Meinst du mit "historisch" "Geführtes Tanzen" wie Fechten, oder Kriegsschwertkampf (siehe Holmgang)?
Ersteres wäre, wie du im 1. Beitrag dieses Themas bereits gesagt hast, bei so einer Diskusion hier nicht sehr hilfreich, weil realitätsfern.
Ich bezog das konkret auf dein Beispiel mit dem Schwert, welches im Krieg eigentlich weniger zum Einsatz kam (weil oft wirkungslos gegen die meisten einigermaßen gerüstete Gegner).
Für einen Anfänger ist es zudem vollkommen egal ob man von Fechen oder Nahkampf im Krieg ausgeht, da sie von beidem nicht mal ansatzweise eine Ahnung haben.
Macht auch keinen Sinn das jetzt detailliert auseinanderzunehmen.
Fakt ist, dass deine Aussage, dass man im Nahkampf leichter trifft als im Fernkampf einfach nicht stimmt. Das betrifft Fechten wie Nahkampf im Krieg. Siehst ja bei Holmgang hauen die wie irre aufeiander, aber da passiert wenig. Daher ist "Treffen" nicht immer gleich "Treffer".
EDIT: das ist unklar ausgedrückt. Wäre es für einen Kämpfer auf dem Video ein solcher Treffer "gefährlich", würde er auch nicht so oft getroffen, weil er sich anders verhalten würde.
Die Nahkämpfe bei 40k sind definitiv in Richtung offener Kampf ohne enge Formation, also wie im 1. oder 2. Weltkrieg. Sobald du dich in einer engen Formation über das Schlachtfeld bewegst, wo es Waffen mit Gebietseffekt (->Granaten/Splitterwaffen, aber auch Maschinengewehre) gibt, wirst du es nicht sehr weit bringen.
Ein Kämpfen "in Formation" wie zur Zeit der Linientaktiken (welches Jahrhundert nochmal?) oder gar in der Antike kann überhaupt nicht stattfinden, weil das absolut tödlich für die eigenen Soldaten wäre und keinerlei Nutzen bzw. Erfolg bringen würde.
Dann sollte man Nahkämpfe generell anders darstellen. Bei INFERNO gehe ich von geschlossener Formation aus, da meine Annahme ist, dass Flächenwaffen durch die Schutztechnologie des 40. Jahrtausend weitgehend nutzlos sind bzw. in ihrem Effekt eher störend als tödlich. Auch verglichen mit der heutigen Zeit sind Flächenwaffen bei 40k auf lächerliche Weise zu stark und zu schwach zugleich. (sie sollten größere Flächenwirkunge haben aber weit niedrigere Schadenswirkung).
Aber das ist ja erstmal nicht wichtig.
Bei offenem Kampf jedenfalls kann man die Beweglichkeit der Gegner einbeziehen. Aber wer sich viel bewegt, trifft auch weniger. Wer treffen will, begibt sich immer in Reichweite und muss daher auch getroffen werden können.
Eher sinnvoll wäre hier vll. wirklich sowas wie eine Nahkampfreichweite und bessere Regeln für den Kampf auf sehr kurze Distanzen, um so ein "offenes" Geplänkel darzustellen. Zudem sollte da auch die Tödlichkeit drastisch reduziert werden.
Ich habe mir mal den Nahkampfteil bei Inferno durchgelesen.
Früher konnte man mit dem eigenen NK Wert "parrieren" (hinhalten), also die DS für den Gegner um den eigenen NK Wert erhöhen. Jetzt scheint es, als ginge das nicht mehr?
Das bedeutet das die eigene Kampffähigkeit ausschließlich offensiven, aber keinerlei defensiven nutzen hat.
Würde das nicht einigen deiner Aussagen oben, oder am Anfang des Threads widersprechen?
Das war primär eine technologisch bedingte Überlegung. Aufgrund der Machart und potentiellen Wirkung der Nahkampfwaffen (können Panzerstahl und Verbundrüstungen durchschlagen), habe ich definiert, dass die Waffen bei 40k nicht zum Parieren geeignet sind bzw. nicht pariert werden können (bzw. es hätte die Zerstörung wahrscheinlich beider Waffen zur Folge).
Daher gibt es "Hinhalten" als defensives Mittel, hier entscheidet aber die Ausrüstung und Größe der Modelle.
Der Defensive Nahkampfwert ist die Sonderregel "Überlegenheit" welche der Einheit im Nahkampf +1 Deckungsstufe verleiht bzw. +2 Deckung auf Stufe II.
Überlegenheit wird definiert als Erfahrung und Timing und wirkt sich abstrakt durch die Deckung aus.
Eine Einheit mit Nahkampf (NK) 3 kann also mit ihren Waffen gut umgehen.
Hat sie zusätzlich "Nahkämpfer" wurde sie darin geschult, wie sie in den Nahkampf gelangt und hat effektiv (entwicklerbüro-intern) quasi NK 3,5.
Mit Nahkämfper Stufe II dann auch NK 4.
Mit Überlegenheit kommt langjährige Erfahrung im richtigen Kampf hinzu, also etwas, was nicht trainiert sondern nur erfahren werden kann.
Ich habe hier zudem das System "gleichwertig" gemacht mit dem Fernkampf. Die Entscheidung war, entweder FK und FK auch zu vergleichen, oder den NK wie den FK zu behandeln.
Da NK und FK eigentlich als Offensivwert gedacht sind, war die Entscheidung damit gefallen.
FK und FK und NK und NK jeweils direkt zu vergleichen war mir nicht hochauflösend genug/zu simpel.
Evtl. kommt das für INFERNO apokalypse aber wieder...
Nur weil jemand "Anfänger" ist, bedeutet das nicht, dass er keine Moral (im Sinne von Moralwert) besitzt. Siehe Russland 2. Weltkrieg (Stellenweise das auch definitiv anders aus) aber auch Japaner (wieviele Japanische Soldaten haben sich wärend des gesamten Krieges ergeben?).
Anfänger bedeutet komplett untrainiert in einer Alltagssituation. Alle die im 2. Weltkrieg kämpften waren das nicht, sondern hatten zumindest ein Mindestmaß an Training, wurden politisch oder von einem Offizier eingestimmt oder handelten unter Zwang oder Gewaltandrohung. Das sind alles Dinge, die man nicht über den Moralwert sondern über Offizierssonderregeln oder andere Sonderregeln lösen sollte, da sie auch Nachteile bringen sollten.
Wenn ich meinen "Anfänger" als Trainier 1 Minute lang briefe, bevor ich ihn auf einen ungebrieften Anfänger loslasse, dann kann das einen gewaltigen Unterschied ausmachen.
- - - Aktualisiert - - -
Korrekturen vorgenommen.