hammerhand

Blisterschnorrer
23 Dezember 2011
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Hallo, Letzte Woche habe ich mein Geländebaubuch (
) aus dem Kickstarter erhalten - zusammen mit den Shifting Lands Tools. Ich habe mir den Winkelschneider und die Führungsschiene 2.0 bestellt. Spoileralarm: Hätte ich doch auch noch den Kreisschneider genommen...

Danach habe ich ein paar Tag ein und herüberlegt was ich machen könnte. Folgende Rahmenbedingungen gibt es:
  • Fantasysetting (kann ich selber fast nicht glauben - vor 2 Jahren war ich noch sowas auf 40k und SciFi gepolt)
  • es soll möglichst schnell gehen. Zeit ist kostbar und ich habe pro Woche nur ein paar Stunden dafür übrig
  • möglichst vielfältig verwendbar
  • eventuell modular - entweder steckbar oder Zusammenhalt durch Magnete

Natürlich wird dieses Projekt organisch wachsen soll heissen die Bedingungen können sich auch mittendrin ändern. ist ja Hobby und soll Spass machen. Wenn es mir nicht mehr gefällt oder unterwegs die Puste ausgeht kommts in die Tonne ;) :LOL:

Schritt 1: Zusammenbau der Tools.
Da es schon sehr spät war habe ich die Führungsschiene 2(!) Mal falsch geleimt. Durch das Öffnen der Klebestellen und neu verleimen ist das ganze nicht so ganz im rechten Winkel. Das habe ich episch verkackt, so ein Blödsinn ist mir noch nie passiert. Leider machen sich diese Probleme jetzt doch bemerkbar. Ich überlege schon mir eine neue Führungsschiene zu kaufen...mal sehen

Der Winkelschneider ging dafür glatt von der Hand und funktioniert soweit auch gut.

Weiter zu den ersten Versuchen.
 
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hammerhand

Blisterschnorrer
23 Dezember 2011
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Mein Plan ist es eine Steinstadt mit einer Feldsteinmauer zu erschaffen. Mehrere kleine Häuschen, übereinander stapelbar um kleinere Türmchen zu erzeugen.

Ich habe mich für einen annähernd quadratischen Grundriss entschieden. Besser wäre gewesen gleich auf Quadrate zu gehen, würde einiges einfacher machen. Dann muss man nicht auf Orientierungen achten.

Die Oberflächen werde ich direkt mit Strukturrollen prägen.

Dann ab zum Baustoffhändler und XPS Schaum in einer vernünftigen Stärke besorgen. Ich wollte eine Schaumplatte ohne Rautenmuster und dick genug um größere Elemente nicht mit Schichten erzeugen zu müssen.

Diese hätte es werden sollen (120x60 cm):
ruinenstadt 1.jpg

glatte Oberfläche aber SF steht für Stufenfalz. d.h. 2 dünnere Platten werden nicht deckungsgleich überlappend zu einer größeren verklebt. Diese Klebefläche stört bei allen Bearbeitungsschritten. Beim Heissdrahtschneiden bekommt man unregelmäßige Oberflächen und beim Bemalen sticht diese Nahtstelle hervor.
Daher habe ich eine "GK" (gerade Kante) Platte genommen. Diese hat zwar das geprägte Rautenmuster auf der Oberseite aber das dahcte ich geht mit dem Heißdrahtschneider ratzfatz weg.

Zuhause (es war schon Freitag abends) wollte ich die Platte in handlichere Stücke schneiden, z.B. 14x20 cm. Da bemerkte ich dass es bei GK und SF verschiedene Masse gibt. Die GK war 160 mm dick, fast 2 cm zu dick für meinen Heißdrahtschneider. Wer schon mal versucht hat mit einem Bastelmesser so dicken Hartschaum zu schneiden weiss was dann kam. Ich habe ca. 1 h gebraucht um mit einem Messer vorzuschneiden und mit einer Japansäge den finalen Schnitt zu machen. Eine fürchterliche Sauerei in der Küche, überall die statisch aufgeladenen Brösel. Merke nächstes Mal den Bastelabend verschieben und die Platte umtauschen.
Nach ca. 2,5h hatte ich dann einigermaßen im rechten Winkel geschnittene Styrodur Quader für die weitere Bearbeitung.
 
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hammerhand

Blisterschnorrer
23 Dezember 2011
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Daraus schnitt ich dann Platten. Mein Plan war alle Wände scheibchenweise aus einem Quader zu schneiden. Und später mit dem Winkelschneider die Berührungskanten in 45° zu schneiden und zusammen zu kleben. Die Klebefläche würde ich dann später mit "Steinen" verkleiden. Aber so weit bin ich noch nicht.

Also zuerst Wände schneiden, dann Durchgänge ausbrechen (mit Schablone die ich vor x Jahren auf der RPC in Köln von Shifting Lands erstanden habe), danach noch vereinzelt Türen und Fenster ausgeschnitten.
ruinenstadt 2.jpg
ruinenstadt 3.jpg


Man sieht das Ausschneiden der Türen (Heissdrahtschneider) und Fenster (Skalpell) mit Freihandschneiden ist nicht so leicht. Da muss ich noch ein wenig üben. Für die Dächer habe ich wieder Platten geschnitten, ein wenig größer als der Grundriss.

Danach habe ich die Platte strukturiert - Dünne Elemente werde dabei leider ziemlich gequetscht. Eine volle Platte geht super zu strukturieren. Mit Tür und Fenster ist es schon schwieriger. Zuviel Druck und die dünnen Elemente werden zerquetscht. Ganz schlimm bei den großen Toren. Besser zuerst prägen und dann ausschneiden.
Leider ware es dadurch sehr schwierig die 45° an den Enden abzuschneiden damit die Wänder schön zusammen passen. Sieht man auf dem nächsten Foto ganz gut.
So sieht das aus wenn man die einzelnen Elemente stapelt.
ruinenstadt 4.jpg
 

hammerhand

Blisterschnorrer
23 Dezember 2011
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3 Blöcke habe ich zu Wehrgängen oder Brücken geschnitten. Hier macht sich meine Ungenauigkeit beim Zusammenleimen der Shiftiglands Tools bemerkbar. Die 3 Elemente kann man nicht so positionieren dass grobe Kanten enstehen. Das stört halt mein ästhetisches Empfinden. aber da fällt mir noch was ein.
ruinenstadt 6.jpg

Nächster Schritt: Freiflächen der Dächer und Wehrgänge strukturieren.
 

hammerhand

Blisterschnorrer
23 Dezember 2011
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Bin voll motiviert :LOL:
gestern gleich nachgelegt. Zuerst habe ich mich mit dme Prägen von Styrodur beschäftigt. Nur mit Bleistift einzeichnen funktioniert beiweitem nicht so gut wie zuerst mit Skalpell vorschneiden und danach nachzeichnen. Die Linien werden viel schöner.
20210308_230412.jpg


20210308_230443.jpg


20210308_230511.jpg


20210308_230518.jpg


Und dann habe ich noch für einen Freund ein paar Dungeon Wände geschnitten. Abends hat er mir sein Leid geschildert wie wenig Wände er doch hat um einen Frostgrave Dungeon spielen zu können. Da musste ich einfach helfen :giggle:

20210308_230602.jpg

20210308_230623.jpg

die geraden Flächen werden natürlich noch strukturiert... vielleicht schon heute Abend
 

Kanazawai

Regelkenner
7 Oktober 2006
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Hey,

oh man, das mit dem verklebten Guiding Tool ist echt mies. Eigentlich kannste das wirklich nur in die Tonne oder den Kamin hauen, denn die schrägen Schnitte werden dich permanent verfolgen. Hier nen mm, da nen mm... und wenn die Farbe drauf kommt wirkt es wie Leuchtreklame samt Mariachi Band, die dich auf Fehler hinweist. Aber, wenn du deine Kraft besser dosieren kannst als "ja" und "nein" ist auch die original Schiene ziemlich gut. Leichten Druck auf das hintere Ende, dann verrutscht da nichts. Genauso leichter gleichmäßiger Druck von oben auf das Bauteil beim schieben und du kriegst auch da gerade winkel hin.
Alternativ: den Draht entsprechend einstellen! (Aber das find ich insgesamt etwas nervig^^)

Dann kann ich dir noch das original Styrodur (in grün!) ans Herz legen. das ist deutlich feiner und schöner zu bearbeiten, als das rosa Zeugs. Das gibt es auch mit und ohne Waffelung (wobei die Oberfläche eigentlich immer Mist ist). (Da gibts nen Video von Black Magic Craft zu... ich glaube das, wo Gerard da ist)

Zu deinen Builds:
Die Strukturen sieht echt gut aus, vor allem wenn man den Zeitaufwand mit einrechnet...10 min Ritzen oder 10 sek rollen :LOL:.
Deine Rundschnitte find ich garnicht so übel. Sind doch ziemlich sauber, kann sich auf alle Fälle sehen lassen.
Die Bodenplatten find ich super.
Worüber du noch nachdenken könntest wäre die Formen und Flächen noch ein bisschen aufzubrechen. Hierbei muss man natürlich Kosten-Nutzen im Auge behalten.
Bei der Brücke könntest du z.B. unterhalb der Rundungen die Elemente nochmal auftrennen... und 1-2 dünne, überstehende Platten einfügen. Geht recht schnell und hat nen recht großen Effekt (guckste bei meinen Toren die Säulen, wenn meine Erklärung zu undeutlich war^^).
Dann zusätzlich nochmal oben auf den "Geländern" einen an den Seiten etwas überstehenden Abschluss.
Was dem Mauerwerk auch noch gut tun würde, wäre ne Behandlung mit nem Stein/Alukugel/Strukturroller, damit die Steine nicht alle ganz platt sind.
Denke das wären Schritte mit denen du mit sehr wenig Aufwand einen sehr großen Effekt erzielen könntest.

Aber, bitte nicht falsch verstehen! Mir gefallen die Sachen auch so wie sie sind!!! :) Wollte nur auch was konstruktives beitragen.
 

senex

Tabletop-Fanatiker
10 August 2001
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Die Farben des Styrodurs stehen für verschiedene Hersteller / Marken, die ihr Styrodur zum Teil auch noch gesondert benamen.
  • grün – BASF – Styrodur
  • lila – Jackon Insulation – Jackodur
  • gelb – Ursa Deutschland GmbH – URSA XPS
  • rosa – Austrotherm XPS
  • blau – Dow Chemical – Styrofoam

Ich hatte mal das Ursa-Zeug, das war nichts Vernünftiges, das sah so ähnlich aus wie bei dem rosa Material hier im thread. Da sah man ganz kleine Bläschen im Material und die Oberfläche der Tafeln war eine leicht festere Schicht (nennt man Schäumhaut), zum Teil waren die nicht ganz eben auf der Fläche. Bei grün, blau und lila hatte ich noch nie Probleme, außer dass man mal die Falze begradigen oder Strukturoberflächen entfernen musste. Die Konsistenz des Materials ist irgendwie "sahniger" als bei gelb oder rosa.
Der Stufenfalz entsteht nicht zwingend durch Verkleben von 2 dünneren Platten, ich hatte jedenfalls bei blauen Platten mit Falz keine Klebenstelle innen. Ich gehe davon aus, dass das auch durch Düsengestaltung mit Falzkante extrudiert werden kann.

Jedenfalls Danke für den Link zum Video, das Buch scheint zwar teuer, aber scheint ein ganz gutes Kompendium zu sein.

PS: Wenn man seine Tools verkackt und nicht wieder korrekt gerichtet bekommt -> Unbedingt neu kaufen, sonst nimmt das Elend kein Ende.
 
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hammerhand

Blisterschnorrer
23 Dezember 2011
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Das grüne BASF Styrodur gibt es bei uns so gut wie gar nicht. Gibt nur 2 Händler in Österreich die das anbieten. Der nächste ist 100 km entfernt, ob ich da wegen ein paar Platten hinfahre weiss ich noch nicht. Gäbe auch einen Onlineshop aber die Versandkosten sind ein Witz (wegen extra LKW Anlieferung). Mal schaun.

Ich habe mir einen Kreisschneider gebaut:
kreisschneider.jpg


und gleich ausprobiert:
kreisschneider 1.jpg

endlich konnte ich angemessene Podeste für ein paar meiner Statuen machen:
neue podeste.jpg


und bei meinen Häusern bin ich auch weiter gekommen:
Ich habe mir kleine Streifen geschnitten und dann ein wenig ausgehöhlt sodass eine L-Form entsteht. Damit verkleide ich meine Klebestellen so als ob beim Bau der Häuser Ecksteine eingebaut worden wären.
Verkleidung 1.jpg

Verkleidung 2.jpg


Verkleidung 3.jpg


sieht zwar noch ein wenig grob aus, aber ich werde die Steine noch trimmen und natürlich strukturieren. Bis jetzt gefällts mir ganz gut...
 

senex

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Das grüne BASF Styrodur gibt es bei uns so gut wie gar nicht.

Vielleicht braucht man nicht immer die großen Platten und statt grün mag auch blau angehen, dann setzt man bei regionalen Verfügbarkeitsproblemen nen 10er ohne weitere Versandkosten (hoffe das gilt auch für Österreich) und hat etwas Probiermaterial.

https://www.amazon.de/Baoblaze-5pcs-Hartschaumplatte-Schaumplatte-Bastelplatte/dp/B07HQRQHVH/ref=sr_1_11?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&dchild=1&keywords=styrodur&qid=1615799111&sr=8-11
 
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Kanazawai

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Sieht ja nach nem erfolgreichen Eigenbau aus dein Kreisschneider. Top.

Was die Platten angeht...hnmm. Zur Not einfach mal mit nem Bleistift ins Bauhaus/Baustoffhandel/kA was es bei euch gibt fahren und ausprobieren 😄. Im Endeffekt ist die Marke ja egal und nur ein Anhaltspunkt für "Qualität.

Die "L-Steine" machen echt was her. (y)
 
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senex

Tabletop-Fanatiker
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Hohe Scheiben (Säulen) sind ziemlich übel zu schneiden, zum einen hat man einen Kippeleffekt sobald die Höhe und die Grundfläche in ein Missverhältns geraten (dicke Säulen gehen besser als dünne, aber gerade dünne Säulen sind ja oft gewollt), zum anderen kühlt der Draht stärker und nicht immer gleichmäßig ab, wenn er auf großer Länge benutzt wird (das kann man mit mehr Leistung ausgleichen, ganz gleichmäßig wird es trotzdem nicht immer).
Ich würde daher Säulen eher, wie es auch bei Originalen oft war, aus Segmenten (Säulentrommeln) zusammensetzen. Die weniger hohen Scheiben schneiden sich auch leichter.
 

hammerhand

Blisterschnorrer
23 Dezember 2011
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Alles in allem so 3 Abende. Beim Schneiden hör ich dann gerne Podcasts und sehe Youtube Videos. Da wirds gerne mal 2 Uhr früh :giggle:
Lange dauern eigentlich immer die ersten teile. Da mache ich immer wieder Stellproben, überlege oft lange, trinke ein Bierchen, dann gehts wieder weiter. Am schnellsten geht dann die Serienproduktion. Die Wände und Säulen für meinen Zockerkollegen haben inkl Kleben 30 min gedauert.
 
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