Sabaton?/Reflexion eines Musikgeschmacks bez. politischer u. ideologischer Basis

Wie steht ihr zu den Songtexten von Sabaton?

  • Finde ich vollkommen in Ordnung.

    Stimmen: 57 49,1%
  • Finde ich nicht schlimm, aber...

    Stimmen: 5 4,3%
  • Finde ich nicht gut, weil...

    Stimmen: 1 0,9%
  • Kenne Sabaton nicht.

    Stimmen: 53 45,7%

  • Umfrageteilnehmer
    116
Ich habe absolut kein Problem mit Sabaton. Zumal auch meine restlichen Scheiben, die ich mein Eigen nennen kann, diese heroische Darstellung von, für den "westlichen Menschen", grausamen Taten, Ereignissen, ob fiktiv oder real spielt dabei keine Rolle, benutzen.
Es spricht mich stark an, wenn Eric das obligatorische "Kill" verlauten lässt und die ganze verdammte Halle mit brüllt.
Die Schlagwörter "Kill", "Honour", "Victory!" und auch "Stand and Fight!" und viele mehr, geben mir, im Zusammenspiel mit einer passend gespielten Gitarre, das Gefühl, alles schaffen zu können.
Und das ist für mich etwas, was den Metal aus macht. Das er mit Emotionen spielt und diese beim Höhrer verstärkt. Mir gibt das immer viel Kraft, da man sich, gerade als Anhänger der etwas härteren Musik, im Alltag oft Spott und Hohn gegenüber sieht. Diese ungeheure Kraft, die ich in mir spüre, wenn ich z.B. "Kill with Power" höre, haut mich immer wieder glatt von den Socken.

Metal, isnbesondere jener der Marke Manowar, ist für mich schon oft eine Stütze gewesen, die ich nicht mehr missen möchte.

Die, welche das lächerlich finden, kann ich nur die Worte von Joe DeMaio ans Herz legen: "FUCK YOU!"

MFG Orknung
 
Die Schlagwörter "Kill", "Honour", "Victory!" und auch "Stand and Fight!" und viele mehr, geben mir, [...]das Gefühl, alles schaffen zu können.
Hmm, müssten dir als Deutscher die beiden letzten Floskeln nicht eher das Gefühl geben, demnächst volle Kanne abzuloosen? ^_^

Edit @ unter mir: Mist, ertappt....
 
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Er hat ja nun nicht ganz unrecht, oder?
Mit den deutschen Entsprechungen der englischen Vokabeln könnte man Deinen Beitrag auch als Zeitzeugenbericht vom Reichsparteitag lesen...

Deswegen schreibt, hört und liest es man ja auch eher auf englisch. Auf Deutsch hat doch alles so einen braunen Nachgeschmack. 😉

Du hast schon recht. Aber ich finde es erschreckend, dass wir jedes mal, wenn jemand "Sieg!", "Ehre" oder ähnliches ruft/brüllt/sagt/singt, wir sofort mit erhobener Nazikeule da stehen, auch wenn es ein langhaariger Typ in Lederklamotte tut. Ich erwische mich selbst dabei immer wieder und ich finde es eigentlich schade, dass wir uns unser Vokabular und unser Verständnis als Deutsche, auch noch nach 60 Jahren Demokratie und Menschenrechten vorschreiben und beschneiden lassen.

Als ob diese Wörter die Ausgeburt des Teufels höchst persöhnlich wären.:teufel:

MFG Orknung

Nachtrag:
Nun geht das schon wieder los. Diese linksradikale Stimmung ist echt zum kotzen.

Ach... Irgendwann gewöhnt man sich an diese Paranoia. 😀
 
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Du hast schon recht. Aber ich finde es erschreckend, dass wir jedes mal, wenn jemand "Sieg!", "Ehre" oder ähnliches ruft/brüllt/sagt/singt, wir sofort mit erhobener Nazikeule da stehen, auch wenn es ein langhaariger Typ in Lederklamotte tut.
Es ist ja nun nicht so, als ob lange Haare und Lederklamotten automatisch eine neonazistische Gesinnung ausschliessen würden. Wobei ich das dem Großteil der "Power Metal crowd" ja nicht mal unterstellen will - eher bewussten Verzicht auf (Selbst)Reflexion aus Gründen des Selbstschutzes. Wenns Dich trösten sollte: Ich fände es aber auch bei einem irokesentragenden Asiaten in Skater-Klamotten oder einem gescheitelten Senegalesen in Latexpelle genauso doof, wenn es "ernst gemeint" ist. 😉
Ich finde es übrigens GERADE durch die "andere Sprache" umso wichtiger, solche Inszenierungsmethoden auch für sich selbst ein wenig kritisch zu hinterfragen - gerade WEIL man sonst Gefahr läuft, solchen Mummenschanz (denn nix Anderes ist das - weder Manowar noch Iced Earth oder Sabaton wären tatsächlich scharf drauf, durch Schützengräben zu robben und im Dreck zu krepieren, schon gar nicht für irgendeine abstrakte "Ehre" von Wasauchimmer) unreflektiert zu bejubeln. Und das gilt halt ganz speziell für Zeug wie Sabaton, bei denen es ja eben ja offenbar auch sinngemäß mal "Vorwärts, heldenhafte deutsche Panzerverbände" heißt, noch umso mehr. Die Sprache ist schließlich nur Instrument, aber ändert ja nichts an der Botschaft an sich. Und wenn man diese Botschaft nicht mit dem nötigen "Abstand" behandelt, sondern schreibt, daß man sich dabei ganz warm und wuschelig im Inneren fühlt, dann finde ich das durchaus einer entsprechenden Bemerkung wert.
Wobei ich da auch bei Sabaton wiederum mehr (bewusste?) Gedankenvermeidung als politische Intention als Ursache sehe...

@ Hermann von Salza: Hach ja, es ist schon ein Hakenkreuz mit solchen Sachen... da kann man etliche Seiten lang ganz ungeniert Krieg geil finden, und schwupps, kommt schon wieder so ein Linksradikaler, der Einen daran erinnern muss, daß Opa das genauso sah...

EDIT @ "300": Natürlich nicht. Wem Riefenstahl gefallen hat, der wird auch seine Freude an den homophoben Spartiatendaddies haben.
 
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Die meisten Opa´s von den Forenusern fanden auch ganz andere Dinge gut. Schnapps und Bier, Zigaretten und Frauen, aber du Helveticus bist ja ein Asket und lebst nur von Luft, den Liebe ist auch dir verboten.

gez. Hermann

P.S. dein Nick-Namensgeber hält wohl was von Ehre ^^
Ein Feind ohne Ehre ist bereits besiegt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wobei ich das dem Großteil der "Power Metal crowd" ja nicht mal unterstellen will - eher bewussten Verzicht auf (Selbst)Reflexion aus Gründen des Selbstschutzes.

Um Himmels willen! Wer will denn über sowas reflektieren?
Ich reflektiere darüber, ob auf der Arbeit alles rund läuft. Ich reflektiere darüber, ob in der Beziehung alles ok ist. Ich reflektiere vielleicht sogar darüber, ob meine Einstellung zum Rest der Menschheit in Ordnung ist. Und die Einstellung des Restes der Menschheit zu mir.

Aber wer hat denn bitte Bock drauf, über einen platten Actionfilm oder ein plattes "Actionlied" zu reflektieren? Hirn aus und von den Emotionen tragen lassen - dafür ist es da. Wenn du jede Sekunde deines Lebens in stiller Kontemplation verbringen möchtest - bitte. Aber ich genieße es ab und an einmal, auch einfach mal nicht über etwas nachzudenken.

EDIT @ "300": Natürlich nicht. Wem Riefenstahl gefallen hat, der wird auch seine Freude an den homophoben Spartiatendaddies haben.

Jap, ich fand´s geil. Der Film ist ein wahrer Rausch der Sinne. Optik, Sound, alles vom feinsten. Und diese saucoolen, unglaublich witzigen Kommentare. 😀
 
Die meisten Opa´s von den Forenusern fanden auch ganz andere Dinge gut. Schnapps und Bier, Zigaretten und Frauen, aber du Helveticus bist ja ein Asket und lebst nur von Luft, den Liebe ist auch dir verboten.

gez. Hermann
Welch genialer Vergleich... sagen wir mal so: wenn Opa mit Schnaps, Bier, Zigaretten, Frauen und Liebe ähnlich grandios auf die Schnauze gefallen wäre wie mit dem totalen Krieg, wäre der Verzicht wohl überlegenswert... 🙄
 
Aber wer hat denn bitte Bock drauf, über einen platten Actionfilm oder ein plattes "Actionlied" zu reflektieren? Hirn aus und von den Emotionen tragen lassen
Naja, wenn man noch einen gewissen Mehrwert daraus ziehen will, wird man nicht drumherum kommen.
300 bietet sich übrigens wunderbar an, um mal drüber nachzudenken. Mmn ist "Hirn abschalten und glotzen" ein bisschen zu billig für den Film. Das kann man (bzw. muss man) bei Michael Bay-Filmen machen.
 
Naja, wenn man noch einen gewissen Mehrwert daraus ziehen will, wird man nicht drumherum kommen.
300 bietet sich übrigens wunderbar an, um mal drüber nachzudenken. Mmn ist "Hirn abschalten und glotzen" ein bisschen zu billig für den Film. Das kann man (bzw. muss man) bei Michael Bay-Filmen machen.

Wenn du´s genau wissen willst, habe ich mich nach dem Film sogar ausführlich über die Schlacht bei den Termopylen informiert. War vorher eine Lücke in meinem Geschichtswissen gewesen.

Aber moralisch reflektieren? Sicherlich nicht! Die schmeißen makelhafte Kinder eine Klippe runter! Da muss man doch nicht ernsthaft anfangen, eine solche Gesellschaft zu analysieren. Kaum jemand, der heute bei Verstand ist, würde da leben wollen.

Diskutiert habe ich andere Filme. District 9 zum Beispiel, oder Gangs of New York. Oder Fight Club. Aber 300 ist für mich auf einer Ebene mit Starship Troopers. Beide sind durchaus clever gemacht und nicht so patt wie man auf den ersten Blick meinen möchte. Aber sie landen nicht deswegen alle halbe Jahr bei mir im DVD-Player. Sondern wegen dem Gemetzel. Jawohl, ab und an stehe ich einfach drauf, mir sinnfreie Gewalt anzusehen. Mir fällt gerade ein, ich könnte mal wieder From Dusk till Dawn anschauen. ^_^
 
Es ist ja nun nicht so, als ob lange Haare und Lederklamotten automatisch eine neonazistische Gesinnung ausschliessen würden. Wobei ich das dem Großteil der "Power Metal crowd" ja nicht mal unterstellen will - eher bewussten Verzicht auf (Selbst)Reflexion aus Gründen des Selbstschutzes. Wenns Dich trösten sollte: Ich fände es aber auch bei einem irokesentragenden Asiaten in Skater-Klamotten oder einem gescheitelten Senegalesen in Latexpelle genauso doof, wenn es "ernst gemeint" ist. 😉
Ich finde es übrigens GERADE durch die "andere Sprache" umso wichtiger, solche Inszenierungsmethoden auch für sich selbst ein wenig kritisch zu hinterfragen - gerade WEIL man sonst Gefahr läuft, solchen Mummenschanz (denn nix Anderes ist das - weder Manowar noch Iced Earth oder Sabaton wären tatsächlich scharf drauf, durch Schützengräben zu robben und im Dreck zu krepieren, schon gar nicht für irgendeine abstrakte "Ehre" von Wasauchimmer) unreflektiert zu bejubeln.

Bei der Musik, die Kampf und Krieg als Thema haben, geht es mir auch eher um die Emotionen, als um dem Krieg an sich. Es ist halt dieses Hochgefühl, dass ich nur bei Manowar und Consorten habe. Der Krieg ist hierbei für mich eine Metapher für den alltäglichen Kampf gegen die eigenen Ängste. 🙂

Und nun schluss damit. Off Topic ist nun auch genug.
Die berechtigte/unberechtigte Glorrifizierung des Krieges kann auch wo anders besprochen werden, wobei das zu keinem Ende führt.

MFG Orknung
 
Aber 300 ist für mich auf einer Ebene mit Starship Troopers. Beide sind durchaus clever gemacht und nicht so patt wie man auf den ersten Blick meinen möchte.
Du willst doch nicht ernsthaft Starship Troopers mit 300 vergleichen, oder? Ich glaube, Zack Snyder ist intellektuell gar nicht zu so etwas wie (freiwilliger) Satire fähig. Etwas mutet jedoch lustig bei deinem Vergleich an: Beide Verfilmungen scheinen die Intentionen ihrer Vorlagen deutlich verändert zu haben, mal mehr, mal weniger erfolgreich. ^_^ Dazu kann Helve glaub ich auch etwas sagen, sofern ich dich richtig einschätze. 😉
 
Aber wer hat denn bitte Bock drauf, über einen platten Actionfilm oder ein plattes "Actionlied" zu reflektieren? Hirn aus und von den Emotionen tragen lassen - dafür ist es da.
Genau das hängt eben von den Umständen ab. Aber das würde wohl eine interessantere Diskussion, wenn/falls Eli Roth tatsächlich nochmal irgendwann "Stolz der Nation" auf die Leinwand bringen sollte... 😉 Jedenfalls ist diese Aussage da, wo das Ganze nicht nur als "Berieselung", sondern vielmehr als Lebenseinstellung (und genau das ist es ja bei vielen Metalfans nunmal) begriffen wird, eindeutig zu kurz gegriffen. Wer über das, was er als seine Lebenseinstellung begreift, nicht zu reflektieren Willens oder gar in der Lage ist, macht irgendwas falsch. Und deswegen sollte sowas durchaus angesprochen werden (dürfen). Deshalb fände ich es auch verkehrt, den Thread jetzt an dieser Stelle dichtmachen zu lassen @ Rawke.
Den Vergleich zw. SST und 300 finde ich übrigens auch mehr als gewagt - die Filme sind in nahezu allen Belangen derart grundlegend verschieden, daß man vielmehr einen "Spiegelvergleich" zwischen beiden anstellen könnte.


@ Von Großschmitt: Zu SST durchaus, bei 300 ist mir die Comicvorlage allerdings nicht bekannt (genug), um mich da über eine etwaige Umkehr der Motive im Film äußern zu können (dann müsste der Comic ja allerdings auch sowas wie ein antifaschistisches Kampfblatt gewesen sein 😉 ).

Und nun schluss damit. Off Topic ist nun auch genug.
Die berechtigte/unberechtigte Glorrifizierung des Krieges kann auch wo anders besprochen werden, wobei das zu keinem Ende führt.
Ich dachte eigentlich, daß genau diese Frage bereits im Eröffnungsbeitrag dieses Themas inbegriffen gewesen wäre...
 
Auf 300 und SST gehe ich mal nicht weiter ein. Das würde den ohnehin von der Schließung gefährdeten Thread zu weit OT führen. Ich möchte noch anfügen, dass sowohl du als auch ich mit unseren Aussagen recht haben. Es kommt darauf an, unter welchem Blickwinkel man die Filme betrachtet.

Jedenfalls ist diese Aussage da, wo das Ganze nicht nur als "Berieselung", sondern vielmehr als Lebenseinstellung (und genau das ist es ja bei vielen Metalfans nunmal) begriffen wird, eindeutig zu kurz gegriffen. Wer über das, was er als seine Lebenseinstellung begreift, nicht zu reflektieren Willens oder gar in der Lage ist, macht irgendwas falsch.

Jetzt wirds philosophisch, aber egal. ^_^
Denn wir müssten dazu ja erst einmal grundsätzlich klären, ob Heavy Metal als Lebenseinstellung taugt. Und wenn ja, worin sie besteht.

Ich möchte nicht anzweifeln, dass bestimmte Subkulturen wie zum Beispiel die Black Metal Bewegung auch als Lebenskonzepte her halten mussten (Dazu kommt übrigens ein Film in die Kinos - klick)

Aber kann Heavy Metal, von Black Sabbath über Mötley Crue über Metallica bis hin zu Blind Guardian wirklich eine Lebenseinstellung sein? Selbst wenn man sich nur auf Power Metal konzentriert wage ich das zu bezweifeln. Unter welchem Motto sollte so eine Lebenseinstellung denn stehen? Hail and Kill etwa? Das beschreibt zwar eines der meistgegrölten Lieder aller Zeiten, aber Powermetalfans machen es doch nicht wirklich zu ihrem Motto. Man kann in diesem Bereich einfach nicht von den Lyrics auf die Motive der Fans schließen. Natürlich gibt es so etwas wie eine Lebenseinstellung, die eingefleischte Metalfans verbindet. Aber ich würde mal behaupten, dass diese in vielen Fällen eher unabhängig von den Texten der Lieder stattfindet.
 
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