Denn sie wissen nicht was sie tun...
„Deckung, du Voivasn!“ Schrie Fritz Bachleitner Rudolf Gschwandtner einem ihrer Nahkämpfer zu. „Hod ma dir denn ned gsogt, dass man si duckn soll wann hinter einem jemand schiaßt?!“ Rudolf, der sich gleich, nachdem er so höflich von dem Käptain auf seinen Fehler hingewiesen wurde, hinter einem im Straßenschlamm steckenden Wagen, in Deckung begab, drehte sich mit einem verschmitztem Lächeln um: „Wird ned wieder vorkommen Käptain.“ „Do host Recht, weil des nächste Mol bring i di selber um!“
„Ich möchte ja nicht die geistreiche Konversation der Herren stören, aber ich muss sie darauf hinweisen, dass diese Ostländer langsam näher rücken.“ Meldete sich nun einer der Halblinge des Averländertrupps zu Wort. Sein Name war Sindo und gemeinsam mit seinen beiden Verwandten aus dem Mootland bildete er den Trupp, der liebevoll von den Averländern „De Klanen“ oder „De Kurzn“ genannt wurde.
„Ajo,“ antwortete der Käptain etwas verdutzt. „Danke Sindingsbums...“ „Sindo!“ „Man i e. NEUFORMATION! Peter, Heinz!?“ „Ja Sir?!“ „In den ersten Stock mit euch! Und haltet´s uns die zwei Typen mit de Doppelpistoln vom Leib! Kloa?“ „Sir, ja Sir!“ Sofort eilten die beiden Armbrustschützen in den ersten Stock des Hauses zu ihrer Rechten.
Die Averländergruppe die sich selbst die „Bergleit“ nannte wurde eigentlich von einem der reichen Averländer Erzminenbesitzer in die Stadt der Verdammten geschickt, um dessen Sohn, welcher das behütete Leben bei seiner Familie satt hatte und nach Mordheim reiste, zu retten und ihn wieder nach Hause zu bringen. Doch das Unterfangen stellte sich als schwerer heraus, als es sich angehört hatte. Der Sohn war unauffindbar und die Tatsache, dass die Gruppe nur eine vage Beschreibung des Bengels hatte half ihnen auch nicht unbedingt bei ihrer Suche. Tagelang suchten sie nach ihm ohne auch nur irgendein Zeichen zu finden und jetzt standen sie in dieser schlammigen Straße einer Gruppe in Lumpen gehüllten Wahnsinnigen gegenüber, welche einen gefesselten Jungen in zerrissenen Seidenkleidern mit sich führten. Fritz der Käptain hatte sich blitzschnell einen wunderbaren Plan einfallen lassen wie sie die Gruppe überrumpeln konnten, doch die glitschige Straße stellte sich als ein zu großes Hindernis heraus. Und dann war da noch der ungeschickte Rudi, der sich fast von ihren eigenen Bogenschützen erschießen lies. Warum er diesen Tollpatsch eigentlich mitgenommen hatte weiß Fritz nicht mehr, aber viel wichtiger ist jetzt, dass sie heil aus diesem Schlamassel wieder herauskamen.
„Herbert, ins linke Häusl! Gib uns Feuerunterstützung durchs Fenster!“ Meldete sich jetzt auch der Bergjäger Sepp Obermeyer zu Wort. Er selbst kniete sich hinter den Wagen neben Rudolf.
Mittlerweile hat Käptain Fritz mit den Halblingen eine Reihe gebildet. Somit zielten jetzt zwei Armbrüste, zwei Langbögen, ein normaler Bogen und drei Kurzbögen in die Gasse in der ihnen die Ostländer nun Auge in Auge gegenüberstanden. Ein Stück weiter in Richtung der gegnerischen Truppe hatte Rudolf und die drei anderen Nahkämpfer Stellung in einer Seitengasse genommen. Es war ganz still in der in der schmalen Straße.
Fritz sah sich den Feind genau an: Da waren neben dem offensichtlichen Anführer vier Leute welche mit Keulen und Hämmern bewaffnet waren und zwei weitere welche jeweils zwei lange Dolche im Gürtel stecken hatten und eine doppelläufige Pistole in den Händen hielten. Doch irgendetwas fehlte.
„Wo is der Oger?!“ Schoss es dem Käptain plötzlich durch den Kopf, doch es, ehe er reagieren konnte flog schon Rudolf und Heinz ein weiterer Mann seines Teams durch die Luft aus der Gasse in der sie Stellung genommen hatten. Mit einem furchterregendem Gebrüll brach der Oger aus der Seitengasse hervor. Er war mit einer riesigen Zweihandaxt bewaffnet und stand nun direkt über Sepp dem Bergjäger, der hinter dem Wagen nun an vorderster front stand. Als er von der riesigen Gestallt entdeckt wurde, holte diese sofort mit seiner Axt zu einem Schlag aus, sodass sich Sepp nur noch durch einen beherzten Sprung in den Straßenschlamm vor der wuchtigen Klinge, welche seinem Leben ein jähes Ende gesetzt hätte, retten konnte. Doch es sollte noch schlimmer kommen.
Plötzlich tauchte hinter dem Oger eine weitere riesige Gestallt auf, doch diese war unmöglich ein Artgenosse. Dieses Unnatürliche Wesen schleuderte den Oger wie einen Sandsack zur Seite und kam auf die Averländer zu.
„Vadammt de Besessenen!“ Schrie Käptain Fritz, „Olle Mann Rückzug!“
Dies brauchte er seinen Leuten nicht zwei mal sagen. Sofort drehten sie sich um und rannten so schnell sie konnten aus der nun vor Gegnern nur so strotzenden Gasse. Die Halblinge feuerten trotz der erheblich großen Gefahr noch ihre Pfeile an die sie noch in ihren Kurzbögen eingespannt hatten und verwundeten den Besessenen an einem der Tentakel die ihm aus der Schulter wuchsen.
Sie rannten und rannten, doch die Straße war einfach zu glitschig, und so stürzten immer wieder ein paar Männer in dem Schlamm der eigentlich die Straße sein sollte. So kam es, dass der Besessene immer mehr aufholte. Rudolf der mit seiner Gruppe die Nachhut bildete rutschte immer wieder aus und fiel schließlich auf den Boden. Sofort war der riesige, mutierte Körper des Besessenen über ihm und umschlang ihn mit einem seiner Tentakel.
„Käptain!“ schrie er in Panik „Käp-tain.“ Als sich Fritz umdrehte konnte er nur noch sehen, wie Rudolf von dem Monstrum in zwei Teile gerissen wurde und den Straßenschlamm der sich blutrot färbte. „Rudi, verdammt!“ Hörte er sich schreien.
Plötzlich wurde der deformierte Körper der Bestie von mehren Pfeilen getroffen, sodass sie schmerzerfüllt aufschrie. Während es mit aufgerissenem Maul seinen Kopf in den Nacken warf, schoss ein weiterer Pfeil durch die Luft, welche das Monstrum an dessen Gaumen traf und sein Gehirn durchbohrte. Gurgelnd fiel es zu Boden.
„Hoit! Olle Mann zruck! Wia müssn den Jungen rettn!“ hallte Fritz Bachleitners Stimme durch die Gasse. Die Männer drehten sich um und nahmen wieder Kurs auf die Ostländer, doch als sie wieder zu dem Wagen kamen hinter dem sie noch vor ein paar Minuten Deckung genommen hatten, konnten sie nur noch den Oger sehen, der sich gerade im Zweikampf mit drei Tiermenschen befand. Die Halblinge spannten ihre Kurzbögen und schossen auf die Bestien. Zwei davon konnten sie außer Gefecht setzten, den dritten erledigte der Oger selbst.
„Wo san deine Leute?“ Rief ihm Käptain Fritz entgegen. „Hier, sie tot.“ Antwortete der riesige Ostländer merklich emotional und physisch mitgenommen. „Sie alle tot.“ Wiederholte er noch mal für sich leise. „Wea hod do gschossn?” Fragte Fritz weiter. „Weiß nicht! Lass mich mir alleine!“
„Guad dann werdn wir amal schaun, was sich von den Toten noch verwendn losst.“ Meinte Sepp und machte einen Schritt auf die Leichen zu. „Rühr sie an und ich mach dich auch tot.“ Sagte der Oger kalt.
„Mae Govannen.“ Hörten sie plötzlich hinter sich eine angenehm klingende Stimme. Die Averländer und der Oger drehten sich um und sahen sieben in Kapuzenmäntel gehüllte, hagere große Gestallten. „Mein Name ist Elyra von den Meathyr Fuin und ich habe mit den Herren ein wichtiges Gespräch zu führen.“ „Öfn.“ Brachte Heinz mit offenem Mund nur heraus. „Ich wusste nicht, dass sich das Große Volk der Elfen an Orten wie diesem hier aufhält.“ Sagte Sindo der Halbling trocken. „Das ist eine Geschichte die es nicht eilig hat erzählt zu werden.“ Meinte ein anderer Elf. „Ich muss sie nun auffordern mitzukommen.“ Drängte die Elfin.
Die Gruppe und der Oger wurden in ein großes Haus geführt, welches sich ein paar Straßen weiter im Zaubererviertel von Mordheim befand.
Dort angekommen wurden sie geheißen Platz zu nehmen. „Wie mir scheint wissen die Herren aus dem Bergland gar nicht in welchen Schwierigkeiten sie sich befinden. Nun, werden wir etwas Licht in die Angelegenheit machen.“ Und so begann sie zu erzählen...
Ich hab mal den ersten Teil gepostet. Ich hoffe sie gefällt euch und seid nicht allzu streng mit den Rechtschreibfehlern, ich hab mich bemüht, hab aber keine Lust noch Korrektur zu lesen. Und bitte schähmt euch nicht Fragen zu stellen, wenn ihr ein paar der Averländer-Ausdrücke nicht versteht. Ich hab mir nähmlich gedacht, dass, da Averland ungefähr dort ist wo sich Österreich befindet, die Bewohner einen gewissen averländisch/österreichischen Dialekt haben sollten. Ich hab mich e etwas zurückgenommen, da sonst die Gefahr bestünde, dass ihr garnichts mehr versteht.
Gilcuivie, wenn du willst schick ich sie dir per Mail.