„Meiners! Neue Granate laden, Rohr drei Strich hoch, feindliches Sturmgeschütz! Sichtbestätigung?“ Schneidehahns Richtschütze Antwortete sofort und knapp: „Aye Herr Feldwebel! Kontakt bestätigt, Rohr ist frei!“ „Feuer!“
Helga erbebte, als das mächtige Demolishergeschütz seine Ladung heraus bellte. Einige Sekunden lang dröhnte der Knall im engen und stickigen Innenraum hell nach und Schneidehahn konnte die angenehme, durchdringende Vibration der dicken Panzerplatten bis ins Mark spüren. Sofort prüfte er die Anzeigen: „Ziel verfehlt, ein Strich zu hoch! Sofort Laden und nachsetzen!“ Der Fehlschuss wurde von der sechsköpfigen Besatzung mit lautem Fluchen aufgenommen, nach der Überhohlung durch Wirtz, war die Feinoptik verstellt und die Besatzung musste sich erst wieder einschießen, was in einer Gefechtssituation wie dieser extrem unbehaglich war.
Schneidehahn und seine Besatzung waren zusammen mit der ersten und zweiten Panzerkompanie ausgerückt, um zusammen mit den Pionieren den Durchbruch der ersten Grabenlinie zurück zu schlagen. Etwa einhundertfünfzig Meter hinter der Grabenlinie positioniert, eröffnete sich den Besatzungen das ganze Ausmaß der Katastrophe. Über einer Länge von fast einem Kilometer erstickten die Gräben in brutalsten Nahkämpfen und Feuergefechten. Explosionen und lange Flammenzungen zuckten im Sekundentakt über den Auspex und die wimmelnden Biosignale ließen nur erahnen, welch brutale Szenen sich dort abspielen mochten.
Die Demolisher taten ihr möglichstes, um die Sturmpioniere zu unterstützen, auch wenn sie nicht direkt in den Nahkampf eingreifen konnten, gab es trotzdem mehr als genug Ziele zu bekämpfen. Den obwohl die Jardii und die Festungsartillerie ein fürchterliches Sperrfeuer auf den Wald, oder dessen klägliche Überreste legte, stürmte der Feind trotzdem in dermaßen hohen Zahlen an, dass es immer noch Einheiten der Kultisten lebend zu den Gräben schafften, um den Höhepunkt der Schlacht doch noch zu kippen.
Sie waren mit etlichen Panzern und mobiler Infanterie in Maßen vorgestürmt und hatten die PVS damit überrascht. Schneidehahn konnte einige Sturmgeschütze und auch den ein oder anderen verunstalteten Leman Russ erkennen, welche noch auf die Imperialen feuerten. „Rohr frei!“, hämmerte Meiners Stimme unter Schneidehahn. „Feuer!“
Wieder ruckte das Rohr nach hinten, wieder dröhnte der Innenraum vor purer Gewalt, diesmal jedoch nicht umsonst: „Volltreffer, Ziel zerstört!“ Schneidehahn hatte für diese Feststellung nicht lange gebraucht, dass flache Sturmgeschütz wurde von dem überschweren Geschoss in einem Feuerball zerrissen. Im Innenraum brach jedoch kein Jubel aus, es war bereits ihr dritter Abschuss und der Feind war bei weitem zu zahlreich, um sich über derartige Siege zu freuen, wenigstens schoss sich das Zielsystem langsam wider ein.
„Mertens, Feldmann! Status der Plasmakühlung?“ Die beiden Kuppelschützen meldeten sich gleichzeitig: „Kühlung Optimal!“ Schneidehahn nickte kurz: „Unterdrückungsfeuer weiter auf die Flanken legen und ausdehnen. Meiners, neues Ziel, zwei Strich über halb-eins. Kettentransporter. Laden und Feuern!“
Die angesprochenen Männer antworteten mit einem prägnanten Aye und machten sich an die Arbeit. Schneidehahn nahm sich hingegen einen kurzen Moment Zeit, die Lage zu überblicken. Die zwanzig Panzer des ersten hatten sich in gerader Linie hinter dem Graben positioniert und spuckten alles an Plasma und Geschossen auf den Feind, was nur möglich war. Überall zuckten blaue Blitze umher und explodierten Demolisher-Geschosse, aber auch der Feind war nicht untätig. Sporadisch erwiderten die Sturmgeschütze und die wenigen Leman Russ Panzer das Feuer und zwei Panzer der Rheinländer hatten schon Sekundärschäden zu berichten.
Wieder dröhnte das Hauptgeschütz. Diesmal war das Ziel, ein voll besetzter Transportpanzer, in Bewegung, aber das Zielsystem arbeitete mittlerweile wieder für sie. Das Geschoss traf nicht voll, schlug aber so dicht neben dem Fahrzeug auf, dass die Wucht ausreichte, um es um zu werfen. Schneidehahn war mit dem Ergebnis durchaus zu Frieden.
Münchow, der Fahrer meldete sich plötzlich: „Otto! Koch hat nen Funkspruch an das Hauptquartier abgegeben!“ Schneidehahn schaltete sich umgehend in den offenen Feldfunk ein, gerade passend für die Wiederholung des Funkspruches: „...derhole: Eisenfaust an Silberadler. Der Gartenzaun ist wieder sauber, aber die Indianer kommen immer noch. Warte auf Weisung.“ Einige Sekunden kam keine Antwort und Schneidehahn merkte, wie er die Luft anhielt, dann war Rossmanns Stimme im Funk zu hören: „Hier Silberadler persönlich! Verstärkung ist auf dem Weg Eisenfaust, warten auf den Entsatz, dann neue Lagebeurteilung an mich! Silberadler Ende.“
Als die Meldung abriss, schaltete Schneidehahn wieder auf Internfunk um und prüfte sein Datenterminal. Wie erwartet, war dort ein verschlüsselter Datensatz vom Oberkommando eingegangen. Er gab den benötigten Freigabecode ein, den er durch seinen Rang gerade noch so hatte und konnte in die Zusammenstellung der Verstärkung ein blicken. Es waren Elemente der 21. und der 22. Linienkompanie sowie die gesamte 3. Unterstützungskompanie, allesamt Reserveeinheiten der Rheinländern. Scheinbar traute der Alte den PVS Einheiten nicht mehr, da sie eigentlich die größeren Reserven und vor allem die Zuständigkeit für diesen Abschnitt hatten. Darüber hinaus und das überraschte Schneidehahn, wurde noch die 5. Panzerkompanie und drei cadianische Punisher für die Unterstützung ab beordert, was eigentlich schon fast ein wenig übertrieben war.
Wieder ließ er seinen Blick durch das Periskop über die Gräben schweifen. Koch hatte dem Alten wohl nicht zu viel versprochen, da Schneidehahn innerhalb der Gräben nichts ausmachen konnte, was auf direkte Kampfhandlungen hinwies. Schneidehahn empfing einen weiteren Funkspruch: „Hier Führer zwo, gesamte Kompanie bis zehn Meter an den Grabenrand vorrücken und Abwehrfeuer aufrechterhalten. Führer zwo Ende.“ Es war Leutnant Deters, der Chef der zweiten Kompanie. „Du hast den Funk gehört Münchow, weck die alte Dame auf und vorwärts.“
Sanft begann das schwere Gefährt Fahrt auf zu nehmen, um die neue Feuerposition am Grabenrand ein zu nehmen. Der feindliche Vorstoß hatte mittlerweile stark abgenommen und die Pioniere konnten die wenigen Feinde, die es noch bis zu den Gräben schafften, bequem von den wieder besetzten Stellungen aus abwehren.
„Bewegung auf Sechs Uhr!“ Schneidehahn prüfte sofort sein Auspex und das rückwärtige Periskop. Es war die Verstärkung, welche in weit gefächerter Position und unter Panzerschutz vorrückte. Obwohl Schneidehahn durch und durch ein Panzermann war, musste er innerlich doch immer wieder zugeben, dass es etwas erhabenes hatte, wenn die Linieninfanterie so aufmarschierte. Kaum hatten die Truppen sie passiert und die Positionen im Graben bezogen, ging ein neuer Funkspruch von Hauptmann Koch durch den Äther, fast so, als hätte er diesen Moment nur abgewartet: „Eisenfaust an Silberadler, Verstärkung am Gartenzaun angekommen. Erbitte Erlaubnis zum durchführen des Schemas 'Feuerzunge'.“
Schneidehahn war über die Bitte nicht sonderlich überrascht. Feuerzunge war ein stichartiger Ausfall, welcher sich kurz in die feindlichen Linien einbrennen sollte, um dort für Verwirrung oder gegebenenfalls für Vergeltung zu sorgen. Es war genau die Art von Rammbockmentalität, die zu Koch passte. Um so mehr brachte ihn jedoch die Antwort von Oberst Rossmann aus dem Konzept: „Silberadler an Eisenfaust. Rotes Licht für Flammenzunge, ich wiederhole, die Antwort ist Negativ. Nehmen sie sich die neu eingetroffenen Fahrzeuge und Rücken sie mit ihrem Verband nach Schema Feuersturm vor.“
Schneidehahn war tatsächlich die gesamte Mimik verrutscht, als er das hörte. Feuersturm bedeutete die Rheinländische Form von aggressiver Aufklärung. Koch hatte so eben den Befehl bekommen, bis zu den feindlichen Linien vor zu rücken, um diese dann zu durchbrechen und so lange alles nieder zu machen, bis entweder die feindliche Gegenwehr zu stark wurde oder ein vitales Ziel gefunden werden konnte.
Koch ließ sich dies natürlich nicht zweimal sagen und orderte sofort sämtliche Panzer, welche ihm nun unterstanden, den Vormarsch an. Schnell gab Schneidehahn die nötigen Kommandos und Münchow reihte sich lehrbuchmäßig in die nun vorrückende Formation ein. „Alles festhalten, wir queren den Graben!“ Mit kräftigen Schütteln setzte die Alte Dame sich über die zerschossenen Überreste der Verteidigungslinie hinweg und rückte nun mit Marschgeschwindigkeit durch das Niemandsland Richtung Wald vor.
Schneidehahn prüfte noch einmal die Position seines Panzers im Verband. Oberleutnant Scheiniger führte mit seiner dritten Kompanie die Speerspitze der Formation an und Schneidehahn befand sich zusammen mit der zweiten Kompanie zu seiner rechten Flanke. Links von Scheinigers Haufen positionierte sich gerade die frisch eingetroffene fünfte Kompanie unter Leutnant von Haag. Das Cadianische Schwadron nahm in der Mitte der Formation platz, um mit seiner spezialisierten Bewaffnung im Zweifelsfall Unterstützungsfeuer zu geben.
Schneidehahn schwenkte sein Periskop auf die drei Punisher der Cadianer zu seiner linken. Das Waffensystem, welches diese Panzer verwendeten, war in den Streitkräften des Imperiums noch dermaßen neu, dass Schneidehahn bisher nur grobe Gerüchte darüber gehört hatte. Tatsächlich waren seine Erwartungen wohl etwas zu hoch, da er auf den ersten Blick ein wenig enttäuscht vom stummeligen Eindruck der mehrläufigen Waffe war, aber der entscheidende Eindruck würde so wie so erst im Kampf entstehen.
„Mertens! Status der Plasmakondensatoren, wie ist der Ladestand?“ Schneidehahns rechter Kuppelschütze gab sofort die angefragten Daten durch: „75 Prozent Herr Feldwebel, sollen wir mehr Energie auf die Akkus geben?“ Schneidehahn überlegte kurz, schüttelte dann aber mit dem Kopf: „Nein, zusätzliche Energie auf die Laserkanone, ich habe keine Ahnung was in diesem Imperator verlassenen scheiß Wald alles auf uns wartet und da hätte ich lieber was zum Konserven öffnen.“
Es dauerte nicht lange, bis der Verband die Überreste des Waldes erreichte und mit voller Marschgeschwindigkeit brachial durch das Unterholz bretterte. Sporadisch wurden noch hier und da Schüsse von Seitenwaffen oder aufgesessenen Pionieren abgegeben, wenn man glaubte einen versprengten Feind gesichtet zu haben, aber das war eher die Ausnahme. Bis auf das schwere Dröhnen der Panzer war es nach dem Ende der Kämpfe und dem Ausklingen des Artilleriesperrfeuers sogar unerhört ruhig.
Sie waren mittlerweile fast zwei Kilometer vom Hirtenberg entfernt und der Wald, wenn auch immer noch katastrophal zerfetzt, begann wieder etwas dichter zu werden. Schneidehahn gefiel diese Situation überhauptnicht und ihn überkam ein kalter Schauer: „Wachsam bleiben Jungs, ich hab da son richtig mieses Gefühl.“ Es dauerte nicht lange, bis sich dieses Gefühl bestätigte.
Der Funkverkehr der Angriffsgruppe explodierte förmlich, als plötzlich überall Kontakte auf dem Auspex angezeigt wurden. Der Feind, wenn auch angeschlagen durch den vereitelten Sturmangriff, hatte es trotzdem geschafft Truppen zur Verteidigung zu sammeln. In Schneidehahns Ohren klingelte es nur so, als etliche Panzerkommandanten Kontakte meldeten, nach neuen Befehlen fragten oder meinten, einen Rückzug vorschlagen zu müssen. Die Fülle an feindlichen Kontakten legte den letzten Vorschlag sogar nahe, dachte Otto, aber Hauptmann Koch beendete schnell sämtliche Diskussionen.
„Das ist der Moment Männer! Der Feind schickt uns alles entgegen, was er hat, weil er weiß, dass wir zu nah an unserem Ziel sind. Noch einmal, meine Freunde! Noch einmal in das Getümmel der Schlacht und wir werden den Stoß durchs Herz führen!“ Als Koch seine Ansprache beendet hatte pfiff Schneidehahn leise. Er musste anerkennen, das Koch in der Zeit seit Indrid so einiges dazu gelernt hatte. Diese Ansprache, wenn auch sehr kurz, hätte fast vom Alten stammen können.
Als ihnen die ersten Panzergranaten entgegen pfiffen, schüttelte Otto diese Gedanken aus seinem Kopf. „Ziele Meiners?“ Der Hauptschütze spähte angestrengt durch seine Optik und schüttelte dann den Kopf: „Nein, schätze die Feuern bloß wahllos in unsere Richtung.“ Einer dieser wahllosen Schüsse knallte kurz darauf geräuschvoll gegen ihre Hauptpanzerung, nur um mit lautem Pling harmlos ab zu prallen. „Man sollte meinen, die Idioten hätten mittlerweile gelernt, dass sie gegen Leman Russ Panzer Kämpfen. Es kommt mir immer noch so vor, als ob die uns mit Steinen bewerfen.“ Die Besatzung lachte kurz über den Scherz des Kommandanten.
Helga und ihre Schwestern rasten nun mit voller Geschwindigkeit dem Feind entgegen und vernichteten dabei alles unter ihren Ketten. Selbst die fitten Sturmpioniere, die längst abgestiegen waren, hatten nun Probleme mit den klobigen Infanteriepanzern Schritt zu halten, aber schließlich mussten die armen Jungs noch Melter und Flamer mit sich herum schleppen.
Es dauerte nicht mehr lange und aus den blinkenden Auspexsignalen wurden solide Feinde in der Optik.
Es waren zum größten Teil die selben hässlichen Sturmgeschütze, von denen die Cadianer nach der Panzerschlacht auf den Landungsfeldern berichtet hatten. Dieses mal würde die Schlacht jedoch gänzlich anders verlaufen. Im dichte Unterholz konnten die relativ kleinen und flachen Panzer kaum manövrieren, geschweige den geeignete Schussfelder finden. Die Demolisher hingegen waren in ihrem Element.
Mit ihrer enormen Masse und der auf kurzer Reichweite vernichtenden Feuerkraft war es für die Imperialen Panzer ein Heimspiel, trotz feindlicher Überlegenheit in Zahlen. Helga hatte schon drei Geschütze mit Kanone und Laser vernichtet, bevor der Tanz richtig losgegangen war. Durch das überlegene Auspex musste Schneidehahn sich bloß das nächste Ziel heraus picken, ansteuern und dann auf kurzer Entfernung vernichten. Es war wie Übungsschießen oder noch besser, Pilze pflücken.
„Zielen und Feuer nach belieben,“ ein kräftiges Knallen der Kanone und ein greller Lichtblitz draußen holte den vierten Abschuss für die Besatzung von Helga herein: „Wenn ich mir deren unkoordiniertes Verhalten auf dem Langstreckenauspex so anschaue, glaube ich bald, dass die armen Teufel weder Auspex noch angemessene Funkgeräte haben. Die Fahren einfach nur auf gut Glück umher und hoffen etwas zu finden...“ Schneidehahn schüttelte bedächtig den Kopf über derartige Verschwendung, bis ihn eine grelle Explosion nur dreißig Meter rechts von Helga aufschrecken ließ.
„Beim Thron! Was war das den?“, er schaute zuerst auf das lichterloh brennende Wrack des Feindpanzers und dann verblüfft auf seinen rechten Kanzelschützen: „Waren wir das?“ Feldmann schüttelte bloß bleich den Kopf: „Nein, das waren unsere Pioniere.“ „Warum zum Teufel sehen die den Bastard vor uns, obwohl der uns bald in den Arsch gefickt hätte? Mehr Konzentration ihr Bumsköppe!“ der Feind war also doch nicht so Hilflos, wie sie alle dachten, was auch der Funkspruch bestätigte, der kurz darauf über alle Kanäle ging.
„Hier Führer Zwo!“, das war Leutnant Deters, der Führer von Schneidehahns Kompanie: „ An alle Einheiten, haben Feindliche Infanterie im Unterholz gesichtet, Bedrohungslevel unklar, konnten keine Melter oder ähnliches sichten, wir...Was meinen sie damit Hinzer, die kommen direkt auf uns zu? Dann erschießen sie sie! Die haben was um sich gebunden?“ Mehrere Enorme Explosionen zerrissen links vor Schneidehahns Position das Unterholz und ließen Deters Stimme im Äther sofort verstummen. Schneidehahn musste nicht aufs Auspex gucken, um sich eins und eins zusammen zu reimen. „Achtung Zwo, hier Zwo/Drei. Führer Zwo ist hinüber, ich übernehme. Der Feind hat Selbstmordkommandos im Unterholz. Lassen sie sich zurückfallen, damit die Punisher und die Pioniere den Laden dort Räumen. Ich empfehle dieses vorgehen auch drei und fünf.“Deters war nie ein Paradeoffizier, trotzdem fand Schneidehahn es scheiße, das er auf seinem Grab das Kommando übernehmen musste, aber er machte das beste daraus.
Nach dem Verlust von Führer Zwo fielen noch drei weitere Demolisher dem feind zum Opfer. Der Kultistenabschaum hatte sich schwere Artilleriegranaten auf den Rücken gebunden und versteckte sich im Unterholz, bis sich ein Panzer näherte, um dann in Gruppen auf ihn los zu stürmen. Es war eine grausame aber effektive Taktik. Der Vorstoß der Pioniere und der Punisher setzte diesem Erfolg wie auch immer ein jähes Ende. Kompromisslos brannten sich Kochs Flammer durch alles und jeden, bis nur noch Asche übrig blieb und die Punisher waren noch bei weitem beeindruckender.
Schneidehahn hatte bei Propagandavorführungen bereits Filme mit feuernden Sturmkanonen der Astartes gesehen, diese schienen gegen ein Punisher Geschütz jedoch bloß Kinderspielzeuge zu sein. Die mehrläufige Waffe fräste sich nur so durch das Gestrüpp und hinterließ einen feinen Nebel aus grünen Pflanzenresten und pulverisierten Blut. Es war sogar für einen altgedienten Panzermann ein erhabener Anblick.
Insgesamt dauerte das Gefecht, welches mit über dreißig Imperialen Panzern das bis dahin größte Panzergefecht des Konfliktes war, knapp eine Dreiviertelstunde. Fünf Demolisher und ein Punisher ginge im Verlauf der Kämpfe im dichten Unterholz zu Grunde, zusammen mit einer bis jetzt noch unbestätigten Zahl an Feindpanzern, die zwischen vierzig und siebzig angegeben wird. Als Koch mit seinem Verband schließlich durchgebrochen war offenbarte sich ihm der Feindliche Einsatz, um den die Kultisten so hoch gespielt hatten.
Eine volle Batterie von über sechzig schweren Geschützen, welche zusammen mit Munitionsvorräten und Tross verträumt auf einer frisch geschlagenen Lichtung stand, verträumt und vollkommen Schutzlos.