@ braindead:
Die Geschichte gefällt mir sehr gut, sowohl die Idee als auch die Umsetzung. Vor Allem der Schlusssatz ist witzig.
Allerdings solltest Du beim nächsten Mal etwas mehr auf Rechtschreibung achten, da sonst der Genuss beim Lesen etwas getrübt wird.
Bin mal gespannt, was Du zum nächsten Thema anbieten wirst.
Auch ich habe zum Thema ›Ausgestoßen‹ etwas geschrieben. Spielt zwar auch nicht in Sylvania, ist aber wohl nicht schlimm; Hauptsache, es gefällt euch (und mir).
Ausgestoßen
Urg verstand die Welt nicht mehr. Eigentlich hatte er sie nie richtig verstanden, aber jetzt zweifelte er auch am letzten Bisschen seines Verstandes. Er war nun allein, weit weg von zuhause. Seine Freunde, die er sehr gemocht hatte, die ihn stets verstanden und unterstützt hatten... keiner war nun bei ihm. Er hatte Hunger und Durst, er war müde und seine Füße taten weh. Warum das Alles?
Natürlich, er hatte einen Squig geklaut. Es war aber ein ganz kleiner gewesen, und niemand konnte das Fehlen des Tiers bemerkt haben. Hatten sie aber doch. Der Waaaghboss selbst hatte ihn aufgesucht und zur Rede gestellt. Nachdem er ihn ein wenig verdroschen hatte. Urg hatte gelernt dass es unrecht war, einen Squig zu essen ohne zu fragen. Sie hatten ja nicht viele. Aber er hatte so gut geschmeckt!
Urg lief das Wasser im Munde zusammen als er an den gelben Schleim dachte, der unter der warzigen Haut des warzigen Tierchens hervorgequollen war. Er hatte auf der Zunge gebrannt. Die hatte danach auch warzig ausgesehen. Das hatte zumindest Ompuz gesagt.
›Du musst jetz weggehn, füa imma!‹ Das hatte der Waaaghboss gesagt.
Urg hatte zunächst nicht verstanden und wollte in seine Hütte gehen. Dann aber hatte der Waaaghboss ihm klar gemacht, dass er noch weiter weggehen müsse. Also war er zu den Palisaden gegangen. Auch das hatte nicht genügt, und auch nicht, dass er hinaus zu den Squigherden gegangen war. Schließlich hatte Urg begriffen. Er musste ganz weit weggehen, sogar das Tal verlassen. Er war verbannt.
Es war noch nie passiert, dass jemand verbannt wurde. Noch nie. Aber es hatte ja auch noch niemand so viele Sachen stibitzt wie Urg. Was war eigentlich so schlimm daran? In ihrer alten Horde hatten sie auch immer die Sachen der Orkze und der Gobbos geklaut. Urg hatte den kleinen, grauen Squig nicht einmal gebraucht: Am Abend wäre ein großer Höhlensquig geschlachtet worden, da hätte er sowieso Fleisch bekommen. Aber es war so schwer sich daran zu gewöhnen, dass es keine Großen mehr gab, die man bestehlen durfte.
Urg hatte immer gerne im Dorf gewohnt. Nachdem die Spargelz den Schwarzork umgemoscht hatten, dem er einst gehört hatte, war er hierher gekommen, nach Loppoz Fästung. Alle Snotlings gingen dorthin, wenn ihre Orkze tot waren. Waaaghboss Loppo war schlau. Ein ganz, ganz schlauer Snot. Er beschützte die Anderen. Und er behandelte seine Untergebenen gut, wenn sie ihm gehorchten. Nur manchmal, höchstens zweimal am Tag, verprügelte er jemanden. Urg hatte er auch verklopft, aber das machte nichts, denn sein Schwarzork war viel stärker. Gewesen. Bevor die Spargelz ihn totgehauen hatten.
Jetzt gerade sehnte sich Urg nach dem Schwarzork. Er war nicht gerne allein. Nein, eigentlich sehnte er sich nach Waaaghboss Loppo und den anderen Snotlings der Horde. Orkze waren gemein zu Snotz, sie schubsten sie immer nur herum und aßen sie manchmal. In Loppoz Fästung war das nicht so. Da war man wie jeder Andere. Man wurde zwar trotzdem von den Stärkeren herumgeschubst, aber nicht gegessen. Im Gegenteil: Man hatte selbst immer was zu essen.
Was zu essen! Wie gerne würde er jetzt etwas essen...
Etwas Ähnliches hatte wohl auch der große Uhu gedacht, als er Urg erblickt hatte. Naja, wenigstens wurde jetzt einer von ihnen satt.