Europäischer Gerichtshof - Inzest strafbar

Nagaaaaa

Malermeister
21. Oktober 2009
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Ich würde doch gerne einmal eine Diskussion darüber führen und erfahren was ihr davon haltet.

Pro Inzest führen einige die Argumente sexuelle Selbstbestimmung und ähnliches an.
Dagegen spricht (zumindest noch) unser Gesetz und die moralische Verwerflichkeit (bei vielen).

Letztendlich muss natürlich noch ganz klar zwischen Geschlechtsverkehr und dem tatsächlichen zeugen von Kindern unterschieden werden.


Meiner Meinung nach finde ich den Gedanken sexuelle Handlungen mit seinen Geschwistern auszuführen etwas verquer. Solange keine Kinder gezeugt werden, kann theoretisch jeder in seinem Kämmerlein tun was er möchte, solange es im gegenseitigen Einverständnis geschieht. Wie jedoch möchte man hundertprozentig verhindern, dass Kinder entstehen ? Nur kastrierten Geschwistern die Liebe erlauben ? Wohl kaum.
Von daher sehe ich ein Verbot als sinnvoll an. Ich finde jedes Kind hat das Recht, dass seine Eltern eben nicht Geschwister sind.

Wie seht ihr das ?
 
Grundsätzlich möchte ich auch keinem Kind zumuten, Sohn/Tocher eines Geschwisterpaars zu sein - aus folgendem Grund:

Es wird gehänselt und gemieden werden, sobald sich das in der Schule/bei den Eltern der Mitschüler herumspricht. Inzest ist in unserer Gesellschaft nicht nur verboten, sondern auch geächtet, also wird die Familie es recht schwer haben, gesellschaftlich akzeptiert zu werden. Das Ganze zu verschweigen ist natürlich eine Möglichkeit, aber sicherlich keine zufriedenstellende Alternative.

Die Sorge um Fehlgeburten/Missbildungen/Behinderungen beim Neugeborenen ist mMn nicht gerechtfertigt, da man heutezutage durch prä-natale Untersuchungen schon einiges feststellen und beeinflussen kann. Außerdem bestehen solche Risiken bei jedem Säugling - unabhängig von dessen Eltern. Adoption kann hier auch eine sinnvolle Alternative sein.

Abgesehen davon denke ich, dass man diesen Menschen nicht per se feindlich eingestellt sein sollte. Liebe ist nunmal unvorhersehbar und wenn sie auf die eigene Schwester fällt...was soll man da tun? Ich denke, dass das Tabu in dieser Hinsicht (ähnlich wie bei gleichgeschlechtlicher Liebe) größtenteils einen gesellschaftlichen/religiösen Charakter hat und keinen empirischen.
 
Sehe ich auch so. Dann ist ja Deine Mudda auch Deine Tante... ausserdem ist das schlecht für den Genpool.

Inzest kann in einer kleinen Gruppe dazu führen bestimmte Merkmale heraus zu züchten.
Innerhalb isolierter Populationen ist dies ein Evolutionäres Mittel um sich schneller an eine Umwelt anzupassen.
(Und bei Guppies um die Fische hübscher zu machen (man darf nur nicht übertreiben sonst bekommen die einen Buckel).)

Im Naturzustand also etwa auf dem Level der Babarei würden Missbildungen ausgesondert werden und die Wünschenswerten (also an die Umwelt angepassten) Eigenschaften erhalten bleiben.

Irgendwann ist die Population aber Stabil und die Natur gleicht das durch einen Regelmechanismus aus der Genetisch Differenziertere Partner attraktiver macht.

Und wenn ich mir das Netz so ansehe ist das Thema mit Nichten ein Tabu.
 
Den reinen Geschlechtsverkehr finde ich nicht schlimm, mein gott Schwester/Bruder ist genauso n Mensch wie jeder andere auch...und was ist mit Halbgeschwistern, die (am Anfang) garnicht wissen, dass sie Geschwister sind. Soll halt jeder tun was ihm gefällt, solange es dem anderen auch gefällt.
Nur bin ich dagegen, dass aus einer solchen Beziehung Kinder hervorgehen. Eine Adoption wäre ne Möglichkeit, wird man aber nie im Leben durchkriegen. Ansonsten halt künstliche Befrchtung.
 
Völlig falsche Argumentation. Dann müsste man ja auch ua allen Behinderten Kinder verwehren... <_<
Was aber wiederum die Diskriminierung einer Bevölkerungsgruppe wäre. Abgesehen davon ist nur ein Teil der behinderten Menschen auf Grund eines genetischen Fehlers beeinträchtigt.

Da bei Geschlechtsverkehr ohne vorhergehende Sterilisation die Empfängnis niemals vollkommen ausgeschlossen werden kann, halte ich das Verbot für angemessen.
 
Aber mit einer viel kleineren Wahrscheinlichkeit. Es gibt nicht umsonst eine Kampagne namens "Ich heirate nicht meinen Cousin/meine Cousine".
Das verwundert mich. Denn die Heirat zwischen Cousin und Cousine ist ja gesetzlich legal und historisch gesehen nicht so geächtet. Und ich hatte da mal vor geraumer Zeit einen Artikel gelesen, dass die genetisch beste Kombination tatsächlich zwischen Cousin und Cousine wäre, verwandtschaftlich nicht zu dicht beisammen, aber auch genetisch gut kompatibel, besser als mit einem "Wildfremden" ein Kind zu zeugen.
 
Ich rede von der "eigentlichen" Gesellschaft draußen auf der Straße, in Kindergärten, Schulen etc.

Das Netz ist ein Spiegel der Gesellschaft, nur weil Hr. Saubermann tagsüber Alten Omas über die Straße hilft und Abends immer seinen (getrennten) Müll raus bringt, heißt das nicht das er nicht doch heimlich kleine Kätzchen ertränkt und ausstopft.

Die "eigentliche" Gesellschaft ist nur die Sammlung von Masken die wir anderen Zeigen.
 
Bei dem Thema habe ich als Einzelkind leicht reden. ^_^
Warum gab´s hier eigentlich noch keine Witze zu Star Wars und/oder Game of Thrones? 😀

Was die genetische Komponente angeht kenne ich mich zu schlecht mit dem Thema aus. Ich gehe aber davon aus, dass sich die gesellschaftliche Ächtung von Inzest in grauer Vorzeit aus Erfahrungswerten entwickelt hat.

Da Inzest aber nun einmal gesellschaftlich geächtet ist, scheint es mir nur "fair" zu sein, wenn sich dies auch in der Gesetzeslage nieder schlägt. Ist aber wirklich ein schweres Thema und ich gestehe, eigentlich keine richtige Meinung dazu zu haben.

Völlig falsche Argumentation. Dann müsste man ja auch ua allen Behinderten Kinder verwehren... <_<

Uiii, ganz dünnes Eis...
Bevor mir jemand noch eine menschenverachtende Einstellung anhängt wähle ich meine Worte besser mal mit Bedacht. Vorweg möchte ich sagen, dass ich zwei Jahre lang in einem Wohnheim für körperlich und geistig behinderte Menschen gearbeitet habe. Unabhängig der genetischen Disposition schätze ich letzteren Aspekt als Knackpunkt an der Sache an - die meisten geistig behinderten Menschen sind mental nicht in der Lage, ein Kind zu erziehen. Entsprechend sollte man hier einer Sterilisation nicht vollständig ablehnend gegenüber stehen - auch dies ist aber ein sehr schwieriges und vielschichtiges Thema. Anders sieht es bei einer rein körperlichen Behinderung aus. Hier muss man je nach Einzelfall differenzieren und viel hängt natürlich auch von der Vernunft der Eltern ab.
 
Völlig falsche Argumentation. Dann müsste man ja auch ua allen Behinderten Kinder verwehren... <_<
MfG
Kommt auf die Behinderung an.
Bekannte von mir haben zwei Kinder mit geistiger Behinderung bekommen, wurden genetisch auf "bedenklich" geprüft und haben gleich noch mal zwei geistig-körperliche "Totalschäden" produziert. Egal, bei Problemen zahlt ja das Jobcenter...<_<
Dass bei eingeschränktem Genpool macnhe Probleme entstehen können, sollte bekannt sein (auf-meine-Kanarienvögel-schiel🙄), wenn man es aber weiss, bzw. die Chance hoch ist, dass es schief geht, dann muss man es ja nicht provozieren.

Warum gab´s hier eigentlich noch keine Witze zu Star Wars und/oder Game of Thrones? 😀
Wunsch ist Wunsch.

http://www.youtube.com/watch?v=VMMVrYly73k

Ohne Mutation keine Evolution, oder wie war das? ^_^
Das wäre dann aber Devolution...
 
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nicht zwangsläufig auch Mensch sind nur Mutationen von Affen wenn man es sehr genau nimmt (der Stammbaum läßt sich weiter verdünnen wenn man unbedingt will aber der Gedanke sollte trotzdem klar sein)
Ja, aber vermutlich (PETA-Freaks und ähnliche Leute bitte mal weghören) steht ein Mensch über dem Tier und haben sich positiv entwickelt.
 
Zum Thema Behinderung:

Es gibt mittlerweile ausreichende diagnostische Methode, um evtl. Schäden frühzeitig zu diagnostizieren.

Ich für meinen Teil finde das Urteil nicht zeitgemäsz.
Wer glaubt, dass bei einer Erlaubnis von Inzest die entsprechenden Pärchen plötzlich wie Pilze aus dem Boden schieszen, glaubt auch an den Weihnachtsmann. Bei Geschwistern, die zusammen aufwachsen, ist eine gegenseitige sexualisierte Anziehung kaum bis gar nicht gegeben (siehe Westermarck-Hypothese).

In dem Fall, wo entschieden wurde, ging es um ein Geschwisterpaar, welches sich erst als Erwachsene kennen gelernt hat. Hier konnte sich die entsprechende entsexualisierte Verbindung nicht entwickeln.

Wenn Geschwister unbedingt und einvernehmlich(!) miteinander in die Kiste wollen, wird die so ein Gesetz kaum daran hindern, die machen es einfach. Wo kein Kläger, da kein Richter. Für die Fälle, wo es nicht einvernehmlich geschieht, gibt es schon entsprechende Gesetze (Missbrauch jedweder Art), die wohl mit der Schwere der Strafe Vorrang vor dem Inzest haben.

Um es nochmal zusammen zu fassen: Auf Grund des gemeinsamen Aufwachsens ist eine einvernehmliche sexuelle Anziehung zwischen Geschwistern schon sehr selten vorhanden. Wenn sich da jemand besser auskennt und bestenfalls noch Studien zur Hand hat, nur her damit.
Für alles andere gibt es schon entsprechende Gesetze.

Ich bin gerade selbst schockiert, dass ich mich mal auf einer Linie mit dem Ströbele bewege... 😱

„Wir müssen die Gesundheit unserer Bevölkerung schützen.“
Die Gesundheit der Bevölkerung wird bei Wegfallen der Inzeststrafbarkeit wohl kaum nennenswert in Mitleidenschaft gezogen werden... Da gibt es andere Punkte, wo dringender was getan werden muss.
 
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Alberne Diskussion: Ich verwehre auch keiner anderen Bevölkerungsgruppe mit genetisch nicht wünschswerter Disposition die Vermehrung. Und was mündige Menschen einvernehmlich im Schlafzimmer tun, geht nur die beiden etwas an.

Abgesehen davon lässt sich die Geschichte eh nur dann vernünftig kontrollieren,wenn die Mutter dem Amt den Vater steckt oder der so blöd ist seinen Senf dazuzugeben.

Unsinnige Diskussion, unsinniger Prozess. Und moralisch verwerflich finde ich auch vieles. Ist Sarrazin schon verboten?