Situation in Libyen

Erwischt:
http://www.20min.ch/news/dossier/libyen/story/Muammar-Gaddafi-gefasst---Sirte-gefallen-10750141


FSK18 (nichts für schwache Nerven - oder was PrintMedien auf ihre Titelseite knallen werden):
03301273-474b15d6fd2c46d48397295891915b89.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann sollten wir gleich den Kerl hinschicken, der auch den Kennedy-Mord untersucht hat.

Tot ist er definitiv, soviel Realismus hat wohl jeder. "Zufällig" sind seine Söhne tot. "Zufällig" wurde Osama erschossen, obwohl er unbewaffnet war. Na gut, um ein Land wiederaufzubauen, muss man jeden Dollar 2 mal rumdrehen. Allein der Satz "gestorben an den Verletzungen, die er bei seiner Festnahme erlitten hat" klingt doch nach "an die Wand gestellt und abgeknallt".
Wir "normalen" Menschen werden sowieso nie erfahren, wie er zu Tode kam. Ich frage mich nur, ob man in 70 Jahren auf Sendern wie Phoenix Dokumentationen zu diesem Thema und vor allem die Wahrheit sehen wird, was in diesen Tagen abging. Immerhin hat man den Tod von Hitler inzwischen ebenfalls bis ins letzte Detail aufgeklärt. Sie haben sogar seinen Unterkiefer in Moskau aus den Archiven ausgegraben.

Die Amis haben mit ihrem Stillhalten bei der Hinrichtung Saddams (die sehr umstritten ist) und den Begleitumständen bei der "Hinrichtung" Bin Ladens bewiesen, dass sie im Prinzip jeden Schurken dieser Welt am liebsten tot sehen wollen. Vielleicht wäre ein lebender Gadaffi vor Gericht gestellt worden und hätte mal aus dem Nähkästchen geplaudert. Und dann wäre so manchem dieser großkotzigen Weltverbesserer der A... auf Grundeis gegangen. Aber jetzt kann ja Libyen endlich den Weg einschlagen, den die Amerikaner und ihr Bund der "Willigen" vorgesehen haben<_<. Die werden den fetten Fisch jedenfalls nicht mehr von der Angel lassen.
 
Niemand hat den Tod verdient, verdient haben oder besser hatten die drei nur einen Prozess vor dem Den Haager Tribunal, und keine "legalen" oder exlegalen Hinrichtungen, das ist einfach nicht mit Rechtsstaatlichkeit und unserer Vorstellung von Menschenwürde vereinbar.
Mit unserer Vorstellung wohl nicht, aber mit ihrer eigenen Vorstellung von
Menschenwürde, ob wir jetzt von Saddam, Osama oder Gaddafi sprechen.
 
Mit unserer Vorstellung wohl nicht, aber mit ihrer eigenen Vorstellung von
Menschenwürde, ob wir jetzt von Saddam, Osama oder Gaddafi sprechen.

Ach, beurteilen die Rechtsstaaten jetzt Verbrecher nach ihren eigenen Maßstäben? Na dann wünsche ich der Allgemeinheit mal viel Spaß dabei, wenn sich unser Rechtssystem an die Vorstellungen von Kinderschändern und Soziopathen anpasst.

Ich kann das flache Antiamerikanische auch nicht mehr hoeren.

In diesem Punkt sind wir uns einig - es langweilt einfach nur noch.
 
[..]Wir "normalen" Menschen werden sowieso nie erfahren, wie er zu Tode kam. Ich frage mich nur, ob man in 70 Jahren auf Sendern wie Phoenix Dokumentationen zu diesem Thema und vor allem die Wahrheit sehen wird, was in diesen Tagen abging. Immerhin hat man den Tod von Hitler inzwischen ebenfalls bis ins letzte Detail aufgeklärt. Sie haben sogar seinen Unterkiefer in Moskau aus den Archiven ausgegraben.[..]

Und ich erinnere mich an den Tag an dem sich weltweit die Menschen auf den Straßen in die Arme fielen, weil Hitlers Tod aufgeklärt wurde und wir nicht mehr mit der großen Lüge leben musste, die unser Leben so lange beeinflusst hat. Endlich ist die Welt ein besserer Ort geworden und mit den letzten Details wurde die Nazi-Ideologie sowie jegliche Ignoranz endgültig aus den Köpfen gefegt. Natürlich hat nicht jeder so mitgefühlt, aber jedenfalls ist Deutschland endlich ein Paradies geworden.

Oh, Sorry, ich war gerade in einem Tagtraum, hattest du eigentlich was wichtiges zu sagen? 🙄

Niemand hat den Tod verdient, verdient haben oder besser hatten die drei nur einen Prozess vor dem Den Haager Tribunal, und keine "legalen" oder exlegalen Hinrichtungen, das ist einfach nicht mit Rechtsstaatlichkeit und unserer Vorstellung von Menschenwürde vereinbar.

Eine eher allgemeine Rede, verknüpft mit dem besagten Einzelfall:
Schön und gut, aber der besagte Vorfall hat nicht in Deutschland stattgefunden, von daher sollte man mal die "westliche Arroganz" ablegen und nicht aus der Ferne derart pauschal urteilen.

Demokratie muss in gewisser Hinsicht von selbst entstehen und gewisse Entwicklungsprozesse kann man auf Größenordnung eines gesamten Landes bzw. Kulturkreises nicht einfach so erzwingen. Fakt ist aber, dass "wir" ein Bedürfnis haben uns einzumischen, weil "wir" es angeblich besser wissen und dabei nicht ertragen können den Entwicklungsprozessen in anderen Ländern zuzuschauen, die nach "unserem" Geschmack nicht schnell genug ablaufen, obwohl es bei uns nicht wirklich anders war und die bestehenden Demokratien auch auf Blut gebaut sind.

In der Realität fördern "wir" die bestehenden Systeme, weil sie "uns" nutzen, und spielen dann nachträglich den Helden. Zum Beispiel wenn man Rebellen aus der Luft unterstützt im Kampf gegen den "bösen" Diktator, den man vorher unterstützt hat. Für "uns" würde eine die Variante via Den Haag natürlich sehr schön ins Bild passen und "wir" sind glücklich. Umgekehrt gibt es dafür vor Ort kein kollektives Bewusstsein und das Interesse an einem derartigen Verfahren geht gegen Null.

Effektiv zwingen wir dann den Leuten auch nur "unseren" Willen auf und feiern "uns" dabei selbst. Aber man kann nun mal nicht immer Entscheidungen fällen, die mit unseren Prinzipien einhergehen. Das liegt hier in der Natur der Sache, auch wenn "wir" das nicht akzeptieren wollen/können.

P.S.
Ich hab dich schon verstanden, aber der Begriff "Rechtsstaat" ist relativ und mehr eine hohle Phrase der Politiker, da im Gesetz genauso "Kanedat hat immer Recht" stehen könnte 🙂
 
Den Tod verdient niemand. Aber den Rest seiner Tage im Hochsicherheitsknast verschimmeln wär fair gewesen.
Oder, damit auch alles schön "rechtsstaatlich" abläuft:
Gerichtsverhandlung in Den Haag mit dem Urteil: Ausweisung in ihre
Heimatländer.
Ab in den Flieger, die drei nach Libyen/Irak/Saudi-Arabien geschickt und
dort an die Justiz übergeben.
Alle bekommen Gerichtsverhandlungen vor Ort, mit dem wahrscheinlichen Ergenis: Todesstrafe.

Wenn das besser ist...
 
Zuletzt bearbeitet:
Niemand hat den Tod verdient, verdient haben oder besser hatten die drei nur einen Prozess vor dem Den Haager Tribunal, und keine "legalen" oder exlegalen Hinrichtungen, das ist einfach nicht mit Rechtsstaatlichkeit und unserer Vorstellung von Menschenwürde vereinbar.

Fuer einen Menschen in unserem Land bzw jeder Demokratie ohne Todesstrafe ( da zaehlt Deutschland zum Glueck auch zu) trifft deine Aussage sicherlich zu. Allerdings hilft uns dein Moralimperialismus nicht, diese 3 Faelle die ich straeflicherweise zusammen gepackt habe, zu erklaeren oder zu verurteilen.

In deiner idealen Carebaer Welt wird jeder Diktator und boese Terrorist also nach Den Haag gezerrt und da dann verknackt. Du redest von Rechsstaatlichkeit und Menschenwuerde: Komm mal von deinem Ross runter, weder Gadaffi ( um bei einem Beispiel zu bleiben ) noch die Vertreter des Uebergangsrates von denen viele vorher bei Gadaffi dabei waren, halten diese 2 Begriffe in irgendeiner Weise hoch.

Du kannst das schlecht finden aber in einem System in dem beide Seiten andere ethische Ansaetze haben und diese ihrem Handeln zu Grunde legen kannst du schlecht hingehen und sagen "uhuhuh Gadafi in Den Haag laesst mich aber besser schlafen ich habe im Geiste naemlich die ganze Zeit die Rebellen unterstuetzt jetzt koennen die doch nicht da weiter machen wo Gadaffi aufgehoert hat und ihn einfach erschiessen, ohne Gerichtsverhandlung"

Was glaubst du wie viele westliche Fuehrer jetzt ruhiger schlafen koennen, es war ueberhaupt nie erwuenscht, dass Gadafi gefasst wird und dann in einem Gericht auspacken kann. (Achtung Mutmassung!)