[..]Wir "normalen" Menschen werden sowieso nie erfahren, wie er zu Tode kam. Ich frage mich nur, ob man in 70 Jahren auf Sendern wie Phoenix Dokumentationen zu diesem Thema und vor allem die Wahrheit sehen wird, was in diesen Tagen abging. Immerhin hat man den Tod von Hitler inzwischen ebenfalls bis ins letzte Detail aufgeklärt. Sie haben sogar seinen Unterkiefer in Moskau aus den Archiven ausgegraben.[..]
Und ich erinnere mich an den Tag an dem sich weltweit die Menschen auf den Straßen in die Arme fielen, weil Hitlers Tod aufgeklärt wurde und wir nicht mehr mit der großen Lüge leben musste, die unser Leben so lange beeinflusst hat. Endlich ist die Welt ein besserer Ort geworden und mit den letzten Details wurde die Nazi-Ideologie sowie jegliche Ignoranz endgültig aus den Köpfen gefegt. Natürlich hat nicht jeder so mitgefühlt, aber jedenfalls ist Deutschland endlich ein Paradies geworden.
Oh, Sorry, ich war gerade in einem Tagtraum, hattest du eigentlich was wichtiges zu sagen?
🙄
Niemand hat den Tod verdient, verdient haben oder besser hatten die drei nur einen Prozess vor dem Den Haager Tribunal, und keine "legalen" oder exlegalen Hinrichtungen, das ist einfach nicht mit Rechtsstaatlichkeit und unserer Vorstellung von Menschenwürde vereinbar.
Eine eher allgemeine Rede, verknüpft mit dem besagten Einzelfall:
Schön und gut, aber der besagte Vorfall hat nicht in Deutschland stattgefunden, von daher sollte man mal die "westliche Arroganz" ablegen und nicht aus der Ferne derart pauschal urteilen.
Demokratie muss in gewisser Hinsicht von selbst entstehen und gewisse Entwicklungsprozesse kann man auf Größenordnung eines gesamten Landes bzw. Kulturkreises nicht einfach so erzwingen. Fakt ist aber, dass "wir" ein Bedürfnis haben uns einzumischen, weil "wir" es angeblich besser wissen und dabei nicht ertragen können den Entwicklungsprozessen in anderen Ländern zuzuschauen, die nach "unserem" Geschmack nicht schnell genug ablaufen, obwohl es bei uns nicht wirklich anders war und die bestehenden Demokratien auch auf Blut gebaut sind.
In der Realität fördern "wir" die bestehenden Systeme, weil sie "uns" nutzen, und spielen dann nachträglich den Helden. Zum Beispiel wenn man Rebellen aus der Luft unterstützt im Kampf gegen den "bösen" Diktator, den man vorher unterstützt hat. Für "uns" würde eine die Variante via Den Haag natürlich sehr schön ins Bild passen und "wir" sind glücklich. Umgekehrt gibt es dafür vor Ort kein kollektives Bewusstsein und das Interesse an einem derartigen Verfahren geht gegen Null.
Effektiv zwingen wir dann den Leuten auch nur "unseren" Willen auf und feiern "uns" dabei selbst. Aber man kann nun mal nicht immer Entscheidungen fällen, die mit unseren Prinzipien einhergehen. Das liegt hier in der Natur der Sache, auch wenn "wir" das nicht akzeptieren wollen/können.
P.S.
Ich hab dich schon verstanden, aber der Begriff "Rechtsstaat" ist relativ und mehr eine hohle Phrase der Politiker, da im Gesetz genauso "Kanedat hat immer Recht" stehen könnte
🙂