WHFB Erzfeide

Kapitel 04; Sphärengang (Ein Tribut an Raziel)


Talos;

Berge, Täler, Flüsse und Seen. Fahl und Gespenstisch, waren sie doch nur verzerrte Fassaden ihrer selbst, Trugbilder, Scharaden der materiellen Welt. Hier, an diesem Ort, wo es keine Sonne gab, keinen Mond, hier wo sich die Mächte des Gleichgewichts einen ewig andauernden Krieg lieferten, der sch über die Grundfesten der Natur hinwegsetzte, dort wurden Bilder umher geschoben, gezeigt und wieder weggerissen. Nichts war so wie es schien, dort wo die Welten aufeinander trafen, hier, in den unendlichen Sphären. Mit Donnerklang zog die Welt, oder zumindest das, was man ihr Konstrukt nennen konnte an Talos vorbei, welcher gigantische Furchen in dieser Waagenwelt hinterließ. Dunkel und bösartig breitete hier der Tod seine Flügel aus, und er streckte seine Klauen in de Unendlichkeit, ständig auf der Suche nach neuen Seelen, die ihm als Sklaven dienen konnten.
Talos nahm ständig an Geschwindigkeit zu, und doch konnte er vieles hier, in dieser fahlen, trüben Welt erkennen. Man musste sie nur genau anblicken, doch blieb dies nicht unbemerkt, dann blickte sie auf einen zurück, kalt und böse. Tödlich. Der Vampir hatte einen Ort erreicht, wo die Konturen der Materiellen Welt, und dieser hier, nahezu nahtlos ineinander übergingen. Unsanft wurde Talos auf den schwammigen Boden geschleudert, und mit einem Aufprall presste es die Luft unsanft aus seinen Lungen. Doch Moment, hier hatte man keine Lungen, man hatte kein Herz, keinen Körper, nur einzig und allein der Geist zählte hier. Dennoch schien talos von diesem Ort magisch angezogen zu werden, als ob ein Marionettenspieler unaufhaltsam die Fäden des Schicksals, die ihn trugen miteinander zu einem Geflecht aus Intrigen, Wahrheit, und Möglichkeiten verwob. Doch er wurde das Gefühl nicht los, das selbst der Marionettenspieler nur eine Illusion war, die ihm vorgesetzt wurde, damit er tat, was jemand wollte, dass er tat, doch wer war dieser Jemand? Er blickte sich um. Was war das hier, denn was auch immer es vorgab zu sein, es beanspruchte seine volle Aufmerksamkeit. Geisterhände schossen aus dem Boden, und Schrecken breiteten sich aus. Er war hier auf einem Schlachtfeld, keine Frage, doch wo, und wer waren die Gefallenen? Rings um ihn herum trieben die alten Götter ihr grausames Spiel, und die gepeinigten Seelen der Toten stießen ihre lautlosen Schreie und ihr angsterfülltes Gejammer aus. Hoch über ihnen hing die Waagschale, doch sie war schon seid langem vergessen, denn die Götter hatten andere Wege gefunden ihre Grausamkeit zum Ausdruck zu bringen. Doch er war hier nicht der einzige Wanderer zwischen den Welten, das konnte er fühlen, und das war nicht alles. Eine Dunkle Woge breitete sich aus, und sie riss alles mit sich, erstickend ertrank sie alles was sie aufsogen konnte. Hunderttausende Seelen wurden dem Nichts überlassen, und selbst die Alten schienen sich in Angst ergeben zurückgezogen zu haben, aber was konnte nur so eine gewaltige Macht ausüben, das es sich zum Herrscher über alles aufschwingen konnte? Nur mit großer Mühe konnte sich Talos aus dem Sog reißen. Mir gewaltiger Willensanstrengung schleuderte er sich nach hinten und erhob sich in ungeahnte Höhen. Von hier aus konnte er einen kurzen Blick auf das werfen, was hier tobend losgelassen die Sphären auseinander riss. Und so geschah es, das Talos de Mort seinen wahren Schicksal, zum ersten Mal begegnete, dem Verschlinger der Welten, dem Zerstörer des Gleichgewichts, dem Engel des Todes, Lamagor. Hoch stand er über dem Chaos und der Anarchie, und mit jeder Seele die er Aufsog wurde seine Macht größer, und die Sprödheit der Siegel nahm zu. Doch Talos blieb nicht unbemerkt, und diesmal war es nicht die Welt die seinen Blick erwiderte, sondern der Herr des Todes selbst. Wie ein Blitz schoss der Vampir davon, aber er blieb nicht unverfolgt. Er spürte den kalten hauch des Todes in seinem Nacken, und wusste das es höchste Zeit war von hier zu verschwinden.
Tief im Herzen von Altstadt brach der junge Frehen Gregund, Sohn des Vlies Gregund in einer Seitenstraße plötzlich zusammen. Seine Seele wurde gewaltsam aus seinem Körper gerissen, um für eine Andere Platz zu machen. als man dem jungen Mann wieder auf die Beine half bewegte sich dieser etwas unbeholfen, aber das war normal, schließlich ergriff man nicht täglich die Kontrolle über einen fremden Körper. Talos war zufrieden. Der Körper des Jünglings war zwar nicht so ausgeprägt wie sein alter, aber das würde sich in wenigen stunden ändern, wenn die Hülle sich ihrem wirt anpasste. Die sonne war bereits im begriff unterzugehen, aber dennoch hatte er soeben eine Monatsstrecke in wenigen Stunden zurückgelegt. Der Sphärengang war beendet.
 
Kapitel 05; Im Zeichen der gehörnten Ratte:

Lorren:

Lorren erwachte. Sein Schädel pochte fürchterlich, sei es nun wegen der Erschütterung oder wegen des ekelhaften Gestankes der diesem Ort hier anhaftete. Er versuchte sich aufzurichten, sein Versuch wurde allerdings von Lederriemen, die ihn an Händen und Füßen niederhielten, kläglich zum Scheitern gebracht. Er wäre vermutlich ohnmächtig geworden, hätte ihn nicht ein brennender schmerz aus seiner Trancestarre gerissen. Ein Blick auf seinen Körper genügte um seinen grausigen Verdacht zu bestätigen. Verschmortes Fleisch und Geschmolzene Metallsplitter seiner Rüstung hatten sich auf seinem Brustkorb vermengt, und ein furchtbares Bildnis von Verfall und Schmerzen geschaffen. Seine Handgelenke waren bis auf die Knochen abgescheuert, vermutlich durch das reiben der rauen Lederriemen. Überall auf seinem gebrochenen Körper klafften Eiternde wunden, die vermutlich mit Hilfe von Salz am Schließen gehindert wurden. Lorren stöhnte verzweifelt auf und ließ seinen Kopf zur Seite rollen. Doch sein trüber Gedankengang wurde jäh von dem Bild unterbrochen, das sich ihm zu seiner Rechten aufdrängte. Ein zuckender Fleischklumpen lag auf einem Tisch, Knochen lagen frei, und man konnte deutlich Nerven und degenerierte Muskelfasern erkennen. Sein blick schweifte weiter im Raum herum, und gab den Blick auf ein ebenso schauderliches Bild frei. Morsche Bretter wurden von Metallstreben und fremdartig primitiv wirkenden teilen zusammengehalten, sodass sie eine Art Regal ergaben, auf dem so manches grauenvolles Utensil zu sehen war. Reagenzgläser, gefüllt mit fluoreszierendem Schleim standen neben großen Hohlgefäßen, in denen sich Innereien und andere Körperteile Befanden. Eine zähe, visköse Flüssigkeit troff aus Lecks an diversen Glasbehältnissen und ließ diese Szenerie nur noch ekelhafter wirken. Ein Schatten huschte an ihm vorbei, und ehe er sich versah beugte sich auch schon eine ekelhafte Gestalt über ihn. Er konnte noch immer nicht fassen, das es wirklich aufrecht gehende Ratten gab, und die Tatsache das sie offenbar sprechen konnten ließ ihn noch mehr erschaudern: „Wie tun es wohl wohl unserem Patienten heute gehen? Er noch am Leben sein tut? Zähes Menschding. Nicht tut sterben wollen...“ Die Ratte huschte schnell zur anderen Seite des Raumes, so war es Lorren möglich sie genauer zu betrachten. Sie war etwas kleiner als ein ausgewachsener Mann, etwa so groß wie ein Knabe. Ihr räudiges Fell hing in Büscheln an ihrem Fell, und gab den Blick auf etliche Wunden und Narben frei. Sie stöhnte und ächzte als sie mühsam eine Kurbel betätigte. Langsam wurde der Tisch auf dem Lorren lag in Aufrechte Position gebracht. Nun hatte er ein besseres Blickfeld auf dieses Massaker. es sah aus wie ein Lazarett des Grauens, Lebende, Tote und Sterbende waren wie Tiere aneinandergepfercht, und der Gestank war unerträglich. Es roch wie in einem Schlachthaus an heißen Sommertagen, und die Verwesung breitete ihre fauligen Sporen immer weiter aus. Der Boden war mit allen Möglichen Lachen bedeckt, und von den Wänden troff Geifer herab auf die Gefangenen. Die Ratte war wieder bei Lorren angekommen und packte ihn an der Kehle. Genau drehte und wendete sie seinen kopf um sich einen besseren Eindruck verschaffen zu können. Mit größter Überwindung spannte Lorren all seine Muskeln an. Ein höllischer Schmerz durchfuhr seinen gepeinigten Leib, und unter gigantischen Anstrengungen gaben nun endlich die porösen Lederriemen seinem Druck nach. Erschrocken taumelte die Ratte zurück, aber in all seinem Hass setzte Lorren ihr nach und schleuderte sie brutal gegen eine Wand. Mit einem Quieken endete das Leben der Kreatur, und nur um sicherzugehen brach ihr Lorren auch noch das Genick. Offenbar musste Lorren nun den Preis für diese Kraftanstrengung zahlen. Sein herz begann zu pochen, und blut schoss viel zu schnell in seinen Kopf. Das legte seine Nerven kurzweilig lahm und ließ ihn benommen zurücktaumeln. Sein Sehnerv ließ nach, und die Umgebung begann wie durch einen Schleier zu wirken. Um nicht umzufallen klammerte er sich verzweifelt an eines der Regalkonstrukte, taumelte, und riss das Gestell zu Boden. Mit einem Klirren zerbarsten die Behältnisse und eine grausige Flut an Gedärmen und andern Abscheulichkeiten ergoss sich über den ohnehin schon ekelerregenden Boden. Aufgeschreckt durch diesen Lärm stürmten plötzlich Kreaturen in den Raum. Obwohl Lorren sie nicht erkennen konnte, wusste er doch, dass es keine gute Idee war sich ihnen zu widersetzten. Ein Dumpfes Dröhnen erklang als ein Kolben auf seinen Hinterkopf niedersauste. Es wurde dunkel um ihn...
 
@Bruder Duriel: Vielen Dank, der Erste seid 2 Kapiteln... :wub:

Talos:
Er ist in gewissen Maße schon noch sein eigener Herr, aber das Schicksal zieht seine Fäden enger um ihn. Desshalb ist sehr vil vorausbestimmt, aber eine genauere erklärung gibts später in der Geschichte... 🙄

Skaven:
Jaja, bald komm das Voting das erste mal zum tragen... B)
 
Kapitel 06; Einkaufsbummel und Nebenerscheinungen:

Talos:

Der reinigende Geruch von Knoblauch drang aus einer der vielen offen Küchen und Übelkeit breitete sich in einem hageren, groß gewachsenen Mann aus, der gerade um die Ecke taumelte. Sein Kopf war schwammig und höllische Schmerzen breiteten sich im ganzen Körper aus. In den Verdauungsgängen des Jünglings befand sich noch eine Menge Blut, das am liebste wieder beim Mund heraus wollte, und die zerbrechlichen Menschlichen Knochen unterzogen sich gerade einer grauenvollen Metamorphose. Schließlich musste sich der Körper des Wirts zugunsten des Parasiten verändern. Mit einem knacken wurde die linke Schulter gebrochen, nur um gestärkt aus den Trümmern der alten, schwächlichen hervorgehen zu können. Talos musste einen Aufschrei unterdrücken, als sich schließlich auch noch der Schädelknochen unter Knacken dem willen des Vampirs unterwarf. Zwar veränderte sich der Körper des Jungen Mannes ständig, hatte er sich doch noch nicht daran gewöhnt das Blut zu verdauen, welches er in Unmengen gerade eben zu sich genommen hatte. Es war ein Zollbeamter gewesen, dem er auf so unbeholfne Weise seinen Lebenssaft entrissen hatte, ein starker, muskulöser Mann, dessen Blut den süßlichen Geschmack harter Arbeit gehabt hatte. Doch bereits wenige Minuten nachdem er die Kehle des Beamten durchtrennt, und sich an dessen Lebenssaft gelabt hatte, war die Übelkeit ausgebrochen. Ein Gefühl das talos schon seid Jahrhunderten weder verspürt noch vermisst hatte, und so machte ihm dieser gewaltige Brechreiz auch ziemlich zu schaffen. Tief unten in seinen Gedärmen rebellierte der Körper gegen diese Unnatürliche Nahrung, doch diese Versuche der Auflehnung wurden gnadenlos unterdrückt. Endlich ließ dieses Gefühl nach und Talos atmete erleichtert auf, als er das Geschäft betrat, das sein Ziel gewesen war. Der Geruch von heißem Öl und kaltem stahl war unverkennbar, und auch das Schild über dem Eingang hatte eine Typische Kampfpose gezeigt. Regale waren überfüllt mit Teilen diverser Rüstungen, und in riesigen Körben steckten Fremdartige Waffen aller Art. Neben Lanzen, Hellebarden, Speeren, ein und Zweihändigen Schwertern tummelten sich ebenso Degen, Äxte und andere, seltsam anmutende Waffen. Eine Vielzahl an den verschiedensten Personen drängte sich durch die engen Räume und Schmiedestätten, doch Talos stand nur seelenruhig da und sah sich genau um. Sein blick schweifte von den Äxten, hinüber zu den Speeren, als er plötzlich an etwas hängen blieb, das er schon lange nicht mehr gesehen hatte. Ein etwa dreißig Zentimeter langer Griff, der nahtlos in eine sanfte, leicht geschwungene Parrierstange überging. Die Klinge war lang und eher schmal gehalten, und wies eine leichte S-förmige Krümmung zur Spitze hin auf. Eine solche Waffe hatte er schon seid dem Einfall Arabias nicht mehr zu Gesicht bekommen. Er winkte den Verkäufer zu sich, und deutete wortlos auf das Schwert, woraufhin dieser Ehrfürchtig zu dem Artefakt hinüberschritt, und es sanft von der Wand nahm. Voller Entzücken betrachtete der Vampir die Geschmeidige Klinge aus tausendfach gehärtetem Stahl, die im fahlen Dämmerlicht gespenstisch weiß zu glühen schien. Ein kurzer Blickwechsel genügte, und die beiden verließen die Geschäftsräume und betraten durch eine Nebentür eine Menschenleere Übungshalle. Der Verkäufer trat einen schritt zurück als Talos blitzschnelle Paraden und Attacken gegen die Luft ausführte. Ein Surren ertönte als die Klinge die Luft durchschnitt, und kein Schrei kam aus den Lippen des Verkäufers, als sie das Selbe mit seiner Kehle tat. Talos blickte die Klinge entlang, und sanfte Rinnsale aus Blut zogen ihre Bahnen über den weißen Stahl. Der Vampir führte einen weiteren Hieb ins Leere, und eine Spur aus Blutstropfen breitete sich auf dem Boden aus als dieses Surren wieder erklang. Eine rote Lache breitete um den zerhackten Imperiale Körper aus, und in seinen leblosen Augen spiegelte sich für einen Moment die Silhouette einer Gestalt ab, die lautlos beim Fenster hinaus glitt. Talos neuer Körper hatte sich nun fast vollständig seinem Geist angepasst, und sein Äußeres hatte sich grundlegend verändert. Seine Haut war nun dunkler, gebräunter, da sie ja der Sonne ausgesetzt gewesen war, und sein Antlitz war nicht mehr so edel, wirkte allerdings viel, viel menschlicher. So könnte er ungehindert durch die Menschlichen Gefilde streifen, ohne größeres Aufsehen zu erwecken. Er wollte sich gerade daran machen, die Stadt zu verlassen, als ihm ein bekannter Geruch in die Nase stieg. Zu seiner Linken befand sich der Laden eines Mystikers, und bereits in den unzähligen Schauläden konnte man erkennen, dass er mit ätherischen Ölen handelte. Langsam betrat Talos den Laden, und mit einem trockenen, bösartigen Lächeln auf den Lippen, fragte er den Verkäufer, einen alten, gebrechlichen Mann: „Mit welchem dieser Öle bekämpft ihr Seuchen?“
 
Ich moechte nur noch eben klatstellen wie mein letzter Post gemeint war; das war lediglich Kritik, bei der ich versucht habe so konstruktiv wie moeglich zu bleiben - ich hoffe, dass mir das gelungen ist. Inwiefern du dir das zu Herzen nimmst bleibt einzig und allein dir ueberlassen - denn schliesslich bist du der Autor dieser unvergleichlichen Geschichte :wub:
Auch die neuen Kapitel sind wieder faszinierend, besonders Talos Geschichte fesselt mich. Talos erinnert mich jetzt mehr und mehr an Andrej Delani aus Hohlbeins Chronik der Unsterblichen ... Auch, dass er eine "Damaszenenklinge" traegt (bzw. sich nun dafuer entschieden hat) erinnert mich an den eben erwaehnten Charakter.
Kennst du diese Buecher vielleicht? Um ehrlich zu sein: Deine Geschichte gefaellt mir besser als die Chronik der Unsterblichen, zum einen, da sie im Warhammer Universum angesiedelt ist, und zum anderen weil es nicht einen sonder zwei sehr interessante Charaktere gibt, die sich beide auf eine sehr interessante Weise entwickeln.
Ich versuche weder, dir Honig um den Mund zu schmieren (damit ich noch ein Kapitel gewidmet bekomme :lol: ), noch Hohlbein schlechtzureden, sondern tue schlicht meine Meinung kund.
 
@Raziel und Duriel:

Vielen, vielen Dank. Das ist wirklich ermutigend, und vor allem bewegt es mich weiterzuschreiben.
Wege der Kronik der Unsterblichen, die kenn ich nicht, werd sie mir allerdings zulegen, nachdem was ihr gesagt habt. (Ich liebe Charakterstudien... :wub: ) Wem allerdings Vampirgeschichten gefallen, der sollte es auf keinem Fall versäumen, das Buch Legacy I zu lesen. Das gibts zwar nur in englisch, aber in der gerüchteküche brodelt eine Cineasitsche Verfilmung... :wub:

Damaszenerklinge:
Ich hab sie vor allem gewählt, weil ich mich damit identifizieren kann, das ein Vampir den schnellen Kampf beforzugt, und nicht mit Zweihandwaffen um sich prügelt...
( Außerdem Geschichtlich: Auch Vlad Tepes sol solch eine Klinge geführt haben... 😉 )

Raziels Kritik:
Ich bin dir in Aller Hinsicht dankbar dafür, sie hat mich dazu gebracht, meine schreiblahmen Finger wieder etwas anzuspornen, und hat auch einen Funken Ehrgeiz in mir erweckt... schließlich bin ich ein 16 Jähriger, der versucht frühzeitig auf seine Hochblüte zu kommen, dem es allerdings nicht s recht gelingen will... :lol:
 
Kapitel 07; Die Sengend Sonne

Lorren:

Als Lorren diesmal erwachte gab es keine Ketten oder Riemen die ihn hielten, keine Wachen die ihn mit Hellebarden bedrohten, einzig alleine Sand, und ringsherum in einem Kreisbogen Steinwände, die in eine Art makaberer Tribüne gipfelten. Hoch am Himmel stand die Sonne, und diese Arena hier schien in ihrem Brennpunkt zu stehen, jedenfalls konnte man das durch die enorme Hitze vermuten. Seine Haut brannte, und das salz in seinen Wunden hatte schon längst seine ansonsten kristalline Form verloren, und sich der Form der Schnitte hervorragend quälend angepasst. Ächzend und Stöhnend kam er irgendwie auf die Beine, und warf schmerzerfüllt seinen kopf in den Nacken, um die starre aus seinem Genick unwohltuend, aber doch effizient zu vertreiben. Schweiß toff in seine Augen, und diese begannen unter dem Salzgehalt des ausgetrockneten Körpers höllisch zu brennen. Er strich mit seiner Zunge sanft über seine ausgetrockneten Lippen und drehte sich dabei verwundert im Kreis. Ringsum, auf den Tribünen tummelten sich geschäftige kleine Rattenwesen, die Brüllten, Quiekten und lauthals Grölten, während sie seltsame kleine Lebewesen ihren Schlund hinunterstopften und wie gebannt auf Lorren gafften. Der Ritter rieb sich sowohl müde als auch ungläubig die Augen, nur um gelangweilt und enttäuscht festzustellen, das das alles hier doch kein Traum war. Es überraschte ihn selbst ein wenig, mit welcher Gelassenheit er die Tatsache hinnahm, dass er in einer aussichtslosen Situation gefangen war, doch das alles spielte jetzt keine Rolle. Das Einzige was zählte war, dass er wusste, dass ihn die Herrin selbst hier nicht im Stich lassen würde, komme was da wolle. Auf einer erhöhten Position auf dem Zuschauerplatz saß eine Ratte, die alle anderen an Fettleibigkeit an weitem überragte. Sie was mit prunkvollen grünen Edelsteinen geschmückt, und als sie die hand gen Himmel streckte, applaudierte das ganze Stadion. Ein quietschen ertönte, als ein rostiges Gitter hochgezogen wurde, und eine gewaltige Kreatur den Platz grunzend betrat. Eine riesige Ratte, am ganzen Körper muskelbepackt und voller Ekzeme. Ein Hieb dieser Kreatur würde ausreichen u einem gesunden Menschen zu Brei zu schlagen, und sie stapfte bereits gefährlich nah an Lorren heran, als plötzlich die ganze Arena zu beben begann. Steinchen bröckelten aus den spröden Sandsteinwänden und riesige Felsteile stürzten vom Rand des Loches in dem sich das Stadion befand. Die Augen der Riesenratte begannen grün zu leuchten, und wenige Sekunden später fand sich Lorren in einem Sturm aus Blut, Knochen und Fleisch wieder, der um ihn tanzte. Erstaunlich Unbeteiligt und Abwesend wischte sich Lorren angeekelt die Fleischreste aus seinem Gesicht und schleuderte sie zu Boden. Ein Geschrei und Gequieke wurde laut, und die Masse der Ratten teilte sich ehrfürchtig, als eine seltsame Gestalt das Spektakel betrat. Es war eine Ratte, die etwas kleiner war als die meisten anderen die Lorren hier sah. Sie war in eine zerschlissene, blaue Kutte gekleidet, die bedächtig hinter der gestalt eine spur im Boden hinterließ. Ihre Augen waren hinter einer grauen Schärpe verborgen und doch wirkte dieses Geschöpf weit weniger abstoßend als alle anderen hier. Gemächlich schritt sie vorwärts, geführt von einer kleinen Ratte an einem Strick, die den Weg deutete. So schritt er also, geführt durch seine Blindenratte, seinen Stab wild schwingend, durch die Rattenmasse, ehrfürchtig verehrt und respektiert, Lord Qui-ek, Grauer Prophet und Kind des Gehörnten.
Mit lauten Worten sprach er, und noch donnernder und mächtiger wurden sie von den Steinwänden zurück geschmissen, widerhallend und kraftvoll: „Seht ihr nicht hinter mir die sengend Sonne? Bestrafen tut sie jeden, der nicht den Willen des Gehörnten erfüllen tut!“ die Ratten blickten gen Himmel, wo hoch oben die Sonne, heiß und lebensverachtend, brannte und warfen sich jämmerlich quiekend auf den Boden, Aufrufungen des Gehörnten in Chören schmetternd, während Qui-ek weiter, Verwünschungen ausstoßend zu Lorren hinüberging: „Menschding heute wird nicht sterben, so es die Prophezeiung sagen tun! Menschding wichtig sein tun! Wichtig!“ Die Ratten gerieten durch die mahnend sakralen Worte ihres Hohepriester in schiere Ekstase und manche von ihnen begannen sich selbst zu verzehren, oder stürzten sich in die Todverheißende Tiefe von felsigen Spalten und Schluchten. Andere wiederum fassten sich ans herz, und kippten tot um, mit Schaum vorm Maul und blassgrünen, glasigen Augen. Dieses grausige Schauspiel nahm erst ein Ende, als der Prophet kraftvoll seinen Stab in den Boden Rammte, und dieser dort Funken schlug. Mit einem schlag kehrte Ruhe ein, und kein Laut war zu hören, als Qui-ek wenige Zentimeter vor Lorren anhielt, und seine Stimme majestätisch erhob: „Gegrüßt tust du sein, fremder Edelmann. Herzlich willkommen wir dich heißen! Ihr euch uns anschließen wollen tut?“ Verwundert blickte der Bretonische Ritter auf die Ratte hinab und antwortete mit unsicherer Stimme:



Na was wird er sagen? Jetzt setzt das erste Mal das ein, was ich als aktives Lesermitbestimmungsrecht, oder auf Neu-Deutsch „Voting“ nenne. Dieses Recht wird sich wie ein roter faden durch die verworrenen Handlungsstränge meiner Geschichte ziehen, und euch die Möglichkeit geben, euch in die Geschichte einzubringen. Eure Entscheidung kann den verlauf der Geschichte grundlegend ändern, also macht davon Gebrauch.
Vive la Démocratie!

Was antwortet Lorren auf die Frage des Grauen Propheten?

1.) Ich werde Euch beistehen!
2.) Vergesst es, aus meinen Augen Kreatur!
 
ziemlich bescheidene situation, in der Lorren da ist 😛h34r: .
Als Aufrechter Recke Bretonias würde er wohl niemlas mit den Skaven zusammenarbeiten. Allerdings wäre sein Anteil an der Story damit vorbei...
hm... lieber ein stolzer Recke, unerschütterlich treu zu seinen Idealen, oder doch mal pragmatisch sein...

Bin für antwort nummer zwei 😉.

BTW: sehr schöne Teile sind seit meinem letzten Kommentar dazugekommen B)
 
Kapitel 08; Die unergründliche Leichtigkeit der Jagd...

Talos & ?:

Gedämpftes Licht drang aus einer schummrigen kleinen Schenke im Arbeiterbezirk der Stadt, und ein aufmerksamer Besucher hätte, wäre er nur daran vorbeigekommen, den Geruch von drei billigen Weinsorten aus dem allgemeinen Gestank heraus riechen können. Draußen regnet es, und die Lehmigen Straßen waren von Schlammigen Pfützen und Rinnsalen durchzogen. So geschah es, als die Kneipentür mit einem Krachen aufflog, und ein Dunkel gekleideter Mann in hohem Bogen auf die Straße flog, dass dieser mit dem Gesicht in einer solchen unsanft landete. Umrandet vom Licht das auf die Straße drang konnte man im Eingang drei muskulöse Umrisse erkennen, die, die Ellenbogen in die Seite gestützt, dastanden und den Mann dabei betrachteten, wie er langsam sein Gesicht aus dem Schmutzigen Lehmpfuhl erhob. Sein Haar war durchtränkt vom Regen und klebte an seiner Stirn, sein Gewand tat es seinen Haaren gleich, nur das sich das Kleben hierbei nicht auf einen bestimmten Körperteil beschränkte. Regentropfen suchten sich ihren weg, seine Nase entlang, hinunter zu den Mundwinkeln, die sich inzwischen zu einem Grinsen verzerrt hatten, und fanden ihren Abschluss an den strahlend weißen Zähnen des Mannes. Langsam richtete er sich auf, und der Regen prasselte lauthals auf seinen langen Ledermantel, wo er in dicken Bahnen das tat, was die Schwerkraft von ihm verlangte. Langes dunkles Haar fiel in Strähnen in das Gesicht des Fremden, und verbarg große Teile seines Antlitzes. An seiner Rechten Seite hatte er ein seltsam anmutendes Schwert gegürtet, und ein zartes Rinnsal aus Blut floss aus einem Kat an seiner Schläfe. Anmutig schritt er auf die Männer zu, und als er wenige Meter vor ihnen stand und deutete, sie sollten ruhig kommen, begannen diese zu lachen. Er stimmte ins Lachen mit ein, doch ehe sich einer der Drei versah, verfinsterte sich die Miene des Fremden und wurde schlagartig vollkommen ernst. Das darauf folgende Handgemenge geschah irrsinnig schnell. Der Fremde packte den ersten am hals und schleuderte ihn mit ungeheurer Kraft wieder in die Taverne zurück. Bevor der nächste Reagieren konnte, taumelte er bereits mit Schmerzen im Unterleib zurück, offenbar die Folge eines hinterhältigen Trittes. Der dritte Mann schien allerdings vorbereitet zu sein, und eine riesige Faust traf den Fremden mitten im Gesicht. Ein knacken im Nasenbereich verdeutlichte die Wucht dieses Angriffs. Noch im Rückwärtstaumel stolperte der Unbekannte die Treppe hinunter und fiel rücklings in eine der Pfützen. Sein Mantel rutschte ein Wenig zur Seite, und gab den Blick auf sein Wams frei. Der Arbeiter schrie auf, und katapultierte sich mit einem gewaltigen Satz zurück in die Kneipe, um bei einem feucht-fröhlichen Trinkgelage den Anblick zu vergessen, der sich ihm gerade an dem Betrunkenen geboten hatte. Er hatte ein Lederwams getragen, das an den Schlüsselstellen durch ein Kettenhemd verstärkt gewesen war, und genau über seinem Herzen hatte das lodernde Siegel der heiligen Inquisition aufgeflammt. Und es war golden gewesen. Ein Inquisitor von sehr hohem Rang, doch was tat eine solche Persönlichkeit des Nachts auf den Straßen des Arbeiterbezirks?
Langsam und bedächtig schritt talos zu den Stallungen hinüber, bereit die Stadt zu verlassen. Er hatte sämtliche Vorkehrungen getroffen, und die Ausrüstung, die er für sein Vorhaben benötigte war vollständig. Es regnete in strömen, und Blitze erhellten den Nachthimmel gespenstisch. Sturböen fegten durch die Stadt, und etwas großen schien sich anzubahnen. Energieströme fetzten ihren weg durch die Luft, und eine fremdartige Macht schien die lande in Schlaf und Unachtsamkeit zu lullen, um sie in Schach zu halten. Als Talos so, gedankenverloren, in Richtung Stallungen eilte, geschah etwas Folgenschweres. In seiner Unachtsamkeit rempelte er einen Mann an, stieß nur leicht an seine Schulter. Die Psionische Entladung die folgte war das gewaltigste, das die Stadt jemals erlebt hatte. Als Lorrens Schulter den Fremden berührte erreichte der Sturm seinen Höhepunkt, der darin gipfelte, indem er das dach der Kirche vom Gebäude riss. Die Psionische Welle war derart mächtig, dass, gerade als sämtliche Bewohner unsanft aus ihrem Schlaf gerissen wurden, alle Fensterscheiben von der welle erfasst, und zum Zerbersten gebracht wurden. Blitze von ungeheurer Kraft schlugen ein, und rissen riesige Löcher in verschiedenste Gebäude. Doch dies war bei weitem nicht so bedeutend, wie der Blick den die Beiden wechselten. Dieser Blick war kälter als der Tod selbst, und würde dereinst noch an Bedeutung zunehmen. Es schien vorherbestimmt, als die Beiden ihre Schwerter zogen und sich bereits gegenseitig mit ihren Blicken erschlugen. Beide Nickten. Diese leichte Bewegung des Kopfes war eine präzise, effiziente Kommunikation um den Kontakt auf ein Minimum zu beschränken. Es geschah auf die Art und Weise, auf die zwei feinde kommunizieren, die sich nichts mehr zu sagen haben, außer „Dann wollen wir einmal versuchen uns gegenseitig zu töten...“. Ein Funkenregen erhellte den Platz vor den Stallungen, als die beiden Schwerter das erste Mal aufeinander prallten. Energien ungeahnten Ausmaßes hätten jeden in stücke gerissen, der sich ihnen auch nur genähert hätte, und erstaunlicherweise, nahmen Geschwindigkeit und Kraft der Beiden von hieb zu Hieb um ein Enormes zu. Die Augen der Kämpfer brannten in dem inneren Feuer, das ihren Herzen innewohnte. Es war ein außergewöhnliches Spektakel, das da stattfand, doch durch irgendeinen Wink des Schicksals blieb es vollkommen unbemerkt, dass zwei der besten Kämpfer der Welt in den Straßen von Altstadt Aufeinander trafen. Die Hiebe erfolgten inzwischen mit solcher Geschwindigkeit, dass sie ein Vakuum in die Luft rissen, und hätte sie jemand beobachtet, hätte dieser Narr vermutlich gedacht, die Beiden würden sich keinen Zentimeter bewegen. Und dann geschah das Unglaubliche. Als die Beiden Klingen sich erneut kreuzten, schleuderte eine Psionische Welle sie auseinander und trennte so den Kampf. Talos sprang in die Nacht hinaus, und suchte das weite, während der Inquisitor noch im regen stehen blieb. Er breitete beide Arme aus und warf seinen kopf in den Nacken. Regentropfen umschwirrten ihn, und langsam sah er einen auf sich zukommen, der bedächtig in eines seiner Augen tropfte, und dort in hunderte weitere zerplatzte. Der Jäger strich sich seine Haare aus dem Gesicht und lachte leise vor sich hin als er das Geräusch eines galoppierenden Pferdes vernahm, auf dem Talos eilend die Stadt verließ. Lange stand er noch so da und blickte in die nächtliche Leere, bis er leise folgende Worte in den Nachthimmel säuselte: „Da hat jemand sein Todesurteil unterzeichnet. Armer Vampir, Gildenstern hat ein neues Opfer...“


Es fehlt noch immer eine entscheidende Stimme!
 
Kapitel 09; Schlechtweg Böse;

Lorren:

„Mit Abscheu blicke ich dieser Tage auf Euch herab, Kreatur der Anomalie. Ihr seid die Perversion jeglichen Lebens, und es erfüllt mich mit Ekel Euch überhaupt Antwort geben zu müssen. Ihr müsst wissen, ganze Städte sind bis auf ihre Grundmauern niedergebrannt worden, nur weil das Grau ihrer Mauern nicht zum Grün der Wiese und zum Blau des Meeres passten. Städte wurden begraben, aus Liebe, Verrat, Hass, Intrige, sie sind von Verrückten geschliffen worden, von Geistlichen und auch von Kindern mit Feuerstein und Zunder. Städte werden niedergerissen und wieder neu aufgebaut, aus den verschiedensten Gründen, und auch ich würde, wäre ich dazu in der Lage, ein Heer ausheben, und jede beliebige Stadt vom Antlitz dieser Welt fegen, verbrennen, vernichten, dem Erdboden gleich machen, bevor ich auch nur eine Minute an Eurer Seite stehen würde. Merkt Euch dies, Kreatur, und nun verschwindet in die Höhlen und Gänge widerwärtigen Getiers aus denen ihr gekommen seid um die Oberfläche zu besudeln, geht mir aus den Augen! Offenbar gab es in der ganzen Arena nicht eine einzige lebende Kreatur, die diese Worte nicht vernommen hatte, und es hatte den Anschein, dass nicht weniger, als es gehört hatten, nicht mit dieser Antwort gerechnet hatten, geschweige denn sich mit ihr einverstanden bereit zu erklären bereiterklärten. Unruhe wurde laut, und nichts schien die Raserei der Ratten besänftigen können. Qui-ek warf Lorren einen Verachtenden Blick zu und murmelte einige grausame Worte. Unter dem Gestank von Schwefel und einem Grünen Blitz verschwand der Graue Prophet und überließ Lorren seinem Schicksal, inmitten Gefräßiger, beleidigter Ratten. Der Kreis zog sich näher um unseren stolzen Recken, und dem grausigen Quieken wurde Untermalung durch das wetzen von klingen geboten, eine Symphonie des Grauens und der Anarchie. Und gerade zu diesem Zeitpunkt wurde Lorren eines bewusst, was selbst ihn in Schrecken erschaudern ließ, und ihn dazu veranlasste einen Moment in absoluter Starre zu verharren. Die Herrin, wo war sie? Das Gefühl, die Sicherheit dass die Herrin über ihn wachte und ihn Behütete, wo war es geblieben? Verschwunden, verdampft, es hatte sich aufgelöst und war verschwunden, und immer näher rückten die, die sein Ende bedeuten würden. Und schon packten die ersten gierigen Klauen nach ihm und rissen ihm Fetzen aus dem Fleisch. er wurde hochgehoben, und das grausige Gefühl dass etwas an seinen Beinen Nagte verwandelte sich binnen Sekunden in einen unerträglichen Schmerz, und stieg weiter zu Höllenqualen an. Er spürte wie die Nerven an seinen Zehen freigelegt und durchtrennt wurden, und er konnte auch das Gefühl vernehmen, als scharfe, kleine Zähne auf Blanken Knochen stießen, und auch noch das letzte Fleisch von seinem Bein rissen. Er steckte all seine noch verbleibende Kraft in einen Aufschrei, der all seine Qualen ineinander band, doch als Antwort schoss nur ein Schwall dunkles Blut aus seinem Mund hervor, und er spürte seine Rippen unter dem gewaltigen druck von innen her bersten, und es bot ein schreckliches Bild, als Knochen von innen nach außen schossen um aus seinem gepeinigten Fleisch mühelos hervorzubrechen. Blut begann aus den Augenwinkeln des Bretonen zu fließen, ein Knall ertönte, als ihm etwas mit solch gewaltiger Kraft in die Schulter biss, dass es ihn mühelos zu Boden riss. Weitere Knochen barsten und weiteres Blut quoll aus seinem Mund hervor, als er mit dem Rücken unsanft auf dem felsigen Boden aufschlug. Aus irgendeinem Grund schienen die Ratten durcheinander zu sein, auf jeden fall stoben sie in alle Himmelsrichtungen davon, nur um platz für bewaffnete zu machen, die sich wie eine Woge der Verzweiflung von den Wänden ergoss. Von überallher schienen plötzlich diese Männer zu kommen, und alleine ihr Erscheinungsbild schien Angst unter den Ratten zu verbreiten. Ihre langen, schwarzen Mäntel wehten, Schwert und Pistole waren ihre Waffen, und sie brannten mit unbarmherziger Gerechtigkeit Schneisen in die Reihen ihrer Feinde, und ihr Anführer spornte sie zu Höchstleistungen an. Wie gebannt starrte Lorren auf diesen Mann, der ihn offenbar gerettet hatte, unwissentlich oder nicht, es ging von ihm irgendeine Aura der Erhabenheit aus. Es war ein groß gewachsener Mann, und seine Kleidung schien aus irgendeinem fernen land zu kommen. Ein purpurnes Katar, bestickt mit goldnen Fäden, und überall waren grüne Juwelen eingesetzt, die im licht der Sonne erstrahlten. Nur Teile seines Katars waren mit Rüstung bedeckt, und selbst diese erinnerte sehr an die Riemenrüstungen Arabias. Ratte um Ratte fiel von seinem Schwert, und er selbst schien nie auch nur in geringste Bedrängnis zu kommen. So sah der Bretonische Ritter nun jene Person zum Ersten Mal, die später das werden sollte, was man am ehesten als Freund bezeichnen konnte. Falken, Ritter Greif von Schwarzfels.