Sind alle Dioramenthemen ok?

Magua

Tabletop-Fanatiker
22. Januar 2003
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Ich mag es eigentlich immer mir nette Armeen, Minis oder Dioramen im Netz oder auch im RL anzusehen, unabhängig von den dargestellten Thema, bis ich zu diesem Diorama kam: Link.

Bislang habe ich schon einige fragwürdige Themen gesehen, von Taliban Imperiumsarmeen, hin zu SS Imperialen und auch extremen Sklavenarmeen der Dunkelelfen.

Doch bei dem oben verlinkten Diorama kam mir das erste Mal der Gedanke, dass die künstlerische Freiheit auch ihre Grenzen haben muss/sollte.

Wie seht ihr dies?
 
Das ist doch schnöde Empörungskultur, dieses Diorama zeigt doch nur das was, seit Menschen gedenken "üblich" ist. Kunst hat dies schon immer gezeigt, genauso wie sie triviales und bedeutendes zeigt (nur mit dem Unterschied das erstgenannte Kunstwerke eher in den Archiven weggeschlossen sind, als ausgestellt).

Ich finde die Bauteil Auswahl der imperialen Soldaten höchst passend und mit Charakter in den Kontext gesetzt, bemalt ist es auch höchst ordentlich.
 
1) Das geilste Diorama, was ich seit langem gesehen habe!😎:spitze:
2) Warum? Es ist eine Kunstform. Die Kunst sollte frei sein und unter deren Mantel sollten auch solche Dinge dargstellt uns angesproechen werden dürfen. Nur weil es "kleine Männchen" sind, heisst es noch lange nicht, dass es sich dabei nur um Kinderspielzeug handelt. Wenn da ein paar Implinge sich anscheinend den Spass erlauben mit einer Elfentussi Doktorspiele zu machen (Wehe, der Kommissar bekommt das mit:kommissar🙂, dann ist das nun mal so. Die GW-Publikationen strotzen ja nur so von Hass vor allem gegen Xenos, da ist die Darstellung des Geschriebenen in einem Diorama nur die logische Fortführung. Zudem kann man z.B. einen Film auch immer von zwei Seiten sehen: Als Kriegsfilm und als Antikriegsfilm. Wenn man bei z.B. "Apokalypse Now", "Saving Private Ryan" etc. nur die Actionszenen nimmt, hat man eine guten Ballerfilm. Schaut man sich nur die moralische Seite an, gibt es eine Drama mit tiefem Sinn:lesen: Daher kann man das Diorama entweder als "widerliche, gewaltveherrlichende und frauenfeindliche Sache" abtun, gleich den Staatsanwalt und Alice Schwarzer anrufen oder man sieht es als Mittel an, um die Grausamkeiten des Krieges vor allem gegen fremdartige Frauen anzuprangern. Das zu entscheiden liegt alleine beim Betrachter.
Auf der einen Seite, hat ja auch Asdrubal Vect seine Sklavinnen am Start - wer weiss wohl, was er 10min später so mit denen macht?:teufel: Also auch alles eine Frage der Sichtweise. Es könnte ja auch sein, dass der Dame die Rüstung rutscht und der nette Herr, der eben noch der Feind gewesen ist, Mitleid hat und ein Gentleman sein möchte und ihr deswegen seine Büx anbietet...:innocent::geschenk::blume:

Genauso kann jemand behaupten in meinem "Umzäunten Freizeitresort mit Lagerbäckerei, Hygieneeinrichtungen, Empfangs- und Versammlungsgebäude und rusitikal-einfachen Wohnhütten" ein KZ zu sehen... würde mir ja nie einfallen.🙄
 
Es ist wirklich Geschmackssache, ob einem das Thema gefällt oder nicht. Wenn in einem Kunstmuseum Kriegsverletzte als Kunst in "Lebensgröße" total verdreckt und vollgesaftet im Schlamm ausgestellt werden können, dann warum auch nicht eine Hommage an Vietnam, dem Kongo oder irgendein anderes von den USA kaputtgemachtes Land für Wh40k bauen?

Es zeigt halt die Grausamkeiten des Krieges auf und meiner Meinung nach gibt es ähnlich schlimme Dioramathemen noch zur Auswahl, wo Figuren sich gegenseitig brutal abschlachten (ja geil! Schmerz, Tot, Qualen, Folter! :drool: 😉), ob es sich um noch vollständig gesunde Xenos oder schwer verletzte Xenos hierbei handelt ist dabei völlig irrelevant.
Das hier gezeigte Diorama ist mal ein... "erfrischender" Anblick in der Düsternis des 41. Jahrtausends, denn man sollte bedenken das Soldaten heute wie später (und damals sowieso!) auch Bedürfnisse haben welche sie im Krieg nicht so oft verrichten können, darum wird der Imp Soldat der grad die Hose aufmacht wohl auch mal Wasser lassen, und der andere Soldat hat die Eldartussi entkleidet damit die ihren Rüstungswurf verliert und der Kollege daneben ordentlich draufholzen kann.

Denn ihr wisst ja... "Don't do with Xenos!"


Insgesamt finde ich das Diorama von der Ausführung, der Gestaltung und vor allem von der Bemalung her ganz schick :spitze:
 
lol geiles teil. perfekte szene. allein die gesichtsausdrücke der protagonisten. übr die thematik kann ich nur folgendes sagen: krieg ist krieg-auch im jahre 40.000. in filmen wie in büchern wird vergewaltigung dargestellt. ich hab mal in einem tagebuch eines scharfschützen im 2. weltkrieg gelesen, dass ein trupp russen ein dorf eingenommen hat und die da eine frau massengeschindet haben. wie freder schon sagt, die warhammer literatur projeziert uns solche bilder doch eh in unsere köpfe. da sollte man über den dingen stehen und differenzieren. sich darüber aufzuregen find ich viel schlimmer als das objekt ansich.
(sry alles klein geschrieben weil handy)

edit: die imps sollten auch mal hinten im serpent gucken, nicht dass da noch nen trupp banshees rumliegt
 
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Das Diorahma ist mir auch schon unter gekommen, ich sage dazu folgendes die dargestellte Szene mag evtl. dem einen oder anderen nicht zu sagen aber Handwerklich ist es sehr gut gemacht (die Figuren weniger der rest dafür um so mehr).

Ansonsten wollen wir mal Relativieren sind Soldaten die im permanenten Kriegszustand sind eh irgendwas völlig abgestumpft und auf der anderen Seite sind Eldar keine Menschen, die sehen ähnlich aus aber technisch gesehen ist es wie als würden sie ein Schaf besteigen. Und wenn ich den 40k Hintergrund richtig deute, dürften Xenos noch unter einem Schaf rangieren was ihren Moralischen Wert an geht.

Aber wenn der Komissar das sieht werden die 5 eh erschoßen, und das nicht weil des Xenos gebrauchen sondern weil sie sich während eines Kampfes ablenken lassen.
 
also mal ganz kurz:
ich finde das (doch sehr ernste) thema wird hier doch ein bissl zu flapsig abgehandelt...

zum diorama selbst:
technisch natuerlich top und auf den ersten blick schockierend.
auf den zweiten erkennt man, dass hier nichts verherrlicht wird sondern im gegenteil die imperialen (samt ihren augenscheinlichen absichten folgendenden taten) als rohlinge gebranntmarkt und (im besten sinn des wortes) als unmenschlich gezeichnet sind.

diese feinheiten moegen am 40k-kiddie "boah, ey, die gebens der alienschlampe" etwas vorbeigehen.
darum halte ich auch so ein diorama fuer legitim aber unreflektiert definitiv nicht fuer jeden geeignet.
 
Spitzenarbeit! Sowohl handwerklich als auch thematisch.

Im Krieg geht es darum den Feind zu vernichten physisch wie psychisch ich finde das genau das hier gut dargestellt wird. Die Illusion das es im Krieg etwas Ehrenhaftes gibt, sollte sich jeder mal abschminken der sie noch hat. Das einzige was noch in diese Richtung ginge wäre die Hilfe eines Kameraden, wobei auch das differenziert auf die Situation betrachtet werden sollte. Im Diorama helfen die Kameraden ja schließlich auch die Xenos in Schach zu halten.

Allerdings glaube ich nicht das so etwas häufiger im 40K Universum vorkommt. Der Hass und die Furcht vor Xenos ist doch so stark indokriniert das der Xenos eher getötet wird nur um sicher vor dem Verderben zu sein.

@ Valturin

Auch wenn es etwas am Thema vorbei geht. Unmenschlich ist das Unwort schlechthin seit es geschaffen wurde. In meinen Augen ist alles was Menschen tun menschlich, gerade weil es Menschen eben tun.

@ Edit

So hab gerade noch mal genau hingesehn und kann nur sagen das der Künstler wirklich an alles gedacht hat. Das ganze Ding ist ein Kopfmodell (wer nicht weiß was das ist googeln). Ein möglicher anderer Ausgang der Scene ist aufgezeigt und wenn man den Hintergrund betrachtet auch nicht unwahrscheinlich. Geniales Teil.
Augen auf dann seht ihr was ich meine.


cya
 
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Eins der schönsten Dioramen die ich bis jetzt gesehen habe!
Zum Thema: Es ist nur die Darstellung dessen was Tausendfach auf den Kriegsfelderen der Welt passiert! Das ist nun mal die Realität.
Sich darüber aufzuregen das jemand das nun Künstlerisch darstellt halte ich für Falsch.
Schlagt mal die Tageszeitung auf, und du wirst mit (Realen)Vergewaltigungen von Frauen und Kindern Konfrontiert.
Aber darüber Regen sich die Leute kaum noch auf,da man bald Täglich davon Liest oder hört.Darüber kann man sich aufregen!!!!!!.
 
@nay:
im ideologischen krieg ja, da trifft es das thema mit den imperialen recht gut, ansonst werden ziele und mittel heute meist anders definiert.
primaer geht es in dem diorama nicht ums thema toeten.

darum verwende ich das wort auch mit den entsprechenden anmerkung.
im allgemeinen gebrauch wird menschlich allerdings im kontext von human/humanismus verwendet.

bei "kopfmodell" habe ich eine ahnung was du meinst, google ergibt aber nichts brauchbares (ausser massig modelle von koepfen ;-))

@maugan:
es stellt sich nie nur die frage nach dem "was", immer auch die frage nach der art der darstellung
 
Technisch ist das natürlich wirklich hohes Niveau, aber eine Vergewaltigung geht doch schon zu weit.
Zwar spiegelt es die Natur des Krieges wieder und verdeutlicht, auf welches niedrige Niveau ein vom Krieg abgestumpfter Soldat sinken kann.
Trotzdem hätte man das ganze auch anders darstellen können.

Grobrotz: Habs mir gerade angeguckt, aber ich muss sagen manche von deren Sachen sind nur bescheuert.
Und etwas krasseres zu zeigen macht das Vergewaltigungs Diorama nicht besser. -_-
 
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ME hat der Künstler sein Ziel erreicht:
Es wird über sein 'Kunstobjekt' gesprochen und es wird interpretiert.

Ohne Aussage des Erbauers ist es mMn müssig über den Beweggrund und die Aussage zu diskutieren. Ich hab in der Schule schon ungern interpretiert.

Interessant finde ich, dass viele schon von einer Vergewaltigungsszene sprechen. Es ist möglich, dass es darauf hinausläuft, ist aber so nicht dargestellt.
 
Na dass dies eine Vergewaltigung wird, ist wohl ziemlich eindeutig.

Und ja, leider machen wir das so. Das ist das gute an Fotohandys und Internet: Dadurch passier sowas nicht mehr ganz so häufig.

Die Darstellung, die Handwerkskunst, die Bemalfähigkeiten, das ganze Thema, wie es dargestellt ist, wie die Figuren umgemodelt wurden, das ist alles eins A. Von mir gabs 10 Punkte dafür. Lange habe ich nicht mehr so ein schön bemaltes und gebasteltes Diorama gesehen.

Dass das Thema schockiert ist gut - würden es hier alle einfach so hinnehmen das wäre schlimmer.
 
Dass das Thema schockiert ist gut - würden es hier alle einfach so hinnehmen das wäre schlimmer.

Exakt - ist auf jeden Fall schön, dass das hier diskutiert wird.

Das zeigt aber auch, dass es doch eigentlich gar nicht so schlecht vom Erschaffer war, so ein Diorama zu bauen. Ich habe nun etwas darüber nachgedacht, was ich davon halten soll und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich es gut finde.

Gerade in unserem Tabletop Hobby wird der Krieg ja ganz gerne einmal ein wenig glorifiziert. Das ist ganz natürlich, schließlich spielen wir das in unserer Freizeit zur Entspannung und nicht um uns täglich ein wenig zu schockieren.
Ein Diorama wie das Gezeigte holt einen in die Realität zurück und zeigt, dass der Krieg immer eine schmutzige Angelegenheit ist, auch im Jahre 40.000. Daher finde ich den Ansatz begrüßenswert.