40k Ohne Fahnen und Trompeten

@Ra4Z!3L Ähm ja, da gehör natürlich ein "war" hin. Sind halt so tippfehler. Um die leute hier nicht warten zu lassen, verlasse ich mich darauf, dass ich ganz annhembar in der Orthographie bewandert bin und lese es nicht korrektur. Da passiert dann eben so etwas. Und jeder fehler tut mir leid 🙄 :heul:

@Nx2 und Rest Ja, ja, es komt ja was. Ich würede mich auch am liebsten in ein Häuschen auf dem LAnde zurückziehen und nur schreiben, aber (noch) kann ich das nicht 🤔
versucht ihr mal, eine imperiale Arme aufzubauen, eine hausarbeit zu schreiben, noch etwas nebenbei zu unternehmen (bin ja auch ur ein Mensch) und die geschichte zu schreiben. Also: Sorry, dass ich euch warten lasse.


Hier geht s weiter:


***

Der Eingeborene führte sie durch den Wald. Leonidis muss ihn furchtbar beeindruckt haben, dachte Alrik und erinnerte sich an seine erste Begegnung mit einem Space Marine. Duriel von den Dark Angels hatte damals eine ähnlich Wirkung auf ihn gehabt.
"Ich traue ihm nicht ganz!", argwöhnte Kargim.
"Er scheint ein Diener des Imperators und Bürger des Imperiums zu sein.", gab Leonidis zurück. Für ihn war der Fall erledigt.
Nach Stunden des Wanderns führte der Eingeborenen sie schließlich zu einer Straße, die mehr ein Trampelpfad war. Dort deutete er hektisch in eine Richtung und sprach in seiner seltsamen Sprache auf sie ein.
"Wir scheinen fast da zu sein.", sagte Alrik.
"Dann lasst uns sehen, wo wir sind.", sprach Leonidis und stieß ihren Führer leicht an.
Sie folgten der Straße, bis der Wald sich zu lichten anfing. Als das erste Haus in sich kam, fing der Eingeboren an, aufgeregt auf und ab zu hüpfen.
"Seid auf alles vorbereitet.", sagte Leonidis, ohne den Eingeborenen aus den Augen zu lassen und entsicherte seinen Bolter. Die anderen folgten seinem Beispiel und sie betraten das Dorf.
Die Dorfbewohner, denen sie begegneten, blieben wie angewurzelt stehen. Mit offenen Mündern gafften sie sie an.
Alrik blickte sich neugierig um, ohne den Finger vom Abzug zu nehmen. Die Menschen hier schienen nicht so weit entwickelt zu sein, wie auf seinem Heimatplaneten oder auf Stolnis. Die Häuser waren aus Holz und die Dächer waren mit Stroh bedeckt. Sie erweckten jedoch den Eindruck, sehr leicht gebaut worden zu sein. Alrik nahm an, dass es in diesem Gebiet selten kalt wurde. Obwohl die Straßen nicht gepflastert waren, erweckte das Dorf einen sauberen Eindruck. Jedes Haus war von einem Lattenzaun umgeben. Die Frauen trugen lange Röcke die Männer Hosen aus Leder. Alle trugen seltsame kurze Jacken. Braun und Grün waren die verbreitetste Farbe. Viele Kinder spielten auf den Straßen. Sobald die Fremden näher kamen, schickten die Älteren die Kinder weg, die neugierig durch die Lücken in den Zäunen weiterhin auf die Straße schauten.
Alrik fragt sich, wer hier wohl das Sagen hatte. Er fragte sich auch, ob er den Leuten zuwinken sollte, als sie an einem Platz ankamen, in dessen Mitte ein großes Gebäude stand. Leonidis hielt zielstrebig auf das Gebäude zu. Es besaß im Gegensatz zu den meisten Häuser des Dorfs mehrere Stockwerke und bunte Fahnen hingen aus den Fenstern. Alrik schätzte die Anzahl der Anwohner auf fast Eintausend.
Vor der Tür des Hauses erstreckte sich eine große überdachte Veranda. Mehrere Männer lungerten auf ihr herum. Sie konnten nur mit aufgerissenen Augen auf Leonidis starren, als dieser sich auf die Tür zu bewegte. Die Dielen knarrten unter seinen Füßen. Alrik, Kargim und Tyrel blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen.
Der große Raum, den sie betraten, war voller Leute. Alle Gespräche verstummten schlagartig, als Leonidis den Raum betrat. Er stellte sich in die Mitte des Raumes und sagte laut: ?Bürger des Imperiums, ich bin Leonidis von Orden der Ultramarines, bringt mir eueren Anführer.?
In der nachfolgenden Stille hätte man eine Nadel fallen hören können. Niemand rührte sich. Niemand, bis auf eine Gruppe Männer, die vorher lautstark ein Lied gegrölt hatten. Sie deuteten auf Kargim und waren sichtlich erbost.
Obwohl der Mann, der sie in das Dorf gebracht hatte, auf die Männer einredete, ließen sie sich nicht beruhigen.
"Vorsicht, ich glaube wir kriegen Ärger.", flüsterte Alrik, als einer der Männer aufstand und sich ihnen näherte.
Sein Atem stank, als er mit Verachtung etwas sagte und Kargim anstieß. Alrik hoffte inständig, dass Kargim nichts Überstürztes unternahm. Der Mann war einen Kopf größer als sie. Trotz seiner Hoffnungen hatte Alrik irgendwie geahnt, das etwas Ähnliches passieren würde, als Kargim dem Mann mit dem Gewehrkolben ins Gesicht schlug. Mit einer gebrochenen Nase ging dieser stöhnen zu Boden.
Als ob sie nur auf die Provokation gewartet hatten, stürzte sich die Hälfte der Menschen im Raum auf sie. Sie ignorierten die verzweifelten Schreie Nikolajs. Er verstummte, als jemand ihn zu Boden schlug.
Alrik wicht einem Stuhl aus und stieß einen Mann mit seiner Waffe weg. Kargim, die offensichtlich das Hauptziel der Angreifer war machte ausgiebig gebrauch von ihren Knien und ihrem Gewehr, welches sie als Knüppel benutzte.
Erst nachdem einige der Angreifer Messer gezückt hatten, mischte Leonidis sich in die Schlägerei ein. Wo er vorher wie ein Fels in der Brandung dagestanden war, verwandelte er sich einen blauen Wirbelwind.
Alrik hoffte, dass meisten mit ausgeschlagenen Zähnen und gebrochen Rippen davon kamen, obwohl einige ganz offensichtlich schwerer verletzt waren. Ein halbes Dutzend der Männer lag am Boden und die andern hatten die Lust zu Kämpfen verloren. Nur einer kämpfte noch. Er war entweder besonders dumm oder mutig, oder betrunkener als die anderen. Alrik fragte sich, wie betrunken man sein musste, um überhaupt einen Space Marine anzugreifen. Offensichtlich sehr, denn der Mann griff sogar dann noch an, als Leonidis ihn quer durch den Raum gegen die Wand geschleudert hatte.
Ein Stuhl zerbrach an Leonidis´ gepanzertem Arm. Fassungslos starrte der Mann auf die Überreste des Stuhls in seinen Händen, als Leonidis´ Faust ihn mitten ins Gesicht traf und es in eine blutige Masse verwandelte. Alrik wandte sich ab. Er hatte Leonidis schon viel zu oft kämpfen gesehen, um zu wissen, dass der Mann wohl nie wieder aufstehen würde.
Ein Knall zerfetzte die darauf folgende Stille. Eine Kugel prallte von Leonidis´ Panzer ab und zertrümmerte eine Flasche, die auf einem der wenigen, noch nicht umgekippten oder zertrümmerten Tische stand.
Alrik wusste, dass die Männer damit ihre eigenes Todesurteil unterschrieben hatten.
"Leonidis! Bitte nicht!", schrie er den Space Marine in einem verzweifelten Versuch, ihn aufzuhalten, an.
Doch leonidis hörte nicht auf ihn. Er riss den Bolter von der Schulter und gab in schneller Folge drei Schüsse in die Menge ab.
Das näheste Opfer, den Mann, der mit einer primitiven Pulverpistole auf Leonidis geschossen hatte, traf ein Bolt genau zwischen die Augen. Da die Männer keinerlei Panzerung trugen und dicht gedrängelt standen, durchschlugen die Bolts die Menschen um in den dahinterstehenden zu explodieren. Der Raum war nun ein Alptraum als Pulvergestank, Blut, Innereien und schreienden Menschen. Die Überlebenden rannten in Panik an ihnen vorbei und verließen das Haus. Es gab nur zwei Verwundete, die sich auf dem Boden krümmten und schrien.
"Leonidis! Was hast du getan?!", war das Einzige, was Alrik heerausbrachte.
"Niemand greift die Diener des Imperators an und kommt ungestraft davon.", antwortete Leonidis mit ausdrucksloser Mine und Alrik fragte sich, ob der Space Marine ein Übermensch war, oder jede Menschlichkeit schon hinter sich gelassen hatte. Gleich darauf schalt er sich selber in Gedanken, denn Leonidis war ein ergebener und frommer Anhänger des imperialen Kultes und hätte gar nicht anders handeln können.
Als die Tür plötzlich aufschwang, wirbelten alle vier herum und richteten ihre Waffen auf den Mann, der in der Tür stand.
 
😱 Na, da haben Alrix und Leonibelix ja ganz schön gewütet.
Es trifft aber (leider) ganz genau die Beschreibung von Space Marines. Genau so habe ich diese mit Stimulanzien vollgepumpten, übertrainierten, hochgezüchteten, beherrschungslosen und dann auch noch gepanzerten Pitbulls des Imperators in Erinnerung.
Was sie noch gefährlicher macht als diese niedrige Hemmschwelle ist die brilliante Taktik und die roboterhafte Effizienz, mit denen diese Grausamkeiten, diese.... ich hasse sie einfach. Sie verwenden ganze Familien als Trainingmaterial in der Ausbildung. Sie sind nicht die Skalpelle des Imperators... sie verhalten sich meistens eher wie Junkies, die gereizt worden sind. Hast Du ein Problem auf dem Schlachtfeld? Wirf zwei Landekapseln rein, mache die Leinen los und die Türen auf, und die Pitbulls werden es schon richten. Erst bringen sie den Feind um, und dann den Freund, weil es ja Verrat war, dass sie nicht selber die Feinde des Imperators vernichtet haben. Und dann lassen sie die Welt schutzlos zurück und gehen dahin, wo sie hergekommen sind, um noch mehr von ihrer Sorte zu züchten.

😱

Schön, dass Du die PdI so gut rüberbringst, Awatron. 😀
 
JA, ich liebe Space Marines. 😀

Das problem ist halt, daß diese Menschen einfach zu zerbrechlich sind. Von Leonibelix eine verpasst zu bekommen ist so als wenn man sich auf das Dach eines LKW stellt und dann durch eine Unterführung brettert. :huh: 😛h34r:

Tolle Geschichte.

PS: Wenn Du nicht zum schreiben kommst, darfst Du halt nicht mehr ausgehen und die Hausarbeit muß auch warten. 😉 😀
 
Na ja, er war ja nie der kettenraucher, eher der gelegenheitsraucher. Außerdem ist so ein aufendthalt auf ner hexenwelt die beste entziehungskur. und... und.. ok, ihr habt mich erwischt! Muss ich wohl in den nächsten abschnitten ab und zu erwähnen, dass Alrik seine hände nicht zu beschäftigen weiß und es ihn nach einer kippe dürstet 😀 Aber hey, es freut mich, dass die leute so aufpassen. Zeigt, dass ihr genau lest!

So, genug um den heißen brei geredet:


"Bei allen Heiligen!", stieß der Mann aus, als er die Verwundeten sah. Er eilte zu ihnen und versuchte, ihnen zu hefen. Leonidis ließ ihn gewähren. Alrik und Kargim schulterten ihre Waffen und halfen dem Fremden. Dabei hatte Alrik die Gelegenheit, ihn genauer zu studieren. Er war groß und trug die selbe Jacke, wie anscheinend jeder in diesem Dorf, hatte die Ärmel aber abgeschnitten. Seine dünnen, aber sehnigen Arme waren mit seltsamen Tätowierungen bedeckt, die ineinander verschlugen Ranken darstellten. Sein Kopf war vollständig kahl, er hatte nicht einmal Augenbrauen. Alrik wusste nicht warum, aber das Gesicht des Mannes ließ ihn sofort an die Fischhändler auf seiner Heimatwelt denken. Um den Hals trug der Fremde eine Unzahl an Amuletten und Anhängern. Einer von ihnen stellte den imperialen Adler dar. Aus einem Halfter an seiner Seite ragte der Griff einer Pistole. Erstaunt stellte Alrik fest, dass es sich um eine Laserpistole handelte und nicht um eine der primitiven Pulverwaffen, die er bei den Eingeborenen gesehen hatte.
Nachdem sie die verwundeten verbunden hatten, stellte der Mann sich vor.
"Ich bin Harrick. Und ich entschuldige mich für das schreckliche Missverständnis. Ich habe nicht gewusst, dass Krieger des Imperators in unserem bescheidenen Dorf sind."
"Hat diese Welt schon das Licht des Imperators gesehen und sein Wort vernommen?", fragte Leonidis harsch.
"Oh ja, das hat sie. Aber wieso fragt ihr? Ich dachte ihr kommt aus dem Norden und wisst, dass dieser Teil der Welt etwas rückständig ist.", wunderte Harrick sich.
"Ich glaube, ihr müsst uns noch einiges erzählen.", sagte Kargim.
Schweigend schauten sie sich in die Augen, als die Tür ein weiteres Mal aufging. Ein Greis kam gebeugt herein, sein Blick auf den Boden gerichtet. Alrik sah, dass er zitterte. Der alte Mann fragte Harrick etwas und Harrick übersetzte es.
"Sie fragen, ob sie die Toten haben können. Und die Verwundeten."
Leonidis nickte und auf ein Zeichen des Alten kamen mehrere Eingeboren rein und trugen die Opfer des Zwischenfalls weg. Alrik sah, dass einige Frauen weinten, aber in Anwesenheit der Fremden wollten sie ihre Trauer nicht zeigen. Erst als sie draußen waren, hörte Alrik die Schreie.
Der Wirt hatte mittlerweile die Tische aufgestellt und zwei Jugendliche fingen mit dem Aufräumen an. Sie warfen unentwegt neugierige Blicke auf die Fremden, senkten die Köpfe aber, sobald die Fremden sie ansahen.
"Harrick, ihr müsst wissen, wir sind hier gestrandet. Wir wissen nicht einmal, wo wir hier sind.", fing Alrik an. Natürlich hatte er vorhin mit Leonidis abgesprochen, was er dem Fremden verraten durfte.
"Ihr seid gestrandet? Dann hatte ich recht! Es war eine Raumschlacht!", rief Harrick aufgeregt.
Leonidis kniff die Augen zusammen und deutete Alrik, zu schweigen.
"Was wisst ihr?", fragte er Harrick.
"Nun ja, wir haben diese Lichter gesehen und ich habe mir gleich gedacht, dass da wohl eine Raumschlacht im Orbit tobt. Wisst ihr, wir haben hier keine Verbindung zu den Städten und es dauert eine Ewigkeit, bis die Nachrichten uns erreichen. Nur einmal im Jahr fahren die Händler in die Städte und so lange müssen wir warten."
"Wir reden später über diese Ereignisse. Erzählt uns zuerst alles,was ihr über diese Welt und ihre Geschichte wisst.", sagte Leonidis und warf Tyrel einen finsteren Blick zu. Dann lauschten sie alle gespannt Harricks Bericht.
"Wisst ihr, der Planet teilt sich eigentlich in zwei Bereiche, die fast schon zwei eigene Welten sind. Im Norden gibt es Städte. Dort gibt es Radio und Fahrzeuge, die sich ohne Pferde bewegen. Dort gibt es alle nur erdenklichen Wunder der Technologie. Sogar riesige Schiffe, die durch den Weltraum fliegen habe ich dort gesehen. Ich habe dort lange Zeit gelebt, bin aber doch nach Hause zurückgekehrt."
Harrick machte eine kurze Pause. Es schien, als ließ er sein ganzes Leben noch ein mal vor seinem geistigen Auge vorüberfliegen.
" Aber hier in den Grasländern, hier sind die Menschen anders. Wisst ihr, die Leute hier sind Jäger und Bauern. Hier gibt es keine Technologie, außer den wenigen Waffen und selbst die sind primitiv. Aber die Leute hier sind nicht weniger fromm als die aus dem Norden. Es gibt hier nur wenige, die, wie ich, die Hochsprache sprechen und im Norden gewesen sind. Das Leben hier ist anders. Es gibt hier keine Ärzte, Schulen oder Fabriken. Und vielleicht ist das auch besser so. Es gibt hier nicht ein mal Bodenschätze. Deshalb kommen auch so wenige Fremde hierher. Ein paar Priester vielleicht, aber ich habe schon seit drei Jahren keine gesehen.", schloss er ab.
Eine trostlose Gegend, dachte Alrik.
"Wie können wir von hier aus in die nächste Stadt gelangen?", fragte Leonidis.
"Die nächste Stadt? Das sind über zehn Khalis."
"Was sind Khalis?"
"Entschuldigt, ich vergaß. Ein Khali entspricht ungefähr fünfzig Kilometern. Und außerdem müsst ihr dann das Gebirge überqueren, dass den Norden von uns trennt.", erklärte Harrick.
"Ist es die einzige Möglichkeit? Ich meine, kommen die Leute us dem Norden denn nicht ab und zu vorbei? Die müssen doch Gleiter haben oder so etwas.", fragte Alrik mit nur wenig Hoffnung.
"Wozu denn? Wir fahren eh einmal im Jahr in die Nordstädte um unsere Waren zu verkaufen. Ansonsten gibt es hier nicht viel und wer will schon Treibstoff verschwenden."
Stille breitete sich im Raum aus. Jeder dachte über ihre derzeitige Lage nach.
Nikolaj, der mittlerweile wieder bei Bewusstsein war, hatte des Gespräch gespannt verfolgt. Er hatte kein Wort davon verstanden und traute sich auch nicht zu fragen. Schließlich siegte seine Neugier und er fragte Harrick. Dieser erzählte ihm in einigen knappen Worten, worum es ging.
Alrik und die andern verfolgten die Unterhaltung zwischen Harrick und dem jungen Eingeborenen, der sie in das Dorf geführt hatte, mit Interesse.
"Was will er?", fragte Leonidis schließlich.
"Ich weiß nicht wie ich es sagen soll. Wisst ihr, der junge Nikolaj hier will euch begleiten.", sagte Harrick entschuldigend.
"Warum?", verlangte Leonidis zu wissen.
"Na ja, er will den Norden sehen. Und er meint, ihr könnt einen Führer gebrauchen. Und außerdem will der junge Narr hier sich den Kriegern des Sternenvaters anschließen."
"Sternenvater? Nennt man Ihn, der auf Terra ist, hier so? Nun, ich kann es nur gut heißen, wenn ein Mann mit aller Hingabe dem Imperium dienen will. Ich sehe keinen Grund, seine Bitte abzuweisen.", sagte Leonidis und stand auf.
Harrick übersetzte es und Nikolaj grinste breit.
"Wollt ihr denn gleich aufbrechen?", fragte Harrick, als er sah, dass alle aufstanden und Anstalten machten, Leonidis nach draußen zu folgen.
"Warum denn nicht? Ich denke, dass die Bewohner sich freuen würden, uns loszuwerden, wisst ihr?", sagte Tyrel.
Immer noch lächelnd und fragend zu Harrick schauend folgte auch Nikolaj ihnen.
Leonidis war auf der Veranda stehengeblieben. Das einst so belebte Dorf schien nun ausgestorben zu sein. Die Straßen waren leer.
"Vermutlich haben sie Angst.", vermutete Alrik. Er konnte nur allzu gut nachvollziehen, wie die Menschen im Dorf sich jetzt fühlten. Irgendwelche Fremden
waren hier aufgetaucht und hatten gleich mehrere Dorfbewohner getötet. Alriks Hand wanderte, ohne dass er es bewusst wahrnahm, zum Griff seines Lasergewehrs. Plötzlich fühlte er sich beobachtet. In Alriks Kopf entstand die unangenehme Vorstellung davon, dass aus jedem Fenster eine Waffe genau auf ihn zielte.
"Ähm, ich glaube, wir sollten hier nicht so rumstehen.", sagte er.
"Du hast recht, Alrik. Wir verlieren Zeit, lasst un aufbrechen.", erwiderte Leonidis.
"Ja genau, das habe ich gemeint."
Sie hatten den Platz schon zur Hälfte überquert, als Harrick sie einholte.
"Ihr wollt doch nicht etwa zu Fuß gehen?", fragte er und schien entsetzt ob der Vorstellung, den ganzen Weg bis zu den Bergen zu fuß zurückzulegen.
"Warum denn nicht? Oder kennt ihr andere Transportmittel?", gab Alrik zurück.
Harrick schien einen Augenblick zu zögern, als ob er nicht richtig wusste, ob er ihnen etwas anvertrauen konnte. Schließlich rang er sich eine Entscheidung ab.
"Nun ja, wisst ihr, als ich sagte, hier gäbe es gar keine Technologie, da habe ich nicht ganz die Wahrheit gesagt."
 
So, und weiter gehts:

***

Es dröhnte und schepperte, als Harricks seltsames Vehikel sich nach vorne schleppte. Als Harrick ihnen gesagt hatte, er habe ein Fahrzeug, hatte Alrik sich alles vorgestellt, nur nicht das hier. Er hatte einen Traktor erwartet, oder vielleicht einen Lastwagen, wie er sie von zu Hause aus kannte. Auf so etwas Komfortables wie das Antigravboot, das sie auf Stolnis benutzt hatten, wagte er gar nicht zu hoffen. Die lärmende, qualmende Monstrosität die dann aus der Scheune herausgefahren war, ließ ihn vor Staunen und Entrüstung den Mund aufmachen. Was ein Fehler gewesen ist, denn sofort füllten sich seine Lungen mit den stinkenden Abgasen.
Nun saßen sie zu viert in der Ladefläche und versuchten verzweifelt, sich festzuhalten. Harrick saß vorne hinter dem Steuer und Leonidis hatte sich auf die Sprossen der Leiter, die von der Kabine führte, gestellt.
Das Führerhaus, wenn man es als solches bezeichnen konnte, war offen und bot nur dem Fahrer Platz. Neben einer Tankanzeige und einigen Warnleuchten die dann und wann aufblinkten, wies sie keinerlei Instrumente auf.
Es war das seltsamste Fahrzeug, dass Alrik je gesehen hatte. ?Der Wegmacher?, wie Harrick ihn bezeichnete, war eine Kreuzung aus einem Lastwagen, einem Salamander Spähpanzer und einem Erdbeben mittlerer Stärke. Ungefähr zwei Meter über dem Boden thronte der Fahrer über dem Motor und hinter ihm erstreckte sich die offene Ladefläche. Das Vehikel bewegte sich auf vier Ketten fort, jeweils zwei an jeder Seite. Alrik fragte sich, wie ein kettengetriebenes Fahrzeug überhaupt so auf und ab hüpfen konnte. Und er fragte sich, wie lange es wohl dauern würde, bis seine inneren Organe sich von ihren Plätzen lösen und sich über seinen gesamten Körper verteilen würden.
Außerdem war der Wegmacher nicht besonders schnell. Alrik schätzte seine Geschwindigkeit auf annähernd dreißig Stundenkilometer, obwohl Harrick von Zeit zur Zeit auf Schrittgeschwindigkeit herunterbremsen musste.
Aber eines musste man dem Fahrzeug lassen. Es war sehr geländegängig.
Sie alle hatten sich Tücher vor Mund und Nase gewickelt, um die stinkenden Abgase fernzuhalten. Alrik fragte sich immer noch, mit welcher teuflischen Chemikalie der Wegmacher betrieben wurde. Er sah in Nikolajs grünes Gesicht. Obwohl es für alle bis auf Harrick die erste Fahr auf dem Wegmacher war, schien Nikolaj sie am schlechtesten zu vertragen. Alrik konnte es ihm nicht verübeln. Wenn er nur daran dachte, dass sie noch fast einen ganzen Tag damit unterwegs sein würden, wurde ihm selber übel. Allein für die Idee, die Auspuffrohre gleich hinter der Fahrerkabine anzubringen, so dass die Gase direkt in die Ladefläche geschleudert wurden, hätte er den Erbauer der Maschine umbringen können.
Wegen des gewaltigen Lärms, den der Motor verursachte, war es unmöglich, sich zu unterhalten. Außerdem würde man sich bei der nächsten Unebenheit auf die Zunge beißen, dachte Alrik mißmutig. So blieb ihm nichts anderes übrig, als die Landschaft zu betrachten. Soweit das Auge reichte, erstreckte sich eine Grasebene, hier und dort von kleinen Wäldchen durchsetzt. Ab und zu konnte Alrik einen Schwarm bunter Vögel sehen, die, aufgeschreckt durch den Wegbereiter, panisch davonflogen.
Am Horizont konnte er schon die dunklen Silhouetten der Berge ausmachen.
Schon bald musste Harrick den Wegbereiter anhalten.
?Wir können erst morgen weiterfahren. Der Motor machst das sonst nicht mehr länger mit, wisst ihr??, antwortete er auf ihre fragenden Blicke und kletterte aus der Kabine. Alrik sprang von er Ladefläche und war froh,endlich festen Boden unter den Füßen zu haben.
Harrick hatte das Fahrzeug neben einer Baumgruppe zum stehen gebracht. Hier gab es mehr vereinzelte Baumgruppen und kleine Wäldchen als um das Dorf herum.
Alle, bis auf Leonidis, schienen von der Fahr erschöpft zu sein. Ohne viel zu reden aßen sie etwas von den Vorräten, die sie mitgenommen hatten und machten es sich neben dem Wagen bequem. Zu diesem Zweck hatte Harrick eine Plane zwischen dem Wegbereiter und einem Baum aufgespannt. Es war früh am Nachmittag und die Sonne schien noch immer stark.
Erschöpft, satt und von der Sonne und der Hitze müde gleitete Alrik langsam in den Schlaf.
 
Vastin hat im punkt B recht, sach ich nur 😀

So, etz gehts weiter. Allen emprifndlichen menschen empfehle ich ab jetzt die taschnetücher auszupacken 😀


Als er die Augen aufschlug, war die Sonne schon untergegangen. Er richtete sich auf und rieb sich die Augen. Neben ihm lagen Harrick und Nikolaj. Harrick schnarchte voller Inbrunst und der junge Nikolaj schien im Schlaf zu lächeln. Er erinnerte Alrik an ihn selber, als er zum ersten mal Duriel und dann Leonidis begegnet war. So viel Neues in so kurzer Zeit. Alrik hoffte, dass Nikolaj nicht alles das, was er durchgemacht hatte, durchmachen würde. Von Leonidis und Kargim fehlte jede Spur.
Alrik überlegte sich, ob er die beiden suchen gehen sollte, als er ein fernes Grollen vernahm. Überrascht schaute er zum Himmel. Er war klar und tausende von Sternen leuchteten an ihm. Von Gewitterwolken fehlte jede Spur. Das Grollen wiederholte sich und steigerte Alriks Interesse. Er griff nach einer Sprosse um den Wegbmacher hinaufzuklettern, hielt aber inne. Erst nachdem er sein Gewehr aufgehoben hatte, kletterte er die Leiter rauf.
Die Zwei Monde des Planeten spendeten recht viel Licht. Der eine war größer in schien in seiner vollen Pracht, während der kleinere nur zur Hälfte sichtbar war. Ich muss Harrick fragen, wie die Welt eigentlich heißt, dachte Alrik und schwang sich in die Ladefläche. Er war überrascht Kargim zu sehen, die dort schon saß und angespannt in Richtung der Berge schaute.
"He Kargim, was gibt's?", fragte er und setzte sich neben sie.
"Alrik, du stampfst immer noch wie ein Trampel. Wie oft habe ich die schon gesagt, dass du leiser sein sollst?", sagte Kargim anstatt auf seine Frage zu antworten.
"Tut mir ja Leid, aber ich kann nichts dafür, dass ich nicht im Wald aufgewachsen bin!", rechtfertigte sich Alrik. Diese Diskussion hatte sich schon mehrere Male geführt. Kargim konnte sich leise und geschmeidig wie eine Katze bewegen, wenn sie wollte. Sie hatte Alrik sogar einige ihrer Tricks gezeigt, aber er wusste, dass er nie so gut wie sie werden würde.
"Was ist das für ein Donnern?", fragte er und schaute in die selbe Richtung wie Kargim.
"Psst, schau !", sagte sie statt dessen und deutete auf das Gebirge.
Etwas blitzte dort auf und mehrere Sekunden später hörte Alrik das schon vertraute Grollen. Noch bevor die Schallwellen ihn erreicht hatten wusste er bereits, was er da sah. Es war kein Wetterleuchten. Es war die Symphonie des Krieges. Dort verrichtete Artillerie gerade ihr Werk.
"Verdammt, was ist das, dass wir es noch so weit hören können?", fragte Kargim.
"Keine Ahnung, aber beim Imperator, es muss verdammt groß sein!"
Einige Zeit saßen sie still da und lauschten.
"Meinst du, es sind die Orks?", fragte Alrik schließlich.
"Was denn sonst? Ich glaube kaum, dass sie dort drüben ein Feuerwerk uns zu Ehren veranstalten.", gab Kargim von sich.
Wieder saßen sie still da.
"He, Kargim!", flüsterte Alrik. Die Nacht, die fernen Explosionen und die Nähe einer Frau ließen ihn flüstern, ohne dass er es merkte. Kargim schien es aber sehr wohl gemerkt zu haben.
"Was denn?", flüsterte sie zurück. Hätte sie jetzt in seine Richtung geschaut und wäre es etwas heller gewesen, hätte Alrik gemerkt, wie sie lächelte.
"Erzähl doch mal ´was.", bat Alrik sie.
"Na, ich habe mich schon gefragt, wann du endlich so etwas sagst.", gab sie zurück und lachte leise auf.
"Also... Ich weiß nicht, was du jetzt schon wieder hast... denkst. Ich wollte doch nur wissen, wie deine Welt so ist.", verteidigte Alrik sich und war dankbar für die Dunkelheit, die sein rotangelaufenes Gesicht verbarg.
"Ach so, über meine Welt. Als ob du nicht schon genug davon gehört hast.", spöttelte Kargim weiter.
"Nein, ehrlich! Schon als Kind habe ich davon geträumt, ferne Welten zu bereisen. Du weiß schon, Held des Imperiums sein. Welten retten, Xenos töten und so. Du hättest mich in den ersten Tagen auf Stolnis erleben sollen! Das war meine erste fremde Welt! Na ja, systemfremde Welt, meinte ich. Und das ist meine zweite! Fasziniert dich so etwas nicht"?, fragte Alrik sie. Kargim fiel auf, dass er die Hexenwelt nicht erwähnt hatte. Der Imperator allein wusste, was er dort erlebt hat.
"Doch, irgendwie schon. Aber nach den ersten paar Warpreisen zählt man eigentlich nicht mehr. Und die meisten Welten, obwohl ich bisher nicht auf sehr vielen gewesen bin, waren gewaltige Dreckhaufen. Dschungelwelten, Todeswelten, Wüste und ab Stolnis warst du ja dabei."
"Willst du nach Hause zurück?", fragte Alrik plötzlich.
"Hmm, ich weiß nicht. Irgendwie schon. Du etwa nicht?", fragte sie zurück.
"Nein, ich nicht. Dort erwartet mich nicht viel. Ich will mehr vom Universum sehen! Vielleicht finde ich dort eine Welt, wo ich bleiben will, aber bisher hatte ich wohl nicht viel Glück, was?"
"Kommt drauf an, was du als Glück bezeichnest. Immerhin leben wir noch. Und wir haben mehr erlebt, als manche Freihändler in ihrem Leben."
"Auf die meisten Erlebnisse hätte ich verzichten können!", gab Alrik zurück.
"Aber nicht auf alle?", fragte Kargim und sah ihn an.
"Nein, nicht auf alle.", antwortete er und lächelte.
Wieder entstand eine ungemütlich Stille, die nur vom fernen Grollen gestört wurde. Und von Geräuschen, die Harrick von sich gab.
"Sag mal, Alrik, wartet wirklich niemand auf dich?", fragte Kargim nach einer Zeit.
"Nein, ich habe auf Panatra nichts mehr verloren."
"Gibt es denn dort keine Frau, die auf dich wartet?", fragte Kargim weiter.
"Nein, aber wenn du´s unbedingt wissen willst, es gab mal eine, aber das ist vorbei.", antwortete Alrik.
"Du bist aber nicht deswegen zur Armee gegangen, oder? Sonst wärst du ein ziemlicher Narr."
"Nein, nicht deswegen, aber das hat mir nur einen weiteren Grund geliefert.", antwortete Alrik störrisch. Wen sie sich über ihn lustig machen wollte, sollte sie doch! Aber Kargim lachte nicht.
Statt dessen drehte sie sich zu ihm um und musterte ihn eingehend.
"Alrik, Alrik, du bist doch einfach unglaublich! Ich werde nicht schlau aus dir! Du hast deine hübsche kleine Welt verlassen, nur um in die Finsternis und den Dreck eines tödlichen Universums einzutauchen. Ich muss unbedingt Panatra besuchen. Die Welt,wo solche Narren aufwachsen, muss ich sehen.", sagte sich schließlich.
Es hätte verletzend klingen können, tat es aber nicht. Statt dessen lag Wärme in Kargims Stimme. Alriks Hände schwitzten und sein Herz schlug schneller. Er schluckte und suchte nach einer Antwort.
"Na ja, das Angebot, dir die Meere zu zeigen, gilt immer noch.", sagte er schließlich.
Wieder erklang das ferne Donnern. In dieser Nacht hätte etwas geschehen können. Alrik wollte etwas sagen. Und Kargim wollte etwas sagen. Angespannt warteten sie auf die Reaktion des anderen. Jetzt oder nie, dachte Alrik. Los, lass dir ´was einfallen, du Trottel!
Doch statt dessen schwang sich eine massige Gestalt in die Ladefläche. Blitzschnell hatte die beiden zu ihren Waffen gegriffen und richteten sie auf den Schatten.