Ich behaupte nicht, dass die Rebellen jemals den Standpunkt vertreten hätten, jedem ihrer Gegner nen fairen Prozess zuzugestehen.
Das klingt so, als wären die sich alle einig - was nicht der Fall ist. Realistisch betrachtet waren / sind die Rebellen ein bewaffneter Mob - ob da drin auch Ex-Soldaten kämpfen spielt keine Rolle. Ist Glücksache, wer da gerade mal das sagen hat und kann sich stündlich ändern. Das fängt doch schon beim Gaddafi selbst an. Bestimmt wollten den viele vor einem Gericht sehen, das muss gar nichts mit Mildtätigkeit oder Rechtsstaatlichkeit zu tun haben. Andere wollten ihn einfach nur tot sehen und was da letzten Endes in dem Chaos als sie ihn endgültig geschnappt haben passiert ist, werden wir wahrscheinlich nie so ganz erfahren. Mit beispielsweise den Schwarzen die getötet wurden, weil für Gaddafi auch schwarze Söldner gekämpft haben wird das nicht anders sein.
Wie will man sowas im Nachhinein aufrollen? Da kann man nicht wie nach dem zweiten Weltkrieg hingehen und die Oberkommandierenden aufknüpfen. Und wer bei den Kämpfern selbst anfangen will, tja, der kann entweder schon mal anfangen ein großes Massengrab für die Hinrichtung auszuheben oder anfangen, grooooße Gefängnisse zu bauen. Ich will nicht schön reden, was da passiert ist, aber realistisch betrachtet wird sich das selbst beim besten Willen nicht rechtsstaatlich aufarbeiten lassen.
Wer die ganze Zeit Tod und Vernichtung erlebt und die Grausamkeiten des Krieges, der kann das nicht ohne psychische Schäden und Abstumpfungstendenzen überstehen. Wie sonst konnten an sich "brave" Amerikaner diese ganze Sch... in den Foltergefängnissen im Irak anstellen? Die sind bestimmt nicht als Psychos ausgesucht und dort hingeschickt worden.
Natürlich stumpft ein Krieg ab, aber sowas wie Abu Ghuraib kann durchaus verhindert werden. Solche Sachen entstehen aufgrund von Hetzpropaganda im eigenen Land, weil die Soldaten schon mit einem sprichwörtlichen Mordshass in den Krieg ziehen und ihre Gegner nicht mehr als Menschen sehen.
Leider sehen Leute wie Bush so etwas nicht. Und "dank" solcher Erfindungen wie bewaffneten Drohnen (die seit Obama, dem "Friedensnobelpreiserschwindler", noch stärker eingesetzt werden) wird die differenzierte Haltung von aufrechten Soldaten gegenüber ihren "Opfern" noch gefördert.
In erster Linie ist sowas wie eine Drohne mal dafür da, das Risiko für die
eigenen Soldaten zu minimieren. Wird irgendwie immer ganz gerne vergessen, dass die auch leben wollen.
😉
Die erste Disziplin eines "sauberen Krieges" (trotz allem irgenwie ein Widerspruch in sich) ist es, die eigenen Leute nicht unnötig zu verheizen und das haben die Amis mittlerweile tatsächlich ganz gut drauf. Du hast natürlich Recht, dass solche Technologien dazu führen können, dass die Soldaten sich wie in einem Computerspiel führen, aber das Grundproblem von Afghanistan und Irak ist doch, dass es sich um asymetrische Kriege handelt. Wenn du nicht weißt, ob der Typ der auf deinen Konvoi zuläuft Hilfe braucht, oder einen Sprengstoffgürtel trägt, sitzt der Finger so oder so locker am Abzug. Egal ob du oben drüber im Hubschrauber fliegst, oder ob du im Konvoi selbst sitzt.
Der Friedensnobelpreis war Dummfug, aber für den hat der Obama sich nicht selbst nominiert, gell.
😉