@Nerius Äh, ja, in der tat eine gute frage. Eigentlich war das so gedacht, dass Leonidis in Kämpfen immer den Helm anzieht, ansonsten ohne rumläuft. Kann man ja verstehen, ma kann ja nicht ewig den helm aufhaben. Deshalb habe ichdas nicht so explizit ingeschrieben. Sonst wäre die geschiche überhäuft mit kleinigkeiten und das würde den lesefluss stören. Ich könnte es auch wie stephen king machen und schreiben, wann und wie jeder aufs klo geht, aber das lass ich mal lieber 😀
@Vastin Öhm, Alriks einheit ist eigentlich ziemlich.... tot.
@Calidus&Avenger Ah, wahrte Anhänger der imperialen Politik. Wenn etwas nicht stimmt, einfach gewalt anwenden! 😀
Ok, hier ist wieder was:
"Na, wer wird den gleich schreien?", fragte der fremde Space Marine belustigt und stellte Alrik auf den Boden. Dann schlug er ihm in die Magengrube. Der Schlag war nicht sonderlich stark, für die Verhältnisse eines Space Marines, traf Alrik aber mit der Wucht einer Kanonenkugel. Fast bewusstlos vor Schmerzen und nach Luft japsend brach Alrik zusammen.
"So, jetzt stehst du auf und stellst dich vor, wie es sich für einen braven, kleinen Soldaten gehört!", wurde er aufgefordert, während er sich noch immer auf dem Boden wand. Als er keine Anstalten machte, der Aufforderung zu folgen, wurde er abermals in die Höhe gerissen.
"Wird's bald?!", fragte der Riese und ballte seine Faust vor Alriks Gesicht.
"Alrik... Mirk... Zweites Panatra.", war alles, was Alrik herausbringen konnte. Offenbar zufrieden mit seiner Antwort stellte der Hüne ihn wieder auf den Boden und klopfte ihm auf die Schulter.
"Nein, wie unhöflich! Jetzt habe ich doch glatt vergessen, mich selber vorzustellen!", sagte Alriks Peiniger und vollführte etwas, das wie eine spöttische Mischung aus einer Verbeugung und einem Knicks aussah. "Lazarus, zu Ihren Diensten!"
Während er sich verbeugte, konnte Alrik ihn ausgiebig betrachten. Lazarus trug eine Rüstung, die der von Leonidis´ ähnelte. Allerdings war sie anders gefärbt. Die Hauptfarbe war Schwarz, aber die Beinschienen und auch die Schulterplatten waren rosa. Diese Farbe erschien Alrik dermaßen unpassend für eine Rüstung, dass er losgelacht hätte, hätte er die Kraft dazu. Die Rüstung wirkte aber auch archaischer als eine gewöhnlich Space Marine Rüstung. Über der Panzerung trug Lazarus Lederhandschuhe, die bis zu den Ellenbögen reichten. Das Rückenmodul unterschied sich völlig von dem, was Alrik bisher gesehen hatte. Es war irgendwie größer und verzierter und eine Ansammlung von Orgelpfeifen, Hörnern und Röhren zierte es. Die ganze Rüstung erweckte irgendwie den unheimlichen Eindruck von Eleganz und Grazie. Erst jetzt stellte Alrik fest, dass ein irritierender Geruch von Lazarus ausging. Er versuchte sich zu erinnern, wo er etwas Ähnliches schon mal gerochen hatte. Schlagartig wurde ihm klar, dass es Parfüm war. Ein parfümierter Space Marine! Wo beim Imperator und dem Hohen Senat war er gelandet?
"Setz dich doch bitte!", wurde Alrik wieder aufgefordert. Er blickte sich um und entdeckte zu seiner Überraschung einen gepolsterten Hocker aus Holz. Sprachlos nahm er auf ihm Platz. Lazarus setzte sich auf einen großen Sessel.
"Du bist wohl neu hier, oder?", fragte er. "Weißt du, es gibt hier nicht viel Neues, deshalb freuen wir uns über jeden Gast."
Lazarus klatschte in seine Hände und sofort wimmelte das Zelt vor Menschen. Mit einer Mischung aus Erstaunen und Furcht sah Alrik, wie sie einen großen Tisch hereintrugen. Speisen und Getränke wurden auf den Tisch gestellt. Der Geruch der noch dampfenden Braten ließ Alriks Magen knurren. Er sah, wie Wein in goldene Kelche gefüllt wurde.
"Lass es dir schmecken!", lud Lazarus ihn ein. Alrik machte zum Dank das Zeichen des Adlers auf seiner Brust und verbeugte sich. Als er ein scharfe Zischen hörte, wagte er es gar nicht, wieder hochzukommen. Er erwartete jederzeit einen Schlag.
"Tue das nicht in meinem Zelt!", schrie Lazarus plötzlich und schleuderte Alrik zu Boden. Alrik versuchte, zumindest das gesicht zu schützen, als Lazarus auf ihn zu kam und vor ihm in die Hocke ging. Doch der Schlag kam nicht. Statt dessen griff Lazarus mit Daumen und Zeigefinger nach seinem Kinn und drehte Alriks Kopf so, dass er in Lazarus´ Gesicht blickte.
"Warum beleidigst du mich?", fragte Lazarus tadelnd. "Was hat dein Imperator für dich getan? Man hat dich in seinem Namen in eine Uniform gesteckt und zur Schlachtbank getrieben. Wann hast du zum letzten Mal so gut gespeist, wie du es an meiner Tafel tun wirst? Hm, wenn ich dich so anschaue, frage ich mich, ob du überhaupt jemals so gut gegessen hast. Nicht dein Falscher Imperator gewährt Gnade, sondern ich tue es. Vergiss das niemals!" Nachdem Lazarus mit seiner Predigt fertig war, half er Alrik auf die Füße, führte ihn zur Tafel und setzte ihn auf den Hocker. "Und nun, bediene dich!"
Alrik griff hastig zu. Zuerst stopfte er sich wahllos mit Essen voll, da er jederzeit erwartete, dass Lazarus seine Meinung wieder ändern würde. Da Lazarus aber nichts weiter tat, als Alrik belustigt zu beobachten und gelegentlich einen Schluck aus seinem Becher zu trinken, beruhigte Alrik sich ein wenig. Er aß nun ruhiger und versuchte, von allem ein wenig zu probieren. Die meisten Speisen waren ihm unbekannt, aber alles schmeckte köstlich. Als er fertig war, rief Lazerus seine Diener und ließ sie abräumen.
"Leg dich jetzt schlafen, morgen hast du mir viel zu erzählen!", sagte Lazarus dann fröhlich und verließ das Zelt.
Alrik wartete ein wenig, doch Lazarus schien tatsächlich weggegangen zu sein. Nachdem Er das zelt inspiziert hatte, legte Alrik sich auf einen Haufen weicher Pelze und schlief fast sofort ein.
Ein beständiges melodisches Läuten weckte ihn. Einer von Lazarus´ Dienern stand neben Alrik und läutete eine kleine Glocke. Er war alt und kahlköpfig und trug eine schimmernde seidene Robe. Hastig sprang Alrik auf und starrte den Mann fragend an. Doch dieser sagte nichts und deutete nur auf eine zusammengefaltete Robe, die neben dem Pelzhaufen lag.
"Ich soll das anziehen? Vegiss es!", sagte Alrik und verschränkte die Arme vor seiner Brust, um seine Weigerung zu unterstreichen. Der Alte griff nach der Robe und hielt sie Alrik vor das Gesicht. Er wollte scheinbar etwas sagen, brachte aber nur undeutlich Laute hervor. Mit Entsetzen stellte Alrik fest, dass man ihm die Zunge herausgeschnitten hatte.
"Nein!", sagte er laut und stürzte aus dem Zelt.
Helles Sonnenlicht blendete ihn. Im Lager herrschte rege Aktivität. Menschen in bunten Roben und dreckigen Fetzen liefen umher. Einige zogen Karren oder schleppten große Säcke auf ihrem Rücken. Andere schienen nur herumzubrüllen oder mit einem beschäftigten Gesichtsausdruck umherzustolzieren.
"Na, du hast aber lange geschlafen!"
Alrik zuckte zusammen, als er Lazarus´ weiche Stimme vernahm. Der Riese war aus einem der Zelte aufgetaucht. Alrik meinte, Schreie aus diesem Zelt vernommen zu haben,konnte sich aber, bei dem Lärm, der hier herrschte, nicht ganz sicher sein.
"Los, komm mit!", befahl Lazarus. Im Tageslicht sah Alrik, dass zahlreiche Edelsteine auf seiner Rüstung schimmerten.
Lazarus führte ihn durch das Lager. Erst jetzt konnte Alrik sehen, wie groß es wirklich war. Eine scheinbar zahllose Horde von Menschen arbeitete hier. Mit Ekele erkannte Alrik viele Mutanten. Diese missgestalteten Geschöpfe schienen die schwersten Arbeiten zu verrichten und wurden von unbarmherzigen Aufsehern ausgepeitscht.
Vor einem großen, dunklen Zelt blieben sie stehen. Der Gestank, der vom Zelt ausging, ließ Alrik würgen. Das ganze Zelt war mit frisch abgezogenen Häuten bedeckt. Alrik betete zum Imperator, dass es sich um Tierhäute handeln möge. Ein furchtbarer Schrei, der aus dem zelt drang, schreckte ihn auf. Lazarus schien Gefallen an dem Schrei gefunden zu haben, denn er lächelte und hob den Vorhang, der den Eingang verdeckte, an. Als Alrik jedoch zögerte, verfinsterte seine Miene sich schlagartig und er stieß Alrik herein.
Im Innern war es recht dunkel und stank sogar noch mehr als draußen. Der Anblick, der sich ihm bot, entsetzte Alrik. Überall hingen seltsam geformte, scharfe Gerätschaften. Alrik zweifelte nicht daran, dass es sich um Folterinstrumente handelte. Überall standen Streckbänke, Kohlenbecken und andere, weitaus grausigere Konstrukte. Alriks Blick wurde jedoch unwiderstehlich zu einer Gestalt gezogen, die an Ketten von der Decke hing. Es war ein Mann. Er war ziemlich groß und muskulös. Zweifellos ein Krieger. Auf seiner Brust prangte ein seltsames Symbol. Es sah wie ein Dreieck aus, bei dem die Schenkel oben jedoch weitergingen und von einer Linie durchkreuzt wurden. Bucklige Gestalten, die in schimmernde Roben gehüllt waren, traktierten ihn gerade mit Folterinstrumenten. Obwohl sie ihm unsagbare Schmerzen zufügten, knurrte er nur. Der Schrei vorhin kam nicht von ihm. Alrik sah, dass einer der Folterer auf dem Boden lag. Eine Blutlache breitete sich unter seinem Körper aus.
Als Lazarus das Zelt betrat, warfen die Folterknechte sich vor ihm auf den Boden.
"Was ist hier passiert?", verlangte ihr Meister zu wissen.
"Oh Herr, der Unreine hat Jalek gebissen. Er hatte ihn nicht fest genug angekettet.", antwortete man ihm unterwürfig.
"Geschieht ihm ganz recht!", sagte Lazarus und brach in schallendes Gelächter aus. Immer noch lachend ging er auf den Gefangenen zu. Er ergriff seinen Kopf mit beiden Händen und zog ihn zu sich heran. Eine unglaublich lange Zunge kam aus Lazarus´ Mund und leckte das Blut ab, das über das Gesicht des Gefolterten lief. Dieser riss den Kopf nach hinten und brüllte etwas in einer seltsamen, gutturalen Sprache. Alrik verstand zwar nicht, was er gesagt hatte, fühlte aber, dass etwas bösartiges gewesen sein muss. Noch immer lachend griff Lazarus nach einem Messer, das an der Zeltwand hing. Mit dem Lächeln eines Haifisches rammte er es dem Gefangenen in den Bauch und zog es langsam nach oben. Sofort stürzte sich einer der Folterknechte mit einer Schüssel zu ihm und fing das Blut auf.
"So, und jetzt zu dir.", sagte Lazarus und drehte sich lächelnd zu Alrik um. Unfähig, sich zu bewegen, starrte Alrik auf den blutenden Leichnam.
"Willst du so enden?", fragte Lazarus. Alrik schüttelte den Kopf. Mittlerweile bete er nicht mehr um Rettung, sondern um die Erlösung seiner Seele. Ein verrückter Space Marine, der eine Mutantehorde anführt! Dies hier musste die Hölle sein!
"Dann musst du einfach nur ehrlich auf meine Fragen antworten. Also, Alrik Mirk, Zweites Panatra, hast du den Nackten Hundemann auf dem Gewissen?"
Alrik nickte und wurde sofort von Lazarus geschlagen. Der wuchtige Hieb warf ihn gegen die Zeltwand, die der Belastung nicht standhielt und riss.
Alrik kam erst zu sich, als man einen Eimer Wasser über ihn geschüttelt hatte. Zu seinem Schrecken musste er feststellen, dass er in eine der Streckbänke gespannt worden war. Lächelnd beugte Lazarus sich über ihn.
"Ich mag es nicht, wenn man lügt. Also, wer hat ihn getötet?"
Alrik entschied, dass es wohl besser war, Lazarus nicht anzulügen, aber ihm so viel Wahrheit zu verschweigen, wie möglich. "Leonidis hat ihn erwischt", sagte er.
" Bravo, es geht doch! Nicht, dass du mir etwas neues erzählst, aber ich wollte nur eine Bestätigung. Und nun, wo ist er?!"
"Ich weiß es nicht.", sagte Alrik und bereitet sich auf Schmerzen vor. Einer der Folterknechte drehte an einem Rad und etwas knirschte. Furchtbarer Schmerz jagte durch Alriks Wirbelsäule. Lazarus winkte jedoch ab und Alriks Schrei verstummten zu einem Wimmern, als das Rad wieder zurück gedreht wurde.
"Ich bin sogar bereit, es dir zu glauben. Wieviele wart ihr?"
"Drei.", brachte Alrik mühsam hervor.
"Auch das glaube ich dir. Wer war der dritte? Auch ein Space Marine?"
"Nein.", sagte Alrik und biss die Zähne zusammen. Doch der erwartete Schmerz kam nicht. Statt dessen leckte Lazarus sich nur lüstern über die Lippen.
"Na bitte! Ich mag die einfachen Menschen! Sie sind so kooperativ, nicht so, wie diese sturen Khorne-Anbeter. Außerdem kann man mit ihnen so viel Spaß haben!", sagte er und zwinkerte Alrik zu.
"Wer bist? Warum tust du das? Du bist doch ein Space Marine, wie kann der Imperator so etwas zulassen?", fragte Alrik auf ein Mal.
"Der Imperator? Ach, du armer Narr! Weißt du denn gar nichts? Dein Imperator ist tot! Vor 10.000 Jahren wurde er getötet. Und du hast Recht, ich bin ein Space Marine, und zwar ein wahrer Space Marine, denn der Rest, der sich heutzutage so nennt, sind nur lächerliche Parodien. Wir, die Emperor´s Children waren beim Sturm auf Terra dabei und bald wird die ganze Galaxis den rechtmäßigen Besitzern gehören, den auserkorenen Champions des Chaos!"
"Aber das kann nicht wahr sein, die Verräter wurden alle auf Terra vernichtet!", sagte Alrik ungläubig. Lazarus lachte laut auf, als er das hörte.
"Ach, erzählt man das heutzutage so? Das sieht den Dienern des Falschen Imperators nur zu ähnlich. Verdrehen die Wahrheit, wo sie nur können! So wisse denn nun, wir sind nicht alle getötet worden und bald wird die Galaxis wieder brennen! Wir werden unsere angestammten Plätze wieder einnehmen."
Alrik war geschockt. Für einen Augenblick vergass er er sogar den Schmerz. Man hatte ihm gesagt, dass sein ganzer Glaube auf Lügen aufgebaut war. Und nach allem, was er gesehen, zweifelte er selber an dem, was man ihn seit seiner Kindheit beigebracht hatte.
"Schockierende Erkenntnis, nicht wahr? Willkommen im Wirbel des Schreckens, willkommen auf der Hexenwelt!", sagte Lazarus spöttisch und wandte sich ab.
"Warte! Wer ist Abbadon?", fragte Alrik trotzig. Bei diesen Worten drehte Lazarus sich langsam um. Sein Gesicht war zu einer Maske der Wut verzerrt und seine schwarzen Augen zusammengekniffen. "Ganz schön viele Fragen, für jemanden auf einer Streckbank. Wir müssen uns noch unterhalten, wie du überhaupt herkommst, aber das hat Zeit. Gebt ihm fünfzig Peitschenhiebe und bringt ihn dann zurück.", sagte er und verließ das Zelt. Einer der Folterknechte entrollte wild grinsend eine lange Peitsche und ließ sie knallen.