Damals (TM) war es noch möglich eine Einigung bei Regelfragen zu erarbeiten. Bei den heutigen Diskussionen habe ich den Eindruck gewonnen, dass es schwieriger bis unmöglich geworden ist einen Konsens zu finden. Manchmal habe ich den Eindruck er ist gar nicht gewollt.
Das sehe ich anders. Nach meinem Eindruck hat sich in Art und Ergebnis der Regeldiskussionen nicht wirklich viel geändert.
Und ein Konsens wäre vielleicht gewünscht, aber dazu müssen die Leser auch von dem Konsens überzeugt sein. Das gibt es, aber imho eher selten.
Das Schwierige an einem Konsens (wenn auch nur innerhalb dieses Forums) ist, dass am Ende jeder Spieler die Problematik unabhängig von einem Foren-Konsens mit der eigenen Bubble bzw der Spielrunde geklärt werden muss. Ich kann quasi einem Foren-Konsens zustimmen und trotzdem mit meinen Kumpels anders spielen.
Weswegen schaffen wir es nicht mehr zu einem Punkt zu kommen, an dem wir sagen: Die Regeln klären das nicht, bis zur Klärung soll das die herrschende Meinung sein?
Böse Formulierung. Ich könnte mir vorstellen, dass allein "herrschende Meinung" einige hier triggert.
Warum wir den Konsens nicht schaffen: Weil es unterschiedliche Meinungen zu einer Frage gibt. Und für diese Meinung gibt es Gründe in der Persönlichkeit, Erfahrung mit dem Spiel, die Art, wie das Spiel gespielt wird und wie schwer die unterschiedlichen Argumente gewichtet werden.
Je stärker ein Konsens von diesen individuellen Ansichten abweicht, um so schwieriger ist er zu akzeptieren.
Ist eine Einigung auf eine Regelauslegung bei tatsächlich fehlender Definition überhaupt möglich / gewollt? Oder wollt ihr lieber warten bis eine offizielle Stellungnahme des Herstellers zum Thema kommt und bis dahin kann jeder auf die "Klärung per Würfel" bestehen?
Ich denke eine Einigung ist schon gewollt. Die meisten User, die in solchen Regelfragen mitdiskutieren, sind von ihrer Interpretation überzeugt und würden sich freuen, wenn die anderen User von ihrer Sichtweise überzeugt werden könnten und dies der Konsens wäre.
Aber das sind auch die anderen User ...
Und es ist schwer einem Konsens zuzustimmen, der der eigenen Überzeugung widerspricht. Vor allem weil ich die Problematik an meinem Spieltisch/ mir meiner Bubble ganz anders regeln kann, als es im Forum vielleicht von einer Mehrheit gesehen wird.
Wenn ich reflektiere, sehe ich, dass ich nur selten von anderen Interpretationen überzeugt werde. Das liegt in der Hauptsache daran, dass aufgrund der Quellenlage Argumente oft nicht widerlegt werden können. Und die Entscheidung davon abhängt, wie schwer/unterschiedlich man die einzelnen Argumente gewichtet.
Wo ich gerne einlenke ist da, wo mir ein Denkfehler aufgezeigt wird oder ich zb gewisse Quellen übersehen habe. Wenn meine Argumente widerlegt werden können.
Was ich überhaupt nicht mag: Der Verweis auf "Musst du halt vor dem Spiel mit dem Gegner abklären."
Ernsthaft umgesetzt bräuchte ich vor jedem Spiel gefühlt eine Session 0 (kommt aus dem Rollenspiel), um alle unklaren Situationen anzusprechen.
Mache ich tatsächlich nur bei Situationen, die häufig vorkommen oder wenn ich umstrittene Taktiken einsetzen will.
Insofern ist für mich der Stempel "Umstrittenen" viel wichtiger als ein ungeliebter Foren-Konsens.