Naja. Jetzt rein rational betrachtet denke ich schon, dass die gängigen und bekannten Listen-Konzepte so ziemlich das Optimum darstellen von dem was die Codices so hergeben. Dass man nur genug Willenskraft und Energie reinstecken muss, um was innovatives und gleichzeitig spielstarkes zu entwickeln halte ich hingegen für Träumerei. Die Codices sind nunmal fest und man kann nur mit dem Material arbeiten was einem zur Verfügung steht. Wenn dieses Material aber nunmal derart beschaffen ist, dass nur bestimmte Schemata als stark anzusehen sind, dann kann man auch mit gutem Willen nicht viel machen. Und diesen Punkt, so finde ich, kann man GW durchaus ankreiden. Die hätten mit intelligenterem Spieldesign ebenso Codices raushauen können, bei denen es mehr als nur 1 oder 2 Optima gibt.
Rein emotional (höhö!) betrachtet finde ich es hingegen nur ein bischen schade, dass es halt immer auf das selbe hinaus läuft und es dadurch weniger Abwechslung gibt. Es kommt seltener vor, dass man auf eine Liste trifft, die man nicht so oder so ähnlich schon einmal bekämpft hat. Listen bei denen man sich denkt "Hut ab, Interessantes Konzept!" sind sehr selten. Liegt halt auch daran, dass sich vieles
nur noch ums gewinnen dreht um den T3-Rang zu verbessern. Daß dies ist höchst albern ist, braucht wohl nicht erwähnt zu werden, denn T3 ist alles andere als repräsentativ für die Spielstärke. Und selbst wenn: Schwanzvergleich?
Oh, bitte!
Wo soll denn da die große Leistung sein, die es zu respektieren gilt? Dass man tatsächlich durchschaut hat, dass das Spielsystem eigentlich nicht für einen kompetiven Wettstreit ausgelegt ist und man gezielt die Unausgewogenheiten erkannt hat und systematisch ausnutzt?
Großartige Leistung, Hut ab!
Genauso bemerkenswert ist ein Wettbewerb im
Käserennen. Natürlich erfunden von den Briten, einem Volk, das bemerkenswerte Kreativität darin bewiesen hat, sich in allem möglichem (irrsinnigem) messen zu wollen. Vermutlich begründet in der hohen Anzahl der Regentage Englands und den daraus resultierendem häufigem Aufenthalt in Pubs. Dies führt wiedrum zu häufigem Konsum von nicht gerade wenig Ale und das wiederum zu dummen Wetten, sprich: Schwanzvergleich!
Ich dachte, die Deutschen wären da ein wenig anders und würden sich eher an strikt reglementierte Wettbewerbe halten, damit bloß keiner bevorteilt wird (German Angst). Andererseits würde das wiederum die teils komplexen Turnierbeschränkungen erklären...wenn das Game schon nicht balanced ist, dann bauen wir einen Rahmen drum herum, dass es zumindest nicht umkippt.
😉