Wir schreiben das Jahr 1989,
cool sind He-Man, Alf und der Li-La-Launebär.Uncool sind Lesen, Brettspiele und Besuche bei Freunden der Mutter.
Bis zu diesem Winter!
Weihnachten war gerade rum. Silvester stand bevor - oder war ebenfalls gerade rum? Dann wäre doch schon 1990 ... Ich weiß es nicht mehr.
Da karrte uns unsere Mutter zu einer Freundin. Für uns quasi eine Fremde, sollten wir ein langes Wochenende dort verbringen.
Die Aussicht darauf war vergleichbar mit dem Antritt einer lebenslangen Haft eines zu Unrecht Verurteilten! (Vorsicht, Überspitzung)
Ich hätte im Vorfeld nie erwartet, dass diese drei Tage zum einen viel zu kurz sein würden und mich außerdem so sehr prägen würden.
Die beiden Söhne der Freundin waren etwa in unserem Alter. Der ältere war neun oder zehn Jahre alt, der jüngere sieben.
Sie hatten zu Weihnachten gerade ein neues Spiel bekommen, dass sie uns unbedingt zeigen wollten - gleich nachdem wir durch die Tür waren.
Vier Jungs. Drei Tage. Nicht ein Streit. Kein Geschrei. Kein Gezänk.
Tatsächlich brauchten wir die Erwachsenen in der Zeit nur, um uns hin und wieder zum Essen zu zwingen. Ansonsten waren wir bis kurz vor der Abreise im Hobbykeller und zockten!
An viel mehr erinnere ich mich nicht mehr. Ich glaube, ich war der Zauberer. Aber keine Ahnung wie weit wir gekommen sind, oder wie gut wir die Regeln verstanden haben. Aber was ich weiß, dass ich meine zweite große Liebe gefunden hatte! (Meine erste war Leo, ein Stoffhund)
Entsprechend beeindruckt war meine Mutter und obwohl sie strikt gegen alles mit Waffen, Gewalt und Monstern war (oder sein wollte - Vorbild und so) beschenkte sie mich kurz darauf zu meinem neunten Geburtstag mit meinem eigenen Exemplar!
Nach über 30 Jahren sieht das heute so aus:



Kinder können so grausam sein!
Aber man kann gut erkennen, dass es intensiv genutzt wurde. Es ist sogar noch einigermaßen vollständig - auf jeden Fall noch spielbar.
Im dritten Bild sieht man auch noch einen Schnellhefter mit eigenen Dungeons samt selbstentwickelter Sonderregeln.
(Und ein paar Fremdkörper aus den weniger geliebten StarQuest und Claymore Saga).
Der Rest ist sozusagen Geschichte. DSA, D&D, WHFB, 40K ... und die unzähligen anderen Spiele und Universen die sich danach aneinanderreihten. Alles lässt sich für mich auf dieses Brettspiel zurückführen.
Einzig eine Kleinigkeit hat mich immer geärgert: Ich besaß nur zwei Erweiterungen.
Wir schreiben das Jahr 2029,
ein deutlich gealterter, aber im Wesentlichen nicht sonderlich erwachsenerer Abenteurer freut sich wie ein kleiner Junge, als er den Fackelstab an seinen zehnjährigen Sohn weitergibt.Der erste unschuldige Ausflug unter Zargons weiser Anleitung gerät zur ersten großen Liebe - die Leidenschaft für das Fantasy-Genre und die damit verbundenen Spiele ist geweckt.
Es folgen unzählige Spielrunden über die nächsten Jahre - nur nicht mit Papa, der ist uncool ...
Die Gegenwart
Ich liebäugle schon eine Weile mit der Neuauflage. Einfach aus einem tiefen Gefühl der Nostalgie heraus.Hin und wieder fantasiere ich dann, wie ich mit Sohn und Frau zusammensitze und spiele. Ähnlich den Monopoly- oder später Siedler-Spieleabenden meiner Kindheit und Jugend.
Aber das dauert noch (laut Verpackung muss ich für HeroQuest noch zehn Jahre warten! Was definitiv missachtet wird.). Was, wenn es das Spiel dann nicht mehr gibt, oder nur noch zu Mondpreisen?
Kürzlich habe ich das Grundspiel für knapp 50€ ergattern können. Jetzt ist der Drops gelutscht. Die Erweiterungen sind alle in der Post und das Geburtstagsgeschenk meines Sohnes gesichert. Für den Geburtstag in sechs Jahren. Frühestens. Frühestens!? Mal sehen.
Meine Frau: "Aber was schenken wir unseren Sohn dieses Jahr?" - Ist das jedes Jahr? Ich hab doch schon was. Kann er nicht noch ein paar Jahre warten?
Hat sich in der Zwischenzeit aber geregelt: "Papa, einen Roller, mit Turbospeed-Akku und eine Hummerschippe - das will ich mir zum Geburtstag wünschen!"
Jetzt sieht der Plan vor, in den nächsten Jahren peu à peu alles zu bemalen und irgendwann das ultimative Nerd-Geschenk überreichen zu können. An einen kleinen Jungen, in dessen Alter ich das vermutlich niemals hätte wirklich würdigen können.
Aber irgendwas ist ja immer.
Wenn es schief geht, ist's halt für mein Zukunfts-Ich.
Und so sieht die Schönheit heute aus:



Ich würde sagen, gut gealtert!
Im direkten Vergleich gefallen mir auch die neuen Miniaturen ganz gut.


Aber die alten hatten schon einfach Charme.
Auch wenn meine sehr gelitten haben.
Barbar und Gargoyle sind übrigens mit Stiften bemalt, die es damals zu Modellautos dazu gab. Im Grunde Eddings.
Warum zeig ich euch das hier?
Weil die Schnittmenge aus HeroQuest-Kindern und Vätern hier mit Sicherheit sehr groß ist und ich dachte, der eine oder andere könnte Freude daran haben.
Was ihr hier nicht sehen werdet, sind irgendwelche Um- oder Selbstbauten.
Ich will nur das Spiel ein wenig aufhübschen.
Entsprechend spare ich mir auch alles, was sonst so in Armeeaufbauten zu finden ist.
Es bleibt bei diesem Posting, in das ich irgendwann die Galerien der fertigen Teile einfügen werde. Alles andere erledige ich über schnöde Beiträge.
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