WHFB Stärke und Mut

Forget

Bastler
19. September 2009
731
148
8.346
29
Jahr: 2065
Frühjahr
Tag 0


Leise tröpfelte das Wasser vom Felsen und sammelte sich in ein kleines Becken das der lauf der Zeit in den alten Stein gefressen hatte. Dieses wiederum ging in ein kleines Bächlein über und floß nach unten, bis es ganz unten zu Füßen der Berge in das Tal ankam. Wo es sich schließlich mit vielen anderen kleinen Flüssen vereinigte und einen See bildete. Der Weg bis hinab zu diesen kleinen See war von Vorsprünge, Felsen und großen weiten Büschen gesäumt. Der gesamte Berg war sehr steil und durch den Regen der vor kurzem aufgehört hatte, war nun selbst das bißchen Erde zu Matsch geworden. Und man mußte höllisch aufpassen dass man nicht runterfiel. Sein Atem stockte etwas, als er sich seine Heimat anschaute. Einer Kragen, aber doch wundervollen Gegend die er liebte. Und zwar so sehr, dass er dafür Bluten würde.


Genauso wie die zweihundert anderen Männern die sich mit ihm auf dem größten Vorsprung auf dieser Bergseite befanden. Sie alle waren aus der Umgebung dieses Berges. Aus Dörfern und Bauernhöfen waren sie hergeeilt. Obwohl jeder einzelner von ihnen wußte dass diese Schlacht mit ihren aller Tod enden würde waren sie gekommen. Auch er hatte es gewußt. Er wandte seine Blicke nun zu der Seite zum Tal und erblickte dort ihre feinde. In schwarzen Rüstungen gekleidet und mit schweren Äxten und Schwertern bewaffnet saßen sie auf schwarzen Pferden. Es waren mindestens fünfhundert, wenn nicht gar sechshundert. Und weitere Hunderte waren zu Fuß am Berg versammelt. Sie hatten hinter den Reitern Stellung bezogen und standen einfach nur da. Wie eine Schwarze, bösartige Mauer, die nur drauf wartete ihre Waffen in Lebendes Fleisch zu versenken Es gab wirklich keine Hoffnung dass sie diese Schlacht überlebten. Am wenigsten weil die Chaosdiener nicht dafür bekannt waren, Gefangene zu machen. jedenfalls hatte er das von reisenden gehört. Schon seit langen waren keine Chaosanbeter in dieser Gegend gewesen.

Und sie hatten meist auch keinen Grund dazu. Niemand wußte wieso sich die Chaosanbeter ausgerechnet hierher verkrochen hatten. Normalerweise war das Imperium und Kislev das bevorzugte Ziel der Chaosdiener und sie wagten sich eher selten in das Weltangebirge. Schließlich befanden sich dort nur abgehärtete, kriegerische Wesen. Doch nun hatten sie es doch gewagt ihren Fuß in dieses Heilige Land zu setzen. Was sie mit ihrem Blut bezahlen würden. Doch alles was sich ihnen entgegen stellen konnte, waren ein Haufen Bauern und Dörfler mit Mistgabeln, Sensen und Speeren bewaffnet, anstatt schwer gepanzerte Zwergenkrieger, die mit ihren Äxten und Hämmern kurzen Prozeß mit diesen Bastarden machten. Doch leider war erst vor zwei Tagen erkannt worden, dass sich Feinde näherten. So hatten sie den Zwerge erst heute von dem Überfall auf ihr Reich berichten können. Der Bote war so schnell gerannt wie er konnte und hatte das Dorf davon Berichtet das die Zwerge schon ein Heer zusammenstellten. Diese Nachricht war mit viel freunde vernommen worden. Darauf hin hatten viele wieder ihr übliches Tagewerk begannen. Doch er gab sich keine Illusionen hin wie die meisten Dorfbewohner. Zwar war er sich sicher dass die Dawi sofort ein Heer ausgehoben hatten, und es auf schnellsten Weg zu ihnen geschickt hatten. Doch selbst wenn sie die Nacht und den Tag durchmarschieren würden, sie kämen dennoch zu spät um die Chaoshorde aufzuhalten bevor sie die Dörfer und Höfe überfielen. Und deswegen waren sie hier. Zwar würden sie vermutlich allesamt diesen Boden mit ihren Blut tränken, doch um dieses Land mit seinen Bewohnern zu beschützen, das war es allemal wert. Alles was zählte war, daß er und seine Leute nur ein paar Stunden raushauten.

Nun begangen sich die Feindlichen Reiter zu bewegen. Langsam aber sicher machten sich die Chaosritter auf, den Berg zu besteigen. Dabei mußten sie höllisch aufpassen, nicht auf den Nassen matschigen Boden auszurutschen. Er seufzte, als ihm damit klar wurde das die Warterei nun endlich ein Ende hatte. Er setzte sich seine Lederkappe auf den Kopf und hob seine Mistgabel. Auch die anderen Dawikoni erhoben sich. Sie alle waren nicht besonders gut ausgerüstet. Die meisten hatten nur leichte Lederrüstung an. Ganz genauso wie er. Lächelnd setzte er sich in Bewegung. Er hatte schon immer gewußt dass er durch Gewalt sterben würde. Was anderes wäre einfach nicht möglich für ihn. Er hatte sich schon immer mit anderen messen wollen. Ob nun Menschen, Wölfe, Bären oder Grünhäute. So war er auch zur einiger Kampf Erfahrung gekommen. Natürlich nur Erfahrung in Form von kleinen Gemetzeln. Plötzlich brach ein Tumult aus.

Verwundert drehte er sich um und sah gut zwei Dutzend Männer die sich in die entgegengesetzte Richtung bewegten. Doch sie wurden aufgehalten von ebenso vielen Männern, die die andere Richtung gewählt hatten. Nun begannen sich die verschiedenen Gruppen anzuschreien und zu beleidigen. Er wußte schon wie die Sache ausgehen würde. Entweder in eine Handfeste Schlägerei, oder man lies die Feiglinge gehen. Denn das waren sie in seinen Augen. Nun schienen auch die anderen Männer sich beim Streit zu beteiligen. Der Anführer ihres Kriegstrupps, Haroklin, versuchte nun Frieden zwischen den beiden Parteien zu bringen. Doch es war vergebens. Sie schrieen sich nur noch mehr an. Er spürte die Spannung nun gerade zu die hier herrschte. Einer der Feiglinge richtete seinen Speer nun gegen Haroklin, der wiederum sein Schwert zog und es dem Mann entgegen reckte. Das der Dörfler dies wagte zeigte wie verzweifelt er war. Haroklin, war der wohl wirklich einzige von ihnen der sich aufs kämpfen verstand. Zehn lange jahre war er im Kriegsdienst ihres Zwergenthans gewesen. Und als angehöriger einer Hilfstruppe hatte er immer nur die front gesehen. Und das er das zehn Jahre lang überstanden hatte ein guter Grund ihm nicht die Stirn zu bieten. Doch nun waren alle kurz davor, sich gegenseitig an die Kehle zu gehen. Da setzte der verstand schon mal aus. Und dabei waren nur einige hundert Meter entfernt ein riesiger Haufen Chaosdiener, die nur darauf warteten, ihnen alle den Schädel einzuschlagen.

Eine Spaltung im eigenen Lager konnten sie wirklich nicht gebrauchen. Wütend stieß er seine Mistgabel in den Boden und stieg auf einen großen Felsen, so dass alle Kämpfer ihn sehen konnten. Er holte tief Luft nahm zwei Steine und schoß nacheinander auf Haroklin und den Feigling der seinen Speer gegen ihn gerichtet hatte. Beide wurden getroffen. Und beide drehten sich auch zornig um. Nun hatte er die gesamte Aufmerksamkeit des Bauernheeres." Hört mir zu ihr Männer der Berge". Jeder einzelne sah ihn nur an. Und sei es aus reiner Neugier oder aus Zorn. Es war ihm gleich. Hauptsache sie hörten ihm zu."In nur einem Bogenschuß Entfernung Tummeln sich wohl die schlimmsten Feinde die diese Gegend je gesehen hat. Sie werden das Land verwüsten, unser heim zerstören und alle Bewohner ihren Göttern opfern. Und trotzdem wollt ihr euch lieber gegenseitig den Schädel einschlagen? Anstatt euch diesen Scheusalen entgegenzustellen wie wahre Männer wollt ihr lieber fliehen? Dieses Land und euer Heim aufgeben um zu leben? Was für ein leben würdet ihr schon führen, außer eines der ewigen Trauer und des Verlustes? Die nächste Zwergenstadt ist fast zwei tage entfernt und ohne die Tunnel der Zwerge kommen wir nicht dorthin. Ansonsten gäbe es nur ein paar höhlen und jede menge Goblins die darin wohnen. Nun hört mich an ihre Männer der Berge! Ich werde mein Waffe weder gegen meine Brüder, weder noch werde ich fliehen um mich in irgendeine Höhle zu verkriechen um mich dann mit Goblins zu balgen. Ich werde hier stehen bleiben und diese Bastarde zurück in den Abgrund drängen aus dem sie hervorgekrochen sind! Sicher sind sie Stärker als ich! Besser ausgerüstet, mit Äxten und Schwertern die mit einem Hieb einen Ork in zwei teile spalten könnten. Doch glaubt ihr, sie sind selbst so? Das sie von Geburt an diese Schlächter waren? Nein! Ihre ganze Stärke und Mut beruht auf ihre Götter, die ihre Macht hergeben wie Huren die Leibeslust! Nur deswegen wagen sie sich hierher in die Berge, den ansonsten würde es ihnen nie einfallen ihre Schwerter gegen die Männer der Berge zu erheben"! Er sah wie die ehemals Zaghaften und Zornigen Gesichter sich nun verformten, und Verbissenheit und trotz widerspiegelten. Wie ihre Haltung gerader wurde. Wie sie sich allesamt zum wahren Feind umwandten. All das warf in ihn starke Gefühle empor. Sein Herz schlug schneller, sein Atem wurde lauter."Und deshalb, Männer der Berge, werde ich Kämpfen! Und wenn es die Götter wollen, dann werden auch sie uns stärker machen! Doch ich hoffe nicht, denn das hieß dass wir ihre Hilfe bräuchten um unsere Feinde zu vernichten! Doch die brauchen wir nicht! Wir werden mit unserer ureigensten Kraft und unsern größten Mut kämpfen! Und das, meine Brüder, reicht aus um diese bösartigen Dämonen zu töten! Also werdet ihr mit mir kämpfen, Brüder"? Es war eigentlich keine Frage.

Es war ein Befehl. Ein Befehl so stark seine Zustimmung zu zeigen, wie es ging. Und das taten, sie indem sie ihre Waffen, gegeneinander schlugen und so laut schreien und Brüllten wie sie konnten. Nun stieg er von seinem Felsen und blickte nach unten, wo sich die berittenen Chaosdiener immer noch abmühten den Berg unbeschadet zu erklimmen. Die Chaosritter sahen zu ihnen hinauf und einen Moment lang bewegte sich kein einziger mehr von ihnen. Doch dann setzten sich alle wieder in Bewegung. Wie gewaltige schwarze Käfer versuchten die Pferde, sich und ihre Reiter Unbeschaden nach oben zu bringen. Von Zorn und seiner eigenen Reden verführt, nahm er nun einen Stein und schoß ihn gezielt auf einen Chaosritter. Sein Stein traf den Ritter genau am Kopf und brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Ohne es zu wollen verlagerte der nun sein Gewicht nun nach hinten und brachte sein Pferd dazu auszurutschen. Sofort verlor das Pferd nun gänzlich den halt und gemeinsam mit ihrem Diener rollte es den Berg nun herunter.

Die restlichen Chaosdiener versuchten der lebenden Lawine auszuweichen, doch einer von ihnen war zu langsam und wurde auf der gesamten Breitseite getroffen. Beide, sowohl der Getroffene, als auch der der Ausgerutscht war, fielen nun in den See. Durch ihre schwere Rüstung und ihren gebrochenen Knochen konnten die Chaosdiener nicht schwimmen. So ertranken beide, mit ihren Rössern in den kalten See. Die übrig gebliebenen sahen jetzt aufmerksam zum Gipfel. Ein Zeichen der Furcht. Doch das besänftigte seine Wut nicht, ein weiteres Mal warf er einen Stein, doch diesmal prallte er hilflos gegen den Schild eines Ritters. Auch die anderen Dawikoni fingen an, mit Steinen zu werfen. Zwar brachte es sich nicht wirklich viel, doch so schafften sie es wenigsten ihre Gegner ein paar Minuten aufzuhalten. Und hier und da gerieten wieder ein paar Chaosdiener ins straucheln und endeten zusammen mit ihrem Ross im See. Doch sie bewegten sich immer weiter nach vorn. Als die Feinde nur noch ungefähr zwei Dutzend Schritt entfernt waren reichte es ihm.

Er packte seine Mistgabel und stürmte einen Kampfschrei brüllend den Berg runter, wobei er höllisch aufpassen mußte nicht abzurutschen. Und dabei war er längst nicht so schwer gepanzert wie die Chaosritter. Als die Ritter bemerkten dass er auf sie zustürmte, taten sie wohl das dümmste was schwer berittene bei einem völlig glitschigen Berg machen konnten. Sie gaben ihren Pferden die Sporen. Man konnte sagen das es die Gewohnheit war die sie zu dieser dämlichen tat verleiten ließ. Oder einfach der Drang den ein paar Bauern den Schädel einzuschlagen. Doch egal was es war, es besiegelte ihr Leben. Und noch bevor sie auch nur ein paar schritt vorangekommen waren, stürzten ihre Pferde schon. So geschah es das gut hundert Ritter mitsamt ihren Pferden den Berg hinunter rollten. Die perfekte Zeit, um sich an die noch nicht gestürzten Chaosritter zu rächen. Mit lautem Gebrüll rannten er und die anderen Dawikoni den Chaosrittern entgegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mich erinnert es daran, daß die Taten letztendlich einen Menschen ausmachen nicht seine Herkunft! Und daher erinnert es mich auch daran:

Englische Truppen, Gloster, Bedford, Exeter, Salisbury und Westmoreland.


GLOSTER.

Wo ist der König?
BEDFORD.
Er ritt hinaus, die Schlachtordnung zu sehn.
WESTMORELAND.
Sie haben volle sechzigtausend Streiter.
EXETER.
Fünf gegen einen, auch sind alle frisch.
SALISBURY.
Gott sei mit uns! Die Übermacht ist schrecklich.
Lebt, Prinzen, wohl! Ich will an meinen Posten.
Wenn wir im Himmel erst uns wieder treffen,
Dann freudevoll, – mein edler Herr von Bedford,
Ihr teuren Herrn von Gloster und von Exeter,
Und liebster Vetter, – lebt, ihr Krieger, wohl!
BEDFORD.
Fahr' wohl, mein guter Salisbury! Und Heil Begleite dich!
EXETER.
Leb wohl, du biedrer Lord, ficht heute tapfer:
Doch tu' ich Schmach dir, dich daran zu mahnen;
Du hegst den echten Kern der Tapferkeit.


Salisbury ab.


BEDFORD.
Er ist so voll von Tapferkeit als Güte,
In beiden fürstlich.


König Heinrich tritt auf.


WESTMORELAND.
O hätten wir nun hier
Nur ein Zehntausend von dem Volk in England,
Das heut ohn' Arbeit ist!
[458] KÖNIG HEINRICH.
Wer wünschte so?
Mein Vetter Westmoreland? – Nein, bester Vetter:
Zum Tode ausersehn, sind wir genug
Zu unsers Lands Verlust; und wenn wir leben,
Je klein're Zahl, je größres Ehrenteil.
Wie Gott will! Wünsche nur nicht einen mehr!
Beim Zeus, ich habe keine Gier nach Gold,
Noch frag' ich, wer auf meine Kosten lebt,
Mich kränkt's nicht, wenn sie meine Kleider tragen;
Mein Sinn steht nicht auf solche äußre Dinge:
Doch wenn es Sünde ist, nach Ehre geizen,
Bin ich das schuldigste Gemüt, das lebt.
Nein, Vetter, wünsche keinen Mann von England:
Bei Gott! Ich geb' um meine beste Hoffnung
Nicht so viel Ehre weg, als ein Mann mehr
Mir würd' entziehn. O wünsch' nicht einen mehr!
Ruf' lieber aus im Heere, Westmoreland,
Daß jeder, der nicht Lust zu fechten hat,
Nur hinziehn mag; man stell' ihm seinen Paß
Und stecke Reisegeld in seinen Beutel:
Wir wollen nicht in des Gesellschaft sterben,
Der die Gemeinschaft scheut mit unserm Tod.
Der heut'ge Tag heißt Crispianus' Fest:
Der, so ihn überlebt und heimgelangt,
Wird auf dem Sprung stehn, nennt man diesen Tag,
Und sich beim Namen Crispianus rühren.
Wer heut am Leben bleibt und kommt zu Jahren,
Der gibt ein Fest am heil'gen Abend jährlich
Und sagt: »Auf Morgen ist Sankt Crispian!«,
Streift dann die Ärmel auf, zeigt seine Narben
Und sagt: »An Crispins Tag empfing ich die.«
Die Alten sind vergeßlich; doch wenn alles
Vergessen ist, wird er sich noch erinnern
Mit manchem Zusatz, was er an dem Tag
Für Stücke tat: dann werden unsre Namen,
Geläufig seinem Mund wie Alltagsworte,
Heinrich der König, Bedford, Exeter,
Warwick und Talbot, Salisbury und Gloster,
[459] Bei ihren vollen Schalen frisch bedacht!
Der wackre Mann lehrt seinem Sohn die Märe,
Und nie von heute bis zum Schluß der Welt
Wird Crispin Crispian vorübergehn,
Daß man nicht uns dabei erwähnen sollte,
Uns wen'ge, uns beglücktes Häuflein Brüder:
Denn welcher heut sein Blut mit mir vergießt,
Der wird mein Bruder; sei er noch so niedrig,
Der heut'ge Tag wird adeln seinen Stand.
Und Edelleut' in England, jetzt im Bett',
Verfluchen einst, daß sie nicht hier gewesen,
Und werden kleinlaut, wenn nur jemand spricht,
Der mit uns focht am Sankt Crispinus-Tag.
 
Nun, ich muss gestehn das ich durch diese Schlacht erst auf die idee für die geschichte gekommen bin😀
Und ich wollte schon immer eine Geschichte schreiben, die zeigt das Arroganz und selbstüberschätzung für jeden kriegstyp tödlich sein kann. Selbst wenn die Gegner ein paar Bauern mid fast null Kampferfahrung sind.
 
Albtraum

Jahr: 2065
Frühjahr
Tag 20


Er träumte. Jedenfalls glaubte er dass er träumte. Denn andernfalls konnte er sich das alles nicht erklären. Das letzte an was er sich noch richtig erinnerte war das er schreiend gegen die Chaosanhänger angerannt war. Er hätte vieles erwartet. Das er den halt verlor, stürzte und sich das genickt brach. Ein Chaosritter sein Schwert warf und ihn in zwei teile schnitt. Oder das er sogar mit den Mut der Verzweiflung siegen würde. Doch er hätte niemals gedacht dass er plötzlich auf einem Blumenfeld stehen würde. Wohin er auch blickte überall erstreckte sich eine unendlich scheinende ebene. Auf der alle möglichen Blumen wuchsen. Wäre er gerade nicht so verwirrt darüber plötzlich hier aufzuwachen hätte der Anblick ihn sicher verzaubert. Da er nichts Besseres zu tun hatte und ihm sonst auch nichts einfiel ging er einfach. Und schon nach dem ersten Schritt trat eine Veränderung ein. Denn plötzlich flog er durch die Blumen und den Boden und stürzte in die Dunkelheit. Doch bevor er überhaupt schreien konnte landete er schon. Und zwar mit dem Gesicht voran. Nun war er sich völlig sicher in einem Traum zu sein. Wie sollte er sonst so einen Sturz überleben? Alles andere würde einfach keinen Sinn geben. Der Dawikoni blickte sich erneut um und entdeckte das er in einem haus war. Der Boden bestand aus weißem Granit und die Wände schienen aus Sandstein zu sein. Der Raum war nicht sehr groß und es waren auch nirgends Türen, Tische oder Stühle im Raum vorhanden. Also blickte er nach oben. Und erschreckte als ihm ein komplett entstelltes Gesicht entgegensah. Ungefähr die gesamte linke Hälfte des Schädels sah aus als hätte jemand versucht sich mit einer Axt zu rasieren. Und bis auf das geschlossene Auge war alles eitrig und verfault. Und Die andere Hälfte schien noch kerngesund bis auf das Auge. Es hatte eine grün-blaue Farbe und erschien ihm freundlich. Es hatte eigentlich nichts Absonderliches. Aber trotzdem fand er es irgendwie am angsteinflössendsten. Doch er fand einfach nicht raus was ihm dieses Gefühl gab. Doch das wohl schlimmste an dem Gesicht waren die Zähne. Sie schienen irgendwie eine Mischung aus Wolfs und Menschlichen Zähnen sein. Einerseits waren sie spitz riesig und meist Gelb oder Schwarz und roter Sabber fiel von ihnen herab. Die Menschlichen hingegen waren rot bis grünlich und von ihnen fiel ein goldener schleim herab. Die Lippen schienen die einer Frau zu sein und bluteten. Das ganze Gesicht Irritierte ihn und kopfschüttelt rieb er sich die Augen und sah noch einmal empor. Doch an dem ganzen hatte sich nichts geändert. Er blickte sich noch einmal im Raum um, doch er fand immer noch nichts außer der nackten Wand. Verzweifelt fuhr er sich ins haar und stöhnte leise auf. Und daraufhin veränderte sich etwas.
Es schien als würden die Wände Wellen bilden und sich ausbreiten. Und es fing an zu Regnen. Noch mehr verwirrt fing der Dawikoni einen der Tropfen auf und blickte nach oben. Dort hatte sich nichts verändert bis auf das offene Auge. Es hatte zu Tränen angefangen. Doch auch im geschlossenen Auge schien sich etwas abzuspielen. Das Augenlied zuckte und die Augenbraue hob sich mehrmals. Und dann öffnete es sich. Und er blickte in ein vollkommen rotes Auge. Und schlagartig stieß das Gesicht einen schrillen Schrei aus und stürzte nach unten. Der Dawikoni wollte rennen, doch er schaffte es nicht seine Füße zu bewegen. Besser gesagt er konnte seinen gesamten Körper nicht bewegen. Und während er reglos verharrte und verzweifelt versuchte sich zu bewegen Umschling ihn das gewaltige maul des Gesichtes. Und schlagartig machte er die Augen auf und schrie. Um sich schlagend versuchte er sich von der Decke zu befreien doch bevor er es schaffte aufzuspringen wurde er auch schon wieder niedergedrückt. Und trotz seiner panischen Kraft die durch seinen Körper schoß schaffte er es nicht die Kreatur wegzuschieben. Schließlich hörte er auf zu schreien da ihm die Luft ausging und da hörte der Dawikoni das sein Gegner mit ihm redete. Zwar nicht auf eine ihm bekannte Sprache doch da das Wesen eindringlich auf ihn einsprach lies er sich besänftigen. Doch größtenteils wurde er dadurch ruhig das er sich doch nicht in einem gewaltigen Magen befand und verdaut wurde. So konnte er sich schwer atmend wieder niederlegen. Nun besah er sich auch das Wesen auch genauer an. Irgendwie erwartete einen schwer gepanzerten Chaosritter zu sehen oder einen Dawikoni. Doch Statt dessen schaute ihn ein Bärtiges Gesicht mit Knollnase und harten, jedoch freundlichen Augen. Besser gesagt in das Gesicht eines Zwerges.“ Bei Grimnir, du hast mich ja richtig geschreckt! Kaum schlaf ich ein und schon fängst du an loszuschreien als ob ein Rudel tollwütiger Orks hinter dir her währen. Aber, man sollte ja das positive in der Sache sehen nicht war? Also, Kumpel verhalte dich für fünf Minuten ruhig und ich komm bald mit einem Freund von dir zurück. Und fang nicht wieder an so loszuschreien! Ich bin nämlich nicht der einzige den du gerade beim Schlafen gestört hast“.


Mit einem bedeutungsvollen nicken deutete der Zwerg in Richtung Türe wo gut ein halbes Dutzend Miesepetrige, unausgeschlafene Zwerge warteten. Es war vermutlich wirklich besser wenn er sie nicht noch einmal weckte. Also versuchte er Wachzubleiben während der Zwerg weg war. Denn er wollte nicht noch einmal von einem riesigen Frauenmund träumen der ihn auffraß. Doch er fühlte sich vollkommen aufgeweckt und er mußte sich schon fast zusammenreisen um im Bett liegen zu bleiben. Taal sei dank lies der Zwerg auch nicht sehr lange warten. Und er kam mit einem sehr bekannten Gesicht zurück.“ Haroklin“! Es war das erste Wort das er seit der Schlacht gesagt hatte. Und nach seiner krächzenden und fast komplett zerstörten Stimme entnahm er das die Schlacht wohl eine zeit lang her war. Doch Haroklin schien den Zustand seiner stimme einfach zu überhören und grinste als Begrüßung. Doch irgendwie schien ihm etwas peinlich zu sein. Der Dawikoni dachte kurz nach woran das wohl lag. Und schon bald kam er drauf das Haroklin seinen Namen gar nicht kannte. Also mußte er sich vorstellen. So öffnete er gerade den Mund um ihm zu sagen als etwas ihn innehielt. Gleich darauf versuchte er es noch mal. Doch wieder schien ihn etwas darin zu hindern. Und dann traf ihn die Erkenntnis wie die Kopfnuss eines Ogers. Er wußte seinen eigenen Namen nicht. Egal wie sehr er nachdachte, von seinen frühsten Kindheitserinnerungen bis jetzt. Alles war da, alles hatte seine Ordnung. Nur jedesmal wenn in seinen Erinnerungen jemand seinen Namen sagte schien es als wäre er taub. Der Dawikoni war kurz vor der Verzweiflung als ihn plötzlich etwas berührte. Furchtsam schrak er zurück und sah in das Gesicht von Haroklin. Dieser Grinste nun nicht mehr und setzte eine besorgte Miene auf. Und auch der Zwerg an seiner Seite sah zumindest Mißtrauisch aus. Obwohl Zwerge ja allgemein hin ziemlich Mißtrauisch wirkten. Grundsätzlich wäre jetzt ein sehr guter Moment zum durchdrehen. Schließlich hatte er seine Erinnerungen an seine erste Schlacht und an seinen Namen verloren. Und dazu kam noch das er von einem riesigen entstellten Gesicht träumte das ihn auffressen wollte. Aber es wäre eine blöde Idee den beiden noch mehr gründe zu geben um seinen Geisteszustand anzuzweifeln. Also blieb er ruhig sah Haroklin an und bemerkte erst jetzt das dieser die ganze zeit mit ihm geredet hatte. Aber da er so in seinen Gedanken versunken war bekam er nur noch den letzten Satz des Dawikonis mit. „…Ich glaube es wäre besser wenn wir ihn zu den Heilerinnen von Shallya bringen würden. Die wissen wie man mit verwirrten Menschen umzugehen hat“.
„ Ach was, das ist vollkommener Blödsinn Junge. Was unser Held hier braucht ist wohl einfach nur ein schöner Krug Bier und ein bißchen Steinbrot. Dann noch zwei tage Ruhe und er ist so wiederhergestellt das er ein Rudel Orks mir bloßen Händen den Arsch aufreißen würde. Nicht wahr, mein Freund“? Und klopfte daraufhin ihm freundschaftlich auf die Schulter. Das der Zwerg ihm dadurch beinahe seine Schulter brach schien diesem nicht aufzufallen.
„Was redest du da Eigentlich Romalnik? Falls du es übersehen hast er ist kein Zwerg und außer deiner Rasse kenne ich wirklich keine andere die dieses Zeug freiwillig in den Mund nehmen würde. Bis vielleicht auf Oger und Trollen. Aber da er ein Mensch ist wird ihm das Zeug höchstwahrscheinlich nur seinen Magen zum zereisen bringen. Und seinen Schädel vermutlich gleich mit dazu. „
„Und woher kennst du jetzt bitte die Wirkung von Steinbrot auf Geistig verstörte Menschen? Oder haben wir da etwa selber etwas Erfahrung?“
Sofort brauste Haroklin auf und erwiderte: „Ich muß nicht davon essen um zu wissen das man Granit Steine als Zähne haben muß um das durchzubeißen. Und einen Magen der wohl sogar Diamanten verdauen kann!“
„Einen Schädel aus Stahl hast du jedenfalls schon „, grummelte der Zwerg,“ da fehlt nicht mehr fiel zu einem Diamanten Magen.
„Was hast du gerade gesagt Romalnik“!?
„Nichts, außer das du einen härteren Schädel als ein Maulesel besitzen mußt“!
„Du vergleichst mich mit einen Maulesel“!?
„Nein, nein, das währe ja glatt ein Kompliment für dich“!
Und gerade als Haroklin eine erboste Erwiderung machen wollte haute der vergessene Patient auf den Tisch neben seinem Bett. Zwar erreichte er dass die zwei zankenden nun ihm die Aufmerksamkeit widmeten, doch gleichzeitig hätte er am liebsten aufgeschrieen vor Schmerz. Aber er bemühte sich nach Haltung und tat so als hätte es ihm nicht wehgetan. Schuldbewußt und betreten sahen das ungleiche paar vor ihm auf den Boden. Als er sich schließlich merklich räusperte sahen die beiden ihn nun an. Doch ehe er etwas sagen konnte kam plötzlich der Zwerg zu ihm und reichte ihm einen verzierten Humpen. Erst als er in den Humpen eine Wundervolle Schaumkrone erblickte, bemerkte er wie ausgetrocknet seine Kehle sich anfühlte. Und als dann das edle naß seine Kehle herunterfloß und er den einzigartigen Geschmacks von Bugmanns XXX seinen Gaumen umschmeichelte konnte er nicht anders als wohlig zu seufzen. Was keine gute Idee war, denn so verschluckte er sich und hustete Romalnik Bugmanns XXX plus seinen Speichel ins Gesicht. Doch der Zwerg nahm es eher gelassen. Für einen Zwerg. Der angespuckte wischte sich sein Gesicht mit seinem Bart ab, nahm ihm den Humpen weg und trank in aus. Da ihm aber noch kein Beil aus dem Bauch ragte schätzte er das Romalnik es nicht zu tragisch nahm. Als der Zwerg fertig war murmelte er schnell eine Entschuldigung. Der Zwerg brummte nur griesgrämig.
Da er sich von ihm nicht mehr erwarten konnte fing er nun an zu reden: „Also, ich habe keine Ahnung wo ich bin. Meine ganzen Erinnerungen an die Schlacht sind weg, ich kann mich nicht mal mehr an meinen eigenen Namen erinnern. Und da fangt ihr an zu diskutieren ob ich Steinbrot verdauen könnte? Nichts für ungut, aber ich bin gerade ziemlich verwirrt. Es wäre also sehr freundlich von euch wenn ihr mir wenigstens erklären könntet wo ich bin und was passiert ist. Und meinen Namen zu erfahren wäre auch nicht schlecht“.
Rolmanik und Haroklin schauten sich daraufhin betreten zu Boden. Na ja, der Zwerg sah eher Wütend als beschämt aus. Wofür er aber sein volles Verständnis hatte. Er schätzte das Zwerge schon wegen unwichtigeren eines Grolls ausgerufen hatten.
Schließlich fing Haroklin zum erzählen an:“ Also, zum Anfang mal, du bist in der Zwergenfestung Donnerstollen. Wenn du den Zwergischen Namen für die Festung wissen willst mußt du Romalnik. Aber ich glaube er wird es dir nicht verraten. Sind sehr geheimniskrämerisch was ihre Sprache angeht. Nun, die Schlacht war vor ungefähr zwanzig Tagen. Könnten auch mehr sein. Jedenfalls wir konnten die Chaosanbeter wirklich mehrere Stunden hinhalten. Was wir zum größten Teil dir zu verdanken haben. Nun lag sicher auch daran das sie bei diesem Gelände nicht sehr schnell vorankamen. Jedenfalls, als sie uns doch schon fast überrannt hatten erschienen die Zwerge in ihren Rücken und jagten ihnen Kanonen und Armbrustsalven in den Rücken. Daraufhin drehten sich die meisten der Chaosanbeter zu den Zwergen hin und wir hatten wieder Freiraum. Nun ja, ich selbst und gut sechzig andere haben uns an den Chaosrittern vorbeigeschmuggelt. Als sie dann schließlich mit den Zwergen ins Gefecht kamen griffen wir sie von hinten an. Und gerade als sie wir sie fast hatten explodierte etwas. Also explodieren ist das falsche Wort, es war eher so als würde ein gewaltiger Hammer das Land zu Beben bringen. Und als ich mich dann umschaute was das verursacht hatte, entdeckte ich dass der gesamte Pass komplett von Schatten umschlungen war. Nachdem die Schatten fort, und die Chaosritter getötet waren sahen wir uns dort um.“ Nach diesem Satz fing sich Haroklin zu schütteln und er wurde bleich.“ Wir fanden keine überlebenden. Weder von uns noch von den anderen. Nun, bis auf dich halt.“

„Und was ist mit den ganzen anderen passiert?“, fragte er nach einigen Momenten nach. Fast wünschte er hätte es nicht getan.
Haroklin holte tief Luft und sagte dann mit leiser Stimme:“ Sie starben alle unterschiedlich. Bei einigen hat es ausgesehen als hätte ein Tollwütiger Wolf sie zerfleischt und sie dann eingebuddelt. Andere waren komplett verbrannt oder sahen aus als wären sie gerade ertrunken“. Es fiel Haroklin immer schwerer weiterzureden.“ Von einigen war die gesamte Leiche in Einzelteilen auf dem Schlachtfeld verteilt. Und einige sahen aus als hätten sie den Schatten aufgenommen der sich auf den Berghang ausgebreitet hatte. Sie waren von grau bis schwarz vollkommen verfärbt und sie scheinen sich allesamt von selbst den Bauch oder Brust aufgerissen zu haben. Selbst ihr Blut hatte etwas Schattenförmiges“. Haroklin sah nun aus als wäre er sein leben lang nie mit Licht in berühung gekommen. Ein letztes Mal holte er noch tief Luft und beendete seine Erzählung mit:“ Und ja, sonst hatten alle restlichen ausgesehen als wären sie zerrissen worden“. Das Haroklin nicht weiter darüber sprechen wollte wäre in dem moment wohl jeden Dorftrootel aufgefallen. Da der Dawikoni aber immer noch nicht wußte wie er hieß wandte er sich noch mal an Haroklin:“ Und mein Name“?

Haroklin sah ihn mit einem durchschauenden Blick an und antworte mit entrückter Stimme: “Ich kenne deinen Namen nicht. Wie du vielleicht noch weißt haben wir uns nicht oft gesehen“. Da hatte Haroklin recht. Er kannte den Namen des älteren Dawikoni auch nur aus Erzählungen. Schließlich war er mit seinen zehn Jahren Kriegsdienst eine Art Veteran. Aber es mußte doch einige überlebenden der Schlacht geben die wußten wer er war! „Und was ist mit den anderen Überlebenden? Da muß mich doch irgendeiner kennen“.
„Na ja, das ist ja das Problem. Wir haben schon alle durchgefragt doch keiner kennt dich. Und im Dorf weis auch keiner deinen Namen“.

„Was für eine scheiße erzählst du da?! Natürlich müssen mich Leute im Dorf kennen! Meine eigene Familie und Freunde werden ja wohl noch meinen Namen wissen“! Haroklin und selbst Romalnik fuhren bei seinem harschen ton zusammen. Es wunderte ihn selbst wieso er so reagierte. Doch eine durchdringende Furcht ließ sein Herz verkrampfen. Und nach dem Blick den Haroklin Romalnik zuwarf konnte er entnehmen das die richtig schlechten Neuigkeiten erst kamen.“ Weist du Junge„, begann der Zwerg, „ während ihr damit beschäftigt wart die Chaoshorden hinzuhalten sind ein paar Grünhäute etwas durchgedreht. Der Grüne abschaum hat mehre Gehöfte niedergebrannt, Händler und Jäger erschlagen bevor sie von einem Trupp Dwaikoni getötet wurden. Und allem Anschein nach hat es da alle erwischt die dich kannten. Tud mir leid junge, aber es gibt wohl keinen auf der Welt außer den Göttern die deinen Namen kennen“. Er bemerkte wie ihn die beiden jetzt anstarten. Sie warteten auf eine Reaktion von ihm. Doch es kam keine. Er saß nur aufrecht in seinem Bett und starte auf seine Bettdecke. Merkwürdiger weiße spürte er nichts. Keinen Schmerz oder Wut. Aber auch kein Glück. Einfach gar nichts. Und diese Gefühllosigkeit gegenüber dem Tod aller seiner bekannten erschrak ihn am meisten. Und gerade als er aus dem Bett fiel und in die Ohnmacht geleitete überkam ihn doch ein letztes Gefühl.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie ein Schatten

Jahr: 2065
Sommer
Tag: 40


Es war erschreckend Kalt im Tal. Das war ihr erster Gedanke als sie eintraf. Obwohl noch Sommer war schien der Herbst schon Einzug zu halten. Und sie hasste das. Sie hatte nichts gegen die Berge, gegen die ungezähmte Wildnis oder den viel zu häufig antreffenden feindlichen Kreaturen. Doch sie vermisste es wahrlich endlich wieder einen Sommer zu sehen der die Welt im schönsten Glanz erstrahlen lies. Nun, solche Momente gab es selbst im Gebirge. Nur das es sich anfühlte als wäre es schon Herbst. Aber sie wollte sich nicht beklagen. Schließlich hatte sie das Glück das sie nicht im Winter losziehen musste. Das wäre ihr wahrlich in die Knochen gegangen. Und mit der Kälte in den Knochen ließ es sich schlecht Töten. Mit Katzenhaften Sprüngen sprang sie von Ast zu Ast und nutzte die Blätter und Nadeln als Deckung. Es war wahrlich ein leichtes so den Haufen Orks zu folgen die wie eine Horde betrunkener Kühe durch den Wald trampelten. Sie musste bei diesem Vergleich an sich halten um nicht zu lachen. Denn in ihrem Geiste verwandelten sich die Orks nun wirklich zu einem Haufen Rinder die betrunken durch die Gegend wankten und muhten. Nun gab es wohl keinen Zweifel mehr. Sie war schon zu lange allein in der Wildnis. Besser gesagt sie war schon vielzulange allein in der Wildnis.
Jetzt schon fast zwei Monate wenn sie sich nicht täuschte. Und das alles für so einen blödsinnigen Auftrag. Es war wirklich schon ein Witz das jemand eine Elite Söldnerin für so eine Mission ausschickte. Doch die Belohnung war einfach zu verlockend. Sie leckte sich bei den Gedanken an ihre Belohnung die Oberlippe. Und nun stand sie keine paar Stunden mehr vor ihrem Ziel. Nun, sie wäre vermutlich schon längst fertig wenn diese tumben Kreaturen nicht so elendig langsam wären! Allein was sie für diesen dämlichen Haufen schon alles getan hatte, ohne das es auch nur einer der Grüngesichter es bemerkt hatte! Das sie während diese schliefen Wache geschoben hatte. Weil sie schließlich zu dämlich waren einen Wachposten zu beauftragen. Und dabei hatte sie mehr als einmal ihre Klinge mit Blut tränken müssen um diese wertlosen Kreaturen zu beschützen.
Und das sie fast jeden Tag sich das Gegröle und stampfen der Orks über sich ergehen lassen musste. Es war wirklich kaum zu glauben wie die Grünhäute überleben konnten wenn jedes Lebewesen sie schon meilenweit hören konnten. Na gut, vielleicht war das etwas übertrieben. Hören konnte man sie in dieser Entfernung sicher nicht. Dafür aber riechen. Und das war die merklich grausamere Art sich bemerkbar zu machen. Am meisten für ihre empfindliche Nase. Sie hatte sich eine provisorische Klammer um ihr Geruchsorgan geklemmt um zu verhindern dass sie noch durch den Geruch durchdrehte. Doch sie hatte es schließlich geschafft. Bald würde sie den Orks Lebewohl sagen und endlich ihren Auftrag erfüllen. Auf diesen Moment freute sie sich schon seit einer Woche. Plötzlich blieben die Orks stehen. Sofort setzte sie auch ihre Sprünge aus und blieb auf einer Astgabelung stehen und sah nach unten. Die Grünlinge hatten vor einem Höhleneingang gehalten. Dieser wurde bewacht von zwanzig gut bewaffneten Orks. Dazu kam noch das er Eingang mit einem schweren Holztor versiegelt war. Ob es noch mehr Orks hinter dem Tor gab wusste sie nicht. Doch sie würde so oder so zuerst die Orks außerhalb der Höhle ins Jenseits schicken. Nur war es ihr sehr zweifelhaft ob sie die zwanzig Wachen schaffte. Dazu kamen noch die zehn Orks und zusammengezählt machte das um die dreißig. Eine nicht zu verachtende Zahl, selbst für eine grandiose Kriegerin wie sie. Sie musste daran Denken ihren Sold hochzuheben. Solch erschwerte Hindernisse mussten extra Bezahlt werden. Doch es gab sicherlich schwierigere Situationen. Was hieß das sie vermutlich nur mit einer kleinen Erhöhung rechnen durfte. Nun sie war schon immer gut im feilschen gewesen. Und ein bisschen zusätzlichen Zaster konnte sie gut brauchen. Sie legte sich geschwind in Gedanken einen Schlachtplan zusammen. Währenddessen redete der Anführer der Orktruppe mit den Wachen. Als er fertig war grunzte das größte Exemplar und der Ork wurde eingelassen. Mit knarrendem Ton wurde das Tor aufgestoßen und sie erlangte einen freien Blick ins innere. Und soweit sie beurteilen konnte gab es keine weiteren Wachen in der Nähe. Der Ork ging hinein und zu zehnt schlossen die Orks das Tor.
Und das war der Moment in dem sie ein Einsatz trat. Sie zog ihr Schwert und einen Jagddolch und stieß sich vom Stamm. Sie kam von hinten genau auf zwar Orks zugeflogen. Dem rechten rammte sie das Schwert durchs Genick. Dem andere stach sie mit dem Dolch durchs Ohr. Und bevor diese beiden zu Boden fielen schlitzte sie dem Boss der Orks den Wanst auf. Und erst da bekamen die meisten erst mit was geschah. Und daraufhin wurde die Sache gefährlich. Zwar waren die meisten Orks zu dumm für großartige und paradoxe Schwertkunst, doch in der Masse und mit genug Kraft waren sie heftige Gegner. Nur gut das sie eine wahre Meisterin des Schwertkampfes war. Und auch über so einige schmutzige Tricks verfügte. Und doch gestaltete sich der Kampf bald als zu gefährlich. Zwar fand ihre Klinge immer wieder eine ungeschützte stelle und es lagen auch genug Orks Tod am Boden. Doch sie geriet immer mehr in Bedrängnis und es erschwerte die Sache erheblich das sie umringt war. So musste sie auf großartige Ausweichmanöver verzichten und es blieb ihr nichts anderes über als die feindlichen Waffen abzulenken. Was ihr schon nach kurzer Zeit die Kraft aus den Armen trieb. Da sie so nicht mehr lange durchhalten würde tat sie etwas wozu kein Ork in der Lage war. Sie duckte sich unter einem Schwinger, packte daraufhin den Arm des Orks und zog sich auf ihn. Und bevor der Ork sie runterschmeißen konnte sprang sie. Sie landete dabei mit beiden Füßen ausgestreckt in das Gesicht eines Orks. Dessen Schädel knackte und als er auf den Boden flog blieb er dort auch liegen. Sie hatte etwas mehr Glück. Sie rollte sich gekonnt ab, drehte sich um und schnitt einem Ork den Hals auf. Gleich drauf warf sie einen ihrer Dolche und traf einen großen Ork mit Axt unter dem Auge. Wankend fiel dieser um. Doch dafür drangen gut ein Dutzend andere Orks wieder auf sie ein und sie befand sich gleich wieder in der gleichen Situation. Sie hasste es wirklich wenn ihre Pläne und Taktiken auf so eine miserable Art fehlschlugen. Sie duckte sich unter einer Keule drehte sich zu dem Ork hin. Dieser versuchte sie wegzutreten, doch blitzschnell trat ihr Fuß der Grünhaut in die Kniekehle. So aus dem Gleichgewicht gebracht fiel er nach vorn und krachte gegen zwei andere Grünlinge. Während die Orks noch versuchten auszuweichen war sie schon wieder auf den Beinen und schlitzte einem die Kehle auf. Ein weiterer wollte sie von der Seite her rammen, doch sie drehte sich blitzschnell weg und stach ihn von hinten nieder. Mit einem großen Sprung schaffte sie sich nun an die drei gefallenen hin und stach zwei mit Schwert und Dolch nieder. Dem dritten trat sie einfach mit aller Kraft gegen die Kehle. Sofort fing der Ork an zu Keuchen und seine Augen quollen aus den Höhlen. Wenn sie Glück hatte würde der Ork ersticken. Wenn nicht würde er sicherlich Zeit brauchen bis er wieder auf die Beine kam. Sie wandte sich schon um und schnitt einem Ork den Fuß auf als sie plötzlich ihre Füße nicht mehr bewegen konnte. Ein kurzer Blick nach unten zeigte dass sie ihre Füße sehr wohl noch bewegen konnte. Nur um einiges schwerer da sich ein schwer atmender Ork an ihre Füße klammerte. Sie musste zugeben dass sie die Grünhäute unterschätzt hatte. Ihr Blick und der des Orks trafen sich. Und in seinen Augen konnte sie erkennen dass der Ork sich mit dem Tod schon abgefunden hatte. Vermutlich bekam er wirklich keine Luft mehr und wollte in der Gewissheit sterben wenigstens seine Mörderin mit ins Grab zu schicken. Eine beinahe Heldenhafte tat die man so einem Ork gar nicht zutrauen würde. Nur blöd das sie Helden noch nie ausstehen konnte. So rammte sie ihm ihren Dolch ins Genick und machte einen rückwärts Salto. Der sie direkt in die Arme eines breit grinsenden Orks brachte. Sie versuchte sich noch herauszuwindend doch die Grünhaut packte hart zu. Und schon rannte einer der Orks frontal auf sie zu und benutzte sein Schwert, oder was der Klumpen Metall auch immer war, als eine Art Speer. Womit er natürlich nicht nur sie sondern auch sicher ihren Festhalter töten würde. Doch besagter Halter schien damit beschäftigt zu sein laut zu lachen. Er verstummte erst als sie ruckartig ihren Unterkörper nach oben hob und sie seinen Kopf zwischen die Schenkel hatte. Normalerweise wäre das eine komplett nutzlose Action geworden. Da der Ork ihr Arme verschränkt hielt, kugelte sie sich die beinahe selbst aus. Doch schon krachte der Spalta in die Grünhaut und ihre Arme waren frei. Mit einer lässigen Bewegung köpfte sie ihren unfreiwilligen Befreier und stieß sich ab. Genau zu einem weiteren Ork dem sie ihren Dolch in den Offenen Mund rammte. Das alles ging so schnell das selbst ihr Kopf schwirrte und die meisten Orks standen nun verblüfft in der Gegend rum. Dies gab ihr Zeit die Situation genau zu betrachten. Wie es aussah waren es nur noch zehn Orks die noch auf den Füßen standen. Ungefähre vier weitere lagen am Boden und hielten sich Armstümpfe oder ihren aufgeschlitzten Bauch. Sie würde sich um die verwundeten später kümmern. Die noch stehenden Orks waren immer noch die größere Gefahr. Doch sie hatte aus ihren Fehler gelernt. Deswegen stand sie so gut es ging, so dass die Verletzten in ihren Blick waren. Was gar nicht so einfach war wenn alle woanders und in anderen Richtungen lagen. Die restlichen Orks hatten sich aber für eine andere Variante als den Frontal angriff entschieden. Nachdem sie mehr als die Hälfte dieser Barbaren getötet hatte ohne selbst verletzt zu werden war es ihnen zu viel. Und so rannten alle auf einmal weg. Nur dumm das sie nicht in den Wald rannten wo sie vielleicht eine Chance hatten, wenn auch eine sehr geringe, sondern zum Tor. Dieses war aber geschlossen und es war zu schwer als es innerhalb von wenigen Momenten zu öffnen. Und außerdem musste sie so, oder so rein. Und allein konnte man das Tor nicht aufschwingen. Deswegen ließ sie sich Zeit und Tötete zuerst die Verwundeten. Diese waren aber meist zu schwach als sich noch irgendwie Gegenwehr zu leisten oder waren schon Tod. Das führte sie dazu die Orks einfach abzustechen. Und genau bei dem letzten hatte sie Pech. Dieser hatte es erwartet rollte sich weg und bevor sie nochmal zuschlagen konnte hatte er ihr Schwert gepackt. Nur leider nicht am Griff sondern ein ganzes Stück drüber. Sofort lief grünes Blut dem Ork herunter doch diesem schien es nicht zu stören. Selbst als sie das Schwert drehte ignorierte er den Schmerz und tat stattdessen etwas Schmerzhafteres. Er rammte ihr seinen Armstumpf in den Magen. Zwar lies der Aufkommende Schmerz in schreien, doch dafür verschwamm ihre Sicht und sie überkam ein Kotz reiz. Sie versuchte verzweifelt aus dem griff der Grünhaut herraus zu kommen. Doch nach dem zweiten Schlag erlahmte jede Gegenwehr und sie versuchte nur ihren Kotzreiz zurückzudrängen. Dieser gewann aber nach dem dritten Schlag des Orks doch die Oberhand. Mit ungeahnte Folgen.
Und bevor die Grünhaut noch einmal losschlagen konnte übergab sie sich in sein Gesicht. Dabei bekam er die Säurehaltige Ausscheidung in die Augen. Was zur Folge hatte das es sich in seine Augen fraß. Und das konnte der Ork sicher nicht ignorieren. Schreiend ließ er das Schwert reflexartig los um sein Gesicht zu schützen. Da er das aber nicht mehr schaffte versuchte er mit seinem Arm ihr hochgekommenes Abendessen wegzuwischen. Nur leider benutzte er den Stumpf auch dazu. Was ihm noch mehr schmerzen bereitete. Die sie trotz ihres Schwindelgefühls ausnutzte um die Grünhaut niederzustechen. Gleich darauf rannte sie auf die Orks zu. Da sie aber noch ordentlich angeschlagen war musste sie auf halben Weg stehen bleiben und warten bis sie halbwegs wieder sehen konnte ohne alles zweifach zu sehn. Sie stand wieder auf und hoffte inständig das Tor noch nicht geschlossen vorzufinden. Doch sie hatte kein Glück. Das Tor stand geschlossen vor ihr. Doch komischerweise waren die Orks auch noch draußen. Und drückten immer noch mit aller Kraft gegen das Holztor. Verwundert runzelte sie die Stirn. Normalerweise müssten sie doch längst schon drinnen… Und da viel es ihr ein. Die Orks versuchten das Tor in die falsche Richtung zu öffnen. In ihrer Panik von einer Frau dahingeschlachtet zu werden vergaßen sie wohl dass man an einem Tor ziehen musste. Nun ja, das Tor hatte auch keine griffe weswegen man auch am Holz selbst ziehen musste. Trotzdem war sie ein weiteres Mal von der Dummheit der Grünhäute verblüfft. Nun stand sie vor einer Zwickmühle. Sie konnte die Orks nicht Töten da sie die Grünlinge brauchte um das Tor zu öffnen. Aber sie konnte ihnen auch nicht sagen wie man das Tor aufmachen konnte. Oder doch? Nach kurzem Überlegen kam sie auf den Schluss das es selbst die Orks als komisch finden würden wenn ihre Metzgerin ihnen half in Sicherheit zu kommen. Oder vermeintliche Sicherheit. Verdammt, was sollte sie jetzt nur tun? Nun, es gab da noch eine weitere Möglichkeit. Sie nahm einen Beutel aus der Halterung ihres Gurtes und holte daraus ein Kreidestück heraus. Mit diesem Zeichnete sie auf ihrer linken Hand einen Kreis in dessen Mitte drei Kurvige Linien liefen. Sie legte das Kreidestück zurück in den Beutel und nahm einen Roten Stein heraus. Diesen legte sie in den Kreis von ihrer Hand. Sofort fing der Stein zum glühen an und klebte an ihrer Haut.
Sie holte tief Luft und rannte los. Die Grünhäute hatten sie immer noch nicht, doch schienen einige kurz davor wo anders wegzurennen. Doch der erste der sich umdrehte stieß sie den Stein gegen die Stirn. Sofort hörten die Bewegungen des Orks auf und er schaute sie mit leerem Blick an. Sein Gesicht fiel ein, die Haut warf falten und die Muskeln schwanden. Und nach nur wenigen Augenblicken war der Ork Tod. Sein Körper fiel als abgemagerte Leiche auf den Boden. Das gleiche tat sie bei allen Orks. Wobei egal war wo sie sie berührte. Solange sie mit dem Stein die Haut berührte starben sie. Schon bald hatte sie alle getötet und wandte sich dem Tor zu. Sie hatte eigentlich gehofft ohne diesem Mittel auszukommen. Zwar konnte sie nicht selbst von dem Stein ausgesaugt werden solange sie ihn nicht mit ihrer Haut berührte, aber er konnte auch explodieren oder alle möglichen Arten von Magie heraufbeschwören. Und mit der Lebenskraft von zehn Orks würde es für sie auf jedenfalls tödlich enden wenn sie etwas falsch machte. Oder der Stein schlichtweg diese Kraft nicht halten konnte. Solche Kristalle waren wahrlich gewaltig unzuverlässig, aber auch durchaus nützlich. Und gerade als sie den Stein auf Tor richtete und sie eine Zauberformel aufsagen wollte öffnete sich da Tor und der Ork kam heraus der am Anfang hineingegangen war. Dieser trat zwei schritt nach draußen bevor er die Leichen vor seinen Füßen ansah. Und gerade als er aufsah rammte sie ihm den Stein gegen die Stirn. Als er umfiel und sie noch einmal sein Gesicht ansah erkannte sie noch immer die Überraschung in seinem Blick. Da sie den Stein nicht mehr brauchte konnte sie ihn auch endlich abnehmen. Sie konzentrierte sich und sprach: „Solvare te“. Sofort hörte der Stein zum Leuchten auf und fiel zu Boden. Sie hob ihn wieder hoch und steckte ihn in den Beutel. Das Siegel hatte sich mit dem Lösen des Steins aufgelöst. Nun trat sie in die Höhle ein. Und zu ihrer Freude entdeckte sie nichts Grünes was sie niederzustechen versuchte. Dafür aber eine primitive Art einer Hebelmaschine. Sie schätzte dass man das es dazu diente die Tür zu öffnen ohne viel Muskelkraft anzuwenden. Wahrlich, es schien dass sie sich ihrem Ziel näherte. Sie schritt den Gang nun hinunter und schon bald weitete sich der Tunnel zu einer kleinen Höhle aus. Die Höhle war geräumig ausgerichtet. Nun ja, für einen Ork. Einen Haufen angenagelte Köpfe von verschiedene Wesen an den Wänden, ein einfaches Bett, ein Art Thron und ein Bären Bettvorleger. Und in der Mitte stand ein Ork. Ungefähr zwei Meter groß, trug eine leichte Plattenrüstung um den Schultern und der Brust und hatte ein Breitschwert in der Hand. Also das genaue Gegenteil von einem ordentlichen Orkboss. Und doch herrschte dieser Wicht von einer Grünhaut über eintausend Orks. Was auch den gründe ausmachte wieso ihn gesucht hatte. Denn es gab nur eine Möglichkeit wie ein normalgroßer Ork an die Spitze kommen konnte. Und zwar durch sein Hirn. Und da er nicht wild auf sie einstürmte gab ihr den Beweis das der Ork wirklich nicht Normal für seine Art war. Sie versuchte möglichst gelassen und freundlich zu wirken und steckte sogar ihr Schwert weg. Sie würde es später vom Orkblut befreien. Der Ork hatte währenddessen sich nicht bewegt. Und er schien abzuwarten was als nächstes passierte. Das machte die ganze Sache nicht leichter. Denn sie wusste dass die meisten Orks sie durch ihren Akzent meist nicht verstanden. Da wäre es ihr lieber wenn der Ork zum Sprechen angefangen hätte.
Doch da musste sie durch. „Hällö, ik will dier ein angäböt mächän“. Das klang doch gar nicht mal so schlecht! Innerlich klopfte sie sich wegen ihres sprach Könnens auf die Schulter. Doch der Ork sah sie nur komplett verwirrt an öffnete den Mund und sagte: „Was“? nun war es sie die verwirrt dreinschaute. Sie hatte doch perfekt Orkisch gesprochen. Doch anscheinend war sie nicht so gut wie sie noch kurz zuvor dachte. Was ihr einen ordentlichen dämpfer verpasste. „Was willst du von mir, Weib?“ fragte der Ork. Und nun fiel ihr schon beinahe die Kinnlade runter. Die Grünhaut konnte die Menschen Sprache ohne jedweden Fehler. Wahrlich was Besonderes unter den Grünlingen. Hätte irgendwer ihr jemals erzählt dass es solche Orks gab, sie hätte ihn ausgelacht. Und nun stand sie selbst vor dem lebendigen Beweis dass es intelligente Orks gab. Doch sie riss sich zusammen und konzentrierte sich auf den Auftrag. Schließlich war sie ja eine professionelle Söldnerin. „Ich entbiete dir den Gruß meines Auftragsgebers, großer Orkboss. Er will dir ein Geschenk machen was dir sehr zugute kommen wird“.

Der Ork spuckte drauf aus und lies ein zorniges knurren vernehmen. „Du metzelst meine Männer nieder und willst mir ein Geschenk übergeben. Welcher Kurier tut so etwas“?
Ja, der Ork war wohl etwas zu intelligent. Nun das sollte dem ganzen keinen Abbruch tun. Sie war ja natürlich auf alles vorbereitet. Besser gesagt sie erzählte ihm die Wahrheit. „Nun, großer Orkboss, niemand darf von diesem treffen wissen. Nicht einmal ein einziger deiner Untergebenen. Und so sah ich mich zu drastischen Maßnahmen genötigt. Und ich glaube, das Geschenk was ich dir gebe werden die Verluste an Grün… Ich meine an Kriegern sicherlich überschatten. Und nicht nur das. Es wird auch dafür sorgen dass du alle Ork Stämme und Clans im Norden des Weltangebirges vereinen wirst. Nun ja, bis auf Grimgork. Was sagst du dazu weiser Orkboss“?
Doch sie erhielt keine Antwort. Es schien das er zwar die Sprache perfekt aussprechen konnte, aber längst nicht alle Worte kannte. Und leider hatte sie etwas zu verblümt gesprochen. Nun für eine Grünhaut. Die meisten Grafen oder Bürgern würden sagen das selbst Penner, Bauern und Arbeiter bessere Reden vorbereiten wussten. Dabei waren sie auch nur inkompetente Menschen. Aber dieses arrogante Pack ging ihr auch ordentlich am Arsch vorbei. Und nur an sie zu denken war eine Beleidigung für ihren Kopf. Gleich nach dem Gedanken runzelte sie die Stirn. Zwar war das, was sie gedacht hatte auch ihre Meinung, doch normalerweise sprach sie längst nicht so barbarisch. Dieses Land und seine Bewohner schienen sie wohl mehr oder weniger zu ändern. Was hieß das sie so schnell wie möglich wieder in die wunderbare Welt der Zivilisation zurückkehren musste. Schließlich wollte sie nicht zurückkehren und reden wie ein barbarischer Hinterwäldler. Obwohl das sicherlich eine nette Abwechslung von der Blumigen Sprachweise ihres Volkes und Standes war. Der Ork schien nun ihre Worte begriffen zu haben den er hatte sein Schwert weggesteckt. Hatte aber immer noch die Hand auf den griff. Er sah nachdenklich auf seine Füße als er ruckartig den Kopf hob und sie anschaute.
Und mit Misstrauen in der Stimme fragte er endlich: „Was ist das für’n Geschänk was du mir gebn willst“?
Erfreut lächelte sie und nahm einen weiteren Beutel auch ihrem Gürtel. Behutsam machte sie ihn auf und holte drei kleine Flaschen mit dickem Glass heraus. Der Inhalt war in allen drei Unterschiedlich. Einer schien komplett dunkelrot mit braunen sprenkeln, ein anderer Golden mit grünen Spiralen drinnen. Und der dritte hatte die Farbe von einem Sturmgepeitschten Meer. Und alle drei Flüssigkeiten schienen von der anderen abzuweichen. So drückten sich die Flüssigkeiten auf die jeweils gegenüberliegende Seite und bildeten dadurch einen leeren Raum. Wahrlich interessant wie sie sich verhielten. Doch statt die Gläser weiter zu betrachten ging sie auf den Ork zu und übergab ihm das mit dem Dunkelrot leuchtenden Inhalt. Dieser nahm es mit sorgsamer Vorsicht entgegen und begutachtete es eingehend. Doch ihm schien es nicht zu entschlüsseln was er mit dem zeug anstellen sollte. So wandte er sich wieder an sie. Doch sie war schon längst am Ausgang der Höhle und winkte ihn zu sich. Schnellen Schrittes kam er auf sie zu und gemeinsam gingen sie durch den Tunnel zum Ausgang. Und dort erblickte der Orkboss auch seine Krieger. Die aufgeschlitzten Leichen ließen ihn völlig kalt doch die mumifizierten Orks schienen ihn zu beunruhigen. Doch bevor sich der Ork es sich doch nicht anders überlegte, nahm sie ihm das Glass weg und öffnete es. Überrascht sah der Ork auf und wollte gerade etwas sagen als sie ihm das Zeug hineinschüttete. Und bevor er es ausspucken konnte, gab sie ihm einen Kinnhaken. Krachend ging der Kiefer zu und er schluckte das Zeug runter. Wütend wollte er nun sein Schwert ziehen doch er kam nicht mehr dazu. Ein zittern überfiel seinen Körper und er ging zu Boden. Dort begann er wild um sich zu schlagen und dann passierte es.
Mit einem plötzlichen Ruck brach sein Arm um gleich darauf gewaltig anzuschwellen und wieder zusammenzuwachsen. Auch sein gesamter restlicher Körper brach und wuchs. Sie kletterte währenddessen auf einen Baum und sah interessiert zu. Krachend brachen nun die Panzerplatten und fielen ab. Die Haut des Orkes hatte nun einen leicht gräulichen Ton angenommen und an seinem Rücken und Kopf war ein kleiner dunkel Blauer Rückenkamm erschienen. Seiner Füße waren nun etwas schmaler und die auch die Hände waren zwar groß aber feingliedrig. Und das Gesicht ähnelte nun entfernt dem eines Ogers. Und seine Haut schien sich zu verdicken und bildete Schuppenartige Gebilde. Als die Verwandlung aufgehört hatte und der Ork aufstand war er drei Meter groß und breiter als ein Oger. Wankend drehte sich dieser Koloss nun um und blickte auf die Leichen. Langsam ging er auf sie zu, hob eine hoch und zog behutsam die Rüstung aus. Und als er fertig war bis er mit aller Kraft hinein. Sie musste lächeln. Sie hatte dem Orkboss ganz vergessen zu erzählen dass die Orks auch als eine Art Mahl für ihn dienten. Was eigentlich der Hauptgrund für deren Tod war. Nun, sie waren für einen guten Zweck ins Jenseits getreten. Sie musste sagen dass es im Grunde ein ganz interessanter Auftrag war und auch die Verwandlung sie interessierte. Doch ihr wurde doch schnell langweilig. Der Ork brauchte wirklich viel Fleisch und hatte schon die Hälfte der Gefallenen gänzlich aufgegessen. Und einem Ork beim verspeisen seiner Artgenossen zu betrachten war nicht gerade die Krönung ihres Tages. Doch als er den letzten in der Hand hielte warf er ihn zurück. Er schien nun annähernd gesättigt. Das begutachtete auch sein gewaltig angewachsener Bauch der nun fast da doppelte ausmaß hatte wie zuvor. Und da nun keine Gefahr mehr davon ausging das er sie auffraß wenn er sie sah, trat sie zu ihm. Der Boss sah sie an und lächelte. Ein gefährliches lächeln zwar, aber nichts desto trotz eine Lächeln. Das war doch schon was. Und mit einem runterstreichen seiner Arme über seinen Körper untermalte er seine jetzige Größe und es schien ihm zu gefallen was die Flüssigkeit aus ihm gemacht hatte. Ein sehr gutes Zeichen.

„Ich sehe, du bist zufrieden mit deinem neuen Körper. Zweifelst du jetzt immer noch daran das du jetzt alle nördlichen Stämme vereinigen kannst“? Sie wartete die Antwort gar nicht ab. „Jedenfalls war das nur der Anfang des Geschenkes. Ich besitze noch zwei weitere Fläschchen die ich dir geben soll“. Daraufhin legte sie die zwei Glasflaschen in seiner gewaltigen Pranke. „Nur du solltest sie nicht sofort einsetzen. Erst wenn du in richtigen Schwierigkeiten steckst solltest du es benutzen. Das ist sehr wichtig. Ansonsten könnte es sehr unangenehme Folgen für dich geben. Ansonsten würde ich auch dringend abraten es anderen zu geben. Ach ja, und pass auf das niemand von dir isst oder dein Blut zu dir nimmt. Es könnte etwas verzwickt werden wenn das passiert, verstehst du“? Er antwortete nicht. Er sah nur die ganze Zeit auf die Flaschen. Sie wusste nicht einmal ob ihre Worte ihn überhaupt erreicht hatten. Und als sie gerade gehen wollte bewegte er seine Pranke und hielt sich die Fläschchen vors Gesicht.
Und dann sprach er mit gewaltiger Stimme und leichtem zischeln als Unterton: „Richte dein Meister mein Dank aus. Ich werd auf dein Rat hörän. Doch wass will er von mir? Und wer isst er“? Und plötzlich beugte er sich nach vorn und sah sie mit seinen nun graugrünen Augen an. Sein stechender Blick bereitete ihr fast Körperliche Schmerzen. „Und wer bisst du“?
Sie versuchte zu Lächeln doch es gelang ihr nicht richtig. Nicht wenn diese Bösen Augen sie zu durchdringen zu schienen. Doch sie schaffte es wenigstens mit fester Stimme zu antworten: „Mein Meister wird sich über deinen Dank freuen. Und was er von dir will ist das du dieses Gebirge vielleicht mal etwas säuberst. Du weißt schon, hier ein paar Ratten erschlagen, da einigen Ogern den Bauch aufschlitzen. Und wenn du es einbringen kannst wär es auch nett mal ein paar Bärte über die Berge zu schmeißen. Wenn du verstehst was ich meine“? Nun kam doch ein Lächeln auf ihren Lippen zustande. „Ich vertraue darauf dass du seine Erwartungen übertriffst. Und wer er ist, nun das weiß ich selbst nicht so genau. Und was mich angeht, nun es reicht wenn du weißt dass es jemanden wie mich gibt“. Und mit diesen Worten sprang sie zurück, drehte um und kletterte auf einen Baum. Anders wie sie erwartet hatte verfolgte der Ork sie nicht. Sie war wohl etwas zu übervorsichtig. Doch besser das als Tod. Und mit schnellen Sprüngen machte sie sich nach Richtung Süden auf. Ihr Auftragsgeber würde sicherlich zufrieden sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
sehr viel Aktion 😉 von daher gut und kurzweilig zu lesen. Aber so ein paar Kleinigkeiten könnte man sich nochmal durch den Kopf gehen lassen. Kleinere Unstimmigkeiten im Kampf z.B. wirft sie den Dolch und hat ihn im nächsten Moment wieder, um den nächsten Ork niederzustechen. Der Orkboss gefällt mir ausgesprochen gut, scheint mal kein kopfloser Hauer zu sein 😉
Die Söldnerin scheint mir auch etwas übermächtig, hier hätte ich mir noch ein bisschen Hintergrund gewünscht z.B. wie sieht sie aus, was hat sie für Rüstung an, was hat sie zu dem gemacht, was sie ist?
Vielleicht hätten ein paar Gegner(orks) weniger, die nicht nur Kanonenfutter sind, den Kampf auch etwas spannender gemacht. K.A. woran es lag, aber ich hatte zu keiner Zeit Zweifel, daß sie die 30 Orks tötet...,daß muss nicht unbedingt, als Kritik verstanden werden, vielleicht kommt das ja alles noch in den nächsten Abschitten...
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Da ich mal davon ausgehen, daß dies ein weiteres Kapitel von Stärke und Mut ist, bin ich mal gespannt, wie sich alles zusammenfügen wird 😉
 
Söhne der Berge/Ik bin Boz`z

Tag: 11
Monat: 2
Jahr: 0
Jahresdatum: 2565




Stolz sah Romalnik auf seinen roten Bart. Es hatte sich drei kunstvolle Zöpfe in sein Barthaar geflochten und er war wirklich stolz drauf. Für jeden Zopf hatte er eine Stunde Gebraucht. Und doch konnte er sagen dass ihm diese drei Stunden es völlig wert waren. Allein der Augenblick in dem er sich in der polierten Metallscheibe betrachtete war dies Wert. Und Romalnik wusste, hätte er nur die Hälfte der Zeit aufgewendet würde ihn der Anblick seines Bartes nicht befriedigen. Er seufzte und ging weiter in Richtung des obersten Turmes. Dort hatten sie den kleinen Dawikoni verfrachtet, der jede Nacht wild schreiend erwacht und etwas von einem Auge stammelte. Und so wohnte er nun so weit oben wie möglich um die Zwergenwachen die hier stationiert waren nicht zu stören. Schließlich war diese ganze Festung mehr als wichtig für die Zwerge des Weltangebirges. Denn es war die nördlichste Wehrstadt des Karak Ankors. Allein dazu erbaut um die Nördlichen Geschöpfe aufzuhalten und den Süden schnell genug zu warnen. Was auch der Grund war wieso keine Frauen und Kinder hier waren. Sondern nur eintausend Zwerge. Die auch die Funktion übernahmen die Dörfer und Städte der nördlichen Dawikoni zu beschützen. Was diese gar nicht so nötig hatten wie ihm der junge Held da oben gezeigt hatte. Schätzungsweise wusste der Kerl nicht einmal was er da so losgetreten hat. Romalnik schüttelte bei diesem Gedanken den Kopf. Es war wirklich unglaublich wie ein einzelner sterblicher die Welt in Bewegung setzen konnte. Mit donnernden Schritten kam Romalnik die Stiege hinauf. Und bevor er sich versah kam er auch schon an seinem Ziel an. Zwar war die Tür offen doch Romalnik blieb taktvoll und klopfte gegen die Tür. Doch, als er schon die Hand erhob erklang die Stimme des Dawikoni: „Es ist wirklich nicht nötig das du noch einmal klopfst. Das Eintreten der Stufen hat vollkommen gereicht um mich aufmerksam zu machen. Also bitte, trete ein in mein bescheidenes Heim, was eigentlich ja dein Heim ist wenn ich es mir genau überlege“. Romalnik musste Lächeln. Ja, der Mensch war ein komischer Kauz. Ob er schon immer so war oder erst nach seinen Gedächtnis Verlust so wurde hätte den Zwerg wahrlich interessiert.
Denn so könnte er feststellen ob er schon all die Jahre so war und geistlich stabil oder erst vor kurzem so komisch wurde. Denn es war ihm wichtig mit Psychisch stabilen Männern in den Krieg zu ziehen. Verrückte hatten die Eigenheit in den unpassendsten Augenblicken ordentlich Probleme zu machen. Er trat nun ein und sah dass der Dawikoni auf einem Stuhl saß und ein Buch las. Es war wirklich ein Schock für Romalnik gewesen als der Mensch ihm erzählt hatte dass er Lesen konnte. Das war eine Fähigkeit die die meisten Menschen nicht zu schätzen wussten. Was auch ein Grund war wieso sie meist eher unterbelichtet waren. Vermutlich würden sie anders denken wenn sie erst einmal Lesen könnten. Es freute den Zwerg wirklich dass der junge Held nicht so war. Denn sonst wären ihre Unterhaltungen wohl nicht ganz so interessant. Denn auch Zwerge lassen meist nicht fiel und sich geistig zu messen war schon immer eine seiner Lieblingsbeschäftigungen gewesen. Gleich hinter dem verprügeln von Goblins. Aber obwohl der Mensch die Grundvoraussetzungen für ein Duell des Geistes besaß, waren ihre unterhaltungen schon fast Monologe. Was ihm ordentlich auf den Bartzopf ging.
Und da der Dawikoni wieder mal keine Anstalt machte sich mit ihm zu unterhalten fing er an: „Hey, wie wär es wenn du mal aus dem Fenster schaust Kumpel“?
Genervt sah ihn der angesprochene an und antwortete: „Und wieso sollte ich da tun, Kumpel“?
Er sprach das Wort Kumpel schon fast wie ein Schimpfwort aus. Nun er war nicht der einzige dem dieses Wort aus dem Hals heraushing. Schließlich nannte er so ziemlich alle so. Einmal, im noch zarten Alter von 75 Jahren, nannte er so sogar seinem Thain. Daraufhin durfte er drei Jahre lang in der Wildnis darüber nachdenken wie man ältere Personen behandelte. Da er die ganze Zeit allerdings allein war, führte er fast immer Selbstgespräche. Und das hatte er sich bis heute nicht abgewöhnen können. „Glaub mir, es wird dir gefallen. Aber wenn du lieber sitzen bleibst kann ich dich ja schlecht zu deinem Glück zwingen was“?
Und so setzte er sich zwinkert auf einen Stuhl gleich neben dem Menschen. Er wollte diesem zwar nicht auf die Pelle rücken, doch eine seiner Aufgaben war mit dem Dawikoni zu reden. Um herauszufinden ob er noch Kriegs Tauglichkeit bewies. Sein gegenüber legte das Buch Wut schnaubend auf den Tisch und wandte sich ihm zu. Dabei fielen ihm die Dunklen Augenringe quasi ins Auge. Anscheinend hatte er heute Nacht wieder nicht geschlafen. Kein gutes Zeichen. „Was willst du von mir“? Er klang leicht gereizt. „Nun, ich wollte dir nur ein paar Neuigkeiten erzählen. Wäre ja dumm wenn du informationslos in diesem Turm vergammelst. Also, wo fange ich da nur an? Häm, wie wär es mit deinen Aufstieg als Held? Nur drei Wochen und schon singen die Skalden in den Dörfern und Städten über dich. Selbst bei den Zwergen gibt es welche die dich schon als Helden feiern. Eine beachtliche Leistung wenn man in Betracht sieht das mein Volk sehr lange braucht um einen Helden als Helden zu sehen. Aber das Beste kommt noch“. Er machte eine kurze Pause um sich vorzubereiten.
„Anscheinend sind deine Taten bis zu den Ohren des Hochkönigs gekommen“. Erwartungsvoll sah Romalnik den Dawikoni an. Dieser schien aber weder ehrfurchtsvoll noch auf andere Weise beeindruckt zu sein. Nein, es lag gar Spott in seinen Augen. „Du sagst mir also dass der König aller Zwerge nicht besseres zu tun hat als sich die Geschichte von einer Schlacht im hohen Norden anzuhören? Ich meine dass er sich wohl besser anderen Aufgaben widmen sollte. Schließlich sollte er ja lieber aufpassen dass seine Art nicht vernichtete wird“. Er wollte noch weitereden als es Romalnik reichte. Mit seiner Schinkengroßen Faust schlug er auf den Tisch neben sich und ließ ihn verstummen. Zorn schürte sich in ihm und es brach aus dem zwerg herraus. Schon seit ihrem ersten Gespräch an war der Dawikoni so. Als wäre er der einzige der durch Krieg solch hohe Verluste erlitten hätte! Am liebsten würde er ihm einfach eine ordentliche Tracht Prügel verpassen. Doch er riss sich zusammen. Ihm zusammenzuschlagen würde sich nichts bringen. Höchstens würde es ihm nur noch mehr verstören. Also musste er mit der Macht von Worten den Dawikoni umkrempeln. Nicht gerade die große Stärke seines Volkes.
„Weist du mein Freund, es ist mir egal wenn du die ganze Zeit pessimistisch herum gammelst und glaubst das alles Elend der Welt auf deine Schultern ruht. Es ist mir auch Steinbrot wenn du unbedingt alle Hilfe abweisen willst nur weil du unter Albträumen leidest. Wenn du es nicht mehr aushältst dann spring doch vom Turm oder such den Tod im Kampf. Aber, wenn du noch einmal meinen König beleidigst dann werde ich dich höchstpersönlich von diesem Turm werfen! Und jetzt sprich in einem freundlichen ton über ihn, oder halt deinen Mund und hör einfach zu!“
Schwer atmend von dem ganzen schreien sah er den Dawikoni genau an. Dieser schien endlich aus seiner Mitleidsphase aufgewacht zu sein. Auch wenn es nur ein kurzer Moment war, so hielt er zumindest seine klappe. „Gut, ich hoffe du verstehst jetzt wo du stehst. Das der Hochkönig von dir hört ist etwas Besonderes. Selten hat ein Mensch das jemals geschafft. Und niemals in so kurzer Zeit. Aber ich glaube du solltest die Ausmaße deiner Taten selbst betrachten. Und jetzt sehe bitte aus dem Fenster“. Knarrend erhob sich der Dawikoni. Was Romalnik dazu verleiten ließ in seinen Gedanken Grungni zu danken. Das diesem störrischen Esel nach drei Wochen die bockikeit abnahm war ein wahrhaftiges wunder. Langsam schritt der Mensch zu dem Fenster und sah hinaus. Und kurz darauf erklang ein ungläubiges Keuchen. Auch Romalnik war nun aufgestanden und sah hinaus. Und er musste zugeben dass es wirklich beeindruckend war. Reihe um Reihe, Zelt für Zelt, Bett für Bett. Er hatte erst heute die kompletten zahlen gehört. Und er war wirklich erstaunt. Unter dem Geheiß des Hochkönigs hatten die Thaine alle Dawikoni zwischen zwanzig und vierzig zum Waffendienst gefordert. Und allein hier im Norden, dem nördlichsten Außenposten der Zwerge tummelten sich nun gut zwanzigtausend Rekruten. Und wenn jeder von ihnen Taten verbringen konnte wie sein Freund neben ihm, dann könnte wohl keine Armee des Weltangebirges wiederstehen.

Jorök konnte es nicht fassen. Er war von dem kleinen Wicht auf ein wahres Monstrum gewachsen. Er hätte nie gedacht dass sich sein Problem so lösen würde. Denn es war verflucht schwer als normal großer Ork einen Stamm mit rund tausend seiner Artgenossen zu führen. Da schließlich fast die Hälfte größer und Stärker waren als er. Nun vielleicht früher. Nun konnte er sich endlich offen zeigen. Schließlich war er jetzt so groß wie ein Oger und nicht einmal ein Schwarz Ork könnte ihn jetzt noch schikanieren. Er hatte sich früher immer in einem Zelt verborgen wenn er zu seinen Jungz geredet. Und da sein Schatten da ziemlich groß schien glaubten sie er wäre ein wahrer Brocken von Ork. Die meisten seiner Art waren nicht so bewandert was die Einstrahlung der Sonne beinhaltet. Und das war auch gut so. Denn sonst hätte ihn ein größerer Ork schon längst zu Klump gehauen. Leider war es der Boss der Ordnung im Lager halten musste und verhinderte dass die Goblin Späher aufgefuttert wurden. Oder man wieder Snotling Ball spielte und die Mannschaften sich gegenseitig zusammenschlugen. Also hatte er sich etwas sehr perfides ausgedacht um dies zu entgehen. Und so hatte er die größten alle samt gegen ein kleineres Skaven Lager geschickt wo diese mit Sklaven Eisen abbaute. Seine Ausrede war das sie das Eisen selbst brauchten und auch die Orks befreien wollten. Doch den Orks hatte es gereicht dass sie Rattenmenschen verdreschen durften. Die restlichen hatte er zur Säuberung des Gebietes veranlasst und das sie die freien Goblin Stämme versklaven sollten. Somit waren alle weg, aber leider auch sein Schutz. Deswegen hatte er so getan als würde er mit einer der Gruppen mitziehen und veranlasste das zwanzig Orks eine Höhle bewachten. Er sagte ihnen einfach dass darin eine wertvolle Waffe war. Doch statt die Waffe hatte er sich darin verkrochen und versuchte fieberhaft herauszufinden wie er größer wurde. Sein Plan war eigentlich wahrlich brillant ausgefädelt gewesen. Nur das Problem war er konnte keine großen richtig mächtigen Orks als Bewacher einsetzen. Und so verdonnerte er ein paar unerfahrene Junge Orks zum Wachdienst. Ein Fehler wie sich herausstellte. Denn wenn diese komische Frau ihn töten wollte, wäre das auch passiert. Doch Jorök hatte unheimlich viel Glück gehabt. Sogar mehr Glück als Verstand, selbst für sein ausgeprägtes Hirn. Nun konnte er das Versteck spielen endlich beenden und wahrlich ein großer Orkboss werden. Das einzige was ihn daran störte war diese Frau. Denn er fragte sich nun ständig wär sie geschickt hatte. Wem würde es etwas bringen wenn er alle Ratten, Tiermenschen, Zwerge und etliches anderes Pack zu ihren Göttern schickte? Als Jorök so darüber nachdachte gingen die Zahl der Völker und Fraktionen ordentlich zurück. Die meisten Menschen Länder würde es nicht bringen. Die Chaoshorden waren immer noch angepisst wegen der Sache mit Archon. Dabei war das schon mehr als ein halbes Jahrhundert aus. Die Chaosanhänger waren wirklich sehr nachtragend. Die Zwerge und Skaven schloss er gleich aus. Es würde sich bei beiden Fraktionen nicht lohnen. Nun bei den Skaven wenn es um einen anderen Klan ging doch das würde nicht nur einen, sondern mindestens ein Dutzend verschiedenen Klans treffen. Und das würde nur ihnen selbst Schaden. Die einzigen die ihm wirklich einfielen waren die Zwerge im Osten und die Vampire im Silberpfeiler. Alle anderen Völker würden dadurch keinen Gewinn erzielen. Da ihm alles nachgrübeln nichts half gab er sich mit dieser Vermutung zufrieden. Doch, das war nicht das einzige was ihn beschäftigte. Auch diese Frau kam ihm außerordentlich merkwürdig vor. Sie war erstaunlich groß gewachsen für ihr Geschlecht, sie war nur einen Kopf kleiner gewesen als er. Weiterhin hatte ihre Kampfhaltung an die Tilea erinnert. Dieser merkwürdigen Verandaz oder wie die hießen. Also war sie entweder ein Mensch oder eine Elfe. Nur das half ihm nicht sonderlich weiter da es genug verschiedene Menschen und Elfenreiche gab. Und die Herkunft der Frau konnte durchaus auch die des Auftraggebers bestätigen. Ach was Solls. Eigentlich war es ihm doch egal wär sie geschickt hatte. Vielmehr wollte nicht benutzt werden. Deswegen wollte er lieber nicht leichtsinnig angreifen. Besser sich gut vorbereiten. Nun war es doch nützlich dass seine Orks die Skaven Mine einnehmen. Denn jeder Krieg brauchte Unmengen an Stahl, Holz und Lebewesen. Und von allen dreien gab es im Weltangebirge zu genüge. Und mit diesem Gedanken Schritt der Boss durch den Stollen und kam in seiner Höhle an. Dort ging er geradewegs zu dem Bettvorleger und zog ihn weg. Gleich darunter lag eine große Hölzerne Falltüre. Die Höhle hatte früher ein paar Ogern gehört soweit Jorök wusste. Diese hatten einige Goblins versklavt und ihnen befohlen alles auszubauen. Und einen Fluchttunnel zu graben. Nur hatten die kleinen Drecksviecher sie über den Tisch gezogen. Denn der Gang war an sich so gemacht dass ein Oger sich gerade noch durchquetschen konnte. Und als sie den Tunnel benutzten nutzten das die Goblins aus um sie zu töten und sie dann zu verspeisen. Und diese Goblins waren wiederum von ihm verputzt worden. Und so schloss sich der Kreis des gegessenen. Denn er hatte vor ewig zu leben. Oder wenigstens nicht gegessen zu werden wenn er doch starb. Doch er hatte nun größere Sorgen vor sich. Denn der Tunnel war wirklich gewaltig eng und mit den ganzen Orks im Magen kam er nicht wirklich voran. Doch mit äußerster willens Anstrengung und mit viel mehr Muskelkraft brachte er sich den Tunnel durch. Jorök war wirklich noch nie so froh gewesen wieder Tagelicht zu sehen. Glücklich richtete er sich nun gänzlich auf und Marschierte schnurstracks zu einer großen Hütten Ansammlung die von einer Palisade umgeben war. Da drin mussten noch so um die zweihundert Orks sein wenn er sich nicht irrte. Doch er irrte sich. Als er durch das offene Tor durchging traf ihn fast der Schlag. Denn statt die zweihundert schwächlichen Orks war sein gesamter Stamm anwesend. Und erst da fiel ihm ein dass die Späher Trupps wohl alle schon in seiner Höhle angekommen waren und die ganzen Leichen sahen. Und nun stand seine gesamte Horde auf einen Fleck. Er war wohl etwas länger im Tunnel stecken geblieben. Das war echt für‘n Arsch. Wütend schnaubend stieß er die Orks vor sich einfach weg und Marschierte nach vorn. Wütende Rufe erschollen, doch sie verstummten sogleich als sie erblickten was sich da durch den Weg bahnte. Und so kam er schnell voran, genau in den Mittelpunkt wo sich zwei Orks gerade schlugen. Beide groß, kräftig und schnell. Von gewaltigen Muskelpaketen bepackt, von kaltem Stahl bedeckt und unnachgiebig wie der Fels auf den sie stampften. Jeder Mensch hätte sich sofort umgedreht und wäre schreiend davon gerannt wenn er sie nur aus der Ferne gesehen hätte. Doch Jorök packte beide an den Kopf und lies sie zusammenkrachen. Und wieder, und wieder, und wieder. Solange bis er sich sicher war das sie keine Lust mehr zum Moschen hatten. Dann warf er sie zu Boden. Stöhnend lagen sie nun am Boden und es wäre ein leichtes sie nun gänzlich fertig zu machen. Doch stattdessen drehte er sich einfach um und sah die warteten Orks an. Er riss seine gewaltigen Armee empor und brüllte: „Ik bin jez da BOZZZ“!! Und seine Artgenossen fielen in das Brüllen ein. Eigentlich war er ja schon der Boss doch so merkten sich die Orks besser wer das Sagen hatte. Grinsend badete er sich in die Jubelrufe und er wusste jetzt was ihm während seiner früheren Herrschaft gefehlt hatte. Und erst wenn er mit seinen Orks anfing alle anderen Lebewesen abzuschlachten. Jorök konnte sich gar nicht halten vor Glück. Am liebsten würde er jetzt sofort losmarschieren und alles Töten was nicht grün war. Doch er brauchte Zeit. Viel Zeit. Und dank eines namenlosen Auftraggebers hatte er alle Zeit der Welt. Nun konnte keine Armee des Weltangebirges ihm standhalten!
 
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Der Thron rat

So, entschuldigung das es so lang gedauert hat😀
Schulbeginn hat den ganzen lauf etwas verzögert.


Langsam wurde Aschebart nervös. Er stand nun schon seit geschlagenen fünf Stunden aufden gleichen Platz. Er musste dringend auf den Abtritt, seine Nase juckte und das schlimmste war wohl das sich langsam sein Bart Zopf zu lösen begann. Doch er hielt stand. Wie ein Fels in der Brandung stand er neben dem Thron des Großkönigs und beobachtete die Anwesenden mit Argus Augen. Und dabei war er was das Wächter sein betraf, noch ein junger Stein. Normalerweise war er in der Schmiede oder betätigte sich als Jäger. Besser gesagt war das Jagen eher eine Art Freizeit Beschäftigung. Er mochte einfach das Gefühl wenn er tage lang seiner Beute nachrannte und bewies wer der zähere, stärkere und Geschicktere war. Doch leider hatte er nicht oft Zeit dafür. Er wurde einfach zu oft gebraucht. So wie jetzt auch. Zusammen mit zwanzig seiner härtesten Stadtwachen hatte er den Auftrag den König aller Zwerge zu beschützen. Zwar taten das die vier Hammerträger an der Seite des Königs ohnehin.
Doch aus einem unbekannten Grund brauchte der Hochkönig mehr Wachen. Weswegen Aschebart nun angespannt war wie ein Bogen. Es hieß schon etwas wenn der König etwas fürchten musste. Und vielleicht war sie auch gar nicht unbedeutend. Denn nicht nur die Abgesandten und Könige aller Wehrstädte waren da. Sondern auch alle Imperialen Clans, Norsca Zwerge und sogar die westlichsten Zwergenstädte waren anwesend. Und soweit Aschebart wusste könnte es sehr unangenehm werden falls die Konservativen Könige sichgegen die beinahe schon Revolutionären Pläne des Hochkönigs wendeten. Und dazuzählten fast alle. Das Treffen sollte eigentlich schon seit beinahe fünfStunden in vollem Gange sein. Doch wie die meisten Zwerge waren auch die Königegewissenhaft und überstürzten nichts. Vielleicht hatten die meisten einfach einpaar Bugmans XXXXXX zu viel gehabt und die Zeit übersehen. Doch jetzt warenschlussendlich alle eingetrudelt. Und obwohl er Raum ziemlich groß war schiener doch nun etwas überfüllt zu sein.
Denn die Könige hatten auch alle Clans Vertreter mitgenommen. Wodurch nun schon hunderte Zwerge standen. Eine beinahe unübersehbare Masse. Er beobachte noch einmal genau die Imperialen Zwerge als ein dröhnender Klang durch den Saal rauschte. Und somit fing die Versammlung an. Es wurde leise im Saal undschließlich erhob sich Thorgrimm Grollbart und stellte sich in die Mitte des Raumes. So das alle Augen ihn ansehen konnten. Und obwohl er durch sein Alter schon etwas gebeugt war, strahlte er geradezu Göttliche Erhabenheit aus. Und mit ebenso einer Ehrfurcht gebietenden Stimme sprach er nun. „Brüder, ich danke euch das ihr gekommen seid. Es istlange Herr das sich alle unseres Volkes treffen. Und es ist auch mehr als notwendig.“ Thorgrimm Grollbart stand nun auf und ging in die Mitte des Raumes.Aschebart fluchte innerlich. Der Hochkönig tat etwas vollkommen Unvernünftiges.Sie hatten ausgemacht das er nur auf den Runenthron sitzen würde und somit von seinen Leibwächtern perfekt geschützt wäre. Doch der Hochkönig war überzeugt davon das ihm nichts passieren würde. Doch Aschebart war nicht so optimistisch. Nicht nach dem was vor ein paar Wochen passiert war. Seit dem Sturm des Chaos vor gut sechzig Jahren hatten sich keine Anhänger der Chaosgötter mehr in die Berge verirrt. Und eine Armee aus mehreren hunderten Chaosrittern war mehr als Besorgnis erregend. Es schien dass sich der Norden wieder regte. Und sie hatten sicher nicht vergessen welche Rolle die Zwerge in diesem Krieg hatten.
Und der Hochkönig war ohnehin ein Dorn in den Augen der Chaosgötter. Zwar waren alle anwesenden ausnahmslos Zwerge, und kein Dämon oder Gestaltwandler konnten in den Raum ohne augenblicklich zu Ascheverbrüht zu werden. Doch Aschebart wusste wie kein zweiter wie gefährlich es sein konnte seine Feinde zu unterschätzen. Doch jetzt war es schon zu spät. Würde der Wächter dem Hochkönig folgen würde es aussehen als hätte er Angst. Oder schlimmer noch, es konnte aussehen er vertraute den Königen und Gesandten der Clans nicht. Und damit wäre das gesamte Konzil gestorben. Und so stand er nun Zähneknirschend neben dem Thron und überblickte so gut wie möglich alle Anwesenden. Während er so dachte hatte Thorgrimm seine Ansprache beendet. Die meisten Zwerge sahen aufmerksam aus, einige sogar mitgerissen. Doch Aschebart konnte auch misstrauische Bärte sehen. Doch es schien das mehr Zwerge als erwartet dem Hochkönig zustimmten.“… und so meine Brüder müssen wir endlich zeigen das wir stark sind. Stark genug um das alte Imperium wiederaufleben zulassen. Zu zeigen das wir keine aussterbende Rasse sind!“ Das schien auch den misstrauischsten Bärten einzuleuchten. Doch wie bei jedem Zwerg warteten sie erst ab was der Hochkönig genau verlangte. Der große Unterschied zwischen Zwerg und Mensch wenn man es genaubetrachtete. Aschebart unterdrückte das sich ihm aufdrückende Grinsen. Es wäre sicherlich merkwürdig wenn der Leibwächter wie ein Narr vor sich her Grinsen würde. Durch den Gedanken hatte er noch mehr denn drang zu Grinsen. „Und um dieses Ziel zu erreichen was unser Volk zu neuem Ruhm bringen würde, habe ich erste Mittel eingesetzt. Doch um sie alle umzusetzen benötige ich die Hilfe jeden einzelnen Zwerges in diesem Raum. Aber ihr solltet genau wissen auf was ihr euch einlassen. Deswegen wird der Thain der Stadtwache euch alles erklären. Ich hoffe ihr werdet mir in allen Belangen zustimmen“. Mit diesem Satz wandte sich Grollbart seinem Thron zu und ging auf ihn zu. Als er schließlich saß deutete er Aschebart vorzutreten. Der Zwerg schluckte. Das war nicht abgemacht! Er sollte nur mit harter Miene da stehen und alles überwachen. Er hatte nie gesagt dass er reden musste. Aber es war Befehl seines Königs. Und durch seinen Eid war er gebunden zu gehorchen. Aschebart schluckte noch einmal und trat vor. Dabei glitt sein Blick über das gesicht des Hochkönigs. Stechende Augen und Misstrauen herrschten in seinem Gesicht. Die Miene erschreckte den zwerg sehr, doch er hatte zuwenig zeit sich darüber weiter Gedanken zu machen. Als er in die ganzen Gesichter der Zwerge blickte die ihn nun anstarrten fing er an zu schwitzen. Er verfluchte sich innerlich während dessen wegen seiner schwäche.
Er hatte Schwarzorks vor die Schuhe gespuckt, Oger als fette Goblins beleidigt und Tiermenschen als Elfchen mit Hörnchen verspottet. Und doch war er nicht Zwerg genug um ein paar Thainen einen simplen Kriegsplan beizubringen. Er hoffte dass sein Vater ihn nicht gerade ansah. Noch einmal schluckte er, atmete tief durch und begann dann mit halbwegs fester Stimme den Plan vorzutragen.
„Nun, ehrenwerte Thains, der Plan zur Zurückeroberung braucht genau drei Dinge. Die erste wäre eine Reform gegenüberden Dawikoni“. Raunen erklang im Saal und Aschebart sah sich nun umringt vormisstrauischen Bärten. „Wie viele von euch wissen haben wir hoch im Nordenangefangen jeden erwachsenen männlichen Dawikoni einzusammeln. Natürlich mit dem Einverständnis von Karak Kadrin. Wir haben allein dadurch mehr als zwanzigtausend Rekruten gewonnen. Allein diese Streitmacht wäre eine gewaltige Hilfe. Doch wenn man sich alle Dawikoni zusammen nähme, kämen wie beinahe auf einhundertachtzigtausend Menschen. Und das auch nur bei schlechten Bediengungen. Die allesamt in einem Jahr ausgebildet,einsatzfähig und gut diszipliniert wären. Und durch ihre Größe und ihrer Kuns tauf Pferden zu reiten würden sie eine Zwergische Armee mehr als nur ergänzen. Sie würden uns dadurch einen gewaltigen Vorteil verschaffen. Und bevor ihr Einwände einbringt ob wir den Dawikoni vertrauen können, so möchte ich erwähnen dass jeder Thain sicherlich mindestens einmal erinnern kann wie die Dawikoni für uns geblutet haben. Zuletzt haben sie sogar eine kleine Chaos Streitmacht aufgehalten die ansonsten sicherlich viele Zwergen leben eingefordert hätte. Wodurch sie einen gewaltigen Blutzoll gezahlt haben. Allein deswegen sollten wir ihnen eine Chance geben sich als Krieger und Zwerge zu beweisen. Auch wenn sie zu groß für unsere Rasse sind“.
Aschebart räusperte sich und saherwartungsvoll in die Runde. Die meisten Zwerge unterhielten sich gedämpft und es würde wohl noch einige Zeit dauern bis jeder einzelne mit dem anderen geredet hatte und sich seine Meinung gebildet hatte. Weswegen er es sich sparen konnte noch weiter mitten im Raum zu stehen. Schnell kehrte er zurück zu seinem König der ihn lobend zu nickte. Dann winkte Grollbart mit der Hand und Aschebart trat direkt neben dem Hochkönig.
Der Hochkönig begrüßte ihn mit seinen üblichen Umgangston: „Keine schlechte rede Hazkal. Kurz und einfach wie es alle Zwerge mögen. Und ich hab so einige Gesichter gesehen die mehr als offen für deinen Vorschlag sind. Aber ich habe schon immer Probleme gehabt in Gesichtern zu lesen“. Es funkelte plötzlich inden Thorgrimms Augen und er sah ihn beinahe schelmisch an. „Also erzähle mir mal was du in ihnen siehst“. Erwartungsvoll lehnte sich der Hochkönig zurückund sah in aufmunternd an.
Aschebart holte wieder Luft und sprach mitungleich festerer Stimme als vorhin bei seiner Rede: „Es ist fast alles so geordnet wie ihr am Anfang dachtet. Barak var steht Komplett hinter euch ,genauso wie die meisten Imperialen Zwerge und die Zwergenstädte im Westen. Sie sind zwar durchaus auf die alten Werte bedacht, doch für sie sind die Dawikoni schon teil ihrer Städte. Karak Kadrin steht an sich hinter euch. Die unentschiedenen wären die Norsca Zwerge. Sie haben nicht wirklich Dawikoni und die wenigen Norse die sich nicht dem Chaos verschworen haben sind nicht wirklich treu. Deswegen werden sie eher gegen die Reform sein. Doch sie werde nnicht mit vollen Herzen dagegen sein da es ihnen einfach an Menschen fehlt. Und auch Karak Izril würde wohl eher unparteiisch bleiben. Am meisten deswegen weil sie noch immer nicht die Wehrstadt fest im Griff haben und unbedingt Unterstützung brauchen. Und Menschen sind sehr viel leichter zu bekommen als Zwerge. Und lassen sie auch mit wenigem abspeisen. Die Wehrstädte, die mir wirklich sorge bereiten sind Zhufbar, Karak Achtgipfel, Karak Azul und die Zwerge von Gunbad“. Der Hochkönig nickte nachdenklich und schaute in die Ferne. Doch es dauerte nicht lange da sah ihn der Hochkönig schon wieder an.
„Ich gebe dir in deinen Vermutungen Recht.Obwohl es mir andersrum besser gefallen hätte. Es ist gut wenn sich die westlichen Wehrstädte unserer Meinung anschließen, doch zuallererst brauchen wir die Unterstützung im Weltangebirge. Ohne sie werden wir nicht weit kommen da die meisten Dawikoni in Zhufbar, Karak Azul und in Karaz A Karak leben. Ohne sie werden wir nicht mit der Reform durchkommen“. Der Hochkönig strich sich durchden gewaltigen Bart und wickelte einen Strang um seinen Finger. „Zhufbar werden wir nicht umstimmen können. Seit der Tat von Frederic dem Abtrünnigen misstrauen alle Zwerge Zhufbars den Dawikoni. Obwohl es auch sie waren, die schließlich verhinderten dass Frederic und seine Getreuen mit ihrer Tat durchkommen konnten. Unsere einzige Hoffnung wäre damit dass wir alle Wehrstädte auf unsere Seite ziehen und dadurch König Morgrim beinahe gezwungen wäre dasgleiche zu tun. Karak Achtgipfel wird auch ein harter Brocken. Der Sohn von Belegbar, König Alfsigr Eisenhammer. Er verdient zwar durch die Abenteurer viel Gold und auch ohne Söldner würde er nicht lange durchhalten. Doch er misstraut ihnen einfach zu viel. Sein Vater hat ihn verdammt stark negativ beeinflusst was die lang gezogenen angeht. Wir könnten ihn dadurch überzeugen dass er so weniger Söldner anheuern müsste da er ja dann regulär Truppen hätte. Karak Azul wiederum ist vermutlich leicht zu schaffen. Mit Hilfe all der Menschen wer der Sturm auf Karak Drak nun kein Wunschtraum mehr. Allein das wäre schon ein Grundwieso er freudig sich unseren Anliegen anschließen würde. Und ob der Gunbad wirklich so gegen die Neugliederung der Dawikoni ist, ist mir im Grunde suspekt. Ich schätze sie werden sich nicht querstellen wenn sich nicht zufiele dagegen wenden“.
Und genau da ist der Hacken, dachte Aschebart. Auf ein wenn zu setzen war nicht die Art ihres Volkes. Sie brauchten unbedingt Zusammenhalt unter den Königreichen und wenn die einen anfingen aufzurüsten während sich die anderen auf Tradition berieten, wusste Aschebart dass die Zwerge auseinander brechen würden. Und das wäre ihr Untergang. Stumm verharrteer in seinen Gedanken neben dem Hochkönig und wartete ab. Und er wartete sehr lange. Er schätzte dass die Sonne sich dem Ende neigte als schließlich alle Zwerge ihre Meinung erfasst hatten. Und dann begannen sie ihre Meinungkund zutun. Den Anfang machten die Norsca Zwerge. Die aus dem Norden stammendenZwerge schienen sich gut erkundigt zu haben, den zur Freude des Hochkönigs traten sie für den Plan ein und würden sogar versuchen wieder mit den Norse in Verbindung zu kommen. Natürlich nur mit denen die nicht das Chaos anbeteten. Als nächstes die imperialen Zwerge die allesamt dafür stimmten. Dann folgte Karak Norn und Karak Izril die sich ebenfalls anschlossen. Nur Karak Ghirn schien sich gegen die Reform aussprechen. Karak Kadrin sprach sich für die Menschen aus, genauso wie Barak var. Doch dann fand ihre Glückssträhne einplötzliches Ende. Sowohl Zuhfbar als auch Gunbad sprachen sich dagegen aus.Zwar stimmte Karak Azul noch für sie, doch alle restlichen wendeten sich gegenden Plan. Und somit waren sie zu dem befürchteten Endpunkt angekommen. Nun blieb es am Hochkönig seine Reform durchzusetzen.
Langsam stand Thorgrimm Grollbart auf und schritt wieder in die Mitte des Raumes. Sein fester Blick streifte alle anwesenden und noch einmal streifte Aschebart dieses Gefühl von Ehrfurcht. Und Aschebart wusste das er nicht der einzige war der dies fühlte.
„Meine Brüder, als oberster Herrscher unseres Volkes werde ich mich der Reform nicht verschließen und das Beste für unser Volk tun. Ich hoffte es würde sich weniger dieser Ansicht verschließen. Natürlich respektiere ich das recht aller Zwerge sich gegen diese Entscheidung zu setzen. Doch ich muss zugleich als höchstes Oberhaupt das Beste für unser Volk tun. Und deswegen werde ich jedem waffenfähigen Dawikoni im Karaz Ankor in den Sammelpunkten Barak var, Karak Kadrin, Karak Izor und Karak A Kadrin einberufen. Natürlich werde ich alle Kosten decken. Somit könnt ihr nur von denausgebildeten Truppen profitieren. Soweit ihr erlaubt das sie für euch kämpfen“.
Thorgrimm verstummte und gespenstischer Stille lag im Saal eine Stimmung die Aschebart gar nicht behagte. Am liebsten hätte er einen Schildwall um den Hochkönigbeordert und ihn in seine privaten Gemächer eskortiert. Aber vermutlich würde sein König ihn von einem Ende des Raums zum anderen Prügeln wenn er das tat. Was nicht hieß das er es nicht tun würde wenn man ihn nur den kleinsten Grund gab. In Zeiten wie diesen führerlos zu sein war ein Todesurteil für das Volk der Zwerge. Plötzlich regte sich erstes Gemurmel. Meist flüsternd mit einem kaum hörbaren Unterton. Doch dann kam ein wütender Zwischenruf auf. Und plötzlich stand Alrik Runulfson, König von Karak Ghirn, von seinem Platz auf. Seine Augen funkelten vor Wut.
„Mein Hochkönig, was sollte dies? Zuerst lässt ihr uns abstimmen und jetzt setzt ihr doch noch euren Willen durch? Jeder König ist ein König seiner Wehrstadt und kann damit bestimmen wie sie geführt wird. Und durch den uralten Vertrag denn wir mit den Dawikoni schlossen gehören sie zu unserem Königreich. Und damit sind sie dem König dieser Wehrstadt allein verbunden. Und wenn ihr sie trotz des gegen Willen des Königs wegnehmt, werdet ihr einen Groll heraufbeschwören“. Wieder gespenstische stille. Aschebart war dankbar dafür. Denn trotz des eher ungehobeltenVerhaltens des Hochkönigs gegen seine Untertanen war diese offene Provokation unter den meisten Zwergen eine offene Beleidigung. Und keine Beleidigung blieb ungesühnt. Doch den Ahnen sei Dank war Alrik der einzige Zwerg der so wütenddarauf reagierte. Und Aschebart war auch klar wieso. Anders als die meistensprach Alrik deswegen dagegen da es ihm gegen die Tradition ging. Schließlich waren die Berg Menschen aus alters her, Späher, Meldeposten und Speerträger. Die anderen Könige hingegen taten dies aus einem gänzlich anderen Grund. Gold.Tausende Menschen mit Waffen Ausrüstung und mit Nahrung zu versorgen kosteten Unmengen. Und Zwerge hätten keine so großen Horte wenn sie so schnell ihre Schätze ausgaben. Nun aber hätten sie keinerlei Verpflichtung gegenüber denMenschen und konnten trotzdem profitieren. Ein effektives, aber auch sehr unzwergisches verhalten. Ein verhalten was kein ehrenhafter König am Tag legen sollte. Aber schließlich stellten nur Ritter aus Betronia ihre Ehre vor gesundem Verstand. Vielleicht taten sie das aber auch nur weil sie sich meistens mit doppelt so großen Monstern prügelten. Da ging schon mal der eine oder andere Schlag auf den Kopf. Zum Glück hatten Zwerge dieses Problem nicht. Doch auch bei Zwergen wog die ehre um einiges Höher als Gold, auch wenn es solche Mengen waren. Und schon begann es. Denn auch wenn Zwerge geizig waren, so waren sie vielmehr noch auf ihre Ehre erpicht. Und wenn sie dem Hochkönig alle Kosten überließen würde man sie als Geizhälse und schlimmeres bezeichnen. So mussten sie notgedrungen das kleinere übel nehmen. Schon traten die ersten vor und verkündeten ihre Umstimmung. Wobei sie aber beachten dass die Sammelpunkte gleich blieben. Doch sie würden für Transport und Waffen aufkommen. Aschebart musste das Wagnis des Hochkönigs bewundern. Wenn sie sich geweigert hätten die Menschen gehen zu lassen, hätte es einen Riss zwischen den Wehrstädten gegeben. Was noch viel schlimmer war als ein toter Hochkönig. Doch schließlich stand Karak Ghirn allein da. Doch Alrik schien das egal zu sein. Für ihn war das Verrat an den Werten der Zwerge. Aschebart war gespannt ob sein Hochkönig es schaffen würde ihn überzeugen zu können. Es war noch nicht lange her als die Zwerge aus dem Westen sich den Hochkönigen wiedersetzt hatten. Und sicherlich konnte sich Alrik noch daran erinnern. Eigentlich war der König der Hornburg seit Jahrzenten ein guter Freund des Hochkönigs. Denn auch Grollbart bestand auf die Traditionen. Vermutlich fühlte sich Alrik von ihm betrogen. Wenn dem so war würde nichts über einen Groll hinweggehen. Doch Tohrgrimm enttäuschte ihn nicht. Mit festemschritt trat er zu dem Zwerg und blieb einen Schritt vor ihm stehen. „Nein, Alrik Runulfsson. Das kann ich nicht. Ich kann euch das nicht befehlen, nicht mal als oberster des Reiches. Und genau aus diesem Grund brauche ich die Zustimmung jeden einzigen von euch. Alle haben sich nun entschieden der Reformanzuschließen, nur du Alrik Runulfsson, König Karak Ghirn scheinst dich noch dagegenzustellen. Seit Jahrtausenden bilden Zwerge Dawikoni aus um ihnen beim Kampf um unsere Heimat zu helfen. Was spricht also dagegen sie auszubilden um unsere Lande zurückzuerobern“?
„Was dagegenspricht“? Alriks Augen sprühten nun förmlich vor Wut. „Es stimmt das wir seit tausenden Jahren sie als Hilfstruppen einsetzen. Und es steht in den Verträgen seit tausenden Jahren das sie Späher und Boten unseres Volkes sind. Doch sie zu einm Teil unserer Hauptstreitmacht werden zu lassen? Schlimmer noch wenn die Zahlen stimmen und wirklich fast zweihunderttausend von ihnen bewaffnet werden,dann sind sie unseren Kräften beinahe doppelt überlegen. Und ob wir den Menschen trauen können ist fraglich. Was ist wenn es Dämonenkulte unter ihnen gibt und die Dawikoni so manipulieren das sie uns verraten? Was ist wenn sie mitten in der Schlacht weglaufen? Auch wenn die Menschen großes leisten können und seit fast dreitausend Jahren unsere Freundschaft genießen. Sie sind ein gewaltsames und manchmal verflucht dummes Volk, die sich selbst so viel hassen wie so ziemlich alle anderen. Sie sind einfach zu unzuverlässig um ein fester Bestandteilunserer Truppen zu sein“! Alriks Worte verhallten langsam im Thronsaal. Und die Worte trafen auf fruchtbaren Boden. Wie Weizen der elfischen Gesang vernahmwuchs der Samen des Misstrauens in den Zwergen. Aschebart graute es geradezu als er in den Gesichtern der Zwerge Zustimmung las. Nicht mehr viel und die Meinung würden zugunsten der Konservativen umschlagen. Doch der Hochkönig wäre nicht der Hochkönig wenn er nicht seinen Trotzigen Dickkopf durch die Weltgeschichte befördern könnte. Und in seinen Regierungszeiten hatte er sichmehr als nur einmal mit den verschiedensten Königen eine handfeste Diskussion geführt. Und auch dieses Mal enttäuschte der alte König ihn nicht. Grollbart hob den Arm und es kehrte Ruhe ein. Er schaute Alrik mitten ins Gesicht und schon erschallte seine gewaltige Bassstimme im Raum.
„Es stimmt Alrik Runulfsson. Die Dawikoni wären unseren Streitmächten überlegen. Die Dawikoni sind Menschen ja. Und damit führen sie die gleiche Zerrissenheit mitsich wie alle anderen die dieser Rasse angehören. Es stimmt das sie uns verraten könnten und es stimmt auch das sie Feige vom Kampf fliehen. Doch sag mir Alrik, wie willst du sonst vorgehen“? Thorgrimm starte den anderen Zwerg unverwandt an und erwartete wohl eine Antwort. Und die kam prompt.
„Es gibt genug Zwerge die für die Zurückeroberung Kämpfen würden. Seit dem Sturm desChaos hat sich unsere Art vermehrt und wir sind um einiges Stärker geworden.Und wenn die Gerüchte stimmen und die Imperialen Zwerge sich allesamt entschieden haben wieder zurück ins Muttergebirge zu kommen, dann haben wir genug Zwerge um den Grünhäuten und Skaven in den Arsch zu treten“! Zustimmende Rufe erklang. Nicht mehr lange und die ersten Zwerge würden die Parteiwechseln. Aschebart wurde langsam nervös. Um sich davon nicht übermannen zulassen sah er sich noch einmal im Saal um. Die Norsca Zwerge, die Imperialen,die westlichen Wehrstädte, Karak Azul, Barak Var, Karak Kadrin, Gunbad, KarakAchtgipfel. Alle waren da und schienen nichts Böswilliges zu tun haben. Doch statt Erleichterung gesellte sich in ihm das Gefühl etwas übersehen zu haben.Er ging dem Gefühl nach und sah noch einmal genauer hin. Doch er fand einfach nichts Verdächtiges. Vermutlich waren seine Nerven nur etwas überstrapaziert. Leibwächter zu sein Tat ihn wohl nicht gut. Aschebart war an sich ein Zwerg der mit viel zu viel Anspannung beschenkt war. Er konnte sich nie entspannen und durch solche Tätigkeiten wurde er zusätzlich nervös. Noch vor zwanzig Jahren hatte er sich strikt geweigert Hauptmann der Wache zu werden. Es war für ihn einfach zu viel Verantwortung. Er war sich damals sicher ihm würde nach den ersten sechs Monden sein Herz einfach stehen bleiben. Doch allem zu trotz hatteer sich nicht nur bewährt sondern er lebte noch. Wobei er dies wohl nur dem Starkbier verdankte das er zum Frühstück einnahm. Bier hatte ihm schon immer geholfen die Nerven zu beruhigen. Was gebe er nur wenn in diesem Moment ihm jemand ein Bier ausschenken würde. Oder lieber gleich ein ganzes Fass. Die tiefe Bassstimme des Hochkönigs riss ihnaus seinem Bier Tagtraum.
„Ja, wir sind nun mehr als je zuvor seit der Zeit der Tränen. Und es stimmt, die Imperialen Zwerge werden allesamt heimkehren. Doch, auch wenn alle Zwerge Mitgards hier eintreffen würden und wir gegen unsere Feinde ziehen würden. Wir würden es trotzdem nicht schaffen. Die Grünhäute sind uns um mehr als das zwanzigfache überlegen, die Skaven sogar noch mehr und aus dem Norden scheint sich das Chaos wieder zu regen. Und du glaubst wir können alle gleichzeitig bekämpfen und gewinnen? Nein, wir haben nur das Glück das sich diese Völker gegenseitig mehr hassen als uns. Und deswegen brauchen wir die Dawikoni. Denn ohne sie werden wir schier durch die gewaltige Masse unserer Feinde untergehen. Also haben wir die Möglichkeit wie früher mit kleinen Eroberungsfeldzügen voranzuschreiten oder wir schlagen jetzt mit brachialer Wucht zu und erobern innerhalb der nächsten fünfzig Jahre alles was uns diese Maden genommen haben. Und wir versuchen seit mehr als viertausend Jahren es auf den langsamen weg. Und wie oft waren es Menschen die uns halfen gegen die Bedrohung fertig zu werden? Angefangen mit den frühen imperialen die angeführt von Sigmar uns zur Seite standen. Wie viele Soldaten des Imperiums sind jetzt in unserem Land im Dienst? Zehntausend? Zwanzigtausend? Und das alles nur weil sie uns als Freunde und Verbündete achten. Ihr wisst alle dass wir nie so viele Söldner anheuern können. Doch es geht hier nicht um die Imperialen. Es geht um uns und ob wir bereit sind endlich zurückzuschlagen und zu beweisen wie großartig unser Volk ist! Wir haben einst die gesamte Alte Welt beherrscht. Und das Schaffen wie wieder. Zusammen mit den Menschen werden wir das Land unserer Ahnen von den Abschaum beschützen der an unseren Grenzen pocht! Aber zuerst müssen wie unser eigens Reich wieder erlangen. Und das wird erst gelingen wenn wir alle Verbündeten aufbieten die wir haben. Also Alrik Runulfsson, willst du mit mir das Volk der Zwerge erstarken lassen? Wollt ihr hohe Abgesandte zusammen mit mir unsere Rasse zu einem goldenen Zeitalter führen? Wenn ja, erhebt euch und schwört mit mir den Eid. Denn Eid den unsere Ahnen verlangen um die Schmach zu tilgen. Denn kein Groll bleibt vergessen und kein versprechen ungelöst! Also, werdet ihr mir nun folgen“?
Einer nach dem anderen der Zwerge zog seine Waffe kniete auf den Boden. Allesamt reckten sie ihre Waffen in Richtung des Hochkönigs. Und schon bald waren alle auf den Knien bis Alrik und der Hochkönig. Man sah quasi wie es in dem Bart des Königs arbeitete. Die eine Seite wollte dem Hochkönig Recht geben, doch die andere hätte Grollbart wohl am liebsten in den Hintern getreten. Doch zur Aschebarts Freude sank Alrik auf seine Knie und reckte die Waffe. Und zur Verwunderung aller Kniete jetzt auch der Hochkönig und reckte seine Waffe in Richtung des Throns wo auch das große Grollbuch lag. Sie verharrten in dieser Position einige Zeit, bis sich dieersten wieder erhoben. Einem Menschen wäre dieses Verhalten sicherlich merkwürdig vorgekommen. Schließlich musste ein Eid ja laut gesprochen werden. Doch im Grunde war das laut aussprechen eines Eides nichts weiter als eine Versicherung um den Eid auch ernst zu nehmen. Da ja sonst die Zeugen an der Ehre des Eidbrüchigen zweifeln würden. Doch für Zwerge war selbst einunausgesprochener Eid mehr als genug um die Ehre zu verlieren wenn man diesen brach. Denn die Ehre war nicht wichtig für andere, sie war wichtig für die eigene Person. Sowohl der Hochkönig als auch Alrik setzten sich wieder hin.
Throgrimm Grollbart nickte ihm zu und bedeute ihm damit wieder vorzutreten. Dieses Mal viel es Aschebart um einiges leichter vorzutreten: „Nun, wie der Hochkönig gerade sprach müssen wir alle möglichen Verbündeten annehmen um in diesem Krieg zu gewinnen. Und damit sind auch diejenigen gemeint die wir lieber nicht zu unseren Verbündeten zählen. Ich rede einerseits von den Runenogern aus Karaz-A-Karak und Zhufbar, und anderer seits von den beinahe vierzig verbannten Clans“. Aschebart wartete auf den Aufruf der Wut. Kein ehrenhafter Zwerg würde neben einen ehrenlosen kämpfen. Und was die Oger betraf, nun, es waren halt Oger. Wenn die erst mal Hunger kriegten sah selbst ein Zwerg ziemlich schmackhaft aus. Und ob man es sich leisten konnte in einem Krieg Truppen zu führen die die eigenen Kameraden auffraßen, war mehr als fraglich. Doch trotz all den Gründen meldete sich niemand um auf zubegehren. Also musste er wohl oder übel weiter reden. Wie er es hasste. „Da der Hochkönig weis das kein Zwerg dies ohne gute Gründe hin nimmt erkläre ich euch die Notwendigkeit wieso wir sie brauchen. Die Runenoger, wie sie sich selbst nennen, sind seit fast fünfzig Jahren in unserem Land. Und bis jetzt hat keiner der Acht Stämme auch nur einem Dawi oder Dawikoni ein Haar gekrümmt. Nicht nur das, sie sind der Haupt Grund wieso Zhufbar nicht mehr von Orks belagert wird. Und es wäre besser wenn die Oger mit uns für eine Sache streiten, als das sie gegen uns zu Felde ziehen. Schon jetzt haben alle Stämme gemeinsam eine Armee von gut achthundert Ogern. Wobei sie nicht wie ihre barbarischen Vettern aus dem Norden und Osten sind. Vielmehr haben sie angefangen unsere Angewohnheiten zu übernehmen. Sie haben feste Clans gebildet, sie behandeln sich ehrenvoller und selbst ihr Liebesdrang ähnelt nun den unseren. Ihre barbarische Gottheit haben sie genauso abgelegt und angefangen unsere Urahnen Grimmnir, grugni und Valya anzubeten. Ganz zu schweigen das fast jeder Oger entweder bei unseren Minen arbeitet oder für unser Volk Holz aus den Nadelwäldern holt. Der Hochkönig ist der Meinung wir sollten uns diese Entwicklung innerhalb der Oger zunutze machen. Wenn wir es schaffen das sie immer mehr unsere Werte übernehmen werden sie treue und Wertvolle Truppen“. Er holte kurz Luft. „Vielleicht schaffen wir es sogar dass wir aus ihnen Dawikoni-Oger machen. Natürlich liegt das alles in der fernen Zukunft, doch wie immer war es die Art der Zwerge langfristig nach vorne zu sehen. Doch wir müssen als Volk zusammenarbeiten um aus ihnen Zivilisierte und ehrenvolle Krieger zu machen. Doch der Hochkönig ist entschlossen die Oger mit ins Feld zu führen. Wobei er natürlich damit nur für das Heer von Karak-A-Karaz sprechen kann. Es ist eure Entscheidung ob ihr die Oger als Hilfstruppen in die eure Armeen dienen sollten“. Er schwieg wieder und wartete auf die Reaktion. Doch es schien niemand eilig zu haben sich zu Wort zu melden.
Doch schließlich tat es einer. Und zwar der König von Karak Kadrin. Umgrimm Eisenfaust war schon immer eine beeindruckende Gestalt gewesen. Großer, kräftiger wuchs, ein königliches Gesicht und Augen die selbst einem Ork Chef in die Knie zwingen konnten. Und im hohen Alter strahlte er noch immer die gleiche Ehrfurcht und Stärke aus. Vielleicht sogar etwas mehr. Denn obwohl er schon weit gealtert war und auch schon falten sich in das Gesichts des Slayerkönigs verewigten, waren seine Haare immer noch leuchtend Orange wie bei jedem anständigen Slayer. „Nun, weder kann ich meinen Hochkönig etwas ausreden, noch will ich es. Ich will nur sagen dass wir versuchen sollten die Oger nie mit meinen Slayer im gleichen Heer zu führen. Könnte unbequem werden wenn sie aufeinander treffen. Selbst wenn sie im gleichen Heer kämpfen“. Damit setzte er sich wieder hin. Slebst für einen zwerg war der Slayxerkönig enig redselig. Ob er das ansich so war oder erst der Slayereid in so gemacht hatte wusste Aschebart nicht. Danach trat kein weiterer vor, also ging Aschebart auf den nächsten Punkt über. Die Könige würden sich bemerkbar machen wenn sie die Oger als Unterstützung bräuchten. Falls sie das überhaupt in Erwägung zogen. Aber wenigstens nahmen sie es hin.
„Nun, jetzt bleibt nur noch der letzte Punkt unserer Versammlung zu nennen. Ein Teil der wieder einahme unseres Reiches besteht daraus alle Zwerge wieder ins Reich zu bringen oder wenigstens ein großer Teil. Damit sind auch die verbannten Zwerge genannt. Es gibt genau siebenunddreißig Clans die während der Jahre verbannt wurden. Jeder einzelne existiert noch und brennt darauf wieder unter ihrem Volk zu kommen. Insgesamt würden es uns zweitausend Krieger bringen die auf unserer Seite Kämpfen würden“.
„Und wo wollt ihr diese siebenunddreißig Clans hinbringen? Keine der Wehrstädte möchte sie wieder aufnehmen bis sie ihre Vergehen gesühnt haben. Und ihr könnt mir nicht erzählen dass sie mit dem Heer mitziehen bis sie bewiesen haben dass sie Zwerge sind. Und selbst wenn wir sie wieder aufnehmen, in welchen Wehrstädten wollen sie hin? Geschweige denn das sie überhaupt wieder hineinkommen. Sie haben einmal bewiesen dass sie es nicht würdig sind sich Zwerge zu nennen. Und jetzt sollen sie trotz allem noch einmal zurückkommen? Bevor sie nicht bewiesen haben dass sie es würdig sind werde ich keinen dieser verbannten neben meinen Clan dulden. Und ich glaube ich spreche hier für alle Clans wenn ich dies sage.“ Der Zwerg den Aschebart unterbrochenhatte hieß Burogar und war im Gefolge des Königs von Karak Azul. Einstattlicher Zwerg mit schwarz-blauem Bart. Eine oft auftretende Farbe im Süden. Aschebart hatte schon viel von ihm gehört. Burogar gehörte zu den Zwergen diein permanenten Belagerungen aufgewachsen war. Dadurch war er sogar nach Zwergischen Maße mehr als konservativ und kämpferisch. Und er hatte dengleichen unerschütterlichen Glauben wie fast alle Zwerge das die verbannten allesamt Feiglinge waren. Was längst nicht stimmte. Vielmehr waren es immer einzel Zwerge deren Taten jedoch so schwer wogen das sie auf den gesamten Clan übergingen. Dem Clan blieb dann nichts weiter als wegzuziehen und zu versuchenz u beweisen dass sie Zwerge waren. Doch bis jetzt hatte es keiner der Clans geschafft. Und Aschebart sah in den Gesichtern der Zwerge dass ihnen das auchso lieber wäre. Viele nickten zustimmten und manche pochten sich auch kräftig auf die Brust.

Er räusperte sich und erwiderte: „Nein, es ist nicht nötig das wir sie auf unsere jetzigen Wehrstädte aufteilen und somit den Clans solchen Ungemach bringen“. Ohne dass es Aschebart wollte trat ein bissiger Unterton in seiner Stimme auf. Was auch den Zwergen nicht verborgen blieb. Burogars Augen verengten sich und Aschebart gemahnte sich seine eigene Meinung nicht zudeutlich verlauten zu lassen. Sonst würde er sie nur gegen sich bringen. „Der Plan sieht vor das sie mit eintausendfünfhundert Zwergen in Karaz-A-Karak eintreffen und wir in Richtung Silberspitze ziehen. Wenn wir sie erstmals eingenommen haben werden alle verbannten Clans dort hingebracht. Wenn alle Wehrstädte wieder zurück inu nseren Besitz sind werden die verbannten Clans auf die Städte aufgeteilt. Bis dahin werden sie beweisen haben das sie Zwerge sind und werden mit Stolz aufgenommen“.
„Und was ist wenn sie es doch nicht tun und uns wieder in Stich lassen? Sollen wir sie erneut verbannen“?
„Nein, dennsie werden nicht fliehen. Sie haben nämlich einen guten Grund zu Kämpfen. Sogar einen größeren als der unsere zum Kämpfen“.
Burogar erwiderte darauf nichts sondern sah Zornig auf ihn herab. Auch die anderen zwerge sagten nichts dazu, schienen aber die meinung von Burogar zu teilen. Aschebart fluchte innerlich, doch es würde nicht bringen jetzt zu Disskutieren. Dasd half nur bei menschen, bei Zwergen mussten Taten folgen.
Doch eine alte Weisheit sagte dass bei jedem guten Handel, Reform und Plan niemand glücklich war. Aschebart hoffte inständig dass die alten Weisheiten nicht logen. Aschebart trat wieder zurückneben dem Runenthron und sah sich noch einmal alle versammelten an. Der Hochkönig trat indessen wieder nach vorn um noch einmal den gesamt Plan zu umfassen, welche Rolle welche Wehrstadt hätte und inwiefern sie Marschieren würden. Wer Gold und Rohstoffe liefetrn konnte, wer welchen Oberbefehl erhielt und wer als erste die Wehrstadt stürmen durfte. Hier fing das gezänke unter den verschiednenen Zwergenstädten erst richtig an. Aschebart hörte jedoch gar nicht richtig zu sondern schaute alle Bärtige weiterhin genau an und versuchte den Impuls sein Nase zu kratzen zu unterdrücken. Irgendetwas juckte ihn höllisch und er fragte sich ob er nicht versehntlich einen Steinfloh hineingekriegt hatte. Doch plötzlich bermekte er was das jucken wirklich zu bedeuten hatte. Ein seltsamer Geruch drang durch seine Nasenflügel und der Juckreiz stieg.
Sofort zog er den Geruch auf und versuchte zu erahnen wo der Geruch herkam. Und nach was er überhaupt roch. Es kam ihm so bekannt vor. Beinahe wie ein Parfüm aus Tilea. Doch es hatte etwas Brennendes an sich. Etwas was er sehr gut kannte. Und während er so nach dachte trat gemächlich eine Gestalt nach vorn. Sie blieb unbemerkt kurz bevor sie keine zehn Schritt mehr vor dem Hochkönig entfernt war. Und genau da fiel Aschebartein an was der Geruch ihn erinnerte. Rosen durchmischt mit dem Geruch von verglühenden Eisen. Angstvoll riss er die Augen auf. Er hatte diesen Geruch bisher nur einmal in seinen Leben gerochen. Als er noch ein Hazkal war begleitete er eine Karawane iaus dem Osten um sich zu beweisen. Und dabei marschierten sie auch durch das Tal von Zharr, eine trostlose Gegend voller Feuer. Und trotz all den bösartigen Kreaturen die sich dort Tummelten schafften sie es unbeschadet durch. Nun beinahe. Denn kurz nachdem sie das große Schädelland verlassen hatten wurden sie von Dienern des Chaos überfallen. Und dabei waren auch Zwergenähnliche Wesen gewesen die von Mutationen komplett entstellt waren. Aschebart konnte sich noch erinnern wie sich sein Herz vor Angst verkrampft hatte als er sie sah. Doch am Ende konnten sie zurückschlagen. Und trotz seiner Angst vor diesen Kreaturen und obwohl schon der gedanke an sie ihn erschaudern ließ, fragte er seinen damaligen Anführer wie sie hießen.
Frurndar. Die wahren Chaoszwerge. Und gerade jetzt ging einer diese unnatürlichen Wesen auf den Hochkönig zu! Sofort sprang Aschebart nach vorn und holte alles aus seinen kleinen Beinen was sie zuließen. Doch er wusste jetzt schon dass er zu langsam war. Der Hochkönig hatte den Zwerg schon erblickt und beäugte ihn mit fragendem stechendem Blick. Niemand mochte es während einer rede unterbrochen zu werden, am allerwenigsten ein Hochkönig. Und genau da als der Zwerg etwas sagen wollte warf Aschebart seinen Hammer. Aschebart war schon immer ein begabter Runenschmied gewesen. So hatte er sich oft seine eigene Rüstung und auch seine Waffen ausgebessert und mit Runen verziert. Er hatte sich dabei sogar eine Strategie ausgefeilt für den Kampf. Während sein linker Arm mir Runen der Flinkheit und Kampfkraft überzogen war und auch seine Axt mit ebebnsolchen Runen bedeckt war, war auf seinem rechten Arm nur eine Rune.Die Rune der Stärke. Er hatte lange gebraucht bis er es schaffte die Rune so komplex miteinander zu verbinden ohne dass sie zerbrach. Doch das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Denn wenn jede einzelne Rune aufleuchtete und er mit aller Kraft zuschlug, hatte er die Stärke eines Ogers. Und so Krachte der Hammer mit Urgewalt in die Brust des Frurndar und warf ihn zurück. Der Hammer vollführte einen Bogen und kam auf ihn zurückgeschossen. Mit gekonnten griff nahm er denn Hammer wieder an sich. Die Zwerge währenddessen standen erschrocken auf und zogen ihre Waffen und blickten sich feindselig um. Und viele sahen auch Aschebart mehr als aggressiv und feindselig an. Doch dieser ignorierte die Blicke einfach und rannte weiter. Er musste zum Hochkönig gelangen bevor der Frurndar wieder aufstand und Throgrimm angriff.
Er schrie seinem König eine Warnung zu und tatsächlich griff der Hochkönig nach seiner berühmten Axt und zog sie aus dem Futteral. Nur wandte er sie nicht in Richtung des Frurndar sondern in seine! Verwirrt wollte er noch etwas rufen doch keine fünf Schritt mehr vor seinem König überkam ihn plötzlich ein scharfer Schmerz in seinem Schenkel und Rücken. Er ächzte und fiel auf die Knie wobei er den Blick umwandte. Von seinen zwanzig Kriegern waren zehn mit Armbrüsten ausgerüstet um notfalls den Hochkönig auf Distanz zubeschützen. Nun waren zwei der Armbrüste leer. Die Verwirrung die dabei in seinem Schädel entsandt als Aschebart erkannte das seine eigenen Kriege ihn rniedergeschossen hatten, war so stark das er selbst die Schmerzen von den Bolzen verdrängte. Er versuchte aufzustehen trotz der Schmerzen doch ein neuerliches surren erklang und erbekam einen Bolzen in den linken Arm. Wieder brach er zusammen. Doch er schob sich störrisch weiter wobei er unverwandt den Frurngar anblickte. Dieser lag immer noch am Boden doch Aschebart konnte sehen wie langsam wieder Bewegung in den vorhin noch erschlafften Körper kam. Und er sah wie zwei weitere Gestalten nun neben dem Frurngar traten.
Aschebarts Herz wollte schon einenerleichterten Satz machen als er in die Gesichter der Zwerge blickte. Beide waren faltig mit schwarzem Bart, blauen Augen und breiten krummen Nasen. Diese Gesichter waren vor mehreren Momenten noch nicht in dem Raum gewesen. Der Hochkönig hatte sich ihm nun genähert und hielt drohend die Axt auf ihn. Und zeigte damit seinen Rücken den Frurngar. Die Zwei neuen stürmten an die Seite des Hochkönigs um ihn einzukesseln. Und mit einem gewaltigen Sprung warf sich der vorhin noch tot geglaubte Zwerg auf den Hochkönig. Wobei Aschebart sah was sich unter dessen Mantel verbarg. Er war darunter Nackt, doch statt Haut erblickte er nur Schuppen und Dornen die sich aufrichteten. Allein wenn er den Hochkönig umarmte würde dessen gesamter Körper in Stücker gerissen werden! Aschebart wusste dass der Frurngar den Hochkönig einfach aufspießen würde. Den gefallen wenigstens durch eine klinge zu sterben würde er ihm nicht geben. Mit zusammengebissenen Zähnen rollte sich der Hauptmann der Wache einmal um dieAchse. Dabei drangen die Bolzen noch tiefer durch seine Rüstung. Eine Runenverzierte Axt drang in der Stelle ein wo er gerade noch war und Aschebart sprang auf und schlug mit seinen Hammer mit alle Kraft in Richtung des Frurngar. Dieser sah in völlig erschrocken an. Und Kurz bevor sein Hammer dem Zwerg den Hals zerschmetterte konnte er in seinen Augen sehen.
Als er die komplett veränderten Zwergen Augen an sah die mehr einer Schlange glichen als nach einem Zwerg beschloss Aschebart dieses Wesen nicht mehr als Zwerg anzusehen. Seine Runen leuchteten auf, der Hammerkopf traf auf den Kehlkopf und letztere gab nach. Mit schrecklichen Krachen schwang der Hammer vom Hals weiter zum Kiefer. Schließlich grub sich d ie Spitze des Hammers sich durch die Haut und blieb im Kopf stecken. Und trotz den abnormalen Dämonen Kräften erlosch das Leben in den Augen des Frurngar. Doch Aschebarts Triumph dauerte nicht lange. Denn schon krachte ein Insektenartiges Bein durch seinen Körper und der Dawi sah gerade noch das aufgerissene Maul eines Mutanten das auf ihn zu schnellte. Sein Blick wurde kurz dunkel und er verlor seine sinne. Doch der Kiefer traf ihn nicht und selbst das Bein zog sich aus seinen Körper zurück. Keuchend lag er nun am Boden und sah zu wie sein Blut den Saal rot färbte. Überrall herschte Gebrüll und es schien keiner für notwendig zu halten ihm zu helfen. Oder vielleicht bemerkte er es gar nicht mehr. seine sinne schwanden zunehmend und schließlich blieben nur wirre Gedanken während seine Welt dunkler wurde. Nur das Rot blieb. Rot in einem Saal der Nur in Grau und Brautönen strahlte. Diesen wunderschönen Saal. Er wollte ihn nicht beschmutzen. Verzweifelt versuchte er das Blut in sich zu behalten, doch sein Lebenssaft rann unverändert fort. Und so keuchte Aschebart, Hauptmann der Wache, sein Leben aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also zuallererst gebührt dir Dank!!
Schön, dass es weitergeht.

Aber das Lesen fällt mir schon mal aus zwei Gründen schwer:
1.
Es fehlen wirklich VIELE Leerzeichen
2.
Die Schrift ist echt ziehmlich klein gewählt. OK, ich weiß, ich weiß. Die Schrift ist nicht klein, ich werde nur älter ... *GFG*
3.
meiner Meinung nach ließe sich der Text ein bisschen in kleineren Absätzen strukturieren.
 
Die eine Bestrafung ist des Anderen leid…

So nach längerem Stillstand kommt jetzt ein etwas längerer teil. Hoffe wieder mal auf gute Kritik
😀

Virtus Fors. Der Name gefiel ihm. Es hatte etwas an sich was in seinen Ohren klang wie Chöre der Engel. Aber das würde er nie zugeben. Äußerlich hatte er Romalnik nichts bemerken lassen das ihm der Name gefiel. Und er wollte auch dass das auch so blieb. Er wusste nicht wieso. Er tat es aus einer Laune heraus aus. Romalnik hatte ihm seinen jetzigen Namen gegeben kurz nachdem er sich bereiterklärte in die Armee der Dawikoni beizutreten. Das war vor gut zwei Monaten. Und seitdem hatte er eine Ahnung was es hieß diszipliniert zu werden. Die erste Woche hatten sie nichts getan. Sie hatten nur drei Mal am Tag eine Mahlzeit erhalten und das war’s. Und zwar eine deftige Mahlzeit die im Grunde nur ein Haufen verschiedener Getreide Sorten und Wasser waren. Da er auf dem Land groß wurde wusste er wie die verschiedenen Getreide Sorten aussahen und auch wie sie schmeckten. Und er wusste auch welche am nahrhaftesten waren. Deswegen fand er auch schnell heraus dass man sie mästete. Ungefähr die gleiche Mischung gab man den Schweinen zum Fressen das sie schnell an Gewicht zunahmen. Nur waren bei ihnen etwas Fleisch und einige Kräuter dabei. Doch allein durch diese Woche hatten die meisten erheblich Fleisch an die Rippen gekriegt. Virtus hatte sich schon ernsthaft Gedanken gemacht wieso sie gemästet wurden als ihre Ausbildung schließlich begann.

Und da war er wirklich froh an die zusätzlichen Fettpolster. Sie wurden eine Stunde vor Sonnenaufgang geweckt und rannten einmal um das Lager. Gewaltig anstrengend wenn es die ganze Zeit bergauf und bergab ging. Mitten durch wildes Gestrüpp und Findlinge. Danach mussten sie Bäume hochklettern, Baumstämme und steine rumschleppen und sogar schwimmen. Eine Eigenschaft die den meisten nicht zu eigen war. Genauso wie ihm. Doch ihr Lehrer, Arnold Bäcker war ziemlich engstirnig wenn es darum ging wie er seine Truppen auszubilden hatte. Einen Monat lang hatten sie das durchgemacht. Zwar sagte Bäcker dass dieser Standard Ausbildung bei den imperialen war und dass es allein für den Kraftaufbau gedacht wäre. Doch Virtus hatte klare bedenken was das anging. Für ihn war es offensichtlich dass dadurch die unbrauchbaren ausgesiebt wurden. Das hieß die schwachen, kranken und auch verkrüppelten.
Das waren an die dreitausend Mann schlussendlich. Doch zu Fors Überraschung hatten sie diese nicht rausgeworfen. Sondern sie wurden getrennt von den anderen weiter ausgebildet. Für was wusste jedoch keiner. Vermutlich nicht einmal ihr Ausbilder. Für alle anderen und ihn hatte nun die richtige Ausbildung begonnen. Sie übten im Grunde nur den Schwertkampf mitsamt Schild und Speer. Dazu lehrte man sie reiten. Doch da Pferde eher knapp waren würden nur die wenigsten in die Kavallerie aufsteigen. Außerdem wurde noch zu einer Art Zusatz Ausbildung geschickt. Das war an den Fähigkeiten des einzelnen orientiert. So hatte man ihn zu den Spähern und Jägern geschickt. Andere wurden als Kanoniere, Hornträger, Küchenhilfen, Köche, Schreiberlinge oder wenn’s schlecht lief zu Latrinen Putzern. Letzteres war eine ordentlich undankbare Aufgabe. Alle anderen wurden in die Handhabung von Musketen ausgebildet. Im Grunde genommen wurden sie zu einer der modernsten Armeen ausgebildet die es gab. Etwas auf das man sehr stolz sein konnte. Doch auch wenn sie ordentlich beschäftigt wurden, es änderte nichts daran dass alles eintönig wurde. Langweile keimte in geradezu beängstigenden Tempo auf und Virtus Kameraden taten alles um die Langweile einzudämmen. Das ging von Kartenspielen bis zu Übungskämpfen. Doch es fing schon an das die ersten Schlägereien entstanden und anscheinend hatten ein paar Jungs Huren reingeschmuggelt. Wo die hergekommen waren wusste keiner, doch die Ausbilder fanden das nicht so witzig. Da sie kein Geld kriegten in der Ausbildung gingen alle kosten auf die Armee Kasse.
Nach alten Armee recht hätten sie dafür geköpft werden sollen doch man hatte sich entschieden einen zwanzig Meter langen Schand Gang zu machen. Bei einem Schand gang wurde der angeklagte mit den Händen an den Hals gebunden und wurde von einem Ausbilder gezogen. Zwanzig Schritt um genau zu sein. Und bei diesen zwanzig Schritt warteten zwei Dutzend Männer mit dürren Strauch Ästen und schlugen sie auf den Rücken des angeklagten. Zwar klang das nicht nach einer großartigen Bestrafung doch es hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Danach war keiner mehr mit Huren ins Lager gekommen. Doch egal wie gut man erzogen wurde, irgendwann kam der punkt wo man diese Disziplin wegwarf. Virtus hoffte dass dieser Punkt nie kommen würde. Ein plötzliches Brüllen ließ ihn aus seinen Gedanken auffahren. Er lag gerade in seinem Bett, bestehend aus einem Strohsack und einer Decke. Nicht gerade angenehm doch es ließ sich darauf schlafen. Zusammen mit gut zweidutzend anderen schlief Vortis in dem Zelt.
Da der Platz aber sehr eng war lagen allesamt dichtgedrängt nebeneinander. Überlebenswichtig wie einer ihrer Ausbilder sagte wenn der Winter einbrach. Schließlich gab es ja nichts Wärmeres als einen Artgenossen. Nach diesen Worten lachte ihr Lehrmeister ein sadistisches und perverses Lachen. Ansonsten gab es nichts im Zelt. Vortis schüttelte etwas benommen seinen Kopf und stand auf. Schon wieder war es passiert. Wie immer war er ganz plötzlich abwesend gewesen und nur seinen Gedanken nachgehangen. Es konnte jederzeit passieren in dem er nur noch dachte und alles andere nicht mehr beachtete. Das konnte beim Essen, reden, ja selbst beim Reiten vorkommen. Nur in den Kämpfen war sein Kopf klar und auf das jetzige konzentriert. Wofür er Taal dankbar war. Da das Zelt geschlossen war wusste Vortis nicht wie spät es war.
Es konnte sein das er nur einige Sekunden weg war oder Minuten. Bis jetzt war es ihm noch nie passiert dass er stundenlang nur noch gedacht hatte. Und er hoffte das es auch dieses Mal nicht so wahr. Stolpernd ging Vortis durch das Zelt. Teils weil seine Beine etwas unsicher waren, teils wegen den verstreuten Betten seiner Zeltgenossen. Als er schließlich am Zelt Eingang ankam suchte er im Dunklen nach der Schlaufe mit der man das Zelt aufmachen konnte. Es dauerte einige Zeit, doch schließlich fand er die Schlaufe endlich und öffnete die Zeltplane. Sonnenlicht strömte ihm entgegen und blendete ihn. Vortis stolperte zurück und stolperte an einen Strohsack. Hart schlug er auf den Boden auf.
Keuchend und immer noch geblendet schaffte er sich wieder in die Höhe. Er schaffte es irgendwie die Zeltplane aufzustoßen und nach einigen Momenten konnte Vortis auch wieder etwas erkennen. Um ehrlich zu sein war wohl selbst das innere des Zelts ein interessanterer Anblick. Überall auf dem Lagerplatz waren entweder ähnliche Zelte wie sein eigenes aufgestellt oder es waren Ausbildungsplätze in den Boden gestampft worden. Ansonsten gab es nur Wald, Berge und die Wehrstadt der Zwerge die oben am Berg thronten. Vereinzelt gingen Männer durch das Lager, die meisten Rekruten. Doch hier und da kamen auch Ausbilder aus dem Imperium und Tilea vorbei.
Allesamt Veteranen die jahrzehntelang Krieg und Tod hinter sich hatten. Sie alle waren bereitwillig aus ihren Heimatländern gekommen. Denn weder die Stadtstaaten noch das Imperium zahlten Soldaten wirklich viel. Und was die Soldaten angingen die durch Verletzungen unbrauchbar geworden waren, so gab jeder einen Dreck darauf was mit ihnen geschah. Und nun waren all diese Männer die sich das nicht mehr bieten lassen wollten hier und bildeten ein fremdes Volk in die neuesten und bewährtesten Kampf Techniken. Doch leider gab es durch das auch Nachteile. Denn sowohl das Imperium als auch Tilea hatten komplett verschiedene Ansichten was den Kampf anginge. Da kam es öfters schon beinahe zu Handgreiflichkeiten wenn sich mehrere Ausbilder gleichzeitig am Platz befanden. Vortis seufzte und ging schnurstracks drauf los. Es war Nachmittag soweit er wusste und für ihn gab es nichts zu tun. Also ging er geradewegs durchs Lager. Dabei kam er immer wieder an kleinen Gruppen vorbei die vor einem Feuer saßen und mit einander redeten und lachten. Soweit er wusste war das die Lieblingsbeschäftigung der meisten. Das und Bier saufen und Frauen. Vortis hatte noch nie wirklich den Drang nach so was. Er redete nicht gern mit anderen Menschen und er mochte die meisten auch nicht.
Bier schmeckte ihm nicht, genauso wie alle anderen vergoren Getränke. Und was Frauen anging, nun ja. Zwar war ein Teil von ihm durchaus bedacht ihn in weiblicher Nähe zu bringen, doch gleichzeitig hatte er eine Abneigung dagegen. Es war sehr verwirrend. Doch er wollte nicht Zuviel darüber nachdenken da es ihn nur traurig stimmte wieso er nicht wie die anderen war. Deswegen versuchte er sich mit dem Training abzulenken. Weswegen gerade die Zeit in der er frei hatte, für ihn beinahe unerträglich war. Mit solchen Gedanken im Gepäck marschierte Vortis kreuz und quer durchs Lager. Hier und da salutierte er und verbeugte sich vor höhergestellten, je nachdem aus welchem Land sie kamen. Ein paar Grüße zu Kameraden aus seiner Ausbildung Gruppe. Nachdem einige Zeit schon vergangen war erreichte er durch puren Zufall die Küche. Obwohl man es schlecht als Küche bezeichnen konnte. Vielmehr war es eine Stelle mit mehreren Dutzend Feuern und Kochtöpfen. Gleich daneben war das einzige wirklich stabile Haus im Lager. Hier wurden all die Schweine, Kühe, Hühner, Rehe, Hasen und Fasanen geschlachtet und ausgenommen. Doch sie kriegten nur wenige brocken Fleisch bei den Mahlzeiten. In den Kochtöpfen wurde einfach eine brühe aus verschiedenen Getreide Sorten, Kräutern und etwas Fleisch zubereitet. Dazu gab es meist Brot und Äpfel. Alle anderen Nahrungsmittel waren einfach zu teuer als das man sie einfachen Rekruten geben durfte. Eigentlich wollte Vortis einbiegen doch dann spürte er einen plötzlichen Hunger.
Er gab dem Gefühl nach und ging in Richtung eines großen zwanzig Meter großen Tisches. An diesen Tischen wurden neun Kessel gleichzeitig ausgeschenkt. Um die Zeit zu verkürzen die man in der Schlange stand. Doch bei zwanzigtausend Leuten reichte das noch lange nicht. So gab es gut sechs verschiedene dieser Tische. Allesamt in einen Kreis aufgestellt. Und um das Ganze noch ab zu feineren wurde jede Mahlzeit drei Stunden Zeit gegeben. Die Gruppen kamen zu anderen Zeiten zum Essen so das sich nie zu großen Staus kamen. Diese Ordnung wurde strickt nach Plan eingehalten und auch mit absoluter Disziplin verlangt. Soweit Vortis wusste standen bei vordrängeln und zu früh anstellen zehn Peitschenhiebe. Und es gab schon einige die ihre Narben am Rücken als beweis herzeigen konnten. Doch da Vortis sozusagen frei hatte, durfte er sobald essen fassen wie sie anfingen. Natürlich nur solange er die Disziplin aufrechterhielt. Doch es gab noch keine wirkliche Schlange und so bekam Vortis seine Portion als einer der ersten. Doch bevor er etwas abkriegte schrieb einer der Rekruten seinen Namen auf einer Tafel. Eine einzige Tafel war für eine Gruppe zuständig. Erst wenn der Name darauf stand war es erlaubt etwas zu essen zu kriegen. So verhinderten die Oberen dass die verfressenen unter ihnen Einhalt geboten wurden. Und falls mal einer der Rekruten versuchte andere zu begünstigen, nun ja, irgendwer musste immer hinhalten wenn die Ausbildenden wieder einmal eine Übung vorzeigen mussten. Und mit einer Lanze von einem Pferd gehauen zu werden war wirklich mehr als nur unangenehm. Vortis wurde durch die plötzlich auftauchende dampfende Schale aus seinen Gedanken gerissen. Wortlos nahm er sie entgegen und machte sich auf den Weg zu den Tischen. Diese bestanden aus Fichten Holz und waren auch äußerst leicht aufgebaut. Genauso wie die Bänke die nur aus einem Holzbrett und vier Beinen bestanden. Es gab gut zweihundert von ihnen und sie waren gut verteilt. In der Nähe stand ein Brunnen aus dem man Wasser schöpfen konnte. Vortis stellte seine Portion an einen der näheren Tische und marschierte geschwind zum Brunnen.
Er hatte schon bald gelernt das man sein essen nie lange unbewacht lassen sollte. Selbst da nur einige Dutzend Männer da waren und verteilt auf den Tischen saßen beeilte er sich. Angekommen nahm er die Kurbel in die Hand und drehte daran. Knarrend und Platschend hörte der Dawikoni wie der Eimer aus dem Wasser kam. Danach wurde es anstrengend. Der Eimer umfasste fast so viel Wasser wie ein kleines Fass. Und das ging ordentlich in die Arme. Normalerweise zogen immer zwei von ihnen um kein Risiko einzugehen falls den Kurbelnden die Kraft ausging. Die Zähne zusammenbeißend schaffte es Vortis jedoch den Eimer nach oben zu hieven. Als der Eimer endlich oben war kam der schwierigste teil. Vortis musste mit einer Hand halten während er mit der anderen Hand einen Hacken befestigte. Der verhinderte dass die Kurbel sich zurückdrehte und der Eimer wieder in den Brunnen schwand. Ächzend und zum Zerreißen gespannt schaffte er es schließlich. Leicht zitternd hob er den Eimer das letzte Stück hinauf und setzte ihn auf die Oberkannte des Brunnens. Glücklich wollte er gerade zu seinen Helm greifen als er auffiel das er ihn gar nicht dabei hatte. Er fluchte lauthals und dachte nach. Kurz entschlossen tauchte er schließlich einfach seinen kopf in den Eimer und trank lautsatark daraus.
Als er fertig war hatte er sowohl seinen Durscht gelöscht als auch sein Gesicht vom dreck befreit. Er sollte das öfters so machen. Er eilte wieder zurück zu seiner Mahlzeit und hoffte das keiner der anderen Rekruten sich daran vergriffen hatte. Und zu seinem Glück war es auch so. Nur eine Sache war anders. Denn plötzlich waren mehre hundert Männer erschienen. Allesamt groß gewachsen, blond und rotharrig und mit gealtigen Äxten bewaffnet. Verwirrt nahm Vortis die Neuankömmlinge genau im Augenschein und spitzte die Ohren. Doch das hätte er nicht einmal müssen. Die Männer redeten so laut das wohl selbst ein halbtauber sich beklagt hätte wegen dem Lärm. Sie riefen in einer sehr starken und aggressive scheinenden sprache durch die Gegend. Und doch kam sie ihm bekannt vor. Während er so grübelte setzte er sich wieder und aß. Es verging einige zeit bis er seine Schale gelerrt hatte. Während dieser zeit schaffte er es jedoch einfach nicht die Sprache der Männer ausfindig zu machen. Vermutlich lag es auch einfach daran das die lauten stimmen der Fremden ihn aus jeden gedanken herraustrieben. Er war sich sicher das sie Norse waren, das stand schon nach dem ersten Blick den er auf sie geworfen hatte fest. Doch welcher Voklsgruppe sie genau angehörten wusste Vortis nicht. Er hoffte nur das es die Skarlinger waren und nicht einer der nördlichsten Stämme.
Diese waren nämlich von der Kraft des Chaos zu stark verdreht als das man ihnen wirklich trauen konnte. Die südlichen Norse hingegen zählten im allgemeinen zu den typischen Altweltlern. Auch wenn sie größer, Bärtiger und es niemals zugeben würden der gleichen abstammung zu enstpringen. Denn für die Norse galten die südlichen Menschen wenn es hoch kam höchstens als gute Handelspartner. Und Handelspartner schlug man genauso oft den Schädel ein wie man Feinden den Schädel einschlug. Vortis lies seine schüssel und Löffel einfach auf den Tisch liegen und stand auf. Und wurde promt wieder hingesetzt. Ohne das er es bemerkt hatte, waren gut ein halbes dutzend dieser bärtigen Nordmänner an ihn herangetreten. Diese stzten sich nun allesamt. Und obwohl der Tisch platz für zwanzig Männern hatte setzten sich zwei gleich neben ihm.
Vortis fühlte wie sich seine eingeweide etwas einzogen. Vor ihm setzte sich nur ein einziger, ein großer, rothaariger kerl mit grünen Augen. Er hatte einen langen und geplegten Bart und ein Zeichen auf seinem rechten Auge. Vortis schätzte das es eingebrannt worden war. Vortis versuchte nicht wie gebannt auf die einbrennung hinzuschauen. Und irgendwie gelang ihm das auch. Was nichts daran änderte das er sich in die enge getrieben fühlte. Der Norse vor ihm grinste ihn plötzlich an und gab ein Handzeichen. Nur kurze Zeit später kamen zwei der Bärtigen und stellte ein großes Fass auf den Tisch. Der Norse gab noch einen wink und einer der Männer schlug mit einer Axt die Decke ein. Sofort kam Vortis der ihm wohlbekannte Geruch von Bier in die Nase. Nocheinmal machter der Norse einen wink und es wurden neun Humpen geliefert. Der Norse nahm einen davon tunkte ihn ein und trank geräuschvoll daraus. Es machte ihm nichts das etwas von dem Bier an seinem Bart herrunterlief. Dann setzte er ihn ab, hob ihn demonstrive in die Höhe und rülpste lauthals. Daraufhin nahmen auch alle anderen Norse ihre Humpen und füllten sie auf. Vortis wartete angespannt was die Norse genau von ihm wollten. Doch sie füllten nur einer nach dem anderen ihre becher und warteten bis alle bedient waren.
Zu seiner überraschung kriegte sogar Vortis einen Humpen. Dabei entging ihm nicht das er von allen seiten spöttisch angesehen wurde. Die Nordmänner glaubten wohl das die südlichen Menschen nichts vertrugen. Da packte Vortis der Stolz. Er würde diesen Bärtigen schon zeigen was ein Dawikoni konnte und was nicht. Der Norse vor ihm hob seinen humpen worauf auch alle anderen ihn hoben. Auch Vortis hob seinen hoch und blickte dabei den anführer durchgehend an. Dieser lächelte nur spöttisch und rief laut aus: „Skal, skal, skal Ulric“! Die acht anderen Norse riefen begeistert mit und führten ihr Humpen zum Mund. Genauso wie Vortis. Und genauso wie bei ihnen rann auch ihm Bier durch den eher kurzen Bart. Rülpsend stellten sie ihre Becher wieder auf den Tisch und schauten abschätzig zu ihm. Nur um erstaunt festzustellen das auch er seinen Humpen gelehrt hatte. Vortis grinste und schaute den anführer der Truppe herrausfordernd an. Dieser lachte und sein spöttischer ausdruck wnadelte sich etwas. Wiederfüllte er seinen Humpen als erster waretete bis alle Grüge gefüllt waren. Wieder stieß er den gleichen spruch aus und trank zusammen mit seinen Männern und Vortis. Und wieder sah ihn Vortis herrausfordernd an als er seinen Humpen gelehrt hatte.
„Dreißig Peitschenhiebe für jeden einzelnen dieses dämmlichen Nordpacks! Ich will das sie noch wochenlang nicht liegen können vor schmerz! Haben sie das verstanden Hauptmann!?“ General Rognars Gesicht war rot angelaufen wie eine Tomate und man sah ihm an das er Blut sehen wollte. Und zwar viel Blut. Schwer schluckend nahm Harlokin Haltung an und sagte: „Ja, Genaral. Ich werde es sofort den betreffenden hauptmännern ausrichten“. „Denn betreffenden hauptmännern? Sie sind wohl nicht ganz bei trost, Hauptmann! Die betreffenden hauptmänner haben das gleiche verfahren verdient wie die Solaten, nein sogar noch mehr! Für jeden höhergestellten der bei dieser scheiße dabei war will ich fünzig Peitschenhiebe! Und ich er erwarte das sie das übernehmen Hauptmann. Also bewegen sie sich aus diesem zelt, gehen zum Richtplatz und Fetzen die Haut von den Knochen dieses schandhaufens weg!“ Rognar sah ihn wutschnaubend an. Doch bevor er noch eine triade auschreien konnte verbeugte sich Haroklin rasch und verließ das Zelt. Er maschierte schnurstracks in Richtung des Richtplatz wo sich schon eine ordentliche menge gebildet hatte. Mit bitterbösen Miene drängte er durch die menge und schaute sich die bestrafenden an. Es waren gut einhundert, davon gut die Hälfte Nordmänner, die anderen waren Dawikoni.
Alle anwesend hatten gerötete Wangen und Blutenden nasen. Und dem einem oder anderem fehlte wohl auch ein Zahn. Haroklin seufzte. Und jetzt musste er den ganzen angeschlagenen idioten auch noch dreißig Peitschnhiebe verpassen. Doch jammern brachte nichts. Am besten brachte er die Sache lieber gleich hinter sich. Schließlich war es auch nicht das erste mal das er jemanden auf befehl hin auspeitschte. Mit einer knappen geste rief er einen der rekruten her und befahl ihm eine peitsche zuholen. Mit einer weiteren Geste befahl er den ersten herzubringen. Während sie den Mann anbanden und ihm einen Stock in den Mund schoben stellte er sich schon mal hinter ihm. Haroklin schluckte. Es war eine sache einen Mann auszupeitschen, aber gleich ein knappes hundert? Ihm hatte es noch nie gefallen bereitet andere zu quälen. Ganz anders als die üblichen Folterknechte und auch die meisten Hauptmänner. Er hatte sogar welche kennengelernt die nur aus diesem Gefühl herraus andere auspeitschten. So etwas wiederte Haroklin einfach nur an! Das erscheinen des Rekruts riss ihn aus seinen trübsinnigen Gedanken und er nahm die Peitsche. Der Dawikoni atmete tief ein lies die Peitsche ausfahren und Peitsche auf den Rücken des vor ihm Knienden ein. Der andere Dawikoni keuchte auf. Doch Haroklin hielt nicht inne. Wenn er innehielt würde es nur für sie beide schwerer werden. So lies er die peitsche wieder niederfahren. Und immer wieder. Die Peische färbte sich langsam rot und das Blut des gepeinigten mischte sich mit dem Schlamm des Bodens.
Beim siebenunzwanzigsten schlag brach der beisstock und der Dawikoni schrie seinen schmerz herraus. Als Haroklin mit ihm fertig war, war der Junge Mann nur noch ein stöhnendes, blutendes häufchen elend. Zwei andere rekruten brachten ihn ins Lazarett wo man sie notdürftig versorgen und verbinden würde. Ohne umschweife und ohne lange dem Mann nachzublicken den er so gefoltert hatte lies er den nächsten hohlen. Langsam verfiel er in eine art Lethargie. Er schlug nur noch Methodisch auf den Gefangenen ein und schickte mit Handzeichen den nächsten. So ging das immer weiter und Haroklin schweifte in die erinnerung ab während er gleichzeitig fieberhaft die schläge zählte. Er wollte den Dawikoni und Norse nicht durch verzählen noch mehr Leid zufügen. Er erinnerte sich damals an die Zehn jahre als er den Herren in Karak Kadrin gedient hatte. Er war nur einer von hunderten Kundschaftern gewesen und doch hatte er sich wichtig gefühlt. Jedes mal wenn sie ein orklager entdeckten oder Skaven spuren in den Wäldern ausmachten retteten sie damit die kleineren Minen und gehöfte um die Wehrstadt.
Allein dieses Gefühl etwas wichtiges zu tun hatte Haroklin glücklich gemacht. Auch wenn er mehr als einmal vor Angst bibernd hinter einem Baum versteckte hatte während Orks nach ihm suchend durchs Unterholz rannten. Nie hätte er seinen posten verlassen. Nach den jahren jedoch wurden sie immer weniger, Die orks und Skaven gingen immer mehr zurück uznd die bedrohungen für die kleineren Ortschaften ging zurück. Auserdem wuchsen diese und erhielten starke mauern und gute beschützer. Soetwas wie haroklin und die dawikoni brauchten sie nicht mehr. Zum abschluss kriegten sie allesamt einen sack Gold und ihr name wurde in erine großen Tafel eingsetzte um für immer von ihrem Ruhm zu künden. Die meisten seiner Landsbrüder waren froh darüber und kehrten glücklich in die Heimat. Bei Haroklin war das anders. Es hinterlies eine leere in ihm, die einfach nicht stopfen könnte. Man hatte ihm das gefühl genommen gebraucht zu werden, wichtig zu sein für sein Volk. Ihm hätte es nichts ausgemacht dabei zu sterben.
Denn er wäre glücklich gestorben. So aber bekam direkt angst als alter Mann zu enden. Deswegen baute er auch eine art Bauernwehr auf, trainierte ein paar dutzend. Und immer wieder überfielen sie nahe gelegene Orkbanden und Goblins. Doch es war unbefriedigend. Dank seinen kenntnisse über Orks und Fallen schafften sie es meist die Hälfte schon zu erledigen bevor sie überhaupt wussten das sie überfallen wurden. Doch es brachte sich einfach nichts. Die Lücke in seiner Seele blieb. Schließlich versuchte er es mit allen mittel. Er fand eine Frau die er sogar Heiratete und schwängerte. Doch selbst das füllte das Loch nicht. Auch Bier und Met halfen ihm nicht. Und als er schließlich anfing dutzende verschiedene Frauen in ihren betten zu besuchen gab es das aus. Ihm wurde daraufhin alles genommen. Die Frau mit dem kleinen Sohn dem er nicht einmal einen namen geben konnte verließen ihn. Er wurde aus seinem Dorf verstoßen und auch die Frauen die er Nachts gewärmt hat liesen ihn fallen. Das Loch war darauf so groß wie noch nie zuvor. Verzweifelt bettete er zu den Göttern sie mögen ihm endlich helfen. Und sie halfen ihm. Denn er kam nur paar Tage später im Norden in ein anderes Dorf das ihn freudig aufnahm.
Er wurde Jäger und konnte sich wieder miut anderen mesen. Und bevor sein Wille ihn verließ und er wieder ins alte Muster zurückfallen drohte kamen sie. Die Chaoshorden. In diesen Moment dankte er den Göttern auf Knien. Haroklin hoffte diese Lücke endlich schließen zu können. Mit seinem Tod und mit seinem seelenfrieden. Beides war ihm zu dem zeitpunkt gleich. Doch nachdem die Schlacht geschlagen war und er die zerfetzen leiber und die schmerzverzehrten Gesichter sah, fragte er sich was er nur für einen Fluch auf sein Volk losgelassen hatte! Hunderte gute Männer tod weil er es nicht ertragen konnte in frieden zu leben. Weil er kämpfen wollte. Und dank denn Göttern hatte er all dies wieder. Das Loch in seiner brust hatte sich geschlossen, doch es war nun aufgefült von hunderten Toten. Doch was ihn wirklich schockierte war Vortis. Dank ihm war diesem Mann sein leben genommen worden. Alles was er nun war, war ein rekrut. Keine Kindheit, keine erste Liebe, keine Eltern, nichts. Es war als wäre Vortis als Soldat geboren worden. Und Haroklin wusste das er daran schuld war. Hatten ihm die Götter nur ein Loch gefüllt um eine Last damit zu tragen? Oder wollten sie ihm damit etwas sagen?
Er wusste es nicht. Er wusste nur das er diesem einen Mann dessen leben er genommen hatte, ein leben schuldete. Und er musste dafür sorgen das er es kriegte. Wieder brach ein Mann vor ihm zusammen. Diesesmal war es ein Hauptmann gewessen. Ein harter großer Kerl der nach Erzählungen zufolge einem Ork die Nase abgebissen hatte. Dieser Mann lag nun Blutbesudelt und der ohnmacht nahr vor ihm auf den Boden. Er glaubte auch den einen oder anderen schluchzer zu hören. Doch Haroklin hatte genug anstand dies zu ignorieren. Mit einem schlenker seines Arms gab er dem Hauptmann den letzten hieb. Der Mann vor ihm schrie auf und brach nun komplett zusammen. Zwei rekruten brachten den anderen Hauptmann weg. Erschöpft wollte er die Peitsche fallen lassen als ihm plötzlich ein Leutnant bedeutete das noch zwei kamen. Resegnierend sah in die Richtung wo die zwei standen und riss schockiert die Augen auf. Der eine war ein großer Norse mit buschigen Roten Haar, einem langen Bart und einem Zeichen am Auge.
Der andere jedoch war kein anderer als Vortis. Ungläubig schaute er den anderen dawikoni an. Dieser grinste nur entschuldigend und hob die Schultern. Er hätte sich nie gedacht das der verschwiegene junge Mann jemals dazu kam wegen Besäufnis und Schlägerei ausgepeitscht zu werden. Der Wawikoni hätte höchstens geschätzt das man ihn auspeitschte wegen unredselligkeit. Und nun musste Haroklin ihn dreißig Peitschenhiebe verpassen. Haroklin durchlief ein zittern und er musste sich extremst zusammen reißen das das aufhörte. Trotzdem spürte er noch ein leichtes zittern. „Reis dich zusammen Mann“ dachte er wütend. Haroklin atmete tief durch und deutete mit der hand den nächsten zu hohlen. Die zwei Dawikoni schnappten sich Vortis und banden ihn an die zwei eisen Pflöcke die aus dem boden ragen. Die Füße wurden mit zwei Stricken festgebunden. Gefestigt wurden sie von weiteren Pflöcken. Haroklin hasste diesen moment. Es traten ihm schon beinahe tränen in die Augen als er den Hilflos vor ihm knienden dawikoni betrachtete. Doch er schaffte es keine schwäche zu zeigen. Und mit ernsten gesichtzügen lies er die Peitsche knallen. Ohne erbarmen schlug er ein.
Und jeder Schlag zerriss ihn innerlich. Die zeit verrann schlagartig langsamer, Haroklin nahm jede einzelheit war. Wie das Blut aus der wunde spritzte und ihn ein paar sprenkel trafen. Erst da fragte er sich wie viel fremdes Blut wohl nun an ihn kleben mochten. Er fing wieder an zu zittern obwohl er erst beim zehnten Schlag war. Schwer schluckend hohlte er nocheinmal aus. Und nocheinmal. Doch trotz seinem willen das ganze so schnell wie möglich zu ende zu bringen dauerte es quälend lange. Und als Haroklin endlich fertig war, konnte er nicht einmal mehr zu den liegenden hinschauen. Er ertrug den Schmerz nicht der von ihm ausgestrahlt wurde. Langsam beruhigte er sich. Haroklin richtete sich wieder auf und deutete einem der rekruten näher zu kommen. Dieser eilte schleunigst zu ihm. „Hol mir Wasser“ befahl haroklin knapp. Erschöpft nickte er zwei weiteren zu. Diese nahmen sofort den Nordmann zwischen sich und banden ihn fest. Haroklin wollte gerade anfangen als ihn ein Dawikoni zu ihm eilte. Fragend sah er den Rekruten an. „Entschuldigt Hauptmann, ich habe noch eine Notiz von dem General“.
Der Mann hielt ihm das Blatt Papier hin und erwartete das er es an sich nahm. Doch Haroklin war schon so ausgetrocknet das er es wohl kaum laut lesen mochte. Auserdem konnte er nicht richtig lesen. Zwar war ihm dies bei den Zwergen gelehrt worden, doch Haroklin war nie ein guter Schüler gewesen. Also bedeutete er dem Mann das er vorlesen sollte. Nach einem kurzen zögern tat er dies auch: „Für Hauptmann Haroklin Sturmbach. Der Norsca Häuptling Enrasons Reknulfsson wird mit der gleichen Anzahl an Peitschenhieben bestraft wie unsere Hauptmänner. Er darf nicht ins Lazaret gebracht werden. Führt die befehle aus“. Der Hauptmann stöhnte schickte den Mann weg und schwang wieder die Peitsche. Aufatmend sank er auf den mit Blut verzogenen schlamm als endlich der letzte hieb gefallen war. Dankend nahm er das Wasser an was ihn der Rekrut brachte. Nachdem er seinen Durst gelöscht hatte schleppte er sich mehr oder weniger in sein Zelt. Die Dawikoni die ihm begegneten sahen ihn angstvoll an und gingen ihm aus dem Weg. Doch Haroklin merkte das gar nicht da er völlig erschöpft war.
Aber es war keine gute erschöpfung wie wenn man lang und hart gearbeitet hatte. Nein, es war eine rein Seelische erschöpfung. Und der Hauptmann brauchte dringend etwas zeit für sich um das alles zu verarbeiten. Schließlich kam er endlich zu seinem Zelt. Schnell schlüpfte er unter der Plane. Dann öffnete er noch schnell eine der oberen Plandecken um etwas Licht hineinzulassen. Etwas geblendet setzte er sich auf den Boden. Dabei fiel sein Blick auf den sauber aufgehängten Schild der wie ein Spiegel war. Und er zeigte ein komplett blutiges Gesicht mit weit aufgerissenen Augen und dreckigem Haar. „Kein Wunder das mich alle so ansahen“ dachter der hauptmann bestürtzt. Er sah aus wie ein aus dem tiefsten Chaos auferstandener Dämon! Haroklin sprang auf und eilte aus dem Zelt. So schnell wie er konnte rannte er zum nächsten Fluss. Dieser lag gleich hinter dem Lager nach einem kleinen Wäldchen. Angekommen ries er seine Kleider vom Leib und sprang ins kalte Nass. Es verschlug seinen Atem und er glaubte kurz zu erfrieren. Doch Haroklin blieb und wusch sich alles vom leib. Schließlich als er sich endlich als sauber befand stieg er aus dem kalten Nass und legte sich keuchend am felsigen Boden. Dabei bildete das von ihm abbfallende Wasser ein kleine Pfütze. Neugeirig sah der hauptmann in die Pfütze. Was er erkennen konnte war ein mann mittleren Alters mit braunen harr, braunen Augen und einem hageren Gesicht. Genau das gesicht das er seit seinem ersten Blick in einen Teich kannte. Doch das kalte Bergwasser hatte nur seinen körper gewaschen. Das was ihn tief innen drin beschmutzte, das hatte es nicht wegwaschen können.


Vortis For stöhnte. Seine Wunden am Rücken brannten wie Feuer. Und das obwohl Vortis vom Alkohol noch ordentlich benebelt war. Doch vielleicht lag es auch daran das die Heiler ihm einfach eine Ladung schnaps auf den Rücken gekippt hatten um Entzündungen zu vermeiden. Danach trugen sie einen art Moosumschlag auf mit irgendeinem Bienenwachs. Schließlich banden sie einen verband noch darum und liesen ihn gehen. Soweit der junge dawikoni wusste war es nicht üblich nach einer starfe behandelt zu werden. Aber vielleicht lag es auch einfach daran das ansonst nie so harte Strafen vollzogen wurden. Schließlich waren dreißig Schläge schon wahre Folter. Vortis wollte gar nicht wissen wie es den Hauptmännnern mit fünzig Schlägen ging.
Nach seiner Behandlung war er schnurstracks in deine Zelt gehumpelt und hatte sich auf den Bauch gelegt. Und überlegt was ihn nur dazu geritten hatte das er sich so betrank. „Ach ja, der Stolz war es“ schoss es ihm aus dem Kopf als sich der Nebel um seine gedanken gelöst hatte. Hätte er sich doch nicht einfach von diesem blöden Nordmann provozieren lassen! Doch jetzt war es schon zu spät dafür. Es war eigentlich eine ganz ordentliche Stimmung gewesen bis ein paar Trottel anfingen sich zu prügekln. Und wie ein Lauffeuer gab es bald eine Massenschlägerei. Auch Vortis wurde ordentlich geprügelt bevor dutzende nicht betrunkene Rekruten sie auseinander zerten und in Fesseln legten. Und schon eine Stunde danach wurden sie alle ausgepeitscht. Es war schon schlimm mit anzusehen was mit ihm passieren würde. Doch als er schließlich dran kam musste er sich zusammenreisen um nicht vor Schmerz zu Weinen. Doch er hatte es geschafft und es würde ihm eine Lehre sein. Nie wieder würde er mit Norsca Männern seine trinkfestigkeit prüfen.
Und während er so dahin dachte und die Zeit verstrich trat eine Person in sein Zelt. Doch Vortis nahm keine Notiz davon. Gerschwächt lag er einfach da. Denn empfindlichen Rücken unbedeckt. Schritte erklangen und die Gestalt näherte sich ihm. Ganz in seiner Nähe verharteten sie schließlich. Nun bekam Vortis doch ein sehr ungutes Gefühl. Er stand langsam und ächzend auf. Sein Blick viel suchend auf das zelt und sofort bekam er den fremden ins Auge. Es war der gleiche Nordmann der ihn aufgefordet hatte zu trinken. Vortis sah wie Blut auf den Boden fiel und erschüttert stellte er fest das der Barbar immer noch nicht behandelt worden war. Doch der Norsca Mann hatte immer noch das spöttische Grinsen drauf wie immer. Er stand immer noch gerade und es gab auch sonst keine anzeichen von schwäche. Das einzige was dem Dawikoni auffiel war das der Nordmann seine Hand hinter dem Rücken hatte. Entweder weil seine Wunden so schmerzten oder weil er irgendetwas dahinter versteckt hielt. Nervös schielte er nun nach möglichen Waffen. Doch leider war seine gesamte ausrüstung hinter dem Bett.
Er musste mindestens zwei Schritt zurückgehn um an sein Schwert zu kommen. Und dabei musste er dem Bärtigen den Rücken zudrehn. Doch bevor sich Vortis richtig entscheiden konnte zog der Nordmann schon seine Hand nach vorn. Sofort schritt Vortis einen Schritt zurück und wollte schon einen großen satz nach hinten machen als er genau hinsah. Weder hielt der Nordmann ein Messer, Schwert oder eine sonstige Waffe. Obwohl der Gegenstand in der Hand des Nordmanns sicher auch tödlich sein konnte. Es war eine eher kleine Mettallene Flasche, verschlossen mit einem Korken. Immer noch grinsend zog sein gegenüber den Korken herraus und reichte ihm die Flasche. Zögernd nahm Vortis das behältnis entgegen und schnupperte Misstraurisch. Zu seiner großen Überraschung roch er den wunderbaren Geruch von süßem Met.
Erstaunt sah er den Nordmann an der ihm mit einer Handbewegung aufforderte zu trinken. Und der Dawikoni tat wie ihm geheißen. Wie süßes, flüssiges Feuer ran der Met seiner kehle herrunter und er musste husten. Etwas rot im Gesicht und immer noch leicht hustend reichte er dem Nordmann sein Mettalkästchen zurück. Und zum ersten Mal seit er den Mann kannte verlor er sein spöttisches Grinsen und lachte gutmütig auf. Dann trank er einen großen Schluck und stöpselte den Behälter wieder zu. Plötzlich drehte sich der Nordmann um und verließ das Zelt. Dabei zeigte er Vortis das volle ausmaß was die Peitsche seinem Rücken angereichtet hatte. Doch obwohl ihn das erschreckte und die art des Norsen ihn verwirrte, folgte er ihm. Vortis wusste nicht genau wie er es sagen sollte, doch er glaubte einen Freund gefunden zu haben.
 
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