So, ich hoffe unter euch sind nicht allzu gute Bekannte der französischen Comic-Klassiker, denn die Grundidee meiner Geschichte ist komplett geklaut, wenn auch in komplett anderem Zusammenhang und natürlich nicht auf Warhammerfluff basierend.
Aber mich erinnerte das Thema stark daran, weswegen ich zu folgendem Text inspiriert und animiert wurde.
Hoffentlich gefällts 😉
Das Geheimnis der Schwarze Pfeile
Müde räkelten sich die ersten Sonnenstrahlen über den hügeligen Horizont. Die schwache Wärme kämpfte tapfer und kühn einen Kampf gegen die nächtlichen Nebelschwaden und vertrieb die Nacht schließlich endgültig. Mit der Sonne erwachte auch Nepumuk, der jüngste und abenteuerlustigste Hahn des Dorfes Meilersruh. Während die Müdigkeit erst gemächlich aus den Gliedern seiner älteren Artgenossen wich, blähte Nepumuck schon fröhlich seine Brust um den alltäglichen Weckruf für die Welt in eben jene hinaus zu krähen. Doch plötzlich musste er völlig verdutzt feststellen, das er nicht der erste war, der wach geworden war. Etwa ein halbes Dutzend Karren, von Ochsen oder Pferden gezogen, rumpelten durch Meilersruh hin zum Berg Meilersbrocken, auf dem die Meilersruher Burg trohnte.
Zugegeben, thronen ist bei Burg Meilersruh vielleicht etwas übertrieben, war das alte Gemäuer doch von vielen Stürmen und harten Wintern gezeichnet. Bei genauerem Betrachten würde sich auch noch die ein oder andere Spur einer der wenigen und unspektakulären Belagerungen finden.
Die Wagen jedenfalls rumpelten durchs Dorf und Nepumuk zog empört den langestreckten Hals wieder ein und stapfte wütend zurück zu seinem Verschlag.
Da er nur ein Hahn war (was allerdings kein Grund ist sich zu schämen), hatte er nicht bemerkt, in was für einem Zustand sich die Wagen und die Leute auf ihnen befanden.
Die Umhänge der Reisenden waren zerrissen und an manchen Stellen von Blut getränkt, viele trugen notdürftige Verbände und ihre Gesichter waren von Angst gezeichnet. In den Wagen selbst steckten viele Pfeile und zwei der sieben Wagen waren sogar rußgeschwärzt. Alle waren komplett leer, bis auf die Menschen auf den Böcken und Ladeflächen natürlich.
Die ersten Dorfbewohner waren in ihren Nachthemden herrausgekommen, wütend auf ihre Hähne, die allesamt noch schliefen (, oder sich gekrängt weigerten zu Krähen) und es somit versäumt hatten ihre Herren zu wecken. Sie hatten ihre Lager mit dem Bestreben verlassen, ihr Vieh zu füttern, bis auch sie die Wagen bemrekten. Aufmerksame, neugierige Augen vefolgten den Zug der fremden Reisenden.
Als schließlich der letzte Karren Meilersruh verlassen hatte und nun den Berg hinauf ächzte, ging Gemurmel und Raunen durch das Dorf der Art:
"Schon wieder welche." , oder
"Hoffentlich keine Toten, der Totenacker ist schon fast voll!" , oder
"Verdammter hahn, morgen wirst du geschlachtet!" , oder
"Ich sag's ja! Unser schöner Wald ist doch verflucht!"
Und so weiter.
Die Karren hatten nun das Tor der alten Burg erreicht und ein Mann war vom Kutschbock des ersten Wagens gesprungen.
"Macht hoch das Tor!"
ein paar Minuten geschah nichts und der Mann am Fuße des Tores wiedeholte seinen Ruf. Langsam kam ein alter Soldat auf den Zinnen zum Vorschein. Seine Miene, sowie seine Frisur deuteten stark darauf hin, das er sich noch vor Kurzem im Reich der Träume befunden hatte. Gestützt auf eine alte, schartige Hellebarde gestützt fragte er den Fremden:
"Wer macht denn so früh so viel Lärm?"
Der Mann antwortete mit höhrbarem Stolz:
"Wir sind Händler aus Talabheim."
"Und was sucht ihr hier?"
"Wir waren auf der Landstraße nach Altdorf unterwegs, doch wir sind unweit von hier im Wald überfallen worden!"
"Überfallen sagt ihr, wartet kurz..."
Die Miene des Wächters hatte sich von müde zu müde und besorgt verändert. Er verschwand so schnell ihn seine alten Beine trugen von der Mauer und schon bald hörten die Händler das Rasseln von schweren Ketten und das Fallgatter zuckelte gemächlich nach oben, wo es in dem vorgesehen Schlitz im Torbogen verschwand. Auf der anderen Seite des Tores stand nun der gebügte Soldat und sprach:
"Kommt herrein. Hier werdet ihr Unterschlupf finden. Wir haben sozusagen Erfahrung mit Diebesopfern."
Mit diesen eher traurig als stolz klingenden Worten trat der Alte zur Seite und die Karren setzten sich in Bewegung. Als der letzte das Tor passiert hatte, rasselten die Ketten erneut und das morsche Holzgitter zuckelte wieder herrunter.