Ok, neuer Versuch: 🙂
Was macht ein gutes TT, vom rein neutralen Standpunkt aus?
1) Hintergrund
2) Angemessene Komplexität und Verständlichkeit der Regeln
3) Verfügbarkeit, Preis und Qualität der Modelle
4) Balance, also Fairnes
5) Spielbarkeit des TT (=Anzahl der Potentiellen Mitspieler)
6) Einstiegsmöglichkeit
Auf 40k übertragen:
1) Check. Sehr umfangreicher Hintergrund, auch wenn einige bestimmt anderer Meinung sind.
2) Nein und Nein. Die Regeln sind viel zu (unnötig) komplex, zu lang und vor allem überhaupt nicht durchdacht. Verständlich sind sie auch nicht, siehe GG FAQ.
3) 40k Modelle gibt es in jedem TT Onlineshop, jedoch sind diese verhältnismäßig sehr teuer (aber nicht ZU teuer, weil sie eben gekauft werden). Ein-Posen Einzelmodelle aus Kunststoff kosten weit über 20€, Truppboxen mit 5 Modellen zwischen 26 und wieviel Euro? Die Qualität der Kunststoffmodelle ist gut, auch wenn man die Gussgrate bestimmt teilweise besser legen könnte und von Finecast fange ich erst garnicht an...
4) Nicht vorhanden, darüber braucht man nicht wirklich zu diskutieren, bestes Beispiel dafür sind die Aufbauniveaus von GG. Mit balancierten Regeln und Codizes bräuchte man so etwas einfach nicht.
5) Sehr gut, 40k ist (vermutlich?) (leider?) das meistgespielte TT der Welt und GW hat (definitiv leider) noch eine Monopolstellung, ist eine Aktiengesellschaft und nutzt dies auch schamlos aus.
6) Sehr schlecht. Wie viel muss man ausgeben um eine wettbewerbsfähige 1.500 Punkte Armee aufzustellen? Wieviel kostet so eine Starterbox? Bei Dropzone Commander z.B. bekomme ich die Starterbox für 2 Spieler (inkl. Regelbuch und Gelände!!) für 60€, Streitmachtboxen für 38€. Eine 1.500 Punkte Liste (Tuniergröße) bekommt man für unter 200€.
Zu 1) Check, der Hintergrund ist wirklich enorm.
Zu 2) Geht so, in der 7. wurden da mMn schon einige Verbesserungen vorgenommen. Natürlich gibt es an einigen Stellen noch Optimierungsbedarf, aber prinzipiell finde ich es schon ganz gut so wie es ist. Das GG FAQ ist eine nette Sache, wenn mal einer speziellen Regel mal wirklich auf den Grund gehen will, aber ansonsten mMn eher für Turnierspieler gedacht, die auch sonst um jeden halben Zoll kämpfen und vieles ergibt sich eigentlich auch durch gesunden Menschenverstand. Außerhalb des Turnier-Bereichs lässt sich das auch so regeln.
Zu 3) Ja, die Preise... die Modelle sind wirklich super, und das weiß GW auch, deshalb lassen die sich das auch einiges kosten. Es gibt immer diverse Händler, bei denen man einige Prozente raus hauen kann, aber im Prinzip sind sie zu teuer.
Zu 4) Wenn man es wirklich aufs Letzte runter bricht und ausschließlich nach Effektivität aufstellt gibt es da bestimmt Probleme. Wer jedoch unbedingt kompetitiv spielen will, muss eben damit rechnen dass seine Armee gegen irgendwelche ausgemaxten Builds abstinkt, aber das ist dann halt persönliches Pech. Im privaten Rahmen, wo auch gerne mal "Codexleichen" gespielt werden, gibt es da vermutlich weniger Probleme da man sich auch einfach mal absprechen kann
😉 Wenn man bei einem Turnier auf Powercreep XY mit 10 Wraithknights + 182 Jetbikes trifft geht das halt nicht. Wie gesagt, persönliches Pech.
Zu 5) Die Spielbarkeit dürfte wirklich ziemlich einzigartig sein, mir fällt eigentlich nur X-Wing ein, das 40k da etwas Konkurrenz macht.
Zu 6) Die Einstiegsmöglichkeit empfinde ich dank Dark Vengeance und diversen Kampagnenboxen eigentlich als sehr gut. Mal von der Wettbewerbsfähigkeit abgesehen (es soll nämlich tatsächlich auch noch Spieler geben, die zum Spaß spielen...) bekommt man da direkt einen Haufen Minis, die man sich mit einer Person teilen und im Prinzip fast loslegen kann. Der Vergleich zu Dropzone Commander hinkt auch gewaltig, da man die 40k-Starterbox beim entsprechenden Händler für einen ganz ähnlichen Preis bekommt und dort zudem noch mehr Minis vorhanden sind die dann zudem noch beträchtlich größer sind. Sooo enorm ist der Unterschied also nicht.