@Khorne
Na ja, als neutral würde ich dich nicht grade einstufen: der ursprüngliche Topictitel belegt das IMO 🙂
Die Punkte
@Rawke
Die meisten umliegenden Staaten haben sich mittlerweile recht gut mit Israel arrangiert. Eine gewisse "tod den Juden Rhetorik" aus diesen Ländern dient in erster Linie der Innenpolitik um die eigenen Hardliner bei Laune zu halten und erzeugt eigentlich kaum Spannungen.
Liegt auch daran das die Probleme meist sehr ähnlich sind: das größte Problem Ägyptens sind beispielsweise die Muslimbrüder - von denen die Hamas eine astreine Tochter ist.
Auch außenpolitisch liegen die Länder auf einer Wellenlänge: auch wenn das kein arabischer Politiker aussprechen darf ohne Selbstmord zu begehen befürchten da eigentlich alle einen Aufstieg Irans zur Atommacht bzw. zur arabischen Hegemonialmacht.
Was ich sagen will: Politik ist das Ergebnis ihres Umfelds. Es ist schlicht naiv zu denken Israel könnte so eine sinn- bzw. wirkungslose Außenpolitik wie die EU betreiben.
Selbst wir können das eigentlich nur weil uns erstens keiner ernstlich ans Bein pinkeln möchte und zweitens die Amis permanent für uns den Buhmann spielen.
@Iudex
Das zweite Problem ist, das selbst wenn das Wunder geschähe und sich eben echte Friedensbereitschaft auf dieser Seite zeigen würde: keine "Palästinenserregierung" kann für irgendwas garantieren. Da hat seit Arafats tod einfach keiner mehr soviel Einfluss das er behaupten könnte den Laden auch nur annähernd unter Kontrolle zu haben. Da kann Israel ruhig Frieden mit Fatah und Hamas schließen, irgend eine Splittergruppe würde weiterbomben.
Nicht falsch verstehen: ich finde die Siedlungsbauten auch falsch (und der Punkt wo man Israel IMO wirklich am ehesten kritisieren kann) aber ich sehe nicht das ein Verzicht irgend etwas ändern würde. Letzen Endes sind diese ganzen Gruppen zutiefst antisemitisch. Und das klassische Merkmal des Antisemitismus ist es, daß das Verhalten der Juden irrelevant ist, es ist die reine Existenz die den Antisemiten "stört". Klar der Siedlungsbau ist ein netter Aufhänger für palästinensische Empörung, aber gäbe es den nicht, würden die was anderes finden.
Mal ein grober Abriss:
- im Zuge des europäischen Antisemitismus und der zionistischen Bewegung siedeln mehr und mehr Juden im Mandatsgebiet. Kaufen dort Land usw. weil sie schlicht gebildeter sind und europäisches know how mitbringen kultivieren sie das vorher relativ öde Weideland der Beduinen und steigen binnen einiger Dekaden auch zum reicheren Bevölkerungsteil auf. Zuwanderer die Reichh sind und auch noch Juden - das schürrt Spannungen.
- in den 20er Jahren eskaliert das ganze: arabische Lynchmobs/Milizen verüben Progrome an Juden. Die britische Verwaltung ist unfähig die Bevölkerung zu schützen und "darf" auch nicht zuviel Sympahtie für die Juden zeigen, weil das sonst zur offenen Revolte führen würde und 36 bis 39 auch führt (google arabischer Aufstand).
Die Hagana (israelische Miliz und Vorläufer der IDF) wird gegründet um sich selbst zu schützen, was eben die Briten nicht mehr können.
Das eskaliert und arabische und jüdische Milizen führen im Grunde einen Bürgerkrieg.
- Nach dem WWII möchte die UNO auch dieses Problem lösen und den geschundenen Juden einen eigenen Staat "geben".
- die arabische Welt will das bekanntermaßen nicht azeptieren und die Juden bei Staatsgründung "ins Meer treiben". Der Palästinensische Staat wird NICHT ausgerufen, weil man damit gleichzeitig den "Judenstaat" azeptiert hätte. Es kommt zum Palästinakrieg, in dem die kampferprobten Haganamilizen, verstärkt um jüdische WW2 Veteranen und ehemalige Partisanen der arbischen Welt in den Arsch treten, und zwar kräftig.
Leider haben - im Rausch des absolut sicheren Sieges, denn wie könnten ein paar Juden gegen 5 arabische Staaten gewinnen - die Palästinenser natürlich kräftig mitgemischt und jetzt einfach Schiss das die siegreichen Israelis das mit ihnen machen, was sie mit den Juden tun wollten. Also haben sie ihre Sachen gepackt und sind getürmt. Vertreibungen gab es natürlich auch, aber in weit geringerem Umfang als man das gerne darstellt. Zudem waren ironischerweise die Juden weit stärker betroffen: in den beteiligten Ländern gab es während und nach dem Krieg massive Progrome gegen Juden, was viele überhaupt erst veranlasste nach Israel zu gehen.
Denen die geblieben sind geht es übrigens ganz gut: von knapp 9,3 mio Palästinensern weltweit leben knapp 1,2mio in Israel als israelische Staatsbürger...von denen hört man eher selten wehklagen.
Die Juden als "Aggressor" zu bezeichnen ist daher schon....na ja.. es hat ein Geschmäckle.
Phosphorbomben: deren Einsatz finde ich nicht OK, kein Thema.
Aber alles in allem versucht die IDF tote Zivilisten mehr zu vermeiden als irgend eine andere Armee zu irgend einem anderen Zeitpunkt, zum Teil nimmt sie dafür sogar höhere eigene Verluste in Kauf (beispielsweise bei der Einnahme Ostjerusalems im Sechstagekrieg). man sollte auch nciht vergessen das der Konflikt auch immer ein Mdeienkonflikt ist: die palästinsische Seite versucht auch alles um isaelische "Untaten" zu Provozieren. Das Kämpfer dort Zivilisten als lebende Schilde nutzen ist usus, ebenso das militärische Einrichtungen BEWUßT neben oder sogar in Einrichtungen wie Krankenhäusern oder Schulen errichtet werden. Ebenso verheizt man "Kindersoldaten" gerne um dann laut tote Kinder zu beweinen usw.
Mit anderen Worten: die Palästinser greifen zu unziviliserten Methoden der Kriegsführung. Da is es gar nicht möglich für die Israelis "sauber" zu bleiben.
Das sie es trotzdem weitgehend bleiben (natürlich nicht immer, geht einfach nicht) spricht einfach für den -für eine Armee im Krieg- hohen ethisch/moralischen Standard der IDF.
Klingt jetzt wie ein IDF Werbefilm, aber die vorherrschenden Meinungen hier sind mir klar zu einseitig und bedürfen eines korrektivs.
Na ja, als neutral würde ich dich nicht grade einstufen: der ursprüngliche Topictitel belegt das IMO 🙂
Die Punkte
@Rawke
Komplette Fehleinschätzung, sorry 🙂Das Problem, das die Israelis seit jeher haben, ist, dass die meisten umliegenden Länder islamisch sind, und Israel am liebsten im Meer versenken würden (wenn sie ehrlich sind).
Die meisten umliegenden Staaten haben sich mittlerweile recht gut mit Israel arrangiert. Eine gewisse "tod den Juden Rhetorik" aus diesen Ländern dient in erster Linie der Innenpolitik um die eigenen Hardliner bei Laune zu halten und erzeugt eigentlich kaum Spannungen.
Liegt auch daran das die Probleme meist sehr ähnlich sind: das größte Problem Ägyptens sind beispielsweise die Muslimbrüder - von denen die Hamas eine astreine Tochter ist.
Auch außenpolitisch liegen die Länder auf einer Wellenlänge: auch wenn das kein arabischer Politiker aussprechen darf ohne Selbstmord zu begehen befürchten da eigentlich alle einen Aufstieg Irans zur Atommacht bzw. zur arabischen Hegemonialmacht.
Auch an dem Punkt kann ich nicht zustimmen. Israel steht im Grunde seit dem Tage seiner Gründung im Krieg. Das Land ist permanent gefährdet (Stichwort: one bomb country) und ein Frontstaat. Europa hingegen ist seit dem ende des kalten Krieges ohne direkte Bedrohung. Seit dem zweiten Weltkrieg gab es für uns keine notwendigen Kriege mehr. Israel hingegen ist ein kleines Land. Milan Kundera (teschischer Schriftsteller) sagte mal das ein kleines Land eines ist, das weiß das es verschwinden kann. Genau darum geht es: wenn die nicht aufpassen können die von der Landkarte verschwinden.Israel adaptiert hier die gleiche Mentalität in der "Außenpolitk" wie die USA, sie betrachten militärische Maßnahmen nicht als ultima ratio, sondern als Weiterführung der normalen Politik.
Was ich sagen will: Politik ist das Ergebnis ihres Umfelds. Es ist schlicht naiv zu denken Israel könnte so eine sinn- bzw. wirkungslose Außenpolitik wie die EU betreiben.
Selbst wir können das eigentlich nur weil uns erstens keiner ernstlich ans Bein pinkeln möchte und zweitens die Amis permanent für uns den Buhmann spielen.
@Iudex
Nope. Das würde wirklich nix ändern. Man sollte sich immer vor Augen halten WER der Verhandlungspartner ist: Hamas wie auch Fatah oder Hisbollah ziehen ihre Existenzberechtigung rein aus dem Kampf gegen Israel. In dem Moment wenn es wirklich Frieden geben würde, wären diese Organisationen überflüssig. Daher wird es nie soweit kommen: die Forderungen an Israel werden immer so hoch sein, das sie vollkommen inakzeptabel sind.Naja, wenn sie den Siedlungsbau einfach mal stoppen würden, wäre ein grosser Schritt getan, dann wären auch wieder Gespräche möglich
Das zweite Problem ist, das selbst wenn das Wunder geschähe und sich eben echte Friedensbereitschaft auf dieser Seite zeigen würde: keine "Palästinenserregierung" kann für irgendwas garantieren. Da hat seit Arafats tod einfach keiner mehr soviel Einfluss das er behaupten könnte den Laden auch nur annähernd unter Kontrolle zu haben. Da kann Israel ruhig Frieden mit Fatah und Hamas schließen, irgend eine Splittergruppe würde weiterbomben.
Nicht falsch verstehen: ich finde die Siedlungsbauten auch falsch (und der Punkt wo man Israel IMO wirklich am ehesten kritisieren kann) aber ich sehe nicht das ein Verzicht irgend etwas ändern würde. Letzen Endes sind diese ganzen Gruppen zutiefst antisemitisch. Und das klassische Merkmal des Antisemitismus ist es, daß das Verhalten der Juden irrelevant ist, es ist die reine Existenz die den Antisemiten "stört". Klar der Siedlungsbau ist ein netter Aufhänger für palästinensische Empörung, aber gäbe es den nicht, würden die was anderes finden.
Inwiefern Israel jetzt Einfluss auf ägyptische Politik hat müsstest du mir erklären 😉 Davon abgesehen sollte es schon nachdenklich machen warum auch die "muslimischen Brüder" mit den Palästinensern nix zu schaffen haben wollen...Desweiteren sollte man die Grenzen zumindest auf Ägyptischer Seite etwas öffnen
Israel will tatsächlich keinen Frieden, Israel will SICHERHEIT. Das wird glaube ich oft vergessen. Um es hart zu sagen: wenn der Kriegszustand einzige effektive Möglichkeit ist um die Sicherheit der eigenen Staatsbürger zu gewähleisten dann hat ein Staat die Pflicht Krieg zu führen. Das ist doch das ganze Dillemma: jeder Versuch Israels die Beziehungen mit den Palästinensern zu normalisieren führt zu mehr Toten auf israelischer Seite als der "kriegszustand".Ich glaube wenn sie wirklich Frieden wollten, hätten sie das schon längst getan.
Das ist entweder mangelndes Geschichtswissen oder Propaganda.Wenn man mir meine Heimat klauen, mich vertreiben und meine Existenz bedrohen würde, dann würde ich diesen Aggressor auch als Freind sehen.
Mal ein grober Abriss:
- im Zuge des europäischen Antisemitismus und der zionistischen Bewegung siedeln mehr und mehr Juden im Mandatsgebiet. Kaufen dort Land usw. weil sie schlicht gebildeter sind und europäisches know how mitbringen kultivieren sie das vorher relativ öde Weideland der Beduinen und steigen binnen einiger Dekaden auch zum reicheren Bevölkerungsteil auf. Zuwanderer die Reichh sind und auch noch Juden - das schürrt Spannungen.
- in den 20er Jahren eskaliert das ganze: arabische Lynchmobs/Milizen verüben Progrome an Juden. Die britische Verwaltung ist unfähig die Bevölkerung zu schützen und "darf" auch nicht zuviel Sympahtie für die Juden zeigen, weil das sonst zur offenen Revolte führen würde und 36 bis 39 auch führt (google arabischer Aufstand).
Die Hagana (israelische Miliz und Vorläufer der IDF) wird gegründet um sich selbst zu schützen, was eben die Briten nicht mehr können.
Das eskaliert und arabische und jüdische Milizen führen im Grunde einen Bürgerkrieg.
- Nach dem WWII möchte die UNO auch dieses Problem lösen und den geschundenen Juden einen eigenen Staat "geben".
- die arabische Welt will das bekanntermaßen nicht azeptieren und die Juden bei Staatsgründung "ins Meer treiben". Der Palästinensische Staat wird NICHT ausgerufen, weil man damit gleichzeitig den "Judenstaat" azeptiert hätte. Es kommt zum Palästinakrieg, in dem die kampferprobten Haganamilizen, verstärkt um jüdische WW2 Veteranen und ehemalige Partisanen der arbischen Welt in den Arsch treten, und zwar kräftig.
Leider haben - im Rausch des absolut sicheren Sieges, denn wie könnten ein paar Juden gegen 5 arabische Staaten gewinnen - die Palästinenser natürlich kräftig mitgemischt und jetzt einfach Schiss das die siegreichen Israelis das mit ihnen machen, was sie mit den Juden tun wollten. Also haben sie ihre Sachen gepackt und sind getürmt. Vertreibungen gab es natürlich auch, aber in weit geringerem Umfang als man das gerne darstellt. Zudem waren ironischerweise die Juden weit stärker betroffen: in den beteiligten Ländern gab es während und nach dem Krieg massive Progrome gegen Juden, was viele überhaupt erst veranlasste nach Israel zu gehen.
Denen die geblieben sind geht es übrigens ganz gut: von knapp 9,3 mio Palästinensern weltweit leben knapp 1,2mio in Israel als israelische Staatsbürger...von denen hört man eher selten wehklagen.
Die Juden als "Aggressor" zu bezeichnen ist daher schon....na ja.. es hat ein Geschmäckle.
Phosphorbomben: deren Einsatz finde ich nicht OK, kein Thema.
Aber alles in allem versucht die IDF tote Zivilisten mehr zu vermeiden als irgend eine andere Armee zu irgend einem anderen Zeitpunkt, zum Teil nimmt sie dafür sogar höhere eigene Verluste in Kauf (beispielsweise bei der Einnahme Ostjerusalems im Sechstagekrieg). man sollte auch nciht vergessen das der Konflikt auch immer ein Mdeienkonflikt ist: die palästinsische Seite versucht auch alles um isaelische "Untaten" zu Provozieren. Das Kämpfer dort Zivilisten als lebende Schilde nutzen ist usus, ebenso das militärische Einrichtungen BEWUßT neben oder sogar in Einrichtungen wie Krankenhäusern oder Schulen errichtet werden. Ebenso verheizt man "Kindersoldaten" gerne um dann laut tote Kinder zu beweinen usw.
Mit anderen Worten: die Palästinser greifen zu unziviliserten Methoden der Kriegsführung. Da is es gar nicht möglich für die Israelis "sauber" zu bleiben.
Das sie es trotzdem weitgehend bleiben (natürlich nicht immer, geht einfach nicht) spricht einfach für den -für eine Armee im Krieg- hohen ethisch/moralischen Standard der IDF.
Klingt jetzt wie ein IDF Werbefilm, aber die vorherrschenden Meinungen hier sind mir klar zu einseitig und bedürfen eines korrektivs.