@ZlaKhon:
Mal abseits von dem Ton, den Sarrazin einschlägt, sollte man nicht müde werden zu erwähnen, dass unter seiner Ägide als Finanzsenator von Berlin Lehrerstellen abgebaut und Kitaplätze reduziert worden sind - das zum Thema Integrationspolitik.
Zum anderen ist es sicher so, dass wir eine gezieltere Einwanderung fördern sollten, ob das nun allein nach dem akademischen Grad oder auch anhand anderer Kriterien (letztes Einkommen, konkrete Deutschkenntnisse, Berufsgruppe...) entschieden werden soll, ist dabei ja erst einmal nebensächlich. Ferner ist die Einwanderung in Deutschland seit einigen Jahren rückläufig, die Hysterie ob der "Ausländerflut" also weit übertrieben (
Quelle).
Das Problem ist aber doch, dass wir hier eine Menge türkischstämmiger Kinder und Jugendlicher haben, die einen deutschen Pass besitzen - das sind eben keine "Ausländer", sondern geborene Deutsche. Und aus pragmatischer Herangehensweise sehe ich keinen Mehrwert darin, wenn sich der Staat zurücklehnen sollte und Eigeninitiative der Eltern fordert, die auf sich gestellt nicht in der Lage sind, ihren Kindern anständiges Deutsch oder einen gewissen Bildungskanon beizubringen. Es ist doch niemandem geholfen, wenn wir für die Kinder, die ab einem gewissen Alter ungenügende Deutschkenntnisse aufweisen, nicht verpflichtende (das halte ich allerdings für wichtig) Deutschkurse (auf welcher Plattform auch immer) ansetzen.
@Kreuzr1tter:
Wieder so ein fall wie mit Herman, sagt die Warheit, aber keiner will sie hören...
Hast Du denn hieb- und stichfeste Belege, die, wo sie nicht reliable Beweise liefern, doch zumindest nahelegen, dass die (Intelligenz-)Hereditäts-, Inzest- oder Gentheorien von Sarrazin mehr sind als in den Raum geworfene Hypothesen, um seiner eigenen Meinung einen unverbrüchlichen Anspruch von Wahrheit zu verleihen? Derartig starker Tobak
muss einfach empirisch basiert werden, so bleibt erst einmal - völlig zurecht! - der Ideologieverdacht.
Im Übrigen haben doch sogar sehr viele die "Wahrheit" des Thilo S. begierig aufgesogen - guck' doch mal, wie die einschlägig bekannten Internetportale und -blogs sowie die Nutzer auf Youtube das aufgegriffen haben. Ich wette auch mit Dir, dass eine entsprechende Umfrage durchaus großen Zuspruch für Sarrazin verkünden würde/(wird?).
"Alle Juden teilen ein bestimmtes Gen."
Der Cohen-Haplotyp ist übrigens auch bei Italienern und den Lemba (was gleichwohl dieselbe religiöse Abstammung indiziert) in erhöhter Zahl aufzufinden - mal abseits davon ist eine Nukleotidsequenz noch kein Gen und meines Wissens ist das auch (noch) eine Hypothese. Aber nun gut, gesetzt dem Fall, es wäre so: hätte das irgendwelche realpolitischen Konsequenzen?
Das Video habe ich mir auch angesehen. Mal abgesehen davon, dass da Tatsachenbestände aufgezeigt worden sind, die nun wirklich niemand bestritten hat (Integrationsmangel seitens der türkischen und arabischen Migranten, vorzügliche Quoten bei den Vietnamesen) und sich noch auf das Interview bezieht, das Sarrazin im "Lettre International" gab, finde ich es als "Beweis" für die "Wertlosigkeit" nichtmuslimischer Frauen im Islam ziemlich wenig, eine Statistik und die Aussage eines Muezzins heranzuziehen, die besagen, dass sie ihre Kinder lieber nicht mit Deutschen verheiratet sehen wollen (von Religion und Geschlecht ist hier übrigens gar nicht die Rede, sondern einzig und allein von der Herkunft). Wo siehst Du denn da eine "Wertlosigkeit" nichtmuslimischer Frauen?
Wenn eine Umfrage ergäbe, dass mehr als die Hälfte der Autochthonen es lieber sehen würden, dass sich ihre Kinder nicht mit einem Türkischstämmigen/einer Türkischstämmigen verheiraten, sprächest Du doch auch nicht von einer "Wertlosigkeit türkischer Frauen und Männer" bei den Deutschen, oder?
Dass das Frauenbild im Islam insgesamt mit unseren Vorstellungen nicht vereinbar ist, räume ich übrigens jederzeit ein - aber das war ja nicht unser Ausgangspunkt. Außerdem widerspräche die Statistik in dem Video ja Sarrazins These, dass türkische Jungs sich vornehmlich mit "deutschen Unterschichtenmädchen" verbändeln, schließlich ist da ja unerwünscht.