Soo... endlich gehts weiter...morgen oder übermorgen gibts was neues.
Die Dunkelheit war schlimmer als der Schmerz. Schlimmer als die gebrochenen Rippen, schlimmer als das blutige Husten und die Übelkeit. Schlimmer als die Platzwunde und dieses Gefühl, sein Kopf könnte bersten. Denn die Dunkelheit war allgegenwärtig. Subjekt 69 war erwacht und hatte nur noch flüchtige Erinnerungen an die vergangenen Stunden. Die Schädelmaske. Dieser Mann...wie hatte er seinen Diener noch genannt? Korro? Kondo? Komro, das war es. Der Bucklige. Und der unheimliche Dritte. Der mit dem eiskalten Gesichtsausdruck. Du bist meine Kreation, hatte er gesagt. Der Gedanke quälte ihn. Wer war er? Verdammt. Das konnte er später rausfinden. Jetzt musste er erst mal von diesem schrecklichen Ort entkommen. Seine Augen versuchten sich an die Dunkelheit zu gewöhnen, während er unregelmäßig atmete. Die Umrisse des kleinen Raumes wurden deutlicher. Eine Tür, ohne Knauf oder ähnliches. Seine Hände ertasteten kaltes Metall. Die Wände und der Boden bestanden aus denselben verschmutzten Fliesen wie im OP. Keine Möglichkeit zu fliehen. Aber es musste eine geben. Wenn es keine gab, würde er eine schaffen.
Charon warf einen letzten Blick auf die in Flammen stehende Szenerie, bevor er die bereits brennende Leiche des Raumlotsen überschritt. Seine dunkle Gestalt stand im krassen Kontrast zur höllenartigen Umgebung. Obwohl eigentlich doch hineinpasste, auf irgendeine Weise. Mit unhörbaren Schritten ging Charon langsam in Richtung der Treppe.
Ivan glaubte nicht was er sah. Das Wesen in der Zentrale lief direkt durch das Inferno, ohne sich an den Flammen zu stören. Sein Blick fiel auf den reglosen Körper am Boden. Irgendetwas in ihm legte einen mentalen Schalter um.
„Hunde des Kriegs, folgt mir, oder sterbt!“ brüllte der Kommissar. Mit einem gemeinsamen Kampfschrei erhoben sich die imperialen Truppen. Ivan spürte den eisigen Schauer, den ihm diese Geräuschkulisse über den Rücken jagte. Die MG-Nester begannen Tod zu speien, als die Loyalisten sich aus der schützenden Deckung erhoben, nur um reihenweise weggefegt zu werden. Sergeant Vespasian riss seinen Kriegshammer hoch. Ivan hechelte vor Panik und Adrenalin. Das HE-Lasergewehr war ungewöhnlich leicht, als er sich in den feindlichen Graben warf. Er landete unsanft auf dem Rücken, direkt einem Rebellen in die Augen blickend. Einen Moment später wurde der Mann von einer Salve weggefetzt, als Ivans Waffe ihn vaporisierte und gleichzeitig seine Oberkörper explodieren ließ. Saldin, einer der Gardisten sprang neben Ivan in den Graben. Sein Tritt traf einen Jugendlichen Munitionsträger genau unter das Kinn, brach das Genick und schmetterte den Jungen in den Schlamm. Saldin hievte Ivan auf die Beine, riss sein Messer aus dem Gürtel und nickte seinem Kameraden zu. Ivan lief den Graben hinunter. Sein Messer ließ er wohlweißlich aus dem Spiel. Im Graben konnte er sich damit leichter selber verletzten, auch weil seine Plattenrüstung nicht für solche Aufgaben konzipiert war. Als er das Ende des Abschnitts fast erreicht hatte, kam einer der Rebellen um die Ecke. Ivan feuerte instinktiv. Der Rebellensoldat wurde richtiggehend zerfetzt, als der Impuls ihn im Unterleib traf. Ein abgetrennter Unterarm schlug gegen Ivans Helm. Ein feiner Blutnebel besprühte den Tarnüberzug des Plattenpanzers, als der Gardist sich geduckt vorwärts bewegte. Das Maschinengewehr war nahe, soviel konnte er vom Geräusch her sagen. Ivan spähte vorsichtig um die Ecke. Hinter ihm sprangen drei Imperiale in den Graben und kündigten damit die zweite Angriffswelle an. Mit einem inneren Ruck warf er sich um die Ecke, bereit zu feuern, als er einem Schlag mit einem Gewehrkolben ins Gesicht bekam. Ivans Kiefer machte ein hässliches Geräusch, während sein Gegenüber ein Messer zog. Der Gardist griff blitzschnell zu, brach das Handgelenk mit einer simplen Bewegung und packte den Mann am Hals. Dieser hatte nicht einmal die Chance aufzuschreien, als Ivans andere Hand den Kopf umfasste und das Genick mit einem lauten Knacken brach. Den unnatürlich verrenkten Rebellen zurücklassen, zog Ivan seinen siebenschüssigen, großkalibrigen Revolver und feuerte auf die MG-Besatzung. Er traf den Schützen in den Kopf und seinen Begleiter in die Schulter und den Hals. Beide wurden von der Wucht der Schüsse wie Marionetten zuckend gegen die Sandsäcke und das MG geworfen, welches nun schlagartig schwieg. Ivan atmete einmal tief aus, lud den Revolver nach und packte sein Gewehr, während neben ihm Imperiale in die Stellung sprangen. Verdammt, das hier war knapp gewesen. Ivan konnte den Kommissar entdecken, welcher es irgendwie geschafft hatte, Soldaten so günstig als lebende Schutzschilde zu missbrauchen, dass seine Uniform nicht einmal am Rand mit Schlamm beschmutzt war. Als er zu den anderen aufschloss, konnte er noch einmal einen Blick auf die etwa zweihundert Toten werfen, welche von den MG-Stellungen zersiebt worden waren.