[Spielbericht] Armoured Fist gegen Van Helsing "Eine Frage der Ehre"

Armoured Fist

Erwählter
22. Juli 2007
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10th Keldonia

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oder

XXXIV Esseles


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„Eine Frage der Ehre…“
In der Nähe der Stadt Cyrania auf dem Planeten Oxos, Zwillingssystem der Haplodentoi bestehend aus den umeinander kreisenden Planeten Oxos und Nexos, Segmentum Solar, M41,996:

Es war Krieg. Wie immer. Kein Feldzug, nein, Dekaden andauernder, zermürbender Kleinkrieg. Kultistenbanden, kleinere Truppen von verdorbenen Mutanten und Besessenen, immer das gleiche. Tag für Tag, Jahr für Jahr. In diesem Jahr hatte sich der Frontverlauf wieder um ein paar Meter nach hinten verschoben. Das kostete die Verräter zwar viele Männer, doch die planetaren Verteidigungsstreitkräfte (Klerotoi) wurden langsam aber sicher zurückgedrängt. Noch hatte der Feind keinen wichtigen Boden gewonnen.

Doch meldeten die Observatoren von Nexos und Oxos die Ankunft einer kleinen Randgruppe von Chaos Space Marines dessen Schiffe Kurs auf die Haplodentoi genommen hatten.

Deshalb hatte der planetare Gouverneur von Nexos, Christos Papadopoulos, um Hilfe für den bedrohten Zwillingsplaneten bei den Esseli aus einem dichteren Nachbarsystem ersucht. Das waren disziplinierte Soldaten, die auf eine schier unerschöpfliche Zahl regulärer Infanterie und Miliztruppen zurückgreifen konnten. Sie waren gut bewaffnet, geradlinig geführt, und bekannt für gefährliche Sturmeinsätze, die schon oft verloren geglaubte Stellungen noch gesichert oder gar entscheidend verbessert hatten. Ihre Siege waren reich an Zahl und Ruhm, ihre Niederlagen selten, doch immer ehrenhaft. Der Offizierskader bestand aus Aristokraten, deren Familien oft über ein riesiges stehendes Heer verfügten. Christos Papadopoulos erhoffte sich von ihnen eine Wende im Kampf, falls die Chaos Space Marines die Stellungen der Klerotoi von Oxos ernsthaft gefährden, oder gar zerschlagen sollten. Man entsandte das XXXIV Esseles, unter dem Kommando von Oberst Sejanus und seinem glorreichen Stab. Papadopoulos gab ihnen auf Nexos Quartier und ließ sie dort auf weitere Anweisungen warten.

Währenddessen hatte auch der planetare Gouverneur von Oxos, Estathios Polychodoros den Ernst der Lage erkannt. Denn seine Klerotoi würden dem Druck auf Dauer nicht standhalten. Das war nur zu offensichtlich. Er erinnerte sich jedoch an die Schlacht um die Makropole Hades zur Zeit des zweiten Krieges von Armageddon, wo er als Stabsgefreiter seines Heimatregimentes mitgewirkt hatte, an eine Söldnertruppe, die dort viele gefährliche Flankeneinsätze gegen die hochmobilen Orkverbände unternahmen. Sie kamen aus dem äußerst unwirtlichen Keldonia, taten ihren Dienst gegen Bares, der Anführer Oberstleutnant Corbenic war ein skrupelloser Frontkämpfer, und sein „10.“ war eine äußerst erfahrene Truppe. Reich, daher gut ausgestattet, in vielen Kämpfen zusammengewachsen und loyal zu Geldgebern. Das „10.“ erschien mit der Geschwindigkeit, für die sie berühmt und berüchtigt war, und brachten ihr privates Panzerarsenal mit. Polydochoros beschloss, sie auf dem Nachbarplaneten Nexos einzuquartieren, wo sie sich für den Notfall bereithalten sollten.

Irgendeine Kaserne, Quartier der Esseles, Hauptstadt Akryphelon, Planet Nexos:

Der Vorplatz:
Geschrei von Feldwebeln, Karrees von weiß, rot und blau uniformierten üben den Marsch im Gleichschritt. Bajonetttechniken, Formationswechsel. Das volle Programm. Man sieht nicht einen Fehler.

Die Soldatenbarracken:
Leer

Die Offiziersunterkünfte:
Reich ausgestattet. Die Esseles hatten ihre ganze glorreiche Vergangenheit mitgebracht. Ahnenbilder, prunkvolle Möbel, Teppiche. Oberst Sejanus feierte Jubiläum. Sie waren jetzt fünf Tage hier, und hatten noch keine Nachricht von Papadopoulos bekommen. Es gab Musik und ein reiches Buffet. Oberst Sejanus hatte wirklich an alles wichtige gedacht.

Die Zugangsstraße:
Panzer. Rauhe Stimmen. Langsam schiebt sich eine Panzerkolonne die Straße zum Kasernentor entlang. Sie sind abgenutzt und zeigen viele Kampfspuren. Auf dem ersten sitzt ein großer muskulöser Mann, neben ihm ein weiterer. Er hat keinen Arm mehr. Der erste trägt eine Waffe, die unschwer als ehemaliger Orkspalta zu erkennen ist. Er hört auf, sich mit seinem Nebenmann zu unterhalten, als er die Esseles beim Exerzieren erblickt. Er sagt nur noch etwas. Man kann in etwa „Zinnsoldaten“ heraushören. Jedenfalls spiegelt sich in seinem Gesicht die pure Verachtung.
Tor zur Kaserne:

Leutnant Gouvion Saint Cyr von den XXXIV Esseles sieht die Panzerkolonne vorfahren, und erkennt sofort: „Das sind keine Gentlemen, die könnten uns unsere Feier verderben!“
Er tritt höchstpersönlich aus dem Tor und dem Anführer der Kolonne entgegen. „Diese Blechkisten haben in unserer Kaserne nichts verloren, und erst recht nicht der Söldnerabschaum, der darin sitzt“. Er hatte nämlich schon viel gelernt während seiner Offizierslaufbahn.

Danach geht es relativ schnell. Ein Wortwechsel, der sich schnell hoch steigert. Man kann nicht recht verstehen, was gesprochen wird. Es fliegt ein weißer Handschuh Richtung Panzerkommandant, zurück fliegt eine Faust, man hört ein vielstimmiges raues Lachen aus den Bäuchen der Metalltransporter. Leutnant Saint Cyr ist um seine aufrechte Haltung bemüht. Es gereicht ihm zur Ehre, dass er sie behalten kann. Er zieht sich geschützt von den Torwachen langsam und aufrecht zurück, während er sich mit einem Spitzentaschentuch die Nase putzt. Das Tor schließt sich ebenso langsam. Bald darauf leert sich der Vorplatz der Kaserne und die Panzer ziehen ab. Man beginnt mit Gefechtsvorbereitungen.

Auf Oxos wurde gekämpft. Nun kämpfte man auch auf Nexos…
 
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XXXIV. ESSELES PATRIZER

- PROLOGOS -

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Es war eine Erschütterung in den Sphären.

Es waren die sanft streichenden Sonaten eines berühmten Komponisten der Esseles, welche den reich verzierten Raum im Zentrum des Lagers beschallten. Den Raum, der allein ob seiner Optik als Kunstmuseum mit integriertem Bankettsaal hätte durchgehen können.
Verschlungene Wandteppiche, welche einen Jahrtausende alten, längst toten, Dialekt des Gothischen bedienten und heutzutage eher wie mystische Symbole als wie Schrift aussah. Lediglich den herabstürzenden Adler in Gold auf dunkelblauen Grund mochte man in den vielen Zeichen klar erkennen, wie ein erhebendes Symbol der Tatenkraft. Flaggen und goldene Standarten standen in Regelmäßigkeit an den Wänden. Zwischen den Teppichen waren einzelne Büsten von ernst und ehrenvoll wirkenden Männern zu erkennen, wobei es vielleicht nur Zufall war, dass eine der Büsten etwas versetzt auf einem minimal höheren Podest zeigte. Ein Mann mittleren Alters mit vollem Haar und einem bionischen Augenimplantat dass in seiner Struktur wachsam auf den Eingang des Raumes starrte, wohl davon ausgehend, dass die beiden Gardisten in Plattenrüstungen und Leopardenfellen nicht genügten.

Ein ins längliche gehender Tisch stand im hinteren Teil des massiven Gebäudes, dessen Teller und Besteck gerade abgeräumt wurde. Auffallen mochte der Tischkopf, der von einem halben Doppelring aus flachen Holzseiten umgeben war, ähnlich symmetrischen Flügeln welche den Thron umgaben. Das dunkle Mahagoniholz des Tisches wirkte edel und in seinem sanften Glitzern nahezu einzigartig. Man hätte fast meinen können dass der Tisch wummern würde, in sanfter Erschütterung.

Um genau zu sein waren es zwei Erschütterungen. In dem Raum, der allein ob seiner Optik als Kunstmuseum mit integriertem Bankettsaal hätte durchgehen können.

Doch ehe man darüber nachdenken mochte, wurde die Aufmerksamkeit auf die Anwesenden gerichtet, welche in ihrer edlen Tracht wie verbunden wirkten. Allesamt trugen sie dunkelblaue Uniformjacken, deren reiche Verzierung mit Goldstickereien wie auch bordeauxroten Epauletten und goldenem Lametta auf den Schultern sie als Offiziere auszeichnen mochte. Die Hosen – ehe sie in den Reiterstiefeln verschwanden - wie auch die Handschuhe waren in einem edel-gebrochenen Weiss gehalten, ebenso grosse Teile der Mützen. Der Adler auf der Brust der sie als Krieger als des Imperators auszeichenete, war von Orden verschiedenster Form umgeben und bedeckt. Auffallen mochte auch die tiefrote Schärpe mit den goldenen Fransen die alle über der Uniform trugen. Junge Männern wie ergraute und vernarbte Veteranen waren in den Reihen der Offiziere zu erkennen, doch mochte sie der Mann am Kopfende an Präsenz und Charisma alle überstrahlen.

Ein Mann mit lockigen schwarzen Haaren, welche schwerlich durch Mittel fixiert werden mochte saß am Kopfende, vielleicht 35 Jahre alt. Die aristokratischen Zügen mochten auf den ersten Blick einem jeden Respekt abringen, ebenso die stechend blauen Augen. Die kühlen Gebaren hatten etwas kühles, wie ein schlummender Vulkan voller Charisma und Tatenkraft. Er strich mit seinen weissen Handschuh zur Rechten seine perfekt sitzende Uniform glatt, wohlwissend dass dies nicht nötig war. Vielleicht lag es an beiden Erschütterungen, die gleich mit dem Abräumen des Tisches kamen.

Einer seiner Offiziere stürmte mit zwei Regulären herein.

Er blutete.
Rotes Blut.
Anmaßung.

Die kalte, in ihrer Modulation absolut ruhig-präzise Stimme des Obersts Enver Sejanus hob sich parallel zur mit der mit weisser Seide behandschuhten Hand um den jungen Leutnant Saint Cyr, Sohn des Entienne Saint Cyr Kommandant des XVII. Kavallerieregiments der Esseles Patrizier, seinen Gruß abnzunehmen und ihm mit einem „Was ist passiert, Leutnant, Saint Cyr ?“ zum Reden aufzufordern, der ersten Erschütterung Tribut zollend.

Er erzählte.
Die gesamte Geschichte
Über das frevelhafte Verhalten der Landsknechte.
Eine Schande.

Saint Cyr blutete.
Rotes Blut.
Anmaßung.

Der Blick der beiden Offiziere traf sich und in diesen Sekundenbruchteilen wurde festgestellt, dass diese Schande mit Feuer und Schwer gesühnt werden würde.


„Keldonia...“ Erklang die die kalte Stimme des Nachfahren von Horatio Sejanus und postwendend schnippste er mit seiner behandschuhten Hand. Sofort kamen eine überraschende Zahl von Adjundanten und Unteroffizieren zum Vorschein, welche den inzwischen leeren Tisch zwischen den Stabsoffizieren und Kommandanten mit Akten, Karten und anderen Details fluteten.

Erstaunlich, wie schnell die Metamorphose vonstatten gehen konnte.

Der Raum, der allein ob seiner Optik als Kunstmuseum mit integriertem Bankettsaal hätte durchgehen können, wurde innerhalb von Sekunden zu einem reich ausgestatten Generalstab.
Doch das Schnipsen löste auch das Rätsel der zweiten Erschütterung.

Arkane Holoprojektoren fingen auf einmal lauter als sonst an zu summen, waren sie doch bisher hinter dem verzierten Thron des Oberst versteckt gewesen. Das Wort „Keldonia“ schien einen Mechanismus in den Projektoren zu animieren denn nun entstanden auf den Doppelringen um den Thron verschiedene Projektionen....

...Projektionen von Kunst.

Verschiedene Skulpturen, Büsten und Bilder erschienen auf den Ringen und während die Offiziere schweigend ihren Anführer ansahen, versank er in eine Art starren Wachschlaf...eine ganze zeitlang. Die Minuten vergingen, vielleicht waren es nur zwei oder drei. Vielleicht auch Zehn. Doch dann schien Enver Sejanus zu erwachen, während sein Blick einem einfachen Bild galt, das gewisse Ähnlichkeiten mit Höhlenmalereien hatte. Menschen jagten Echsen.
Ein schmales, wölfisches Lächeln spannte sich um seinen Mund. Erst dann erhob er das Wort an seine Offiziere:


„Das 10. Keldonia hat die Ehre des Leutnants Saint Cyr und damit unseres Regiments befleckt. Wir werden diesen Fleck mit dem Blut dieses Pöbels wieder säubern.“

Zustimmendes Gemurmel der Offiziere, ehe Sejanus weitersprach, eine Skulptur aus Stahl ansehend, in ihrer Dichte einfach, genau wie die Verzierungen.

„Dieses 10. Keldonia....die selbsternannten Bravehearts“ Das spöttische Lächeln intensivierte sich einen Deut „...sind Zöglinge von der Welt Keldonia. Einfache Leben, keinerlei Spuren von höherer Bildung oder ein Aufstieg zu einem besonders zivilisierten Planeten. Die Strukturen der Organisation zeigen ein pragmatisches und auf Gewalt ausgerichtetes Verhalten der Gesellschaft.“

Er zeigte mit den behandschuhten Fingern auf die Skulptur.

„Dies sieht man an diesem Kunstwerk von Keldonia Mitte M37, Praezoc-Plastik. Keinerlei Verzierungen an den gängingen Formen, diese allerdinge überraschend weich für die gesamte Härte welche die Skulptur ausstrahlt. Dies zeigt uns den Pragmatismus wie auch die Tradition der Keldonier in ihrer Art der Kriegsführung. Das Fehlen von vielgliedrigen Elementen im Zentrum deuten auf eine Limitierung von menschlichen Ressourcen hin welchen sie durch Verbesserung der Kampfkraft des Einzelnen wettmachen werden. Der weiche Übergang beweist deren Stellung als formvollendete Jäger in einer bestimmten Militärgattung. Dadurch unflexibel und in ihrer Vollendung der Jagddoktrin überheblich. Sie wenden das gleiche Schema gegen jede Art von Feind an, wie uns das Zackenmuster an den Flanken zeigt – keinerlei Interesse an sanften Übergängen, zumindest hier. Das Werk zeigt uns, wie wir hier im Vergleich zu einer M34 Praezoc-Plastik sehen, keinerlei Veränderung in den Grundformen. Offensichtlich scheinen die Keldonier es nicht nötig zu haben, sich besonders auf Situationen einzustellen. Gleich einem Grox-Bullen, der immer mit dem Kopf durch die Wand will...egal ob Holz, Stein oder....Titan?“

Das Lächeln wurde stärker.

Saint Cyr blutete.
Rotes Blut.
Anmaßung.

Das Murmeln war kurz und von positiver Resonanz. Ganz so, als würden die Kommandanten ihrem Anführer vertrauen. Darin vertrauen, aus der Essenz der Kunst der jeweiligen Planeten die Wesenszüge des Volkes und deren Strategien herauszufiltern. Kein Zögern, kein Zweifel. Blindes Vertrauen, auf positiver Erfahrung basierend. Enver Sejanus wandte sich wieder der Höhlenmalerei zu.


„Hier, Eine Arcandor-Malerei, circa M29 präimperialer Zeitrechnung. Die überhand nehmende Darstellungsweise von Stahl und Eisen, wie auch die Malerei von Männern mit Eisenflügel lässt darauf schliessen, das die Regimenter mindestens motorisierter, eher mechanisierer Natur sind. Sehen sie die vielen Bogenschützen, welche hinter den Speeren die Echsenherde beschiessen. Ein festes Vertrauen in unterstützende Elemente neben der Hauptkampflinie, wohl starke Artillerie mechanisierter Natur. Schnell und flexibel, fest damit rechnend, der Angriffswucht des Feindes auszuweichen und beliebig zuzuschlagen. Chronischer Selbstzwang zum übernehmen der Schlachten Iniative.“

Wieder ein Schnippen, ehe die Vielzahl an Gegenständen auf den Doppelringen verschwanden und Platz für ein zentrales Gemälde aus vielen martialischen Motiven machte. Ein Mann mit Schwert und Hammer zerschmettert eine dreiköpfige Echse, welche schon auf den Höhlenmalereien vorkam. Die Stimme erhob sich, sorgsam moduliert:

„Saffa-Gemälde, circa M38 imperialer Zeichnung. Meine Herren, achten Sie darauf, wie der erste Kontakt mit den Tau-Xenoi den Stil ändert, genau da-“ Er zeigte auf die rechte Seite „Die Linien werden etwas stromlinienförmiger, ohne die Dichte aufzugeben. Stärkerer Fokus auf Überfalltaktiken mechanisierter Art. Dort drüben sind keldonische Spätwerke aus der Exsassa-Periode, Ende M40. Beachten sie die Parallelen zu den frühen Arcandor-Malereien und Praezoc-Plastiken aus der Mitte M37. Dies zeigt ein klares Unverständnis über verzerrter Symmetrie.“

Damit schien das Zauberwort des Zauberlehrlings gefallen. Oberstleutnant Michel Ney, Kommandant der Patrizier-Kürassiere erhob das Wort, Sejanus ruhig ansehend: „Sire, welche Strategie wählen wir gegen diese Wilden?“

„Das Keldash-Angriffsmanöver. Die Struktur des Angriffs wird die schlichten Gemüter dieser Wüstenbewohner überfordern und ihre Konzeption in der Frühphase untergehen lassen....das war es, meine Herren.
Oberstleutnant Ney, sammeln sie ihre Kürassiere, Leutnant Marmont, machen sie ihre Artillierie und die Munition bereicht. Saint Cyr, Davout und Mortier, sammeln sie ihre Truppen.

Ich will das XXXIV. Esseles Patrizier innerhalb von 30 Minuten kampfbereit haben.“

Saint Cyr blutete.
Rotes Blut
Anmaßung.

Die Keldonier würden bluten.
Flüsse aus Blut.
Sühne.

Enver Sejanus lächelte etwas stärker.
 
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Keldonia, ein äußerst unwirtlicher Wüstenplanet im Segmentum Solar.

Ständige Sandstürme, die die Bewohner in ihre geschützten Städte treiben. Auf Keldonia gibt es nur zwei Spezies: Menschen und Helodermaten. Helodermaten sind große Panzerechsen, deren Haut stark genug ist, um den Sandstürmen zu widerstehen. Die Keldonier nutzen die Helodermaten als Reittiere und in Notfällen auch als Nahrungsmittel. Außerdem gibt es Eisen. Keldonischer Stahl ist in der Lage, die Sandstürme ihres Heimatplaneten zu überstehen. Er wird in Panzern und Plattenrüstungen verwendet. Das Hauptexportmittel Keldonias. Da damit die Pflichtabgaben an das Departo Munitorum gedeckt sind, kämpfen die Regimenter Keldonias gegen Bezahlung, was ihrer Heimatwelt zum Wohlstand verhilft.

Keldonier sind für ihre Zähigkeit bekannt. Sie trotzen jeden Tag dem tödlichen Klima ihres Heimatplaneten, und besitzen einen hohen technischen Entwicklungsstand insbesondere was die Metallverarbeitung angeht.

Ihre regulären Truppen werden schon bei der Grundausbildung mit den leichten Panzerkampfwagen des Imperiums vertraut gemacht, und mit Plattenrüstungen und technisch hochwertigen Waffen ausgerüstet. Ihnen wird Selbstständigkeit, Loyalität und Zähigkeit schon vom ersten Tag an eingeimpft.

Erfahrene Soldaten verstehen es, ihre Kampfwagen geschickt vor dem Feind zu verbergen, und ihn so zu umfahren, dass sie ihn an verletzlichen Stellen attackieren können. Sie verzichten auf die unhandlichen Plattenrüstungen und die schwere Standardzusatzausrüstung der regulären Truppen, einerseits um dem Feind damit ihre Verachtung zu zeigen, andererseits, um noch reaktionsschneller agieren zu können, wenn es hart auf hart kommen sollte. Jedoch führen alle Trupps dieser Gattung leicht tragbare durchschlagsstarke Bewaffnung mit, um im Zweifelsfall auf alles vorbereitet zu sein.

Sie werden unterstützt von leichten Kampfläufern, die das Gelände ungesehen erkunden, und die keldonischen Panzerveteranen unterstützen.

Meistens werden sogar ein paar Milizionäre mitgeführt. Sie besetzen den Stab ihrer Anführer und sichern die Panzervorstöße mit vielseitiger Langstreckenbewaffnung und berittenen Einheiten.

Die Speerspitze der keldonischen Offensive bilden schwere Panzerfahrzeuge mit turmmontierten Geschützen. Sie wird außerdem von mobiler Artillerie gedeckt.

Oberstleutnant Corbenic ist der Anführer des berühmten 10. Keldonia, den „Bravehearts“. Er führte seine „Jungs“, wie er sie immer nannte, in den Aschewüsten um Hades auf Armageddon gegen die Heizaverbände der Orks in den Kampf, wo sich ihre Erfahrung in Wüsten, und ihre Zähigkeit bezahlt gemacht hatte. Corbenic trägt seit der Hades-Schlacht einen Ork-Spalta als Trophäe. Man munkelt, er stamme von einem Waaaghboss, den er eigenhändig getötet haben soll. Ob an den Gerüchten etwas Wahres dran ist, weiß man nicht. Jedenfalls bekam er nach der Schlacht das Honorifica Imperialis für seine Verdienste.

Der Auftrag von Polychodoros war dagegen keine besondere Herausforderung. Kultistenbanden hatte er schon einige Male zermalmt. Er tat es nur, wegen der guten Bezahlung, die ihm Polydochoros versprach. Es schien ihm etwas daran zu liegen gerade die Bravehearts einzusetzen. Bei seiner Ankunft fragte er sich, warum der Planet keine Orbitalverteidigung besaß. Unerfahrenheit, wie immer, schloss er daraus. Polydochoros wies ihm eine Kaserne in Akryphelon zu. Scheinbar die einzige. Sie war nämlich schon belegt…

Er sah nur die bunten Karrees und wusste schon, wen er vor sich hatte. Zinnsoldaten und Clowns, die mal wieder ihre nutzlosen Turnspiele machten. Geführt von lächerlich dekadenten Aristokraten, die ihre Gegner nur aus Bildern kannten, weil sie sich entweder vorher verpissten, oder aber nie im Kampf einen zu Gesicht bekamen. Er saß auf seinem Panzer und schaute seinen Stabssoldaten an: „Zinnsoldaten.“ Der nickte nur. Dann rief er: „Jungs, die ekeln wir hier raus!“ Gelächter.



Er ließ die Kolonne dicht vorfahren, sprang ab und bevor er sich richtig vor dem Tor aufbauen konnte, öffnete es sich und ein gepuderter Schönling mit einem Stock im Arsch (so sah er zumindest aus) stelzte auf ihn zu. Er war ein halbes Kind. „Ich bin Lieutenant Francois Saint Cyr, Sohn des Generals Etienne Saint Cyr, im Namen der XXXIV. Esseles Patri…“ – „Ich bin Corbenic, Kommandant meiner Bravehearts. 10. Keldonia. Gib mir sofort euern Chef!“ – „Werter Herr…Offizier, Oberst Enver Sejanus, Nachfahre der 26. Generation des Horatio Sejanus Kommandant der 2. Armee unter Generalfeldmarschall Macha–" „Hast du mich nicht verstanden?! Euern Chef will ich. Auf dein Aristokratengesülze kann ich verzichten!“ Offensichtlich wusste der kleine Lackaffe nicht mehr, was er sagen sollte. Er wurde rot, die pure Verachtung ob des Verhaltens des Keldoniers in sein junges und auffallend sanftes Gesicht gemeißelt. Keine Narben, keine Spuren von Pulverdampf. Lediglich eine verzierte Paradeuniform. Offenbar leicht zu beeindrucken. Während Corbenic den Hänfling von oben bis unten musterte, flog ihm plötzlich der weiße Handschuh des Offiziers ins Gesicht, begleitet von einer aristokratischen Schimpftirade, die gerade bei „…widerlicher Abschaum…“ angekommen war, als er, um die Sache abzukürzen, dem Offizier kurz und trocken ins Gesicht schlug Dessen Gesichtsfarbe wechselte von rot nach weiß, und er stolperte sichtlich um sein Gleichgewicht bemüht in Richtung Kasernentor.



Corbenic warf seinen Kameraden, die das Gespräch auf ihre Art interessiert verfolgten einen spöttischen Blick zu. Er erntete raues Gelächter. „Typisch Zinnsoldat.“ sagte er nur, bevor er sich wieder auf den Panzer setzte. „Jungs, ihr wisst selber am besten, was zu tun ist! Wir hauen für heute ab! Morgen werden wir den bunten Clowns zeigen, was es bedeutet, sich mit Keldoniern anzulegen!“

Corbenic riss ein Stück Helodermatenfleisch von seinem Knochen. Der Rest des Tieres drehte sich über einem kleinen Lagerfeuer. Seine Soldaten hatten ihre Verpflegung natürlich selbst mitgebracht. Sie saßen an ihre Transporter gelehnt, aßen und tranken irgendwas, spielten Karten oder rauchten. Aber man war nicht auf einen langen Aufenthalt vorbereitet. „Kost und Logis“, wie der inkompetente planetare Gouverneur gesagt hatte, sei ihnen „gestellt“. Also mussten sie es sich holen, soviel stand fest.

Er verschwendete noch einmal ein paar Gedanken an seinen heutigen Gegner. Esseles, eine dekadente Welt voller unnützer Geldverschwendung. Riesige Bevölkerungszahlen. Altertümliche Kriegführung. Unnütze Menschenverschwendung. Die Offiziere beißen sich an alten Traditionen fest, schicken ihre Soldaten in Massen in den Tod, für die sie vorher aufwendige Uniformen schneidern. Ihren Männern werden akribisch veraltete Kriegstaktiken eingeimpft, weshalb sie meistens über die Hälfte ihrer Soldaten im Kampf verlieren. Wenn sie gewinnen. Der Leutnant vorhin war noch nicht einmal ausgewachsen. Was soll man da über die uniformierte Masse denken…

Oberst Sejanus ist ein alter Nachfahre eines Offiziers des „Alten Fuchses“-Macharius. Bildet sich sicher viel drauf ein. Er ist das Herz und Hirn seiner Armee. Ohne ihn läuft bei den Esseles nicht viel zusammen. Er wandte sich an seine Bravehearts. Seine Ansprache war wie immer. Kurz. „Jungs! Morgen sind wir…gnädig… mit ihnen, habt ihr verstanden? Wir müssen für unseren richtigen Einsatz sparen!“. Er erntete zustimmendes Lachen. Er gab seiner Artillerie und den schweren Panzerkommandanten die üblichen Befehle, deren Zeitpunkt immer der gleiche, aber deren Inhalt oft anders war. Dann begab er sich auf seine provisorische Feldliegestatt, um eine bequemere Ruhe zu genießen, als er sie von zu Hause gewohnt war. Wir müssen aufpassen, dass wir hier nicht weich werden, dachte er noch, bevor er einschlief.
 
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@van Helsing:
Nicht doch, nicht doch 😱
Bedenke das die meisten Menschen um diese Tageszeit nicht am PC sind.

Nun, der Hintergrund ist auf jedenfall stimmig. Ich finds sehr schön das die Unterschiede der Regimenter ausgearbeitet wurden. Ihr habt euch vorbildliche Mühe gegeben sowas ähnliches wie einen guten Grund zu finden warum 2 imperiale Armeen gegeneinander zu Felde ziehen sollten.

Weiter so! Wenn die Kriegsberichte ähnlich hervorragend geschrieben werden wirds ein Fest fürs Kopfkino.
 
Verflucht Van Helsing!:angry:

Jetzt hast du die Pylos-Offensive noch nicht einmal vollkommen abgeschlossen da kommst du gleich mit dem nächsten Super-Spielbericht?

Ich glaub ich rauf mir heute meine Haare vom Kopf, ich will wissen wies ausgeht! Hier und bei der Pylos Offensive!:lol:
Mach hine! ^_^

Edit: Sollte sowas wie ein Kompliment sein^^
Also mir gefällt des auch wieder ganz gut, besonders wie dein Oberst die Kampfstrategien aus der Kunst (?) herleitet!
Go Patrizier! 😀
 
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Respekt kann ich da nur sagen genau wie bei der Pylos-Offensive . Einfach nur klasse.

Aber eine Frage hätte ich doch, auch wenn sie nicht direkt mit dem Spielbericht zu tun hat.

@van Helsing
Dein Oberst Enver Sejanus ist der zufällig nach dem Vorbild von Großadmiral Syndic Mitth'raw'nuruodo (Thrawn) aus den beiden Star Wars Trilogien von Timothy Zahn entstanden ? Mir vielen da einige Parallelen auf (ich weis ist nicht wichtig aber mich interessiert es halt).
 
Also um Aufklärung zu schaffen: Das ist eine Co-Produktion von uns beiden. Die Idee war, den ewigen Kampf zwischen den Fahrzeugen und der Infanterie auf das Spielfeld zu tragen. Jeder auf seinem Spezialgebiet sozusagen. Auf das Ergebnis bin ich selber gespannt, da ich es noch nicht weiß. ^_^ Das Spiel soll nämlich morgen stattfinden (VASSAL ftw...). Wir werden daher vor morgen nacht keine weiteren Ergebnisse präsentieren können. Auf jeden Fall freue ich mich auf die Herausforderung. Ich prophezeihe eine enge Angelegenheit, diverse Asse in diversen Ärmeln (zumindest hat van Helsing etwas derartiges verlauten lassen 😱) und einen zähen Kampf mit harten (aber fairen) Bandagen.
 
Oh und ich dachte wir sehen einige super bemalte figürchen 🙁
Das stimmt, so ansprechend, schön und begeisternd eure Vorgeschichten auch zu lesen waren,
war ich doch schlußendlich auch ein kleines bischen enttäuscht daß sich unter euren gut geschriebenen Niederschriften nicht doch noch der eine oder andere Schnappschuß von euren Armeen aufstöbern ließ...
Gibt es denn diese Armeen bereits auf dem Tisch...? Weil, als ich voller Neugier mal die Forensuche in Anspruch nahm, sich da kein Ergebniss einstellte...