französische Szene

aber ich muss nicht dauernd gegen ausmaximierte Ritterlisten etc. spielen. Macht mir keinen Spaß. Und auf Turnieren trifft man halt überproportional oft auf Cheese.

Das würde wohl den wenigstens Spaß machen. Auch den wenigsten Turnierspielern hier zu Lande, daher ist die Mehrheit der Turniere hier beschränkt. Wenn man die Listenthreads liest zu diesen Turnieren sieht man, dass das garnicht mal so haarig ist. Wenigstens 50% der Listen sind weder hardcore fraktionen noch top optimiert.
In anderen Ländern scheint das auch so zu sein. Von den meisten Podcastern für "competitive 40k" hört man: "Schaut euch die besten 15% der Spieler an, die auf dem Event spielen. Der Rest spielt eh irgendeinen Käse" (aus optimierender sicht). Dort fahren Spieler halt auch ohne jeden Anspruch und mit ihren Liebhaber-Listen auf Turniere. Es scheint sich da auch großer Beliebtheit zu erfreuen sich mit dem Gegner beim Spiel zu betrinken, zumindest erzählen TOs in Podcasts da regelmäßig von, wie viele Leute bei so nem Event blau sind^^ Das wird glaub ich einfach nicht ernst genommen. Dank doppelter Filterung (schweizer Prinzip und Winner Bracket) spielen die "Pros" den Sieg unter sich aus und der Rest betrinkt sich, schiebt Puppen und hat Spaß. Das funktioniert natürlich umso besser je größer die Turniere sind.
 
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Ich finde daran ist nichts verwerfliches. Gefühlt habe ich Anfragen von 20 Leuten mal zu spielen, einschließlich AOS, Killteam, Necromunda, AT usw.

Würde ich auf Jeden Rücksicht nehmen, plus Turniere zusätzlich spielen, täte ich meine Spielergruppe wahrscheinlich noch exakt 2x im Jahr sehen. Und bei mir ist es halt einfach so, das mir die lockeren Spiele im Freundeskreis mehr Spaß machen. Ich hab da ne sehr hohe Toleranz für Turnierspieler, aber ich muss nicht dauernd gegen ausmaximierte Ritterlisten etc. spielen. Macht mir keinen Spaß. Und auf Turnieren trifft man halt überproportional oft auf Cheese.

Ichl habe auch nie gesagt dass es verwerflich ist. Aber die Frage war, warum gibt es in Deutschland anders als in Amerika, Frankreich, Großbritannien keine Turniere mit 200+ Teilnehmern und da spielt das natürlich alles rein.

Genauso diese Cheese Vorwürfe die gegenüber Menschen die auf Turniere fahren gerne fallen, das meinte ich mit der Ablehnung von turnierorientierten Spielern. Beim Marathon geht doch auch niemand hin, isst nur Micky D, trainiert nicht und beschwert sich dass Cardiotraining OP ist.

Bei 40k habe ich das Gefühl und ebenso bei AoS. Jedenfalls in den hiesigen Regionen habe ich das Gefühl dass es da eine starke Trennung gibt, die eigentlich nicht nötig ist und verhindert dass man zusammenfindet.
 
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Ich hatte bisher auch keine unangenehmen Erfahrungen auf Turnieren, aber es ist Fakt dass Turnierspieler dennoch einen sehr schlechten Ruf in der Szene haben und ich denke auch dass sich das auf die Besucherzahlen bei Turnieren auswirkt.


Nun, ich habe tatsächlich schlechte Erfahrung auf Turnieren gemacht, und kann dir bestätigen, dass der schlechte Ruf von Turnierspielern leider eben manchmal auch empirisch sehr gut begründet ist.

Der Unterschied zu, um beim Topic von Frankreich zu bleiben, ist dann eben, wie mit Falschspielern und/oder schlicht unangenehmen Zeitgenossen umgegangen wird. Dort gibt es eben u.a. Fair Play Wertungen und besser institutionalisierte Kanäle, wo man sowas zur Sprache bringen kann.

In Deutschland stehst du alleine gegen die "40K Welt", insbesondere wenn du ein Problem hast mit einem Spieler, der im Team angereist ist und/oder mit super vernetzten, top-gerankten TTM Spielern.

Ist doch logisch, dass im ersteren Fall, die Leute die schlechte Erfahrung als "Ausnahme" abschreiben, ihren Kommentar auf einem Spieler-Bewertungszettel oder so lassen, und sei's nur um sich das Problem von der Seele zu reden, während im letzteren Fall die Leute dann zu dem Schluss kommen, "das muss ich mir in meiner Freizeit nicht antun, da fahr ich lieber nicht mehr auf Turniere", und dann, psychologisch nur schlüssig, die "gesamte Turnierszene" im selben Licht sehen, wie den einzelnen Problemspieler.
 
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Mal ganz ketzerisch gefragt: Nur wenn all die Spieler ihre schlechten Turniererfahrungen einfach "runterschlucken" und nicht mehr kommen, woher sollen dann die "schwarzen Schafe" erkennen, dass sie sich schlecht benommen haben?

Und zur Fairplaywertung:
Gab es schon, hat sich dann schnell in 3 Gruppen zerlegt:
Gruppe 1 - gibst du mir volle Punkte, geb ich dir volle Punkte
Gruppe 2 - die haben die Fairplaywertung als "Abrechnung" über die gegnerische Liste, den Codex und das Ergebnis genommen
Gruppe 3 - die haben die Wertung so gemacht wie sie vorgesehen war, waren aber in der deutlichen Minderheit

Deshalb ist diese Wertung eigentlich überall rausgeflogen. Wie läuft diese Wertung in anderen Ländern (wo es sie scheinbar ja noch gibt) ab, würde mich mal wirklich interessieren!
 
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Ichl habe auch nie gesagt dass es verwerflich ist. Aber die Frage war, warum gibt es in Deutschland anders als in Amerika, Frankreich, Großbritannien keine Turniere mit 200+ Teilnehmern und da spielt das natürlich alles rein.

Es wird auch sehr viel weniger Werbung für diese Wettbewerbe gemacht, wenn ich sehe wie selbst Wochen nach dem BAO oder LVO Spielberichte und Resümees von Teilnehmern und Organisatoren verfasst werden, terabyteweise Bildmaterial veröffentlicht wird, Live-Berichte, Interviews und so weiter und viel mehr.
Bei GT Süd wars doch recht mager, obwohl die Menschen hierzulande über die gleichen Kommunikationsmittel und -wege verfügen wie in Nordamerika, hats am Ende nichtmal zum Veröffentlichen der Ergebnisse der 5. Runde gereicht, sondern lediglich zum lapidaren Einzeiler mit Nennung der ersten 3 Plätze.

Sicher, die meisten TOs machen was sie machen nicht professionell, sondern beißen das von der Freizeit ab; von außen betrachtet sind Enthusiasmus und Hingabe leider nicht mehr zu erkennen, das war in der Vergangenheit anders, da gab es diese Nachbetrachtungen, Bildstrecken und Berichterstattungen.

Stellt sich die Frage warum ist das so bzw. warum entsteht dieser Eindruck?
Anstatt gefühltes "Turnierspieler-Bashing" zu beklagen oder nichtssagende Umfragen zu starten, den Rückgang auf haltlose Klischeebeurteilungen nationaler Eigenarten zu schieben, sollte angefangen werden zu schauen, was machen die Nachbarn anders als die hiesige Szene. Möglicherweise kommt man dann schneller zu brauchbaren Erkenntnissen.
 
Genauso diese Cheese Vorwürfe die gegenüber Menschen die auf Turniere fahren gerne fallen, das meinte ich mit der Ablehnung von turnierorientierten Spielern. Beim Marathon geht doch auch niemand hin, isst nur Micky D, trainiert nicht und beschwert sich dass Cardiotraining OP ist.
Großes Turnier in Deutschland = großer Leistungsorientierter Wettbewerb
Großes Turnier in Frankreich/Amerika = großes Event mit vielen Nebenaspekten/Sideevents, der Leistungsorientierte Wettbewerb ist dort nur ein Teilaspekt des Komplettprogramms.
In Frankreich, weil wir das als Beispiel hatten, werden nicht selten, von den Teilnehmern Armeen gekauft und komplett konvertiert nur für ein paar größere Events des aktuellen Jahres. Die Mentalität geht auch stärker Richtung style over substance. Solche Spieler hast du auch an deutschen Turnieren, aber in geringeren Umfang, alleine dadurch + die ganzen Nebenevents, vermitteln eine ganz andere Atmosphäre. Es ist schön und gut wenn es auf Turnieren hier zu lande auch einen Bestpaint gibt, das läuft hier eher so nebenbei, habe ich das Gefühl. In anderen Ländern hat dieser Titel bei den Events gerne mal einen ähnlichen Stellenwert wie der best General sprich Turniersieg (in Amerika nicht ganz so stark, in Frankreich ist das wiederum bedeutender).
 
Mal ganz ketzerisch gefragt: Nur wenn all die Spieler ihre schlechten Turniererfahrungen einfach "runterschlucken" und nicht mehr kommen, woher sollen dann die "schwarzen Schafe" erkennen, dass sie sich schlecht benommen haben?


Gar nicht. Das ist das Problem.

Und wenn Würfel drehen, zu wenig Modelle entfernen, "großzügiges" Bewegen, 14-Jährige Neuspieler einschüchtern, etc.. keine Konsequenzen hat, sondern Turniere gewinnt, und man sich das psychologisch schön als "Mad 40K Skillz" zurecht drehen kann, warum sollten die Leute aufhören damit?

Weil sie ab und an einen Turnier-Newbie verschrecken, den sie eh nie wieder sehen? Unwahrscheinlich.

Genau weil es für das Individuum nur positive Konsequenzen hat, wird es, wenn überhaupt, erst z.B. im Großen als atmosphärische oder (obwohl das Wort falsch ist) "kulturelle" Unterschiede auf der Ebene z.B. von Ländervergleichen wahrnehmbar.
 
[...] angefangen werden zu schauen, was machen die Nachbarn anders als die hiesige Szene. Möglicherweise kommt man dann schneller zu brauchbaren Erkenntnissen.

Wird ja so gemacht. Auch direktes Feedback der Playerbase aufgenommen und eingearbeitet. Turniere erleben bei uns im Westen zumindest immoment einen massiven Aufschwung, was sicher auch darin begründet ist.

Was immer schwierig einzuordnen ist sind Urteile von Leuten die garnicht auf Turniere fahren.
Wenn jemand im lezten Jahr auf 5 Turnieren war und sein feedback ist, dass er da immer wieder Cheatern, Regelstreckern und generell "unangenehmen" Spielern über den Weg läuft, dann ist das etwas was Hand und Fuß hat.
Wenn es von wem kommt der in der jungen Vergangenheit auf keinem Community Turnier war, aber trotzdem erklärt wie Turniere und Turnierspieler so sind, weil er vor 10 jahren mal 2 gespielt hat - überspitzt formuliert - was soll man dann dazu sagen. Oder was für nen Schluss soll man ziehen. (*Mit Community Turnier meine ich was sich an eine breite Öffentlichkeit richtig, zB über T3. Im Gegensatz zum lokalen "store-Turnier" mit 6 Leuten).
Heutzutage ist es zum Glück hier relativ einfach festzustellen ob derjenige nun aufgrund von eigener aktueller Erfahrung spricht, oder ob es Vorurteile und Hörensagen sind. In dem Fall tun TOs gut daran das zu ignorieren, statt eingebildete Krankheiten zu behandeln.

Feedback aus erster Hand wird - jenachdem wo man spielt - definitiv ernstgenommen. Es führte alleine in den letzten Monaten zu Regelupdates, Formatänderungen, neuen Formaten und Sanktionen von Spielern nur um mal ein paar Punkte zu nennen. Man hat eine sehr direkte Chance auf Einflussnahme zur Entwicklung.
Jemanden der sein Urteil gefällt hat, ehe er seine Annahme auf die Probe stellt, wird man nicht überzeugen können. Und vor allem nicht überzeugen wollen 🙂
 
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Deshalb ist diese Wertung eigentlich überall rausgeflogen. Wie läuft diese Wertung in anderen Ländern (wo es sie scheinbar ja noch gibt) ab, würde mich mal wirklich interessieren!

Das läuft teils so ab dass Spieler kleine Geschenke verteilen um sich die Fairplaywertung zu sichern. Finde ich auch nicht zielführend.


Nun, ich habe tatsächlich schlechte Erfahrung auf Turnieren gemacht, und kann dir bestätigen, dass der schlechte Ruf von Turnierspielern leider eben manchmal auch empirisch sehr gut begründet ist.

Der Unterschied zu, um beim Topic von Frankreich zu bleiben, ist dann eben, wie mit Falschspielern und/oder schlicht unangenehmen Zeitgenossen umgegangen wird. Dort gibt es eben u.a. Fair Play Wertungen und besser institutionalisierte Kanäle, wo man sowas zur Sprache bringen kann.

In Deutschland stehst du alleine gegen die "40K Welt", insbesondere wenn du ein Problem hast mit einem Spieler, der im Team angereist ist und/oder mit super vernetzten, top-gerankten TTM Spielern.

Ist doch logisch, dass im ersteren Fall, die Leute die schlechte Erfahrung als "Ausnahme" abschreiben, ihren Kommentar auf einem Spieler-Bewertungszettel oder so lassen, und sei's nur um sich das Problem von der Seele zu reden, während im letzteren Fall die Leute dann zu dem Schluss kommen, "das muss ich mir in meiner Freizeit nicht antun, da fahr ich lieber nicht mehr auf Turniere", und dann, psychologisch nur schlüssig, die "gesamte Turnierszene" im selben Licht sehen, wie den einzelnen Problemspieler.

Ich finde das hat sicher sehr stark verändert. Ich habe gegen einige der Topspieler gespielt, unter anderem die aktuelle Nummer 1 und 2 des NTR und weiteren aus den Top 50. Alles super nette Leute.

Das was ich bestätigen kann ist eine gewisse Gruppendynamik. Turnierorgas sollten jemanden haben der nur als Schiedsrichter fungiert. Häufig läuft es dann so ab dass Spieler A ein Problem mit Spieler B hat. Spieler A ist in Team A, rennt dann zu seinen Teamkollegen und die bestätigen ihm dann seine Sicht, wodurch sich Spieler B benachteiligt fühlt.

Da sollten Orgas jemanden als Schiedsrichter festlegen der selber nicht spielt. Gerne auch mehr, aber einen Hauptschiedsrichter der die endgültige Entscheidung trifft. Diese Person sollte am besten auch ein entsprechendes Shirt anhaben.

Es wird auch sehr viel weniger Werbung für diese Wettbewerbe gemacht, wenn ich sehe wie selbst Wochen nach dem BAO oder LVO Spielberichte und Resümees von Teilnehmern und Organisatoren verfasst werden, terabyteweise Bildmaterial veröffentlicht wird, Live-Berichte, Interviews und so weiter und viel mehr.
Bei GT Süd wars doch recht mager, obwohl die Menschen hierzulande über die gleichen Kommunikationsmittel und -wege verfügen wie in Nordamerika, hats am Ende nichtmal zum Veröffentlichen der Ergebnisse der 5. Runde gereicht, sondern lediglich zum lapidaren Einzeiler mit Nennung der ersten 3 Plätze.

Sicher, die meisten TOs machen was sie machen nicht professionell, sondern beißen das von der Freizeit ab; von außen betrachtet sind Enthusiasmus und Hingabe leider nicht mehr zu erkennen, das war in der Vergangenheit anders, da gab es diese Nachbetrachtungen, Bildstrecken und Berichterstattungen.

Stellt sich die Frage warum ist das so bzw. warum entsteht dieser Eindruck?
Anstatt gefühltes "Turnierspieler-Bashing" zu beklagen oder nichtssagende Umfragen zu starten, den Rückgang auf haltlose Klischeebeurteilungen nationaler Eigenarten zu schieben, sollte angefangen werden zu schauen, was machen die Nachbarn anders als die hiesige Szene. Möglicherweise kommt man dann schneller zu brauchbaren Erkenntnissen.

Das ist aber auch eine Folge der Vereinsmeierei wie das jemand so schön beschrieben hat. Ein kleines Orgateam kann nicht alles leisten. Allerdings bemüht man sich auch scheinbar nicht sonderlich noch mehr Content zu bieten oder zu generieren, sondern bleibt gerne unter sich.
 
Was immer schwierig einzuordnen ist sind Urteile von Leuten die garnicht auf Turniere fahren.
Wenn jemand im lezten Jahr auf 5 Turnieren war und sein feedback ist, dass er da immer wieder Cheatern, Regelstreckern und generell "unangenehmen" Spielern über den Weg läuft, dann ist das etwas was Hand und Fuß hat.
Wenn es von wem kommt der in der jungen Vergangenheit auf keinem Community Turnier war, aber trotzdem erklärt wie Turniere und Turnierspieler so sind, weil er vor 10 jahren mal 2 gespielt hat - überspitzt formuliert - was soll man dann dazu sagen. Oder was für nen Schluss soll man ziehen. (*Mit Community Turnier meine ich was sich an eine breite Öffentlichkeit richtig, zB über T3. Im Gegensatz zum lokalen "store-Turnier" mit 6 Leuten).


Sehe ich genau anders herum.

Wenn (!) die Grundthese, wie im OP ist, dass Deutschland vergleichsweise wenig Turnierspieler hat, bzw. im Vergleich zu USA/Frankreich/GB unterdurchschnittlich vom mit Abstand größten 40K-Boom der GW-Firmengeschichte profitiert, dann sollte man gerade die Stimmung der (potentiellen) Neuzugänge einfangen. Egal ob sie aus dem nicht-T3 Ausland oder aus kleinen lokal-Turnierszenen kommen, oder schlicht komplett neue Spieler sind (ein anderer Punkt im direkten Vergleich zu Frankreich ist m.M. das ich dort gefühlt neben den erwachsenen 40K Spielern sehr viel häufiger die 12-14 Jährigen sehe).

Veteranen, die schon an das bestehende System assimiliert sind, haben nicht den Abstand, da fundamental Kritik zu üben, noch würden sie mutmaßlich die deutsche Turnierszene über Dinge verlassen, die in vergangenen Jahren immer schon so waren und sich nicht geändert haben.

Wer mit dem Status Quo im Großen und Ganzen zufrieden ist, wird ihn kaum ändern wollen.


Natürlich kann man die Grundnahme, auf der diese Diskussion gründet, grundsätzlich bestreiten, und der Meinung sein, dass alles gut ist im deutschen Turnier-40K. Aber das ist vielleicht eine andere Diskussion.
 
Alkoholverzehr beim Turnier?? Da hätte ich schwerlich Probleme mit, wenn mein Gegenüber sich Zellgift aussetzt und anfängt zu lallen und komische Witze zu machen. Zumal dann der Lautstärkepegel noch schlimmer wird und unter Umständen auch die Aggressivität steigt.

Ist sicher ne interessante Erfahrung. Aber ich mein in Amiland ist das klar. Wenn du nach Vegas fährst um in nem Casino Puppen zu schieben zB, ohne jeden Anspruch zu haben, sondern einfacha us Spaß... Dann ist das sicher witzig. Vorstellen kann ichs mir auch nicht, aber das war auch nur nen Beispiel dafür, wie wenig "wettkampforientiert" ein großer Teil der Spieler dort Turniere sieht. Es ist ein Event um mit gleichgesinnten bei guter Laune den Tag zu genießen und vllt sogar "Party zu machen" 😀

Ich kenne das hier in Deutschland eigentlich auch aus anderen "Hobby-Sport" Events so. Beim Bogenschießen (Jagd und Feld) wars auch immer so, dass vllt 15% der Schützen da richtig ernst mit einer Wettkampf einstellung reingeht. Früh schlafen gehen, keine Party kein nix. Der Rest genießt einfach nen Tag im freien im Wald, lässt nen paar Pfeile fliegen und danach wird am Zeltplatz im Anglerstuhl in der Sonne gegrillt und getrunken. Die Bezeichnung "Turnier" ist halt da, aber für die meisten ist es "bissl durch die Natur und abends dann ab die Kirsche... Hinterher steht mein Name auf irgendeiner Liste, aber das ist mir egal".
 
Sehe ich genau anders herum.

Wenn (!) die Grundthese, wie im OP ist, dass Deutschland vergleichsweise wenig Turnierspieler hat, bzw. im Vergleich zu USA/Frankreich/GB unterdurchschnittlich vom mit Abstand größten 40K-Boom der GW-Firmengeschichte profitiert, dann sollte man gerade die Stimmung der (potentiellen) Neuzugänge einfangen. Egal ob sie aus dem nicht-T3 Ausland oder aus kleinen lokal-Turnierszenen kommen, oder schlicht komplett neue Spieler sind (ein anderer Punkt im direkten Vergleich zu Frankreich ist m.M. das ich dort gefühlt neben den erwachsenen 40K Spielern sehr viel häufiger die 12-14 Jährigen sehe).

Veteranen, die schon an das bestehende System assimiliert sind, haben nicht den Abstand, da fundamental Kritik zu üben, noch würden sie mutmaßlich die deutsche Turnierszene über Dinge verlassen, die in vergangenen Jahren immer schon so waren und sich nicht geändert haben.

Wer mit dem Status Quo im Großen und Ganzen zufrieden ist, wird ihn kaum ändern wollen.


Natürlich kann man die Grundnahme, auf der diese Diskussion gründet, grundsätzlich bestreiten, und der Meinung sein, dass alles gut ist im deutschen Turnier-40K. Aber das ist vielleicht eine andere Diskussion.

Klar kannst du die Nicht-Turnierspieler fragen was passieren müsste damit sie auf ein Turnier gehen.

Aber sie zu fragen wie es auf einem Turnier vonstatten geht ist sicherlich nicht zielführend.
 

Das mein ich garnicht.
In den Threads damals zum neuen Ars Bellica Format oder der neuen TTM Season haben auch fleißig Leute mitdiskutiert die nicht regelmäßig auf Turnieren sind. Und das ist absolut wünschenswert. Und es war sogar Produktiv und es hat definitiv zu Neueinsteigern geführt. Das ist optimal.

Wenn aber jemand der nie auf nem Turnier ist erzählt wie mies da die Stimmung ist, dass da Tonnen an Cheesern, WAAC Leuten, und sonstigen A***geigen unterwegs sei, außerdem 20 Spieler die gleiche Liste haben und fröhlich vor sich hin schummeln, während sie beim anderen super penibel auf jeden millimeter achten, dann sollte man vllt hinterfragen ob das so Hand und Fuß hat.
Und den Fall gibts leider sehr oft.

Dir kauf ich deinen Frust sofort ab. Muss man ja nur mal 2 Minuten schauen wo du gewesen bist, dann weiß man, dass das wohl aus erster Hand kommt.
Da du auch auf AB Turnieren warst: Falls du Beschwerden hast, die sich auf ein AB Turnier beziehen, auch wenn sie Personenbezogen sind: Ab an das Ars Bellica Team. Die werden es ernst nehmen und dir Antworten, da leg ich meine Hand für ins Feuer. Die wollen dein Feedback.


Zu dem Thema Spielermenge:
Wir haben doch tatsächlich ziemlich viele Spieler. Hatte TTM nicht letztens geschrieben, die hatten letzte Season irgendwas um die 300 Spieler? Daneben noch Ars-Bellica (kenne keine Zahlen) und halt der Haufen Spieler der bei sowas garnicht dabei ist, sondern nur auf "unabhängigen" Turnieren, die ja in T3 immernoch den großteil ausmachen... Das ist schon ne Menge holz. Würden die Leute auch heir 3-4 Stunden Fahrzeig in kauf nehmen, wie in Frankreich, wäre es glaube ich kein Stress nen 140 oder sogar 200 Leute Turnier voll zu machen. In so einem Einzugsbereich sind auch hier in Deutschland genug Spieler vorhanden... Aber hier wills nicht so ganz klappen...
 
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Ich rede seit Jahren, das sich die Community mit dem Begriff "Turnier" keinen Gefallen macht. Das impliziert so eine gewisse Vorstellung vom harten Turnier-Hund und den bösen Powergamern im Hinterkopf.

"Event" wäre der bessere Weg - auch weil damit (unter Umständen) andere Aktivitäten mit eingeschlossen sein können. Best painted zum Bsp. oder Charity-Spendengeschichten oder eine Soft-skill-wertung oder was auch immer.
 
Können wir das pauschale Turnierspieler gebashe nicht aus dem thread hier raushalten?

Ich weiß nie, ob ich amüsiert oder frustriert sein soll, wenn eine bestimmte Verhaltensweise auf der einen Seite moniert wird, aber man sie zeitgleich der "anderen Seite" angedeihen lässt. Beginnend bei der Verwendung des schönsten, US-amerikanischen (Turnier-) Szene-Slangbegriffs "Fluffbunny", welcher für sich allein schon abwertend ist [flauschig, unbedarft, ungefährlich, schreckhaft], bis hin zum pauschalen Unterstellen von Anspruchslosigkeit [kann immerhin weder optimieren, noch "härter spielen", noch ist es überhaupt ein "guter" Spieler], einer gewissen Simplizität [Hauptsache Fusel konsumieren, höchstes Ziel: Beim ungenauen(!) Verschieben der Figuren nicht vorne über auf den Spieltisch fallen] und der Unfähigkeit zwischen Realität und persönlichem Wahrnehmungsfehler ["will mal wissen, wo das gewesen sein soll, ich (!) habe so etwas ja noch nie auf einem Turnier erlebt). Wenn man Respekt fordert, sollte man ihn auch selbst zeigen. Das bezieht sich explizit nicht nur auf den zitierten Beitrag, von der Lesart hier sind einige so gestrickt.
Anstatt gleich alle genannten Unterschiede mit "das gab es vor Jahren schon einmal und hat hier [wo auch immer hier ist] nicht funktioniert!" (oder dem Verwenden nationaler Klischees oder Mutmaßungen über andere Hobbyisten) abzubügeln, sollte man mal genauer darauf schauen und sie in ihrer Summe betrachten und nicht nur in einzelnen Teilen, denn ein Turnier ist eine Gesamterfahrung.

PS Kann mir jemand stichhaltig erklären, was ein "Warhammer 40.000-Pro" sein soll? Ein professioneller Spieler würde per Definition den Großteil seiner Zeit dafür aufwenden und davon leben, was mir angesichts der Tatsache dass es sich um ein "Nischen"-Hobby handelt und Gamesworkshop selbst Turniere jahrelang nicht unterstützt hat, eher unwahrscheinlich erscheint.
 
hi,

erstmal eine Entschuldigung. Dass der Begriff "Fluffbunny" abwerten sein soll, war mir nicht bekannt. Ich nahm an, dass es vom Wort "Fluff" kommt, das synonym mit dem "Lore" verwendet wird. Also jemand der seinen Fokus auf die Story seiner Armee legt, nicht auf die Spielstärke.
Lexicanum schrieb:
(Fluff (Englisch für Fluse, Fussel) ist eine unter Fans gebräuchliche Bezeichnung für die Hintergrundinformationen über die Welt von Warhammer 40.000, d.h. alles, was über die reinen Regeln hinausgeht. )
Ich bin nicht davona usgegangen, dass man damit Spieler als "weich" abwertet. Wenn das im Allgemeinen so aufgefasst wird nehme ich das zurück. Das war nicht das was ich unter dem Wort verstanden habe. Diese Interpretation des Wortes höre ich gerade tatsächlich zum ersten mal. Der Großteil meines Clubs besteht aus diesen Spielern und vor denen habe ich höchsten Respekt. Die bezeichnen sich teilweise selber als Fluffbunnys (von denen habe ich das Wort auch). Insofern habe ich es mit nichts negativem, sondern nur mit dem oben genannten in Verbindung gebracht.


PS Kann mir jemand stichhaltig erklären, was ein "Warhammer 40.000-Pro" sein soll? Ein professioneller Spieler würde per Definition den Großteil seiner Zeit dafür aufwenden und davon leben, was mir angesichts der Tatsache dass es sich um ein "Nischen"-Hobby handelt und Gamesworkshop selbst Turniere jahrelang nicht unterstützt hat, eher unwahrscheinlich erscheint.

Die gibts hier nicht. Die gibts in Amerika, auf die Turniere bezog sich ja auch der Post. Dort verdienen Leute tatsächlich Geld mit dem Hobby. Sie leben nicht von den Preisgeldern, aber haben Podcasts, Shops, sonstigen Content. Auch wenn es nicht so ist, dass es wie beim Fußball ein full-time Job mit grandioser Bezahlung ist, finde ich dass man diese Leute als "professionelle Spieler" bezeichnen kann. Wenn man mehr als 5 Spiele pro Woche hinkriegt und für jedes seiner vllt 20 Turniere im Jahr 5-6 teststpiele mit der Liste machen kann, daneben noch weiteren Themenbezogenen Content produziert wie Analysen von Meta, Liste, Fraktionen, FAQs und so weiter, ist denke ich der Grenzwert an Zeit den man investieren muss um "Profi" zu sein erreicht.
 
Womit wir wieder bei Deutscher Kultur wären. Verschlagwortung gehört bei uns irgendwie dazu, bzw. ist typisch deutsch.

Ich denke aber wie schon einige vermutet haben, das so eine gewisse Vereinskultur bei uns einfach sehr ausgeprägt ist, was sich dann im Hobby wiederspiegelt. Das hat schon früh im 19. Jahrhundert angefangen mit den Korps an Universitäten, später dann Gewerkschaften oder Feuerwehr, Parteien, Karneval etc, Vereinen. Wir sind es einfach kulturell gewohnt uns in Gruppen zusammen zu rotten. Das ist auch nichts per se negatives, sondern halt irgendwie ein kulturelles Alleinstellungsmerkmal.

Allgemein hat Wargaming bei uns einen viel schwereren Stand als anderswo, was sicher auch geschichtlich geprägt ist. Ich kenne sogar einige Hobbyclubs wo man von gewissen Leuten direkt schief angesehen wird, wenn man mal WW2 gespielt hat. Auf einigen Veranstaltungen sind Konflikte über 1900 hinaus sogar ausdrücklich untersagt. Es ist ja ebenso bezeichnend das im Deutschen nie vom Wargaming gesprochen wird, sondern der anderswo eher unübliche Ausdruck "Tabletop" gebraucht wird.

Die Leidtragenden sind doch nicht nur Turniere.
Dieses "Wir kochen alle unser eigenes Süppchen" hat System.
Irgendwelche Alternativ Systeme haben es bei uns weitaus schwerer als in England oder Frankreich. Clubs spezialisieren sich oft auf bestimmte Systeme. Was man kennt ist gut und alles neue irgendwie verpönt. Tatsächlich mangelt es bei uns auch an der Bereitschaft weit zu fahren. Da liegt Amerika z.B. ganz weit vorne. Ich kenne einen der fährt für ein einziges Spiel mal eben von Atlanta 400km nach New Orleans. Das ist dort eigentlich ganz normal.
Unsere Deutsche Community ist allerdings, so mein Eindruck, grundsätzlich ein wenig bequem was das Hobby insgesamt angeht. Systeme ohne Regeln+Figuren sind in Deutschland nicht Massenmarkt fähig. Punkte gehören nahezu immer dazu. Ein System ohne Punkte bringst du nicht an den Mann. Gerade der Narrative Sektor sieht in USA, England, Frankreich auch noch mal ganz anders aus. Diesen Part könnte man in den Deutschen Regeln eigentlich weglassen. :happy:
 
Die Leidtragenden sind doch nicht nur Turniere.
Dieses "Wir kochen alle unser eigenes Süppchen" hat System.
Irgendwelche Alternativ Systeme haben es bei uns weitaus schwerer als in England oder Frankreich. Clubs spezialisieren sich oft auf bestimmte Systeme. Was man kennt ist gut und alles neue irgendwie verpönt. Tatsächlich mangelt es bei uns auch an der Bereitschaft weit zu fahren. Da liegt Amerika z.B. ganz weit vorne. Ich kenne einen der fährt für ein einziges Spiel mal eben von Atlanta 400km nach New Orleans. Das ist dort eigentlich ganz normal.
Unsere Deutsche Community ist allerdings, so mein Eindruck, grundsätzlich ein wenig bequem was das Hobby insgesamt angeht. Systeme ohne Regeln+Figuren sind in Deutschland nicht Massenmarkt fähig. Punkte gehören nahezu immer dazu. Ein System ohne Punkte bringst du nicht an den Mann. Gerade der Narrative Sektor sieht in USA, England, Frankreich auch noch mal ganz anders aus. Diesen Part könnte man in den Deutschen Regeln eigentlich weglassen. :happy:

nailed it
 
Hallo Zusammen,

ich möchte noch eine weitere Theorie in den Raum stellen.
Bei Warhammer Fantasy (als es es noch gab) ist mir aufgefallen das wir deutschen immer ein wenig anders getickt haben als es in England, Frankreich usw. war.
Während auf der Insel & co immer alle mit dem System zufrieden waren (oder zumindest damit gelebt haben), hat die Szene in Deutschland sich ständig zig Beschränkungssysteme einfallen lassen (bekanntestes: AKITO). Sogar auf jedem Turnier wurde es mit den Beschränkungen so gehandhabt.
Deshalb vermute ich einfach mal, dass wir Deutsche einfach Beschränkungen im Zuge grösstmöglicher Fairness bevorzugen.
Wenn ich diese Hypothese nun auf die gegenwärtige Situation ansetze, dann wäre dies möglich. Vielleicht gehen uns die Beschränkungen der Turniere einfach nicht weit genug. TTM hat keine Beschränkungen, Ars Belica ist vielleicht zu liberal.
Der Tenor meiner Whatsappgruppe 40k (ca 30 Spieler, 1-2 Turniergänger) ist: Sie haben keinen Bock auf Suppe. Sie haben auch keinen Bock gegen eine Suppe zu spielen. Sie haben keine Lust gegen ausgemaxte Listen zu spielen. Wenn ich entgegenbringe, dass sie auch «normale» Gegner auftreffen, wenn sie z.B. das erste Spiel verlieren (nach dem Schweizer System), dann bekomme ich als Antwort, dass sie dann gleich zu Hause spielen können, dann brauchen sie nicht zuerst eine Partie verlieren gegen einen Arschliste. Also ich kann schon verstehen warum sie nicht gehen wollen. Wenn man gut vernetzt ist und dadurch regelmässig Spiele in der eigenen Szene hat, gleichzeitig nicht den Ruhm einer guten Turnierplatzierung brauchen, warum sollte man dann auf ein Turnier gehen ??

Zusammenfassung:
Hypothese 1: Wir schätzen Beschränkungen so sehr. Deutsche Turniere sind nicht restriktiv genug
Hypothese 2: Wir sind so gut vernetzt, haben genug Spielmöglichkeiten, ergo sehen wir keinen Bedarf Turniere besuchen zu müssen.


PS: Wir brauchen vielleicht mehr Events, weniger Turniere