Spieler-Umgang mit "Gotcha"-Regeln [Etiketten-Diskussion]

Wie geht ihr mit dem nicht vorgewarnten Einsatz von "Gotcha"-Regeln durch euren Gegner um?

  • Es ist Teil des Spiels, ich nehme meinen Fehler einfach hin

    Stimmen: 51 68,9%
  • Ich frage (höflich), ob ich meine Entscheidung nochmal zurück nehmen darf

    Stimmen: 30 40,5%
  • Sowas geht garnicht und das solltest du wissen, Mitspieler X

    Stimmen: 4 5,4%

  • Umfrageteilnehmer
    74

Zerzano

Grundboxvertreter
16 Juni 2011
1.473
6.643
17.011
Hi zusammen :)

Eben ein Video von Auspex Tactics über das Verhalten bei Gotcha Regeln gesehen und fand das sehr interessant (unten Link). Gotcha-Regeln beschreibt regeln, die effektiv darauf abzielen, dass der gegner sie nicht auf dem Schirm hat. Im weitesten Sinne sowas wie die plötzliche Heroische Intervention, die gerade früher noch sehr überraschend kam, bezeichnet es im engeren Sinne vor allem Codexinterne Regeln, die daher für deinen Gegner meist nur über dich einsehbar sind, wenn dieser nicht gerade auch die gleiche Fraktion spielt.

Das Beispiel war hier das Schocken einer Einheit in die Nähe einer SM Beschuss-Einheit (innerhalb von 12 Zoll), woraufhin der SM Spieler dann das Strategem Auspex ausspielt, und mit dem Beschuss potenziell die geschockte Einheit (nahezu) auslöscht.

AT hatte dazu eine Umfrage herangeholt, die darstellt, wie man selbst als "Regelinhaber" damit umgeht: Warnt man den Gegner vor dem Spiel vor, oder sogar in der Situation, gibt man ihm Hinweise ("Bist du dir sicher, dass du das tun willst?") oder frührt man sie ohne Ankündigung aus? Da kamen zu jeder verhaltensweise schlüssige Argumente und ich kann da jeden Ansatz verstehen.

Was mich jedoch nun auch interessieren würde (und weswegen hier eine Umfrage implimentiert ist) ist, wie geht ihr damit um, wenn ihr nicht gewarnt wurdet. Sagt ihr, es ist Teil des Spiels und nehmt euren Fehler hin? Fragt ihr (höflich) ob ihr eure Entscheidung nochmal zurück nehmen dürft? Oder geht für euch sowas seitens eures Mitspielers garnicht und ihr sagt eurem Mitspieler, wie ihr diese Aktion fandet?

Würde mich sehr über diese Diskussion über Etikette freuen, da ich selbst für alle drei Punkte irgendwie verständnis habe und gerne wüsste, wie ihr darüber denkt. :)


liebe Grüße
Zerzano
 
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Schleckosaurus

Gussgrat-Fetischist
Teammitglied
Super Moderator
1 Juni 2020
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Babenhausen, Allgäu
Ich persönlich bin bei meinen (B&B) Spielen immer offen und sage meinem Gegenüber, wie ich in einem solchen Fall auf seine Aktionen reagiere und welchen Nachteil er davon hätte.
So kommt es gar nicht zu Gotcha-Momenten, die den Spass an der Partie vollkommen verderben könnten.
Und das wünsche ich mir natürlich von meinem Gegenüber auch 🥰
Für mich persönlich ist es auch gar nicht möglich, bei 1-2 Spielen pro Monat alle Ausrüstungen und Stratagems aller Armeen zu kennen...
 
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Haakon

Tabletop-Fanatiker
Moderator
25 Juli 2012
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56.551
Ich bin ein Freund vom "wenn du dies tust, dann".

Wenn sich der Gegner beispielsweise neben meinen CDI stellt und die 3 Zoll abmisst, um nicht interveniert zu werden, dann weise ich ihn auf den Umstand hin, dass der 6 Zoll bräuchte. Gleiches gilt für Stratageme. Ich möchte, dass mein Gegner möglichst gut spielt und ihn nicht austricksen. Das geht nur mit Kommunikation.
 

Jedit

Tabletop-Fanatiker
25 Februar 2020
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Kommt auf die Umgebung des Spiels an. Bei einer lockeren Runde mit Kumpels würde ich ein „Sicher das du das tuen willst?“ nett finden, da beruht das aber auf Gegenseitigkeit. Will man allerdings “ernsthafter“ oder auf Turnieren spielen würde ich den anderen nicht warnen und meinen Fehler selbst auch akzeptieren. Da muss ich dann einfach den Codex meines gegenübers lernen wie meinen eigenen wenn ich nicht in die Falle laufen will.

Ich hab jetzt mal für „den Fehler hinnehmen“ gestimmt da ich finde das man kein „Recht“ darauf hat vorgewarnt zu werden. Die Regeln stehen ja jedem, theoretisch, zur Verfügung. Ob das jetzt Spaß macht oder die Menge an „Gotchas“ gutes Spieldesign sind können jeweils nochmal ne ganze Diskussion füllen. :D
 

Vassius

Malermeister
27 Januar 2010
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15.491
In Freundschaftsspielen warne ich meinen Mitspieler immer vor sowas, das gehört einfach dazu. Fairplay und so.
Ich will ja durch gutes Spielen gewinnen, nicht durch einmal anwendbare Tricks.
Auf Turnieren dagegen weise ich nicht darauf hin, ich werde erfahrungsgemäß auch nicht vorgewarnt.
Und wenn ich dann in eine Falle gelaufen bin, nehme ich es hin. Aus solchen Fehlern lernt man dann sehr schnell.
 

Zerzano

Grundboxvertreter
16 Juni 2011
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17.011
Ich hab jetzt mal für „den Fehler hinnehmen“ gestimmt da ich finde das man kein „Recht“ darauf hat vorgewarnt zu werden. Die Regeln stehen ja jedem, theoretisch, zur Verfügung. Ob das jetzt Spaß macht oder die Menge an „Gotchas“ gutes Spieldesign sind können jeweils nochmal ne ganze Diskussion füllen. :D
Super, das du das auch noch mal klarstellst. :) Nicht Regeldiskussion sondern Etiketten-Diskussion.:)

Persönlich warne ich häufig vor, manchmal kommt es jedoch auch dazu, dass mir selbst erst dann gewahr wird, hey, das geht. Wenn mein Gegner da dann fragt, ob er seine Entscheidung noch mal überdenken kann sage ich aber nur in den seltesten Fällen nein. Z.B. wenn der Gegner ähnlich drauf ist, wenn sowas bei mir passiert.

Wenn es aber um den Fall geht, das ich von einer Gotcha-Regel überrascht werde, dann nehme ich sie, wenn auch zugegebenermaßen manchmal mit einem traurigen Gesicht hin. Es ist Teil des Spieles und so wie ingame die Soldaten davon überrascht wurden, wurde ich das eben auch. So ein wenig, wie bei einem Rollenspiel, wo man ja auch versucht, nicht zu sehr auf der Metaebene zu spielen. :) da weiß ich auch nicht, was der GM geplant hat und reagiere einfach auf das, was sich mir, teilweise auch sehr überraschend, darbietet. :)

liebe Grüße
Zerzano
 

xL_Freak

Grundboxvertreter
16 Dezember 2020
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Peißenberg / Oberbayern
Hmm... schwierig. Wir haben in unserer Spielgruppe noch gar nicht wirklich drüber geredet, deswegen binde ich dich hier ungefragt mal mit ein @Cypress0102 . Falls da Klärungsbedarf bestehen sollte, können wir die Gelegenheit gleich nutzen.

Witzigerweise hatten wir gerade am Wochenende so eine Situation, die zudem auch Spielentscheidend war. Er hatte Rapid Redeployment nicht auf dem Schirm gehabt, was effektiv dafür sorgte das sämtliche Key-Einheiten Runde 1 vom Brett genommen wurden. GOTCHA! :confused: Dann hatten wir ebenfalls mal den Deep Strike -> Auspex Vorfall...

Anders herum ist mir das aber auch schon passiert. Beispielsweise wusste ich nichts über die Psi-Kraft Da Jump, oder von unserem dritten Mitspieler, der Psi-Kraft Warptime. Hat mich beide Male kalt erwischt. Wenn ich genauer drüber nachdenke, würden mir sicher noch mehr Beispiele einfallen, aber der Punkt ist: Zu dem Zeitpunkt mag das für mich als Empfänger natürlich ärgerlich sein, aber es gehört meiner Meinung nach auch irgendwie mit dazu. Ich halte es auch nicht für sinnvoll, jede Reaktion von mir mit meinem Mitspieler durchzukauen. Es ist ein Wargame, was wir spielen. Und da gehören ein paar Kniffe und Asse im Ärmel einfach mit dazu. Das macht für mich persönlichen einen großen Teil der Spannung mit aus. "Was zauberst du als nächstes aus deinem Hut um mir Ärger zu machen?"

Was nicht heißen soll, dass ich über meine Intentionen überhaupt keine Absprachen treffe. Beispielsweise ging es am Wochenende darum, wo nun ein paar der Ork Modelle platziert werden sollen, bzgl. Line of Sight, wo ich angekündigt habe "Stell auf, ich feuer eh kein Overwatch!"

Das ist meine Sicht der Dinge, ich nehme aber diesbezüglich gerne Rücksicht auf meine Mitspieler. Wenn dieser wünscht, dass ich sowas abspreche, dann mach ich das gerne. Also @Cypress0102 : come clean, now! :)

Anders herum wünsche es mir ausdrücklich, von euren Gotcha Regeln nichts zu wissen. Das ist mein Weg des Kung-Fu, ich lerne einfach besser durch Erfahrungen die ich mache und am besten lerne ich von schlechten Erfahrungen, sowie Niederlagen, oder Gotcha Regeln.
 
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Daason

Bastler
17 Januar 2017
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Bei B&B-Spielen sprechen wir das auch an nach dem Motto "dann kann ich aber xyz machen, wenn du das tust". Ein zweites und drittes Mal auch. Beim vierten Mal muss aber Lehrgeld bezahlt werden ;).
Wir sprechen allerdings auch vorher über neuen Kram auf der Platte. Also was ist das für eine Einheit, was kann die etc. Wir werfen eigentlich nie einfach nur die Listen hin und sagen "steht alles in meinem Dex wenn du was wissen möchtest".

Bei Turnieren (kommt auch mal vor das ich da bin) sehe ich das dagegen anders. Dort habe ich eigentlich nur bei wirklich wirklich "dummen Sachen" mal was gesagt. Aber grad das Thema abmessen gegen eine Heroische Intervention und dann nicht fragen ob meine Einheit ggfs. 6 Zoll intervenieren kann würde ich nicht proaktiv auf einem Turnier ansprechen. Klar wenn der Gegner fragt bekommt er die Info, auch wenn das ggfs. über ein Stratagem geht. Das ist zumindest meine Interpretation von "Sportmanship"; wenn mein Gegenüber fragt bekommt er auch eine komplette Antwort was in der Situation "geht". Wenn er nicht fragt..... 🤷‍♂️
 

Sieben

Bastler
12 August 2009
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9.011
Ich persönlich finde ja diese Differenzierung in Richtung "in BB/privaten Spielen weiße ich drauf hin" und gleichzeitig "in Turnieren aber nicht" ja problematisch, weil es einerseits zeigt: eigentlich findet man es ja schon besser wenn man drauf hingewiesen wird, aber bloss weils ein Turnier-Setting ist, muss ich mir jeden Vorteil ergaunern, den ich kriegen kann? Passenderweise habe ich gestern ein Interview von Nick Nanvati (ein recht "bekannter" 40kler aus dem Arts of War Kosmos, der vor kurzem ein großes GT gewonnen hatte) gesehen, wo es unteranderem auch um dieses Thema ging. Er meinte dort, das zumindest seiner Erfahrung nach (also auf den Top-Tischen) solche Gotcha-Moments vermieden werden, weil a) offen kommuniziert wird und b) Take-Backs wo immer möglich von beiden Seiten erlaubt werden. Er schließt dieses Segment damit ab, dass (sinngemäß) ein Sieg wegen eines Gotcha-Moments oder weil einer eine Regel grad besser kennt als der andere nichts wert sind und die Topspieler ihre taktische Finesse beweisen wollen.
Ich seh das eigentlich ähnlich und hoffe immer, das mein Gegenüber das genauso sieht.
 

Jedit

Tabletop-Fanatiker
25 Februar 2020
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24.072
Ich persönlich finde ja diese Differenzierung in Richtung "in BB/privaten Spielen weiße ich drauf hin" und gleichzeitig "in Turnieren aber nicht" ja problematisch, weil es einerseits zeigt: eigentlich findet man es ja schon besser wenn man drauf hingewiesen wird, aber bloss weils ein Turnier-Setting ist, muss ich mir jeden Vorteil ergaunern, den ich kriegen kann? Passenderweise habe ich gestern ein Interview von Nick Nanvati (ein recht "bekannter" 40kler aus dem Arts of War Kosmos, der vor kurzem ein großes GT gewonnen hatte) gesehen, wo es unteranderem auch um dieses Thema ging. Er meinte dort, das zumindest seiner Erfahrung nach (also auf den Top-Tischen) solche Gotcha-Moments vermieden werden, weil a) offen kommuniziert wird und b) Take-Backs wo immer möglich von beiden Seiten erlaubt werden. Er schließt dieses Segment damit ab, dass (sinngemäß) ein Sieg wegen eines Gotcha-Moments oder weil einer eine Regel grad besser kennt als der andere nichts wert sind und die Topspieler ihre taktische Finesse beweisen wollen.
Ich seh das eigentlich ähnlich und hoffe immer, das mein Gegenüber das genauso sieht.

Als ehemaliger Magic Spieler der auch häufiger auf GTs war muss ich dem Herrn teilweise recht geben. An den Toptischen ist die Atmosphäre deutlich freundlicher und offener als an den mittleren, da wird mit wirklich harten Bandagen gespielt und um jeden Vorteil gefeilscht und sei es noch so sinnlos. Trotzdem wird dir an den Toptischen keiner irgendwas schenken. Denn zur taktischen Finesse gehört, meiner Meinung nach, auch wissen was der Gegner kann und da passend drum herum Spielen. Jetzt sind Magic und Warhammer natürlich Grundlegend unterschiedliche Spiele aber einen Missplay zurücknehmen find ich immer sehr schwierig. Vorsicht plakative Überspitzung vorraus: "Wirf die Würfel doch nochmal, sind ja echt schlecht gefallen diesmal." 🦄
 

Sieben

Bastler
12 August 2009
788
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9.011
Schöne plakative Überspitzung :geek:
Natürlich sind mit Take-Backs aber auch nicht alle möglichen Situationen gemeint, aber bspw. eben so Sachen wie: ah, wenn ich innerhalb einer bestimmten Range schocke kannst du auf mich schießen, na gut, dann schock ich woanders hin oder: ach mist, ich hab jetzt schon einen Nahkampf durchgeführt, aber hab vor lauter Hektik (man darf ja nicht vergessen, dass grade Turnierspiele auch immer einem enormen Zeitdruck unterliegen) einen Charge vergessen, lässt du mich den noch nachholen?

Ich finde einfach das Konzept/Prinzip "Play-to-Intend" wichtig.

Denn zur taktischen Finesse gehört, meiner Meinung nach, auch wissen was der Gegner kann und da passend drum herum Spielen.
Interessanterweise widerspricht Nick dieser Aussage recht deutlich. Er sagt (wieder sinngemäß), dass gerade an den Toptischen sehr viel in Codex nachgelesen wird, weil die Topspieler weniger Zeit damit verbringen Regeln (anderer Fraktionen) auswendig zu lernen, als viel mehr damit die eigene Fraktion perfekt zu beherrschen und zwar nicht nur im Hinblick auf Regeln (welche Stratagems gibt es, welche Warp Charge hat Psikraft X, etc) sondern im Hinblick darauf wie sie sich spielt und wie die unterschiedliche Phasen perfektioniert werden. In dem Sinne finde ich es nämlich auch bedenklich zu sagen:
Die Regeln stehen ja jedem, theoretisch, zur Verfügung.
Ich will auf einem 40k Turnier ja gut abschneiden, weil ich meine Armee möglichst gut pilotiere und nicht weil ich das massive und immer größer werdende 40k Regelkompendium besser auswendig gelernt habe, als meine Mitspieler.
 
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Tsaragrad

Grundboxvertreter
19 Januar 2010
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Ich will auf einem 40k Turnier ja gut abschneiden, weil ich meine Armee möglichst gut pilotiere und nicht weil ich das massive und immer größer werdende 40k Regelkompendium besser auswendig gelernt habe, als meine Mitspieler.
Ich schätze "echte Topspieler" wollen und können beides! Frei nach Art of War: "Kennst Du Dich selbst und den Gegner wirst Du gewinnen, kennst Du nur Dich oder den Gegner, hast Du eine Chance, kennst Du nichts, solltest Du zu Hause bleiben!" :D
 
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Sieben

Bastler
12 August 2009
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Ich schätze "echte Topspieler" wollen und können beides! Frei nach Art of War: "Kennst Du Dich selbst und den Gegner wirst Du gewinnen, kennst Du nur Dich oder den Gegner, hast Du eine Chance, kennst Du nichts, solltest Du zu Hause bleiben!" :D
Im Endeffekt stimmt das sicher und eine gewisse Grundkenntnis über jeden Gegner hat man als Topspieler sicherlich (und sollte man als Turnierspieler in Grundzügen sowieso haben), aber dieses Wissen muss (und kann - meiner Meinung nach) nicht bis ins letzte Detail gehen. :)
 

Sniperjack

Hüter des Zinns
7 Mai 2011
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23.746
Forgeworld Mobile
Ob in B&B Spielen oder auf Turnieren, weise ich schon mal einen vermeitlich schwächeren Gegner auf Spielfehler hin (gerade wieder an diesen BloodBowl Turnier WE, und ganz diametral zu meinen Erfolg).
Besonders dann, wenn ich ggf. schon früh in Führung bin. Nichts ist schlimmer, als abzufrühstücken oder abgefrühstückt zu werden.
Ich frage auch schon mal vor welcher Kombo und Einheit ich mich in Acht nehmen soll, wenn ich die Gegnerliste so gar nicht kenne (wer kennt heute schon alle Listen bis ins FF). Gehört alles zur Nettikette. Leider erlebt man doch schon mal Gegner, die dann keine Antwort geben wollen. Null Sportsmanship.
Früher gab es da mal auch ausgezeichnete Preise. Aber die haben sich bei uns nicht durchgesetzt. Weil sie von einigen Spielern genutzt wurden um den Gegner noch mal einen reinzudrücken, oder im Team sich Punkte zuzuschieben. Da ich gar nicht um die Spitze mitspielen möchte, ist es mir in der Regel auch lieber ich verlieren die erste Runde und habe ein schönes WE (andere würde mir U-Boot-Fahren vorwerfen ;) )
 
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Nightpaw

Malermeister
6 März 2005
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18.656
Ich finde das eine sehr schwierige Frage, besonders, weil einem oft gar nicht bewusst ist, dass man gerade eine für andere Spieler möglicherweise exotische Option einsetzt. Beispielsweise das oben aufgeführte Warptime. Ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht, ob meinem Gegner bewusst ist, dass ich damit einer Nahkampfeinheit so viel Zusatzbewegung verschaffen kann, dass sie eine Runde früher als von ihm erwartet in seine Verteidiger rauscht. Sollte man jede einzelne Psikraft und jedes Stratagem, das man hat, vor dem Spiel mit dem Gegner durchkauen? Im übrigen kann ja auch mein Psitest in die Hose gehen.

Ich spiele im Moment auch eher selten, und entdecke manchmal ein passendes Stratagem eher situationsbedingt und zufällig. Ich fände es für mich persönlich auch eher peinlich, wenn ich zu meinem Gegner sagen würde: "Oh, wenn ich gewusst hätte, dass Du mein Manöver mit Deinem Stratagem kontern kannst, hätte ich ganz anders aufgebaut! Kann ich das noch mal ändern?"

Etwas anderes ist es, unerfahrenere Spieler auf etwas hinzuweisen. Mein Sohn (11) ist noch nicht so regelfest. Selbstverständlich sage ich dem z. B., dass ich mit meinen Charakteren eine heroische Intervention machen kann, wenn er zu dicht an mich rankommt.
 
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Gigagnouf

Malermeister
21 April 2020
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9.201
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Wickede (Ruhr)
Immer sprechen, warnen wenns vorkommt.

In der Aufstellung würde ich nicht auf Auspex Scan hinweisen, wohl aber sobald der Mitspieler ansagt er würd gerne dort hin schocken wollen.
Der Gotcha! Moment ist da zwar auch schon passiert, weil er vielleicht seinen Plan darauf aufgebaut hat dort wen zu parken, aber alles haarklein durchkauen würde ich auch nicht.

Vor dem Spiel aber definitiv "Charakter X hat WT Y und bufft damit Z"
Dann kann der Mitspieler nachfragen was das tut, und gut.

Ich spiel aber auch nicht um zu gewinnen, gab da doch mal diesen Typen der seinem Gegner die Bewegungsphase beendet hat weil er was geschockt hat auf nem Turnier, sowas würde mit mir nie passieren, bzw. wenn mir jemand so kommt könnte er ab diesem Punkt dann gegen das Gelände spielen.
 

AlexChristo

Hintergrundstalker
9 September 2013
1.235
291
13.896
Ich sehe das ambivalent.

Generell kann man kaum alle Regeln, die es bei jeder Armee gibt, auf dem Schirm haben. Sei es Gefechtsoptionen oder "normale" Armeeregeln. Als Gelegenheitsspieler schon garnicht. Wenn der andere mir also kurz (man will sich ja auch nicht stundenlang Regeln angucken) seine Armee vorstellt, werde ich mir nicht alles behalten und vielleicht nur die wichtigsten Sachen merken. Im Spiel fände ich es dann schon fair, wenn der Partner mich bzw. ich den anderen warne, wenn ggf. eine besondere Regel zum Einsatz kommt. Erst recht, wenn es ein Game-Changer sein kann.

Wenn ich mich mit mehreren für ein Turnier treffe, sei es privat, oder auch "öffentlich", dann finde ich es nicht zu viel erwartet, sich auch etwas mit
den vertretenen Armeen zu beschäftigen. Nicht, dass man jede Regel kennt, aber vielleicht schon besondere Dinge, die einen Hart treffen können.
Aber auch auf einem Turnier fände ich es fair, dem anderen z. B. zu Beginn des Spieles ein paar wichtige Informationen zu meiner Armee zu geben, gerade wenn er wenig Ahnung hat. Sowas wie das Interceptoren sich schon in der ersten Runde, wenn sie aufgestellt wurden, teleportieren könnten oder sowas.

Man sollte sich auch vor Augen führen, dass das Gewinnen eines Spiels durch Regelunkenntnis des anderen nicht wirklich ein toller taktischer Sieg ist.
 

xL_Freak

Grundboxvertreter
16 Dezember 2020
1.364
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8.456
39
Peißenberg / Oberbayern
Ich spiel aber auch nicht um zu gewinnen, gab da doch mal diesen Typen der seinem Gegner die Bewegungsphase beendet hat weil er was geschockt hat auf nem Turnier, sowas würde mit mir nie passieren, bzw. wenn mir jemand so kommt könnte er ab diesem Punkt dann gegen das Gelände spielen.
Naja, dieses Beispiel geht aber auch in eine etwas andere Richtung. Ist das in diesem Sinne wirklich eine Gotcha Regel?
Wenn ich sowas sehe, dann gehe ich erst einmal davon aus, dass mein Gegenspieler mit Sicherheit den Regelablauf vergeigt bzw. durcheinander gebracht hat. In SO einem Fall bin ich zu 100% auf eurer Seite und sage: "Dude, willst du das wirklich tun, denn eigentlich müsstest du das am Ende der Movement Phase tun." Das ist aber in meinen Augen kein Ass, was speziell ich im Ärmel habe. Das ist für mich Fair play, den Gegner drauf hinzuweisen das er gerade einen "offensichtlichen" Fehler macht und die Möglichkeit gibt das rückgängig zu machen.

Aber Strats wie Auspex Scan? Ist es wirklich unfair, meinem Gegner nichts davon zu sagen? An die Sache mit MTG musste ich auch bereits denken. Hier wie da spiele ich einer gewissen Intention, möchte meinen Mitspieler in Fallen laufen lassen. Ist es denn noch eine Falle, wenn ich vorher drauf zeige und sage: "Übrigens, Boobytrap!". Die Frage die sich mir hier stellt ist, wo fängt man an, drauf hinzuweisen, und wo hört man auf?

Aber das sollte man am besten untereinander vorher ausmachen, damit es währenddessen keine Missverständnisse gibt.
 

Gigagnouf

Malermeister
21 April 2020
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9.201
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Wickede (Ruhr)
Naja, dieses Beispiel geht aber auch in eine etwas andere Richtung. Ist das in diesem Sinne wirklich eine Gotcha Regel?
Wenn ich sowas sehe, dann gehe ich erst einmal davon aus, dass mein Gegenspieler mit Sicherheit den Regelablauf vergeigt bzw. durcheinander gebracht hat. In SO einem Fall bin ich zu 100% auf eurer Seite und sage: "Dude, willst du das wirklich tun, denn eigentlich müsstest du das am Ende der Movement Phase tun." Das ist aber in meinen Augen kein Ass, was speziell ich im Ärmel habe. Das ist für mich Fair play, den Gegner drauf hinzuweisen das er gerade einen "offensichtlichen" Fehler macht und die Möglichkeit gibt das rückgängig zu machen.
Hast Recht, stimmt.

Geht für mich aber mit einem ähnlichen Mindset einher.
 
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exilant

Hintergrundstalker
27 Dezember 2017
1.173
1.753
11.926
Ich bin mal ganz böse und nehm als Aufhänger mal das Zitat von @Sieben:
Er schließt dieses Segment damit ab, dass (sinngemäß) ein Sieg wegen eines Gotcha-Moments oder weil einer eine Regel grad besser kennt als der andere nichts wert sind und die Topspieler ihre taktische Finesse beweisen wollen.
Ich seh das eigentlich ähnlich und hoffe immer, das mein Gegenüber das genauso sieht.
Welche "taktische Finesse"? 40k hat abgesehen von solchen "Gotcha"-Momenten, also ich nutze irgend einen Stratagem den der Gegenüber wegen der Flut der Veröffentlichungen gar nicht auf dem Schirm haben kann und der irgend welchen sicher geglaubten Mechanismen einfach bricht, gar keine taktischen Aspekte mehr. Es gibt keine Angriffswinkel, Kreuzfeuer, Flankenboni oder irgend etwas wie man sich rein durch spielerische Aktionen einen Vorteil verschaffen kann (wie auch, in 4 Zügen pro Spiel?). Es gibt nur Synergien von Einheiten/Auren/Stratagems und eben solches "regelbrechen" via Stratagem.

Von daher: jaein.
Ich weise Spieler darauf hin wenn sie offensichtliche Fehler machen und lasse das dann auch zurück nehmen. Das klassische Beispiel "noch nicht alles bewegt wenn man schockt" wurde schon genannt. Natürlich sag ich da "Wenn du das machst, kannst du danach keine andere Einheit mehr bewegen" oder ich lass es laufen und sag dann "ist OK wenn du die jetzt bewegt, aber denk dran: eigentlich wäre die Bewegungsphase mit dem schocken vorbei gewesen" oder ähnliches.
Ebenso verfährt man mit Anfängern natürlich zurückhaltend. Man muss da nicht jedes stratagem auch nutzen um sie in runde 2 komplett von der Platte zu nehmen, nur weil man es kann.
Auch gehören für mich deutliche Armeelisten, also wo klar verzeichnet ist wer welche Ausrüstung trägt dazu, die auch der Gegner ansehen kann. Und auch gerne nachfragen oder in meinem Codex nachlesen was eine bestimmte Ausrüstung bringt (natürlich im Rahmen. kein stundenlanges lesen).
Aber explizit "Wenn du dahin schockst gibt es einen Auspex-Scan und ich ballere" - Nein. (Ausgenommen wieder Anfänger und das Spiel dient primär dem "lernen"). Denn dann ist der ganze Nutzen dieser Ausrüstung dahin, für die man ja auch meistens Punkte und/oder BP zahlt. Und ohne diesen "Gotcha-Effekt" ist die Ausrüstung praktisch sinnlos.
Insofern nehm ich das natürlich auch hin. Letztlich lernt man auch nur über solche Momente.

Wär natürlich trotzdem schöner solchen Blödsinn gäbe und bräuchte es gar nicht und 40k wäre ein Spiel bei dem man sich tatsächlich durch gutes Spiel Vorteile erarbeiten könnte :devilish: