Gute Doku auf der ARD

Keine Ahnung wie du zu diesem Weltbild gekommen bist, aber ich sehe das als nicht haltbar an. Letzten Endes ist doch zum Beispiel eine Erörterung (und davon haben wir alle Dutzende im Deutschunterricht geschrieben) nichts Anderes als die kritische Beleuchtung eines Themas unter verschiedenen Gesichtspunkten. Und was die Wirschaft von Mitarbeitern haben soll, die wie sedierte Lämmer dahin trotten ist mir auch nicht so ganz klar. Das Verhältnis des Staates im allgemeinen und der Politik im Besonderen zu "kritisch denkenden Bürgern" ist manchmal etwas zwiegespalten, aber unterm Strich dürfte so ziemlich jedem Politiker klar sein, dass eine Demokratie nur mit eigenständig denkenden Bürgern funktioniert.

Ich empfinde einfach bestimmte Entscheidungen, was z.B. Lehrplan angeht und auch die Entscheidung G8 als ein Zeichen dafür, dass kritisches Denken nicht so gefragt ist. Natürlich kann man als Lehrer versuchen dagegen anzusteuern, aber Ziel der Schule ist es nicht primär (das einzige was man anmerken kann, dass man die Schüler zu teilnehmenden Staatsbürgern erziehen soll, aber da hört es schon auf und den meisten Pädagogen ist auch klar, was damit gemeint ist)

SdK´s Comment ging ja auch in diese Richtung. Genau darin sehe ich doch das Problem. Eine polemikfreie Diskussion zu dem Thema ist doch fast nicht möglich und mit kritischen Bemerkungen in diese Richtung stellt man sich gleich in eine radikale Ecke. Genau das ist es, was ich anprangere.

Muss ich dir leider Recht geben. Bei vielen gibt es aber auch nur zwei Extreme, wobei auch dort die Situation eher vielen Grautönen entspricht.



Natürlich hat sich die ARD ein plastisches Beispiel raus gesucht, wäre ja sonst auch eine langweilige Doku geworden. Aber man muss ja nicht warten, bis es an X Hauptschulen zu zugeht, oder?

Meine Frage ist dabei aber, wie groß ist die Gefahr wirklich? Ich meine, viele sehen die Dokus und da wir dort auch viele Entsprechungen von Klischees haben wird erstmal in Gedanken die Notbremse gezogen. Das was bleibt nach der Doku ist aber erstmal: Da wurde eine Schule rausgepickt, die arge Probleme mit der Integration hat, durch bestimmte Umstände verursacht.
Wieviele Gebiete es gibt, wo es ähnlich ist und wo es dann langsam ähnliche Maße annimmt, weiß erstmal keiner und eine kollektiv Verurteilung aller HS finde ich erstmal übertrieben und zudem moralisch bedenklich.



Freilich sollte die Schule nicht kuschen, das wäre ja genau der falsche Weg. Aber Fingerspitzengefühl braucht es trotzdem, sonst nehmen die Eltern ihre Kinder ruckzuck von der Schule oder verweigern ihnen zumindest die Teilnahme an bestimmten Veranstaltungen und die Probleme fangen von vorne an. Hier muss man das richtige Mittelmaß finden.

Ja aber wo ist das Mittelmaß? Nicht baden gehen? Sportunterricht auf freiwilliger Basis? Blechtrommel nicht lesen? (fällt höchstwahrscheinlich für Hauptschüler flach, ich wollte es nur nennen)
Wenn es um Freizeitaktivitäten geht, könnte man Abstriche machen, wobei ich es auch hier problematisch finde, da man auch das Zeichen setzt, dass die Eltern im Endeftekt über das entscheiden können, was ihre Kinder tun, lernen und mit wem sie Umgang haben.