Wenn man bereit ist dafür sein Leben aufs Spiel zu setzen. Jeder wi er mag.
Also ich denk ganz im geneteil, dass die Leute das sehr wohl wissen, und sich dennoch bewusst dafür entscheiden.
Die Chance das einem was passiert, ist faktisch nicht sehr hoch.
5000 befinden sich im Einsatz, im schnitt warens immer so um die 4000, halbes Jahr ist man da, 8 Jahre jetz, 16 Perioden macht 64000 individuelle Marschbefehle; wenn ich jetzt mal unterstelle, dass jeder genau zwei mal da war, sind das über 30.000 Mann, die da waren, davon sind in 8 Jahren 43 (?) Mann gefallen, ein Drittel nicht durch Kampfhandlungen.
Um einen jeden ist es schade, nicht falsch verstehen, aber die Verlustrate ist wirklich winzig, die wäre in einem Zivilleben in Deutschland nicht kleiner gewesen.
Und unterm Strich ist genau das der Deal: ein gewissen Berufsrisiko wird mit einem sicheren Job vergolten - die Bezahlung ist durchaus gut (vergesst nicht, dass da Verpflegung drinsteckt, man Wohnrechte hat, usw.), die Versorgung bei Krankheit ist ebenfalls gut. Auf Horrorgeschichten aus Sanstationen geb ich keinen Heller, Leute bashen alles von dem sie keine Ahnung haben, die Bundeswehrkrankenhäuser haben einen sehr guten Ruf; stösst zum Beispiel einem Regierungsangehörigen was zu, kommen sie in der Regel auch nach Koblenz.
Dazu kommen gute Arbeitszeiten, wenig Stress, und - nicht zu vergessen - sehr frühe Pensionierung.
Dass das natürlich für Personen, die aus eher strukturschwachen Regionen kommen, attraktiver ist, als andre, is ja nix neues, das ist in allen Armeen so - das ist in der Bundeswehr noch sehr viel weniger verbreitet, als in der US army, oder der Britischen.
Wenigstens ist da das Klassendenken vorbei; einen gewissen Rang kann man sich immer erarbeiten, einfach durch individuelle Disziplin & Verhalten, ohne das einer fragt, was die Eltern denn arbeiten, wo man herkommt, und ob man 7 Geschwister hat.
Als Gegenleistung kann man in Situationen landen, die Risiko für Leib und Leben bedeuten.
Das ist der Deal zwischen Soldat und Gesellschaft, so war das immer.
Soweit sehe ich da kein Problem.
Das Problem beginnt dann, wenn die Risiken unverhältnismässig hoch werden, wenn die Soldaten Grund haben, sich über ihre Ausrüstung zu beklagen (könnte man im Prinzip zwar immer, wir als Land verfügen allerdings durchaus über die Ressourcen, spielend alles zur Verfügung zu stellen, was man brauchen würde), und wenn ein riskanter Einsatz keinen werthaltigen Zweck verfolgt.
Wir sind nicht mehr recht gewohnt, dass Soldaten im Auftrag sterben, aber die Verhältnisse verschieben sich da doch n bischen. Schon blos durch die Starfighter Affäre sind mehr Soldaten gestorben, als durch den ganzen AF Einsatz in 8 Jahren.
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Irgendwo am Anfang vom Thread steht, in der Woche kämen im Verkehr 7 Leute um; dazu muss ich mal überschlagen: im Jahr sinds 4500 gewesen, bei 52 Wochen macht das knappe 90 Tote die Woche, nich 7.
Blos ma fürs Protokoll - das sind in einer Durchschnittswoche schon doppelt so viele, wie in 8 Jahren Afgahnistan zusammengenommen.