Rob G ist kein Psioniker, er vermutet, auch gibt er zu (weil er es weiß), dass er von diesen Angelegenheiten wenig Ahnung hat; er ist ja nicht nur auf Parmenio der pubertierenden Avatar begegnet, sondern hat auch Celestine getroffen und möglicherweise Ephrael Stern - die Natur des Warp ist nicht zwangsläufig negativ in ihren Auswirkungen, doch sie unterliegt der Notwendigkeit einer Ausgewogenheit der Kräfte. Dieses Gleichgewicht ist seit dem Fall der Eldar und dem Aufstieg der Menschheit extrem verschoben, zu Gunsten der Dunklen Götter, das versucht die Kreatur auf dem Goldenen Thron von Terra zu kontern.
So unwissend ist RG meiner Meinung nach nicht. Zudem denke ich das alle Primarchen auf die eine oder andere Weise Psioniker sind. Ich denke das jeder von denen das Potential dazu hat. Aber der Warp an sich ist wohl eher ein Ozean im Sturm. Das ist auf der einen Seite gefährlich, aber auf der anderen Seite bietet es auch Chancen. Ohne all das hätte der Imperator nie seine Kräfte bekommen. Der vermeintliche Triumph der Chaosgötter beschwor auch ihre größte Nemesis herauf. So wie Abaddons Sieg bei Cadia nicht nur das Auge öffnete sondern auch RGs Rückkehr einleitete.
So genau wissen wir doch eh nicht was der Imperator oder Malcador sind/waren, die Narration behauptet Perpetuals = sehr mächtige, menschliche Psioniker. In Rise of the Ynnari wird angedeutet wie Eldar vor dem Fall im Warp ihr Bewusstsein erhalten konnten und re-inkarnieren, gleichzeitig wird vermutet, dass die "toten" Eldargötter möglicherweise ähnlich fortbestehen könnten wie Khaine per Avatar oder mittels Bewusstseinsfragmenten aus der kollektiven Erinnerung neue Formen ausbilden, mit Verweis in Richtung der Phoenixlords als Symbole der Alten Götter, welche die Eldar auf den Pfad des Krieges/Überlebenskampf führen...
Wenn sich also Seelen/Bewusstsein im Warp erhalten können, nach Wunsch in einer sterblichen Hülle in den Realraum jederzeit wiedergeboren, ist sich solch ein Bewusstsein über seine "Rassenherkunft" klar, ist diese überhaupt von Bedeutung?
Kann ein solches Wesen als Eldar, Mensch oder Ork wiedergeboren werden? Wenn ja, wo liegt dann sein Ursprung, bei den Alten?
Angeblich wurden die Old Ones im War of Heaven fast, mit Slaaneshs Auferstehung gänzlich vernichtet; wäre das möglich? Diese Wesen waren Meistermanipulatoren des Warp, ihr Krieg gegen die Necrontyr ging um das Wissen der Alten zur Unsterblichkeit, welches sie nicht mit den Necrontyr teilen wollten. Weiterhin hat die Geburt des 4. Chaosgottes bekanntlich einen gewaltigen Schaden im Realraum verursacht, der betraf nicht nur Eldar, sondern auch jede andere Rasse mit einer Verbindung zum Warp, besonders hatten Psioniker unter diesem Effekt zu leiden, wie haben diese Perpetuals das Ereignis überlebt - Stasiskammer, kleines Nickerchen eingelegt?
Ob eine Seele im Warp ohne irgendeine Bindung an einen realweltlichen Körper dauerhaft überleben kann wage ich zu bezweifeln. Ich weiß nicht was damals bei den Eldar wiedergeboren wurde, aber vielleicht waren das nicht unbedingt dieselben Wesen/Seelen die vorher gestorben sind. Ich denke mal so ein Prozess geht nicht ohne tiefgreifende Veränderungen vor sich, wenn überhaupt. Ich würde keinen "toten" Gott zurückholen. Wer weiß, was da dann ankommt.
Der Imperator und Malcador sind, jedenfalls laut Erda und einigen anderen, einfach nur Immerwährende. Also eigentlich nix Besonderes, nur das der Imperator von Anfang an sehr mächtig und ausgesprochen ungeduldig war.
Oder nehmen wir mal die reiche Psioniker-Ernte um den Goldenen Thron zu erhalten; einerseits ist es Seelenfutter, anderseits sind untrainierte Psioniker, insbesondere die menschliche Spezies als in einem pre-evolutionärem Stadium befindlich, extrem gefährlich, da sie ihre Kräfte nicht unter Kontrolle haben. Alle Versuche des Imperators und der Sigiliten haben diese Evolution nicht wirklich vorantreiben können, die Zeitspanne ist zu kurz, der ursprüngliche Plan der Sigiliten war Genozid an allen Nichtpsionikern, der Imperator versucht einen anderen Weg: Genozid an den schwachen, menschlichen Psionikern; zumindest sieht diese Methode etwas mehr nach Win/Win aus, einerseits dämmt es die Wahrscheinlichkeit von unkontrollierten Warpeinbrüchen entscheidend ab und es sammelt gleichzeitig Energiemengen psionischen Potentials für die "normale" Seelen zu Milliarden sterben müssten.
Ich bin mir nicht sicher ob es sich dabei wirklich um gegensätzliche Pläne handelt oder ob sie sich nicht vielmehr ergänzen. Am Ende müsste die Entwicklung der Menschheit auf eine vollpsionische Spezies hinauslaufen. Und da gerade der Imperator so ungeduldig war, denke ich das er diese Entwicklung besonders vorantreiben wollte. Die normalen Menschen mussten also irgendwie verschwinden. Vielleicht hätte Malcador dieses Problem radikaler gelöst, aber das Endergebnis wäre wohl bei beiden Plänen gleich gewesen.
Die Imperial Truth besagt, dass es keine Götter gibt und kein Wesen der Anbetung würdig ist, also keine Idolisierung, kein Aberglaube; das hätte eigentlich gereicht, um zu fokussieren, denn mit Astronomican, dem Tenor "Der Imperator beschützt!", der Selbstdarstellung als Lichtgestalt und der Aufforderung "Geht ins/Folgt dem Licht!" hat man auch ohne göttlichen Anspruch eine gute Propagandastruktur; der "Gott-Imperator" folgt dann irgendwann mit der Folklore, in der sollten allerdings solche Nebendarsteller wie die Primarchen nur eine geringe, untergeordnete Rolle spielen...
Die Frage ist hier wieder wie viel davon eigentlich Lüge ist. Der Imperator hatte wahrscheinlich nie vor die Galaxie zu erobern um dann ein Imperium zu erschaffen und es sich auf dem Thron gemütlich zu machen. Das war sicher nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zum wahren Ziel.