Ich bin auch kein Freund von "Gotcha" Spielweise.
Bei mir steht das Soziale und die Kommunikation beim Spiel im Vordergrund. Ich erwarte jetzt auch nicht, dass jedes Stratagem vorher angekündigt wird aber ich halte es bei mir so, dass ich die Knackpunkte meiner Armee eben vor Spielbeginn vorstelle.
Natürlich nicht jede Waffe, aber z.B. gewisse Kombos/ Synergien oder Stratageme die ich regelmäßig spiele oder Besonderheiten meiner Fraktion stelle ich schon vor.
Dazu kommt es auch bei mir oft vor, dass ich gerade bei Entscheidungen des Gegners auf "Kontermöglichkeiten" meinerseits hinweise.
Meine Meinung nach führt das zu weniger Frust, insbesondere weil ich immer mehr feststelle, dass die gute alte Sitte dem Mitspieler ne ausgedruckte Liste mitzubringen kaum noch genutzt wird.
Ich mache die immer mit BS und stelle die meinem Mitspieler zur Verfügung. Da mal 10 Minuten vor Spielbeginn drüber gucken (stehen ja oft auch die Abilities bei) hilft schon viel.
Es kommt aber auch immer auf meinen Mitspieler drauf an. Je "kompetitiver" das Spiel sein soll bzw. je mehr ich weiß, dass mein Mitspieler meine Fraktion gut kennt oder ich sein gut kenne, desto weniger gehe ich auf jede Einzelheit ein, aber sowas wie: Er schießt auf meine 30er Dämonen und ich sage ihm, dass ich denen aber nen 4er Retter verpassen kann, so dass er abwägen muss ob es sich lohnt, mache ich aber eigentlich immer automatisch.
Genauso sage ich meine beabsichtigten Züge in meiner Runde im Vorfeld an. Ich finde nichts schlimmer als Mitspieler, die einfach Modelle bewegen oder Würfel werfen, so dass ich gar nicht mit bekomme wer jetzt gerade auf wen geschossen hat oder ob gerade der Treffer oder Wundwurf dran war.
Was mich persönlich ärgert ist wenn ich eine Aktion ansage, mein Mitspieler nichts sagt, wohl wissend dass es z.B. durch eine Abilitie nicht geht und dann aber darauf besteht dass die ausgeführt wird.
Bsp. Ich sehe, dass mein Mitspieler einen Flieger in eine Richtung bewegen will, bei der ich genau weiß er kriegt die Mindestbewegung nicht hin.
Dann würde ich ihm das vorher sagen.
Genauso wenn er schocken will, würde ich ihm auch im Vorfeld sagen, wenn ich sowas wie Omni-Scrambler hätte oder z.B. direkt auf ihn feuern könnte.
Ein Negativ Beispiel was ich hatte und für mich ein No-Go ist. Ich habe ein Modell hinter eine Ruine bewegt und gesagt, ok von hier ist das Modell ja aus der Sichtlinie deiner Doomsday Kanone.
In seiner Runde kam dann, Ok ich schieße mit meiner Doomsday Kanone auf das Modell, weil ich die linke Antenne etwas sehe.
Er wusste schon bei meiner Ansage, dass er das Modell sehen kann, obwohl ihm klar war, dass ich davon ausging, dass er es nicht sehen kann. Sowas dann nicht anzusagen finde ich schäbig. Hätte ich in meiner Runde gemerkt, dass mein Modell seine Doomsday Kanone doch sehen kann, hätte ich auch nicht auf die geschossen, eben weil ich vorher davon ausging dass keine Sichtlinie ist und dann bleibt es auch so. Da will ich dann keinen Vorteil haben.
Ich finde das Ansagen und Hinweisen auf Konterstrategien enorm wichtig, gerade in der 9. bei der ich persönlich der Meinung bin, dass selbst der erfahrenste Turnierspieler unmöglich alle Synergien/ Stratageme/ Relikte + FAQ usw. kennt.
Und nichts gegen "Regelfüchse" aber ich habe auch letztens gegen einen gespielt der sehr aktiv in der Turnierszene ist und im Nachhinein festgestellt, dass er mich zwar richtigerweise auf einige Regeln aufmerksam gemacht hat, aber mir auch einiges genannt hat was beim Nachschlagen hinterher dann aber doch nicht richtig war.
Ich glaube daher, dass derzeit (inkl. GW's Regelschreiber 😉 ) niemand zu 100 % regelfest ist bzw. jeder mal von etwas überrascht werden kann, ggfs. etwas anders im Kopf hat oder sich einfach nicht alles merken kann oder unabsichtlich etwas falsch abgelegt hat.
Auch unter diesem Aspekt finde ich das Ansagen von Zügen/ Kontermöglichkeiten/ Vermeidung von Gotcha Effekten so wichtig um durch die Kommunikation im Spiel auch die Fülle an Regeln und ggfs. deren Einbeziehung in taktische Entscheidungen zu berücksichtigen.