Das Einzige, was Magnus meiner Meinung nach falsch gemacht hat, war einen Pakt mit dem Chaos einzugehen, um seine Legion von ihrem Fluch zu befreien. Er hätte sich in dieser Sache an den Imperator wenden sollen. Ob das allerdings etwas geholfen hätte, ist fraglich.
In Hinblick auf die Horus-Häresie hat die meisten Fehler eigentlich der Imperator zu verantworten. Das ist insofern sehr seltsam, als der Imperator in so vielen anderen Dingen unfassbare Weitsicht bewiesen hat. An entscheidenden Punkten der Geschichte hat er dann aber völlig versagt.
Beispielsweise ließ er seine Primarchen im Unklaren darüber, was er auf der Erde eigentlich tat. Eine Begründung dafür war, dass niemand etwas über das Chaos wissen durfte, denn das Wissen war gleichbedeutend damit, vom Chaos befleckt zu werden. Jemandem aber Informationen vorzuenthalten, um denjenigen zu schützen, hat noch nie funktioniert! So haben einige Primarchen das Chaos selbst (ungeschützt!) kennengelernt und sich selbst dummes Zeug ausgemalt, was der Imperator auf der Erde plante.
In die gleiche Richtung geht, dass der Imperator Magnus nicht gesagt hat, was er mit Magnus vorhatte. Wenn Magnus gewusst hätte, dass er zum Zentrum des Astronomican werden und damit sein Schicksal als Super-Psioniker hätte erfüllen sollen, hätte er sich sicher ganz anders verhalten.
Dass der Imperator zunächst quasi allmächtig und allwissend erscheint und plötzlich solche Fehler machen soll, klingt für mich nicht richtig. Wenn das nicht einfach nur schlampig geschrieben ist, hat der Imperator entweder vorhergesehen, was kommen würde (also den ganzen Bruderkrieg) oder er wusste zumindest, dass er aus irgendeinem Grund die ganze Häresie riskieren musste. In beiden Fällen kann er von Horus' Verrat nicht überrascht gewesen sein.