Und dann wird auf Ausländern herumgehackt. Leider hat gerade PISA festgestellt, dass es auch viele der Deutschen mit dem lesen und schreiben nicht so haben.
Im Prinzip läufts darauf hinaus, dass jeder (JEDER, nicht nur schwarzhaarige!), der in der zweiten, dritten oder vierten Klasse nicht spurt und lernt, Förderunterricht bekommen müsste. Zwei Stunden pro Woche extra in genau dem Fach, in dem es nicht klappt. Wenn es in mehreren Fächern nicht klappt, dann halt in mehreren Fächern.
Es stimmt zwar das auch das indigene Präkariat sprachliche Defizite hat, aber das Problem liegt schon primär bei Migranten. Das PISA (welches übrigens methodisch der letzte Schrott ist und wirklich nicht für irgendwelche vergleiche herangezogen werden sollte) das anders sieht, liegt primär daran das es eben Migranten nicht als spezifische Gruppe erfasst, sondern einfach als Deutsche aufrechnet.Und dann wird auf Ausländern herumgehackt. Leider hat gerade PISA festgestellt, dass es auch viele der Deutschen mit dem lesen und schreiben nicht so haben.
Was denn, nur 87 Beiträge und die Diskussion stagniert? Na dass nenne ich mal "Sommerloch in der GWFW". :lol:
Die gesamte Problematik ist aber auch wirklich leider dermaßen vielschichtig, dass es nicht so einfach ist, da mit einem Patentrezept um die Ecke zu kommen.
Wörter wie "Integration" sprechen sich immer so leicht aus, aber was tun, wenn sprichwörtlich Welten aufeinander prallen? Dieser streng am Koran ausgerichtete Lebensstil, denn viele arabisch- und türkischstämmige Migranten samt Nachkommen bei uns leben ist halt leider so dermaßen unvereinbar mit dem westlichen Wertesystem, dass guter Rat teuer erscheint. Ich selbst hatte ein Jahr lang auf der Berufschule einen türkischen Banknachbarn. Nach einigen sehr hitzigen Debatten, haben wir´s irgendwann aufgegeben über unsere Weltbilder zu diskutieren, weil´s einfach keinen Sinn gemacht hat.
Solche Sachen wie das von ELute angesprochene multikulturelle Straßenfest finde ich super - Sowas bringt immer etwas, weil man sich einfach ganz unverkrampft begegnen kann.
Von türkisch- oder Koran-Unterricht an der Schule halte ich wiederum gar nichts. Das kommt eher einem Nachgeben, Zurückweichen, Resignieren im "Kampf der Kulturen" gleich. Unterm Stich werden so doch nur weniger statt mehr Anreize geschaffen, sich in die Gesellschaft des Heimatlandes einzufügen.
Besser finde ich, auch aus vielen anderen Gründen, solide Ganztagsschulen mit einem Rundum-Betreuungsprogramm. Wenn so ein Konzept von der Grundschule an durchgezogen wird können die Kinder doch gar nicht anders, als zu lernen miteinander auszukommen. Ein angenehmer Nebeneffekt ist, dass die Schüler auch am Nachmittag von zuhause weg sind und individuell gefördert werden können. Die Eltern können wir nicht mehr sozialisieren und auch für die Verlierer der "Generation 3" ist es mittlerweile zu spät. Aber für die "Generation 4" müssen Konzepte her.
Von türkisch- oder Koran-Unterricht an der Schule halte ich wiederum gar nichts. Das kommt eher einem Nachgeben, Zurückweichen, Resignieren im "Kampf der Kulturen" gleich. Unterm Stich werden so doch nur weniger statt mehr Anreize geschaffen, sich in die Gesellschaft des Heimatlandes einzufügen.
Ich finde die Idee nicht schlecht, da hier der Staat wenigstens ein wenig Einfluss hat zu bestimmen, was und wie gelehrt werden soll. Man darf ja nicht gleich denken, dass wir dann fundamentalistische Lehrinhalte bekommen, bzw. der Unterricht notwendigerweise zu einer Verschärfung führt.
Oft haben die Leute keine Ahnung von ihrer eigenen Religion, was ich hier nicht nur auf Muslime beziehen würde, sondern gleichermaßen auch auf Christen.
Ein Unterricht würde zwar eine Trennung von den anderen Schülern bringen, aber das tut der Religionsunterricht selber schon (Trennung von säkularisierten Jugendlichen und "religiösen" Jugendlichen [Die Anführungszeichen sollen zeigen, dass nicht nur Interesse an der Religion die Wahl beeinflusst, sondern auch andere Faktoren wie Noten eine Rolle spielen])
Ich weiß nicht wie´s bei dir war, aber bei mir hat es sowohl im evangelischen Religionsunterricht auf der Realschule als auch im Etikunterricht auf der FOS dazu gehört, andere Religionen zum Thema zu machen. Dann bin ich eher für einen allgemeinen Etikunterricht für alle, der insgesamt neutral bleibt. Kann doch nicht schaden, wenn unsere Nachwuchsmoslems auch mal was über den Budhismus lernen. ^_^
Wenn den strengläubigen Eltern das zu wenig ist, sollen sie ihrem Kind eben am Wochenende Koran-Nachhilfe geben. Wenn heute Christen nach Bankok, Peking, Istanbul oder Teheran auswandern müssen sie sich auch selbst darum kümmern, ihrem Nachwuchs das christliche Wertesystem zu vermitteln.
Das heutige Problem ist, dass vielen Jugendlichen und Erwachsenen eine religiöse Sprachkompetenz fehlt, sie also die Symbolhaftigkeit von bestimmten Aussagen nicht sehen und daher auch bestimmte Dinge nicht verstehen können.
Ich finde diese Argumentationen alá: "Die machen es nicht, dann müssen wir es auch nicht machen." immer ein wenig zu kurz bedacht.
Ich stimme dir zu.
Vielleicht könnte man dieses Problem ja über "Gastdozenten" lösen. Es wäre doch gar keine schlechte Idee, wenn Vertreter der jeweiligen Religionen zu Besuch kommen und über ihre Religion berichten. Die könnten dann ja auch ruhig ein bißchen Werbung machen, müssten andererseits aber auch kritischen Fragen Rede und Antwort stehen.
Klar, das klingt immer ein wenig platt und polemisch.
Aber letzten Endes gehört es auch irgendwie in die Kategorie der "unangenehmen Wahrheiten". Die Dreistigkeit, mit der viele muslimische Mitbürger ihr Wertesystem als Maß aller Dinge ansehen (hat man auch in der Doku sehr gut gesehen) ist doch nicht zuletzt aus einem Übermaß an Toleranz entstanden. Jemandem, der die Verbreitung seiner Religion als Kampf ansieht muss man auch Grenzen setzen, nicht nur entgegen kommen.
Ich wäre gegen "Gastdozenten", da diese immer eine Sichtweise haben und man auch innerhalb einer Gemeinschaft verschiedene Ansichten hat. Zudem können kritische Fragen nur entstehen, wenn man schon ein recht fundiertes Wissen hat. Zudem ist dann die Frage der Auswahl noch da. Wie sucht man dann solche "Gastdozenten" aus?
Zudem sind die Vertreter der Religionen nicht primär dazu ausgebildet, in der Schule zu sprechen bzw. Unterricht zu machen, sondern wirklich den jeweiligen Glauben zu vertreten.
Naja ich finde, die Probleme die wir jetzt haben liegen nicht daran, dass man ach so tolerant war, sondern dass man eine zu lange Zeit das Problem der Integration vernachlässigt hat bzw. ignoriert hat.
Und noch heute werden die Deutschen mit Migrationshintergrund eher als Ausländer gesehen, was mMn das Problem auch nicht besser macht.
Dennoch finde ich es ein wenig verwunderlich, dass man sich einerseits darüber aufregt, dass da "Kulturen" aufeinander prallen, aber die Ausbildung deutscher muslimischer Lehrer dennoch abgelehnt wird.
Man kann es doch durchaus zur Aufgabe der Religionsgemeinschaften machen, solche "Gastdozenten" entsprechend auszubilden. Ich sehe das als so etwas wie eine Art Pressesprecher eines Unternehmens. Eine persönliche Sichtweise hat man sowieso immer, die kann auch ein Religionslehrer nicht vollkommen ausblenden.
Ok da gebe ich dir vollkommen Recht. Leider wird aber das wirklich kritische Fragen in höheren Stufen weniger gefördert mMn. Konzepte wie "Philosophieren mit Kindern" oder auf den RU bezogen "Theologisieren mit Kindern" sind zwar schon vorhanden, aber in meiner Sicht werden sie zu wenig angewendet, was aber auch mit er Kompetenzorientierung in der Schule zu tun haben könnte.Dass kritische Fragen nur mit fundiertem Wissen entstehen möchte ich klar verneinen. Ich habe mal ein Praktikum an einer Grundschule gemacht und dort auch im Unterricht hospitiert. Von den Schülern kamen immer wieder überraschend clevere und kritische Fragen. Ich glaube, hier werden Kinder häufig unterschätzt.
Ja man trifft viele damit an einen wunden Punkt, was ich auch in dem Sinne gut finde, dass einige noch damit Probleme haben, sich mit dem Stempel "Nazi" abzugeben. Natürlich ist es schade, dass Menschen darauf zurückgreifen (egal ob bewusst oder unbewusst), um bestimmte Dinge zu rechtfertigen bzw. es als Argument nutzen.Tolerant ist vielleicht das falsche Wort. Nennen wir es einen "verklemmten Umgang". Alleine das, wie in der Doku gezeigt, die Schüler mit Migrationshintergrund die deutschen Schüler sobald ihnen die Argumente ausgehen, als "Nazis" und "Rassisten" beschimpfen zeigt doch, dass man damit die Deutschen immer noch an einem wunden Punkt trifft.
Hier würde ich dir teilweise Recht geben. Die Gemeinsamkeiten sollten herausgestellt werden, aber gleichzeitig würde ich nicht dafür sein die Unterschiede tot zu schweigen bzw. glatt zu bügeln. Man muss sich auch in seiner Unterschiedlichkeit anerkennen.Meiner Meinung nach kann eine gelungene Integration nur durch das Herausstellen von Gemeinsamkeiten und nicht dem Fördern von Unterschieden stattfinden.
Beim Religionsunterricht würde ich dir zustimmen, das Problem ist aber schon länger so (konfessioneller RU trennt auch die Klasse). Beim Arabischunterricht würde ich es nicht so ganz sehen, wenn es die Möglichkeit gibt auch für deutsche Schüler diese Sprachkurse zu belegen und Arabisch zu lernen (eine schöne Sprache wie ich finde).Ich sehe es so, dass ein Koran-Unterricht wenn es um die Religion geht und ein Türkisch- oder Arabisch-Unterricht wenn es um die Sprache geht eher die Grüppchenbildung begünstigt, als Klassengemeinschaften zusammen schweißt.
Finde ich problematisch, da man eine "Einheit" dann von oben verordnet, was mMn nicht das gewünschte Ergebnis bringen wird. Es kann halt nicht jeder mit jedem gut Freund sein, was aber möglich sein müsste ist, dass man sich dennoch gegenseitig respektiert.Je mehr die Schüler alle zusammen machen, desto besser. Ich beziehe das auch auf Freizeitaktivitäten, die man ja im Rahmen einer Ganztagsschule durchaus unterbringen kann. Hier ist aber natürlich Fingerspitzengefühl gefragt, um der Empörung korantreuer Eltern vorzubeugen.
Dann ist aber die Frage, ob nicht Religionslehrer schon solche sind. zwar können auch Pastoren Lehrertätigkeiten ausüben, aber persönlich finde ich das nicht so gut, da bei ihnen die Religionspädagogik doch noch kürzer kommt als jetzt schon teilweise bei den Religionslehrern.
Ok da gebe ich dir vollkommen Recht. Leider wird aber das wirklich kritische Fragen in höheren Stufen weniger gefördert mMn.
Die Frage ist aber hier dann, was da der verklemmte Umgang ist. Ist es der verklemmte Umgang mit den Ausländern oder eher der verklemmte Umgang mit der eigenen Vergangenheit?
Hier würde ich dir teilweise Recht geben. Die Gemeinsamkeiten sollten herausgestellt werden, aber gleichzeitig würde ich nicht dafür sein die Unterschiede tot zu schweigen bzw. glatt zu bügeln. Man muss sich auch in seiner Unterschiedlichkeit anerkennen.
Beim Religionsunterricht würde ich dir zustimmen, das Problem ist aber schon länger so (konfessioneller RU trennt auch die Klasse). Beim Arabischunterricht würde ich es nicht so ganz sehen, wenn es die Möglichkeit gibt auch für deutsche Schüler diese Sprachkurse zu belegen und Arabisch zu lernen (eine schöne Sprache wie ich finde).
Finde ich problematisch, da man eine "Einheit" dann von oben verordnet, was mMn nicht das gewünschte Ergebnis bringen wird. Es kann halt nicht jeder mit jedem gut Freund sein, was aber möglich sein müsste ist, dass man sich dennoch gegenseitig respektiert.
Warum Fingerspitzengefühl? Soll in den Aktivitäten missioniert werden oder wie stellst du dir das vor?
Sorry, vielleicht habe ich das bisher zu schwammig formuliert. Mein Gedanke ist der, dass immer noch ein fester Reli- oder Etikunterricht statt findet. Nur zwischendrin, alle paar Wochen kommen immer mal wieder Gastdozenten. Deren Beiträge können ja dann in der Woche drauf vom Lehrer weiter verarbeitet werden - So ist sichergestellt, dass auch die Pädagogik nicht zu kurz kommt.
Das liegt meiner Meinung nach - Stichwort G8 - vor allem an der zu hohen Stoff-Fülle. Im momentanen Konzept bleibt doch gar keine Zeit, irgend etwas kritisch zu reflektieren. Noch ein Argument mehr für Ganztagsschulen, in denen man sowas in die Nachmittagsbetreuung einbauen kann.
Früher Letzteres, heutzutage eher eine Mischform. Es gibt zum Einen immer noch Tabus, die man besonders bei Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen und zweimal überlegen müssen was sie von sich geben, bemerkt. Beispiel: Kaum jemand in Deutschland würde sich trauen, die Israelis als Faschisten zu beschimpfen, auch wenn´s teilweise stimmt.
Vor allem aber das Pendeln zwischen Extremen. Auf der einen Seite gibt es eine weit verbreitete unterschwellige Fremdenfeindlichkeit (die, wenn man sich so manchen "Assi-Türken" anschaut auch nicht immer unbegründet ist), auf der anderen Seite aber auch eine zu große Offenheit, die dazu führt, dass sich viele nicht trauen, einem Ausländer mal die Meinung zu sagen, weil sie ja eben wie ein Schild vor sich her tragen, nicht fremdenfeindlich zu sein. Ich hoffe, ich konnte mich da jetzt verständlich ausdrücken, ist etwas schwer zu formulieren, der Gedankengang.
Sorry falls das so rüberkam - Ich bin auf keinen Fall dafür, alle gleich zu schalten. Aber es muss vor allem eine Toleranz und ein Verständnis für die Unterschiede da sein. Und im Falle der Schule in unserer Doku fehlt diese Toleranz ja gerade den Kindern mit Migrationshintergrund und nicht anders herum.
Ich glaube viele, die eine solche Schulform nicht mal selbst erlebt haben, haben ein vollkommen falsches Bild von Ganztagsschulen. Die Einheit muss man da nicht verordnen, die entsteht auf ganz natürlichem Wege von selbst, alleine dadurch, dass die Kinder viel zusammen machen. Natürlich gibt es immer Cliquen und wie an jeder Schule auch schon mal Feindschaften. Aber es darf eben nicht so eskalieren wie im Falle der Hauptschule in Essen.
Na ja, du hast doch in der Doku gesehen, mit welchen Schwierigkeiten die Lehrer teilweise zu kämpfen haben. Mit der ganzen Klasse inklusive Mädels im Sommer in´s Freibad zu gehen fällt dann jedenfalls schon mal flach, wenn nichtmal normaler Sportunterricht ohne Weiteres möglich ist.
Äh doch, passiert andauernd, beispielsweise von der Linkspartei die außer unpassenden Vergleichen nix gebacken bekommen und sich gerne mit türkische Nazis solidarisieren.Kaum jemand in Deutschland würde sich trauen, die Israelis als Faschisten zu beschimpfen, auch wenn´s teilweise stimmt.
Da gibts nen guten Artikel in der Welt (jaja, jetzt kommt gleich wieder jemand "Springerpresse, Nazis usw.."):einem Ausländer mal die Meinung zu sagen, weil sie ja eben wie ein Schild vor sich her tragen, nicht fremdenfeindlich zu sein.
Ich mein, klar es gibt die Tendenz Nazis allgemein und den Holocaust im speziellen dadurch zu relativieren indem man jeden Scheiß damit vergleicht, aber wie heißt es so schön: nicht alles was hinkt ist ein Vergleich...
Da gibts nen guten Artikel in der Welt (jaja, jetzt kommt gleich wieder jemand "Springerpresse, Nazis usw.."):
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article8619654/Auslaender-ist-nicht-gleich-Auslaender.html:
Wir haben kein generelles Ausländerproblem – sondern ein Problem mit den Deutschen, die alle Migranten immer in einen Topf werfen.
Ich sehe es nicht nur darin begründet, dass man zu viel Soff in zu wenig Zeit durchbringen muss, sondern dass es gar nicht die Aufgabe der Schule ist, kritisch denkende Subjekte hervorzubringen, da dies für die Wirtschaft und den Staat ziemlich ungemütlich werden würden. Dies wäre aber wirklich ein anderes Thema^^
Da hast du zwar Recht, aber zum großen Teil sind solche Anschuldigungen dann in gewisser Weise mit antisemitischen Unterton vermengt. Da ist dann wieder Kritik auch angebracht, wobei ich dir auch Recht geben würde, dass Israel sich leider zu einem rassistischen Staat entwickelt hat.
Wie schon gesagt, würde ich die SChule in Essen erst einmal als Sonderstatus ansehen, da für mich noch Erhebungen fehlen, die ein solches soziales Gefüge auch in anderen Städten etc. aufzeigt.
Wobei ich da wieder vorsichtig wäre als Schule zu kuschen. Kam in der Doku ja auch raus, dass die Mädels eigentlich ganz froh sind Schule zu haben, da sie dadurch wenigstens ein Minimum an sozialen Kontakten haben. Hier sollte dann Schule den Freiraum auch irgendwie schützen, damit wenigstens ein wenig die Möglichkeit besteht ein soziales Miteinander aufzubauen.