WHFB Erwählte des Khaine - PDF komplett online

SHOKer

Mentor der flinken Federn
03. Februar 2006
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Hier ist nun die Geschichte eines Druchii-Assassinen. Ich hoffe, sie gefällt euch. Der Anfang ist vielleicht etwas verwirrend und möglicherweise auch langweilig, aber ich verspreche, dass es noch spannend wird. Also Kapitel 1:


Das Glossar der Geschichte (mit Personen-, Götter-, Völker-, Landschaften (und mehr) -Verzeichnissen) gibt es hier als PDF zum Download.

Ein PDF zur gesamten Geschichte + Glossar gibt es HIER. (1680 A5-Seiten)
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Ich empfehle, die PDF zu lesen, da die Kapitel hier im Forum größtenteils nicht überarbeitet wurden und daher stark veraltet sind. Ich freue mich aber über jede Rückmeldung.

Vorweg:
Als sich das Imperium noch vom Sturm des Chaos erholte, geschahen im fernen Naggaroth Dinge, die auch die alte Welt hätten betreffen können. Da die Historiker und Geschichtsschreiber noch damit beschäftigt waren, den Sturm des Chaos auszuwerten, sollte über diese Ereignisse nur wenig bekannt werden, obwohl sie für die Druchii beinahe den Untergang bedeutet hätten.
Geschenke mit Schmerzen

Ghrond; Naggaroth

2567 IC; 7. zunehmender Mond
Die Fackeln verströmten nur ein flackerndes Dämmerlicht, da sie in viel zu großen Abständen an den dunklen Wänden befestigt worden waren. Durch die weiten Korridore waren nur wenige Geräusche zu hören. Vereinzelte Schreie und das dumpfe Klacken, mit dem die Übungsschwerter aufeinander trafen, waren die einzigen Geräusche, die an die empfindlichen Ohren des jungen Druchii drangen, als er sich weiter über den steinernen Boden bewegte. Er kannte diese Wege und würde sich auch ohne das schwache Fackellicht zurechtfinden, da er seit … ja so lange er zurückdenken konnte, in diesem Gemäuern lebte. Der Tempel des Khaine war eine riesige Anlage, doch wenn man sein ganzes Leben dort verbrachte, wurden einem selbst die entlegensten Ecken irgendwann bekannt, vor allem, da Sisrall ein gutes Gedächtnis sowie ein ausgezeichnetes Orientierungsvermögen besaß. Er konnte sich problemlos auch bei absoluter Dunkelheit über einmal gegangene Wege bewegen und wusste stets, wo er sich in Bezug auf bestimmte Orte befand. Heute aber hätte er den Weg auch so leicht gefunden.
Obwohl er sich keine Mühe gab, verursachten seine Schritte keinerlei Geräusch und die Fackeln zitterten nur kurz, wenn der Luftstrom seiner Bewegung sie erreichte. Er hatte im Laufe seiner Ausbildung gelernt, mit den Schatten zu verschmelzen und so wenige Spuren wie möglich zu hinterlassen. Darin hatte der junge Druchii es weit gebracht und hatte dies so weit verinnerlich, dass er schon bei normalen Bewegungen schwer zu entdecken war. Er war nicht der einzige, für den das Schleichen eine Selbstverständlichkeit war, wie ihm die Stille in den Korridoren zeigte.
Deshalb sah ihn niemand als etwas Besonders an, im Gegenteil: Er war immer der Schwache. Soweit er sich erinnern konnte, war er verspottet worden, ohne den Grund jemals zu erfahren. Diese Schikanen hatten einen Hass in ihm heran wachsen lassen, der nur darauf wartete, auszubrechen, wie es schon mehrmals passiert war. Aber heute galten seine Gedanken anderen Dingen. Keine Schritte waren zu hören, die meisten Gespräche wurden flüsternd geführt und die Geräusche der Ausbildungen waren weit entfernt und klangen gedämpft.
Sisrall hatte seine Ausbildung erst vor einigen Stunden beendet und war nun offiziell ein Assassine im Dienste des Khainetempels. Zumindest war der Teil der Übungen vorbei, den alle Schüler des Tempels absolvieren mussten. Denn vor vielen Jahren (war es wirklich schon so lange her?) war der Meister des Tempels auf ihn aufmerksam geworden und hatte ihn zu sich geholt, um in Einzelstunden „das volle Potential“ in Sisrall zu nutzen, wie er sich ausgedrückt hatte. In diesen Stunden hatte der künftige Meuchelmörder Kampftechniken kennengelernt und gemeistert, die er Sterblichen überhaupt nicht zugetraut hätte. Sein Meister hatte ihm sogar in die für Männer verbotenen Künste der Magie eingeweiht. Zwar hatte der junge Dunkelelf dafür weiter auf Schlaf verzichten und weitere Anstrengungen auf sich nehmen müssen, doch er hatte keine Sekunde an den Möglichkeiten, die sich ihm auftaten, gezweifelt.
Sisrall kam an der Tür zu einer der Hallen vorbei, in denen die Schüler des Tempels in den unterschiedlichen Techniken, zu töten und zu kämpfen, unterrichtet wurden. Durch die Tür drangen die Geräusche der Kämpfe, die zwar mit stumpfen Übungswaffen ausgeführt wurden, aber trotzdem zu gefährlichen Verletzungen führen konnten, sowie die knappen aber deutlichen Anweisungen der Ausbilder und das vereinzelte Aufschreien, wenn einer der künftigen Assassinen vom einem Schwert getroffen oder von der Peitsche eines Aufsehers bestraft wurde. Sisrall wusste aus eigener Erfahrung, wie hart die Ausbildung war, da sie die künftigen Krieger des Tempels in jeder Hinsicht perfektionieren sollte. Die Veteranen, die sie unterrichteten, waren gnadenlos und schlugen jeden, der ein Zeichen von Schwäche zeigte. Wer verletz wurde, durfte nicht auf Mitleid hoffen, sondern hatte weiterzumachen. Zum Glück heilten die zähen Körper der Druchii schnell. Die vielen Verletzungen und Strafen dienten auch dazu, diese Selbstheilung zu steigern und den Körper vorzubereiten, sich innerhalb weniger Stunden zu heilen. Es sollte Veteranen geben, deren leichte Wunden sich innerhalb weniger Minuten verschlossen.
Sisrall schritt an der Tür vorbei und ließ den Lärm hinter sich. Vor ihm machte der schwach erleuchtete Gang einen Knick und führte an den engen Quartieren vorbei, in denen die Schüler lebten. Sie mussten sich zu sechs ein Zimmer teilen, in dem zusätzlich zu den steinharten Betten nur noch ein Tisch und für jeden eine schwere Truhe, in denen sie ihre Sachen verwahrten, Platz fanden.
Diese Sachen waren meist sehr spärlich. Es war jedem gestattet, ein scharfes Schwert und einen Dolch oder ein Wurfmesser zu besitzen. Außerdem hatte jeder seine eigenen schwarzen Umhänge und Gewänder, sowie die dazugehörigen Schuhe und Handschuhe. Sonst kannten die jungen Dunkelelfen keine Besitztümer. Wer die Ausbildung erfolgreich beendete, erhielt ein zweites Schwert, noch einen Dolch und Wurfmesser oder –Pfeile. Auch Sisrall hatte an diesem Morgen seine Waffen erhalten, nachdem seine Ausbilder ihn auf allen Gebieten, die er zu beherrschen hatte, aufs Härteste überprüft hatten und seine Ausbildung für beendet erklärt hatten.
Doch noch immer lebte er nicht viel besser, als die Schüler, die dort hinter den geschlossenen Türen schliefen. Denn noch immer wurden ihm nur fünf Stunden Schlaf zugesprochen und die Mahlzeiten waren so karg wie eh und je. Auch vor Strafen war er nicht sicher, sollte er ein Zeichen der Schwäche zeigen.
Genauso wenig hatte die Überheblichkeit der Übrigen ihm gegenüber abgenommen. Er besaß nun aber ein eigenes, wenn auch kleines, Zimmer, durfte selbst über seinen Besitz bestimmen und konnte als Krieger des Tempels eingesetzt werden, wenn jemand die Assassinen beauftragte oder die Schafrichter des Khaine in den Krieg gerufen wurden. Denn er war einer jener wenigen, welche eine noch härtere Ausbildung auf sich genommen hatten und neben dem Unerkannten Töten auch noch den Kampf als Scharfrichter des Lebensschnitters, und damit Elitekrieger unter den Dunkelelfen, erlernt hatten. Dafür hatte er mit drei Stunden Schlaf am Tag auskommen müssen, doch die zusätzlichen Stunden hatten sich ausgezahlt. Zwar würde er weiterhin die Kampfkunst der Assassinen bevorzugen, doch ein offener Kampf stellte für ihn nun keine nennenswerte Herausforderung mehr da.
Der Dunkelelf erreichte das Portal, das in den Innenhof des Tempels führte und spürte die kalte Frühlingsluft, die seine Haare umher wirbelte und seine Gewänder flattern ließ. Er zog den weiten Umhang enger um sich und schritt mit sicheren Schritten die Treppe hinunter, wanderte über die gepflasterten Wege und blickte in den Himmel. Sisrall mochte den silbernen Schein des Mondes und die Stille, die ihn wie ein Mantel umfing, während er im Licht des fast vollen Mondes und der unzähligen Sterne badete. Es war schon spät und die meisten der Schüler und übrigen Tempeldeiner schliefen wahrscheinlich inzwischen. Doch er konnte sich noch nicht zur Ruhe legen, denn nun zu dieser Stunde begann wie fast jeden zweiten Tag die Unterweisung durch den Meister des Tempels. Also wandte Sisrall sein Gesicht vom Schein des Himmels ab und blickte durch den wilden Garten. Wie alles hier erfüllte auch er einen Zweck. Die Schüler sollten lernen, die Pflanzen, die sie in der Wildnis ernähren konnten oder aus denen man Gifte herstellen konnte, zu erkennen und zu benutzen. Außerdem konnten sie hier den Marsch durch einen Dschungel und durch sumpfige Gegenden üben. Ab und zu wurden sogar wilde Tiere in den Innenhof gelassen, mit denen die jungen Dunkelelfen dann fertig werden mussten. Auch die fertig Ausgebildeten mussten manchmal an solchen oder ähnlichen Übungen teilnehmen, um „nicht einzurosten“. Die Ausbilder hatten in der Hinsicht eine Menge Fantasie.
Doch heute waren die kleinen Wälder, durch die sich der Weg schlängelte, ruhig und gefahrlos. Obwohl der Mondschein nicht durch das dichte Blätterdach über ihm dringen konnte, verspürte Sisrall keine Nervosität. Die Dunkelheit fürchtete er noch nie und er hatte gelernt, seine Angst selbst beim Anblick des sicheren Todes zu verdrängen.
Der junge Dunkelelf erreichte schon nach wenigen Minuten sein Ziel. Vor ihm lag der Teil des Tempelbezirkes, der am wenigsten benutzt wurde und der als Übungsplatz und Bereich der höchsten Angehörigen des Khainetempels galt. Sisrall trat durch einen Torbogen und fand sich in einer Halle wieder, die in tiefer Dunkelheit lag, da niemand hier Wert auf Beleuchtung zu legen schien. Der Assassine wanderte über den steinernen Boden, wich der riesigen Figur aus, die Khaela Menscha Khaine darstellte, erreichte eine der Wände und öffnete die Tür, die dort in die Wand eingelassen war. Dahinter lag ein dunkler Korridor, dessen Wände von vereinzelten Statuen gesäumt wurden. Neben einer dieser Steinfiguren, die einen Elfen in wehenden Gewändern und dem Kopf eines besiegten Gegners in der Hand zeigte, hielt er an und drehte sich zu der Tür um, die sich kaum von den übrigen Türen im Tempel unterschied.
Sein Herz begann, heftiger zu schlagen. Er fürchtete sich nicht vor seinem Meister oder dessen Unterweisungen, sondern vor dem, was ihn heute erwartete. Denn seine offizielle Ausbildung war beendet und neben den Waffen sollte er auch von seinem speziellen Ausbilder ein Zeichen der Anerkennung erhalten. Doch es war kein einfaches Geschenk und es würde sein Leben verändern und stellte an sich eine weitere Prüfung da, die man ihm auferlegte hatte. Während er versuchte, sein Herz zu beruhigen, trat er den letzten Schritt auf die Tür zu und klopfte, wie er es mit seinem Meister vereinbart hatte. Erst einmal, dann dreimal mit dem Handballen und dann noch zweimal mit den Knöcheln. Er brauchte nicht lange zu warten. Die Tür schwang auf und zeigte einen Diener, der ihn hineinließ und dann im Gang verschwand, bevor er die Tür wieder ins Schloss fallen ließ.
Sisrall beeilte sich, die schlichten Steinstufen hinunter zu eilen, die von der Tür weiter in die Tiefe führten. Unten wartete eine Gestalt in schwarzen Gewändern auf ihn, das Gesicht im Schatten seiner Kapuze verborgen. „Ich wünsche Euch einen guten Abend, Meister.“ Sagte der junge Druchii, während er sich vor Eswirl, seinem Meister, verbeugte.
Dieser ließ nur ein leichtes Nicken erkennen, erwiderte den Gruß jedoch. „Auch dir einen schönen Abend, Sisrall. Oder sollte ich „Euch“ sagen?“ Der Assassine glaubte, einen leicht spöttischen Ton zu vernehmen. „Schließlich ist Eure Ausbildung abgeschlossen und Ihr seid in die Reihen der Tempelkrieger aufgenommen. Ihr habt alle Euch gestellten Aufgaben und Prüfungen erfolgreich bestanden und habt Eure Waffen erhalten. Doch von mir sollt Ihr noch einiges lernen. Doch da Ihr nun über eigenen Besitz außerhalb der Vorschriften verfügen dürft, bekommt Ihr auch von mir eine … Auszeichnung. Ihr wisst, wovon ich spreche!?“
Natürlich wusste Sisrall das. In den letzten Wochen waren erst einige Rüstungsschmiede gekommen und hatten Maß an seinem ganzen Köper genommen. Sie kannten ihn inzwischen wohl besser, als er selbst. Dann waren sie immer wieder mit Rüstungsteilen angekommen und hatten die Passgenauigkeit überprüft. Nach vielen Versuchen hatten sie sich schließlich als zufrieden erklärt und Eswirl hatte ihnen zugestimmt. Die Anproben hatten dem Dunkelelfen die meisterliche Kunst dieser Schmiede gezeigt. Die Rüstung passte perfekt. Sie scheuerte nicht und behinderte seine Bewegungen in keinster Weise. Zudem hatte sein Meister immer wieder von der beinahe vollkommenen Unzerstörbarkeit dieses Werkes gesprochen.
„Ihr wart über viele Jahre einer meiner besten Schüler“, hob die Gestalt in den Kapuze wieder zu sprechen an, „Ihr habt alle Techniken gemeistert, die ich Euch gelehrt hab und habt alle Prüfungen meinerseits überstanden. Nur die wenigsten sind je so weit gekommen und deshalb muss ich zugeben, stolz auf Euch und Eure Fortschritte zu sein. Widersprecht also nicht, wenn ich sage, dass Ihr dieses Geschenk verdient. Doch sei gewarnt, Sisrall. Wenn die Rüstung erst auf Euren Leib geschmiedet wurde, kann sie wahrscheinlich kein Zauber dieser Welt mehr entfernen, ohne Eurem Fleisch Schaden zuzufügen und Euch Eurer Haut zu berauben. Also stelle ich Euch die entscheidende Frage: Seid Ihr bereit, dieses Geschenk und alle damit verbundenen … Unannehmlichkeiten und Pflichten auf Euch zu nehmen?“
Sisrall ließ sich Zeit mit der Antwort, um ein letztes Mal über diesen unwiderruflichen Schritt nachzudenken. Habe ich überhaupt eine Wahl? Er hat mich ausgewählt und mich ausgebildet, also wird er dies von Anfang an geplant haben. Diese Rüstung würde mir unglaubliche Möglichkeiten eröffnen, doch ich stehe dann in Eswirls Diensten. So lautete die Bedingung, die das Tempeloberhaupt noch an das Geschenk geknüpft hatte. Er kann mir so lange Anweisungen erteilen, bis er mich freigibt. Aber macht es wirklich einen Unterschied, ob er mich nun als Tempelmeister oder als mein persönlicher Herr kontrolliert?
Die Gedanken des jungen Druchii schossen ihm durch den Kopf und schließlich setzten sich Rationalität und Machtstreben durch. Ich unterwerfe mich also seinen Befehlen und ernte dafür große Macht. Ich bezweifle allerdings auch, dass er mich weiter unterwiesen hätte, wenn ich sein Geschenk abgelehnt hätte.
Um weiteren Gedanken an die Nachteile, die er sich einhandelte, vorzubeugen, blickte er seinen Meister an und sprach. „Ich danke Euch noch einmal für die Unterweisungen, die Ihr mir mit viel Mühe und Energie gegeben habt und bin bereit, Euch dafür meine Dienste zu erweisen. Ihr habt mir von den Risiken und auch den Pflichten berichtet und ich habe darüber nachgedacht. Lasst uns nicht länger warten und anfangen, ehe mir Zweifel kommen. Hiermit nehme ich Euer Geschenk an.“ Die letzten Worte sprach Sisrall in feierlichem Ton. Sein Meister klatschte in die Hände und der Vorhang, der den hinteren Teil des Raumes verdeckt hatte, teilte sich.
Dort lagen auf einem Tisch die einzelnen Teile der Rüstung. Sie waren nicht mehr unbearbeitet, wie bei der Anprobe, sondern mit Runen und feinen Linien, die sich zu kunstvollen Mustern verbanden, verziert. Außerdem glänzten sie nun in einem fast schwarzen Dunkelblau. Eine beinahe greifbare Aura des Hasses, des Dunklen, des Todes ging davon aus. Neben dem Tisch standen sieben Gestalten, die ihre Gesichter unter weiten Kapuzen verborgen hielten, aber irgendwie weiblich wirkten, obgleich durch die weiten Gewänder keine Sicherheit bestand. In der Mitte des enthüllten Raumes hingen eiserne Ketten von der Decke, deren dicke Glieder sehr solide wirkten.
Eswirl machte eine Bewegung in Richtung der Ketten und Sisrall trat vor. Er fühlte sich alles andere als wohl, war aber entschlossen, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Zwei der Gestalten traten vor und befreiten ihn von seinen Gewändern. Den Gürtel mit den Schwertern und dem Dolch legten sie auf einen weiteren Tisch. Danach folgten seine Wurfmesser und die Stiefel. Als letztes zogen sie ihm die Roben aus, bis er völlig nackt dastand. Er schämte sich nicht, solche Gefühle der Schwäche wurden in der Gesellschaft der Druchii verpönt. Außerdem brauchte er seinen Körper nicht zu verstecken. Dicke Muskeln zeichneten sich unter der glatten Haut ab, sein Rücken war gerade und seine Schultern für elfische Maßstäbe breit. Zwei der anderen Frauen (wenn es denn welche waren) traten an einen dritten Tisch heran, auf dem der junge Assassine Flaschen und Krüge mit den seltsamsten Flüssigkeiten sehen konnte. Manche blubberten und schäumten, während andere in unangenehmen Farben leuchteten. Soll ich das Zeug schlucken oder wollen sie mich damit einschmieren? Fragte er sich leicht angeekelt. Wahrscheinlich sowohl als auch. Genug Auswahl für beide Möglichkeiten scheinen sie ja zu haben.
Zwei der Flaschen wurden entkorkt und er wurde aufgefordert, zu trinken. Kaum brannten die ersten Tropfen seine Kehle hinunter, da fühlte er schon eine unnatürliche Taubheit durch seinen Körper kriechen. Nachdem ihm die zweite Flüssigkeit eingeflößt worden war, spürte er fast gar nichts mehr. Obwohl die Körper der Tempelkrieger gegen Gift abgehärtet wurden, verlor er schnell die Kontrolle über seine Muskeln. Die Nerven meldeten ihm keine Empfindungen mehr und seine Gliedmaßen waren nutzlos. Nur hören und sehen konnte er noch. Anhand der Bewegungen, die er sah, vermutete er, dass sie ihn zu den Ketten trugen und dann je eine um seine Hand- und Fußgelenke schlugen, bis er wie ein Kreuz im Raum hing. Zwei Ketten hielten seinen Oberkörper grade, damit er sich nicht zusammenkrümmte.
Er hörte die Frauen singen, einen auf- und abschwellenden Rhythmus, der keine Sprache aber seine eigene Aussage zu haben schien. Etwas in ihm geriet in Bewegung. Er spürte die Magie, die durch den Gesang gewirkt wurde. Ohne zu verstummen flößten sie ihm noch eine Flüssigkeit ein und er glaubte, dass sie nun auch seinen Körper einstrichen.
Dann hörte, wie ein metallener Gegenstand aufgenommen wurde und leise Schritte, die sich näherten. Eine Weile hörte er nur den Gesang, vermutete aber, dass nun das erste Teil der Rüstung auf seinen Bestimmungsort gelegt wurde, was er natürlich nicht spürte.
Dann kam der Schmerz. Er war so vollkommen und schien aus allen Teilen seines Leibes zu kommen, dass Sisrall sich einfach nicht dagegen wappnen konnte. Es fühlte sich an, als bohrten sich Ströme aus Feuer in sein Fleisch und verbrannte ihn innerlich. Er wollte schreien, sich winden oder seiner Qual auf andere Weise Luft machen, doch kein Muskel gehorchte ihm noch. Seltsamerweise hatte er kein Verlangen, die Augen zu verdrehen. Nur am Rande wurde ihm Bewusst, dass er ohne die Betäubungsmittel wohl schon längst den Verstand verloren hätte. Er hatte kein Bewusstsein für die Zeit mehr und konnte nur anhand des An- und Abschwellen des Schmerzes feststellen, dass überhaupt noch Zeit verging. Der Gesang drang nur noch in Zeiten besonders geringer Pein bis in seinen Verstand, doch er war eine Quelle der Ruhe und der Kraft inmitten des Leidens. Er gab ihm die Energie, die darauf folgenden intensiven Schmerzwellen zu überstehen.
Irgendwann glaubte Sisrall, das Feuer, das seinen Körper schon fast gänzlich verbraucht hatte, würde nun in sein Herz dringen und seinen Geist verdampfen lassen. Tatsächlich zerfaserte sein Bewusstsein und er war dankbar, der Pein entkommen zu können, selbst wenn es den Tod bedeutete. Das Dunkel an den Rändern seines Verstandes dehnte sich aus und es wurde schwarz vor seinen Augen. Dann gab er sich ganz der Finsternis hin, die sein Bewusstsein verschlang und hieß sie willkommen.

Tja, wie gesagt etwas verwirrend vielleicht. Wir haben hier jetzt also einen Attentäter mit Körperrüstung, der oft verspottet wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da ich weiß, dass das erste Kapitel noch etwas lasch und nur eine Einführung ist, gibts hier gleich mal das nächste, das hoffentlich etwas mehr Spannung aufbaut. Kritik ist wie immer gern gesehen.

Der Anfang vom Ende

Darmals Wachturm, Nordgrenze von Naggaroth

2567 IC, 6. Abnehmender Mond

So schnell, wie möglich, hastete Darmal die schmalen Stufen hinauf. Unter sich hörte er die hektische Aktivität vieler Druchii-Soldaten, die sich auf die Schlacht vorbereiteten. Viel zu spät, fuhr es ihm zum wiederholten Male durch den Kopf, viel zu spät. Der Feind steht vor unserer Tür und wir haben nichts gemerkt. Er war vor zehn Minuten aufgestanden und hatte aus dem Fenster geblickt. Mit Schrecken erinnerte er sich an die vielen Fackeln, die bis weit in die Chaoswüste reichten und glänzende schwarze Rüstungen sowie grässliche Dämonen erleuchtet hatten. Er war beinahe froh, dass sein Blick nicht scharf genug gewesen war, um genaueres zu erkennen. In Gedanken verfluchte er den dichten Nebel, der die Annäherung des riesigen Heeres vor ihren Blicken verborgen hatte. Inzwischen war er sicher, dass dieser Nebel von den ketzerischen Hexern in der Armee verursacht worden war.
Aber warum wurde heute Nacht kein Alarm geschlagen!? So ein fackeltragendes Heer kann doch nicht übersehen werden. Die Wachen auf der Turmspitze hätten schon Stunden aufmerksam werden und uns wecken müssen.
Sein Turm war einer von vielen, die entlang der Grenze zur Chaoswüste stand und Angriffe der Ketzer und Dämonen aufhalten sollten. Seid vielen Jahren war er Kommandant dieses Turms, der auch nach ihm benannt war, wie es üblich war. Hunderte Angriffe kleinerer und größerer Armeen hatten sie zurückgeschlagen. Unzählige Plünderungs- und Überfallgruppen zerschlagen. Doch heute sah es nicht gut aus für sie. Das feindliche Heer zog sich viele Meilen über die fruchtlosen Ebenen.
Unter sich hörte er Klack- und Zischgeräusche, die er instinktiv einer Repetierspeerschleuder zuordnete. Also haben die Soldaten mit der Verteidigung begonnen.
Er erreichte die Luke, die auf das Dach des Turms führte und sprang heraus. Sofort sah er einen der beiden wachhabenden Dunkelelfen an den Zinnen stehen, während der andere in einer sich ausbreitenden Lache seines Blutes lag, das aus der geöffneten Kehle strömte.
Er zog sein Schwert, das ihn schon in viele Schlachten begleitet hatte, und schrie den Mann an den Zinnen an. „Was ist hier passiert? Warum habt ihr nicht Alarm gegeben?“
Der Krieger schien nicht eingeschüchtert zu sein, sondern deutete seelenruhig auf seinen toten Kameraden. „Der da wollte Alarm geben, aber ich war dagegen. Schon seit Jahren warten wir auf diese Chance. Der Fürst der Ekstase wird uns reich belohnen, denn warteten auf den richtigen Augenblick und nun ist er gekommen. Überall im Land werden sich die Dunkelelfen erheben und sich zum wahren Glauben bekennen. Die kümmerlichen Khaine-Anbeter werden vor der Macht des Chaos fallen. Denn in den vergangenen Jahren sind die Gläubigen des Slaanesh, die ihr verabscheut, mächtig geworden. Sie werde alles hinwegfegen und sich den Heeren des Drrochaal anschließen.“
Darmal hatte ihn ausreden lassen, doch sein Hass auf diesen Chaosanbeter, diesen Ketzer, diesen Verräter war immer stärker geworden. Er ließ ihm freien Lauf und sprang vor. Der Kopf des Kultisten segelte durch die Luft, noch immer begeistert lächelnd über die Zukunft, die er sich vorstellte.
Als Darmal über die Zinnen spähte, sah er schreckerfüllt, dass sein Turm umzingelt war von unzähligen Chaoskriegern, Dämonen und weiteren Schreckensgestalten, an die er im Moment nicht zu denken wagte.
Er beruhigte sich, um einen klaren Kopf zu behalten und beschloss, die anderen Türme zu warnen. Doch das Signalhorn, das die Turmspitze krönte, war zerstört. Der erschlagene Kultist war auf Nummer sicher gegangen und hatte die untere Hälfte mit kräftigen Schlägen gespalten. Dann sah Darmal zu seinem Entsetzen riesige Flammenzungen in einiger Entfernung im Westen und im Osten. Offenbar waren die Nachbartürme bereits gefallen. Dann lief es ihm eiskalt den Rücken herunter. Aber auch von dort ist kein Signal gekommen. Ist der Slaanesh-Kult also wirklich si mächtig, dass er sogar die einsamen Wachtürme unterwandert hat?
Er hörte schwere Schritte auf der Treppe und mehrere Soldaten traten auf die Plattform. Sie erblickten die beiden Leichen, sagten aber nichts dazu, sondern machten sich an die Arbeit. Sie bereiteten die beiden mächtigen Katapulte vor, die auf dem Dach aufgebaut waren und spannten sie. Der Kultist hatte offenbar darauf verzichtet, sie ebenfalls zu beschädigen. „Zielt nicht, Männer, schießt einfach in die Menge. Wir werden heute nicht siegen, aber wir werden Khaine so viele Opfer wie möglich bringen. Für jeden getöteten Feind wird er euch reich belohnen.“
Mit grimmigen Mienen luden die Männer riesige Steinbrocken auf die Katapulte und schossen sie in den Himmel.
Darmal ging die Treppe hinunter, um sich den Verlauf der Belagerung in den unteren Stockwerken anzusehen. Der Turm war wahrlich schwer einzunehmen. Nur eine Schmale Treppe führte an der Außenwand empor, vorbei an zahllosen Schießscharten, hinter denen Druchii mit Repetierarmbrüsten saßen. Über die Treppe gelangte man in das mittlere Stockwerk und musste sich dann in beide Richtungen kämpfen.
Darmal schritt an Kriegern vorbei, die mit Armbrüsten und gezogenen Schwertern hinter der Metallverstärkten Tür standen, um den Feind in Empfang zu nehmen. Das Fallgitter war unmittelbar hinter der schmalen Tür herunter gelassen und außerdem war die „Steinfalle“ bereitgemacht worden.
Weiter ging Darmal er begegnete Soldaten, die ruhig vor ihren Schießscharten saßen und warteten, bis der Feind auf ihre Höhe der Treppe kam. Die Repetierspeerschleudern schossen einen Speer nach dem anderen in die gewaltige Masse aus feindlichen Leibern. „Ihr solltet den Männern auf dem Dach eine Flasche Wein spendieren, Herr, die haben vorhin einen Dämonenprinzen voll auf den Kopf getroffen. Der ist einfach zusammengefallen.“ Der Mann grinste und Darmal erwiderte. „Aber erst hinterher, sonst sind sie so besoffen, dass sie gar nicht mehr treffen. Auch wenn das in der Masse nicht so schwer ist. Also für alle, die ebenfalls Lust auf eine kostenlose Flasche guten Wein haben: Schießt mir noch so einen Dämonenprinzen!“
Er hatte schon vor langer Zeit gelernt, dass strenge Disziplin in einer Schlacht überflüssig war. Die Soldaten würden ihm gehorchen, denn sie wussten, dass sie andernfalls überhaupt keine Chance hatten, zu siegen. Ein wenig Humor bewirkte hier dagegen wahre Wunder. Auch wenn jeder wusste, dass sie den nächsten Tag nicht mehr erleben würden, erfüllten sie alle ihre Aufgaben so gut sie konnten und waren lockerer und weniger verzweifelt. Deshalb duldete Darmal diese Witze während des Kampfes.
Dann aber beugte er sich dicht zum Befehlshaber der Speerschleudern und flüsterte ihm ins Ohr. „Verwendet die Drachenfeuer. Wir haben sie lange genug gehütet und heute wird die letzte Gelegenheit sein, sie endlich einzusetzen. Aber versucht, es nicht zu vielen Soldaten zu zeigen. Wenn sie sehen, dass wir unsere wertvollste Waffe einsetzten, wird ihnen vielleicht wieder klar, wie aussichtslos unsere Lage ist.“
Der Mann nickte und befahl einigen seiner Leute, ihm zu folgen. Sie stiegen in den Keller, um die Speere mit Drachenfeuer zu holen. Wenn sie explodierten wurde alles in der Umgebung sofort entzündet. Das Feuer konnte ohne Magie nicht gelöschte werden und verschlang alles, außer Wasser und Erde, auf denen es aber trotzdem brannte. Sie besaßen 20 Kugeln mit dem Drachenfeuer, die bequem an Speeren befestigt werden konnten. Die Kugeln waren zusammen teurer gewesen, als der gesamte Turm.
Darmal ließ sich einige Stockwerke tiefer über den Fortschritt des Feindes informieren. Sie hatten etwa ein Drittel der Treppe erstiegen und ließen sich kaum noch zurückdrängen. Viele der Armbrustschützen hinter den Schießscharten in den Stockwerken waren tot. Abgestochen durch lange Waffen oder Wurfgeschosse.
Darmal traf wieder auf den Befehlshaber der Speerschleudern. Der sprach so leise, dass ihn nur sein Hauptmann hören konnte. „Ich habe an jede Speerschleuder zwei Kugeln verteilt. Die meisten sind schon abgeschossen. Eine der Schleudern wurde von einem magischen Blitz getroffen. Ich habe jetzt noch drei Kugeln übrig. Was soll ich damit machen?“
Darmal brauchte nicht lange zu überlegen. „Gebt sie einem Eurer Leute. Er soll mich zur Spitze begleiten. Die dritte nehm ich selber. Ihr kümmert Euch weiter um die Geschütze!“ Darmal nahm die kleine mit Stoff umwickelte Kugel an sich und hielt sie so vorsichtig wie möglich. Dann winkte er dem Mann, der die beiden verbliebenden Kugeln trug und rannte so schnell die Treppe hinauf, wie er es mit dem Drachenfeuer in der Hand wagte. Oben schossen die Katapulte noch immer ein Geschoss nach dem anderen in die feindliche Menge. Die meisten Steine waren aufgebraucht, obwohl schon neue aus dem Lagerraum geholt worden waren. Sie hatten einen riesigen Vorrat, der genau für eine Belagerung wie heute angelegt worden war. „Wartet mit dem nächsten Schuss!“, rief er, während er auf die Plattform sprang. Einer der Steine flog dennoch schon los. „Befestigt die Kugeln irgendwie an den Geschossen!“
Er Mann, der hinter ihm die Treppe hinauf gekommen war, übergab eine seiner Kugeln an die Besatzung des Katapults. Das andere wurde gerade einsatzbereit gemacht. Da er bei den Vorbereitungen nur im Weg sein würde, trat Darmal an die Zinnen. Unter ihnen waren riesige Brände zu sehen und Gestalten, die brennend durch die Gegend liefen und ihre Kameraden ansteckten. Einige Zauberer waren offenbar mit dem Löschen des Feuers beschäftigt, denn zwei der Brände schrumpften zusammen. Aber die übrigen verzehrten immer noch große Teile der feindlichen Armee und die Zauberer wagten es hoffentlich nicht, ihre Magie gegen den Turm zu richten, während die Feuer noch brannten.
„Fertig? Dann… feuer!“ rief hinter ihm eine Stimme und es gab ein Sausen, als der schwere Stein in den Himmel stieg und dann in die Masse der Feinde fiel. Viele wurden erschlagen und das Drachenfeuer loderte auf. Innerhalb weniger Sekunden brannten sich magische Flammen einen Weg in alle Richtungen. Darmal ließ den Atem entweichen. Es war extrem gefährlich, Drachenfeuer an Steine zu binden, da sie keine Befestigungen wie die Speere besaßen. Wenn eine der Kugeln zu früh platzte, würde der Turm einfach abfackeln, da das Feuer selbst Stein verzehrte. Er schaute zu den brennenden Wachtürmen, die mehrere Meilen entfernt standen. War es dort zu einem solchen Unfall gekommen oder hatte das Chaos den Turm eingenommen und in Brand gesteckt? Man musste die Kugeln ja nicht einmal abschießen. Es genügte, sie fallen zu lassen und alles war dem Untergang geweiht.
Plötzlich ertönten Schreie von unten. Darmal blickte über die Zinnen hinunter. Mehrere Chaosbruten waren, gefolgt von Dämonen, die Treppe an der Außenseite hinauf gerannt. Die Chaosbruten steckten voller Bolzen, was sie aber nicht weiter störte. Immer höher kamen sie. Die Dämonen ignorierten die Treffer ebenfalls. Sie kannten keinen Schmerz und konnten nicht an Blutverlust sterben. Dennoch waren sie nicht immun gegen die Bolzen. Immer wieder fiel einer um oder verschwand schreiend in einem Lichtblitz und aus dieser Welt. Gerade als der zweite Stein mit dem Drachenfeuer abgeschossen wurde, erreichten die Chaosbruten die Tür. Dann sah Darmal, wie ein Mann in prunkvoller Rüstung die Stufen hinauf stieg und alle Bolzen von seiner Panzerung abprallen ließ. Er stellte sich zwischen die Chaosbruten und hob seine Axt, die in der Dunkelheit hell aufglühte. Ein gleißender Lichtstrahl und ein seltsames unirdisches Zischen, dann wehten Rauchwolken von dem Punkte, wo sonst die Tür lag und die Chaosbruten stürzten hinein. Darmal wurde von hinten angesprochen. „Verzeiht Herr, aber wir sind bereit, einen weiteren Stein loszuschicken. Wenn Ihr uns die Kugel gebt…Was war das?“
Ein Schrei hatte die Luft zerrissen. Es war der Schrei einer Kreatur, die nicht von dieser Welt stammen konnte und er erfüllte die Herzen der Dunkelelfen mit Furcht. Einer betätigte voller Panik den Mechanismus des Katapults und der Stein flog ohne Drachenfeuer durch die Luft. Dann ertönte der Schrei erneut und ein dumpfes unheilvolles Sausen erklang. Eine riesige Kreatur mit Hörnern und gespreizten Schwingen landete mit einem gewaltigen Aufschlag mitten in einem der Katapulte, das unter ihrem Gewicht zerbarst. Die Druchii reagierten überraschend schnell. Einige feuerten ihre Repetierarmbrüste ab, die sie schon vor der Schlacht gespannt hatten. Die Bolzen trafen die schleimige Haut der vier Meter großen Kreatur, die zuckte, als handle es sich um ein eigenständiges Wesen, das sich um ein anderes gelegt habe. Die Bolzen drangen nicht tief ein, aber eine schwarze Flüssigkeit spritzte aus den Wunden, die sofort alles verätzte, was sie traf.
Offenbar hatten die Treffer den Dämon wütend gemacht. Er bäumte sich auf und die Bolzen schossen aus seinen Körper. Dann hob er seine gewaltige Axt, deren Blatt feuerrot glühte. Der große Dämon brüllte und allen war klar, dass er Blut für Khorne, den Blutgott, forderte. Die Axt sauste nieder und zerriss sechs Druchii, die nicht schnell genug ausweichen konnten. Dann hob der Blutdämon seine Peitsch, die er in der anderen Hand trug und schleuderte sie. Der Knall schleuderte Darmal beinahe über die Zinnen. Die Schnur zerschmetterte das zweite Katapult und blieb daran hängen. Der Dämon ließ sie los und schlug wieder mit seiner Axt zu. Nur noch vier Männer standen zusammen mit Darmal auf dem Dach des Wachtturms und ihre Zahl würde sich weiter verringern, denn es gelang ihnen nicht, dem Blutdämon schwere Wunden beizubringen.
So werden wir auch bald enden, dachte Darmal, als er zu den brennenden Wachtürmen in der Ferne blickte. Dann durchzuckte ihn ein Gedanke. Ohne weiteres Zögern schleuderte der Dunkelelf die kleine Kugel, die er in der Hand hielt nach dem Dämon. Der hielt das offenbar für einen Witz und fing sie mit seinen Reißzähnen auf. Die Kugel wurde zerbissen und das magische Feuer leckte aus dem Maul des Dämons, der ein Kreischen ausstieß, dass Darmal dachte, der Turm würde gleich zerfallen. Mit einem Schlag seiner gewaltigen Flügel erhob sich der Blutdämon, während sein ganzer Kopf in Flammen stand. Er flog über die Brüstung und sackte dann ab. Offenbar verließen ihn die Kräfte. Er versuchte immer wieder, sich aufzuschwingen, doch seine Flügelschläge wurden schwächer und er fiel schließlich zum Fuße des Turms, wo er besiegt liegen blieb und etliche Chaoskrieger unter sich begrub. Das Drachenfeuer aber versenkte nicht nur die Krieger in der Nähe, sondern fand seinen Weg zum Wachturm und fraß sich durch den Stein. Innerhalb weniger Augenblicke brannte das ganze unterste Stockwerk.
Darmal blickte erneut zu den Wachtürmen. Ja, wir werden so enden. Aber wir werden so viele Feinde mitnehmen, wie es uns möglich ist. Khaine wird stolz auf uns sein.
Da betraten mehrere Chaosdiener das Dach und Darmal drehte sich um. Sie trieben einige Druchii zurück und streckte immer mehr nieder. Mit einem Kampfschrei zog Darmal sein Schwert und warf sie zwischen sie. Er nahm nur ganz am Rande war, dass die Überlebenden des Blutdämons ebenfalls in den Kampf eingriffen.
Darmal schlug einem Chaoskrieger den Kopf ab und durchtrennte einem weiteren das Handgelenk. Er parierte den Hieb eines wahren Hünen und versenkte sein Schwert in dessen Brust. Ein Dämon sprang ihm entgegen, das zahnlose Maul weit aufgerissen. Darmal ließ sich fallen und schlitzte den die Kreatur auf, als sie über ihn hinweg flog. Er trat noch einem Chaoskrieger gegen dessen Knie und sprang dann wieder auf die Beine. Noch ein Dämon endete mit durchlöchertem Schädel, während ein Chaoskrieger den gepanzerten Kopf verlor. Dann sah er sich plötzlich einem großen Mann gegenüber, der ihn um mindestens zwei Köpfe überragte. Er trug eine mächtige reich verzierte, schwarze Rüstung und verbarg sein Gesicht hinter einem Helm, dessen Gesicht eine Dämonenfratze zeigte. Als er seine glitzernde Axt hob, erkannte Darmal ihn als den Mann, der die Tür aufgesprengt hatte.
Der Dunkelelf wusste, dass sein Leben vorbei war. Er war umzingelt und sein Turm stand in Flammen. Sein einziges Ziel war es, diesen Mann mit in den Tod zu nehmen. „Dein Tod heißt Darmal!“ Mit dem Schrei griff er an und täuschte eine Finte an, auf die sein überraschter Gegner prompt herein fiel. Sein Schwert zuckte mit großer Kraft vor, erreichte die Brust des Chaosdieners direkt über dem Herzen… und krachte gegen die schwarze Rüstung, an der es entlang schrammte und einen deutlichen Kratzer hinterließ. Trotz seines Entsetzens gelang es Darmal noch, den Gegenschlag seines Gegners abzuwehren. Dann bemerkte er eine Schwachstelle seines Feindes. Dort am Übergang vom Oberschenkel zum Becken hatte die Rüstung eine kleine Lücke. Er stürzte vor und wich dem Axthieb seines Gegners nur halb aus. Heißer Schmerz durchzuckte ihn, als seine Hüfte zerrissen wurde und warme Flüssigkeit strömte dort entlang. Unter sich hörte Darmal ein gewaltiges Knirschen, doch er ignorierte sowohl das Geräusch als auch die tödliche Wunde und stieß seine Klinge mit aller verbleibenden Kraft zwischen die Rüstungsteile seines Gegners. Er hörte einen Schrei, der aus zwei Kehlen zu kommen schien. Der Chaoshauptmann schrie eher vor Verblüffung als vor Pein, aber Darmal konnte nicht verhindern, dass sein Mund sich öffnete und ein gepeinigtes Kreischen seiner Kehle entfuhr. Sein Arm schien zu brennen, als die Macht des Chaos, die sein Gegner in sich trug durch sein Schwert in seinen Körper strömte und ihm unerträgliche Schmerzen bereitete. Da begriff er, dass er der rohen, verdorbenen Macht, die seinem Gegner durch die Adern floss, nicht gewachsen war. Sein Schwert war zerschmolzen und in seinem Arm schienen alle Nerven abgestorben. Ganz schwach und fern erklang eine Stimme an seinem Ohr. „Du hast gut gekämpft, Kind des Mordes. Ich werde mich an deinem Namen erinnern, Darmal. Und du solltest den meinen mit in den Tod nehmen, denn diese Ehre gewähre ich dir. Dein Tod heißt Drrochaal.“
Darmal spürte einen Schlag gegen den Kopf und Finsternis breitete sich um ihn herum aus.
 
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[FONT=Arial, sans-serif]Warum schreibst du denn in der Zukunft? 2567 IC is noch so 40 Jahre hin, oder nicht?[/FONT]


[FONT=Arial, sans-serif]1. Kapitel[/FONT]
„[FONT=Arial, sans-serif]Soweit er sich erinnern konnte, war er verspottet worden, ohne den Grund jemals zu erfahren. Diese Schikanen hatten einen Hass in ihm heran wachsen lassen, der nur darauf wartete, auszubrechen, wie es schon mehrmals passiert war.“ Du beschreibst hier explizit zwischen-, ähm, -elfische Vorgänge, die ihn zu dem gemacht haben, was er heute ist. Eben dass es explizit ist, entbindet dich von der Aufgabe, das später auszugestalten, weil jetzt weiß der Leser es ja. Diese Information, was da schiefgelaufen ist, könntest du aber auch später bei einer Begegnung mit eben einem „Mitschüler“ einbauen, in einen Dialog, und über die Art, wie sie sich gegenseitig behandeln, das Verhältnis zwischen ihnen, Sisralls Image charakterisieren. Also WENN er noch einen Mitschüler treffen sollte.[/FONT]


„[FONT=Arial, sans-serif]Wer verletz wurde“ fehlt n 't'[/FONT]


„[FONT=Arial, sans-serif]Tempeldeiner“ -diener[/FONT]


„[FONT=Arial, sans-serif]Ihr wisst, wovon ich spreche!?“ Warum sowohl Ausrufe- als auch Fragezeichen? In meiner Lesart steht diese Kombination für einen ungläubig-erstaunten Ausruf, Eswirl aber scheint mehr eine Feststellung zu machen, so dass ich sogar den Punkt m einfachen Fragezeichen vorziehen würde.[/FONT]


„[FONT=Arial, sans-serif]die Ihr mir mit viel Mühe und Energie gegeben habt“ Statt dem moderneren 'Energie' vielleicht „Anstrengung“? [/FONT]


„[FONT=Arial, sans-serif]Er gab ihm die Energie, die darauf folgenden intensiven Schmerzwellen zu überstehen.“ Und hier vielleicht 'Kraft'? [/FONT]


[FONT=Arial, sans-serif]Positiv:[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Das kleine Detail „Erst einmal, dann dreimal mit dem Handballen und dann noch zweimal mit den Knöcheln.“ Das setzt implizit voraus, dass DE diesen Unterschied hören können. Sehr gut.[/FONT]


[FONT=Arial, sans-serif]Und auch die Szene mit dem Anlegen der Rüstung, dass er aufgehängt ist und die Rüstungsteile magisch mit ihm verschmolzen werden ist mMn sehr stimmig, erinnert mich n bissl an den Trailer von Starcraft II 🙂[/FONT]




[FONT=Arial, sans-serif]2. Kapitel[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Das Auszuknittelnde:[/FONT]
„[FONT=Arial, sans-serif]denn warteten auf den richtigen Augenblick“ denn WIR warteten[/FONT]


„[FONT=Arial, sans-serif]wirklich si mächtig“ so[/FONT]


„[FONT=Arial, sans-serif]Dann hob der Blutdämon seine Peitsch,“ Das is ja sehr poetisch, aber bei einem Blutdämon unangemessen...[/FONT]


„[FONT=Arial, sans-serif]und warme Flüssigkeit strömte dort entlang.“ warme Flüssigkeit dort entlangströmte[/FONT]


[FONT=Arial, sans-serif]Und das Gute:[/FONT]
„[FONT=Arial, sans-serif]Aber warum wurde heute Nacht kein Alarm geschlagen!?“ Genau. Hier passt !?/?! gut und unterstützt den Stimmfall (des Gedankens, ähm...), den sich der Leser vorstellt.[/FONT]


„[FONT=Arial, sans-serif]Als Darmal über die Zinnen spähte, sah er schreckerfüllt, dass sein Turm umzingelt war von unzähligen Chaoskriegern, Dämonen und weiteren Schreckensgestalten, an die er im Moment nicht zu denken wagte.“ [/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Das kann ich mir sehr gut mit der Spielengine von Mark of Chaos vorstellen, von der Kamerabewegung und den Farben und Lichtverhältnissen her.[/FONT]


[FONT=Arial, sans-serif]Der Witz mit der Flasche Wein war sehr schön. Dieses informelle, das hast du sehr gut drauf.[/FONT]


[FONT=Arial, sans-serif]Der Kampf sehr schön, sauber und übersichtlich, deshalb einfach sich vorzustellen. Also ich zumindest hatte viele coole Bilder dabei im Kopf.[/FONT]
 
Ich schreibe nicht 40 Jahre in der Zukunft, sondern 5 Jahre nach dem Sturm des Chaos. Ich wollte nicht in der Vergangenheit schreiben, weil ich dann den Rahmen beachten musste. Ich könnte keine großen Ereignisse einbauen, weil die in den Zeitstrahlen nicht aufgeführt werden. Vielleicht bau ich noch ein paar Zeilen vorweg ein.
[FONT=Arial, sans-serif]Der Witz mit der Flasche Wein war sehr schön. Dieses informelle, das hast du sehr gut drauf.[/FONT]


[FONT=Arial, sans-serif]Der Kampf sehr schön, sauber und übersichtlich, deshalb einfach sich vorzustellen. Also ich zumindest hatte viele coole Bilder dabei im Kopf.[/FONT]
Ich werd versuchen, mehr derartige Witze reinzubringen. Obwohl es nicht zu gelöst wirken darf.
Tja, wenn du meine Kampfbeschreibungen gut findest, dann freu dich auf die Fortsetzung. Die wird nämlich noch sehr blutig.
 
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@Men Aqualis: Du meintest, ich sollte die Streitereien mit den Mitschülern mit einem direkten Beispiel darstellen. Ob Zufall oder nicht, dass hatte ich schon Wochen vorher getan. Außerdem wird hier erklärt, wie Sisrall überhaupt in die Ausbildung durch den Tempelmeister kam. Also der nächste Teil:
Ein Streit mit Folgen

Ghrond; Naggaroth

2505 IC, 10. Neumond
Das Keuchen des Geschlagenen hallte durch den großen Raum und ließ die versammelten Druchii völlig kalt. Keiner hatte Mitleid mit dem Bestraften und jeder wusste, dass er der Nächste sein könnte. Auch der dreiundzwanzigjährige Sisrall hatte kein Mitleid mit sich, als er die Peitschenhiebe über sich ergehen ließ. Er hatte sie verdient, das wusste er. Der junge Dunkelelf war so müde gewesen, dass sein Blick ständig abgetrieben war und damit auch seine Gedanken. Der Ausbilder hatte gemerkt, dass er nicht ganz anwesend war und hatte die Meinung verkündet, ein paar Peitschenhiebe würden den Schüler wieder aufwecken. Damit hatte er nicht ganz Unrecht gehabt.
Er hatte die letzte Nacht einfach zu wenig geschlafen. Er musste erst noch lernen, mit wirklich wenig Schlaf auszukommen. Zuerst hatte man ihm und seinen Zimmergenossen befohlen, in einem anderen Raum auf dem blanken Steinboden zu schlafen. Um sich abzudecken hatten sie nur ihre Umhänge gehabt und die Kälte, die draußen herrschte, war durchs Mauerwerk gekrochen. Solche Übungen wurden immer mal wieder durchgeführt und sollten schlechte Bedingungen in der Praxis simulieren. Es war nicht die erste Nacht dieser Art für Sisrall gewesen, aber dieses Mal hatten sie bei Licht schlafen müssen, um „auch am Tage Erholung finden zu können“. Damit hatte er noch Probleme gehabt und als er endlich eingenickt war, hatte man sie gleich noch einem dritten sehr beliebten Test unterzogen. Einige der Ausbilder waren in den Raum geschlichen und stellten damit einen nächtlichen Angriff von Feinden da. Sisrall hatte sie als erstes gehört, doch die Entfernung war schon zu sehr geschrumpft. Aber es war erst seine zweite Übung dieser Art gewesen und sein Fortschritt wurde bemerkt. Beim letzten Mal war er erst aufgeschreckt, als die Ausbilder schon einen Meter vor ihm standen.
Aber in der letzten Nacht hatte Sisrall nun schlecht und fast gar nicht geschlafen. Die Peitschenhiebe hörten auf und der junge Druchii ging so würdevoll wie möglich zurück zwischen die übrigen Schüler und setzte sich wieder auf den kalten Boden, um weiter den Ausführungen seines Ausbilders zu lauschen, der gerade von der Herstellung so mancher grausamer Gifte sprach, ohne sich weiter um die gerade erteilte Strafe zu scheren. Denn neben den praktischen Übungsstunden, in denen sie den Umgang mit Schwert und Dolch lernten, wurde ihnen auch verschiedenes anderes theoretisches Wissen beigebracht. Zum Beispiel die Herstellung von Giften und Heilmitteln, die Ernährung in der Wildnis, deren Beherrschung sie im Garten unter Beweis stellen mussten, die Schwachstellen der meisten Völker, die Erkennungsmerkmale und Eigenschaften vieler Tiere und die Geografie der wichtigsten Teile der Welt. Ob sie das alles jemals brauchen würden, interessierte die Ausbilder kaum. Manche erzählten zwar ab und zu Geschichten, in denen ihnen dieses oder jenes Wissen das Leben gerettet hatte, aber die meisten Schüler waren der Meinung, dass es ausreichte, schleichen und kämpfen zu können. Sisrall jedoch konnte sich sehr gut Situationen vorstellen, in denen er das benötigte und außerdem war er stets neugierig. So saugte sein gutes Gedächtnis alles auf, was ihm beigebracht wurde. Auch als er sich wieder zwischen seine Mitschüler setzte, konzentrierte er sich mit neuer Aufmerksamkeit auf die Worte des älteren Druchii, der ihr Ausbilder war.
Seine Konzentration wurde jedoch schon bald gestört, als er das Grinsen sah, mit dem ihn der Junge neben ihm bedachte. Sein Gesicht war Sisrall bekannt, doch da sich die Zusammensetzung der Schüler in einer Ausbildungseinheit ständig änderte, um ja keine Freundschaften zwischen den jungen Tempelkriegern zu ermöglichen, kannte er den Namen seines Gegenübers nicht. Er schien sich über die Bestrafung zu freuen. „Hat das kleine Muttersöhnchen etwa zu wenig geschlafen?“ spottete er so leise, dass nur Sisrall ihn hören konnte. Dieser schob den Zorn, der in ihm aufstieg, beiseite und antwortete so leise wie möglich. „Bist du so schwach, dass du glaubst, ein wenig Schlafmangel und ein paar Peitschenhiebe seinen so schrecklich?“ Damit hatte er sich gleichzeitig als Überlegen dargestellt und den Jungen schwach genannt. Dieser wurde offensichtlich zornig. Seine Augen verengten sich und seine Finger zuckten leicht. „Du wagst es, mich schwach zu nennen? Soll ich dir mal zeigen, wie schwach du sein wirst, wenn ich mit dir fertig bin?“
Es war für Sisrall von Anfang an klar gewesen, dass dies in einem Duell enden würde und er freute sich auf die Erprobung seiner Kampfkunst. Solche Duelle waren hier keine Seltenheit und wurden von den Ausbildern gefördert.
„Du hältst dich also für den Stärksten hier?“ Sein Gegenüber war tatsächlich einen Kopf größer als Sisrall und hatte einen erstaunlich breiten Rücken.
„Zweifelst du etwa daran, Muttersöhnchen?“ Warum er ihn ständig Muttersöhnchen nannte, war dem jungen Druchii ein Rätsel. Nur weil der Schlafmangel seine Aufmerksamkeit gestört hatte? Er hatte nicht einmal eine Mutter. Er war hier im Tempel aufgewachsen und hatte damit einen Vorteil gegenüber denen, die erst später ausgewählt wurden. Er hatte nie ein anderes Leben gekannt.
„Ja, ich zweifle an deiner Überlegenheit. Denn ein großer oder hoch angebrachter Kopf reicht nicht. Da muss auch was drin sein.“ Es war das Übliche vor einem Kampf. Die Kontrahenten versuchten, sich gegenseitig aus der Fassung zu bringen.
„Jetzt reicht es mir, Schwächling. Ich lasse mich von dir nicht beleidigen.“ Sisrall hatte den Eindruck, dass sein Gegner sich nicht gegen ihn im Kampf der Worte durchsetzen konnte und deshalb schon so früh weitermachte. Denn er sprach nun so laut, dass es alle hören konnten. Es war die übliche Ankündigung eines Duells. Köpfe drehten sich und erwartungsvolle Grinsen huschten über die Gesichter der Schüler. Der Ausbilder hielt in seinem Vortrag inne, war jedoch nicht erbost über die Unterbrechung. Auch er freute sich über die kleine Ablenkung. Die Schüler wichen zurück und bildeten so einen großen Kreis um die Kontrahenten. Die Schmerzen in seinem Rücken ignorierend, kam der junge Sisrall in die Höhe und stellte sich mehrere Meter vor seinem Gegner auf. Beide zogen ihr Schwert und hoben es grüßend vors Gesicht. Dann stürzte der große Junge vor und schlug wie wild nach Sisralls Kopf. Dieser duckte sich elegant weg und machte eine Drehung, wobei er sein Schwert in Richtung des Beins seines Gegners führte. Dieser konnte im letzten Augenblick parieren. Sisrall ließ den Jungen angreifen und beschränkte sich darauf, seinen Schlägen mit kurzen sparsamen Sprüngen oder Schritten auszuweichen.
Dann griff er wieder an, um vor seinen Ausbildern nicht als völliger Feigling dazustehen. Seine Schläge und Stiche waren rasch und treffsicher. Die meisten konnte sein Gegner mit viel Mühe abwehren, doch schon bald blutete er aus mehreren kleinen Wunden. Sisrall wich ein wenig zurück und tänzelte weiter um den Jungen herum, der nun immer zorniger wurde, da er so verspottet wurde. „Stell dich du Feigling und tanz hier nicht herum, wie ein Weib!“
„Ist es meine Schuld, dass du zu langsam bist und dich wie ein Bär bewegst?“
Das Zähneknirschen ging in den Rufen der Menge unter, die um sie herum saßen, doch Sisrall wusste, dass seinem Gegner keine schlagkräftige Erwiderung einfiel. Stattdessen griff der große Junge wieder an. Doch seine Schläge trafen nur Luft, da Sisrall sich wegduckte, nach hinten sprang oder sich zur Seite drehte.
Irgendwann wurde es seinem Gegner offenbar zu bunt und er änderte seine Taktik. Statt zuzuschlagen, sprang er vor, um sich auf Sisrall zu werfen. Dieser konnte sich nur noch mit einem Satz zur Seite vor dem massigen Körper retten und kam nur langsam wieder in die Höhe, da er sich das Knie beim Aufprall auf den Boden gestoßen hatte und auch sein gepeinigter Rücken protestierte. Er schob die Schmerzen beiseite und drehte sich zu seinem Gegner um, der gerade wieder angriff. Nun änderte auch Sisrall seine Kampftechnik. Er parierte den Schlag seines Gegners, statt auszuweichen, was diesen durcheinander brachte, und trat ihm mit aller Wucht gegen das Knie. Unwillkürlich ging sein Kontrahent zu Boden und Sisrall fing den Sturz mit seinem Schwert auf, das durch das Gewicht der Körpers tief in die Schulter des großen Jungen getrieben wurde.
Ich hoffe, du hast deine Lektion gelernt.
Er brauchte keine Rache zu fürchten, wie es Menschen vielleicht getan hätten. Für den Jungen war es eine Schande, verloren zu haben und er würde sich verbessern wollen, statt Sisrall unangenehm zu werden. Mit einem Ruck befreite er seine Waffe und der Junge erhob sich, nickte ihm anerkennend zu und verließ auf einen Wink des Ausbilders den Raum, um seine Wunde zu verbinden, damit er nicht während der Ausbildung einfach umkippte. Als Sisrall zur Tür blickte, stand dort eine Gestalt in schwarzen Gewändern, die ihr Gesicht im Schatten der Kapuze verborgen hielt. An ihrem Ärmel leuchtete das Symbol des Tempelmeisters. Doch bevor sie noch ein anderer bemerkte, verließ sie den Raum und verschwand im Schatten des Korridors.
Doch auch wenn Sisrall keine Rache wegen des Kampfes zu befürchten brauchte, so würde ihm der Sieg keinen Respekt bei seinen Mitschülern einbringen. Es war einfach nichts Besonderes, so ein Duell zu gewinnen. Schließlich stand die Chance zu 50%, also musste einer von beiden gewinnen. Für die künftigen Tempelkrieger war so ein Kampf nur eine Unterhaltung. Andere würden es trotzdem wagen, ihn herauszufordern, denn sie waren Druchii und keine Menschen. Sie waren zum Kampf geboren und der Sieger eines einzigen Kampfes war niemand, den man in Erinnerung behalten musste. Wenn er durch etwas Besonderes auffiel, vielleicht der Sieg gegen ältere oder gegen mehrere, dann würde er schon eher bekannt werden. Aber für heute genügte ihm dieser Sieg und er konzentrierte sich wieder auf den Vortrag über die Zubereitung von Giften, den der Ausbilder nun vor seinen, viel munteren, Schülern weiterführte.
Als Sisrall am Ende des Tages durch den finsteren Tempel wanderte, hatte er den Kampf schon fast wieder vergessen. Ein langer anstrengender Tag lag hinter ihm. Seine Müdigkeit war nach dem Duell verflogen und die Peitschenwunden hatten angefangen, sich zu heilen. Dennoch hatte man sie heute stark gefordert. Sie hatten lange lautlos Laufen müssen und hatten bis spät in die Nacht die verschiedensten Kampftechniken geübt. Der eine Vortrag am Morgen war die einzige theoretische Stunde dieses Tages gewesen und Sisralls Körper beschwerte sich über die Belastungen, denen die Muskeln stundenlang ausgesetzt worden waren.
Doch sein Tag war noch nicht zu Ende. Als er nach dem kargen Abendmahl durch den Garten zu den Unterkünften wanderte, stellte sich ihm eine hochgewachsene Gestalt in den Weg. Ihre Gewänder schienen schwarz zu sein, wie es im Tempel üblich war und ihr Gesicht war im Schatten der Kapuze verschwunden. Als die Person ihm winkte, konnte der junge Dunkelelf das Symbol des Tempeloberhauptes erkennen, das auf seinem Ärmel prangte. Er gehorchte dem Wink und näherte sich. Kurz vor der Gestalt verbeugte er sich. „Ihr habt mir gewinkt, großer Meister?“
„Ja, das habe ich. Folge mir und ich werde dir unterwegs erklären, was ich dir vorschlagen will.“
Obwohl er sehr müde war, wollte er dem Tempelmeister nicht widersprechen und folge der schwarz gewandten Gestalt durch den Garten. Diese hob bald wieder zum Sprechen an. „Ich habe deinen Kampf gesehen.“ Will er mich tadeln? Aber Duelle sind doch nichts Außergewöhnliches. „Ich weiß, dass du diese Nacht kaum geschlafen hast und nur wenige Minuten vorher bestraft wurdest. Trotzdem hast du die Herausforderung angenommen. Das hätte natürlich fast jeder gemacht, da es ansonsten ein Zeichen der Schwäche gewesen wäre. Du hast es aber sofort zum Kampf kommen lassen, während andere sich für später verabredet hätten.“
Da er eine Pause machte, glaubte Sisrall, etwas sagen zu müssen. „Ich sah keinen Grund dazu. Ein späterer Kampf hätte doch nur den Anlass vergessen gemacht und an den Bedingungen nichts geändert. Außerdem fühlte ich mich durchaus bereit.“
„Ja, das warst du auch. Ich hatte den Eindruck, dass du deinen Gegner sehr schnell im Wortgefecht besiegt hast. Richtig?“ Nach einem Nicken des jungen Druchii fuhr er fort. „Außerdem war dein Kampfstil für dein Alter recht beeindruckend. Du hast den Ansturm deines Gegners erwartet und bist ihm ausgewichen, statt seine sicher kräftigen Schläge mühevoll abzublocken. Du bewegst dich leichtfüßig und schnell. Das sind Eigenschaften, die ein Assassine braucht. Deine Angriffe waren ebenfalls schnell, leicht und sehr treffsicher. Für dein Alter kämpfst du sehr gut.“ Obwohl er bei den Menschen mit 23 schon als Mann gegolten hätte und auch schon fast ausgewachsen war, galt er hier immer noch als Kind. Seine Ausbildung mochte noch einmal bis zu achtzig Jahre dauern. Die meisten beendeten sie mit 70, nur wenige unter 65.
Sie durchschritten einen Torbogen und kamen in eine dunkle Halle, in der eine Staue des Khaine stand, wie überall im Tempel. Als sie einen dunklen Gang entlang gingen, fuhr der Tempelmeister fort. „Ich sehe großes Potential in dir. Du kämpfst jetzt schon sehr gut und du kannst noch viel mehr. Mehr als dir die Ausbilder des Tempels beibringen können. Deshalb habe ich dich hier her geführt. Wenn du bereit bist, neben deiner Doppelausbildung, die dir ja eh schon wenig Ruhe lässt, weitere Unterweisungen auf dich zu nehmen, dann werde ich dir Kampftechniken beibringen, die kaum bekannt sind und für die man übernatürliches Geschick braucht. Ich glaube, in dir solches Geschick zu erkennen. Also möchtest du diese Techniken lernen?“
Hat mein Wille hier wirklich eine Bedeutung? Aber diese Techniken würden mich besser machen, als meine Mitschüler und auch besser als meine Ausbilder, wenn ich sie beherrsche. Also warum zögere ich?
Er blickte fest an die Stelle, an der er die Augen des Tempelmeisters unter der Kapuze vermutete, und sagte „Ich bin bereit.“
Somit war aus dem einen Streit etwas entwachsen, was das Leben des künftigen Tempelkriegers völlig veränderte.
 
Zuletzt bearbeitet:
„der älteren Druchii, der ihr Ausbilder war.“
Müsste es nicht entweder
„der älteren Druchii, DIE“
oder
„DES älteren Druchii, der“
sein?


„Rufen der Menge untern, die um“ unter


„wegduckte, zur nach hinten“ ein 'zur' zu viel.


Oh, ich kann mit ihm mitfühlen, ich hab vor Kurzem mit Wing Tsun angefangen und erschreckend viele meiner Muskeln tun die ganze Woche über weh; zum Glück bin ich nur 2x für anderthalb Stunden die Woche dieser Tortur ausgesetzt...


Aber das ist ja ganz tragisch, dass die keine Gelegenheit für persönliche Feindschaften haben, da muss ja immer ein Erzfeind von außen kommen. Hmm... andererseits erlaubt es später das gewissenlose Intrigieren... auf jeden Fall stellt es andere Ansprüche an den Storyaufbau. Bin mal sehr neugierig, wie du weiter diese Fremdartigkeit ausgestaltest.




PS: Men Aqu-i-l-e-s, nicht Aqu-a-l-i-s (Adler, nicht Wasser)
 
@ Men Aquiles: tut mir Leid.

Die gefundenen Fehler werde ich berichtigen, sobald ich die Stellen finde. Das mit den unmöglichen Feindschaften hab ich auch teilweise reingebaut, weil das ein Ausschnitt aus der Vergangenheit war und ich nicht noch auf irgendwelche Rivalitäten eingehen wollte, die dann später nur stören würden.

Ich hoffe, die Orts- und Zeitangaben verwirren nicht zu sehr?
 
Wäre schön, wenn hier auch mal jemand anderes als Men Aquiles schreiben würde. Ich freu mich halt immer über Kritik. Naja, ich werd mal weitermachen:
Der Beginn einer Reise

Clar Karond; Naggaroth
2567 IC, 7.zunehmender Mond

Es war eine kalte Frühlingsnacht und während Sisrall weit entfernt im Khainetempel von Ghrond den Mond betrachtete und sein düsteres Geschenk erhielt, stand eine dünn bekleidete Gestalt auf einem Balkon in Clar Karond. Hinter ihr ragte ein Turm aus schwarzem Stein und düsterem Metall in den Himmel. Es war der Turm des Hexenkonvents der Stadt. Hier lebten die Hexen und Magierinnen, hier wurden die jungen Schülerinnen in den Küsten der Magie unterwiesen und hier war Yetails Heimat. Sie hatte keine Erinnerungen an ihre Eltern, wusste nicht einmal, ob diese tot waren oder sie einfach nur dem Kloster übergeben hatten, weshalb auch immer. Doch Yetail war zu einer mächtigen jungen Magierin herangewachsen und hatte die Lehren der Schatten und des Feuers sowie die schwarze Magie gemeistert.
„Ah, Yetail, ich freue mich, dass Ihr gekommen seid.“ Die Stimme hinter ihr war nur ein Flüstern und doch verstand die Angesprochene jedes Wort. Als sie sich umdrehte erblickte Yetail eine wunderschöne Frau mit anmutigen Zügen, die wie die junge Magierin nur wenig Stoff am Leib trug. Ihre Brüste wurden von mehreren dünnen Schleiern verdeckt und von ihrer Hüfte hing eine Art Rock bis zu den Knien.
Yetail verbeugte sich artig und erwiderte, „Ihr habt mich hierher gebeten, Erzzauberin Erlais. Also bin ich gekommen.“
Das Alter der anderen Magierin war ihr nicht anzusehen. Ihre Haut war makellos und glatt wie eh und je, während in ihren aufmerksamen Augen Kraft und Vitalität leuchteten. Dennoch hatte sie schon lange vor Yetails Geburt gelebt und hatte ihr zu zusammen mit den übrigen Schwestern des Hexenklosters viel beigebracht.
„Ihr seid seit einigen Tagen eine voll ausgebildete Magierin. Deshalb ist es an der Zeit, dass Ihr Eure Kraft und Euer Wissen in der wirklichen Welt erprobt. Reist nach Westen und besucht die Erzzauberin des Hexenkonvents in Hag Graef. Sie schuldet mir noch ein … Buch, das sie sich vor langer Zeit geliehen hat. Worum es sich handelt, geht Euch nichts an. Bringt mir diesen Gegenstand!“
Da dies keine schwere Aufgabe zu sein schien und Yetail froh über die Gelegenheit, der Routine des Hexenklosters zu entkommen, war, brauchte sie nicht lange zu überlegen. „Ich nehme Eure Aufgabe an, Erzzauberin. Ich werde so bald wie möglich mit Eurem … Eigentum zurück sein.“
„Gut junge Zauberin, dann beweist Euch bei Eurem ersten längeren Weg durch die Welt außerhalb der Klostermauern. Nehmt eines der Schiffe, die unserem Konvent unterstehen. Es wird Euch an die Küste bringen und dort auf Euch warten. Aber nun genug erzählt. Sobald Ihr alles habt, was ihr braucht, begebt Euch zum Hafen!“
Mit diesen Worten wurde Yetail wieder alleine gelassen. Schnell begab sie sich ins Innere des Turms, eile die Treppen hinunter und suchte in ihrem Quartier alles zusammen, was sie benötigte. Sie legte sich dickere Gewänder an und nahm ihren Magierstab, den sie vor vielen Jahren im Laufe ihrer Ausbildung hatte anfertigen müssen. Das wenige zusätzliche Gepäck band sie sich auf den Rücken, bevor sie sich ihr Schwert um die Hüfte band und sich mit einem letzten Blick vergewisserte, dass sie nichts vergessen hatte. Dann verließ sie das Kloster und schritt durch das Gedränge auf der Straße in Richtung Hafen. Mit dem engen schwarzen Robe und der dem Umhang sowie ihrem Gepäck auf dem Rücken sah sie eher wie eine Abenteurerin als wie eine Zauberin aus. Der Zauberstab in ihrer linken Hand strahlte eine Aura der Wärme aus und klackte bei jedem zweiten Schritt auf das Pflaster.
Die Dunkelelfen aus der Straße gingen ihren Geschäften nach und schenkten ihr nur wenige Blicke. So erreichte sie schließlich den Hafen und lenkte ihre Schritte in Richtung des Teils, in dem die Schiffe des Hexenkonvents liegen mussten. Doch auf dem Weg dorthin versperrte ihr eine Gruppe großer und breit grinsender Druchii den Weg.
„Ah ein junges Mädchen auf Wanderschaft.“, begann einer von ihnen. Zahlreiche Narben zogen sich durch sein Gesicht.
„Sicher ist sie sehr einsam und wünscht sich etwas Zuneigung.“, ergänzte ein zweiter mit einem dreckigen Grinsen.
„Geht beiseite ihr räudigen Hunde!“ Yetail war nicht in der Stimmung, um sich länger mit diesen Schlägern auseinander zu setzen.
Doch die dachten offenbar nur daran, was sie mit einem einsamen Mädchen alles so anstellen konnten. Die Männer gingen langsam auf sie zu.
Yetail verdrehte genervt die Augen und hob den Zauberstab, was ihr spöttisches Grinsen einbrachte. Offenbar dachten die Dunkelelfen, sie wolle sich mit dem Stab vor ihren Angriffen schützen.
Die junge Magierin rief einige Worte und sofort glühten die Robine an der Spitze des Stabes feuerrot auf und schleuderten den Angreifern Bälle aus rotem Feuer entgegen. Was sie trafen, ging sofort in Flammen auf. Mehrere der Schläger brannten schon und rannten durcheinander. Die Übrigen nahmen Reißaus.
Ohne sich weiter am Schicksal der brennenden Männer zu stören, schritt Yetail den Kai entlang und erreichte schließlich die Schiffe, auf deren Flaggen das Zeichen des Hexenkonvents zu sehen war. Von einem der Schiffe führte eine Rampe zur Hafenmauer hinunter und ein Dunkelelf in Lederrüstung kam herunter und sprach die junge Magierin an. „Seid Ihr Yetail?“ Sie nickte. „Gut, Eure Ankunft wurde uns angekündigt und auch das Ziel Eurer Reise. Wir sollten eh in die Richtung fahren, um einige Zauberinnen abzuholen, die dort irgendwas getrieben haben. Was genau, wird uns natürlich nicht gesagt und wir fragen nicht danach. So ist das Leben eben. Aber nun kommt an Bord junge Dame.“
Sie folgte ihm die Rampe hinauf, die eingezogen wurde, sobald sie das Deck betreten hatte. Mehrere Matrosen standen an Deck und schienen auf etwas zu warten. Andere lehnten an der Reling und blickten aufs Meer hinaus. Der Mann, der sie empfangen hatte, erhob die Stimme. „Nun, die junge Lady ist angekommen. Geleitet sie in ihre Kabine und dann lichtet den Anker und setzt Segel. Wir fahren wieder aufs Meer hinaus.“
Die Besatzung brach in kleine Jubelrufe aus, als die dies hörte. Soweit Yetail wusste, sahen die Besatzungen der Druchii-Schiffe das Meer als ihre wahre Heimat an und blieben ungern länger als nötig an Land.
Sie wurde in ihre Kabine geführt und spürte, wie das Schiff in Bewegung geriet, sich drehte und schließlich Fahrt aufnahm. Man konnte ihre Unterkunft nicht gerade als geräumig beschreiben. Neben dem Bett fand nur noch ein kleiner Schrank Platz. Aber wenigstens muss ich nicht mit der Besatzung zusammen schlafen. Bei dem Gedanken, auf welche Ideen die Matrosen kommen könnten, wenn die eine junge Dame im Zimmer hätten, musste Yetail angeekelt schlucken.
Sie schloss die Tür ab und legte ihr Schwert griffbereit neben sich, bevor sie sich auf dem Bett ausstreckte. Hoffen wir, dass die Männer ihre Triebe im Zaum halten können, sonst hat der nette Kapitän morgen mindestens einen Matrosen weniger.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie versprochen habe ich gelesen.
Nun, ich nehme mich erstmal der ersten beiden Kapitel an... ist ja schon spät... morgen dann die nächsten zwei. 😉

Die Beschreibungen sind düster und dunkel, was sehr gut passt.
Ich mach mal eine ähnliche Liste wie du bei mir immer, obwohl ich jetzt vielleicht auch nochmal ein paar Sachen nenne, die Men schon erwähnt hat. (Habe jetzt nicht explizit auf die Kommasetzung geachtet, da sie, solltest du möglicherweise einen Fehler gehabt haben nicht im Geringsten störend war.^^

Kapitel I:

zeigte.Deshalb sah ihn niemand als etwas Besonders an
Einmal Leertaste drücken bitte. 😉
(war es wirklich schon so lange her?)
Klammern in Geschichten finde ich immer ganz ganz unangemessen, vorallem in Fantasy-Stories. Wenn du beschreibst wie ein Charakter einen Text liest und du den Text direkt wiedergibst, dann ist es okay, aber sonst finde ich das ganz eklig.^^ Wundert mich eigentlich, dass Men das nicht schon bemängelt hat.

Sein Meister hatte ihm sogar in die für Männer verbotenen Künste der Magie eingeweiht.
Juchuu! Fehlender Komma^^
...in die(Komma)für Männer...
Hmm, der Meister ist doch auch ein Mann, wieso kann er das denn?^^

?

aufs Härteste überprüft
denke geprüft würde hier besser passen.^^

Jaja, Leertaste.

dem Unerkannten Töten
dem bezieht sich ausschließlich auf das Töten... unerkannten muss klein.

doch ein offener Kampf stellte für ihn nun keine nennenswerte Herausforderung mehr da.
Soll mal gegen einen Hochelfen Schwertmeiser antreten. 😉 (sorry bin halt eher der HE typ^^)

...Abend, Meister.“ Sagte der junge Druchii...
Abend, Meister.", sagte der junge Druchii....

nicht: da stand? Also ich hätte gedacht, dass es schon so ist.

Er schämte sich nicht, solche Gefühle
Also entweder: Er schämte sich nicht. Solche...
Oder: Er schämte sich nicht, denn solche Gefühle...
Ansonsten stört es meiner Meinung nach den Lesefluss ein bisschen.

(wenn es denn welche waren)
Klammern....

einschmieren? Fragte er sich leicht angeekelt
einschmieren?, fragte er sich leicht angeekelt.

vollkommen und schien aus allen Teilen seines Leibes zu kommen
auch wenn es nicht direkt eine ist, klingt es spontan nach einer Wiederholung. Könntest vielleicht schreiben: vollkommen und schien aus allen Teilen seines Leibes auf ihn einzustürzen. Nur so als Vorschlag, an sich ist deins ja nicht falsch.

Ströme aus Feuer in sein Fleisch und verbrannte ihn innerlich
Ein Strom aus verbrannte ihn, doch die Ströme verbrannteN ihn...

Nur am Rande wurde ihm Bewusst
bewusst. klein.

Irgendwann glaubte Sisrall, das Feuer, das seinen Körper schon fast gänzlich verbraucht hatte
Ähm, verbraucht? Klingt komisch... ausgezerrt wäre vielleicht besser.

Die Szene wie er aufgehängt und betäubt wird finde ich gut, weil man sich jetzt darauf vorbereitet, dass es gleich zur Sache geht. Die Beschreibung des Schmerzes finde ich dann ein wenig zu lasch, aber dennoch gut. Ein bisschen merkwürdig finde ich es, dass er der Schwache genannt wird, aber so krass ist, dass er eine Sonderausbildung kriegt. Klärt sich ja vielleicht noch später.
Insgesamt sehr schön beschrieben, gefällt mir wirklich gut.

Kapitel II:

Unzählige Plünderungs- und Überfallgruppen zerschlagen
Also erstmal hat der Satz kein Subjekt. Du musst ihn also als Nebensatz an den vorhergehenden anhängen, oder ein Subjekt einfügen, wie zB. Sie haben zerschlagen. dann finde ich klingt Überfallgruppen und Plünderungsgruppen seltsam. Man könnte vielleicht sowas schreiben wie: Sie haben zahlreiche Plünderer zurückschlagen und etliche Überfälle abgewehrt.


Der da wollte Alarm geben, aber ich war dagegen
Der da... das klingt so ein bisschen Kindergartenmäßig... der hat angefangen^^
Schreib doch einfach irgendeinen Namen, denn wenn zwei Wachen eingeteilt sind, dann werden die doch miteinander plaudern, oder? Außerdem wird durch den Satz davor klar, dass er den toten Kameraden meint.

belohnen, denn warteten auf den richtigen Augenblick und nun ist er gekommen
denn wir warteten, oder er wartete.

also wirklich si mächtig
so mächtig

Weiter ging Darmal er begegnete Soldaten
Als er weiter ging, begegnete Darmal Soldaten...

trafen die schleimige Haut der vier Meter großen Kreatur
Vier Meter klingt so sachlich. Benutzt vielleicht wenigstens so was wie: der in etwa vier Meter großen


aber eine schwarze Flüssigkeit spritzte aus den Wunden, die sofort alles verätzte, was sie traf.
Hehe... ALIEN mit schwarzem Blut. 😉

Blutdämon seine Peitsch,
Peitsche. Hehe, Balrog^^

dem Dämon. Der hielt das offenbar für einen Witz und fing sie mit seinen Reißzähnen auf
Wirkt hier meiner Meinung nach unpassend komisch. Ist nur mein Eindruck und nicht falsch.

der ein Kreischen ausstieß, dass Darmal dachte
Klingt nicht ganz optimal... irgendwie abgehackt. Vielleicht noch so was wie: der ein Kreischen ausstieß, von so einer Eindringlichkeit/ Grässlichkeit, dass Darmal...
Wieder nur mein Eindruck, aber eigentlich nicht falsch.^^

Sie trieben einige Druchii zurück und streckte immer mehr nieder.
streckten.


Mit einem Kampfschrei zog Darmal sein Schwert und warf sie zwischen sie
sich zwischen sie. (oder hat seinen schwert einen weiblichen Namen?^^)

Irre ich, oder müsste es Hühnen heißen?

Darmal ließ sich fallen und schlitzte den die Kreatur auf
Da wollte wohl er zuerst Dämon schreiben und hat später gemerkt, dass er da dann ne Wiederholung hätte, was?^^ Ein den ist zu viel.^^

Er trat noch einem Chaoskrieger gegen dessen Knie
Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod. Er trat noch einem Chaoskrieger gegen das Knie.
mächtige reich verzierte
mächtige, reich verzierte

verbarg sein Gesicht hinter einem Helm, dessen Gesicht eine Dämonenfratze zeigte
Zum einen eine Wiederholung (Gesicht) und zum anderen... das Gesicht eines Helms?^^ Vielleicht so was wie Visier oder Front oder so.

Mit diesem Schrei
an und täuschte eine Finte an
Wiederholung von an.

Dort am Übergang
Dort, am Übergang. bzw. Dort! Am Übergang...

warme Flüssigkeit strömte dort entlang.
dort entlang strömte.
Die Hüfte wird
und es strömt warme Flüssigkeit?
Sie spritzt und sprudelt!^^

Gegner in sich trug durch sein
Also ich persönlich finde ja, dass da kein Komma zwischen trug und durch hin sollte, aber laut dir müsste da eins hin. 😉


Ich finde dieses Kapitel von den Beschreibungen eigentlich sehr schön, finde das Drachenfeuer nur relativ unspektakulär. Wieso packt man es auf Steine, was viel gefährlicher ist? Der Effekt ist doch der gleiche, wie bei der Speerschleuder.
Die Kämpfe finde ich ehrlich gesagt nur mittelmäßig gut dargestellt. Sie leiden unter den ähnlichen Fehlern, die ich bei Selocis schon angekreidet hatte. Bei Selocis hast du dich allerdings stark verbessert.
Ich meine, hier beschreibst du den Kampf im Prinzip folgenermaßen: Kopf ab. Arm ab. Loch im Kopf. Kaputtes Knie. Noch ein Kopf ab. Du beschreibst nicht direkt den Kopf, sondern nur den Ausgang.
Das Duell hat auch keinen Spannungsbogen. Es ist viel zu wenig umschrieben. Du sagst, dass er angreift, gleichzeitig ausweicht und seinen Gegner nicht verwunden kann und dass alles in einem Satz. Du beschreibst keine genaue Bewegung, keine genaue Angriffsführung, kein genaues Ausweichen, bezogen auf die Art des Angriffs des Chaosrecken. Dann sagst du, dass er wieder angreift und nur halb ausweicht. Du könntest doch so was schreiben wie: Er griff erneut an, nahm seine Deckung allerdings zu früh herunter, was sein Gegner sofort zu einem Gegenschlag nutzt. Darmal versuchte noch auszuweichen, musste aber mit Entsetzen erkennen, dass es zu spät war. Er schaffte es nicht mehr rechtzeitig dem Angriff vollständig auszuweichen und wurde noch von der Axt des Chaoskriegers gestreift. Die geschärfte Klinge seines Feindes zeriss seine Hüfte, zerfetzte sein Fleisch und ließ Blut aufspritzen...

Die Kampfszenen sind eigentlich mein einzig wirklicher Kritikpunkt an der neuen Geschichte. Der ganze Rest ist ja nur Müll... hauptsächlich Tippfehler etc., die halt vorkommen und auch bei der Rechtschreibkontrolle nicht auftauchen.
Die Kampfszenen sind meiner Meinung nach, tut mir leid wenn ich das so sagen muss, wie schon gesagt relativ schlecht. 🙁
Lies nochmal über die neueren Kämpfe von Selocis drüber und lass dich von ihnen inspirieren, denn die sind wirklich gut.

Ich glaube irgendwie nicht, dass Chaoskrieger Respekt für besiegte Gegner empfinden, aber dass kannst du ja halten wie du willst.
Ich wollte schon rummeckern, als ich die witzige Bemerkung von Darmal gelesen hab, aber du hast es ja einleuchtend erklärt, also Daumen hoch. 😉 Aber wie du schon gesagt hast: aufpassen, dass es nicht zu locker wird.
Die Dunkelelfen gefallen mir hier sehr gut, bei Selocis haben sie mir allerdings auch gefallen, nur wie gesagt war Selocis einfach mal nen Emo. 😉

Auch wenn das jetzt alles sehr kritisch wirkt, finde ich die neue Geschichte wirklich sehr gut und freue mich drauf, morgen den Rest zu lesen, aber jetzt ist es mir wirklich zu spät. 😉
 
Vielen Dank für die Kontrolle.
Das meiste hab ich verbessert. Aber was hast du an "trat dem Chaoskrieger gegen dessen Knie" auszusetzen. Ich weiß, dass man auch "das Knie" sagen kann, aber soweit ich weiß, habe ich da keinen Fehler gemacht.

OK, an den Kampfszenen werd ich noch arbeiten. Das Problem ist, dass ich sie nicht in die Länge ziehen wollte, indem ich zu viele Details beschreibe. Ich wollte nicht, dass die Hektik des Kampfes dabei eingeht. Aber da die ganze Story ja hauptsächlich aus Kämpfen besteht, werde ich mich bemühen.

Edit: es heißt Hünen und nicht Hühnen. Das wird sogar von der eher erbärmlichen Rechtschreibkontrolle des Browsers angezeigt.
 
Also gut, dann noch zu den nächsten zwei Kapiteln. Ich habe diesmal nicht soviele Sachen rausgesucht, da es mir viel weniger Spaß macht, wenn ich jeden Satz zweimal lese, um auch alles zu finden, also habe ich einfach zügig durchgelesen und nur das rausgenommen, was mir ganz plötzlich aufgefallen ist.

Kapitel III:
Hatte erst nicht bemerkt, dass es in der Vergangenheit spielt, aber ist ja dann alles klar.

Aber in der letzten Nacht hatte Sisrall nun schlecht und fast gar nicht geschlafen
Meinst du nur statt nun?

Zum Beispiel die Herstellung von Giften und Heilmitteln, die Ernährung in der Wildnis, deren Beherrschung sie im Garten unter Beweis stellen mussten, die Schwachstellen der meisten Völker, die Erkennungsmerkmale und Eigenschaften vieler Tiere und die Geografie der wichtigsten Teile der Welt.
Vielleicht bin ich zu blöd, aber auch nach mehrmaligem Lesen erschliesst sich mir der Sinn dieses Satzes nicht gänzlich. Soll das eine Aufzählung sein?

erwartungsvolle Grinsen huschten über die Gesichter der Schüler
Ich weiss nicht, ob man dass so sagen kann, klingt aber aufjedenfall merkwürdig. Vielleicht könntest du die Formulierung ändern, zB: ein erwartungsvolles Grinsen huschte über das Gesicht eines jeden Schülers.
Ausgeschriebene Zahlen finde ich immer ganz doof. Du machst das später nochmal und ich finde, dass past immer nicht. Auch hier wundert es mich, dass Men Aquiles das nicht erwähnt hat, da ich weiss, dass er dieselbe Meinung wie ich hat. Das Prozentzeichen übrigens auch. Einfach immer ausschreiben, auch wenn man es über zwölf eigentlich nicht mehr muss.

Sie hatten lange lautlos Laufen müssen [/QUOTE
laufen klein.

und folge der schwarz
folgte.

Ja, in diesem Kapitel kann ich mein Urteil über deine Kämpfe eigentlich wieder zurücknehmen. Das Duell ist doch super beschrieben und auch hektisch genug. Ein bisschen merkwürdig finde ich es, dass er von einem Jungen redet, klingt irgendwie komisch, aber das ist schon okay. Die Gleichgültigkeit der Druchii kommt super rüber, besonders die Szene wo er kommentarlos zurück in die Reihen geht (nach der Folter) und niemand irgendetwas sagt, das kommt gut.
Ein bisschen blöd hingegen fand ich die Szene, wo er mit dem Tempelmeister redet. Die Szene wirkt so abgedroschen, die Art und Weise wie der Tempelmeister mit ihm spricht... beinahe verständnisvoll und dass er auch noch fragt. ICh hätte geschrieben, dass er ihm einfach befiehlt, dann und dann zu ihm zu kommen, weil er etwas mit ihm zu besprechen hat und dann gleich mit den zusätzliche n Übungen anfängt.

Kapitel IV:

Turms, eile die Treppe
eilte

Die Dunkelelfen aus der Straße gingen
auf der Straße.

Hmm... dieses Kapitel gefällt mir nicht gut. Es ist viel zu wenig beschrieben, läuft viel zu schnell ab. Du führst einen neuen Charakter ein und beschreibst alle seine Handlungen nur minimal. Das was du hier in ein paar Sätzen ausgedrückt hast, hätte man viel besser auf ein paar Seiten ausdrücken können.
Du hättest zum Beispiel schreiben können, dass Yetail auf dem Balkon wartet und dann zu einer Audienz bei der Erzmagierin geht. Das Packen der Sachen, die Vorbereitungen hätte man mit ein paar Gedanken und Gefühlen verbinden können. Beim Aufbruch hättest du sagen können, dass es niemanden gibt, bei dem sie sich verabschieden könnte.
Die Kampfszene ist wieder ganz mager. Wieviele Sätze hast du dafür gebraucht? Vier?
Da sind keine Beschreibungen, kein Entsetzen der Schläger, als ihre Kollegen verbrannt werden. Die Magie ist meiner Meinung nach zu simpel beschrieben: Stab leuchtet rot, Feuer kommt raus und verbrennt.
Ich denke allerdings auch, dass man zum einen eine Magierin erkennt und bezweifle zum anderen auch, dass es bei den DEs so was wie Penner auf der Straße gibt, die junge Mädchen vergewaltigen. Man kann sich doch bei DEs nie sicher sein, ob die Frau ein Mädchen oder eine alte Oma ist.^^ Und ich glaube nicht, dass DEs einfach so Frauen vergewaltigen würden, da die höchsten Positionen doch von Frauen belegt sind und Frauen eigentlich insgesamt noch höheres Ansehen haben, als Männer. Auch wegen Malekiths Mutter (Morathi oder so?)... zumindest so mein Eindruck.
Der Kapitän ist meiner Meinung nach etwas sehr gesprächig... wieso gibt er ihr denn soviele Informationen, die sie überhaupt nichts angehen?
Das dritte Kapitel gefällt mir sehr gut und ist mit I das beste. Vllt liegt an Sisrall?^^
Zwei ist auch sehr gut, während IV mir eigentlich gar nicht gefällt.
So, jetzt kann ich auch endlich sagen:
Freue mich auf die Fortsetzung. 😉
 
Zuletzt bearbeitet:
Wundert mich eigentlich, dass Men das nicht schon bemängelt hat.
Auch hier wundert es mich, dass Men Aquiles das nicht erwähnt hat, da ich weiss, dass er dieselbe Meinung wie ich hat.

Mja, da hab ich keine gute Entschuldigung für. Ich werde nachlässig. Was auf unsrem Niveau eigentlich nich sein sollte.

Dunkelelf in Lederrüstung
Ist das nicht redundant? Tragen nicht alle DE schwarzes Leder? ;P

Auch für mich hat dieses Kapitel den Eindruck, als würdest du einen klassischen Rollenspielabenteueranfang beschreiben: Auftraggeber, den man nicht kennt, mit Auftrag, über den man nichts weiß, und dann halt Ausrüstung und Proviant kaufen, n paar Diebe verkloppen und los gehts. Das ist nicht so literarisch, vor allem ist es storytechnisch denk ich nich so relevant, das zu beschreiben; die hier dargestellten Informationen (frische Absolventin mit Auftrag, Buch zu holen) kriegt man später auch noch gut unter. Außer natürlich, du wolltest eine bestimmte Stimmung erzeugen, dazu müsstest du aber, wie Bertram schon erwähnt hat, mehr und anschaulicher beschreiben.
 
Nein, die meisten tragen Silberstahl über der Lederrüstung.

Also, gut ich gebs zu. Beim vierten Kapitel hab ich zu lasch geschrieben, mir kamen einfach keine guten Ideen und ich habe lange überlegt, was ich mit der Kleinen eigentlich mache. Dabei ist dann wohl das Niveau verloren gegangen. Kann schon sein, dass es mir viel mehr Spaß macht, über Sisrall zu schreiben, als über die anderen. Ich sollte halt was Böses scheiben. Den Tempelmeister etwas befehlender darstellen? Wäre ne gute Idee, aber der ist sowieso ein bisschen seltsam. Entpuppt sich später noch als Feigling, werdet schon sehen.

@yinx, wieso musst du jeden Satz zweimal lesen, um alles zu finden? Ich will zwar nicht behaupten, wirklich alles gefunden zu haben, aber deine Geschichte habe ich nur einmal gelesen. Das Ergebnis hast du ja gesehen. Aber zurück zu meiner Story.

Ich werd mir die nächsten Kapitel noch mal vornehmen und die Kampfszenen überarbeiten. Das mit dem Vergewaltigen der Mädchen: Also es gibt durchaus irgendwelche Schläger auf den Straßen. Ob die irgendwelche Frauen überfallen, weiß ich nicht, aber so ein Szene kommt noch mal, da ist es allerdings ne Sklavin, was ja schon angemessener ist, oder?

Noch mal zu yinx: Das waren jetzt vier Posts.
 
Ok, nachdem ihr so schöne Bewertungen geschrieben habt und mich auf meine mangelnde ... Detailgenauigkeit bei Kampfszenen hingewiesen habt, gibts jetzt ein Kapitel der anderen Art. Wieder mir Sisrall aber ohne Kampf. Zumindest ist es kein Kampf der Waffen, sondern eher ein persönlicher Kampf des Willens. Ist vielleicht nicht so spannend aber doch ganz abwechslungsreich im Vergleich zu den anderen. Viel Spass.

Rückkehr ins Leben


Ghrond, Naggaroth
2567 IC, 7. Vollmond

Er schlug die Augen auf und bereute es sofort. Mit den ersten Eindrücken kamen auch die Schmerzen. Sisrall keuchte und versuchte, die Leiden aus seiner Wahrnehmung zu vertreiben.
„Was ist passiert?“, fragte er mit kratziger Stimme. Ihm fiel nichts Besseres ein und er erwartete eigentlich keine Antwort, doch es kam eine.
„Ihr seid bewusstlos geworden, als man Euch gerade das Bruststück aufgesetzt hat. Der Meister sagt, er hätte schon viel eher damit gerechnet und Ihr hättet unglaublich lange durchgehalten.“
Sisrall machte ein Geräusch, um den Redefluss zu unterbrechen, da die Worte dumpf in seinem Schädel widerhallten. Bruststück? Ganz langsam kehrte die Erinnerung zurück. Der Raum mit den Ketten ... die seltsamen Flüssigkeiten … die Rüstung … und dann die Schmerzen. Kaum erinnerte er sich, schon überlief ihn eine neue Welle der Pein, sodass er heftig keuchte. „Ist alles in Ordnung, Herr?“, fragte eine besorgte Frauenstimme. Indem er sich auf die Lehren seiner Ausbildung konzentrierte, bezwang Sisrall die Schmerzen und drängte sie wieder zurück, bis sie nur noch ein dumpfes Pochen waren. Er glaubte, ab und zu aufgewacht zu sein und durch die Schmerzen jedesmal erneut die Besinnung verloren zu haben.
Er versuchte, etwas zu sagen, doch sein Mund war inzwischen so ausgetrocknet, dass er kaum ein Krächzen zu Stande bekam. Er versuchte es noch einmal. „Durst“, röchelte er.
Er hörte Holz, das über Stein kratzte und vermutete, dass sich jemand von einem Stuhl erhoben hatte. Dann erklangen Schritte und das Geräusch fließenden Wassers. Wenig später wurde ihm ein Krug an die Lippen gesetzt und langsam angehoben, bis klares, kaltes Wasser durch seinen Mund floss. Erst brannte es so sehr in seiner Kehle, dass der junge Tempelkrieger es sofort wieder ausspucken wollte, doch er beherrschte sich und das Brennen ließ nach. Als der Krug leer war, konnte er wieder sprechen und sein Kopf wurde klarer.
„Wo bin ich?“ Noch so eine dieser Standardfragen, die einem so durch den Kopf gehen, wenn man lange Zeit bewusstlos gewesen ist. Na dann, stellen wir die nächste dieser Fragen doch gleich hinterher. „Wie lange war ich bewusstlos?“
„Ihr seid in Eurem Zimmer, Herr. Und Ihr wart sehr lange besinnungslos. Vor vier Tagen wurdet Ihr hierher gebracht und dann seid Ihr immer wieder aufgewacht, habt vor Schmerz geschrien und seid wieder verstummt. Es war sehr … angsteinflößend.“
Vier Tage. Aber nach den Schmerzen … sollte ich da etwas Anderes erwarten?
Da er sich erstaunlich kräftig fühlte und die Schmerzen nur noch ein schwaches Pochen waren, machte Sisrall erste Versuche, sich zu bewegen. Vorsichtig krümmte er die Finger der linken Hand. Das Pochen wurde stärker, doch inzwischen war sein Verstand vollends wach und trieb die Schmerzen zurück. Mit der Zeit ging es immer besser. Die andere Hand wurde bewegt und dann steigerte Sisrall die Geschwindigkeit, mit der er die Finger krümmte und wieder öffnete. Als er glaubte, diesen Teil unter Kontrolle zu haben, bewegte er die Zehen. Das war seltsam. Sie ließen sich leichter bewegen, als die Finger, stießen aber auf Widerstand, so als hätte er Stiefel an. Mit Stiefeln im Bett? Er beschloss, dieses Rätsel auf später zu verschieben und bewegte die Arme. Wieder schossen Schmerzen durch seinen ganzen Körper, die aber schnell zu einem Pochen zusammenschrumpften. Er konnte die Arme heben und spürte nach wenigen Zentimetern ein Gewicht, das wohl von der Bettdecke herrührte. Er ließ die Arme sinken und versuchte, den Kopf zu drehen. Auch das war am Anfang äußerst schmerzhaft. Doch dann sah er das Innere seines Zimmers. Neben seinem Bett saß eine Dunkelelfe, fast noch ein Mädchen, die ein Sklavenhalsband trug. Sie wirkte schüchtern und blickte ihn besorgt an. Wenn sie so besorgt guckt, ist es kein Wunder, dass sie als Sklavin endete. Die Schwachen überleben einfach nicht in unserer Gesellschaft.
Als er sicher war, dass ihm der Kopf, die Finger, Hände und Arme ohne weitere Schmerzen gehorchten, richtete er sich ganz langsam und vorsichtig auf.
Als die Elfe sah, was er vorhatte, sprang sie auf. „Nicht Herr! Ihr müsst Euch schonen! Die Schmerzen kommen sonst wieder. Es ist noch nicht lange her.“
Sisrall warf ihr einen wütenden Blick zu, der jedoch nicht lange Bestand hatte, da er immer noch schwach war. Er seufzte frustriert und bemühte sich dann, genervt zu klingen, als er erwiderte, „Es ist freundlich, dass du dir Sorgen machst, aber es ist ein wenig unangebracht. Ich habe die Schmerzen unter Kontrolle und kann meine Arme inzwischen schon problemlos bewegen. Sie so nett und hilf mir, mich langsam aufzurichten, statt mir Vorträge über die Schmerzen zu halten!“ Vorsichtig kam sie näher und schob die Arme unter seinen Rücken. Sie wirkte, als widerstrebe es ihr, ihn zu berühren. Ganz langsam richtete er sich auf, wobei sie ihn stützte. Mehrmals keuchte er vor Schmerz laut auf, doch nach Minuten der Anstrengung saß er gerade im Bett. Als die Bettdecke von seinen Schultern rutschte, schrie er auf. Doch dieses Mal nicht vor Schmerz, sondern weil sich ihm ein erschreckender Anblick bot.
Sein ganzer Oberkörper war bis zum Hals und bis zu den Fingerspitzen in dunkles Metall gehüllt. Die Rüstung schimmerte dunkelblau und die seltsamen Rillen, die sich zu verwirrenden Mustern formten, waren nun blutrot. Er starrte sie an. In ihnen schien sich die Farbe zu bewegen und zu fließen. Dann wurde ihm klar, was er sah und selbst er, als abgehärteter Meuchelmörder des Khainetempels musste sich übergeben. Dabei durchbrachen die Schmerzen seine Konzentration und er schrie laut auf. Da sein Magen leer war, ging der Übelkeitsanfall in eine kratziges Würgen über und er brauchte mehrere Minuten, um sich wieder völlig in den Griff zu bekommen. Nach einem Schluck Wasser, den ihm die Sklavin brachte, wagte er einen weiteren Blick auf die Rüstung. Dann hob er die Hand vor sein Gesicht und betrachtete die Rillen, die über den Handrücken verliefen. Tatsächlich, dachte er mehr verblüfft als erschreckt, diese Magierinnen haben mein eigenes Blut durch die Rüstung fließen lassen. Sie ist also wirklich ein Teil von mir. Unglaublich.
Mit langsamen Bewegungen schob er die Decke ganz beiseite und sah, dass auch seine Beine völlig in dunkles Metall gehüllt waren. Seine Füße waren ebenfalls eingeschmiedet, doch hatte man darauf verzichtet, die Zehen einzeln einzuhüllen. Deshalb habe ich das Gefühl gehabt, Stiefel zu tragen. Das tue ich in gewissem Sinne ja. Nur, dass diese Stiefel mit mir und dem Rest der Rüstung verbunden sind. Daran werd ich mich erst gewöhnen müssen. Aber die Macht, die mir diese Rüstung bietet… Aber erstmal muss ich wissen, ob ich mich überhaupt bewegen kann. Vom Bett aus kann ich niemanden umbringen.
Ganz langsam schob er seine Beine über die Bettkante, wobei er den Schmerz sorgfältig unter Kontrolle hielt. Nach starken Protesten gehorchten ihm die Gliedmaßen und bald saß er aufrecht auf seinem Bett und ließ die Beine baumeln. Er wagte noch einen Schritt und erhob sich langsam. Als er auf eigenen Beinen stand und sein Gewicht nicht mehr vom Bett getragen wurde, schossen erneut Schmerzen durch seinen Kopf und ließen ihn wanken. Doch die Sklavin war rasch zur Stelle und fing ihn auf. „Ihr seid noch nicht so weit. Ihr habt schon mehr geschafft, als der Meister erwartet hat. Also schont Euch, bitte!“
Doch Sisrall fühlte sich kräftig und ausgeruht. Trotz des Leidens schien ihm die lange Ruhe Kraft geschenkt zu haben. Mit der Stütze des Mädchens versuchte er einen Schritt und spürte dabei kaum weitere Pein. Lediglich das Pochen wurde stärker. Er machte noch einen Schritt … und noch einen. Das Mädchen ließ ihn los und er machte einige langsame Schritte durchs Zimmer. Die Rüstung behinderte weder seine Bewegungen, noch belastete sie ihn mit zusätzlichem Gewicht. Mit jedem Schritt fühlte er sich kräftiger und sicherer. Er wandte sich an die Sklavin. „Hast du etwas zu essen hier? Ich habe riesigen Hunger, da ich seit Tagen nichts gesessen habe.“
Das Mädchen nickte und deutete auf den Tisch. Dort lagen Fleisch und Brot, sowie Krüge mit Wasser. Sie holte den Stuhl, auf dem sie neben seinem Lager gesessen hatte und schob ihn vor den Tisch. So vorsichtig wie möglich setzte er sich und wurde mit neuen Schmerzen belohnt, als das Gewicht seines Oberkörpers plötzlich auf seinem Hintern lastete. Doch das Essen schmeckte ihm und gab ihm neue Kraft. Da sein Kopf als einziges Körperteil nicht in der Rüstung steckte, bereitete ihm das Essen keine Schwierigkeiten. Auch seine Speiseröhre und sein Magen reagierten nicht etwa gereizt, sondern dankbar, wieder etwas zum Verdauen zu bekommen.
Als er alles verschlungen und noch einen Krug Wasser getrunken hatte, erhob er sich und war überrascht, wie leicht ihm das fiel.
„Welche Tageszeit haben wir?“ Da sein Zimmer im Inneren lag, hatte es kein Fenster, durch die er hätte herausfinden können, ob es draußen hell war. Das Licht im Raum stammte von drei Fackeln an den Wänden.
„Es ist eine wunderschöne Nacht ohne Wolken.“
Er dachte an den Schein des Mondes und der Sterne und ein Wunsch erwachte in ihm.
„Ich fühle mich wieder kräftig. Begleite mich hinaus in den Garten, ich will das Licht der Himmelskörper genießen.“
Das Mädchen blickte ihn zweifelnd aus ihren dunklen Augen an, widersprach aber nicht.
Mit langsamen Schritten, die allmählich sicher wurden, ging Sisrall zur Tür und öffnete sie. Draußen war es stockdunkel. Als er den Gang entlang wanderte, folgte ihm die Sklavin, bereit, ihn wenn nötig zu stützen. Doch der junge Assassine ging mit entschlossenen, wenn auch langsamen, Schritten vorwärts. Ihm fiel auf, dass er trotz der Metallsohlen problemlos schleichen konnte. Seine Schritte verursachten keine Geräusche und nach endlosen Minuten erreichten sie schließlich das Portal zum Innenhof. Da er etwas mehr Kraft benötigte, um es zu öffnen, schossen neue Schmerzen durch den Körper des Dunkelelfen. Verwirrt stellte er fest, dass er zwar die Form des silbernen Griffes ertasten konnte, aber keinen Eindruck von der Oberfläche gewann. Tja, was habe ich erwartet? Es ist wie in jedem Panzerhandschuh. Dann trat Sisrall hinaus in die Nacht und spürte die kalte Frühlingsluft auf seinem Gesicht. Die Sklavin sagte, sie wolle gleich zu ihm kommen und er wanderte ein wenig den Weg entlang, bis er die Mauern des Tempels nicht mehr sehen konnte und blickte in den Himmel.
Die Sklavin hatte nicht gelogen. Keine Wolke verdunkelte die Sterne und der silberne Schein des Mondes spiegelte sich auf der blanken Rüstung des Assassinen. Lange Zeit genoss er die Stille und die Ruhe der Nacht, allein mit sich und dem blassen Licht ferner Himmelskörper. Er war froh, dass ihm die Sklavin einige Minuten der Einsamkeit gelassen hatte und genoss es, den Kopf in den Himmel gereckt, direkt der runden Scheibe des Mondes entgegen.
Nach wenigen Minuten hörte er zögerliche Schritte auf dem Gras und das Mädchen trat zu ihm. Sie ließ ihm seinen Frieden, da sie spürte, dass das vertraute Licht ihn beruhigte und eine besondere Bedeutung für ihn hatte. Er badete noch einige Zeit im Licht des Himmels und senkte dann den Blick, da er spürte, die sich Müdigkeit langsam in seinem Körper ausbreitete.
Die Sklavin hatte schwarze Gewänder aus seinem Zimmer geholt und hielt sie ihm hin. „Der Meister sagte, Ihr sollt dies tragen, wenn ihr Euch durch den Tempel bewegt. Es muss nicht jeder wissen, welches … Geschenk Ihr erhalten habt.“ Ihrem Tonfall nach sah sie die Rüstung und die Schmerzen, die damit verbunden gewesen waren, keinesfalls als Geschenk.
Sisrall wollte dem Tempelmeister nicht widersprechen und verstand seine Argumentation. Doch bevor er die Gewänder anlegen konnte, gab es noch ein Problem.
„Warte noch mit den Gewändern. Hat Eswirl etwas dazu gesagt, wie ich mich erleichtern kann?“ Die Vorstellung, seine Männlichkeit könnte der Rüstung geopfert worden sein, erschreckte ihn weniger, als er erwartet hatte. Doch die Sklavin wusste Rat.
„Ja, Euer … bestes Stück wurde nicht entfernt, sondern nur eingeschlossen. Wenn Ihr wollt, könnt Ihr die Rüstungsteile, die Euer Vorderteil und Euren Hintern bedecken, abnehmen, wie ein gewöhnliche Rüstung.“
In der Dunkelheit war sich der junge Assassine nicht sicher, doch er glaubte, das Mädchen erröten zu sehen. Er verdrehte die Augen angesichts einer solchen Schüchternheit und trat an den nächsten Baum. Vorsichtig fummelte er an den besagten Rüstungsteilen herum und stellte befriedigt fest, dass er sie zwar problemlos entfernen konnte, die Wahrscheinlichkeit, sie bei raschen Bewegungen zu verlieren, doch eher gering war. Er entleerte seine Blase und vervollständigte die Panzerung wieder.
Er erlaubte dem Mädchen, ihm die Gewänder um die Schultern zu hängen und gemeinsam schritten sie langsam zurück. Unterwegs begegneten sie mehreren Tempelkriegern. Sisrall nickte ihnen höflich zu und versuchte trotz der Müdigkeit und den eventuellen Schmerzen, würdevoll zu wirken, doch selbst die Dunkelheit konnte das schwache Lächeln nicht verbergen, dass sich auf viele der Gesichter legte, als die Kämpfer seine vorsichtigen Bewegungen bemerkten. Lacht ihr nur, irgendwann werdet ihr es bereuen!
[FONT=&quot]Trotzdem war er froh, als sie die kleine Kammer erreichten. Zu erschöpft, um sich seiner Gewänder zu entledigen, legte sich Sisrall wieder auf das Bett und schlief sofort ein. [/FONT]
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich war überrascht, dass wir überhaupt erst ein Kapitel mit Sisrall in der Gegenwart hatten. Schien mir mehr...


besorgte Frauenstimme
Hab ich mich erst gefragt, kann sie wirklich besorgt sein, oder ist sie nicht eher spöttisch oder fragt in einem gelangweilten Tonfall, vllt auch erregt ob des Anblicks des Mannes voller Schmerzen vor ihr? Aber dann hat sich das ja geklärt gehabt.

Noch so eine dieser Standartfragen, die einem so durch den Kopf gehen, wenn man lange Zeit bewusstlos gewesen ist. Na dann, stellen wir die Nächste dieser Fragen doch gleich hinterer.
a) StandarD, b) nächste statt Nächste. c) hinterHer

Und Ihr wart sehr lange besinnungslos. Vor vier Tagen wurdet ihr hierher gebracht und dann seid ihr immer wieder aufgewacht
Für ein „Ihr“ solltest du dich entscheiden, klein oder groß.

Als die Elfe sah,
Find ich ein bisschen unangebracht. Wir müssen ja nicht mehr klären, dass sie ne Elfe ist, also ist doch die relevante Information, dass sie ein Mädchen ist oder Sklavin. Sklavin ist sogar noch besser, was das die Perspektive, mit der Sisrall auf sie (herab)blickt, besser darstellt.

„Es ist freundlich, dass du dir Sorgen machst, aber es ist ein wenig unangebracht. Ich habe die Schmerzen unter Kontrolle und kann meine Arme inzwischen schon problemlos bewegen. Sie so nett und hilf mir, mich langsam aufzurichten, statt mir Vorträge über die Schmerzen zu halten!“
Ist das nicht wieder zu freundlich? Gut, offensichtlich ist es nötig, dass er mit dieser Sklavin so umgeht, weil er sie grad braucht und es sich nicht erlauben kann, sie zu vergraulen. Ich frag mich, wie sehr er geübt ist, im Notfall (und evtl. beim Kontakt mit NichtDE) bei Bedarf 'nett' zu sein. Vielleicht kostet es ihn ja Überwindung, taktischerweise 'nett' zu ihr zu sein?
Andererseits überleg ich ja auch, dass da immer von (leider nicht spezifizierten) Intrigen die Rede ist, und da denk ich mir Maskerade und höfisches Protokoll bei, und da würde eine aufgesetzte Nettigkeit und Sorge wieder passen. Irgendwie hab ich noch kein eindeutiges Bild von DE in meim Kopf.

und selbst er, als abgehärteter Meuchelmörder des Khainetempels musste sich übergeben.
"Meuchelmörder", das klingt in meinen Ohren ein bisschen harmlos bzw. albern.

Seine Füße waren ebenfalls eingeschmiedet, doch hatte man darauf verzichtet, die Zehen einzeln einzuhüllen.
Igittigitt, ich möchte nicht wissen, was sich in dem hermetisch abgeriegelten feuchten warmen Raum alles entwickelt, aber ich tippe mal auf übelst nervigen und juckenden (und unkratzbaren!) Fußpilz...

Das taue ich in gewissem Sinne ja.
tue

Ich habe riesigen Hunger, da ich seit Tagen nichts gesessen habe.
Da frag ich mich: muss er sich herablassen, der Sklavin das zu erklären? Sie weiß das ja wohl.

Magen reagierten nicht etwas gereizt,
etwa

Weichheit oder Taktik? Ich mein, Sklavin, der könnt er das befehlen.

Das Mädchen blickte ihn zweifelnd aus seinen dunklen Augen an,
Ich weiß, das ist eigentlich grammatisch vollkommen korrekt und wirkt doch merkwürdig. Wenn du „aus IHREN Augen geschrieben“ hättest, wär mir das gar nicht aufgefallen. So hab ich zuerst gedacht, sie schaue durch Sisralls Augen und hab mich gewundert.

Draußen war es Stockdunkel.
Tja, Adjektive werden klassischerweise klein geschrieben.

Vorsichtig fummelte er an den besagten Rüstungsteilen herum und stellte befriedigt fest, dass er sie zwar problemlos entfernen konnte, die Wahrscheinlichkeit, sie bei raschen Bewegungen zu verlieren, doch eher gering war.
Statt „doch“ ein „aber“


Total gelungen finde ich die Beschreibung der Rüstung. Die Adern im Metall, das ist ein sehr imposantes, wenn auch leicht groteskes Bild.

Und köstlich die Szene:
„Warte noch mit den Gewändern. Hat Eswirl etwas dazu gesagt, wie ich mich erleichtern kann?“
Das ist mir gar nicht eingefallen, aber das ist echt ein Problem. Ich hab so gelacht.



Okay, und jetzt noch ein Wort an alle anonymen Leser: Nur, weil wir uns gegenseitig hier Murmeln der Schreibereikunst zuschieben, heißt das nicht, dass wir es nicht gern sehen, wenn andere auch mal ein Wörtchen fallen lassen; im Gegenteil, wir freuen uns über jede Form der Äußerung.
 
Ich schließe mich Men mal in allen Punkten an. Das mit dem Pinkeln ist mir doch schon früher in den Sinn gekommen, als Sisrall etwa die zwölfte Kanne Wasser getrunken hat.^^
Ja, in der Tat wäre es nett, wenn andere Leser auch gelegentlich was sagen würden... naja, aller Anfang ist schwer, am Anfang hatte ich auch nur Men, der regelmäßig geguckt hat. 😉

Ich hab jetzt beim schnellen Rüberlesen nicht soviele Fehler gesehen und die hat Men alle schon genannt.
Ich find das Kapitel toll, es gefällt mir. Manche der Sachen die Men angekreidet hat, sind mir erst aufgefallen, als er es erwähnt (in punkto Nettigkeit), aber er hat schon recht, auch wenn es mir beim LEsen jetzt nich direkt komisch vorkam.

Das mit den Adern hab ich erst drei Sätze später kapiert^^
Hab mich erst gewundert, warum ihn der Anblick so anekelt, doch kurz darauf kam der Geistesblitz. Sogar bis zu den Fingerspitzen? Oha, dass denke ich ist übertrieben, denn FIngerspitzengefühl (im wahrsten Sinne des Wortes) ist meiner Meinung nach auch für einen Assasinen wichtig und wenn er jetzt nichts mehr fühlt... hmm, bisschen kacke für ihn.^^
Oh ja, Fußpilz... aber da er da unten keine Haut mehr hat, kann er dass wohl schlecht kriegen. 😉

Mit den schwarzen langen Gewändern musste ich spontan an einen Samurai + Dienerin denken... weil DEs ja auch immer lange schwarze Haare haben.^^

Wie gesagt, gefällt mir gut, dass Kapitel.
 
Vielen Dank, ich freue mich, dass ihr das Kapitel als gelungen bezeichnet. Ich geh mal das von Men durch:

dieses Mädchen ist einfach keine typische DE, wie man sie vom Schlachtfeld kennt, sondern ein schüchternes, verweichtlichtes Wesen, weshalb sie ja auch Sklavin geworden ist.

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ja, Ihr groß

ich wollte mich nicht ständig wiederholen. Und Elfe klinge da abwertender, als Druchii, weil sie das ja praktisch auf eine Stufe mit den verhassten Vettern stellt.

Ich habe vorher geschrieben, dass er einfach zu entkräftet war, um sich wirklich sauer zu geben. Vielleicht etwas zu nett, aber das wirst du bei ihm nicht allzu oft finden.

was hast du dagegen? ansonsten schreib ich immer Assassine und wollte mal ein wenig Abwechslung reinbringen. Obwohl an die Stelle auch "heiliger Krieger" passen würde. Ich glaub ich mach das so.

Naja ich fands einfach einfacher, als wenn man die Zehen im einzelnen
eingeschmiedet hättet

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naja, wir wollen ja mal nett sein😛

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hab das "bitte" weggelassen dadurch klingt es zwar nicht wirklich einschüchternd, aber dazu ist er ja an dem Abend auch nicht aufgelegt.

ja, bei Sélocis habe ich in solchen Fällen auch immer "ihren" geschrieben und werd das hier wohl auch machen. Ist einfach verständlicher. --> geändert

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das lass ich so, weil es mir nicht falsch vorkommt. "doch eher" ist eine häufige Wendung.

Ja, das ist mir eingefallen, weil ich mich schon mal gefragt habe, wie Malekith das eigentlich macht, der hat ja auch so ne Rüstung(natürlich noch viel besser)
Ich wollte es erst weglassen, weil es ja etwas unanständig sein könnte, aber ich dachte mir, warum solche alltäglichen Sachen weglassen, wenn dadurch wichtige Fragen beantwortet werden.

@yinx: Die Adern verlaufen nicht bis in die Fingerspitzen, du hast recht mit deiner Aussage. Sie verlaufen nur über den Handrücken. Vielleicht nicht deutlich genug dargestellt, aber von Fingerspitzen war nie die Rede.

Tja, es ist erstaunlich, wie viele Fehler immer nur von anderen entdeckt werden, aber das ist wohl ganz normal.

Also in den nächsten Tagen gehts weiter.

Edit: habt ihr auch diese Probleme, das bei längeren Posts irgendwann die Schriftgröße der letzten Sätze verkleinert wird? (Siehe "Rückkehr ins leben" letzter Satz.)
 
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