WHFB Erzfeide

Janos

Testspieler
03. April 2005
114
0
6.461
36
Kapitel 2; Die Erweckung:

Talos:

Der Feldzug war erfolgreich gewesen. Er hatte Le Mane dem Erdboden gleichgemacht und das Objekt seiner Begierde an sich gerissen. Er war in die Kathedrale eingedrungen und hatte die Phiole mit dem Blut des Einhorns an sich genommen. Die Verteidiger hatten seiner Macht nichts entgegenzusetzen gehabt. Sie waren untergegangen, doch der Mut des Herzogs hatte selbst Talos zu tiefst berührt. Dieser Stolz und diese Entschlossenheit. In seinen Augen hatte er gesehen das er wusste welches Schicksal ihn erwartete, und doch hatte er sich sein Schwert selbst in die Brust gerammt. Er hatte beschlossen den Herzog nicht zu erwecken, sondern diesen Mann seine Ruhe im Tod zu gönnen. Doch diese Schlacht war notwendig gewesen. Sie hätten ihm die Phiole nicht Kampflos überlassen, doch er brauchte dieses Blut. Nur das Blut eines Einhorns konnte seine Geliebte Elsbeth wieder zu sich holen. Nur dieses reine Blut konnte sie aus ihrem Tode erwecken. Sie hatte schon zu lange "geruht". Er war ihretwegen in den Kampf gezogen und hatte all dieses Leid gesäht. Er spornte sein Pferd zu noh größerer Geschwindigkeit an, so dass sein langer schwarzer Mantel flatternd im Mondlich einen Imposanten Eindruck bot. Seine Schwarze Rüstung schimmerte im Mondlicht bläulich und um seinen Hals trug er an eine Kette ein Amulett aus Obsidian. Die Schlacht hatte große Verluste an Beiden seiten gefordert. Als sein Necromant von einem Pfeil durchbohrt wurde zerfiel der Großteil seiner Armee zu Staub. Nur er und zwei seiner Generäle hatten überlebt, und nun preschten sie durch die Wälder zurück zu Schloss de Mort, wo er seine Geliebte aus ihrem tiefen Schlaf wachküssen würde. So lange war er ohne sie gewesen, und die Unerträglichkeit des Seins hatte tiefe Furchen in seinem zarten Gesicht hinterlassen. Dennoch trübte das seine blanke Schöheit nicht im Geringsten, es ließ ihn nur erhabener wirken, weiser, älter. Es war lange her seid er und sein ehemaliger Meister Lamiah verlassen hatten, doch ihre Wege hatten sich getrennt. Er hatte sich in den letzten zwei Jahrhunderten etablismiert und sich zum Fürsten von Lithien aufgeschwungen, eines der vielen kleinen Fürstentümer im Umland Bretonias. Oftmals war es ihm streitig gemacht worden, und immer hatte er seine Ehre und sein Land erfolgreich verteidigt. Doch nun, als seine Geliebte vor einem halben Jahrhundert an Schmach verstorben war war sein einst so stolzes reich verfallen und Räuber trieben ihr Unwesen in Lithien. Doch nun sollte es anders werden. Sie hatten eine Wegkreuzung erreicht. in der Kurve spornte Talos sein Pferd weiter an. Sie erreichten die Schlosspforte. Das schwere Eichentor war aus den Angeln gerissen worden und lag nun im Schlamm. Die Marmorskulpturen waren umgestoßen worden und beim Aufprall zerbrochen. Talos stieg vom Pferd ab, und seine Begleiter taten es ihm gleich. Rasch schritt er zum Pförtnerhaus. Der Pförtner, ein alter Mann war gepfählt worden und sein Blick war zum Himmel gerichtet. Dampfschwaden zogen sich über den Boden, und doch roch es Nach Ruß. Er lief in Richtung Schloss und fiel auf die Knie. Sein Schloss stand in Flammen, und diese züngelten die Wände entlang. Sein Anwesen war gekrönt mit einem Kranz aus dunklen Rauchschwaden. Und oben am Burgfried flatterte voll lebendigen Argwohn das Banner der Hexenjäger...


Ich hoffe euch gefällt der anfang meiner Geschichte 🙄
Bitte verzeiht mir Rechtschreibfehler, oder auch zeitliche Verwechslungen.
 
Kapitel 3; Totenwache:

Lorren:

Lorren erwachte in einem weichen Federbett. Die Sonne drang trotz der Purpurnen Vorhänge von draußen herein. Dieses Dämmerlicht tat seinen Augen gut und er richtete sich langsam auf. Sein Kopf dröhnte, und doch war er froh seinem alptraumhaften Schlaf entkommen zu sein. Diese Bilder des Grauens tauchten jedes Mal auf wenn er die Augen schloss. Er hatte keine Ahnung wie lange er bewusstlos gewesen war, aber es spielte schließlich auch keine Rolle. Sein Herzogtum lag in Trümmern und sein Vater war tot. Lorren öffnete behutsam die Fenster um etwas frische Luft atmen zu können. Als er nach draußen sah musste er sich am Fensterbrett festklammern um nicht noch einmal Ohnmächtig zu werden. Draußen säten Bauern Getreide auf den Feldern aus und das erste frische Gras spross auf den Ausgedehnten Wiesen auf denen er als Kind so oft ausgeritten war. Doch wie war das möglich? Als die Schlacht ausgefochten wurde kam gerade der erste Schnee des Winters über die Berge des Mont le Vent gezogen, und nun war es Frühling geworden? Hatte er wirklich fast ein halbes Jahr geruht? Er ging zum Kasten zu seiner Rechten und drehte den steckenden Schlüssel ein Mal im Schloss um. Knarrend öffnete sich die Tür und gab den Weg zu verschiedenen Schubladen frei. Hastig zog er ein Blaugraues Wams, das mit Silbernen Verzierungen bestückt war, und ein Weißes Beinkleid an. Dann schnallte er noch sein Florett um seine Taille und schlüpfte in seine schwarzen Reiterstiefel. Als er die Tür nach draußen geöffnet hatte begegnete er jemanden den er kannte: „Sénéchal Lambert, salut! “. Der Seneschall war sichtlich überrascht den Jungen Herzog aufrecht zu sehen: „Duc Lorren! Comment allez vous ?“
Die Beiden fielen sich in die Arme. Es war Lorren der das Wort ergriff: „Alors quoi?“, fragte er, der Senneschal jedoch zuckte nur mit den Schultern und murmelte leise: „Il est grand temps...“ Daraufhin traten sie hinaus in das helle Sonnenlicht. Es war viel geschehen in den letzten Monaten. Nach der Schlacht kamen Leute von überall her um am Wiederaufbau zu helfen. Sie siedelten sich an und bauten dieses Herzogtum Stück für Stück wieder auf. Auch die Herzöge der umliegenden Grafschaften hatten Hilfe gesandt, offenbar als Tribut an den gefallenen Herzog. Und diesen, seinen Vater, machte sich Lorren auf zu sehen. Betrübt betrat er die Familiengruft. Die Luft unter der erde war erstaunlich frisch und es roch nach Blumen und Gewürzen. Inmitten von Marmorsäulen stand ein Sarg aus Kristall. Ein Abschiedsgeschenk des Königs von Bretonia. Lorren kniete nieder und begann zu weinen. Leise wisperte er: “ Sans rancune !“ Dann stimmte er ein Lied ein, an das er sich erinnern konnte. Sein Vater hatte es gesungen, als dessen Vater, sein Großvater, gestorben war:

„Le ciel, Le ciel,
Foncé et aride,
Ciel, encore moi…

Le prairie, le prairie,
Triste et bronzé,
Prairie, encore moi…

Dieu, oh Dieu,
Tout puissant,
Dieu, encore moi…“


Anmerkung des Autors: Bitte verzeiht mir mein doch sehr freies Französisch…
Wegen meinem minderen Französischkenntnissen werde ich in Zukunft Zitate und Dia/Monologe nur noch in Deutsch schreiben, es sei den, es wird anders gewünscht...



@Flowin_Enno: Vielen Dank für deinen Post, ich werde mir deinen rat zu Herzen nehmen...
 
Kapitel 4; Rachsucht:

Talos:

Unter spröden Krachen gab das Genick des Priesters dem Druck nach. Doch damit war Talos noch nicht zufrieden. Mit übermenschlicher Kraft grub er seine Klauen in den Körper des Menschen. Der Brustkorb zersplitterte und Talos entriss dem Körper sein Leben, sein Herz. Dunkles Blut quoll reichlich aus der klaffenden Öffnung an der Brust des heiligen Mannes. Talos Weg hatte einen Strom aus Blut hinterlassen, und im Tempel waren nur noch wenige am Leben. Überall in den Gängen und Kammern lagen die leblosen Körper von Priester, Mönchen und Soldaten. Allesamt grausam verstümmelt und ihre Leichen auf unheilige Weise entehrt. Die einst wundervoll weißen Wände des Tempels waren rot Gefärbt und sämtliche Inquisitoren rituell hingerichtet. Gepfählt, gekreuzigt oder in Stücke geschlagen lagen sie umher und Talos Stiefel wurden von einem Meer aus Blut umspült. Er schritt weiter und Tod und Schrecken folgten mit ihm. Mit einem lauten Knall wurde eine Tür aus schwarzem Ebenholz aufgetreten. Der oberste Priester des Ordo Haereticus fiel jammernd auf die Knie: “Bitte, bitte nicht! So kommen Sie doch zur Vernunft, lassen Sie mich leben...!“
Talos hob den alten Mann mit einer Hand hoch und schleuderte ihn gegen den Altar: “No, homme stupide! C’est la vie, C’est le mort…“ Mit diesen Worten grub der Vampir seine Zähne tief in den Hals des Priesters. Mit jedem Tropfen den er in sich aufnahm offenbarte sich ein Bild aus der Erinnerung des alten Mannes. Er sah Hexen, Vampire, Necromanten wie sie grausam gefoltert und hingerichtet wurden, er sah ganze Dörfer brennen, und er sah sie, er sah Elsbeth, wie sie in den Flammen unterging, ohne Wiederkehr. Er hatte jenen gefunden und getötet der für sein leid verantwortlich war. Sein Rachefeldzug war beendet. Seid nunmehr fast einem halben Jahr war er durch diese Welt gewandert, von Dorf zu Dorf, Stadt zu Stadt und hatte jeden getötet der der den Verdacht auf sich gelenkt hatte, mit den Hexenjägern zu verkehren. Hunderte hatte er getötet, und seine Spur hatte ihn bis hierher geführt. Doch was nun? Seine Rache hatte er gehabt, und wo einst sein purer Hass seinen Stellenwert hatte, dort klaffte nun ein Loch schmerzender Leere. Er trat hinaus in die kühle Nachtluft, sein Geist war voller Sorgen, sein Antlitz voller Falten. Er würde nun tun was er sich geschworen hatte. Er würde dem Dunklen abschwören und sein Herzogtum wieder dem Licht widmen. Er würde Verbindungen knüpfen und wieder ein weltlicher Herrscher werden. Die Zeit der Trauer war Vorüber.
Nun sollte ein neues Zeitalter hereinbrechen, voller Frieden, Weisheit und Wohlstand. Es sollte die ganze Welt erfahren, Le Mort sollte wieder eine offizielle Provinz Bretonias werden, mit all ihren Pflichten und Vorzügen. Er würde dem König Treue schwören und sich verpflichten zu tun was auch immer er von ihm verlangte. Er würde sein Schloss wieder aufbauen und mit eiserner Faust die Ordnung in seinem Lande aufrechterhalten. Kein Dieb oder Wegelagerer würde es mehr wagen sein Reich mit Raub und Mord zu besudeln, und der Handel würde wieder einen Neuen Aufschwung erleben, wie schon seid Jahrhunderten nicht mehr. Es würde wieder das Schwarz-Rote Banner Le Mort’s über seinem Anwesen flattern, und ein reguläres Heer würde unter seinem Befehl stehen. Kein nutzloser Krieg mehr, kein Leid, kein dunkler Weg, und das Blut nur mehr vom Rind. Nun war es Zeit für einen Neubeginn. Er bestieg sein Ross und ritt gen Süden in die Nacht hinein…


@Raziel: Vielen Dank, dies Lob ist Balsam für meine geplagte Seele…

PS:
Ich freue mich über jede Antwort/Kritik.
 
Schicke Geschichte, schön geschrieben.
Ich freue mich wieder einen talentierten Geschichtenschreiber im Forum begrüßen zu können 🙂 .

Die Geschichte ist gut geschrieben, deshalb hab ich "nur" inhaltliche Kritik 😉 :
1. bitte sei so nett und übersetz die französischen Teile. Ich spiele zwar selbst Bretonen, doch ich hatte Latein in der Schule, kein Französisch und kann leider den Dialogen nicht wirklich folgen. Mein Vorschlag: schreib weiterhin die Dialoge auf französisch(trägt viel zum Charakter der Geshcichte bei: Klasse Idee!), und mach noch ne Version für dummies wie mich 😀 .

2. Wo liegen die Herzogtümer? Ich kann mir eigentlich nur erklären, dass sie in den Grenzgrafschaften liegen könnten, denn die Herzogtümer Bretonias sind ja ganz eindeutig benannt. Vorschlag auch hier: mach Grafschaften draus. Diese sind ja immer noch sehr mächtige Gebilde, aber im großen und Ganzen unbekannt.

3. In Bretonia gibt es keine Hexenjäger. Das ist eine imperiale Erfindung. Die Hexenjäger heißen in Wirklichkeit Sigmartempler, passt nicht ganz, hm? Auch einen Ordo Haereticus gibt es bei Fantasy imho nicht. Die Hexenjäger sind sehr lose organisiert und bestimmt nicht in verschiedene Orden unterteilt. Das Ordo Haereticus ist glaub ich auuch mehr 40k als Fantasy.

4. Es gibt in Bretonia keine wirklich durchorganisierte Priesterschaft. Besonders nicht von Sigmar! Die Herrin des Sees ist der allgemeine Staatsglaube, wobei natürlich auch die anderen Götter bei Gelegenheit angerufen werden. Z.B. shallaya bei Krankheit.


Die letzten beiden Punkte kann man recht einfach relativieren: Versetzte die Grafschaften( 😉 ) in das Herzogtum Parravon. Mane könnte dann auf der westlichen Seite des Axtscatenpass liegen. Das Herrschaftsgebiet des Vampirs könnte dann auf der anderen Seite liegen. Es gab ja immer wieder Grenzstreitgkeiten zwischen dem Imperium und Bretonia. Es könnte sein, dass sich ein imperialer Graf(der Vampir) den Bretonen zugewandt hat...

Bei der Sache ergeben sich aber drei Probleme:
1. sollte der Vampir sich wirklich vom Imperium losgesagt haben, hätte er ordentlich was aufs Maul( tschuldigung 😀) vom Imperium gekriegt.
2. Ich weiß nicht, ob die Feste Helmgart zu dem Zeitpunkt schon existierte. Die wäre ein sehr schwer zu überwindener Posten des Imperiums.
3. Niemand kommt ungesehn durch den Axtschartenpass. Von daher hätte die Armee der Untoten entweder sich erst den Weg durch das Heer von Parravon freikämpfen müssen(sehr unwahrscheinlich, besonders da die Bretonen ja auch ihre Festungen am Pass haben) oder erst auf bretonischen Boden hätte beschwören müssen. Das dauert ja shcon seine Zeit und wäre sicherlich nicht ungesehn geschehen können.
Das Problem also: unerwartet wäre der Angriff nicht gekommen.
 
Wie waere es denn einfach beide Grafschaften auf der bretonischen Seite des Axtschartenpasses zu lassen?
Da Le Mort schon lange offiziell keine Grafschaft mehr war, koennte es doch sein, dass der Graf (Talos) Krieg gegen andere Bretonen fuehrt ohne in Gewissenskonflikte zu geraten. Ein interessanter Aspekt waere auch, dass Le Mort in eine andere Grafschaft uebergegangen waere, was Stoff fuer weitere Konflikte liefern wuerde - zu mal der Vampir sich geschworen hat von Gewalt abzulassen, aber was wenn ein arroganter Graf seine Ehre in Frage stellt, und ihn als geringen Vasall seinerselbst betrachtet?
Ich glaube allerdings schon, dass Hexenjaeger aus dem Imperiumbisweilen auch bis nach Bretonia vordringen (vorher Talos sie kennt duerfte bei seiner Lebensspanne klar sein), besonders in Gegenden mit zweifelhaftem Ruf, die zu allem Ueberfluss auch noch auf der Grenze liegen. Und das Talos in seinem Schmerz auch nicht zoegert bis in das Imperium vorzudringen erscheint mir nur angemessen.
Also - veraendere Herzogtuemer zu Grafschaften, dann sollte das schon stimmen ^_^
Vor allem aber: Hoere bloss nicht auf zu schreiben, wir haben schon viel zu viele halbgare Geschichten im Forum!
 
Vielen Vielen Veilen Dank! Ich bin überraus überrascht dass diese Geschichte Anklang findet.

Nun zum Hintergrund:

Le Mort:
Le Mort war ein Fürstensitz Bretonias, alerdings ist der Fürsst Duc de Mort anno 1410 von einem aufrecht gehenden Wolf auf einem Ausritt zerfleischt worden. Ja, manche haben eben mehr Pech als Andere. Dannach verwahrloste das Fürstentum im Laufe der Jahre. Doch eines Tages kam eben Talos und beannspruchte den Titel: Füst von Le Mort. Le Mort ist an der Grenze von Bretonia zu den Waldelfen. Es ist ein kleines Fürstentum und strategisch von geringer Bedeutung.

Le Mane:
Dieses Herzogtum existierte lediglich 79 Jahre Lang. Dannach wurde es recht unspektakulär von Herzog Bohemunds Urgroßvater in sein herzogtum integriert.

Die Untote Armee:
Unter Talos diente bis zum Jahre 1756 ein Necromant Namens Antor von Fluchhand. Es heißt er hatte die Macht binnen kürzester Zeit gewaltige Armeen auszuheben. Er starb bei der Schlacht gegen Le Mane als er von einem Langbogenschützen niedergestreckt wurde. Die Untote Armee die er gegen Le Mane schickte Hatte er im Laufe der Jahre in Le Mort ausgehoben.

Hexenjäger:
Der Orden der Ketzerjäger war im mittleren Imperium sehr wohl gut Organisiert. Es ist wahr das sie Vorstöße in andere Länder gemacht haben, es ist sogar bekannt das sie einen Stützpunkt in Lustria hatten... Tatsächlich hatte Talos in seinem Zorn die Jäger zu Gejagten gemacht, und sie schließlich in einer Ortschaft namens Widland, nahe Altstadt eingeholt. Das bedeutet im herzen des Imperiums.

Priesterschaft:
Siehe Oben, es geschah im Imperium.

Französisch:

Kapitel 1:

"La nuit tombe..." Es wird Dunkel.../ Das Dunkel kommt über uns...

Il chérit la mémoire de son père défunt. Calamité..." Er hält das Andenken an seinen Vater hoch in ehren. Unheil...

Kapitel 2:

-------------

Kapitel 3:

Sénéchal Lambert, salut! Seid gegrüßt, Seneschall Lambert

„Duc Lorren! Comment allez vous ?“ Herzog Lorren! Wie geht es Euch?

„Alors quoi?“ Also was gibt es (Neues)?

„Il est grand temps...“ Es wird höchste Zeit...

“Sans rancune !“ Vergib mir

„Le ciel, Le ciel,
Foncé et aride,
Ciel, encore moi…

Le prairie, le prairie,
Triste et bronzé,
Prairie, encore moi…

Dieu, oh Dieu,
Tout puissant,
Dieu, encore moi…“

Der Himmel, der Himmel,
Dunkel und karg,
Himmel, schon wieder ich...

Die Wiese, Die Wiese,
Trist und Braun,
Wiese, schon wieder ich...

Herr oh Herr,
Allmächtig,
Herr, schon wieder ich...

Kapitel 4:

“No, homme stupide! C’est la vie, C’est le mort…“ Nein. dummer Mensch, So ist das Leben, so ist der Tod...

@Elrond...: Naja, das ist eine Schlachte ausrede. Ich hatte auch nie Französisch... Ich Habe auch latein, aber ich kanns trotzdem nicht... 😛

Weiterführung: Ich mach die Geschichte 10%ig fertig, da ich aber Wochentags Schule habe, schreibe ich am Wochenende immer 4 Kapitel...

Noch Fragen?
 
Kapitel 5; Der Rat des Königs

Lorren:



Lorren schritt einsam durch den Park des Königsschlosses. Rings um ihn standen Blumen in blütenreichem Kranze, und Springbrunnen strahlten im Regenbogenglanz. Vöglein sangen ihr Lied und so manch Feenmuse mag sich an diesem Schicksalsreichen Tag hierher verirrt haben. Die Luft duftete nach Frühling und die helle Sonne spiegelte sich in zahlreichen Teichen wider. Inmitten des größten der Teiche stand in einem Pavillon eine Statue der Herrin des Sees. Sie war wunderschön anzusehen in all ihrem Glanz, und doch zugleich erschreckend. Wie konnte ein solch zierliches Wesen eine solche Macht besitzen? Lorren war erst vor zwei Wochen aus seinem Delirium erwacht, und schon zum Konzil des Königs gerufen worden. Es gab dringende Angelegenheiten zu besprechen, hatte man ihm gesagt, allerdings wusste er nicht worum es exakt ging, und das beunruhigte ihn. Er betrat einen breiten Gang, der in ein Peristylium gipfelte. Inmitten dieses Säulenhofes stand ein großer Tisch in Form eines Siebzehnecks. Hinter jedem Sitz hing ein Banner mit der Heraldik des Jeweiligen Herrschaftssitzes. Lorren ließ sich auf den Harten Stuhl sinken hinter dem ein Banner in den Farben Blau Grau aufgeschlagen war. Die 14 Anderen Herzöge taten es ihm gleich. Offenbar genoss er im Angesicht dieser Männer noch das Privileg der Jugendlichen Torheit. Er blickte sich um und sah viele ihm bekannte Gesichter. Doch dennoch waren zwei Plätze leer. Der eine war der Thron des Königs, auf dessen Lehne eine Krone aus Gold und Juwelen prangte. Doch der Andere war so schlicht wie die der Herzöge, und das Banner dahinter Schwarz, mit dem Emblem eines Blutroten Schwertes. Doch welchem Herrscher gebührte dieser Stuhl? Welcher Herr hatte das Privileg zur Rechten des Königs zu sitzen?
Der König trat ein und ehrfürchtige Stille erfüllte den Raum. Als der König seinen Thron erreicht hatte, nahmen die Herzöge wieder Platz, der König jedoch blieb stehen. Er stemmte beide Hände gegen den Tisch und begann mit lauthalser Stimme zu sprechen:
„Dunkle Kunde durcheilt meine Lande, Eure Lande! Krieg bricht über uns herein, wie eine Dunkle Woge die uns zu Ertränken droht. Tief in den Höhlen und Schächten des Gebirges haben die Wölfe eine Gabe erhalten, die wir Evolution nennen! Es sind keine konventionellen Wölfe, kein simples Rudel von Bestien! Es ist eine neue Rasse, eine neue Spezies! Sie sind stark, schnell, und es sind Ihrer viele. Zu viele!“
Erst betroffenes Schweigen, danach lautes Stimmengewirr. Manche riefen zum Krieg, andere hofften auf Hilfe aus dem Imperium, und andere wiederum sprachen vom Untergang der Welt. Doch waren drei Personen ruhig sitzen Geblieben. Lorren, der König, und ein alter Mann zur Linken des Königs, den Lorren noch nie gesehen hatte. Der Alte Mann ballte die Faust und rief lautstark:
„Es wundert mich immer wider auf ein Neues, wie dieser Rat verkommen ist. Ich erinnere mich an Zeiten, wo an diesem Tisch junge mutige Recken saßen, und keine alten verzweifelten Männer, deren einzige Sorge es ist wie und wo sie ein würdiges Nachtmahl bekommen können. Zu diesen Zeiten rief keiner unvorbereitet zu den Waffen, keiner vertraute auf Hilfe von jenen die uns damals allerdings noch freundlicher gesonnen waren, als sie es heute sind, und wenn jemand vom Weltuntergang sprach, verkündeten alle, wie sehr sie sich auf diesen Tag freuen würden. Wo sind die Recken von einst? Gefallen wie die Blätter im Herbst, und doch sind noch manche hier und Heute unter uns, doch was ist aus ihnen geworden? Was hat sie so schwach gemacht? Wer oder Was trägt die Schuld das das Alter so sehr an ihnen Nagt? Sie selbst sind es! Ich sage Euch, wir müssen uns mit Jenem vereinen, der hier sein sollte. Sein Mut ist ungebrochen, und er selbst ist seid Jeher ungeschlagen! Lasst uns zusammen mit dem Blutroten Schwert in die Schlacht ziehen!“
Die Meisten schwiegen verwirrt und bedrückt, doch einer der Herzöge fasste sich ein herz und schrie: „Wir sollen jenen wieder in unsere Mitte aufnehmen, der doch so viel Leid über unser Land brachte? Niemals!“ Applaus folgte, und so manch ein herzog verzog sein Aufgeblähtes Gesicht zu einem hämischen Grinsen. Der Alte erhob sich wieder:
„Und doch ist er ein Fürst Bretonias, einer der Unsrigen. So sehr ich ihn auch verabscheuen mag, und das was er ist, kenne ich jedoch seinen Titel voll und ganz an! So ist es verankert und überliefert. Und ich kann mich auch noch an Tage erinnern, wo jene die nun selbstgefällig lächeln mit diesem Manne in die Schlacht zogen, und ich bin mir sicher, dass keiner von Euch hier sitzen würde, wäre er nicht gewesen! Ihr würdet vermodern, so wie es die anderen tun!“
Der König erhob sich. schlagartig kehrte im gesamten Raum Totenstille ein, und ernste Gesichter blickten betroffen auf die Tafel hinter dem Leeren Stuhl. Der König nickte einem Diener zu, und dieser lief rasch einen Gang entlang, der zu einem der Königlichen Gemächer führte. Der König ergriff das Wort:
„Ich weiß was ihr denkt, und ich weiß was ihr von jenem Haltet, über den wir sprechen, doch in Fakt hat er mir und meinem Vater schon unzählige Male das Leben gerettet. Ich habe bereits alle Vorkehrungen getroffen. Er ist hier!“
Blankes Entsetzen breitete sich unter den herzögen aus, und sie pressten sich fester in ihre Stühle. Die Tür vom Königlichen Gemach wurde geöffnet, und jemand schritt langsam den Gang hinauf, auf sie zu. Alle blicke waren auf den Mysteriösen fremden gerichtet. Seine Schwarzen Stiefel waren abgetragen, aber sie sahen dennoch wertvoller aus als so mancher Herrschersitz. Sein Beinkleid war aus Schwarzer Seide, und mit silbernen Fäden bestickt, so dass sie in einem Mondgleichen Licht schimmerten. Sein Wams war aus schwarzen Leder, und inmitten prangte ein Blutrotes Schwert. Ein langer wallender Mantel tanzte hinter ihm her, und an seiner Seite war ein Schwert aus Silber gegürtet. Seine gesamte Kleidung war mit Edelsteinen Besetzt, selbst die Handschuhe. Man konnte erkennen, dass er unter dieser Kleidung noch ein Kettenhemd trug, aber dennoch wirkte er keineswegs bullig. Seine Haare waren schwarz wie Ebenholz, und mit einem Stirnreif aus Silber gehalten. Seine Augen schienen kalt zu sein, nahezu erfroren und eisig. Sein Antlitz war bleich, und es hob sich deutlich von der schwarzen Silhouette, die den Rest seines Körpers prägte, ab. Als er sich zur Rechten des Königs niederließ zuckten die Herzöge sichtlich zusammen. Lorren war verblüfft. Er dachte dass dieser Stuhl einem Verstorbenen gehören würde. Doch dieser Fremde der die Anderen so sehr ängstigen zu schien übte eine Ungeheure Anziehungskraft auf ihn aus. Der König richtete seinen Blick auf den Mann zu seiner Rechten:
„Es tut gut Euch wieder in unsrer Mitte begrüßen zu dürfen, Talos de Mort…“
 
Kapitel 6; Die Problematik der Existenzlosigkeit:

Talos:

Es war schon ein erhebendes Gefühl wieder zur Rechten des Königs zu sitzen. Lange war es her das le Mort unter dem Banner Bretonias in die Schlacht gezogen war, doch so sollte es nun wieder werden. Er ließ seinen Blick in der Runde umherschweifen. Manche Gesichter waren ihm neu, andere wiederum wünschte er niemals zuvor gesehen zu haben. Doch sein Blick blieb an einem Jüngling hängen, der ihn offensichtlich anstarrte. Er hatte die Augen eines Raubtieres und etwas Diabolisches war in seinem Blick. Und doch spürte er verborgen unter der grenzenlosen Arroganz des hier versammelten Adels auch ganz klar und deutlich eiskalten Hass. Es war nicht sonderlich schwer zu erkennen, wer diesen Hass gegen ihn hegte, doch hatte er den Jüngling noch nie gesehen, woher sollte er ihn etwa kennen? Seine Frage wurde beantwortet, als er hinter dem Jungen das Banner des Sturmwindes erblickte. Es war Grau-Blau kariert und ohne weitere Verzierungen. Talos musterte den Jüngling genau. Er war in ein schlichtes Wams gekleidet und trug ein leinenes Beinkleid. An seiner Seite hing ein anmutig anmutendes Florett, eine Waffe, die äußerst ungewöhnlich war. Sie war in der Schlacht nicht zu gebrauchen, konnte allerdings im Zweikampf eine verheerende Schnelligkeit entwickeln. Und doch war es keine Waffe für einen Menschen. Er selbst trug ebenfalls ein Florett, und es war allgemein bekannt, dass Vampire diese Waffe bevorzugten, da sie all ihre Attribute in sich vereinigte, doch was sollte sie in den Händen eines Menschen ausrichten? Doch irgendetwas hatte der Jüngling, dass selbst einem Unsterblichen wie Talos Sorgen bereitete. Der Jüngling hatte keine Angst. Und doch war seine Wut nicht die eines wilden Tieres, das in seinen letzten Todeskrämpfen auch noch gefährlich werden kann, nein, diese Wut war beherrscht. Sie war gebündelt, wie mit einem Katalysator versehen, und sie wartete nur auf den Augenblick in dem sie entfesselt werden konnte. Talos Verdacht bestätigte sich, als der junge Herzog aufstand und auf Talos zuschritt:
„Dies ist er also, Talos der Mort. Mörder, Verräter, und Fürst Bretonias! Sagt mir, was könnte mich dazu bewegen, jenen unter meinem Banner ziehen zu lassen, der Schuld trägt am Tode meines Vaters? Was könnte mich davon abhalten auf der Stelle Vergeltung üben zu lassen?“
Der König blickte sanftmütig hinüber zu Lorren und sprach mit einer Stimme mit der man einem dummen Knaben erklärt was recht und Unrecht ist:
„Zweierlei, junger Herzog von Le Mane. Erstens wird nicht Talos de Mort unter Eurem Banner ziehen, sondern Ihr unter seinem, und zweites wärt ihr bereits tot, ehe Eure Hand den Schaft Eurer Waffe berühre würde…“ Hämisches Grinsen breitete sich im Raum aus. Dieses Gesindel, dieser geborene Adel lachte über den einzigen unter ihnen, der überhaupt nur den Mut hatte ihn anzusehen. Talos war angewidert von der unerträglichen Ignoranz der Herzöge.
Der Gedanke jedoch, dass viele von ihnen den nächsten Monat nicht überleben würden erheiterte ihn, und er konnte ein wölfisches Lächeln nicht unterdrücken. Langsam erhob er sich und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Er war eine Imposante Person, und die Tatsache dass er ein Vampir war verlieh seinen Worten noch mehr Nachdruck:
„Ich finde es amüsant. Ja überaus amüsant sogar, dass viele von Euch überhaupt in der Lage sind, einen Harnisch zu tragen, geschweige denn ein Heer zu führen. Es beschwingt mich der Gedanke, dass ich es bin, der diesen Krieg zum Guten wenden soll. Doch weiß ich dass es manche unter Euch gibt, deren Mut ausreicht um Eure Feigheit mehr als nur wettmachen. Deshalb bitte ich Euch, o König, mir die Ehre zuteil werden zu lassen, den jungen Herzog von Le Mane als meinen persönlichen General des Vertrauens deklarieren zu dürfen, auf dass er an meiner Seite in die Schlacht zieht.“ Talos konnte dem Jungen Mann seinen Zorn und seine Erbostheit ansehen, doch er selbst wusste dass dieser nicht ablehnen würde. Der König nickte nur kurz, und so war es beschlossen. Talos würde dem jungen Herzog vieles beibringen…
 
Nicht Oberster Heerführer, aber erster Frontgeneral.
Derjenige, der das Kannonenfutter befehligt...
Also, sehr Geringe Überlebenschancen, aber man braucht jemanden, der mutig genug ist in den Tod zu gehen, und Machtvoll genug die Truppen im Angesicht des Todes zusammenzuhalten.

Sitz zur Rechten:
Ein Privileg, das sich Talos in der Schlacht um Parávon im Jahre 1698 verdient hat, als er dem damaligen König (Großvater des jetzigen) das Leben rettete, indem er sich vor eine Kannone warf... Vampire sind schon zähe Teufel... 😀 Naja, desshalb hatte er auch ursprünglich das Recht am Rat teilzunehmen, obwohl er kein herzog, sondern nur Fürst war. Das tat er auch regelmäßig, bis seine Geliebte Elsbeth vor Kummer starb. Dannach widmete er all seine energie ein Mittel zu finden, dass sie wiederbeleben konnte... In dieser Zeit führte er in seiner verzweiflung etliche Kreuzzüge gegen Loren, das Imperium und Bretonia. Manche sagen sogar er sei bis in die Wüste des Chaos vorgestoßen um dort ein Artefakt zu stehlen... Als jedoch seine geliebte Verbrant wurde, war jede Chance auf Heilung dahin. Er übte Rache aus, dannach besonn er sich, und beschloss wieder für Bretonia zu kämpfen, wie er es schon vor langem tat. Talos Herkunft jedoch ist unbekannt. Es heißt er gehöre keinem der Herkömmlichen 5 Vampirclans an. Da es heißt, er hätte den Weg nach Westen zu Bretonia eingeschlagen, während sein Meister weiter nach Norden marschierte, ist anzunehmen, dass dieser derjenige Vampir war, der weiter in die Chaoswüste zog, und dort verschollen ist...

Ich hoffe ich konnte das hiermit erklären...
 
Kapitel 7; Die Bestimmung

Lorren:

Der Rat des Königs war nun endlich zu Ende gegangen, und alle Debatten beendet, und Entscheidungen gefällt. Inzwischen war die Nacht hereingebrochen, und dies sollte die letzte Nacht in Frieden sein, da bereits bei Morgengrauen die Heerschau Bretonias beginnen würde. Man hatte mit knapper Mehrheit beschlossen, dass eine Streitmacht von Zehntausend Rittern und dem vielfachen an Landsknechten nach Osten aufbrechen sollte, um dem Einhalt zu gebieten, was auch immer da gen Landesinneren marschierte. Talos Vorschlag erst Kundschafter auszusenden war belächelt worden, und vor allem Lord Allerain hatte die Herzöge aufgewiegelt, schnellstmöglich in die schlacht zu ziehen. Doch ein Übermaß an Überzeugungsarbeit hatte er dafür sowieso nicht gebraucht. Die Herzöge waren in Kriegslustiger Stimmung gewesen, ja schon fast in Raserei verfallen, als man von neuerlichem Ruhm und Ehre sprach. Er selbst hatte die Pflicht auferlegt bekommen, an der Seite des Verfluchten in die Schlacht zu ziehen. Er konnte nicht schlafen, und wusste nicht was schlimmer war, den getroffen zu haben, der für all das Leid um ihn herum verantwortlich war, oder die Tatsache, dass er sich auf irgendeine seltsame Weise zu diesem Frevler hingezogen fühlte. Er wanderte gedankenverloren im Park herum und betrachtete die Sterne und den Mond, die sich unverzerrt in den Teichen und Springbrunnen spiegelten. Eine kühle Brise wehte sein langes blondes Haar in sein Gesicht und er schüttelte es vehement zurück. Langsam trat er an den Pavillon heran, den er Tags zuvor schon bestaunt hatte. Als er vor der Statue der Herrin des Sees stand, und darüber nachdachte, wie es wohl gewesen sein muss, zu diesen Zeiten, von denen der Alte Herzog gesprochen hatte, diesen Zeiten voller Ritterlichkeit, geschah etwas merkwürdiges. Ein Strahl des wunderschönen Bretonischen Mondes bahnte geschickt seinen Weg durch den klaren Nachthimmel, und strich sanft den Rücken der Statue entlang. Ein weiterer tat es ihm gleich, und diesem wiederum folgten andere. Als Lorren nun da die Statue im bleichen Mondlicht erstrahlen sah, warf er sich vor Verzückung auf die Knie. Er senkte sein Haupt, teils um seine Augen zu schützen, teils aus tiefster Ehrfurcht, und aus dem gleißenden Licht trat jene hervor, deren Geist man als Bretonia kennt. Ihr Haupt war sterngekrönt, und in ihren Augen funkelte unverfälscht die Ewigkeit. Ihr Haar war das sanfte Korn Bretonias, das im Mittsommer in voller Kraft in der Sonne strahlte. Ihre Stirn war der sanfte Abendwind, der die Wälder und Felder Bretonias mit Güte erfüllte. Ihr Blick waren die Schroffen Felswände, die der bretonischen Landschaft ihre Einzigartigkeit verliehen. Ihr Mund war der Nektar, der Morgentau der in Bretonischen Bächen seine Bestimmung fand. Ihr Hals war der sternenklare Himmel über Bretonia, der einen jeden Sterblichen verzückte. Ihre Brüste waren das sanfte Mondlicht auf dem sanften Tau, der die Wipfel der Bäume Bretonias säumte, wie ein silbern schillernder Segen. Ihre Taille war der kalte unbarmherzige Winter Bretonias, der jene strafte, die das Land verkommen ließen. Ihre Hände war der Stolz Bretonias, der einen jeden Feind zerschmettern vermochte, und ihre Beine waren das Wurzelwerk, das die ganze Welt umfasste. Sie sprach mit klaren Worten, und diese brannten in Lorrens unruhigen Geiste:
Lorren de Mane, du, der doch schon vieles ertragen hat, bist dazu auserkoren noch mehr ertragen zu müssen. Dein Leben lag in Trümmern einst. Doch wieso denkst du, heilten deines Landes alte Wunden, warum rückt die Welt so nah, warum ist der Hass entschwunden, Und plötzlich Liebe wieder da? Nun denn, befleißigt von der Predigt, Stieg Triumph wohl in dir auf, Des Lebens zarte Wiegenlieder, Brachen deine Lippen auf. Warum die Welt, so furchtbar bieder, Es spiegelt sich im Antlitz wieder, Da wohl des einen Frohgemut, Dem Andren großen Schaden tut. Geh, deine Queste naht, Schütz den König eile dich, Befolge meinen guten Rat: Versuche auch vergebentlich… Mit diesen Worten entschwand sie dieser Welt, und Lorren blickte ungläubig auf den Sockel aus Marmor. Die Statue war vergangen. Benommen erhob er sich und taumelte zu seiner Unterkunft. Eine Dunkle Gestalt die hoch oben auf einer Säule hockte blickte ihm nach, und ließ sch von ungeahnter Höhe sanft auf den Boden gleiten.
 
Kapitel 8, Die absolute Erkenntnis

Talos:


Lautlos glitt Talos von der Säule hinab in die Tiefe, wo er, begleitet von einem leisen Klappern, den mit Marmor gepflasterten Weg zum Pavillon entlang schritt. Ein Lächeln blitzte auf, und ließ sein Gesicht für kurze Zeit wie das eines gewöhnlichen Sterblichen wirken. Er hatte also soeben die Herrin des Sees erblickt. Schon wieder. Sein Lächeln gefror und er dachte zurück, als er sie das erste Mal traf. Er dachte zurück, dass er eine Queste auferlegt bekommen hatte, er, ein Vampir. Es war schon über hundert Jahre vergangen, und doch hatten sich die Ereignisse des Jahres 1629 unwiderruflich in sein Gedächtnis eingeprägt. Es war Winter gewesen, und Unruhen hatten das ganze Land erschüttert. Die Nahrungsmittel waren knapp gewesen, und die eisige Kälte hatte vielen den Tod gebracht. Und als schließlich auch noch Barbaren aus dem Norden eingefallen waren war das Land schutzlos gewesen. Da ein Sterblicher in der Lage gewesen wäre, den Angreifern Einhalt zu gebieten, so mussten es also jene tun, deren Heerscharen nicht nur aus Menschen bestanden, die lebten.
Talos versuchte die Gedanken aus seinem Kopf zu verdrängen, und es gelang ihm nur unter größter Anstrengung. Er lehnte sich an einen Uralten Weidenbaum und blickte in das ruhige Wasser des Teiches und den sich darin spiegelten Nachthimmel. Wäre doch die ganze Welt so ruhig wie ein sanfter Teich bei Nacht. Eine Hand legte sich auf seine Schulter und er zuckte innerlich zusammen, nicht aus Angst, sondern aus Verlegenheit und Schuldbewusstsein. Er hätte bemerken müssen dass jemand hinter ihm steht, und seine Gedanken nicht so auf das Materielle konzentrieren dürfen. „Eure Rede war wirklich beeindruckend, Talos de Mort. Ich bin mir sicher dass man sich ihrer erinnern wird, wenn die Schlacht geschlagen und gewonnen ist.“ Talos wusste wer es war der da in dieser Nacht auch keinen Schlaf fand. „Vielen Dank, Duc Belami, aber es war die Eure, die dem Rat gezeigt hat wie verkommen er ist, es war die Eure, die das eis brach, und sie dazu bewegte für einen Moment Ruhe einkehren zu lassen, und es war ebenso die Eure, die da Aufgezeigt hat, dass es falsch ist unvorbereitet in die Schlacht zu ziehen.“ Der alte Herzog blickte teils betroffen, teils amüsiert zu Talos hoch: „Und es war auch meine, die sie in ihrer voreiligen Entscheidung keineswegs beeinflusst hat, leider.“ Betrübt starrte Talos in den Nachthimmel. Die Sterne standen in der Konstellation des Gash, was an sich eigentlich ein Gutes Zeichen für die Schlacht war, allerdings nicht für jene die lebten. talos nickte Herzog Belami förmlich zu, und wurde eins mit der Nacht. Er sammelte seinen Geist und schickte Botschaften in aller Winde Richtungen aus, und wie befürchtet wurden sie von etwas zurückgeworfen, was Talos nur allzu gut kannte: Einem Untoten. Talos stöberte in seinen Erinnerungen, aber er konnte keinen klaren Gedanken darüber fassen, ob er in diesen Gefilden jemals zuvor einem Vampir begegnet war. Er hatte in seinen Jungen Jahren manch einem den Blutkuss gegeben, aber all diese Jungspunde waren schon seid Jahrhunderten aus Bretonia entschwunden, außer natürlich jenen dreien, denen er sein Eigen Blut zu kosten gegeben hatte. Aber Elsbeth war von dieser Welt gewichen, und die Beiden anderen waren bereits auf dem Weg hierher. Doch ihre Gedakenmuster kannte er, doch jenes welches er aufgestöbert hatte kam ihm zwar vertraut, fast schon familiär vor, aber er konnte es niemanden zuordnen. Die folgende Woche würde Aufschluss bringen, ob nu zum Guten, oder zum Schlechten hin. Er würde jenem Gegenübertreten, den kein Sterblicher zu besiegen vermochte. Er würde ihn herausfordern, so wie es seine Ehre von ihm verlangte, und er würde seine Pflicht tun, das zu Ende bringen, was ihm vor so langer Zeit prophezeit wurde. Talos hatte die Pforte erreicht, die zu den Stallungen führte, und der weiße Kies knackte bei jedem Schritt den er tat. Ein sanftmütiges Lächeln breitete sich auf seinem ansonst so harten Gesicht aus, als er jene Beiden erblickte, nach denen er sich so sehr gesehnt hatte. Wie Donnergrollen preschten sie durch die Nacht, zwei dunkle Gestalten, noch dunkler als die Nacht selbst. Viktor und Marius waren endlich gekommen…
 
Kapitel 9, Der Sturm beginnt:

Lorren:

Ein Tropfen Morgentau. Lorren kniff ungläubig seine Augen zusammen. Er öffnete sie wieder. Eine Raupe, eine winzige, kleine, grüne Raupe. Etwa sieben Meter entfernt, und er trieb sein Pferd im trab voran. Wie konnte er das nur sehen? In der Nacht hatte es geregnet und die sanften Ebenen Bretonias waren von dichtem Nebel umhüllt. Die Wolkenberge waren geblieben, und nur ganz selten vermochte ein winziger Strahl von hellem Sonnenlicht diese Barriere zu durchdringen. Sie waren bei Tagesbeginn aufgebrochen, und jetzt, fast drei Stunden Später hatte das Wetter noch nicht den geringsten Wandel durchgemacht. Weit und breit waren nur Ritter zu sehen, viele waren bereits von des Königs Schloss aus mitgeritten, doch noch ein Vielfaches hatte sich dem Tross an verschiedenen Bastionen angeschlossen. Es waren nunmehr über zehntausend Ritter und in etwa das Fünffache an einfachen Landsknechten gekommen um die Bedrohung durch die Wölfe abzuwehren. Es war ein gigantischer Anblick, denn bis zum Horizont erstreckte sich der Tross der da gen Gebirge zog, wo man hoffte den Feind anzutreffen. Doch all dies schien für Lorren weit weniger interessant als das Getier das um ihn herum schwirrte. Im Moment erhielt eine kleine Libelle seine ungeteilte Aufmerksamkeit. Es war einfach wunderbar. All diese Farben, das kleine Tier schimmerte in Regenbogenglanz, und sanfter Tau klebte an ihren zarten Flügeln. Das war nicht weiter ungewöhnlich, aber die Tatsache dass diese Libelle etwa zehn Meter über seinem Kopf hinweggesaust war, und er selbst die Farbe ihrer Pupillen genauerstens erkannt hatte, das war es was ihn erschaudern ließ. Irritiert von den vielen neuen Gefühlen und Erkenntnissen sah er sich um. Nur wenige Fuß zu seiner Linken ritt Talos de Mort mit seinen beiden Generälen. Duc Alvise hatte ihm gestern Nacht noch etwas über die Beiden erzählt. Man nannte sie in der Sprache der Menschen Viktor und Marius, und der Herzog hatte gesagt dass sie ihrem Herrn in Kampeskunst um nichts nachstanden. Doch sein Blick zog sich unweigerlich auf den Verfluchten von le Mort. Kalter Hass stieg wieder in Lorren auf, aber diesmal war etwas anders. Er fühlte dass er dieser Kreatur nun das Wasser reichen konnte, er wusste nicht wieso, aber er fühlte es. Nicht genug das er die Anwesenheit dieses Verräters ertragen musste, ritt dieser auch noch zu Lorren heran und sprach ihn an:
„Junger Herzog von Le Mane. Es verlangt mir stark, vertraulich mit Euch zu sprechen. Viel Leid habe ich über die Euren Lande getragen…“ Lorren unterbrach den Vampir: „Und sei’s Euch gewiss, Euch und den Euren verdank ich’s, das meine Pein ewig andauern wird. Ihr wart es der da dahingerafft hat mein Volk, Ihr wart es der meinen Vater die Ewigkeit in der Verdammnis beschert habt, und auch Ihr tragt Schuld daran, dass es nun das Verfluchte überhaupt wagt nach Bretonia überzusetzen! Also wenn Ihr gekommen seid um lindernde Worte zu hören, oder um Trost von Eurer Frevlerei zu erfahren, dann spart Euch Euren Geist und eure Muse, Ihr werdet sie noch brauchen, wenn Ihr Euer Testament verfasst, denn ich werde es sein, der Euch Eurer gerechten Strafe zuführen wird! Und nun tretet mir aus den Augen, Hüter des Unheils!“ Der Vampir war sichtlich überrascht, denn mit einer solchen Reaktion hatte er sicherlich nicht gerechnet gehabt. Er ritt wieder zurück zu seinen Gefährten, und als Lorren gerade wieder etwas Erholung in der Betrachtung seiner neuen Fähigkeiten suchen wollte geschah etwas gleichsam bedeutendes, wie außergewöhnliches. Ein Rauschen in der Luft nahm an und der Klang silberner Fanfaren erschallte. Mit tosendem Flügelschlag wurden die dichten Wolken zerfetzt, und mit ungeheurer Geschwindigkeit brachen sie herab und erfüllten die herzen aller mit Stolz und Hoffnung. Ritter auf Pegasi. Hunderte. An ihrer Spitze erstrahlte das Banner von Parravon. Freudig riefen die Ritter und Landsknechte den Namen des Herzogs von Parravon: Lesant! Vive Lesant! Erklang es von überall her. Und das Heer hatte nicht umsonst gerufen. Mit donnerndem Getöse ertönte der Flügelschlag des größten der Pegasi. Und auf ihm ritt ein stolzer Recke in silberner Rüstung. Als er in Sichthöhe kam zog er sein Schwert, und weiß strahlte es in den Strahlen der nun doch aufgehenden Sonne. Das Heer schien aus seinem Freudentaumel gar nicht mehr herauszukommen, schließlich sah man ein solch gewaltiges Spektakel nur in wenigen Jahrhunderten, geschweige denn es hätte schon einmal einer so etwas gesehen. Und es kamen noch mehr. E mussten also wirklich an die 400 sein. Lorren hatte nicht einmal gewusst, dass es überhaupt noch so viele Pegasi gab, doch mit dieser Eindrucksvollen Darbietung von Macht und Stolz, wurden all seine Zweifel ausgelöscht. Hunderte Lanzen schimmerten in den Strahlen der aufgehenden Sonne, und die stolzen Pegasi schossen mit unglaublicher Geschwindigkeit über den Köpfen der Ritter vorbei. eine weiße Gischt, eine Naturgewalt, schöner als alles was Lorren jemals zuvor erblickt hatte, und edler als alles was zu träumen man sich erhoffen durfte. Manche vollführten brillante Drehungen und Salti in der Luft, andere wiederum schossen weit in den Himmel hinauf, nur um dann in einem verheerenden Sturzflug hinabzusausen und schließlich nur wenige Fuß über den jubelnden Rittern mit gigantischer Geschwindigkeit wieder behände über zig Tausende Soldaten hinfort zu ziehen. Manche Ritter drosselten ihre Geschwindigkeit und veranlassten die Pegasi sanft mit der Luft zu gleiten. Doch all das wurde nur noch von der Darbietung und dem Landemanöver des Herzogs selbst übertroffen. Mit unglaublicher Geschwindigkeit preschte sein Pegasus im Sturzflug hinab, dann beschrieb er eine elegante Kurve, und landete vor dem Kommandozug, ohne auch nur ein Staubkorn aufzuwühlen. Die Wolken hatten sich aufgelöst, und die Farben der Stolzen Soldaten kamen endlich voll zur Geltung. Die Fanfaren des Königs erklangen, und die Heerführer spornten ihre Pferde an und ritten zu einem Hügel nahebei. Davor stand das Heer bereit wie eine Woge des Meeres, die nur auf die Flut wartete. Lorren preschte zu den anderen Heerführern, und der Anblick, der sich ihm darbot war überwältigend. Von dieser Position aus konnte man das gesamte Heer überblicken. Nahezu Hunderttausend Mann stark war es, und die Sonne wurde von unzähligen glänzenden Rüstungen reflektiert. Die Pegasi zogen elegant und stolz ihre Runden hoch in der Luft. Kürvoll schwang sich Herzog Lesant von seinem Pegasus und Kniete eilig vor dem König nieder. Er trug einen Plattenharnisch aus Silber, auf dem zahlreiche Runen eingraviert waren, und an seinen Schulterschonern prangte das Emblem der Pegasusritter, zwei Pegasi, die mit dem Maul einen umhang aus weißer Seide hielten. Sein Helm war eine Kettenhaube, die sein langes, blondes Haar niederdrückte, und auf der Forderseite von einem Diadem aus Silber zusammengehalten wurde. Sowohl auf seinem Diadem, als auch auf seinem Schwertknauf war ein Jadestein in Form der Fleur de Lys angebracht. Er erhob sich und blickte im Kreis. Als der König ihm zunickte begann er zu berichten: „Wenige Kilometer südlich beginnt Gien unter schweren Feindlichen Attacken zu Wanken. Es sind der Angreifer Zehntausende. Wölfe, Minotauren, Trolle und Schlimmeres.“ Er blickte in die Runde und sah in die Gesichter von Herzögen, die wie kleine Kinder wirken mussten, die neugierig darauf waren, welches Geschenk ihnen ihr Vater wohl von seinen reisen mitbringen würde. Lorren bemerkte das und musste lächeln. Lesant erwiderte erfreut seine Geste und fuhr fort: „Drachen. Tote Drachen aus den Bergen. Mindestens neun an der Zahl. Und einer von ihnen ist wohl Wakor der Dunkle! Doch nicht er ist es, der die Heerscharen der Dunkelheit in der schlacht befehligt. Es ist ein Schatten, ein Vampir! Und ihn begleiten drei Jünger des Todes. Wir müssen schnell handeln, ansonsten ist Gien verloren.“ der König nickte und gab den Befehl zum Aufbruch. Lesant erhob sich wieder in die Lüfte, und die Heerführer ritten wieder zu den ihnen zugeteilten Schwadronen. Lorren aber blieb noch für eine kurze Weile am Hügel stehen und kostete noch einen letzten Blick auf das herz Bretonias aus bevor er seinem Pferd die Sporen gab und seinem Schicksal entgegenritt…


PS:
Für alljene die auf das zeitalter der schlachten und der Epen gewartet haben: Es hat soeben begonnen!
 
Kapitel 10; Der Anfang vom Ende:

Talos:

Es war ein bild des Grauens und der Verzweiflung das sich dem Heer Bretonias darbot. Dichte Rauchschaden erhoben sich aus Gien auf, und die riesige Stadt war von Flammen umtanzt, die sich entlang der Festungsmauern eng an die Wälle schmiegten und Verwüstung und Tod brachten. Über der Stadt kreisten die Drachen und ließen ihren Feurigen Odem auf die Stadt herabprasseln. Blitze unheiliger Energie zuckten am Himmel, und es regnete siedendes Blut welches das Fleisch jener Unglücklichen verzehrte, die damit in Berührung kamen. Schwere Artillerie spie Geschoße aus Feuer und Materie auf die Stadt, und die wenigen Verteidiger die noch am Leben waren wurden von der Wucht der Detonationen in Stücke gerissen. Vor den Toren der Stadt hatte sich eine Armee versammelt, deren Ausmaß alles überstieg was man erwartet oder schlimmstenfalls befürchtet hatte. Dieses Heer hatte solche Ausmaße, dass es wohl eine Bedrohung für die gesamte alte Welt war. Talos blickte ungläubig von der Anhöhe hinab in die gigantische Ebene die Gien umfasste. Es mussten Hunderttausende sein, die sich da aus allen Teilen der Dunkelheit versammelt hatten. Talos konnte einige Regimenter erkennen, und was er da sah wollte er nicht glauben, wagte es nicht es zu glauben. Der Großteil der Armee bestand aus Wölfen die aufrecht gingen, und doch konnte man vereinzelt verblichne Banner der Barbaren sehen, und tief im Herzen des Angriffs konnte man gehörnte Kreaturen erblicken. Tiermenschen. Doch an vorderster Front, dort wo der Schatten am finstersten war, dort wo sich jener befinden musste, der diese Armee befehligte, dort hatte sich ein Regiment versammelt, das gleichsam Schrecklich und Vernichtend war. Dort ragte das Verfluchte Banner der Schwerter des Chaos aus einer Schar Dunkler Krieger. Das verhieß nichts Gutes. Talos richtete seinen blick auf den Zug des Königs und auf dessen Nicken hin ritt er neben den König: „Mein Herr, was befiehlt Ihr?“ Der König schloss die Augen und sagte mit von Erhabenheit gezeichneter Stimme: „Talos, Fürst Le Mort’s. Seid in dieser Schlacht meine Lanze, mein Speer, mein Hammer. Führt mit den Euch Zugenwiesen einen Präventivschlag gegen die Feinde an der Spitze des Heeres. Drängt sie zurück, wir werden ihnen in die Flanke fallen!“ Talos atmete langsam aus und nickte schwermütig. Der König hatte soeben sein Todesurteil unterzeichnet. Dennoch ritt Talos mit seinen Beiden Generälen zur Spitze des Heeres, wo er den jungen Herzog von Le Mane zu sich rief. Es heißt dass selbst der Schlachtlärm für kurze Zeit übertönt wurde als Talos zum Angriff rief. Unter donnernden Hufen preschte eine Schar von Zweitausend Rittern hinab ins Tal, und dieser Anblick ging in die Geschichte als Zorn der Götter ein. Obwohl die Legionen der Finsternis sich so gut wie möglich gegen den bevorstehenden Angriff vorbereitet hatten sahen sie sich Chancenlos gegen den Ansturm der Ritter Bretonias. So geschah es in den frühen Stunden des Nachmittages, dass eine Schar von Rittern einen Präventivschlag gegen die Legionen der Finsternis führte. Nahezu Unaufhaltsam donnerte Talos mir seinem Ross in die Reihen der Barbaren und schlug eine tiefe Schneise in die Armee die wohl den Untergang vieler verheißen würde. Im Kielwasser von Talos Attacke folgten Heerscharen treuer Landsknechte und tapferer Ritter, die gewaltigen Verluste ignorierend, die ihnen die Artillerie zufügte. Mit den Flammenden Lanzen brennender Rechtschaffenheit fegten die Ritter in die unheiligen Massen während ein Großteil der Streitmacht des Gegners diesen verzweifelten Angriff nicht einmal bemerkte. Talos holte mit seinem Schwert nach links und rechts aus, und die Wucht mit der er angriff war überwältigend. Doch es war als ob man einen Stein in einen Teich wirft. Zwar verdrängt der Stein für kurze Zeit das Wasser, doch sofort strömt dieses wieder zurück und verschluckt den Stein für alle Zeit. Binnen kurzem war der Keil aus Rittern umzingelt und wurde von der Schieren masse der Gegner erdrückt, und ein Großteil abgeschlachtet. Talos Pferd bäumte sich wild auf und riss im Sturz Talos mit sich. Ein gewaltiger Speer ragte aus der Flanke des armen Tieres. Als Talos am Boden liegend die Augen wieder öffnete sah er die wohl größte Luftschlacht aller Zeiten. Weit oben in der Luft lieferten sich die Pegasi und die Drachen wilde kämpfe. Viele der edelsten aller Pegasi vergingen in den Flammen während sich andere wie wild auf die riesigen Untiere stürzten. Doch einer der Ritter schien etwas anderes im Schilde zu haben. Talos konzentrierte sich und erkannte diesen tapferen Recken. Lesant von Parravon hatte sein Schwert gezogen und war von seinem Pegasus gesprungen. Mit einem wilden Kriegsruf stürzte er im Freien Fall auf Wakor den Dunklen zu. Das Ungetüm bemerkte ihn und holte zum Todesbiss aus. Doch damit hatte Lesant gerechnet. Gewaltige Kiefer schnappten ins Leere und der Ritter hieb mit unglaublich Wucht gegen den Hals des Ungetüms. Drachenblut quoll aus der Wunde und der zweite Hieb trennte denn Kopf des Monsters nun ganz von dessen Körper. Noch im Tobenden Sturze packte der Herzog den Drachen und stieß sich in weitem Bogen von diesem Berg aus totem Fleisch ab. Er stürzte rücklings in die Leere, doch im Allerletzten Moment landete er leicht wie eine Feder wieder auf dem Rücken seines Pegasus. Der tote Drache stürzte mitten in das Her der gegnerischen Armee und riss dort ein riesiges Loch in die Schlachtordnung. Entmutigt durch den Tod ihres Herren versuchten die Drachen zu fliehen, die verbliebenen Pegasi jedoch verfolgten sie rissen sie zu Boden. Nur drei von ihnen konnten an jenem Tag entkommen. Verdutzt blickte Talos auf eine Hand die sich ihm entgegenstreckte um ihm wieder auf die Beine zu helfen. Für einen kurzen Augenblick trafen sich die Blicke von Talos und Marius. Doch diesem wundersamen Moment wurde jäh ein Ende gesetzt, als ein Schwall Blut aus dem Mund des Generales schoss. Talos machte eine Rückwärtsrolle und rappelte sich wieder auf. Marius Augen blickten nun entsetzt in die Leere, als sein untotes Herz mit gewaltiger Wucht von hinten aus seinem Körper gerissen wurde. Leblos kippte der Körper zu Boden, doch der Anblick desjenigen der seinen Freund ermordet hatte, ließ selbst Talos erschaudern. Die Gestalt war in Purpurnen Samt gekleidet und von großer und hagerer Gestalt. Das Gesicht des Unbekannten war ebenso bleich wie das von Talos, und spitze Eckzähne zierten die blutroten Lippen des Vampirs. Talos wich einen Schritt zurück, doch der andere Vampir lächelte nur, und sprach mit leiser, ja schon fas familiärer Stimme: „Willkommen, mein Sohn…“

@Raziel: Seelenfänger, ich fühle mich zutiefst geehrt...
 
Kapitel 11; Der Tod findet immer einen Weg:

Lorren:

Er Tanzte! Ein Schnitt. Wieder Taumelte ein Tiermensch und stürzte tot zu Boden. Lorren hackte sich mit übermenschlicher Geschwindigkeit und Eleganz durch die Unmengen der Feinde. Wo er seinen Todestanz aufführte pflasterten die Schädel der gefallenen Feinde seinen Weg, und Blut umspülte seine Stiefel. Ein Hieb zerriss die Luft. Lorren machte einen Seitschritt, drehte sich um und stieß die Klinge seines Floretts tief in den Hals des riesigen Wolfes. Dickes, schwarzes Blut spritze auf das Blau-Graue Wams. Lorren sah sich um. Er hatte sich eine Schneise in Richtung des Königs geschlagen, und hinter ihm sah es aus als wären die dort liegenden Körper durch einen Fleischwolf gedreht worden. Lorren drehte sich, und zu seiner Rechten sah er wie Viktor gerade den zerschmetterten Körper eines Barbarelords in die anstürmenden Horden schleuderte. Erstaunlich, für einen Vampir. Lorren setzte seinen Weg fort und erreichte sein Ziel. Nur etwa einhundert Meter vor ihm ragte das unheilige Banner der Schwerter des Chaos in den Himmel. Mit unglaublicher Geschwindigkeit fegte er nach vorne und schlitzte auf seinem Weg noch etliche Tiermenschen auf. Doch damit war er offensichtlich nicht alleine. Nur wenige Meter entfernt verteidigte Herzog Lesant seinen schwer verwundeten Pegasus. Das Schwert dieses heiligen Ritters blitzte in weißem Glühen auf, und bei jedem Hieb erzitterte der Boden. Die leuchtende Klinge von Parravon hob und senkten sich in strahlenden Bögen, die dunklen Gestalten zerfetzend und reinigende ätherischen Öle zerrissen deren Körper in der Luft. Doch selbst dieser mächtige Krieger war dem furchtbaren Ansturm nicht gewachsen. Mit einem gewaltigen Satz hechtete Lorren zum ersten Ritter Bretonias hinüber und fing mit seiner Rechten die Axt eines Chaoslords ab. Wenige Sekunden später lag dieser bereits tot auf dem Boden, und eine gewaltige Wunde klaffte auf seinem Brustkorb. Lesant drehte sich überrascht in die Richtung de jungen Herzogs, und in diesem Augenblick geschah das Unaussprechliche. Ein schwarz gefiederter Pfeil schoss durch die Luft und bohrte sich seinen Unheiligen Weg durch das rechte Auge des Herzogs von Parravon und ließ diesen taumeln. Entsetzt hechtete Lorren in dessen Richtung und wehrte die anstürmenden Feinde ab. Und noch jemand hieb sich mit gewaltiger Kraft durch die Schwerter des Chaos. Mit blinder Wut, und zur Grenze Getriebener Raserei vollführte Viktor seinen unaufhaltsamen Todestanz. Lesant erhob sich trotz dieser schweren Wunde, und Seite an Seite mit Lorren und Viktor schlugen sie sich immer weiter in die Reihen der Feinde. Lorren vollführte eine Drehung nach links, und stach nach einem riesigen Wolf. Durch irgendeinen übermenschlichen Instinkt wich dieser Jedoch zur Seite und war gerade dabei einen tödlichen Hieb gegen den ungedeckten Körper des Jungen Herzogs anzusetzen, als eine gelb schimmernde Klinge den Wolf in zwei Teile zerfetzte. Die Klinge von Parravon hatte wieder ein Opfer gefunden. Lorren dachte bei sich, woher dieser Krieger all dieses Geschick und diese Kraft hatte, erinnerte sich allerdings, welche Auswirkungen eine bloße Begegnung mit der Herrin bei ihm gehabt hatte, und konzentrierte sich wieder voll auf seine Aufgabe. Inzwischen stand die Sonne hoch am Himmel, dieser jedoch wurde von den Rauchschwaden die von Gien aufstiegen verdunkelt, doch noch immer stießen hie und da die Pegasi herab, und mit ihnen kam der Tod über den Feind. Nur noch wenige Meter hin bis zum Herzen des Feindes, nur noch wenige Meter bis zur Vollfüllung seiner Queste. Dort hob sich stolz das Banner Bretonias vom düstren Horizont ab, nur einen Wink von der Standarte der Schwerter entfernt. Lorren duckte sich unter einem Hieb weg, und schnitt dem Gegner den Bauch auf. Stinkende Gedärme und Innereien klatschten auf den Boden. Doch nun bot sich Lorren de Mane ein grauenvoller Anblick. König Richard wurde von einem Champion des Chaos in den Himmel emporgereckt, und mit einem scheußlichen Lachen trieb diese verfluchte Kreatur sein dunkles Schwert in die Eingeweide des stolzen Königs von Bretonia. Lorren war unfähig sich zu bewegen. Er hatte versagt, er hatte nicht tun können was die Herrin des Sees von ihm verlangt hatte, der König war tot, und nun müsse schließlich… Ein Zornesschrei zerriss das Getöse des Kampfes. Als der Chaos Champion sich verwundert umdrehte, stieß ihm der Recke Parravons seine gesegnete Klinge in den Fauligen Wanst. Als die Kreatur zurücktaumelte verlor sie ihren rechten Arm durch den blitzschnellen Angriff Viktors, und kurz darauf erfolgte die nächste Attacke Lesants. Diese kostete dem Champion auch noch seinen linken Arm. Langsam kam Lorren wieder zu sich, er stieß sich von einem Berg Leichen in die Luft, und mit einem Schrei rammte er von oben sein Florett in den Schädel des Königsmörders. Lorren kniete neben dem sterbenden König nieder und hielt seine Hand….
 
Ah, herrlich 😀

"Mord rufen..." wie ging das gleich nochmal weiter? egal. Sehr geiler Abschnitt, großes Lob

Mich wundert nur Lorrens Kampfweise. Das ist ja hohe fechtkunst die er da betreibt und ein florett ist ja nicht wirklich die Waffe eines bretonischen Ritters, eher was tileanische Duellisten... naja wird schons eine Gründe haben 😉.

Noch ne Anmerkung: die "Schwerter des Chaos"... ist das nicht die Leibwache von Archaon? Deine Geschichte spielt doch etwa 700 Jahre vor dem zweiten Krieg gegen das Chaos, oder? wär nett wenn du das klären könntest 🙂