So, mMn sind wir nun nahe an der Wahrheit dran! 🙂
Nach der anfänglichen Euphorie kehrt bei sehr vielen Necronspielern die Erkenntnis ein, dass Decurion nicht spielstärker als der normale AOP ist. Im Gegenteil, viele halten ihn im Gesamtkontext eher für schwächer.
Auf 40kings habe ich letztens den Podcast von Braindead gehört, dieser hat es recht elegant erklärt: Im Decurion enthalten die Listen einfach recht viel Speck, den man eigentlich nicht haben will. Turnierlisten zeichnen sich sehr durch Maximierung aus, d.h. beispielsweise Minimalzahl von Standards, nur Truppen die in das Gesamtkonzept passen.
Im Decurion gönnt sich der Spieler einige Einheiten, die er im Normalfall nicht aufstellen würde...warum? Weil sie die Liste weniger effektiv machen!
Ein 4+ Reperaturwurf hört sich brachial an, aber wie hat es so schön ein Vorredner ausgerechnet!? Die Truppen werden 16% haltbarer, statt 10 Krieger hat man nun 1,5 mehr... das macht den Braten auch nicht fett, wenn man dafür eine nicht ausgereizte Liste spielt.
Man gewinnt 16% Haltbarkeit, verliert aber auch im Gesamtkontext sicherlich um den selben Anteil Effektivität -> Alles bestens
Nochmals zu den Kriegern, damit wir mal verstehen wie absolut absurd mittlerweile die Diskussionen rund um die Necrons laufen:
Wir sind uns wahrscheinlich einig, dass in der heutigen Spielwelt die besten und meist eingesetzten Waffen diejenigen sind, die eine hohe Kadenz aufweisen. Vergleichen wir damit einen Kriegertrupp und einen Standardtrupp der Chaos Space Marines, beide besitzen identische Kosten....
Was passiert, wenn der jeweilige Trupp 6 Wunden kassiert:
CSM -> 6 Wunden -> 3er RW -> 2 tote Modelle
Krieger -> 6 Wunden -> 4er RW -> 3 Wunden -> REAP -> 2 tote Krieger
Unfassbar, CSMs halten bei gleichen Punkten das absolut Gleiche aus wie die Krieger!!!
Andere Waffen verschieben die Effektivität der Truppen nur unwesentlich, weil man sie in etwa zu gleichen Teilen antrifft... Wir haben natürlich DS 2-3 Waffen, doch eher selten ein so freies Schußfeld, dass man die Modelle ohne Deckung erwischt, so dass die Rüstung nicht negiert wird, sondern von 3+ auf einen etwas schlechteren DW wechselt. Auf der anderen Seite haben wir aber auch einige deckungsignorierenden Waffen, die selten DS 3 besitzen, sondern überwiegend DS 4, was wiederum nur die Krieger in Mitleidenschaft zieht.
Wie ist es um den ominösen Output der Krieger bestellt:
Sie besitzen klassische Standardwaffen, die das gleiche Profil wie die der CSMs aufweisen! Einzig die Gaussregel kommt bei Necrons oben drauf (über die sich aber witzigerweise keiner beschwert, auch wenn sie vermeintlich der einzige Unerschied zwischen diesen Truppen ist), dafür dürfen die Krieger keine schweren Waffen enthalten, noch besitzen sie ein Charaktermodell im Trupp.
So und nun die Frage: CSM-Spieler halten ihre Standards für absolut unterirdisch! Der Output der Bolter wird als jämmerlich bezeichnet und ich habe noch nie gehört, wie unzerstörbar die Standards des Chaos sind. Krieger gelten als unübertroffen haltbar und besitzen einen starken Output.... ist das nicht langsam lächerlich??????
Was macht hier diesen riiiesen Unterschied aus? Die Gaussregel? Habe bislang keinen gehört der sich darüber beschwert hat, es ging eigentlich die ganze Zeit um die Haltbarkeit! Demnach müsste der Chaosspieler ja auch nur seine Standards spawnen. Decurion? Während Chaosspieler darauf bedacht sind, nur nicht mehr als die Minimalzahl von Standards einzupacken (und das sind eigentlich überwiegend Kultisten), ist es im besonderen Maße effektiv sich über Decurion noch zu weiteren Standardeinheiten zu verpflichten?
Aus absolut Mist und unbrauchbar wird über 16% mehr Haltbarkeit plötzlich unbesiegbar und geil!?
Mein Fazit: Ein Glück, dass GW nichts auf das Geschrei im Internet gibt!