off.topic:,, So einen Großteil hab ich überarbeitet, sidn nur ein paar kleine Sachen, wo ich gerne mal den Rotstift setze. So aber nun habe ich etwas neues für euch. Ich hoffe es gefällt euch, ist auch etwas länger um euch zu entschädigen 😉
Also viel spaß beim lesen. Leute."
Der erste Wegweiser
Pendoran war gefallen. Jeder Widerstand seitens der imperialen Soldaten war beseitigt, selbst Bürger, die sich mit aller Kraft und Glauben gegen das Chaos gestemmt hatten, lagen nun tot und verstreut auf den Straßen der riesigen Stadt.
Der Tod hatte seinen Thron gewählt, kein Leben rührte sich mehr in Pendoran. Nur noch Verräter und die abscheulichen Chaos-Space-Marines wälzten sich wie eine Flut aus Blut und Alpträumen durch die Straßen.
Vielleicht mochte es noch imperiale Bürger in der Stadt geben, doch diese waren clever genug, in ihren Verstecken aus zu harren, bis man sie rettete, falls überhaupt.
Keiner ahnte jedoch von dem düsteren Erbe, welches unter ihren Füßen begraben lag.
Dumm hatten die imperialen Schafe ihre Städte auf den dunklen Plätzen errichtet, die einst vom Chaos gehütet wurden.
Der Blutstein ist eines der mächtiges und ältesten Artefakte, das der Blutgott Khorne je erschaffen hatte, doch kaum einer kannte seine wahre Macht.
Nur wenigen Champions der Götter wurde dieses Geheimnis offeriert und noch weniger überlebten lang genug, um es weiter zu geben.
Aber es gab einige Diener des Chaos, die das Andenken an ihre Meister streng hüteten. Sie wussten, daß sie irgendwann sterben würden und daß sie ihr Wissen mit in ihr Grab nehmen würden, deshalb erbauten sie die Wegweiser, damit man das alte Erbe wieder finden konnte.
Allerdings erforderte ihr Wissen einen Preis, ein Blutopfer, denn die Geschenke des Chaos erforderten immer einen Blutzoll. Selbst die mächtigen Dämonenwaffen, waren für ihre Träger gefährlich.
Mitunter kam es vor, daß die Dämonenwaffen die Seele ihres Besitzers aussaugten, wenn man ihrem Durst nach Schmerz und Pein nicht nachkam. Grausame, aber ebenso mächtige Waffen.
Der Blutstein allerdings war etwas Besonderes. Ein Artefakt von unvorstellbarer Macht, dachte Maktra Pcore, als er über die entstellte Leiche eines kürzlich verstorbenen Sklaven stieg. Wieder so ein Narr, der geglaubt hatte, er könnte ihnen entkommen, lachte er innerlich. Die Flucht dieses wertlosen Elements wurde durch einige Bolterschüsse verhindert. Nun lag er hier am Boden, von den Boltgeschossen zerfetzt in seinem eigenen Blut. Man hatte ihn noch nicht beseitigt, da der grausame Hexer ein Exempel statuieren wollte. Er wollte diesem Sklaven-Abschaum zeigen, daß es keine Hoffnung auf eine Flucht gab, außer den Tod.
Ein Schicksal, das diesem Zustand nahe kam, dachte Maktra. Der Tod war für diesen Abschaum mehr eine Erlösung, als eine Bestrafung, aber diese dummen Schafe hatten zu viel Angst, zu sterben, deshalb konnte er ihre Ängste gegen sie verwenden.
,,Los grabt weiter! Schneller, ihr stinkenden Schweine!“ knallte die Peitsche eines wütenden Aufsehers.
Es waren einfache Kultisten, bewaffnet mit Peitschen und anderen Folterinstrumeten, um die Sklaven anzutreiben.
Diese hatten bereits ein Loch in die dicken Bodenplatten des Gebetsplatzes gerissen und das nur mit Schaufeln und Spitzhacken. Eine beachtliche Leistung, wenn man wusste, daß eine einzelne Steinplatte über 25X25 Quadratmeter groß war und eine Dicke von über 5 Metern hatte. Jeder Schlag kostete Unmengen an Kraft und konnte selbst den kräftigsten Mann schnell auslaugen.
Eine grausame Bestrafung.
Schutt und Geröll lagen aufgetürmt zu einem Haufen neben der Ausgrabungsstelle, der schon stolze 10 Meter hoch war.
Aber die Arbeit der Sklaven beobachtete Maktra Pcore nur aus den Augenwinkeln heraus. Im Moment konzentrierte er sich, einen Zauber aufrecht zu erhalten. Einen Zauber, der sie für alle Wesen unsichtbar machte. Sein seltsamer Stab mit dem Schädel auf der Spitze leuchtete in einem unheimlichen violetten Licht. Der Zauber war schwierig, aber erfolgreich, niemand würde sie sehen, wenn er es nicht wollte. Ein Trick, der selbst die Scriptoren und Neophyten blind für ihre Aktionen machte.
Nur Staphylos und die Deathguards konnten durch diesen Zauber sehen, aber nur, weil Maktra dies zuließ. Noch war es seine leidige Pflicht, diesem selbstgefälligen Chaos-General und seinem speichelleckenden Abschaum zu dienen.
Doch das würde sich bald ändern, dachte er,wenn.....
,,MEISTER!“ sprach ihn plötzlich ein degenerierter Kultist von der Seite an und warf ihn aus seinen Gedanken.
,, Was gibt es...WURM!“ zischte der Hexer unter seinen weiten Kutte hervor.
Seine Wut auf diesen jämmerlichen Schwächling verflog schnell, als dieser sich vor ihm hinkniete und Bericht erstattet.
,, Die Sklaven sind auf irgendetwas gestoßen. Wir wissen nicht, was es ist, aber die Sklaven sind wie hypnotisiert und arbeiten nicht mehr. Wir haben schon ein paar von ihnen umgebracht, aber es hat sie nicht gekümmert.“
Der kuttierte Mann wollte wieder aufstehen, aber Maktra stieß ihn zur Seite. Er wollte sich mit seinen eigenen Augen von dieser Nachricht überzeugen. Der ansonsten gebrechlich wirkende Hexer bewegte sich nun schneller und wesentlich zielstrebiger als sonst, sehr zur Verwunderung seiner Untergebenen.
Narren, dachte er. Sie hatten noch nicht kapiert, das Maktra Pcore seine Schwäche nur gespielt hatte. Wie fast alle Hexer tarnte auch er seine wahre Stärke. Eine Taktik, die seinen Gegnern oft zum Verhängnis wurde, da sie ihn unterschätzten. Es war für ihn jedesmal ein Genuss, ihnen ihr arrogantes Grinsen aus dem Gesicht zu wischen, kurz bevor sie starben.
Die Kultisten und Aufseher standen am Rand der Grube und wirkten ziemlich ratlos. Ehrfürchtig wichen sie vor Maktra zurück, als dieser sie erreicht hatte. Ja, diese kuttierten Narren hatten keine Ahnung, womit sie es zu tun hatten, geschweige denn, wie sie reagieren sollten.
,,Was sollen wir tun, Meister.“ sprach ihn einer der vermummten Diener an. Aber der Hexer beachtete ihn nicht, vielmehr interessierte ihn die momentane Lage.
Er sah die Sklaven, wie sie in der Grube um einen seltsamen Gegenstand versammelt waren und mit ihren zerfetzten Kleidern in die Knie gingen.
Um sie herum lagen ihre Schaufeln und Spitzhacken verstreut, sie hatten sie achtlos liegengelassen und schenkten ihnen keine Aufmerksamkeit. Genau wie den Eimern, mit denen sie das Gestein aus der Grube getragen hatten und oben auf einem Haufen abladen mussten.
Sie schienen wie in Trance, sie kümmerten sich nicht mehr um ihre Peiniger, selbst die grausamen Morde, die die Mutanten unter ihnen angerichtet hatten, nur um sie zur Arbeit zu animieren, waren ohne Erfolg.
Viele blutverschmierte, verstümmelte Leichen von Frauen und Männer lagen neben den Sklaven, aber es kümmerte sie nicht. Sie hatten nur noch Augen für das befremdliche Gebilde vor ihnen.
Von hier oben konnte er allerdings nicht erkennen, was es war. Sie befanden sich zu weit oben und seine Sicht auf dieses befremdlich wirkende Gebilde wurde von diesen wertlosen Sklaven versperrt.
,,Geht mir aus den Weg.“ schnaubte Maktra und stieß einige Kultisten zur Seite. Wer ihm nicht rechtzeitig auswich, wurde zur Seite geschleudert, ganz gleich, ob er dies überlebte oder nicht.
Er wusste, daß hier irgendetwas nicht stimmte, die Präsenz des Warpraumes war hier irgendwie verzerrt, deutlich real und doch wieder nicht. Wie ein Irrlicht in finsterster Nacht.
Sein Stab leuchtete greller, je näher er diesem Objekt kam.
Langsam ging er die stählernen Treppen der Grube zu den Sklaven hinunter. Jeder Schritt war für ihm eine reine Gefühlssache, nicht daß ihn die Treppe nicht tragen würde, aber diese seltsame Aura um diesen Ort, machte ihn nervös.
Wie alles, was er nicht kannte und ihm vielleicht hätte gefährlich werden können. Seine Diener folgten ihm nicht, sie hatten zuviel Angst vor dem seltsamen Phänomen, was ihrerseits ungewöhnlich war, da sie doch sonst durch selbstmörderische Taten glänzten.
Es war wirklich still, bis auf das laute Scheppern seiner Schulterblätter und dem wilden Geflüster der Kultisten am Rand der Ausgrabungsstelle, war nichts zu hören.
Nur ein geisterhafter Wind strich über den Platz und heulte laut in den verfallenen Ruinen wider.
Als er endlich den sandigen Boden berührte, verdrehten die Sklaven nicht mal ihre Köpfe, es war für sie nicht von Belang, daß der leibhaftige Tod sich dicht hinter ihnen befand.
,,Aus dem Weg, Abschaum!“ brüllte Maktra Pcore wütend und bahnte sich einen Weg durch die Sklavenmasse. Er war zwar wesentlich größer als sie, aber das schien sie nicht einzuschüchtern, selbst als er sie zu Seite warf, standen sie wieder auf und starrten auf das unbekannte Objekt, das zum Teil aus der Erde ragte. Seine zerfetzte Kutte schleifte auf dem staubigen Boden, während er seinem Ziel sich immer weiter nähert. Sein Stab zitterte in seinen Händen und begann, Schockwellen aus reiner Chaos-Energie von sich abzustossen, fast so, als würde er von einer fremden Macht gestärkt. Ja, dachte er, die Energie war unverkennbar.
Genau wie es in der Schriftrolle von Drakos stand, die er heimlich gelesen hatte. Dieser blutbetrunkende Irre hatte sie in seiner Kammer vergessen und eine Stahltür würde einen Hexer nicht aufhalten. Wie ein Geist war er durch die Wand gegangen und hatte das Quartier des World-Eater-Generals betreten. Es war trist und leer. Bis auf einen stählernen Tisch, der übervoll war mit Schriftrollen und einem kleinen Schrein des Khornes, war der Raum leer. Nur die Waffen an den Wänden waren das Einzige, was einem noch ins Auge stach.
Schnell hatte er die Pergamentrolle gefunden und auch den Bericht des Kult-Anhängers gelesen.
,, Kabraxis Hellhound, unser aller Führer, Erwählter des Khorne, ist tot. Ich habe gesehen, wie ihn diese Feiglinge des falschen Imperators, die Space-Marines, ermordet haben. Feige von hinten erschlagen, keine Form von Ehre. Dieses wertlose Pack glaubt dennoch, daß es die Space-Marines bezwingen kann. Dummköpfe, über unseren Köpfen schwebt die heilige Flotte und schießt uns in Stücke. Sie haben mit den Bodenlandungen begonnen, aber wir waren schneller, wir haben den Stein versteckt. Niemand kann ihn finden, der nicht den dunklen Göttern dient. Kein Diener des falschen Imperators kann sich dem Wegweiser nähern, ohne in seinen Bann zu geraten. Verschüttet haben wir jeden einzelnen, damit ihn keiner vor der Zeit findet. Ich weiß, was meine sogenannten Brüder vorhaben. Ich weiß, daß wir verlieren und völlig ausgerottet werden, aber nicht ich. Ich habe es geschafft mit einem getarnten Schiff zu fliehen. Diese dummen Space-Marines haben mich bemerkt, wie dumm sie doch sind. Ich habe diese Karte mit den ersten Wegweiser gezeichnet, mein neuer Herr, wird sehr zufrieden mit mir sein.“
Tarek Lesch, Letzter des Blutkultes Hellhound
Erst jetzt hatte Maktra Pcore bemerkt, daß dies kein einfaches Papyrus war, sondern Menschenhaut.
Kein Wunder, daß sie die Jahrtausende überstanden hatte, ohne zu verfallen. Im Laufe der Jahre wurde die Haut ledrig und jeder Verfall war dadurch gestoppt. Jetzt wusste er um den vergessenen Kult, der die Wegweiser errichtet hatte. Leider ging in dem Bericht nicht vor, welchem Orden die Space-Marines angehört hatten, aber das war auch egal. Er kannte die genaue Position des ersten Wegweisers und hatte Staphylos davon berichtet. Dieser wusste von dem Blutstein, aber nicht, wo er sich befand, dank seiner Hilfe wusste er es nun. Nun konnte Staphylos seinem ärgsten Konkurrenten Drakos zu einem kombinierten Angriff auf Pandora verleiten, allerdings verschwieg er seinen Beweggrund. Drakos sollte glauben, es wäre eine einfache Rache, da Staphylos erster Kreuzzug gegen diese Welt gescheitert war. Sollten sich doch diese beiden Narren für eine Invasion zusammenschließen, er diente einem neuen Meister und sobald er den genauen Standort des Blutsteines kannte, würde er ihm gehören.
Diesen Gedanken im Hinterkopf behaltend, kämpfte er sich durch die perplex-wirkenden Sklaven, die ihn scheinbar nicht wahr nahmen.
Als er noch einen weiteren Sklaven weggestoßen hatte, sah er es. Ein Symbol des Khorne ragte zum Teil aus der Erde. Es war mit Staub und Dreck bedeckt und bestand scheinbar aus rotem Metall, das konnte der Hexer an den freien Flächen erkennen, die nicht mit Staub und vertrockneter Erde bedenkt waren.
Nun war die Macht des Wegweisers so stark, daß sein Stab in seinen Händen zitterte, er pulsierte förmlich vor Energie. Er konnte ihn kaum noch festhalten, so unvorstellbar war die Macht, die in diesem unbedeutenden Gebilden ruhte. Der Kult verstand sein Werk, dachte Maktra Pcore und sah nochmal zu den Sklaven, die scheinbar im Bann des Wegweisers standen.
Clever, dachte er und kniete sich nieder, um das Zeichen von Schmutz und Dreck zu befreien.
Kein Diener des Imperators konnte sich dem Wegweiser nähern,ohne in seinen Bann gezogen zu werden. Sie würden also nie erfahren, was in das kalte Metall geritzt worden wahr.
,,So sehe ich Euch gerne, Hexer, mit dem Gesicht im Dreck.“ lachte eine ihm bekannte Stimme am Rand der Grube. Es war Deva, der speichelleckende Diener und Vertraute von Staphylos. Die grünleuchtenden Augen, die aus der Totenkopfmaske stachen, waren unverkennbar.
Er stand am Rand der Grube und beobachtete das Treiben des Hexers.
,,Was wollt ihr!“ zischte Maktra erbost und richtete sich wieder auf. Deva und Makrta Pcore waren schon seit jeher verhasste Feinde, auch ihre Zusammenarbeit war eine reine Zweckgemeinschaft. Jeder würde den anderen sofort töten, wenn er sein Ziel erreicht hatte.
,,Euch beobachten und nach Euren Fortschritten sehen, oder seid Ihr mehr damit beschäftigt, im Staub rum zu kriechen.“ spottete der Champion des Staphylos und lachte dabei schaurig, aber Maktra ließ sich nicht reizen.
,, Ich habe den Wegweiser gefunden, bedauerlicherweise sind die Sklaven nicht in der Lage, ihn auszugraben. Deshalb brauche ich mehr Kultisten. Schickt sie mir und ich werde dann lesen, was auf dem Wegweiser steht.“
Wie immer lang ein falscher Unterton in seiner Stimme und eine arrogante Souveränität, die Deva zur Weißglut trieb.
,,Vorsichtig, Hexer, sonst schlachte ich Dich ab wie ein Schwein!“ drohte Deva und zog sein widerliches Seuchenschwert aus der fast völlig vergammelten Schwertscheide am Gürtel hervor.
Ein blassgrüner Schleim tropfte von der langen Klinge und Wut loderte in seinen Augen.
Wie konnte es dieser Hexer nur wagen, ihn herauszufordern.
,, Ich glaube kaum, daß Staphylos sehr begeistert von meinem Ableben wäre, außer Ihr erklärt ihm, wie er die Wegweiser ohne einen Hexer finden will.“ antwortete Maktra bissig und ging langsam wieder die stählernen Stufen hinauf. Er provozierte Deva, aber er wusste, daß er für ihn unangreifbar. Staphylos brauchte ihn noch, keiner außer ihm konnte die alte Runenschrift auf dem Wegweisern entziffern. Ein sicher Trumpf.
Als er wieder den Rand der Ausgrabungsstelle erreicht hatte, stand Deva vor ihm und sah ihn erbost an, fast entschlossen, ihn zu töten, aber das würde er nicht wagen, dachte Maktra und lachte ihn an.
,, Sobald der Blutstein geborgen ist, Hexer. Werde ich Euch die Augen ausstechen und wie ein Tier jagen. Ich freue mich schon jetzt, Euren Kopf von Eurem wertlosen Kadaver abzutrennen.“zischte Deva schon fast euphorisch und verließ ihn wieder.
Die Kultisten hatten deutlich die Feindschaft unter den Chaos-Space-Marines gespürt. So etwas wie Freundschaft oder Zusammenhalt war den Legionen fremd. Nur das Ziel verband diese Verräter, sonst nichts.
Schnell entfernte sich Deva von der Ausgrabungsstelle und war schon bald hinter einer Ruine verschwunden.
,,Ja, lauf zu Deinem Herren, Du Made. Schon bald wird mein Meister kommen und Dich vernichten.“ raunte Maktra Pcore wütend und wandte sich wieder an die Kultisten, die immer noch recht verwirrt in der Gegend rumstanden. Sie waren halt nur dumme Werkzeuge, ohne Willen, selbstständig zu denken.
,, Beginnt mit den Ausgrabungen. Schafft die Sklaven weg, wir brauchen sie vorerst nicht, aber lasst sie am Leben. Vielleicht brauchen wir ihr Blut.“ sprach er einen der Aufseher an.
,,Ja, Meister-“ erwiderte dieser nur und brüllte wild die neuen Befehle seines Herren.
,, Schafft den Sklavenabschaum weg und bewegt Eure stinkenden Körper in die Grube. Na los, Ihr faulen Hunde!“
Diesmal knallte die Peitsche nicht auf den Rücken eines wehrlosen Sklaven, sondern erwischte einen abartig entstellten Kultisten mitten im Gesicht. Blut floss aus einer Wunde an der Wange, aber statt sich wie ein Tier am Boden zu krümmen vor Schmerzen, lachte dieser nur und rannte mit einem unglaublichen Eifer die Metallstufen runter. Die anderen kuttierten Diener des Chaos folgten ihm, sie schienen auch von dem blinden Eifer angesteckt worden zu sein. Nur die Aufseher mit ihren Peitschen an den Gürteln blieben am Rand der Ausgrabungsstelle.
Der Hexer bewunderte für kurze Zeit den Enthusiasmus seiner Diener. Es war schon seltsam. Für gewöhnlich waren diese Narren zu dumm, einen einfachen Befehl auszuführen, aber dieses Mal wirkten sie wesentlich koordinierter. Viele packten die am Boden liegenden Schaufeln und Spitzhacken und begannen, weiter zu graben, nur eine Handvoll Kultisten war damit beschäftigt, die Sklaven weg zu schaffen. Die Sklaven wehrten sich, fast so, als wollten sie nicht entfernt werden. Ungeahnte Kräfte steckten noch in ihnen. Nur jeweils zwei Männer schafften es, einen Sklaven, gleich ob Mann oder Frau, weg zu schaffen. Es wäre natürlich schneller gegangen, sie einfach zu töten, aber der Hexer hatte mit ihnen noch Pläne. Vielleicht brauchte er sie noch oder was wahrscheinlicher war, ihr Blut, denn er schätzte, daß der Wegweiser ein Blutopfer brauchte.
,, Daran soll es nicht scheitern.“ lachte er grausam und wandte sich von der uninteressanten Szenerie ab. Er hatte wichtigere Dinge zu organisieren.
Als er sich weit genug von seinen Dienern entfernt hatte, zog er ein kleines Funkgerät aus seinen Mantel hervor. Die einzige Möglichkeit, mit seinem noch unbekannten Meister in Kontakt zu treten.
,, Meister, dieser speichelleckende Hund des Staphylos, Deva, wird langsam zu einem Problem. Wir sollten ihn ausschalten, solange wir noch Gelegenheit dazu haben.“ sprach er in das faustgroße Funkgerät und erhielt auch so gleich Antwort. Die Stimme seines Meister war verzerrt, aber nicht durch die Atmosphäre des Planeten, nein, es war absichtlich. Der unbekannte Sprecher wollte seine Identität noch nicht preisgeben.
,, Gedulde dich. Dieser Wurm sollte uns keine Probleme bereiten. Solange er sich auf Dich fixiert, wird er nicht merken, wie sich die Schlinge um seinen Hals zuzieht. Spiel Deine Rolle weiter, bis ich Dir neue Befehle gebe und wage es niemals mehr, mich zu kontaktieren. Ich kontaktiere Dich!“ klang die verzerrte, wütende Stimme des unbekannten Sprechers aus dem Funkgerät.
,, Verzeiht, Meister!“ entschuldigte sich der Hexer reumütig und schaltete das Funkgerät ab.
Schwachkopf, dachte er und ging langsam zurück zur Ausgrabungsstelle. Was kümmerte ihn schon sein neuer Meister, er war nur Mittel zum Zweck. Sollten sich diese Narren doch um den Blutstein streiten, letztendlich würde er ihm gehören.......