WHFB Geschichten aus Bhagar

Geschichten aus Bhagar

Willkommen, Wanderer, in den Geschichten aus Bhagar. Hier versammeln sich Geschichten aus vielen Jahrhunderten, die in Bhagar geschahen. Sie werden, so hoffe ich, amüsieren, irritieren, entzücken. Zu deiner Erleichterung sind sie hier zusammengestellt.

Der Letzte (-1885 IC): gleich hier im ersten Beitrag
Anheteps Bad (?)
Djola von Bhagar (-2700 IC), erster Ansatz
Djola von Bhagar (-2700 IC), zweiter Ansatz
Inschrift auf einer Steinplatte im Stufengrab aus Lehmziegeln des Fürsten Nahab von Bhagar (-2699 IC) und Stele des Raseth (-2681 IC)
Auge des Ptra (?)
Bhagra (-2930, -2922, -2875 IC)
Hetab (?)
Nehem von Bhagar (-2500 IC)

Der Letzte
Ein sanfter Windhauch wirbelte den feinen Sand um die Sandalen des großgewachsenen Mannes, der stumm in das Tal unter ihm blickte. In kleinen Wirbeln zog er sich um die goldenen Beinschienen und die gebräunten Waden, um den goldbeschlagenen Schurz nicht mehr zu erreichen und wieder zu Boden zu rieseln, immer und immer wieder. Unter dem reich mit den Symbolen des Todes geschmückten Schulterkragen und der Panzerung spannte sich ein sehniger, sonnengebräunter Körper. In seinen kräftigen Händen hielt er einen Stab, dessen beide Enden mit Klingen besetzt waren; auf dem Kopf hielt ein goldenes Stirnband das aus teuren Stoffen gefertigte tiefblaue Kopftuch.
Mit zusammengekniffenen Augen, mit dünnen, aufeinandergepressten Lippen betrachtete er die schweigenden Massen, die langsam über die mit großen Blöcken gepflasterte Straße marschierten. Wenn er den Blick nach rechts wandte, zeichnete sich die kürzlich erst fertiggestellte Pyramide als großer, schwarzer Schemen vor der blutrot untergehenden Sonne ab.

Chneper, zweiter Herold des Königs Anhetep von Bhagra, stand schon den ganzen Tag unbewegt auf dieser Anhöhe.
Vor drei Sonnenläufen waren die Arbeiten am Grab König Anheteps beendet worden. Der Bau hatte zwar schon zu Lebzeiten des Königs begonnen, nach seinem gewaltsamen Tod im Kampf gegen Khemri hatte es aber noch vier Jahre gedauert, bis seine Männer ihm folgen durften. Wahrhaft seine Männer. Sie hatten ihm feierlich, manche vor vielen Jahren schon, manche erst wenige Wochen vor seinem Tode, Treue auch im Tod geschworen, und Chneper kannte keinen von ihnen, der nicht gewillt gewesen wäre, seinen Treuschwur zu halten. Gewiss, der eine oder andere mag vielleicht noch eingeschüchtert gewesen sein von der Bedeutung dessen, was es heißt, seinem König bis in den Tod treu zu sein, aber nachdem die Priester mit ihnen gesprochen hatten...

Er hat sie alle gesehen. Auf dem großen Platz vor dem Palasttempel von Bhagra hatte sie sich versammelt, die große Armee des Anhetep, um ihren Triumphzug zur Nekropole anzutreten. Die feierliche Prozession mit dem Sarkophag des Königs war schon am Tag zuvor abgehalten worden. Heute kamen seine Krieger.

Nebhotem, erster Herold des Königs, beschritt den Weg als erster. Allen anderen Soldaten voran schritt der prächtigste Krieger nach dem König selber den Weg zum Ewigen Dienst. Wie er die königliche Standarte unzählige Male in der Schlacht zur Ehre seines Herren empor gehalten hatte, so hielt er sie auch nun, auf dem Letzten Weg. Die frühe Morgensonne ließ seine goldene Rüstung erstrahlen, beinahe schien es, als wäre er von den Göttern berührt, der mächtigste Mann Bhagras nach dem Tod des Königs, denn dessen Sohn, der Prinz Ptaferteh, war noch keine sieben Jahre alt.
Chneper lächelte nicht, als er daran dachte, dass beim erneuten Aufgang des Himmelsskarabäus er der mächtigste Mann sein würde, er, der zweite Herold, bestellter Vormund des minderjährigen Prinzen.
Nebhotem, sein Kampfgefährte. Es verband sie sogar fast so etwas wie ein freundschaftliches Band. Chneper wusste nicht, ob der Herold des Königs ihn gesehen hatte, aber er vermutete es. Das Herz wurde ihm schwer, als ihm klar wurde, wie viele Schlachten sie gemeinsam gefochten hatten. Und er war neidisch: Nebhotem wurde die Ehre zuteil, an der Seite seines Königs wachen zu dürfen und für alle Ewigkeit neben und für ihn zu streiten, während er, Chneper, dazu verurteilt war, noch für lange Jahre die Ausbildung eines unmündigen Knaben zu übernehmen und die Aushebung seiner Armee zu leiten.
Hinter dem berittenen Nebhotem rollten die stolzen Streitwagen und die Erhabenen, die die Ehre hatten, sie zu lenken. Streitwagen, ja. Von prächtigen Rössern gezogen, schnell und tödlich... die wilden Stämme konnten ihnen nichts entgegensetzen. In einer schier endlosen Schlange zogen sie vorbei, Chneper erkannte viele von ihnen. Dort, der einäugige Psatech, mit dem er den Prinz Sochet von Khemri erschlagen hat. Und da: der alte Hepretet, der einst allein zwölf Häuptlinge der Wildmänner mit bloßen Händen besiegte... viele Kampfgefährten zogen vorbei, die Chneper sehr achtete.
Als die Schlange der Streitwagen endete, kamen die Grabwächter. Eigentlich sollte er sie führen, dort war sein Platz gewesen. Aber jetzt nicht mehr, jetzt marschierte Ametet, sein Vertrauter, an der Spitze der Leibwache des gefallenen Herrschers, um als Hauptmann der Grabwächter seinen rechtmäßigen Platz an der Linken des Königs einzunehmen.
Diese Männer kannte Chneper alle beim Namen, kannte von vielen die Taten. Als er dereinst die Gunst errang, in den Reihen der Grabwächter zu stehen, hatte er sich diesen Tag häufig vorgestellt, wie er mit den anderen prächtig und stolz antrat, in den Ewigen Dienst seinem Herrn zu treten. Und nun... nun gingen sie diesen Weg ohne ihn. Er seufzte leise.
Nach den nicht zu zahlreichen Grabwächtern trabten die Reiter den Weg entlang. Wilde Krieger, großartige Krieger, die ihre Tiere liebten, ihre Tiere beherrschten, in einem gewissen Sinne eins mit ihnen waren. Tödliche Krieger. Chneper selber war nie ein großartiger Reiter gewesen, aber die wenigen Male, als er auf einem Pferderücken saß, konnte er den schwachen Abglanz der Erregung spüren, die diese Reiter in der Hitze der Schlacht verspüren mussten. Und auch unter ihnen waren bekannte, treue Kampfgefährten...
Der Himmelsskarabäus war an seinem höchsten Punkt angelangt, als die Reiter vorbeiwaren. Es folgten die Soldaten, die vielen disziplinierten Fußsoldaten. Er war auch einst einer gewesen, hatte auch unter den harten Methoden seiner Ausbilder gelitten. Er verachtete sie nicht, er konnte nicht, es war nur schon so lange her. Aber trotz dessen, dass er schon lange anders dachte als sie, eines war allen gemein, egal, ob einfacher Fußsoldat oder Herold des Königs: die Liebe zum König, der Wunsch, auch im Tode im Schein seiner Glorie zu baden und ihm zu dienen, wie man es am besten kann.

Lange waren sie marschiert, Chneper sah sie sich alle an. Er würde sie nie wiedersehen. Er würde mit König Ptaferteh begraben werden, würde sein Erster Herold sein, würde ihm den Ewigen Dienst erweisen. Trotzdem würde er im Herzen immer König Anhetep treu bleiben.

Eine Staubwolke war, was hinter den Letzten blieb. Chneper blickte ein letztes Mal wehmütig zur Pyramide und die sie umgebende Nekropole, die er nunmehr nur noch erahnte denn sah. Der Himmelsskarabäus war schon halb untergegangen. Die Priester würden bald beginnen. Er schloss die Augen und seufzte. Mit dem Eindruck, dass gerade sein Leben hier vorbeigezogen war, drehte er sich um und begann den langen Weg zum Tempelpalast zu einem verwöhnten, unbegabten Kind, seinem König.

Nur seine Sandalen machten im Sand leise Geräusche.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke.

Nein, bisher wars nicht als was Längeres gedacht. Ganz nach der klassischen Definition der Kurzgeschichte ists eine "sich ereignete, unerhörte Begebenheit". Mir kam halt bei der Beschreibung, wie die Soldaten der Könige ihm ins Grab folgen der Gedanke, wies dann eigentlich weitergeht mit den LEBENDEN. Irgendjemand muss ja weitermachen. Ich wollt den darstellen, der halt übrigbleibt, obwohl er nicht will.

Aber weitermachen? Ginge auch. Da hätt ich auch den Anflug einer Idee, müsst mir nur s Armeebuch besorgen, ums genauer auszugestalten 🙂

Gabs denn je irgendwelche Kontakte zwischen den Gruftkönigen und den Echsenmenschen der Südlande?
 
So. Der Anfang der nächsten Geschichte spielt 815 Jahre VOR den oben beschriebenen Ereignissen. Wie gesagt, das ist nur der Anfang.

EDIT: die nachfolgende Geschichte wird hier nochmal von vorn erzählt, weil duch Feedback etc. sie so nicht mehr haltbar ist. Wer also den Ist-Stand weiterverfolgen will, der lese weiter, wer die vollständige Neufassung lesen will, der überspringe es (wär vielleicht sinnvoll... die neu eingefügte II. Papyrusrolle ist myteriöser, wenn man die späteren noch nicht gelesen hat...)

Djola von Bhagar

I. Papyrusrolle
Ein sanfter Windhauch ließ das hüfthohe Gras der Savanne rascheln. Es wogte gleichmäßig, beinahe wie ein Meer. Es war ein weites Land: Gras, wohin man auch blickte. Nur, wer seinen Blick in die Richtung des Geburtsortes des Himmelsskarabäus wandte, konnte in weiter Ferne die Umrisse eines Gebirges vermuten, erahnen. Vereinzelt überragten Bäume das Grasmeer, bildeten einen falschen Eindruck von Landmarken in diesem friedlichen Landstrich.
Die Streifenantilope hob ihren Kopf. Sie hatte etwas gehört, und es war nicht das gleichmäßige Rauschen des Grases. Ein leises, gleichmäßiges Donnern kam immer näher, verkündete in der einfachen Begriffswelt dieses Tieres nur eines: Gefahr, auf das sie auf die für sie eindeutigste Art reagierte. Sie floh.
Stolz ritten sie. Mit ihren schnellen Pferden zogen die Krieger von Fürst Nahab von Bhagra durch die südliche Savanne. In robuste Tücher gehüllt, mit wertvollem Kupferschmuck angetan, wären sie für einen Beobachter ein überwältigender Anblick gewesen: kupferne Stirnbänder und Armreife, strenge Gesichtszüge und scharfe Waffen.
Der Reiter an der Spitze mit der herrschaftlichen Würde und dem prächtigsten Schmuck gab seinen Mannen ein Zeichen. Dann ließ er sein Pferd halten und seine Männer aufholen. Lächelnd schwang er sich von seinem Pferd, tätschelte es am Hals, löste die Wasserflasche vom Sattel und nahm einen großen Schluck.
„Gesegnet sei der göttliche Phakt und sein Lieblingskind, der mächtige Khesek! Diese Pferde sind fantastisch!“ Lachend hielt Hekoph neben dem Trinkenden. „Euer Vater hat sehr weise gehandelt, sie dem König von Khemri abzukaufen. Die Reiter von Bhagra! Die gesamte Welt wird sich vor diesem Namen fürchten. Wir werden sie bezwingen! 'Fürchtet Djola, Fürst-Sohn von Bhagar, den Herrn der Pferde, denn ansonsten wird sein Zorn euch vernichten!'“
Djola musste lachen. Zu schön war das Bild, das Hekoph ihm gerade mit seiner begeisternden Rede vor die Augen malte. Denn das war es, was er sich wünschte: das die Welt seinen Namen kannte, das die wilden Menschen ihn fürchteten und er als bedeutender Fürst in seinem Hügelgrab begraben werden würde. Und diese Pferde, die König Khesek gezähmt hatte und von denen Djolas Vater einige im Tausch für einige sehr wertvolle Schätze erworben hatte, würden seinen Ruhm begründen.
Aber noch nicht. Er war noch jung, der Ruhm konnte noch warten. Ein wenig erstaunt war er schon, dass hier so weit links des Skarabäuspfades niemand wohnte... immerhin lautete der Auftrag seines Vaters, zu erkunden, was es hier gab und welche Stämme er bezwingen musste, während er die neuen Pferde ausprobierte.
Er würde seinem Vater wohl berichten müssen, dass es hier nichts gab außer Gras und Himmel. Sie würden noch zwei Tage reiten und dann umkehren.
 
Danke schön. Die Stimmung einer Umgebung finde ich einfach wichtig. Man muss ja schließlich wissen, wo seine geliebten Protagonisten umherwandeln.


II. Papyrusrolle
Er war erstaunt. Am Abend dieses Tages wollten sie umkehren und nach Bhagra zurückreiten, aber die Götter hatten anders entschieden. Gegen Mittag hatten sie das erste mal den grünlichen Streifen in der Ferne bemerkt und dann, je näher sie ihm kamen, auch einige Gebäude in der Ebene davor. Aber keine einfachen Hütten, wie sie es von den Wildmenschen erwartet hätten, sondern scheinbar große Steingebäude wie den Fürstenpalast von Khemri. Sie ahnten, dass sie hier etwas Überlegenem gegenüberstanden, aber sie ritten weiter. Angst war ein Gefühl, dem keiner von den tapferen Söhnen Bhagras gestattete, sich Zugang zu ihrem Herzen zu verschaffen. So gelangten sie immer weiter links des Himmelsskarabäuspfades, bis sie nunmehr an einem kleinen Abhang standen, der sich weit zu ihren beiden Seiten hinzog. Unter ihnen lag eine weite, baumbestreute Ebene, grün und fruchtbar, mit diesen Steingebäuden und dem Wald in der Ferne. Das bemerkenswerteste waren aber die langen, gekrümmten Steinnadeln, die dem Boden entwuchsen und sich buckelig in den Himmel streckten, manche bis zu viermannshoch.
„Möge Ptra uns beschützen,“ murmelte Djola, während er nach einer geeigneten Stelle suchte, an der sie die Pferde hinabführen konnten.
Unten wählte er den Weg für sich und seine acht Mannen so, dass sie an einigen der „Stoßzähnen“ [1], wie Hekoph sie bald bezeichnete, vorbeikamen, um letzten Endes an eines der größeren Steingebäude zu gelangen. Was Djola besonders wachsam werden ließ, war die scheinbare Abwesenheit der Erbauer und Bewohner der Gebäude. Sollten sie fort sein, vertrieben oder getötet? Oder versteckten sie sich nur? Er wusste es nicht. Aber er hatte so ein Gefühl, dass irgendetwas - dass irgendwer in der Nähe war.
Sie kamen gewolltermaßen viel langsamer voran als in der Savanne, beobachteten ihre Umgebung. Aus der Nähe wirkte der „Stoßzahn“ viel einschüchternder...
Da.
Ein Glucksen.
Ein Schnalzen.
Pfeile flogen, Männer schrieen auf. Hekoph fiel, Djola wollte gerade zum Rückzug rufen, als kleine, ungemein flinke Gestalten aus dem Gras auf die Pferde sprangen. Ehe er sich versah, war er im Nahkampf mit einem eidechsenähnlichen Wesen, das glucksend und schnalzend mit großem Geschick seine angeschärfte Knochenklinge in den Leib des Fürst-Sohnes versenkte. Djola blutete aus mehreren Wunden, während er versuchte, seine geschwungene Klinge irgendwie zwischen sich und die Echse zu bekommen, aber sie war zu nah. Er wollte einen Moment lang die Hand öffnen, um die Klinge fallenzulassen, besann sich dann aber kurzerhand anders, fasste die Echse so bei ihren Schultern und stieß sie vom Pferd. Die Echse rollte sich ab, stand nun in gebückter Angriffshaltung vor ihm und schnalzte und gluckste, während sich ihr Hautkamm bedrohlich hebte und senkte. Djola zog mit der Linken einen Wurfspeer aus der Speertasche und wechselte dann die Waffen in seinen Händen, während er einen kurzen Blick auf das Geschehen um ihn warf. Zwei Krieger kämpften auf ihren Pferden gegen Echsen, zwei im Gras, während er die restlichen vier nicht sah. Von den Pferden, den wertvollen, waren auch mindestens drei tot – sein Vater würde sehr ungehalten sein. Er blickte zur Echse zurück, hob den Wurfspeer...
... und sah, wie die Echse sich aufrichtete, ihre Waffe zu Boden fallen ließ und wieder zu glucksen und schnalzen anfing, erst etwas langsamer, dann immer schneller. Die Kämpfe hörten auf, die Gegner gingen auseinander. Djola starrte die Echse verständnislos an, sie schien zu sprechen, aber er verstand nicht, sie gestikulierte und wollte ihm etwas mitteilen.
Er schleuderte den Speer mit aller Kraft. Elendes Vieh, erst seine Männer und Pferde zu töten und dann vorzugeben, sprechen zu wollen! Nein, dieses gerissene Tier würde ihn nicht hereinlegen, nicht nocheinmal.
Die Echse erkannte, was er wollte, versucht, auszuweichen, aber war einen Atemzug zu langsam und der Speer bohrte sich in ihr linkes Bein. Sie fiel, fauchend, zu Boden. Die anderen Echsen, die gewartet hatten, was geschehen würde, setzten sich in Bewegung. Zum zweiten Mal überraschten sie die Menschen mit ihrer Gewandtheit, und nach kürzester Zeit und wenige Schreien lagen diese, ohne noch nennenswert Gegenwehr geleistet haben zu können, schwer verwundet oder tot im Gras.



[1] ich stelle mir vor, das das Nehekhari-Wort für Stoßzahn nicht aus den Bedeutungseinheiten „Stoß“ und „Zahn“ aufgebaut ist, der Nehekhari also nicht einen „stoßenden Zahn“ mit dem Wort assoziiert. Gleichzeitig stellt es natürlich trotzdem die Bezeichnung für die Stoßzähne der Savannenelefanten dar. Vielleicht „Kiefernadel“ oder so oder „Knochenschwert“.
 
Naja, die Echsenmenschen der Südlande haben kaum Sauruse, darum setzen sie Skinks mit Kurzbögen in Formation ein (seit der 6. Ed, vermutlich, damit all die Kurzbogen-Plastikminis noch irgendwie einsetzbar sind 🙂).
Und sie sind auch Jäger, d.h., mit Jagdwaffen aus dem Hinterhalt größere Tiere (denn nichst anderes sind diese Bhagri für sie) angreifen können sie.

Siehe die Skink-Seite des Lexicanums.

QED

Und ein Bild von Djola als Beispiel eines prädynastischen Nehekhari:

[attachmentid=21770]

Ach ja: das Design gehört Games Workshop und wurde ohne Genehmigung von mir verwendet...
 
Hier ein kleines, nicht ernst gemeintes Intermezzo (ich steck ein bisschen in einer Blockade bezüglich der Hauptgeschichte)

Anheteps Bad
„Aaah.“ König Anhetep schloss die Holztür zu seinem Privatgemach. Und im selben Moment, in dem er nicht mehr den Blicken seiner Untertanen ausgesetzt war, ließ er die herrschaftlich-würdevolle Fassade fallen, dieses ewige Sich-strecken-müssen und Mit-stolz-erhobener-Haltung-herumstolzieren: er schrumpfte um eine handbreit, als er seine Wirbelsäule entspannte.
Wie sehr freute er sich auf das Bad: endlich den verfluchten Sand aus den Gelenken zu bekommen und diese brüchigen, verrottenden Binden abzunehmen. Mit freudiger Erregung legte er die schrecklich sperrige, goldene Rüstung und die graubraunen, uralten Binden ab und platzierte sie im dafür vorgesehenen Bastkorb. So, ganz unbekleidet, dehnte er sich noch ein bisschen und ließ dabei auch ein paar Knochen knacken – da, wo noch Knorpel zwischen ihnen war. Dann schritt er zum Badesaal.
Ah, wie wünschte er sich, er hätte noch eine Nase, um den wunderbaren Duft von Rosenwasser riechen zu können. Die Diener, die das heiße Wasser einfüllten, waren ihm auch ein angenehmerer Anblick als all die sandzerschundenen, abgeschabten Krieger in ihren zerschlissenen Resten einstmalig prächtiger Kleidung: ihre eingeölten Knochen glänzten, ihre pächtigen, dünnen, goldbestickten Gewandungen waren vollständig und frisch gewaschen.
Er war am Becken angelangt. Die Gewichte standen schon bereit, ebenso die Diener, die sie ihm anbinden würden. Ein Nachteil dessen, nur aus Knochen und vertrocknetem Fleisch zu bestehen, war, dass man immer auf der Wasseroberfläche schwamm...
Als die Diener ihre Aufgabe beendet hatten, stand Anhetep am Rand des Beckens und prüfte aus einem Reflex heraus mit dem Fuß die Temperatur des Wassers – in all den Jahrhunderten hatte er sich diese Macke nicht abgewöhnen können, obwohl seine unterentwickelten Nerven die Temperatur erst nach längerem Aufenthalt überhaupt erst wahrnahmen. Er ließ sich langsam in das Wasser gleiten, und ihm kamen Reminiszenzen, wie heiß und dampfend-duftend es sein musste, spürte das Öl und die Hände seiner knochigen Diener, wie sie unter Wasser langsam begannen, mit weichen Schwämmen Sand und Dreck von seinen Knochen und aus seinen Gelenken zu entfernen.
Er ließ sich in Gedanken treiben und dachte darüber nach, warum bloß alle Wesen meinten, untote Könige seien nur auf Tod, Vernichtung und Rache aus. Schließlich waren sie ja auch nur Menschen... gewesen. Ein bisschen Verwöhntwerden sollte doch wohl verständlich sein. Aber nein, er musste, wenn er in die Welt hinausfuhr, in uralte Binden gewickelt, mit archaischen Machtsymbolen ausgestattet an der Spitze schrecklich ungepflegter Truppen erscheinen, sonst nahm man ihn ja nicht ernst.
Hätte er noch eine funktionsfähige Lunge gehabt, er hätte geseufzt.

Er hatte nunmal einen Ruf zu verlieren.
 
III. Papyrusrolle
Wie es sich gehörte, war der Palast von Bhagar das größte Gebäude der Stadt. Er stand rechts des Pfades des Himmelsskarabäus inmitten der vielen kleineren kastenförmigen Gebäude aus Lehmziegeln und war so ausgerichtet, dass der Himmelsskarabäus bei seiner Geburt durch den Eingang und die großen Fenster in die fürstlichen Gemächer strahlte. Der Palast war aber eigentlich nicht ein, sondern zwei miteinander verbundene Gebäude: der äußere quadratische Bau aus getrockneten Lehmziegeln maß zwei Mannshöhen, war mit einem gelblich-weißen Putz verkleidet und hatte einen großen Innenhof, in dessen Mitte der aus rotbraunen Steinquadern errichtete fürstliche Turm stand. Die Wohnstatt des Fürsten von Bhagar, seiner Familie und seiner treuesten Diener und Gefolgsleute war stattliche dreieinhalb Mannshöhen hoch und mit prächtigen Statuen der Götter und einiger Ahnen des Fürsten geschmückt. Verbunden waren die beiden Gebäude über das Schilfdach, das den Rest des Innenhofes überspannte.
Dieser Anblick bot sich den zwei Brüdern, die in dieser frühen Morgenstunde von ihrem Dienst in der Stadt zum Fürsten unterwegs waren. Der ältere der beiden, der verärgert mit strammen Schritten vorne lief, war größer und kräftiger, mit einem stattlichen kupfernen Schulterkragen, gravierten Beinschienen, einem krönenden Stirnband und einer großen, verzierten Klinge, die ihn als den Ersten Krieger des Fürsten auswies. Dieser Mann war es, der in der Schlacht die Standarte des Fürsten führte, er war es, der im Namen des Fürsten in den umliegenden Dörfern Recht sprechen durfte.
Etwas hinter ihm lief wesentlich gleichgültiger, aber neugierig der jüngere der beiden, der viel weniger kriegerisch gewandet war, obwohl er an Pracht seinem Bruder in nichts nachstand. Auf seinem Schulterkragen waren aber nicht kleine Schlachtszenen abgebildet, sondern viele Glyphen, die dem Kundigen von der Macht des Wortes kündeten und den Träger als „Schüler Zakashs“ [2] auswiesen, einen fürstlichen Schreiber. Auch trug er keine Beinschienen, sondern nur die Sandalen eines Beamten und er konnte es sich, im Gegensatz zu seinem kriegerischen Bruder, erlauben, sein schwarzes Haar lang wachsen zu lassen.
Ho-Refer und Ho-Sekh hatten beide dem Herrscher von Bhagra den Ewigen Dienst geschworen, und beide erfüllten ihn stolz und gewissenhaft, wenn auch auf sehr unterschiedliche Weise. Untereinander waren sie sich in der Brüderlichen Treue verbunden, die sie sich geschworen hatten, als auch Ho-Sekh die Volljährigkeit erreicht hatte.
Ho-Refer nickte der Wache nur zu, die es im Durchgang schwer hatte, gegen den Himmelsskarabäus nach draußen zu blicken, und schritt durch den schattigen Innenhof. Hier war es viel stiller als draußen, wo gerade die tägliche Arbeit begann, hier innen herrschte noch die Kühle der Nacht, schien das Schilfdach das Dunkel der Mondzeit noch ein bisschen gefangenzuhalten, etwas von ihm in den Tag hinüberschmuggeln.
Ho-Sekh folgte seinem Bruder zur Rückseite des Fürstenturmes, zum Eingang. Dieser war aus strategischen Erwägungen so weit wie möglich vom Durchgang zum Innenhof im Außengebäude angelegt worden: so hatten die Verteidiger im Fall eines Angriffes mehr Raum zur Gegenwehr, so würden die Feinde am längsten brauchen, um in den Fürstenturm zu gelangen. Der Zugang zum Außenbau lag auch diesem Eingang gegenüber.
Sie traten ein und Ho-Refer befahl einer der Wachen: „Melde dem göttlichen Fürst, dem Herrscher des reichen Bhagra, dem erhabenen Nahab, dass seine unwürdigen Diener Ho-Refer und Ho-Sekh sich glücklich schätzen würden, ihn sprechen zu dürfen.“
Die Wache nickte und ging die Treppe hinauf, die Brüder traten vorbei an weiteren Wachen, an der Haupttreppe zum Großen Saal vorbei durch eine unscheinbare Tür in den Kleinen Saal, der für genau diesen Zweck eingerichtet war: für die Unterhaltung des Fürsten mit seinen engsten Vertrauten.
Sie warteten, bis der Fürst erschien. Er war in ein weites Gewand gekleidet, und es fehlten fast alle Insignien seiner Macht, bis auf den Fürstenring an seiner Linken, der aus Türkis geschnitzt einen Skarabäus zeigte, und dem goldenen vipernförmigen Fürstenstab mit den Smaragdaugen, den er beinahe nie aus der Hand gab. Ho-Refer wusste das, denn selbst, als ihm einmal die Ehre zuteil wurde, mit dem Fürst ein Bad nehmen zu dürfen, hatte dieser die goldene Viper immer bei sich.
Der Fürst lächelte. Er war gut gelaunt. Mit sanfter Stimme begann er zu fragen.
Meine zwei Brüder. In welcher Angelegenheit wünscht ihr mich zu sprechen?“ Der Fürst sprach das Wort „meine“ so aus, dass es betonte, dass die beiden sein persönlicher Besitz waren, aber es war eine Wahrheit, die er aussprach.
„Mein Herr.“ Es hat die halbe Nacht in Ho-Refer gearbeitet, es hat in ihm gearbeitet, seitdem er es von einer Wache im beiläufigen Gespräch erfahren hatte. Aber er hatte nicht das Recht, seinen Herrn vor dem Einbruch des Tages zu stören, wenn es nicht von großer Wichtigkeit für den Fürsten war. „Mein Herr, mir kam zu Ohren, Ihr hättet den Fürstensohn und einige seiner Männer auf den Pferden ausgesandt, um die Linksländer zu erkunden. Ihr müsst vergessen haben, mich darüber in Kenntnis zu setzen. Und ich zweifle euren Beschluss nicht an, doch was verschaffte ihm und nicht mir die Ehre, als Erster die Pferde zu reiten?“
Der Fürst blickte ihn zuerst amüsiert an, aber dann verschwand das Lächeln. Mit einer festen Stimme, die so anders war als die, in der er vorhin gesprochen hatte, dass man kaum meinen konnte, dass beide Stimmen dem selben Mann gehörten, antwortete er.
„In der Tat. Ein Bote muss versäumt haben, Euch zu benachrichtigen. Aber Ihr habt es auch so erfahren, nicht wahr? Und ich habe die Ehre des ersten Rittes meinem Sohn gewährt, und nicht meinem Diener. So ist das.“
Ho-Sekh hielt den Atem an, als er sah, wie sein Bruder die Zähne aufeinanderpresste und seine Hände zu Fäusten ballte vor schwer verhohlener Wut. Der Fürst hatte die Ränge eingehalten, aber er hatte die Ehre Ho-Refers in Zweifel gezogen und seinen Stolz verletzt mit seiner Entscheidung, ihn nicht zu benachrichtigen. Ho-Sekh wusste, dass sein Bruder sich beherrschen konnte, auch angesichts solch einer Kränkung, aber trotzdem betete er.
„Ich danke Euch, dass Ihr meinen unbedeutenden Worten Gehör geschenkt habt. Die Weisheit der Götter lenkt Euch.“ Nach diesen gepressten Worten drehte sich Ho-Refer um und ging. Nahab nickte, und auch Ho-Sekh verließ den Raum.


„Was wirst du tun, Bruder?“ Ho-Sekh wusste, dass es nicht ungefährlich war, seinen Bruder in dessen derzeitiger Verfassung zu befragen, aber er damit konnte er schon umgehen.
„Ich füge mich. Der Fürst hat gesprochen.“ Er schwieg, Ho-Sekh betrachtete ihn neugierig. Er wusste, dass da noch was kommen würde, und er wurde nicht enttäuscht.
„Obwohl ICH ihn gedrängt habe, König Khesek die Pferde abzukaufen. Dank sollte ich erhalten, meinem Fürst so viel mehr Stärke verschafft zu haben. Und dass der junge Fürstensohn noch nicht zurück ist – vor neun Tagen soll er aufgebrochen sein und gestern hätte er zurückkehren sollen -, zeugt doch davon, dass er nicht fähig war, das Unglück zu verhindern, dass ihm widerfahren ist. Es ist so ein großer, ein so schmerzlicher Verlust, dass er die Pferde verloren hat. Vergebens waren all meine Bemühungen.“
„Und dass du bis gestern Abend mit den Männern außerhalb der Stadt üben musstest, hat sich der Fürst auch nur ausgedacht, damit...“
Ho-Refer schrie auf. „JA! Auch das! Damit ich mich nicht beschweren kann! Fürst, oh Fürst, du wandelst auf seltsamen Pfaden.“
„Ich frage mich, kann das der Wille der Götter sein?“ Ho-Sekh fragte sich das wirklich. Er musste die Priesterin der Nachwelt befragen. Welchen Sinn sollte das machen, den Herold des Fürsten so auszuspielen? Er blickte aus seinen Gedanken auf, als er merkte, dass sein Bruder nichts erwiderte und ihn anstarrte.
„Habe ich... frevelhaft gesprochen?“
„Nein, mein Bruder.“ Ho-Refer legte ihm die Rechte anerkennend auf die Schulter. „Du hast wahr gesprochen. Ob die Götter...?“ Er blickte zur Seite, dachte kurz nach, nahm dann die Hand von der Schulter seines Bruders und machte sich mit schnellen Schritten auf in die Linksstadt. Zum Tempel, wie Ho-Sekh vermutete.


[2] Dieser Titel war allerdings dahingehend irreführend, dass nicht Zakash selbst die Schrift erfand, sondern sie unter seiner Herrschaft erfunden (oder offenbart?) wurde.
 
Sehr sehr schön, du stellst den "geschichtlichen" Hintergrund gut dar und die Verhaltensmuster der Menschen kommen überzeugend rüber. Allerdings hast du dir diesmal (vorallem am Anfang) einige fehler erlaubt. Nichts schwerwiegendes - nur ein paar fehlende n und e etc. teilweise hast du das falsche geschlecht benutzt zum beispiel bei: "befahl einem der wachen"

aber wie schon gesagt kommt alles sehr überzeugend rüber und ich finde es sehr schade, dass ich scheinbar der einzige bin, der sich diese schöne geschichte durchliest 🙁
 
IV. Papyrusrolle (1. Version) bzw. V. Papyrusrolle (2. Version)

„Ptra, Herr des Lebens diesseits und jenseits des Todes, lass mich noch nicht in die Ewigkeit ziehen...“ Djola lag auf dem Bauch und spürte das Gras, das er mit seinem Gewicht an die Erde drückte. Die Augen offen zu halten bereitete ihm große Mühe, der Geruch seines Blutes mischte sich mit den erdigen Düften. Er konnte noch nicht sterben, er würde in der Ewigkeit nach seinen Taten im Diesseits gerichtet werden, und noch hatte er nichts Erzählenswertes vollbracht...
Ihm waren die Augen zugegangen, er wollte nicht mehr gegen die Mühe ankämpfen sie offenzuhalten, als das Schnalzen und Glucksen, das ihm näherkam, ihn zusammenzucken ließ. Die Echsen! Sie waren ja noch da...
Er öffnete die Augen zu einem schmalen Schlitz und sah zwei Echsen auf ihn zukommen, die miteinander „sprachen“. Die Art, wie sie ihre Knochen- und Steinwaffen hielten, kannte er nur zu gut: sie würden ihn ausnehmen.
Nein! Die Angst machte ihn stark, schärfte seine Sinne, dämpfte seinen Schmerz. Er konnte nicht fliehen, dafür war er trotz allem zu schwach, aber er konnte sie vielleicht noch überzeugen, ihn am Leben zu lassen. Wo er sie so ansah, fiel ihm auf, dass sie kein Rotmetall an sich hatten: vielleicht konnte er sein Leben gegen sein Fürstensohn-Stirnband oder -Armreif eintauschen, vielleicht erkannten sie den Wert herrschaftlicher Insignien... versuchen musste er es.
Er stöhnte, als er versuchte, sich wenigstens etwas aufzustemmen, und sein plötzliches Erwachen ließ die Echsen zusammenzucken. Sie spannten sich an, jeden Moment bereit loszuspingen, und entblößten in ihren Mäulern hunderte von nadelspitzen Zähnen. Das war nicht gerade geeignet, Djola Mut einzuflößen, aber nichtsdestotrotz quälte er sich soweit, auf beide Ellenbogen gestützt, sein kupfernes Fürstensohn-Stirnband vom Kopf zu nehmen und mit den Worten „Nehmt... dies... als mein... mein... Geschenk... nehmt mir auch... alles, aber... aber nehmt mir nicht... bei den Göttern... nicht mein... Leben...“
Erst, als er geendet hatte, wagte er, die Echsen anzusehen, die sich nun aufgerichtet hatten und ihn mit seitlich gelegtem Kopf anschauten, während sich ihre Hautkämme hoben und senkten. Wieder „sprachen“ sie. Die Hände zitterten ihm, das Stirnband drohte ihm zu entgleiten, aber er wollte es nicht loslassen, nicht, bis die Echsen es nicht genommen hatten. Er kniff die Augen zusammen, er mochte nicht sehen.
Hier lag er, Djola, Fürst-Sohn von Bhagar, Sohn des Nahab, würdelos im Gras und wartete darauf, dass zwei geschuppte wilde Echsen mit hunderten spitzer Zähne sein Geschenk annahmen und sein Leben verschonten...
Da wurde ihm der Kupfergegenstand aus den Händen genommen. Erleichtert und überrascht zugleich öffnete er die Augen, woraufhin die Echs anderthalb Schritte zurücksprang, nun mit dem Stirnband in ihren Klauen. Die andere kam dazu, betrachtete ihn auch, und sie schienen sich zu besprechen, schienen irgendwie in Streit zu geraten. Djola ließ den Kopf sacken. Sie konnten sich wohl nicht über sein Leben einigen! Die eine würde ihn sofort töten wollen, um an all seine rotmetallenen Gegenstände zu gelangen, die andere erst, nachdem er ihr irgendwie verraten haben würde, wo sie viel mehr davon fände... er bereute bitter, ihnen das Stirnband gegeben zu haben.
Da tippte ihm etwas auf den Kopf. Und wieder schaute er hoch: die Echse hatte ihn mit einem Speer angetippt und hielt die eine Hälfte seines Stirnbandes in der Klaue. Verstört schaute er auf das Bruchstück, der Echse ins Gesicht, wieder aufs Bruchstück, wieder auf die Echse. Sie bemerkte seine Irritation und zeigte mit dem Speer nach rechts – er wandte mühsam den Kopf und sah die andere in Richtung Wald davonrennen.
qu̯etɬpi·loš vo čixi·pi", sprach ihn die Echse an.
„Was?“
Die Echse deutete auf die kupferne Hälfte in ihrer Hand. „qu̯etɬpi·loš." Und dann auf die schon kaum mehr sichtbare rennende Echse. „vo čixi·pi."
Ein bisschen verstand Djola. Die andere Echs hatte die andere Hälfte. Warum, das wusste er nicht, aber offensichtlich war sein Leben nicht mehr in Gefahr, offensichtlich gefiel den Echsen das Kupfer. So gab er der Versuchung der warm-wohligen Dunkelheit, dem süß-saumseligen Vergessen nach...
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Skinks sind vielleicht cool! 😀 Sehr lustig beschrieben - ich musste ganz schön schmunzeln, vorallem als sie angefangen hat zu labern. Du hast diesen animalischen/ vorsichtigen Charakter exellent beschrieben!
Nichts auszusetzen diesmal, abgesehen davon, dass ich jetz unbedingt wissen möchte, was die Echse gesagt hat. 🙄