Spieler-Umgang mit "Gotcha"-Regeln [Etiketten-Diskussion]

Wie geht ihr mit dem nicht vorgewarnten Einsatz von "Gotcha"-Regeln durch euren Gegner um?

  • Es ist Teil des Spiels, ich nehme meinen Fehler einfach hin

    Stimmen: 51 68,9%
  • Ich frage (höflich), ob ich meine Entscheidung nochmal zurück nehmen darf

    Stimmen: 30 40,5%
  • Sowas geht garnicht und das solltest du wissen, Mitspieler X

    Stimmen: 4 5,4%

  • Umfrageteilnehmer
    74
Habe für "Es ist Teil des Spiels, ich nehme meinen Fehler einfach hin" gestimmt.

Kann mich noch erinnern wie ich mit meinem Space Wolves in der 2. Edition den Leman Russ meines Gegenspielers im Nahkampf angegriffen habe und der mir dann breit grinsend mitteilte das der Leman Russ die Upgrade Karte "Elektro Hülle" hat.
Die Sturmfrisur und die dramtisch schlechte Bemalung des Gesichts meines Space Wolves mit Energiefaust haben noch dazu beigetragen das wir beide aus dem Lachen nicht mehr raus kamen.

Auch die ersten Spiele in der 9. Edition waren für mich überwiegend mit Gotcha Momenten gefüllt, aber das habe ich mir auch so gewünscht.
Bin ein Schmerzlerner und lerne gerne das Spiel beim Spielen.
Aber Prinzipiell bin ich jemand der nicht wegen so einen Mist gewinnen möchte, und deshalb meinen Gegenüber informiere, und umgekehrt sieht das bisher ebenfalls so aus. Auch mal eine Aktion Rückgängig machen ist okay, am Ende ist es wichtiger das man irgendwie ne Cineastische Schlacht hinbekommt, und nicht der Gegner wegen dem Stolpern über die eigenen Schnürsenkel verstirbt.
Aber bei kritischen Momenten muss man auch mal zu seinen Fehler stehen und kann nicht erwarten das der Mitspieler einen dabei immer assistiert, wie man Ihn am besten zerlegt. Das Ziel bei uns, ist es am Ende ein Spiel auch ohne "Stützräder" machen zu können.

Das ist alles leichter gesagt als getan, aber es hilft ungemein das meine Mitspieler und ich uns seit der 7. Klasse kennen und wir daher schon ne sehr aus tarierte Art haben miteinander umzugehen und zu spielen.
 
So seh ich das auch: "Wenn du das tust, habe ich die Möglichkeit xy zu tun."
Und dann kann sich mein Gegenüber immer noch anders entscheiden.
Ich mag das auch,nenn es (in Anlehnung an Riddick 2) "..den Suppentassen Moment.."?
Ich hab nicht die Möglichkeit, zu jeder Armee jedes Stratagem (oder Warlord Trait Combo mit Psi und weiß nich was) auswendig zu lernen und in jeder Situation direkt zu begreifen, was passieren könnte. Insofern finde ich es fair, den Gegner drauf hin zu weisen. Dann kann er seine Aktion durchführen oder eben nicht.
Wäre immo schon eine Vollbeschäftigung. Habe eigentlich schon immer mal auf den Auftritt von Berufsspielern wie beim Poker gewartet.?
Wenn mir ein "Gotcha"-Moment passiert, nehme ich das hin ... so is das Spiel. Gegner dürfen einen auch mal überraschen mit ihren Aktionen 🙂
"..thats the Tide of War !",alles vorhersehbar machen wäre langweilig.?
Ich bin auch kein Freund von "Gotcha" Spielweise.
Wenn es zum einzigen Mittel/Zweck eines Mit/Gegenspielers wird,fände ich es blöd,sonst ist es okay und sorgt meist für die Spiele die man sich merkt.?
Habe für "Es ist Teil des Spiels, ich nehme meinen Fehler einfach hin" gestimmt.
Ich auch.
Obwohl ein paar Differenzierungen mehr besser gewesen wären.
 
So wie ich das hier lese kommt es im Endeffekt darauf an wie der Gotcha Moment erzeugt wird. Ist der Gotcha Moment etwas auf das ich mich bewußt einlasse weil ich mir eh nicht alle Regeln oder mögliche Synergies des Gegners merken kann bzw. weil es die abgemachte Spielweise zwischen beiden Mitspielern ist. Oder kommt der Gotcha Moment weil ein erfahrener Spieler versucht meine Unkenntnis auszunutzen um damit das Spiel an sich zu ziehen bzw. aktiv wichtige Informationen zurückhält um damit einen Vorteil zu erringen.

Beim Ersteren denke ich mir hat keiner was dagegen (Wurde ja möglicherweise auch aktiv abgesprochen) während beim Zweiteren wir uns einig zu sein scheinen das dies kein gutes Spielerverhalten ist.
 
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Beim Ersteren denke ich mir hat keiner was dagegen (Wurde ja möglicherweise auch aktiv abgesprochen) während beim Zweiteren wir uns einig zu sein scheinen das dies kein gutes Spielerverhalten ist
Wie gesagt, ich würde sogar noch weiter gehen und das aus eigener Erfahrung nervige repetative Einsetzen bzw gezielte darauf hinarbeiten/ausnutzen solcher Momente mit reinnehmen. Für mich ist das nur eine andere Form von "Bullying" und hat in einem fairen Spiel, was beiden Seiten Spaß machen soll nix zu suchen.
Mein Lieblingsbeispiel dazu stammt aus WHFB und nannte sich bei uns Kröten/Monsterklatsche bzw Herodyson und wurde gern von Skavenspielern genutzt.Diese Skaventypisch unzuverlässige Kombi konnte man mit ein paar Extra-punkten todsicher machen,da war nach ein paar Wiederholungen in mehreren Spielen dann jeglicher Spaß dahin.
Das gegenseitige "eiskalt erwischt" ist situativ okay und meistens auch lustig,als Spielstil aber nicht.
 
So wie ich das hier lese kommt es im Endeffekt darauf an wie der Gotcha Moment erzeugt wird. Ist der Gotcha Moment etwas auf das ich mich bewußt einlasse weil ich mir eh nicht alle Regeln oder mögliche Synergies des Gegners merken kann bzw. weil es die abgemachte Spielweise zwischen beiden Mitspielern ist. Oder kommt der Gotcha Moment weil ein erfahrener Spieler versucht meine Unkenntnis auszunutzen um damit das Spiel an sich zu ziehen bzw. aktiv wichtige Informationen zurückhält um damit einen Vorteil zu erringen.

Beim Ersteren denke ich mir hat keiner was dagegen (Wurde ja möglicherweise auch aktiv abgesprochen) während beim Zweiteren wir uns einig zu sein scheinen das dies kein gutes Spielerverhalten ist.
Komm jetzt auf die Definition von "Gotcha-Moment" an - aber aus meiner Sicht impliziert der Begriff, dass ich vor Eintreten der Konsequenz keine Ahnung von ihrer Existenz hatte...
Also nehme ich bewusst ein Risiko in Kauf, sondern werde von Fähigkeiten / Möglichkeiten meines Gegenspielers überrascht.

Wir versuchen diese Situationen zu vermeiden und weisen darauf hin - Aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen, dass ich so die beste Spielerfahrung, den meisten Spaß aus dem Hobby ziehe.
Sollte mein Gegenüber, aus welchem Grund auch immer, darauf bestehen solche Informationen nicht vor in Kraft treten mit mir zu teilen, dann sei es ihm gegönnt, aber vermutlich wird das Spielklima ein wenig drunter leiden...
 
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Stratagems sind der Quell allen Übels
Wie steht ihr denn dazu, wenn der Gegner offensichtlich Grundmechaniken vergisst?

Bspw. steht ein Transporter an einem Missionsziel und der Gegner stellt zwei Modelle ran, um das Ziel mit Mehrheit zu halten. In der Schussphase wird dann jedoch der Transporter als Ziel angesagt, wobei vergessen wird, dass man wegen der Passagiere direkt die Mehrheit am Ziel verlieren kann, wenn der Transporter vernichtet wird. Oder ein Charakter sitzt drin und kann in die gegnerische Einheit intervenieren und sie auslöschen, wenn das Fahrzeug aufgeschossen wird.

Oder wenn der Gegner eine offensichtlich schlechte Reihenfolge wählt? Besonders häufig passiert sowas durch das Counteroffensive Strat - sagt ihr dem Gegner: "Wenn du hier anfängst, werde ich da unterbrechen."? Kann auch mit Grundmechaniken passieren, z.b. wenn zwei befreundete Einheiten im selben Nahkampf sind und der Gegner die Reihenfolge so wählt, dass die zweite Einheit gar nicht mehr zuschlagen kann, weil die Verluste bei ihr entfernt worden sind.

Oder natürlich der Klassiker: vergessene Reserven. Rechtzeitiger Hinweis, ggf. Takeback-Angebot, falls beide vergessen haben, oder schlichtweg shit happens?
 
Wie steht ihr denn dazu, wenn der Gegner offensichtlich Grundmechaniken vergisst?

Bspw. steht ein Transporter an einem Missionsziel und der Gegner stellt zwei Modelle ran, um das Ziel mit Mehrheit zu halten. In der Schussphase wird dann jedoch der Transporter als Ziel angesagt, wobei vergessen wird, dass man wegen der Passagiere direkt die Mehrheit am Ziel verlieren kann, wenn der Transporter vernichtet wird. Oder ein Charakter sitzt drin und kann in die gegnerische Einheit intervenieren und sie auslöschen, wenn das Fahrzeug aufgeschossen wird.
Sollte ich das mitkriegen, sage ich Bescheid. Kann aber passieren, dass mir sowas selber erst auffällt wenn es soweit ist.
Oder wenn der Gegner eine offensichtlich schlechte Reihenfolge wählt? Besonders häufig passiert sowas durch das Counteroffensive Strat - sagt ihr dem Gegner: "Wenn du hier anfängst, werde ich da unterbrechen."? Kann auch mit Grundmechaniken passieren, z.b. wenn zwei befreundete Einheiten im selben Nahkampf sind und der Gegner die Reihenfolge so wählt, dass die zweite Einheit gar nicht mehr zuschlagen kann, weil die Verluste bei ihr entfernt worden sind.
Bei sowas gebe ich immer Vorwarnung.
Oder natürlich der Klassiker: vergessene Reserven. Rechtzeitiger Hinweis, ggf. Takeback-Angebot, falls beide vergessen haben, oder schlichtweg shit happens?
Nachholen, ob Reserve Psi oder was auch immer.

cya
 
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Ich glaube da gibt es pauschal keine Antwort, die richtig oder falsch ist. Es kommt immer bisschen auf die Gesamtgemengelage an. Beispiel Reserven: hat mein Mitspieler Reserven vergessen und ist in der Beschussphase (oder je nach Armee auch in der Psiphase) schon sehr weit vorangeschritten, würd ich das nicht mehr erlauben, da so ne Situation einen Beigeschmack hat: der Mitspieler merkt, dass die Units auf dem Feld einen Job nicht ausreichend erfüllen, also kann Reserve kommen, die vielleicht den Job dann noch erledigt. Hat er erst ein oder zwei Einheiten abgehandelt, sag ich auch: klar, hols nach. Reserven in der dritten Runde würde ich aber wohl mehr oder weniger immer erlauben noch reinzuholen, weil es sonst ja wieder blöd ist.
 
Für mich kommt es bei der Fragestellung auf das Spielformat an.
Bei einem Turnier würde ich es demütig hinnehmen. Unter Freunden Frage ich ganz artig.
Ich finde ja auch das dieses "Problem" durch die "Politik" von GW in den letzten Editionen verstärkt wurde. Immer neue Erweiterungen und Zusatzbücher mit tollen Combos, die du eben nicht kennst wenn du das Buch, nicht hast.
Und dann kommen noch alle Nas lang, Errata und Anpassungen raus, die noch nicht Mal in Printform vorhanden sind.
Naja deswegen mache ich ja lieber b&b.?
 
Sind sehr durchwachsene und situationsabhängige Szenarien.

Wenn mein Gegner angekündigt hat, dass er diese Runde schocken will und ich mich erinnere, werde ich ihn meist daraufhin weisen. Wenn er es nicht gesagt hat, woher soll ich wissen ob er nicht absichtlich wartet. Fällt es ihm später im Zug auf, wird es schon schwerer. Eine unbedeutende Einheit an einen unbedeutenden Punkt schocken um fernab einfach nur zu campen? Klar.
Nahkampfbrecher die zufällig neben einer Einheit auftauchen deren Schirm gerade erschossen wurde? Schwierig.
Hingegen zu schocken und danach zu bewegen ist fast nie ein Problem, da es sich selten gegenseitig beeinflusst. Also warum deswegen rum machen?

Beim Transporter auch schwierig. Der Gegner hat gesagt warum er nur zwei Modelle hingestellt hat? Dann werde ich ihn darauf Hinweisen das der Transporter transportiert. Die Konsequenzen muss er schon selbst zusammen bekommen. Hat er nicht angesagt warum nur zwei Modelle hinstellt, werde ich vermutlich nichts sagen. Immerhin könnte er auch einfach die Transportierte Einheit noch zusammenschiesen oder im Nahkampf killen wollen.
Auf nem Turnier würde ich allerdings erwarten das der Gegner bedenkt dass ein Transporter transportieren kann. Entscheidet er sich ohne Rückfrage auf ihn zu schiesen, ist es halt ne taktisch schlechte Entscheidung.


Es ist letzlich ein Strategiespiel und schlechte Entscheidung zu treffen und dazu zu stehen, gehört dazu. Wenn man vergisst das der Demolisher die Termis gut wegräumt, dann ist man selber schuld. Da sehe ich keinen Grund bei jedem Zug des Gegner zu sagen: Wenn du die Einheit dorthin ziehst, kann ich darauf schiesen, jetzt könnte ich angreifen, ah wenn du bitte noch 3 Modelle meiner Einheit killst bekommst du das Missionsziel.
Bisschen Eigenleistung erwarte ich. Sonst kann ich auch gegen mich selbst spielen.
 
Dies ist ein Thema, über das man natürlich sehr viel diskutieren kann und was auch sehr von der Situation abhängt. Spiele ich gegen einen alten Hasen, der schon zigmal gegen die Armee gespielt hat (oder womöglich selbst spielt) werden natürlich andere Voraussetzungen angelegt als gegen einen Anfänger, den man eher an die Hand nehmen sollte.

Auch unterscheide ich zwischen Fehlern bei absoluten Grundregeln oder bei speziellen Stratagems/Relics/WTs, die man kaum alle auf dem Schirm haben kann.

Beispiele die wir eigentlich immer weiterspielen ohne Rücknahme, jeweils bei erfahrenen Gegnern gegen die man auch schon etliche Male mit den Armeen gespielt hat:

1. Auf Einheiten schießen die man Chargen will. Wenn man da schon 3/4 des Ablaufs durch hat, sollte man zu seinem Fehler stehen. Könnte je auch sein, dass man so gut würfelt, dass man gar nicht mehr Chargen braucht.

2. Auf Necrons schießen die durch REAP dann noch ein Missionsziel erreichen können. Das ist so eine elementare Grundregel bei Necrons, gerade wenn man auch noch eine realistische Chance hat die Einheit auszulöschen, dann gehört es zum Risiko im Spiel und ist meiner Meinung nach keine "Falle" in die man tappt.

Bei Anfängen würde ich jedoch in beiden Fällen darauf Hinweisen was die Konsequenzen sein können. Klassiker ist auch, wenn man dann doch noch mit zwei Ganten/Imps/DE Krieger nen Trupp Blood Angelns angreifen will als support eines bestehenden Nahkampfes und dadurch wieder die ganzen Boni triggert ?

Gegenbeispiel, wo ich auch bei erfahreneren Gegnern einen Hinweis geben würde:
Das Heroic Intervention Stratagem für Canopteks bei den Necrons, der 6" Konsolidation Move der Flesh Tearers.

Generell verlassen wir uns da aber auf den gesunden Menschenverstand und das funktioniert auch ganz gut. Man kann es in beide Richtungen ausreizen, so dass es keinen Spaß macht. Wenn ich gegen jemand Spiele, der noch nie gegen besagte Armee gespielt hat, würde ich mir blöd vorkommen ihn permanent aus Unwissenheit in Fallen rennen zu lassen. Umgekehrt ist man aber auch kein Babysitter für den Gegner, dass man bei jeder Bewegung genau aufzählen muss was die Konsequenzen für ihn sind, wie ich in meiner Runde darauf reagieren würde usw.
 
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