WHFB Schwarze Pfeile

so
das mit der Umfrage wird wohl nix mehr also poste ich hier einfach ma meine geschichte
et voila

Ausgestoßen

Verbannt? Ich? Pierre d’Artuisse! Die Schande könnte nicht größer sein. Meine bedauernswerte Familie. Doch ich werde meine Ehre wieder herstellen, ich werde mich erneut würdig erweisen ein Gralsritter zu sein. Ich hole mir den Kopf der Bestie von Morsguhl...
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Die Landschaft wird kärger und felsiger. Ich musste mein treues Ross Philippe heimschicken. Doch ich werde nicht verzweifeln, ich werde in sein Reich eindringen. Wo die Nacht niemals aufhört und die Schatten lebendig sind.
Heute Nacht wurde ich durch ein seltsames Heulen geweckt. Ich durchsuchte die nähere Umgebung doch ich fand nichts. Ich tat die ganze Nacht kein Auge zu (Natürlich nicht aus Angst, sondern aus Disziplin. Um nicht unvorsichtig zu sein.). Als die Sonne blutrot über dem Horizont aufstieg, setzte ich entschlossen meine Mission fort.
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Ich erreichte ein kleines Landhaus und beschloss dort die Nacht zu verbringen, immer noch die Geschehnisse der letzten Nacht in Erinnerung. Der Besitzer des Anwesens war klein, buckelig und hatte bestimmt schon viele Winter erlebt. Er schien freundlich doch der merkwürdige Blick aus seinem verbliebenen Auge ließ mich schaudern und schnell zur Sache kommen. Es erwies sich glücklicherweise als problemlos mich unterzubringen. Müde ging ich in mein Zimmer um zu ruhen.
In der Nacht wurde ich abermals gestört. Ich erwachte und benötigte einige Zeit mich zurecht zu finden. Der Vollmond schien durch das geöffnete Fenster und tauchte das Zimmer in ein sanftes Leuchten. Da vernahm ich ein verhaltenes Klopfen von der Tür. Ich schlich hinüber. Als ich die Tür öffnete stolperte ich überrascht (wer wäre es nicht gewesen an meiner Stelle?) zurück. Eine schlanke Frau folgte mir ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Sie antwortete nicht auf mein höfliches Fragen, wer sie sei und was ihr Begehr wäre. Sie näherte sich mir und wollte mir um den Hals fallen, doch ich stieß sie von mir. Ich griff mein Schwert und entfloh mit einem (im Nachhinein sehr beeindruckendem) Sprung durch das Fenster. Ich achtete nicht auf das wütende Zischen das hinter mir erschall und trat einen geordneten Rückzug an.
Meine restliche Ausrüstung war in dem verfluchten Haus geblieben, was einen Mann meiner beachtlichen Tapferkeit jedoch schwerlich entmutigen konnte. Ich machte mich nun auf den direkten Weg zur Residenz der Bestie selbst...
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Ich bin meinem Ziel so nahe wie noch nie. Ich bin auf eine Spur gestoßen die mich direkt zu seiner düsteren Behausung geführt hat. Zum Ruhme meiner Ahnen, ich werde seine unheilige Existenz beenden.
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Die Herrin des Sees sei meiner gnädig. Aus vielen Wunden blutend und den nahen Tod vor Augen, schreibe ich diese letzten Zeilen und hoffe das sie irgendwie den Weg in die Zivilisation finden werden. Hört meine Warnung ihr Ritter, beachtet meine teuer bezahlten Erfahrungen wohl. Die Bestie von Morsguhl ist nicht von dieser Welt. Obgleich ich mit der Kraft eines wilden Löwen (ein durchaus treffender Vergleich möchte ich anmerken) kämpfte konnte ich nichts gegen diesen Dämon der Hölle ausrichten. Ich zerschmetterte sein Tor und tötete seinen Wachhund (ein überaus hässliches Tier) und forderte ihn heraus. Der große Mann mit einem recht ungesund anmutenden blassen Teint, der sich mir gegenüberstellte, machte keine Anstalten sich zu wehren. Ich griff an und ließ ihn von der Wucht des Hiebs zurücktaumeln. Dieser Schurke jedoch sah nur auf die klaffende Wunde in seiner Brust herab und beobachtete belustigt, wie sie sich in Sekunden wieder schloss. Dann besaß er die Frechheit, seine anderen 3 Wachhunde auf mich zu hetzen, anstatt einen fairen Kampf vorzuziehen. Wenn ich es so betrachte, lag meine Niederlage wohl an der zahlenmäßigen Überlegen meiner Widersacher. Dies ist also das Ende des Pierre d’Artuisse. Äußerst schade, das ich die Sagen, die über mich geschrieben werden, nie lesen kann...

kritik sehr willkommen
ich hoffe es trifft den ein oder anderen geschmack
 
@ braindead:
Die Geschichte gefällt mir sehr gut, sowohl die Idee als auch die Umsetzung. Vor Allem der Schlusssatz ist witzig.
Allerdings solltest Du beim nächsten Mal etwas mehr auf Rechtschreibung achten, da sonst der Genuss beim Lesen etwas getrübt wird.
Bin mal gespannt, was Du zum nächsten Thema anbieten wirst.



Auch ich habe zum Thema ›Ausgestoßen‹ etwas geschrieben. Spielt zwar auch nicht in Sylvania, ist aber wohl nicht schlimm; Hauptsache, es gefällt euch (und mir).

Ausgestoßen

Urg verstand die Welt nicht mehr. Eigentlich hatte er sie nie richtig verstanden, aber jetzt zweifelte er auch am letzten Bisschen seines Verstandes. Er war nun allein, weit weg von zuhause. Seine Freunde, die er sehr gemocht hatte, die ihn stets verstanden und unterstützt hatten... keiner war nun bei ihm. Er hatte Hunger und Durst, er war müde und seine Füße taten weh. Warum das Alles?

Natürlich, er hatte einen Squig geklaut. Es war aber ein ganz kleiner gewesen, und niemand konnte das Fehlen des Tiers bemerkt haben. Hatten sie aber doch. Der Waaaghboss selbst hatte ihn aufgesucht und zur Rede gestellt. Nachdem er ihn ein wenig verdroschen hatte. Urg hatte gelernt dass es unrecht war, einen Squig zu essen ohne zu fragen. Sie hatten ja nicht viele. Aber er hatte so gut geschmeckt!
Urg lief das Wasser im Munde zusammen als er an den gelben Schleim dachte, der unter der warzigen Haut des warzigen Tierchens hervorgequollen war. Er hatte auf der Zunge gebrannt. Die hatte danach auch warzig ausgesehen. Das hatte zumindest Ompuz gesagt.

›Du musst jetz weggehn, füa imma!‹ Das hatte der Waaaghboss gesagt.
Urg hatte zunächst nicht verstanden und wollte in seine Hütte gehen. Dann aber hatte der Waaaghboss ihm klar gemacht, dass er noch weiter weggehen müsse. Also war er zu den Palisaden gegangen. Auch das hatte nicht genügt, und auch nicht, dass er hinaus zu den Squigherden gegangen war. Schließlich hatte Urg begriffen. Er musste ganz weit weggehen, sogar das Tal verlassen. Er war verbannt.

Es war noch nie passiert, dass jemand verbannt wurde. Noch nie. Aber es hatte ja auch noch niemand so viele Sachen stibitzt wie Urg. Was war eigentlich so schlimm daran? In ihrer alten Horde hatten sie auch immer die Sachen der Orkze und der Gobbos geklaut. Urg hatte den kleinen, grauen Squig nicht einmal gebraucht: Am Abend wäre ein großer Höhlensquig geschlachtet worden, da hätte er sowieso Fleisch bekommen. Aber es war so schwer sich daran zu gewöhnen, dass es keine Großen mehr gab, die man bestehlen durfte.

Urg hatte immer gerne im Dorf gewohnt. Nachdem die Spargelz den Schwarzork umgemoscht hatten, dem er einst gehört hatte, war er hierher gekommen, nach Loppoz Fästung. Alle Snotlings gingen dorthin, wenn ihre Orkze tot waren. Waaaghboss Loppo war schlau. Ein ganz, ganz schlauer Snot. Er beschützte die Anderen. Und er behandelte seine Untergebenen gut, wenn sie ihm gehorchten. Nur manchmal, höchstens zweimal am Tag, verprügelte er jemanden. Urg hatte er auch verklopft, aber das machte nichts, denn sein Schwarzork war viel stärker. Gewesen. Bevor die Spargelz ihn totgehauen hatten.

Jetzt gerade sehnte sich Urg nach dem Schwarzork. Er war nicht gerne allein. Nein, eigentlich sehnte er sich nach Waaaghboss Loppo und den anderen Snotlings der Horde. Orkze waren gemein zu Snotz, sie schubsten sie immer nur herum und aßen sie manchmal. In Loppoz Fästung war das nicht so. Da war man wie jeder Andere. Man wurde zwar trotzdem von den Stärkeren herumgeschubst, aber nicht gegessen. Im Gegenteil: Man hatte selbst immer was zu essen.

Was zu essen! Wie gerne würde er jetzt etwas essen...

Etwas Ähnliches hatte wohl auch der große Uhu gedacht, als er Urg erblickt hatte. Naja, wenigstens wurde jetzt einer von ihnen satt.