Achja, Ostern mit seinen christlichen Ostereiern und den christliche Hasen. Zumindest das Tanzverbot ist rein christlich begründet. Ist ja jetzt leider vorbei, morgen haben wir ja schon Donnerstag, wie man am Namen merkt auch ein sehr christlicher Tag. Naja, dafür werden ja bald Maibäume aufgestellt...
Das Europa nach 2000 jahren christlicher Herrschaft christlich geprägt ist, ist kein Wunder. Spätestens wenn man bedenkt was mit Leuten gemacht wurde die eben keine Christen waren/sein wollten. Allerdings ist ein Großteil der achso christlichen Prägung schlichtweg das heidnische Brauchtum, welches sich einverleibt wurde als es sich ausbreitet.
Und nicht nur dadurch sind wir geprägt. Wie gerne wird die Prägung durch die Mongolen, die Muslime, das Judentum vergessen.
Bitte nimm mir das nicht übel, ich meine das wirklich nicht böse, aber genau das ist die Argumentation vieler Atheisten, bei der ich mich immer frage, ob denen irgendwann mal ein böser Inquisitor die Spielsachen weggenommen hat oder warum sonst die so furchtbar böse auf das Christentum sind. Ich selbst bin kein religiöser Mensch und lehne das Christentum für mich persönlich ab, aber man muss doch in der Lage sein zu akzeptieren, dass diese Religion unweigerlich fest zur Geschichte unseres Landes beziehungsweise unseres Kontinents gehört.
Ja, das Christentum hat sich zur Zeit seiner Ausbreitung jede Menge Aspekte anderer Religionen angeeignet, und ja, dazu gehört zum Beispiel auch der Weihnachtsbaum. Ja, die Christen haben im Großen und Ganzen jede Menge Scheiße gebaut, dazu gehören unter anderem auch die Kreuzzüge und die Hexenverbrennungen. Ja, das Christentum und insbesondere der Katholizismus weisen auch jetzt noch viele Strukturen auf, die der aufklärte Demokrat von heute nicht unbedingt für gut heißen muss. Und trotzdem gehört das Ding zu unserer Kultur. Etwas anderes zu behaupten ist schlicht und ergreifend Leugnung weil man selbst nicht dran glaubt.
Ich persönlich würde mir jedenfalls von vielen meiner Mit-Ungläubigen eine etwas entspanntere Haltung gegenüber Religion im Allgemeinen und dem Christentum im Besonderen wünschen. Von einem verbissenen Grabenkampf hat keiner was.