40k Excelsior

@Vielen Dank, so ein Lob motiviert.
Was die Einsamkeit angeht: Du hast recht, das ist teils gewollt und teils wirklich noch zu ausgeprägt-
aber jetzt kommt sowieso eine Stelle, an der es zum Aufeinandertreffen zweier Charaktere kommt.

@Alle: Das ist eine wichtige Stelle, verzeiht also die Verögerung, ich möchte sie möglichst stark machen.(textlich gesehen)
 
Soo... endlich gehts weiter...morgen oder übermorgen gibts was neues.




Die Dunkelheit war schlimmer als der Schmerz. Schlimmer als die gebrochenen Rippen, schlimmer als das blutige Husten und die Übelkeit. Schlimmer als die Platzwunde und dieses Gefühl, sein Kopf könnte bersten. Denn die Dunkelheit war allgegenwärtig. Subjekt 69 war erwacht und hatte nur noch flüchtige Erinnerungen an die vergangenen Stunden. Die Schädelmaske. Dieser Mann...wie hatte er seinen Diener noch genannt? Korro? Kondo? Komro, das war es. Der Bucklige. Und der unheimliche Dritte. Der mit dem eiskalten Gesichtsausdruck. Du bist meine Kreation, hatte er gesagt. Der Gedanke quälte ihn. Wer war er? Verdammt. Das konnte er später rausfinden. Jetzt musste er erst mal von diesem schrecklichen Ort entkommen. Seine Augen versuchten sich an die Dunkelheit zu gewöhnen, während er unregelmäßig atmete. Die Umrisse des kleinen Raumes wurden deutlicher. Eine Tür, ohne Knauf oder ähnliches. Seine Hände ertasteten kaltes Metall. Die Wände und der Boden bestanden aus denselben verschmutzten Fliesen wie im OP. Keine Möglichkeit zu fliehen. Aber es musste eine geben. Wenn es keine gab, würde er eine schaffen.

Charon warf einen letzten Blick auf die in Flammen stehende Szenerie, bevor er die bereits brennende Leiche des Raumlotsen überschritt. Seine dunkle Gestalt stand im krassen Kontrast zur höllenartigen Umgebung. Obwohl eigentlich doch hineinpasste, auf irgendeine Weise. Mit unhörbaren Schritten ging Charon langsam in Richtung der Treppe.

Ivan glaubte nicht was er sah. Das Wesen in der Zentrale lief direkt durch das Inferno, ohne sich an den Flammen zu stören. Sein Blick fiel auf den reglosen Körper am Boden. Irgendetwas in ihm legte einen mentalen Schalter um.

„Hunde des Kriegs, folgt mir, oder sterbt!“ brüllte der Kommissar. Mit einem gemeinsamen Kampfschrei erhoben sich die imperialen Truppen. Ivan spürte den eisigen Schauer, den ihm diese Geräuschkulisse über den Rücken jagte. Die MG-Nester begannen Tod zu speien, als die Loyalisten sich aus der schützenden Deckung erhoben, nur um reihenweise weggefegt zu werden. Sergeant Vespasian riss seinen Kriegshammer hoch. Ivan hechelte vor Panik und Adrenalin. Das HE-Lasergewehr war ungewöhnlich leicht, als er sich in den feindlichen Graben warf. Er landete unsanft auf dem Rücken, direkt einem Rebellen in die Augen blickend. Einen Moment später wurde der Mann von einer Salve weggefetzt, als Ivans Waffe ihn vaporisierte und gleichzeitig seine Oberkörper explodieren ließ. Saldin, einer der Gardisten sprang neben Ivan in den Graben. Sein Tritt traf einen Jugendlichen Munitionsträger genau unter das Kinn, brach das Genick und schmetterte den Jungen in den Schlamm. Saldin hievte Ivan auf die Beine, riss sein Messer aus dem Gürtel und nickte seinem Kameraden zu. Ivan lief den Graben hinunter. Sein Messer ließ er wohlweißlich aus dem Spiel. Im Graben konnte er sich damit leichter selber verletzten, auch weil seine Plattenrüstung nicht für solche Aufgaben konzipiert war. Als er das Ende des Abschnitts fast erreicht hatte, kam einer der Rebellen um die Ecke. Ivan feuerte instinktiv. Der Rebellensoldat wurde richtiggehend zerfetzt, als der Impuls ihn im Unterleib traf. Ein abgetrennter Unterarm schlug gegen Ivans Helm. Ein feiner Blutnebel besprühte den Tarnüberzug des Plattenpanzers, als der Gardist sich geduckt vorwärts bewegte. Das Maschinengewehr war nahe, soviel konnte er vom Geräusch her sagen. Ivan spähte vorsichtig um die Ecke. Hinter ihm sprangen drei Imperiale in den Graben und kündigten damit die zweite Angriffswelle an. Mit einem inneren Ruck warf er sich um die Ecke, bereit zu feuern, als er einem Schlag mit einem Gewehrkolben ins Gesicht bekam. Ivans Kiefer machte ein hässliches Geräusch, während sein Gegenüber ein Messer zog. Der Gardist griff blitzschnell zu, brach das Handgelenk mit einer simplen Bewegung und packte den Mann am Hals. Dieser hatte nicht einmal die Chance aufzuschreien, als Ivans andere Hand den Kopf umfasste und das Genick mit einem lauten Knacken brach. Den unnatürlich verrenkten Rebellen zurücklassen, zog Ivan seinen siebenschüssigen, großkalibrigen Revolver und feuerte auf die MG-Besatzung. Er traf den Schützen in den Kopf und seinen Begleiter in die Schulter und den Hals. Beide wurden von der Wucht der Schüsse wie Marionetten zuckend gegen die Sandsäcke und das MG geworfen, welches nun schlagartig schwieg. Ivan atmete einmal tief aus, lud den Revolver nach und packte sein Gewehr, während neben ihm Imperiale in die Stellung sprangen. Verdammt, das hier war knapp gewesen. Ivan konnte den Kommissar entdecken, welcher es irgendwie geschafft hatte, Soldaten so günstig als lebende Schutzschilde zu missbrauchen, dass seine Uniform nicht einmal am Rand mit Schlamm beschmutzt war. Als er zu den anderen aufschloss, konnte er noch einmal einen Blick auf die etwa zweihundert Toten werfen, welche von den MG-Stellungen zersiebt worden waren.
 
@Hodo: Glauben kannst du in der Kirche! 😀

Nur um Hodo eins auszuwischen poste ich jetzt den nächsten Abschnitt und das Ende von Kapitel 4!





Die Faust traf die Steinplatte mit zerbrechender Wucht. Der Isolierschaum dahinter wurde herausgeschleudert und sog sich mit der Mischung aus Blut und Brackwasser am Boden voll. Die verletzten Hände begannen sich durch den letzten Widerstand zu kämpfen. Kabel und Zement wurden mit unerbittlicher Gewalt aus dem Loch gerissen. Subjekt 69 keuchte vor Anstrengung, während sich Schweißtropfen mit dem geronnenen Blut auf seiner Stirn vermengten. Dann spürte er etwas. Um genau zu sein, spürte er nichts. Nur kalte Luft. Mit einem frohlockenden Schnauben hämmerte er das Loch auf etwa ein mal ein Meter Größe. Dann kroch er, den Kopf voran in die Dunkelheit.
Seine Bemühungen hatten ihn nicht in die Freiheit geführt, aber auf den Weg in selbige. Die schmale Leere welche als für Techniker erreichbarer Zwischenraum zur Rohrleitung gedacht war, stellte ihn nun vor die entscheidende Frage: Rechts oder Links?

Charon brauchte nur eine Sekunde um zu wissen, was es zu tun gab. Sein rechter Arm machte eine grazile Bewegung und ließ ein dünnes Wurfmesser wie einen strahlend silbernen Vogel durch die Luft gleiten. Mit unglaublicher Geschwindigkeit raste die Klinge auf den Feuerwehrmann zu, welcher wie versteinert da stand.

Ian zuckte seinen Kopf zur Seite. Das Wurfmesser schlug beinahe bis zum Heft in die verputzte Wand hinter ihm ein, gerade dort wo sich seine wichtigste Extremität vorher befunden hatte. Mit einer Bewegung packte er die Feuerwehraxt in beide Hände und warf sich in die Deckung eines leicht rauchenden Aktenschrankes.

Charon war verdutzt, aber nur für eine kurze Sekunde. Noch während er sich den Umständen mental anpasste, sprang er auch schon mit einem katzenähnlichen Satz nach vorne, rollte sich ab und landete in einer seitlichen Grätsche. Im selben Moment hatte Ivan mit der Axt einen brutalen Hieb in Richtung Schläfe ausgeführt. Charon wich blitzschnell aus, rammte dem Ex-Gardisten den Ellebogen in die Magengrube und drehte sich grazil um die eigene Achse, während er sich erhob. Ivan schlug auf dem Boden auf, rollte sich zur Seite und trat in Richtung des Angreifers. Charons Faust schlug eine Delle in den Metallboden, gerade dort wo Ivan vorher gelegen hatte. Der Fußfeger erwischte ihn dennoch. Mit einer beinahe unmenschlichen Schnelligkeit fing Charon sich in einer Liegestütze-ähnlichen Position ab. Dieser Moment gestattete es Ivan sich aufzurichten, nur um den Schattenmenschen direkt vor sich zu sehen, in einer seltsam gelassenen, aufrechten Haltung. Er zögerte nicht, täuschte einen Schritt nach rechts vor, nur um einen weiteren, diesmal vertikalen Schlag mit der Axt auf Charons Kopf niedersausen ließ. Was dann geschah, konnte Ivan nicht sagen, jedenfalls wurde die Axt aus seinen Händen gerissen, während Charon sich in einer einzigen Bewegung um ihn herumdrehte, ihm in den Rücken trat und ihn von seinen Beinen fegte.
Die Beute lag vor ihm.
Der Jäger hatte sie endlich erlegt.
Die Unterarmklinge fuhr aus Charons Arm, schnell wie eine metallene Viper. Mit einem Schritt nach vorne bewegte er sich über den am Boden liegenden Ex-Gardisten.
Die Beute war nur scheinbar stärker.
Im Grunde war sie genau so schwach wie alle anderen.
Der brennende Holzscheit traf Charon so unvermittelt ins Gesicht, dass jede Reaktion zu spät gekommen wäre. Ivan trat so heftig er konnte zu, genau in Charons Brustbereich und schleuderte ihn so in die brennenden Überreste der Towerkonsolen. Keinen Widerstand findend, durchschlug der Körper Charons die Trümmer und das letzte intakte Fenster. Mit einem Klirren begleitet fiel er in die dunkle Nacht, während die Glassplitter wie Sterne leuchteten.

Ivan spuckte Blut aus, atmete rasselnd ein und drehte sich dann um. In seinem Kopf beruhigten sich die einzelnen Teile wieder, unterdrückten den Reflex in ihm, irgendwelchen Lebewesen Schmerz und Angst zu bereiten. Ihm wurde klar, dass er sich gar nicht richtig fragte was das auch immer gewesen sein mochte. Ihm wurde am ehesten bewusst, dass er selber Probleme hatte. Probleme mit sich selbst. Er war ein Psycho. Wenn so was wie gerade noch mal passieren sollte, könnten Unschuldige zu Schaden kommen. Warum hatte er sich nicht einfach umbringen lassen? Warum? Und, was am schlimmsten war, wieso hatte er dieses Gefühl, seit langem wieder etwas getan zu haben, was ihm gut tat? Verdammt. Er musste langsam einen Schlussstrich ziehen. Möglichst bald.

Der Lüftungsschacht war eng. Verdammt eng. Aber er endete schließlich in die Kanalisation. Und die bedeutete Freiheit. Subjekt 69 sog die verpestete Luft gierig ein. Jetzt konnte er endlich anfangen, seinen Geist zu befreien. Die körperlichen Voraussetzungen waren gegeben, die geographischen würden bald folgen.
 
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Tja, da muss ich heute vor dem zu Bett gehen wohl noch ein kleines Dankesgebet an den Imperator senden. Endlich geht es weiter!
Allerdings muss ich Samael recht geben, die letzten beiden Teile sind doch etwas verwirrend, es ist nicht immer gleich klar um wenn es gerade geht. Ansonsten wie immer super geschrieben. Weiter, weiter, weiter! Das ist ein Befehl Soldat!:kommissar:
 
Danke für die überwiegend positiven Rückmeldungen. Was die etwas verwirrende Ordnung angeht: Es ist zum Teil sehr schwer, bei Kämpfen beiden Protagonisten über die Schulter zu schauen(Also aus Perspektive des Schreiberlings). Deshalb kommts einem wuselig vor...Man muss das ganze wie eine Kampfszene aus Matrix betrachten: Da weiß auch niemand wer wo was macht, trotzdem ist es der beste Teil des Films...😀

Ich hänge Kapitel I-IV mal an, für alle, die es gerne als Word-Datei haben, oder neu einsteigen wollen!
 
Man muss die Leute nur bei ihrem Stolz zu packen kriegen...😀

Schön, dass es so schnell weiter geht und schön, dass dieses Monster mal eins vor den Latz kriegt, diese Überheblichkeit war ja schon langsam nervig.
Und du kannst doch bestimmt kein ganzes Kapitel bis Ende der Woche schreiben....Hey, einen Versuch ist es wert.🙄
 
@alle: Diskussionen über den Inhalt sind erwünscht und angebracht...Falls wer Fragen hat, stellt sie!

Ok, weiter geht es mit dem Anfang von Kapitel 5:





„Riecht ihr das, meine Kinder? Das ist der Geruch der Veränderung, die süße Aura der brennenden Anhänger des Leichengottes. Er wird uns durch die Herrlichkeit des Chaos vergönnt!
Seit Anbeginn unseres Denkens waren wir Sklaven. Unterdrückt, erniedrigt und gegeißelt von jenen, denen wir doch entkommen wollten! Vor zwei Jahren fragte ich euch, ob ihr mir Zeit geben könnt. Und ihr gabt mir diese Zeit! Während diesen zwei Jahren habe ich unseren Planeten unter einem Banner vereint! Während diesen zwei Jahren habe ich eine Armee, gesegnet von den Göttern erbaut! Während diesen zwei Jahren habe ich euch euren Stolz zurückgegeben!
Unsere inneren Feinde wurden umerzogen, als man ihnen neue Einsichten in unsere Werke gab. Sie dienen uns nun im Tode und viele weitere werden die Reihen füllen, wenn wir das Werk der Götter vollenden!
Heute stehen wir ein weiteres und letztes Mal gemeinsam zusammen!
Heute sollen Jene, die uns versklavten, unsere Stimme hören!
Heute sollen wir eins sein, im Handeln und Denken, und jeder soll uns fürchten!“


Erzkardinal Bartholomäus Hlad Karzakus,
wahrscheinlich 2 Wochen vor seinem Tode


„Kannst du mich hören, Bruder? Ich kann es nämlich nicht mehr. Zu oft schon hörte ich falsche Worte.“

Anonym


„Dieser Krieg hätte nie beginnen sollen. Wir meinen, er sei nötig, um die imperiale Ordnung wiederherzustellen. Unsere Gegner sagen, er sei nötig um ihren dunklen Göttern zu huldigen. Andere sagen, er sei nötig, damit das Volk Lithanans sich für eine der beiden Seiten entscheiden kann. Ich sage, dieser Krieg ist unnötig. Er wird gegen einen toten Feind geführt-
gegen die Unschuld.“

Oberst D’Arcadin, 31. Kolstrossia Ulanen
hingerichtet wegen Anti-Imperialer-Agitation


Kapitel 5: Die Kinder der Lilith

 
Japp, die Zitat sind allesamt sehr gut gelungen. Aber bei der kleinen Rede des Erzkardinals hast du dich doch wohl von dem PS2 Spiel Killzone inspirieren lassen, oder? 🙄 Kann ich dir allerdings auch nicht verdenken, ich finde die Rede des Oberbösewichts zu Spielbeginn auch extrem stimmig. Das ganze Spiel hat meiner Meinung nach eine sehr dichte (ziemlich 40k mäßige) Atmosphäre.
 
@flask03: Ganz genau! Ich bin beinm Zappen auf Youtube zufällig darauf gestoßen, für mich, der sowieso an der (Un)logik von Unterdrückungssystemen aller Art interessiert ist, war es die Inspirationsquelle schlechthin, wenn es um einen charismatischen Tyrannen geht... Clever durchschaut 😀

@Hodo:
Bist nicht eigentlich jetzt auch ein Ketzer, wo du doch erkannt hast, warum der Oberst exekutiert wurde? Wär mal eine interessante Frage...

Ich bin noch am überlegen, was ich als nächstes schreiben soll, es geht weniger um die Handlung, mehr um die Reihenfolge.
Wer es bemerkt hat, ich schreibe in einem der Serie 24 ähnlichen Tempus, was die Handlung angeht.
 
*Prediger - Modus an*
Kenne den Ketzer, vernichte den Ketzer!
Das Wissen um die Ursache der Ketzerei führt bei jenen, die stark im Glauben sind zur Bekämpfung ebendieser. Da also die Untätigkeit und der daraus resultierende Verfall von Glaube und Gehorsam die Wurzel der Korrumpierung ist, ergibt sich mir die heilige Pflicht, dich zur Arbeit anzuhalten.
Also diene dem Imperator heute, morgen könntest du schon eine Schreibblockade haben.
Preiset das Licht von Terra!:eagle:
*Prediger - Modus aus*
 
Man sollte ein Medium schaffen, dass die gesamte Jugend gleichschaltet und zu willfährigen Sklaven der Konsumkultur erzieht, ohne, dass sie es bemerken, sodass sie glauben, ihrem Willen zu folgen, wo sie ferngesteuert werden.
Dieses Medium sollte einen kurzen, markigen Namen haben, so wie.... 'BRAVO'
oder noch besser ein Kürzel, die sind ja eh populär und unverfänglich... vielleicht sowas wie 'MTV' oder so...🙄

Aber wir kommen vom Thema ab, Weiterschreiben!:kommissar:

@ Flasks Post auf der nächsten Seite:In Celsius oder Fahrenheit?😀
 
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