Nichtbeachtung aus? Wer überprüft das ganze überhaupt?
 
... und nutzen nicht die Regelfickerei oder sonstiges, um zu gewinnen.

Ist das nicht die Crux des ganzen? Genau das ist der Ravenwingspam und der Assassinspam und auch der Conscriptspam. Regelfickerei (wenn auch beim letzten Beispiel durhcaus fluffig :dry🙂.

Wie Altschul schon sagt es geht um das Mindset des Spielers und da stellt sich mir die Frage, wie bekommt man Menschen dazu in einem kompetitivem Umfeld auf Spielfähigkeit anstatt auf die maximale Punkteeffizienz zu setzen? Es geht ja schließlich um ein Turnier bei dem es einen Sieger und viele Verlierer gibt.
Bei einem netten Spielabend an dem alle nur Spaß haben wollen ist es vermutlich einfacher.

In meinen Augen war allerdings schon immer der Spamansatz das Problem bei Warhammer. Allerdings habe ich keine Ahnung ob es hilfreich ist Spam Waffen-/Einheitenmäßig zu unterbinden. Eine Punkteanpassung könnte helfen (vielleicht auch nicht). Vermutlich kommt man nicht drum rum auszuprobieren was passiert wenn man von den Leuten verlangt absolut nichts als Doppel aufzustellen.

(Nur ein schneller Gedanke ohne das ich mich damit jetzt länger auseiander gesetzt hätte)

cya
 
Hier ein paar sachen die für mich NoGos sind:
1. Indirektes unter Druck setzen (Mitspieler steht da, hat die Armee vor der Brust verschränkt, geht auf und ab und guckt immer wieder auf die Uhr, ab dem Monat wo mein Spielerzug läuft...) --> meine schlimmste Erfahrung war gegen 3x 50 Conscripts, er hat seinen Zug in aller Ruhe abgehandelt und mich dann angefangen zu hetzen (ich hatte meine Dämonen Prinz Horden Liste dabei [Magnus + 6 DPs + Chaneling + 40 Horrors])
2. Zigarettenpausen
3. Wenn noch 20min Zeit sind und sich beide drauf einigen noch die nächste Runde fertig zu spielen, und dann mein Gegenüber auf die Idee kommt noch die nächste Runde anzufangen da noch 7min übrig sind --> ich habe mich dann komplet falsch positioniert und exponiert da es füpr mich der letzte Zug gewesen ist
4. Ungenaues messen und positionieren --> Luftlinie anstatt von Base zu Base (aus 23,5" Luftlie werden mehr als 24" und damit ist die Einheit außer Reichweite), im charge einafch die komplette Einheit in Basekontakz schieben anstatt nur die erwürfelten 6" (führt zu mehr kämpfenden Modellen)
5. Keine ausgedruckte Armeeliste, Armeelisten auf Handys/Tablets... (in meinen Listen stehen alle Profile und Regeln drinn zu allen Einheiten und Modellen)

+1
Wobei ich es gerne hätte bzw es selber immer mache, wenn der Gegner genug Kopien der Liste hat um jeden Gegner eine mit zu geben.
und das mit dem einfach in Basekontakt schieben weil von 1 Modell gemessen wurde und das in Reichweite ist, grenzt schon stark an "schummeln"
 
Ich halte es, im Rahmen von Gentlemen-Play oder auch nicht, grundsätzlich für wichtig, dass man während des Spieles mit dem Gegner offen, fair und angemessen redet!

Wenn es mir zu Beispiel auffällt, dass der Gegner nur einmal die NK_Reichweite misst und dann alle Modelle in Reichweite stellt, dann sage ich ihm das doch bitte höflich. Und "fresse" das nicht in mich hinein und beschwere mich im Nachhinein bei der Orga oder mache das Turnier schlecht oder was auch immer. Man sollte schon den Mut aufbringen, Dinge während des Spieles anzusprechen, denn nur dann kann man sie lösen und auch nur dann hat der Gegner eine Chance, sein eigenes Fehlverhalten zu erkennen und abzustellen.

Wobei ich grundsätzlich sagen muss, bei meinen absolut meisten Spielen hatte ich noch nie!!! Probleme mit den Gegnern. Ich will nicht sagen, dass so ein Gentlemen-Codex überflüssig wäre, aber man sollte schon aufpassen, dass man hier ein Problem nicht künstlich aufbauscht und am Ende die Turnierszene insgesamt schlecht dasteht und wir weiter Spieler für Turniere verlieren.
 
Ich bin wohl der letzte, der sich ein Urteil über das Benehmen auf Turinieren erlauben kann, da ich nie an einem solchen teilgenommen habe, oder wahrscheinlich werde! 😉

Daher meine Meinung aus rechtlicher Sicht: Der Ehrenkodex. so schön und wünschenswert er ist, wird auf einem kompetitiven Level kaum freiwillig umzusetzen sein!
Ich muss da in dem Zusammenhang an das Schach-WM-Finale von 72 denken; keine Ahnung, ob das jemandem noch was sagt: Natürlich auch ein Strategiespiel, und das hat Bobby Fischer uA auch deswegen gegen den Weltmeister aus der UdSSR (Spassky) gewonnen, weil er einen Haufen "trash talk" und "mind games" abgezogen hat, und die Schiedsrichter (aus Deutschland) konnten da auch kaum was machen! Fischer hat sich während eines Spiels uA mal die Haare am Spieltisch waschen lassen, stellt Euch das mal bei WH40K vor!😱😀

Wasichdamitsagenwill:
Bei einer Veranstaltung (wie einem Turnier), die ZWINGEND auf einen einzigen, einzelnen Gewinner ausgelegt ist, kann man Ehrencodexe und Vereinbarungen und "Sportsgeist" und "Gentlemens Agreements" solange vergessen, bis diese nicht wirklich streng festgelegt und Verstöße eindeutig sanktioniert sind.
Sonst ist das so, als wolle man in Nordkorea für die Nukleare Abrüstung werben: Kann man zwar machen, wird aber keiner auf einen hören...😀

Es bleibt also theoretisch nur, ganz strenge und deutliche und damit "anale" Regeln einzuführen, die den Spielspass dann von sich aus auf andere Weise killen: Dann missbrauchen halt die Leute, die bislang die normalen Regelen manipuliert haben, die neuen Regeln des Ehrenkodex zu ihren Gunsten...
Für die Problematik: Ein Ehrenkodex bei einem Turnier (bei anderen Spielen für WH40K ist das ggfls. noch was unterschiedliches!) wird so, wie er von Engelshäubchen begrüßenswerter Weise angedacht ist, mE nicht funktionieren, sorry...
 
Daher meine Meinung aus rechtlicher Sicht: Der Ehrenkodex. so schön und wünschenswert er ist, wird auf einem kompetitiven Level kaum freiwillig umzusetzen sein!
Ich muss da in dem Zusammenhang an das Schach-WM-Finale von 72 denken; keine Ahnung, ob das jemandem noch was sagt: Natürlich auch ein Strategiespiel, und das hat Bobby Fischer uA auch deswegen gegen den Weltmeister aus der UdSSR (Spassky) gewonnen, weil er einen Haufen "trash talk" und "mind games" abgezogen hat, und die Schiedsrichter (aus Deutschland) konnten da auch kaum was machen! Fischer hat sich während eines Spiels uA mal die Haare am Spieltisch waschen lassen, stellt Euch das mal bei WH40K vor!😱hmy:😀
Das ist doch ganz normales Pokern sozusagen, also bis auf das Haare waschen vielleicht. 😀
Aber ansonsten sind solche Mind Games etwas ganz Normales im kompetetiven Bereich, eben Manipulation, Täuschung etc. Sind meiner Meinung nach zumidnest feste bestandteile eines Taktik/Strategie-Spiels.

Sowas also NICHT zu tun bzw. sogar zu verbieten hat demnach, meiner Meinung nach, rein garnichts mit Gentlemens Agreement zu tun.
 
Aber ansonsten sind solche Mind Games etwas ganz Normales im kompetetiven Bereich, eben Manipulation, Täuschung etc. Sind meiner Meinung nach zumidnest feste bestandteile eines Taktik/Strategie-Spiels.

Nein, sowas ist schlicht unsportlich und hat am Spieltisch nichts verloren. Da könnte ich ja auch ungewaschen und stinkend kommen und die ganze Zeit lautstark rumfurzen. Ist ja ein legales Mittel, den Gegner abzulenken :dry:.
 
... Sind meiner Meinung nach zumidnest feste bestandteile eines Taktik/Strategie-Spiels.

...

Meinungen gehen auseinander. Der DirtyTalk Shit geht mir auch beim Pokern immer auf den Sack. Also ignoriere ich das so gut wie möglich. In meine Augen hat das auch nichts mit Taktik oder so zu tun. Ziel ist doch dabei die Manipulation des Gegners, nämlich das er durch die Störung nicht mehr richtig nachdenken kann. Probat wenn um Leben und Tod geht. Armseelig (in meinen Augen) wenn es um ein Spiel geht. Denn: Hast Du gewonnen weil Du besser spielst oder den anderen besser entnerft hast? Für manche mag das ein und das selbe sein 🙄. Ich persönlich mag den Golf Ansatz einfach lieber.

cya
 
Uziel, Danke für deinen Einspruch. Als ich gestern Laserfantes Beitrag gelesen habe war ich so perplex, dass ich gar nichts schreiben wollte. Wenn diese Sichtweise bzgl. Trashtalk/Mind Games flächendeckend geteilt würde, wäre eine Diskussion um einen Ehrenkodex tatsächlich sinnlos. Aber es gibt zum Glück noch Leute die das Spiel für beide Mitspieler zu einem angenehmen Erlebnis machen wollen.