Mich hat das ehrlich gesagt auch an die ein oder andere Regelmodifikation hier im LFGS erinnert, bei dem eine Seite dann mehr oder weniger offensichtliche Veränderung für alle vorgeschlagen hat, die dann aber genauer betrachtet nur einer Seite so richtig zum Vorteil gereichen. Weil man nett und versöhnlich spielen mag, stimmt man bei sowas ja gern mal zu und merkt nicht, dass man sich damit unnötige Schwierigkeiten aufhalst. Ich finde, die Grundanforderungen des Grundregelwerks an eine Armee sehr in Ordnung, sowohl was die Prozente angeht, als auch das Minimum an Einheitenauswahlen, so dass nicht nur 1 richtig fette Einheit durch die Gegend düst, wie eben die schwere Kavallerie.
Aber das ist meine persönliche Meinung, die sich über viele Jahre Spielerfahrung gebildet hat, weil sich gezeigt hat, dass extreme Listen immer wieder auf die ein oder andere Weise ausgehebelt werden können, wie z.B. die genannte Vampirarmee mit der Einheit Fluchritter + berittenem Vampir. Stell deine Orgelkanone mit Genauigkeitsrune + Schmiederune hin, wenn du es richtig böse machen willst mit Meistermaschinist und alle Gegner werden es sich ganz schnell 2x überlegen, nur noch so einen teuren, kleinen Todesstern zu spielen und lieber etwas ausgewogenes machen. 🙂
Als kleine Anekdote und Denkanstoß dazu:
Wir haben vor ein paar Jahren (glaub in der 7. Edi) eine kleine King of the Hill Liga veranstaltet.
Die groben Grundregeln waren:
- Legale Armee, ohne äußere Beschränkungen, grundsätzlich offene Listen, 1250 Punkte
- Gespielt wird nach dem Losverfahren und der jeweilige Gewinner ist der "King". Wer beim Losverfahren nicht als Herausforderer auslost wurde, bekam 1 zusätzliches Los in den Topf, so lange bis er dran war und alle seine aktuellen Lose aus dem Topf genommen wurden. Auf die Weise erhöht sich die Wahrscheinlichkeit mit jeder Runde, dass man mal wieder dran kommt, aber man weiß vorher nie, wer die nächsten Gegner sein werden (keine gezielten Listenanpassungen möglich).
- Der King darf seine Liste nicht mehr verändern, so lange bis er von einem Herausforderer geschlagen wird.
Die Punktgröße haben wir mit voller Absicht so niedrig gehalten, damit man nicht einfach mal vollkracht, was man eh immer mitnimmt und den Rest auffüllt sondern sich selbst bei jedem kleinen 5 Punkte Item genau überlegt, ob man das wirklich braucht; die Einheitengröße muss ganz genau bedacht werden, Kommandoeinheit usw.
Da man ja nicht nur den aktuellen King absetzen will (ergo Anti-Liste baut), sondern sich danach auch möglichst lange halten muss, hat das schon nach wenigen Runden extrem genau ausgeklügelte Allrounder-Listen hervorgebracht, die versuchen mussten, mit minimalstem Aufwand die größte Effektivität zu betreiben und möglichst viele Probleme bedienen können.
Weder die All-Shooty-Liste, noch irgendwelche Todessterne o.ä. haben da lange durchgehalten.