Gute Doku auf der ARD

Weil es zum Thema der Integration passt: Wie einige sicher mitbekommen haben, hat ja Christian Wulff, bevor er Bundespräsident wurde, die erste muslimische Ministerin hier in Niedersachsen eingesetzt. Nun sehe ich gerade in den lokalen Nachrichten, dass diese Ministerin vor hatte die Medien in Niedersachsen gleichzuschalten was die Berichterstattung über Integration angeht. Die Medienvertreter sollten wohl eine Erklärung unterschreiben, dass sie eben auf eine bestimmte Art berichten. Im Grunde sollten sie wohl die Lage schön reden um so positiv für die Politik Stimmung zu machen. Das finde ich schon ziemlich dreist.
 
Im Grunde läuft es doch immer wieder auf dasselbe hinaus.

Leute ohne Chancen werden agressiv.
Leute in Deutschland, die kein Deutsch können (nicht nur sprechen, auch lesen und schreiben!), haben keine Chancen.

Und dann kommt da ein Pisa daher, stellt fest dass ein unglaublich hoher Prozentsatz der fünft- und sechstklässler nicht wirklich lesen und schreiben kann, auch nicht versteht was da geschrieben ist.

Und dann wird auf Ausländern herumgehackt. Leider hat gerade PISA festgestellt, dass es auch viele der Deutschen mit dem lesen und schreiben nicht so haben.

Im Prinzip läufts darauf hinaus, dass jeder (JEDER, nicht nur schwarzhaarige!), der in der zweiten, dritten oder vierten Klasse nicht spurt und lernt, Förderunterricht bekommen müsste. Zwei Stunden pro Woche extra in genau dem Fach, in dem es nicht klappt. Wenn es in mehreren Fächern nicht klappt, dann halt in mehreren Fächern.

Und zwar in den wichtigsten Fächern.

Allen voran Deutsch. Wer akzentfrei Deutsch spricht, hat meiner Erfahrung nach keine Probleme auf der Arbeit. Ob er nun Asiatisch oder Arabisch aussieht, egal. Und die meisten Türken sehen sogar ziemlich weiß und deutsch aus, sie müssten halt nur korrekt sprechen. Araber und Portugiesen haben es da ein bisschen schwerer.

Für die Frustrierten, die vielleicht ihr Glück noch mal woanders probieren wollen, auch Englisch. Das öffnet Türen in viele Länder, auch viele warme Länder. Und man brauchts überall, selbst wenn du nur Kassierer oder Kellner bist kannst du es manchmal brauchen.

Und "Rechnen", weil das eine Voraussetzung für ganz viele andere Sachen ist. (Chemie, Physik, Mathe, aber auch BWL und ähnliche)

Und nun ratet mal was "cooler" ist: Mit den anderen Kindern zusammen auf dem Spielplatz spielen oder im Förderunterricht sitzen müssen? Ich glaube das bringt schon ziemlich viel Motivation für die kleinen Kinder unter 10 Jahre. Dann strengen sie sich wahrscheinlich mehr an, hauptsache sie kommen nicht in den Förderunterricht.

Die jetzt 15 Jahre alt sind und immer noch nicht Deutsch können, die zeigen nur wo wir vorher versagt haben. Leider kann man diese Kinder auch oft nicht mehr geradebiegen - die Pupertät und der Freundeskreis tun ihr übriges.

Und dabei ist es echt scheißegal ob das Kind Hans heißt, muskulös und Kahlgeschoren ist und Bier säuft, oder Radek und Wodka, oder ob es schwarze Haare hat und sich von einem Blick provoziert fühlt.

Mich würde mal die Kriminalstatistik interessieren, wenn man sie nach Sprachverständnis in Deutsch sortiert. Ich denke, da würden dann nicht nur Araber sondern auch bestimmte Deutsche Gruppen nach oben poppen. Diese beiden Gruppen haben dasselbe Problem.

Nur dass die Deutschen sich nicht mal mehr an die Religion klammern können bei unseren faulen staatsbezahlten mistpriestern. Hätte die deutsche Religion mehr "Show" mit engagierteren Priestern, ich wette wir könnten dasselbe "Religionsproblem" auch mit deutschen Christen erleben.
 
Und dann wird auf Ausländern herumgehackt. Leider hat gerade PISA festgestellt, dass es auch viele der Deutschen mit dem lesen und schreiben nicht so haben.

Im Prinzip läufts darauf hinaus, dass jeder (JEDER, nicht nur schwarzhaarige!), der in der zweiten, dritten oder vierten Klasse nicht spurt und lernt, Förderunterricht bekommen müsste. Zwei Stunden pro Woche extra in genau dem Fach, in dem es nicht klappt. Wenn es in mehreren Fächern nicht klappt, dann halt in mehreren Fächern.

Die meisten Schwierigkeiten liegen an Deutsch, nicht an mangelndem Verständnis für das Fach an sich. Das gilt natürlich nicht nur für Migranten, sondern auch indigene Bildungsferne (was ich da teilweise lesen muss...).

Zu Pisa sei nur gesagt, dass die Studie schlecht ist, da die Länder sich teilweise aussuchen, wer da teilnimmt. In manchen Ländern nimmt man einen Bevölkerungsquerschnitt, in anderen Ländern muss jeder ran, wiederum andere schicken nur die guten Schüler. Großbritannien zB hat sich einfach um die Leistungsbewertung der 15-jährigen herumschummeln können, weil die wirklich schlechten Schüler die Schulen mit 14 verlassen können und das auch häufig tun.
 
Und dann wird auf Ausländern herumgehackt. Leider hat gerade PISA festgestellt, dass es auch viele der Deutschen mit dem lesen und schreiben nicht so haben.
Es stimmt zwar das auch das indigene Präkariat sprachliche Defizite hat, aber das Problem liegt schon primär bei Migranten. Das PISA (welches übrigens methodisch der letzte Schrott ist und wirklich nicht für irgendwelche vergleiche herangezogen werden sollte) das anders sieht, liegt primär daran das es eben Migranten nicht als spezifische Gruppe erfasst, sondern einfach als Deutsche aufrechnet.
 
Was hier ja jetzt schon öfter aufgetaucht ist, ist die Problematik dass das heimische Umfeld offenbar ein nicht geringer Problemfaktor ist, wobei man das auf keine Bevölkerungs- oder Religionsgruppe beschränken kann. Ergo müsste hier das Jugendamt viel öfter eingreifen und so etwas unterbinden, zur Not auch über den Entzug der Kinder.
Allerdings frage ich mich da ob das wirklich praktikable Lösung wäre, da entzogene Kinder ja erstmal ins Heim wandern und sich das auch nicht unbedingt positiv auf die Entwicklung des Kindes auswirkt. Aber generell sehe ich langsam irgendwo die Notwendigkeit dass der Staat eingreift weil die Eltern unwillig oder unfähig sind, aber da wäre halt die Frage in wie weit solche Eingriffe mit dem Grundgesetz vereinbar sind.

MfG
DvM
 
Was denn, nur 87 Beiträge und die Diskussion stagniert? Na dass nenne ich mal "Sommerloch in der GWFW". :lol:

Die gesamte Problematik ist aber auch wirklich leider dermaßen vielschichtig, dass es nicht so einfach ist, da mit einem Patentrezept um die Ecke zu kommen.

Wörter wie "Integration" sprechen sich immer so leicht aus, aber was tun, wenn sprichwörtlich Welten aufeinander prallen? Dieser streng am Koran ausgerichtete Lebensstil, denn viele arabisch- und türkischstämmige Migranten samt Nachkommen bei uns leben ist halt leider so dermaßen unvereinbar mit dem westlichen Wertesystem, dass guter Rat teuer erscheint. Ich selbst hatte ein Jahr lang auf der Berufschule einen türkischen Banknachbarn. Nach einigen sehr hitzigen Debatten, haben wir´s irgendwann aufgegeben über unsere Weltbilder zu diskutieren, weil´s einfach keinen Sinn gemacht hat.

Solche Sachen wie das von ELute angesprochene multikulturelle Straßenfest finde ich super - Sowas bringt immer etwas, weil man sich einfach ganz unverkrampft begegnen kann.

Von türkisch- oder Koran-Unterricht an der Schule halte ich wiederum gar nichts. Das kommt eher einem Nachgeben, Zurückweichen, Resignieren im "Kampf der Kulturen" gleich. Unterm Stich werden so doch nur weniger statt mehr Anreize geschaffen, sich in die Gesellschaft des Heimatlandes einzufügen.

Besser finde ich, auch aus vielen anderen Gründen, solide Ganztagsschulen mit einem Rundum-Betreuungsprogramm. Wenn so ein Konzept von der Grundschule an durchgezogen wird können die Kinder doch gar nicht anders, als zu lernen miteinander auszukommen. Ein angenehmer Nebeneffekt ist, dass die Schüler auch am Nachmittag von zuhause weg sind und individuell gefördert werden können. Die Eltern können wir nicht mehr sozialisieren und auch für die Verlierer der "Generation 3" ist es mittlerweile zu spät. Aber für die "Generation 4" müssen Konzepte her.
 
Was denn, nur 87 Beiträge und die Diskussion stagniert? Na dass nenne ich mal "Sommerloch in der GWFW". :lol:

Die gesamte Problematik ist aber auch wirklich leider dermaßen vielschichtig, dass es nicht so einfach ist, da mit einem Patentrezept um die Ecke zu kommen.

Wörter wie "Integration" sprechen sich immer so leicht aus, aber was tun, wenn sprichwörtlich Welten aufeinander prallen? Dieser streng am Koran ausgerichtete Lebensstil, denn viele arabisch- und türkischstämmige Migranten samt Nachkommen bei uns leben ist halt leider so dermaßen unvereinbar mit dem westlichen Wertesystem, dass guter Rat teuer erscheint. Ich selbst hatte ein Jahr lang auf der Berufschule einen türkischen Banknachbarn. Nach einigen sehr hitzigen Debatten, haben wir´s irgendwann aufgegeben über unsere Weltbilder zu diskutieren, weil´s einfach keinen Sinn gemacht hat.

Solche Sachen wie das von ELute angesprochene multikulturelle Straßenfest finde ich super - Sowas bringt immer etwas, weil man sich einfach ganz unverkrampft begegnen kann.

Von türkisch- oder Koran-Unterricht an der Schule halte ich wiederum gar nichts. Das kommt eher einem Nachgeben, Zurückweichen, Resignieren im "Kampf der Kulturen" gleich. Unterm Stich werden so doch nur weniger statt mehr Anreize geschaffen, sich in die Gesellschaft des Heimatlandes einzufügen.

Besser finde ich, auch aus vielen anderen Gründen, solide Ganztagsschulen mit einem Rundum-Betreuungsprogramm. Wenn so ein Konzept von der Grundschule an durchgezogen wird können die Kinder doch gar nicht anders, als zu lernen miteinander auszukommen. Ein angenehmer Nebeneffekt ist, dass die Schüler auch am Nachmittag von zuhause weg sind und individuell gefördert werden können. Die Eltern können wir nicht mehr sozialisieren und auch für die Verlierer der "Generation 3" ist es mittlerweile zu spät. Aber für die "Generation 4" müssen Konzepte her.

da möcht ich anmerken, dass es z.b. bei Immigranten aus Osteuropa meist sehr viel simpler ist, aber sie sich trotzdem nicht integrieren wollen.
Und wenn man erst den Wunsch hat, ist es eigentlich sehr leicht, meine Eltern und ich haben nur wenige Jahre gebraucht, um uns einzugliedern.
 
Von türkisch- oder Koran-Unterricht an der Schule halte ich wiederum gar nichts. Das kommt eher einem Nachgeben, Zurückweichen, Resignieren im "Kampf der Kulturen" gleich. Unterm Stich werden so doch nur weniger statt mehr Anreize geschaffen, sich in die Gesellschaft des Heimatlandes einzufügen.

Ich finde die Idee nicht schlecht, da hier der Staat wenigstens ein wenig Einfluss hat zu bestimmen, was und wie gelehrt werden soll. Man darf ja nicht gleich denken, dass wir dann fundamentalistische Lehrinhalte bekommen, bzw. der Unterricht notwendigerweise zu einer Verschärfung führt.
Oft haben die Leute keine Ahnung von ihrer eigenen Religion, was ich hier nicht nur auf Muslime beziehen würde, sondern gleichermaßen auch auf Christen.
Ein Unterricht würde zwar eine Trennung von den anderen Schülern bringen, aber das tut der Religionsunterricht selber schon (Trennung von säkularisierten Jugendlichen und "religiösen" Jugendlichen [Die Anführungszeichen sollen zeigen, dass nicht nur Interesse an der Religion die Wahl beeinflusst, sondern auch andere Faktoren wie Noten eine Rolle spielen])
 
Ich finde die Idee nicht schlecht, da hier der Staat wenigstens ein wenig Einfluss hat zu bestimmen, was und wie gelehrt werden soll. Man darf ja nicht gleich denken, dass wir dann fundamentalistische Lehrinhalte bekommen, bzw. der Unterricht notwendigerweise zu einer Verschärfung führt.
Oft haben die Leute keine Ahnung von ihrer eigenen Religion, was ich hier nicht nur auf Muslime beziehen würde, sondern gleichermaßen auch auf Christen.
Ein Unterricht würde zwar eine Trennung von den anderen Schülern bringen, aber das tut der Religionsunterricht selber schon (Trennung von säkularisierten Jugendlichen und "religiösen" Jugendlichen [Die Anführungszeichen sollen zeigen, dass nicht nur Interesse an der Religion die Wahl beeinflusst, sondern auch andere Faktoren wie Noten eine Rolle spielen])

Ich weiß nicht wie´s bei dir war, aber bei mir hat es sowohl im evangelischen Religionsunterricht auf der Realschule als auch im Etikunterricht auf der FOS dazu gehört, andere Religionen zum Thema zu machen. Dann bin ich eher für einen allgemeinen Etikunterricht für alle, der insgesamt neutral bleibt. Kann doch nicht schaden, wenn unsere Nachwuchsmoslems auch mal was über den Budhismus lernen. ^_^

Wenn den strengläubigen Eltern das zu wenig ist, sollen sie ihrem Kind eben am Wochenende Koran-Nachhilfe geben. Wenn heute Christen nach Bankok, Peking, Istanbul oder Teheran auswandern müssen sie sich auch selbst darum kümmern, ihrem Nachwuchs das christliche Wertesystem zu vermitteln.
 
Ich weiß nicht wie´s bei dir war, aber bei mir hat es sowohl im evangelischen Religionsunterricht auf der Realschule als auch im Etikunterricht auf der FOS dazu gehört, andere Religionen zum Thema zu machen. Dann bin ich eher für einen allgemeinen Etikunterricht für alle, der insgesamt neutral bleibt. Kann doch nicht schaden, wenn unsere Nachwuchsmoslems auch mal was über den Budhismus lernen. ^_^

Ich stimme dir zu, dass das Wissen über andere Religionen ein nicht unwichtiger Teil ist, aber dennoch ist es mMn zu wenig, das ganze auf einer rein kognitiven Ebene zu halten, da man damit nicht das Problem von Fundamentalismus (egal ob auf muslimischer, christlicher oder atheistische Seite) angehen kann. Daher ist der Religionsunterricht ja nicht nur rein auf Wissensvermittlung über die Religionen (Also: Da gab es diesen Jesus von Nazareth, der Gewaltlosigkeit etc. gepredigt hat und dann hingerichtet wurde.), sondern immer auch Unterricht mit Religion. Das heutige Problem ist, dass vielen Jugendlichen und Erwachsenen eine religiöse Sprachkompetenz fehlt, sie also die Symbolhaftigkeit von bestimmten Aussagen nicht sehen und daher auch bestimmte Dinge nicht verstehen können.
Mann kann sich streiten inwieweit eine Trennung in Religions- bzw. Ethikunterricht noch Sinn macht, aber mMn müsste bei einer Zusammenlegung beider Fächer ein neues Fach entstehen.

Wenn den strengläubigen Eltern das zu wenig ist, sollen sie ihrem Kind eben am Wochenende Koran-Nachhilfe geben. Wenn heute Christen nach Bankok, Peking, Istanbul oder Teheran auswandern müssen sie sich auch selbst darum kümmern, ihrem Nachwuchs das christliche Wertesystem zu vermitteln.

Ich finde diese Argumentationen alá: "Die machen es nicht, dann müssen wir es auch nicht machen." immer ein wenig zu kurz bedacht.
Man kann es natürlich so sehen, aber wie schon vorhin gesagt, würde sowas ja das Problem ja nicht lösen, sondern höchstwahrscheinlich nur fester fahren, da der Staat überhaupt nicht einsehen bzw. mitbestimmen kann, in welche Richtung ein solcher Unterricht gehen wird.
 
Das heutige Problem ist, dass vielen Jugendlichen und Erwachsenen eine religiöse Sprachkompetenz fehlt, sie also die Symbolhaftigkeit von bestimmten Aussagen nicht sehen und daher auch bestimmte Dinge nicht verstehen können.

Ich stimme dir zu.
Vielleicht könnte man dieses Problem ja über "Gastdozenten" lösen. Es wäre doch gar keine schlechte Idee, wenn Vertreter der jeweiligen Religionen zu Besuch kommen und über ihre Religion berichten. Die könnten dann ja auch ruhig ein bißchen Werbung machen, müssten andererseits aber auch kritischen Fragen Rede und Antwort stehen.

Ich finde diese Argumentationen alá: "Die machen es nicht, dann müssen wir es auch nicht machen." immer ein wenig zu kurz bedacht.

Klar, das klingt immer ein wenig platt und polemisch.
Aber letzten Endes gehört es auch irgendwie in die Kategorie der "unangenehmen Wahrheiten". Die Dreistigkeit, mit der viele muslimische Mitbürger ihr Wertesystem als Maß aller Dinge ansehen (hat man auch in der Doku sehr gut gesehen) ist doch nicht zuletzt aus einem Übermaß an Toleranz entstanden. Jemandem, der die Verbreitung seiner Religion als Kampf ansieht muss man auch Grenzen setzen, nicht nur entgegen kommen.
 
Ich stimme dir zu.
Vielleicht könnte man dieses Problem ja über "Gastdozenten" lösen. Es wäre doch gar keine schlechte Idee, wenn Vertreter der jeweiligen Religionen zu Besuch kommen und über ihre Religion berichten. Die könnten dann ja auch ruhig ein bißchen Werbung machen, müssten andererseits aber auch kritischen Fragen Rede und Antwort stehen.

Ich wäre gegen "Gastdozenten", da diese immer eine Sichtweise haben und man auch innerhalb einer Gemeinschaft verschiedene Ansichten hat. Zudem können kritische Fragen nur entstehen, wenn man schon ein recht fundiertes Wissen hat. Zudem ist dann die Frage der Auswahl noch da. Wie sucht man dann solche "Gastdozenten" aus?
Zudem sind die Vertreter der Religionen nicht primär dazu ausgebildet, in der Schule zu sprechen bzw. Unterricht zu machen, sondern wirklich den jeweiligen Glauben zu vertreten.



Klar, das klingt immer ein wenig platt und polemisch.
Aber letzten Endes gehört es auch irgendwie in die Kategorie der "unangenehmen Wahrheiten". Die Dreistigkeit, mit der viele muslimische Mitbürger ihr Wertesystem als Maß aller Dinge ansehen (hat man auch in der Doku sehr gut gesehen) ist doch nicht zuletzt aus einem Übermaß an Toleranz entstanden. Jemandem, der die Verbreitung seiner Religion als Kampf ansieht muss man auch Grenzen setzen, nicht nur entgegen kommen.

Naja ich finde, die Probleme die wir jetzt haben liegen nicht daran, dass man ach so tolerant war, sondern dass man eine zu lange Zeit das Problem der Integration vernachlässigt hat bzw. ignoriert hat.
Und noch heute werden die Deutschen mit Migrationshintergrund eher als Ausländer gesehen, was mMn das Problem auch nicht besser macht.

Was teilweise fehlt ist die kritische Reflexion der Religion, was aber mMn ein Religionsunterricht schaffen kann. Wobei man sich dann fragen kann, ob diejenigen einen solchen Unterricht überhaupt besuchen würden.

Dennoch finde ich es ein wenig verwunderlich, dass man sich einerseits darüber aufregt, dass da "Kulturen" aufeinander prallen, aber die Ausbildung deutscher muslimischer Lehrer dennoch abgelehnt wird.
 
Ich wäre gegen "Gastdozenten", da diese immer eine Sichtweise haben und man auch innerhalb einer Gemeinschaft verschiedene Ansichten hat. Zudem können kritische Fragen nur entstehen, wenn man schon ein recht fundiertes Wissen hat. Zudem ist dann die Frage der Auswahl noch da. Wie sucht man dann solche "Gastdozenten" aus?
Zudem sind die Vertreter der Religionen nicht primär dazu ausgebildet, in der Schule zu sprechen bzw. Unterricht zu machen, sondern wirklich den jeweiligen Glauben zu vertreten.

Man kann es doch durchaus zur Aufgabe der Religionsgemeinschaften machen, solche "Gastdozenten" entsprechend auszubilden. Ich sehe das als so etwas wie eine Art Pressesprecher eines Unternehmens. Eine persönliche Sichtweise hat man sowieso immer, die kann auch ein Religionslehrer nicht vollkommen ausblenden.

Dass kritische Fragen nur mit fundiertem Wissen entstehen möchte ich klar verneinen. Ich habe mal ein Praktikum an einer Grundschule gemacht und dort auch im Unterricht hospitiert. Von den Schülern kamen immer wieder überraschend clevere und kritische Fragen. Ich glaube, hier werden Kinder häufig unterschätzt.

Naja ich finde, die Probleme die wir jetzt haben liegen nicht daran, dass man ach so tolerant war, sondern dass man eine zu lange Zeit das Problem der Integration vernachlässigt hat bzw. ignoriert hat.
Und noch heute werden die Deutschen mit Migrationshintergrund eher als Ausländer gesehen, was mMn das Problem auch nicht besser macht.

Tolerant ist vielleicht das falsche Wort. Nennen wir es einen "verklemmten Umgang". Alleine das, wie in der Doku gezeigt, die Schüler mit Migrationshintergrund die deutschen Schüler sobald ihnen die Argumente ausgehen, als "Nazis" und "Rassisten" beschimpfen zeigt doch, dass man damit die Deutschen immer noch an einem wunden Punkt trifft.

Dennoch finde ich es ein wenig verwunderlich, dass man sich einerseits darüber aufregt, dass da "Kulturen" aufeinander prallen, aber die Ausbildung deutscher muslimischer Lehrer dennoch abgelehnt wird.

Meiner Meinung nach kann eine gelungene Integration nur durch das Herausstellen von Gemeinsamkeiten und nicht dem Fördern von Unterschieden stattfinden. Ich sehe es so, dass ein Koran-Unterricht wenn es um die Religion geht und ein Türkisch- oder Arabisch-Unterricht wenn es um die Sprache geht eher die Grüppchenbildung begünstigt, als Klassengemeinschaften zusammen schweißt. Je mehr die Schüler alle zusammen machen, desto besser. Ich beziehe das auch auf Freizeitaktivitäten, die man ja im Rahmen einer Ganztagsschule durchaus unterbringen kann. Hier ist aber natürlich Fingerspitzengefühl gefragt, um der Empörung korantreuer Eltern vorzubeugen.
 
Man kann es doch durchaus zur Aufgabe der Religionsgemeinschaften machen, solche "Gastdozenten" entsprechend auszubilden. Ich sehe das als so etwas wie eine Art Pressesprecher eines Unternehmens. Eine persönliche Sichtweise hat man sowieso immer, die kann auch ein Religionslehrer nicht vollkommen ausblenden.

Dann ist aber die Frage, ob nicht Religionslehrer schon solche sind. zwar können auch Pastoren Lehrertätigkeiten ausüben, aber persönlich finde ich das nicht so gut, da bei ihnen die Religionspädagogik doch noch kürzer kommt als jetzt schon teilweise bei den Religionslehrern. Hinzukommt, dass die Religionslehrer und das Kerncurriculum schon in Zusammenarbeit mit der Religionsgemeinschaft ernanntn bzw. erarbeitet werden. In Niedersachsen muss man z.B. Mitglied einer Landeskirche sein um Religionslehrer zu werden. (Bis vor kurzem war es noch so, dass sogar beim 1. Staatsexamen ein Vertreter der Landeskirche anwesend sein musste, jetzt dürfen sie soweit ich weiß)
Zudem müsste man das Schulgesetz ändern, da ja auch der Religionsunterricht keine "Werbeveranstaltung" ist, sondern ja auch das kritische Denken fördern soll (wobei man sich auch fragen darf, inwieweit die SChule überhaupt kritische Subjekte ausbilden soll)

Dass kritische Fragen nur mit fundiertem Wissen entstehen möchte ich klar verneinen. Ich habe mal ein Praktikum an einer Grundschule gemacht und dort auch im Unterricht hospitiert. Von den Schülern kamen immer wieder überraschend clevere und kritische Fragen. Ich glaube, hier werden Kinder häufig unterschätzt.
Ok da gebe ich dir vollkommen Recht. Leider wird aber das wirklich kritische Fragen in höheren Stufen weniger gefördert mMn. Konzepte wie "Philosophieren mit Kindern" oder auf den RU bezogen "Theologisieren mit Kindern" sind zwar schon vorhanden, aber in meiner Sicht werden sie zu wenig angewendet, was aber auch mit er Kompetenzorientierung in der Schule zu tun haben könnte.

Tolerant ist vielleicht das falsche Wort. Nennen wir es einen "verklemmten Umgang". Alleine das, wie in der Doku gezeigt, die Schüler mit Migrationshintergrund die deutschen Schüler sobald ihnen die Argumente ausgehen, als "Nazis" und "Rassisten" beschimpfen zeigt doch, dass man damit die Deutschen immer noch an einem wunden Punkt trifft.
Ja man trifft viele damit an einen wunden Punkt, was ich auch in dem Sinne gut finde, dass einige noch damit Probleme haben, sich mit dem Stempel "Nazi" abzugeben. Natürlich ist es schade, dass Menschen darauf zurückgreifen (egal ob bewusst oder unbewusst), um bestimmte Dinge zu rechtfertigen bzw. es als Argument nutzen.
Die Frage ist aber hier dann, was da der verklemmte Umgang ist. Ist es der verklemmte Umgang mit den Ausländern oder eher der verklemmte Umgang mit der eigenen Vergangenheit?


Meiner Meinung nach kann eine gelungene Integration nur durch das Herausstellen von Gemeinsamkeiten und nicht dem Fördern von Unterschieden stattfinden.
Hier würde ich dir teilweise Recht geben. Die Gemeinsamkeiten sollten herausgestellt werden, aber gleichzeitig würde ich nicht dafür sein die Unterschiede tot zu schweigen bzw. glatt zu bügeln. Man muss sich auch in seiner Unterschiedlichkeit anerkennen.

Ich sehe es so, dass ein Koran-Unterricht wenn es um die Religion geht und ein Türkisch- oder Arabisch-Unterricht wenn es um die Sprache geht eher die Grüppchenbildung begünstigt, als Klassengemeinschaften zusammen schweißt.
Beim Religionsunterricht würde ich dir zustimmen, das Problem ist aber schon länger so (konfessioneller RU trennt auch die Klasse). Beim Arabischunterricht würde ich es nicht so ganz sehen, wenn es die Möglichkeit gibt auch für deutsche Schüler diese Sprachkurse zu belegen und Arabisch zu lernen (eine schöne Sprache wie ich finde).

Je mehr die Schüler alle zusammen machen, desto besser. Ich beziehe das auch auf Freizeitaktivitäten, die man ja im Rahmen einer Ganztagsschule durchaus unterbringen kann. Hier ist aber natürlich Fingerspitzengefühl gefragt, um der Empörung korantreuer Eltern vorzubeugen.
Finde ich problematisch, da man eine "Einheit" dann von oben verordnet, was mMn nicht das gewünschte Ergebnis bringen wird. Es kann halt nicht jeder mit jedem gut Freund sein, was aber möglich sein müsste ist, dass man sich dennoch gegenseitig respektiert.
Warum Fingerspitzengefühl? Soll in den Aktivitäten missioniert werden oder wie stellst du dir das vor?
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann ist aber die Frage, ob nicht Religionslehrer schon solche sind. zwar können auch Pastoren Lehrertätigkeiten ausüben, aber persönlich finde ich das nicht so gut, da bei ihnen die Religionspädagogik doch noch kürzer kommt als jetzt schon teilweise bei den Religionslehrern.

Sorry, vielleicht habe ich das bisher zu schwammig formuliert. Mein Gedanke ist der, dass immer noch ein fester Reli- oder Etikunterricht statt findet. Nur zwischendrin, alle paar Wochen kommen immer mal wieder Gastdozenten. Deren Beiträge können ja dann in der Woche drauf vom Lehrer weiter verarbeitet werden - So ist sichergestellt, dass auch die Pädagogik nicht zu kurz kommt.

Ok da gebe ich dir vollkommen Recht. Leider wird aber das wirklich kritische Fragen in höheren Stufen weniger gefördert mMn.

Das liegt meiner Meinung nach - Stichwort G8 - vor allem an der zu hohen Stoff-Fülle. Im momentanen Konzept bleibt doch gar keine Zeit, irgend etwas kritisch zu reflektieren. Noch ein Argument mehr für Ganztagsschulen, in denen man sowas in die Nachmittagsbetreuung einbauen kann.

Die Frage ist aber hier dann, was da der verklemmte Umgang ist. Ist es der verklemmte Umgang mit den Ausländern oder eher der verklemmte Umgang mit der eigenen Vergangenheit?

Früher Letzteres, heutzutage eher eine Mischform. Es gibt zum Einen immer noch Tabus, die man besonders bei Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen und zweimal überlegen müssen was sie von sich geben, bemerkt. Beispiel: Kaum jemand in Deutschland würde sich trauen, die Israelis als Faschisten zu beschimpfen, auch wenn´s teilweise stimmt.

Vor allem aber das Pendeln zwischen Extremen. Auf der einen Seite gibt es eine weit verbreitete unterschwellige Fremdenfeindlichkeit (die, wenn man sich so manchen "Assi-Türken" anschaut auch nicht immer unbegründet ist), auf der anderen Seite aber auch eine zu große Offenheit, die dazu führt, dass sich viele nicht trauen, einem Ausländer mal die Meinung zu sagen, weil sie ja eben wie ein Schild vor sich her tragen, nicht fremdenfeindlich zu sein. Ich hoffe, ich konnte mich da jetzt verständlich ausdrücken, ist etwas schwer zu formulieren, der Gedankengang.

Hier würde ich dir teilweise Recht geben. Die Gemeinsamkeiten sollten herausgestellt werden, aber gleichzeitig würde ich nicht dafür sein die Unterschiede tot zu schweigen bzw. glatt zu bügeln. Man muss sich auch in seiner Unterschiedlichkeit anerkennen.

Sorry falls das so rüberkam - Ich bin auf keinen Fall dafür, alle gleich zu schalten. Aber es muss vor allem eine Toleranz und ein Verständnis für die Unterschiede da sein. Und im Falle der Schule in unserer Doku fehlt diese Toleranz ja gerade den Kindern mit Migrationshintergrund und nicht anders herum.

Beim Religionsunterricht würde ich dir zustimmen, das Problem ist aber schon länger so (konfessioneller RU trennt auch die Klasse). Beim Arabischunterricht würde ich es nicht so ganz sehen, wenn es die Möglichkeit gibt auch für deutsche Schüler diese Sprachkurse zu belegen und Arabisch zu lernen (eine schöne Sprache wie ich finde).

Dieses "auch für deutsche Schüler" würde doch in der Praxis so aussehen, dass da zwischen 20 Arabern drei Deutsche sitzen. Imho kann man sowas an Hochschulen anbieten (da wird´s ja auch gemacht) aber für´s spätere Berufsleben sind nunmal eher Deutsch- und Englischkenntnisse wichtig. Als zweite Fremdsprache ist das sicher interessant, aber dann sind wir doch eh wieder bei den Gymnasien, wo solche Integrationsprobleme, wie sie in der Doku gezeigt wurden immer noch am wenigsten auftreten.

Finde ich problematisch, da man eine "Einheit" dann von oben verordnet, was mMn nicht das gewünschte Ergebnis bringen wird. Es kann halt nicht jeder mit jedem gut Freund sein, was aber möglich sein müsste ist, dass man sich dennoch gegenseitig respektiert.

Ich glaube viele, die eine solche Schulform nicht mal selbst erlebt haben, haben ein vollkommen falsches Bild von Ganztagsschulen. Die Einheit muss man da nicht verordnen, die entsteht auf ganz natürlichem Wege von selbst, alleine dadurch, dass die Kinder viel zusammen machen. Natürlich gibt es immer Cliquen und wie an jeder Schule auch schon mal Feindschaften. Aber es darf eben nicht so eskalieren wie im Falle der Hauptschule in Essen.

Warum Fingerspitzengefühl? Soll in den Aktivitäten missioniert werden oder wie stellst du dir das vor?

Na ja, du hast doch in der Doku gesehen, mit welchen Schwierigkeiten die Lehrer teilweise zu kämpfen haben. Mit der ganzen Klasse inklusive Mädels im Sommer in´s Freibad zu gehen fällt dann jedenfalls schon mal flach, wenn nichtmal normaler Sportunterricht ohne Weiteres möglich ist.
 
Sorry, vielleicht habe ich das bisher zu schwammig formuliert. Mein Gedanke ist der, dass immer noch ein fester Reli- oder Etikunterricht statt findet. Nur zwischendrin, alle paar Wochen kommen immer mal wieder Gastdozenten. Deren Beiträge können ja dann in der Woche drauf vom Lehrer weiter verarbeitet werden - So ist sichergestellt, dass auch die Pädagogik nicht zu kurz kommt.

So hört es sich schonmal anders an, wobei ich da noch ein paar Probleme sehe.



Das liegt meiner Meinung nach - Stichwort G8 - vor allem an der zu hohen Stoff-Fülle. Im momentanen Konzept bleibt doch gar keine Zeit, irgend etwas kritisch zu reflektieren. Noch ein Argument mehr für Ganztagsschulen, in denen man sowas in die Nachmittagsbetreuung einbauen kann.

Ich sehe es nicht nur darin begründet, dass man zu viel Soff in zu wenig Zeit durchbringen muss, sondern dass es gar nicht die Aufgabe der Schule ist, kritisch denkende Subjekte hervorzubringen, da dies für die Wirtschaft und den Staat ziemlich ungemütlich werden würden. Dies wäre aber wirklich ein anderes Thema^^


Früher Letzteres, heutzutage eher eine Mischform. Es gibt zum Einen immer noch Tabus, die man besonders bei Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen und zweimal überlegen müssen was sie von sich geben, bemerkt. Beispiel: Kaum jemand in Deutschland würde sich trauen, die Israelis als Faschisten zu beschimpfen, auch wenn´s teilweise stimmt.

Da hast du zwar Recht, aber zum großen Teil sind solche Anschuldigungen dann in gewisser Weise mit antisemitischen Unterton vermengt. Da ist dann wieder Kritik auch angebracht, wobei ich dir auch Recht geben würde, dass Israel sich leider zu einem rassistischen Staat entwickelt hat.


Vor allem aber das Pendeln zwischen Extremen. Auf der einen Seite gibt es eine weit verbreitete unterschwellige Fremdenfeindlichkeit (die, wenn man sich so manchen "Assi-Türken" anschaut auch nicht immer unbegründet ist), auf der anderen Seite aber auch eine zu große Offenheit, die dazu führt, dass sich viele nicht trauen, einem Ausländer mal die Meinung zu sagen, weil sie ja eben wie ein Schild vor sich her tragen, nicht fremdenfeindlich zu sein. Ich hoffe, ich konnte mich da jetzt verständlich ausdrücken, ist etwas schwer zu formulieren, der Gedankengang.

Ich kann dem Gedankengang folgen, wobei hier auch zwei Begrifflichkeiten von Höflichkeit aufeinander treffen. (Hab die Erfahrung selber vor kurzem machen dürfen, wobei nicht die Ausländerfeindlichkeitskeule auf den Kopf gedroschen wurde)


Sorry falls das so rüberkam - Ich bin auf keinen Fall dafür, alle gleich zu schalten. Aber es muss vor allem eine Toleranz und ein Verständnis für die Unterschiede da sein. Und im Falle der Schule in unserer Doku fehlt diese Toleranz ja gerade den Kindern mit Migrationshintergrund und nicht anders herum.

Da verstehen wir uns dann, wobei man auch überlegen muss, warum sich die Jugendliche für Intoleranz entschieden (wobei ich die Schule auch erst einmal als Ausnahme sehe, was bestimmte gezeigte Aspekte angeht)





Ich glaube viele, die eine solche Schulform nicht mal selbst erlebt haben, haben ein vollkommen falsches Bild von Ganztagsschulen. Die Einheit muss man da nicht verordnen, die entsteht auf ganz natürlichem Wege von selbst, alleine dadurch, dass die Kinder viel zusammen machen. Natürlich gibt es immer Cliquen und wie an jeder Schule auch schon mal Feindschaften. Aber es darf eben nicht so eskalieren wie im Falle der Hauptschule in Essen.

Wie schon gesagt, würde ich die SChule in Essen erst einmal als Sonderstatus ansehen, da für mich noch Erhebungen fehlen, die ein solches soziales Gefüge auch in anderen Städten etc. aufzeigt.



Na ja, du hast doch in der Doku gesehen, mit welchen Schwierigkeiten die Lehrer teilweise zu kämpfen haben. Mit der ganzen Klasse inklusive Mädels im Sommer in´s Freibad zu gehen fällt dann jedenfalls schon mal flach, wenn nichtmal normaler Sportunterricht ohne Weiteres möglich ist.

Wobei ich da wieder vorsichtig wäre als Schule zu kuschen. Kam in der Doku ja auch raus, dass die Mädels eigentlich ganz froh sind Schule zu haben, da sie dadurch wenigstens ein Minimum an sozialen Kontakten haben. Hier sollte dann Schule den Freiraum auch irgendwie schützen, damit wenigstens ein wenig die Möglichkeit besteht ein soziales Miteinander aufzubauen. (Zudem hatte ich die Aktivitäten auf den RU und Ethikunterricht bezogen, was dann zu komischen Ideen führt^^)
 
Kaum jemand in Deutschland würde sich trauen, die Israelis als Faschisten zu beschimpfen, auch wenn´s teilweise stimmt.
Äh doch, passiert andauernd, beispielsweise von der Linkspartei die außer unpassenden Vergleichen nix gebacken bekommen und sich gerne mit türkische Nazis solidarisieren.
Ja ja die bösen jüdischen Kommunistennazis sind aber wirklich böse... lassen die armen Palis in einem riesigen KZ verhungern, weshalb auch jeder fünfte Erstklässler dort unter Adipositas leidet....
Natürlich herrscht dort auch akuter Wassermangel, weshalb da im Mai ein Schwimmbad im Olympia-Format aufgemacht hat, das mangels Beton natürlich nie gebaut werden konnte 🙄
Ach ja, verhungern tun die ja auch, wie man auf dem Bild vom 26. 11.09 ( Eid al-Adha) sehr deutlich sieht:
610x.jpg

http://www.daylife.com/photo/06GhbqMdPq0pu?q=Gaza+market

Also: das kein seriöser Wissenschaftler/Politiker/des denkens fähiger Mensch die Israelis im ernst als Faschisten bezeichnet ist einfach der, das es absoluter bullshit ist 😀
Ich mein, klar es gibt die Tendenz Nazis allgemein und den Holocaust im speziellen dadurch zu relativieren indem man jeden Scheiß damit vergleicht, aber wie heißt es so schön: nicht alles was hinkt ist ein Vergleich...​

einem Ausländer mal die Meinung zu sagen, weil sie ja eben wie ein Schild vor sich her tragen, nicht fremdenfeindlich zu sein.
Da gibts nen guten Artikel in der Welt (jaja, jetzt kommt gleich wieder jemand "Springerpresse, Nazis usw.."):
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article8619654/Auslaender-ist-nicht-gleich-Auslaender.html:
Wir haben kein generelles Ausländerproblem – sondern ein Problem mit den Deutschen, die alle Migranten immer in einen Topf werfen.
 
Ich mein, klar es gibt die Tendenz Nazis allgemein und den Holocaust im speziellen dadurch zu relativieren indem man jeden Scheiß damit vergleicht, aber wie heißt es so schön: nicht alles was hinkt ist ein Vergleich...

Kann es sein, dass du gerade ein bißchen viel in meine Aussage rein interpretierst? 😉

Solche Aktionen wie diese hier..
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,598786,00.html
...zeigen ganz klar faschistische Züge. Dass Faschismus nur bedingt etwas mit Nazis zu tun hat weißt du, darüber erübrigt sich jegliche Diskussion.

Aber das führt alles etwas zu weit weg vom Thema, bleiben wir lieber on topic:

Da gibts nen guten Artikel in der Welt (jaja, jetzt kommt gleich wieder jemand "Springerpresse, Nazis usw.."):
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article8619654/Auslaender-ist-nicht-gleich-Auslaender.html:​

Wir haben kein generelles Ausländerproblem – sondern ein Problem mit den Deutschen, die alle Migranten immer in einen Topf werfen.

Generell ein schöner Artikel, der genau die richtige Frage stellt:
Warum traut sich kaum jemand, die Probleme beim Namen zu nennen?

Ich sehe es nicht nur darin begründet, dass man zu viel Soff in zu wenig Zeit durchbringen muss, sondern dass es gar nicht die Aufgabe der Schule ist, kritisch denkende Subjekte hervorzubringen, da dies für die Wirtschaft und den Staat ziemlich ungemütlich werden würden. Dies wäre aber wirklich ein anderes Thema^^

Keine Ahnung wie du zu diesem Weltbild gekommen bist, aber ich sehe das als nicht haltbar an. Letzten Endes ist doch zum Beispiel eine Erörterung (und davon haben wir alle Dutzende im Deutschunterricht geschrieben) nichts Anderes als die kritische Beleuchtung eines Themas unter verschiedenen Gesichtspunkten. Und was die Wirschaft von Mitarbeitern haben soll, die wie sedierte Lämmer dahin trotten ist mir auch nicht so ganz klar. Das Verhältnis des Staates im allgemeinen und der Politik im Besonderen zu "kritisch denkenden Bürgern" ist manchmal etwas zwiegespalten, aber unterm Strich dürfte so ziemlich jedem Politiker klar sein, dass eine Demokratie nur mit eigenständig denkenden Bürgern funktioniert.

Da hast du zwar Recht, aber zum großen Teil sind solche Anschuldigungen dann in gewisser Weise mit antisemitischen Unterton vermengt. Da ist dann wieder Kritik auch angebracht, wobei ich dir auch Recht geben würde, dass Israel sich leider zu einem rassistischen Staat entwickelt hat.

SdK´s Comment ging ja auch in diese Richtung. Genau darin sehe ich doch das Problem. Eine polemikfreie Diskussion zu dem Thema ist doch fast nicht möglich und mit kritischen Bemerkungen in diese Richtung stellt man sich gleich in eine radikale Ecke. Genau das ist es, was ich anprangere.

Wie schon gesagt, würde ich die SChule in Essen erst einmal als Sonderstatus ansehen, da für mich noch Erhebungen fehlen, die ein solches soziales Gefüge auch in anderen Städten etc. aufzeigt.

Natürlich hat sich die ARD ein plastisches Beispiel raus gesucht, wäre ja sonst auch eine langweilige Doku geworden. Aber man muss ja nicht warten, bis es an X Hauptschulen zu zugeht, oder?

Wobei ich da wieder vorsichtig wäre als Schule zu kuschen. Kam in der Doku ja auch raus, dass die Mädels eigentlich ganz froh sind Schule zu haben, da sie dadurch wenigstens ein Minimum an sozialen Kontakten haben. Hier sollte dann Schule den Freiraum auch irgendwie schützen, damit wenigstens ein wenig die Möglichkeit besteht ein soziales Miteinander aufzubauen.

Freilich sollte die Schule nicht kuschen, das wäre ja genau der falsche Weg. Aber Fingerspitzengefühl braucht es trotzdem, sonst nehmen die Eltern ihre Kinder ruckzuck von der Schule oder verweigern ihnen zumindest die Teilnahme an bestimmten Veranstaltungen und die Probleme fangen von vorne an. Hier muss man das richtige Mittelmaß finden.